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Lisega

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Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2014

Im August in Osage County


ausgezeichnet

Familie kann die Hölle sein – zumindest „Im August in Osage County“. Dort treffen sich die Westons, nachdem Vater Beverly verschwindet und schließlich ertrunken aufgefunden wird. Noch beim Leichenschmaus fliegen die Fetzen: Mutter Violet ist eine krebskranke, tablettensüchtige Giftspritze, die mit verbalen Gemeinheiten ihre Angehörigen traktiert. Meryl Streep läuft in dieser Rolle wieder mal zur Höchstform auf, aber auch Julia Roberts als älteste Tochter Barbara, die Einzige, die der Patriarchin Paroli bieten kann, ist in diesem Film einfach stark. Kaputte Beziehungen, dunkle Familiengeheimnisse, zynische Wortgefechte – „Im August in Osage County“ ist ein bitterböses Familiendrama, dem man zwar irgendwie immer ansieht, das es auf einem Theaterstück basiert, das durch knallharte Dialoge und hervorragende Darsteller aber trotzdem auch als Film überzeugt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.08.2014

The Return of the First Avenger


ausgezeichnet

Marvel hat es schon im ersten Film „Captain America“ und im Ensemble-Auftritt "The Avengers" geschafft, aus der eigentlich furchtbar braven und patriotischen Hauptfigur einen doch interessanten Actionhelden zu schaffen. Und „The Return of the First Avenger“ ist eine mehr als gelungene Fortsetzung, die von Beginn an fesselt. Chris Evans als Titelheld stehen die geheimnisvolle Black Widow (einfach klasse: Scarlett Johansson) und Nick Fury (Samuel L. Jackson) von S.H.I.E.L.D. zur Seite, dazu freundet er sich mit dem Ex-Soldaten Sam Wilson („Falcon“) an. Die Story ist in Zeiten von NSA-Überwachung und Krieg gegen Terror sehr passend: Der Captain kommt dem S.H.I.E.L.D.-Projekt „Insight“ auf die Spur, einem totalen Überwachungsnetzwerk. Welche Rolle spielt Nick Furys Vorgesetzter Alexander Pierce (hervorragend: Robert Redford)? Wer ist der geheimnisvolle Winter Soldier, der Captain America im Kampf ebenbürtig ist? Tolle Action- und Nahkampfszenen, eine spannende Verschwörungsstory und etwas Humor ergeben bestes Popkorn-Kino. Und zwei Cliffhanger im Abspann weisen, wie inzwischen von Marvel gewohnt, auf Teil 3 bzw. weitere Avenger-Abenteuer hin …

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2014

Und wenn wir alle zusammenziehen?


ausgezeichnet

„Und wenn wir alle zusammenziehen?“ Bei einer Geburtstagsfeier spontan ausgesprochen, wird diese Frage von den über 70jährigen Freunden Annie, Jean, Claude, Albert und Jeanne bald realisiert und sie gründen in Annies Villa eine Wohngemeinschaft, um die Probleme des Alters gemeinsam zu meistern. Mit an Bord ist ein junger angehender Ethnologe, der zunächst als Hundesitter arbeitet, bald aber die ungewöhnliche WG als Thema für seine Doktorarbeit entdeckt …
Abschieben ins Altersheim, Herzerkrankungen, Demenz, Krebs – Die Probleme, mit denen sich die Freunde herumschlagen, sind durchaus ernst und werden nicht schön geredet, trotzdem schafft es diese französische Tragikomödie, die Themen witzig und unterhaltsam zu verpacken. Mit dem ausgezeichneten Ensemble – u.a. Pierre Richard, Geraldine Chaplin, Jane Fonda und Daniel Brühl – ist eine nachdenklich und melancholisch stimmende, aber zugleich wunderbar leichte Komödie gelungen – ein wahres Filmjuwel.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2014

Monuments Men - Ungewöhnliche Helden


weniger gut

Mit „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ hat George Clooney einen interessanten Aspekt des Zweiten Weltkriegs – die Rettung europäischer Kunstschätze vor den Nazis – mit einem wahren Staraufgebot (Matt Damon, Jean Dujardin und Bill Murray, John Goodman und Cate Blanchett) verfilmt. Angesichts des spannenden Themas und der tollen Schauspieler habe ich den Film mit hohen Erwartungen angeschaut, die leider enttäuscht wurden. Anstatt einer Nerven aufreibenden Jagd der Spezialeinheit durch das kriegsgeplagte Europa nach dem Genter Altar oder der Brügger Madonna habe ich eine ohne Spannungsbogen erzählte Geschichte gesehen, in der einzelne Handlungsstränge lieblos aneinandergereiht und teilweise auch lustlos gespielt werden. Das Drehbuch ist einfach schlecht: Clooney konnte sich wohl nicht entscheiden, ob „Monuments Men“ eine Kriegskomödie oder ein dramatischer Thriller werden soll, diese Wankelmütigkeit schadet dem Film. Dazu kommen platte Dialoge und klischeehaft dargestellte Charaktere, mit denen man als Zuschauer nicht wirklich mitfiebert und deren teils tragisches Schicksal mich nicht berührt hat. Insgesamt ist mir der Film auch zu pathetisch geraten. Schade – mit einem guten Drehbuch und einem besseren Regisseur (sorry, George) hätte aus „Monuments Men“ ein richtig guter Film werden können.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2014
Hackl, Erich

Als ob ein Engel


ausgezeichnet

Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl beschäftigt sich in seinen Büchern immer mit Frauenschicksalen aus dem wirklichen Leben – „Auroras Anlass“, „Abschied von Sidonie“ oder „Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick“ sind hervorragend recherchierte, sachlich geschriebene, aber doch bewegende Lebensgeschichten. Auch „Als ob ein Engel“ hat einen starken Frauencharakter zum Thema: Die politisch aktive, argentinische Studentin Gisela Tenenbaum, die in den unruhigen 70er Jahren von der Peronistischen Jugend zu den linken Guerillas „Monteneros“ kommt, nach dem Militärputsch untertauchen muss und im April 1977 verschwindet. Wurde sie verhaftet, gefoltert und ermordet? Wie die Angehörigen der vielen tausend anderen „Desaparecidos“ weiß ihre Familie bis heute nicht, was mit Gisi geschehen ist. Hackls „Erzählung nach dem Leben“ rekonstruiert sorgfältig aus Gesprächen mit Gisis Eltern Helga und Willi, ihren Schwestern Heidi und Mónica und überlebenden Weggefährten ihr Leben. Verfolgung und Widerstand waren in ihrer Familie nicht neu, die Eltern stammten aus jüdischen Familien, die in den 30er Jahren aus Österreich fliehen mussten. In einem pazifistischen, liberalen Elternhaus wurden die Ideale der verantwortungsbewussten, fleißigen und freundlichen Gisi unterstützt – Ideale, für die sie von der Militärjunta wohl umgebracht wurde. Hackl ist ein berührendes, großartiges Porträt einer engagierten jungen Frau gelungen, das nebenbei einen interessanten Einblick in die politischen Verhältnisse Argentiniens in den 60er und 70er Jahren gewährt und verdeutlicht, welche Wunden die Militärdiktaturen in Südamerika bis heute in vielen Familien hinterlassen haben.

Bewertung vom 12.08.2014

Auto-Bingo 2 (Kinderspiel)


sehr gut

Eine Reise im Auto oder Zug kann einem endlos erscheinen – v.a. wenn man mit Kindern unterwegs ist, die ständig „Mir ist soooo langweilig“, „Sind wir bald daaaa?“ rumnörgeln. Ein gutes Mittel gegen Langeweile ist das Spiel „Auto Bingo 2“, bei dem Motive gesucht werden, die man im Vorbeifahren in der Umgebung entdecken kann. Je nachdem, wo man unterwegs ist, sucht man sich die passenden Bingo-Karten der vier Themenbereiche „Auf der Autobahn“, „Winterwelt“, „Fahrzeuge und Fortbewegungsmittel“ oder „Automarken“ aus. Jeder der bis zu drei Spieler bekommt eine Karte und einen speziellen Stift (Farbe ist wieder abwischbar), dann geht’s los: Alle spielen gleichzeitig, wer etwas findet, ruft den Begriff laut aus, wer zuerst fünf Motive in einer Reihe hat, gewinnt. Wenn zwei Spieler gleichzeitig ein Motiv entdecken, dürfen beide es auf der Karte streichen. Wer mit nur einem Kind unterwegs ist: Mit dem Spiel kann man sich auch wunderbar alleine beschäftigen. Am besten gleich noch das andere „Auto Bingo“ mit der blauen Verpackung besorgen, dann hat man mit den vier anderen Bingo-Themenkarten „In den Bergen“, „In der Stadt“, „Am Meer“ und „Auf dem Land“ gleich mehr Auswahl.