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Philiene
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Süsel

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Insgesamt 500 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2023
Weinberg, Juliana

Die Kinder der Luftbrücke


gut

Ich habe bei dem Titel Die Kinder der Luftbrücke ein wenig mehr über die Luftbrücke erwartet. Klar es ging in dem Roman um die Jahre 1948 und 49, es wurde auch über die Blockade der Sowjetunion gegen Berlin. Dadurch das die Protagonistin Nora als Übersetzerin bei den Amerikanern arbeit sind wir auch teilweise direkt bei den Überlegungen zur Luftbrücke und deren Verwirklichung dabei. Trotzdem ist dieses Geschehen doch mehr am Rande des Romans angesiedelt.

In erster Linie ist der Roman eine Liebesgeschichte. Noras aufkeimenden Gefühle zu den Piloten Matthew und die gleichzeitige Sorge um den verschollenen Ehemann stehen im Vordergrund und werden sehr ausführlich beschrieben.

Interessant fand ich den Alltag der Familie von Nora die mit der schlechten Versorgungslage zu Recht kommen musste. Nicht nur die knappen Lebensmittel, auch die Stromversorgung war stark eingeschränkt. Dazu die Ungewissheit, ob Noras Mann zurück kommt, die Mutter die die Amerikaner verabscheut, zwei Kinder die ständig Hunger haben und sich nach dem Vater sehnen. Es war schön herzzereißend wie die kleine Veronika jeden Abend dem Bild ihres Vaters eine Gute Nacht wünschte.

Ein Roman der mir einerseits gut gefallen hat, manchmal aber etwas zu langatmig war.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2023
Gabriel, Agnès

Die Couturière


sehr gut

Ich liebe einfach die Roman die mir die Geschichte von Frauen erzählen, die etwas besonderes geschafft haben. Ich muss gestehen daß ich keine große Mode-Expertin bin und so auch noch nie von Elsa Schiaparelli gehört habe. Dadurch war ihre gesamte Geschichte für mich Neuland und ich habe hier eine sehr interessante Frau kennengelernt.
Der Roman beginnt Anfang der zwanziger Jahre als Elsa mit ihrer kleinen Tochter in Paris ankommt. Besonders bewegend wird von der Krankheit der klein Gogo und dem in den ersten Jahren sehr innigen Verhältnis der Beiden erzählt. Doch auch von Elsas Zerrissenheit zwischen Mutterliebe und Karriere und einer schweren Entscheidung die sie treffen muss.

Und natürlich kommt auch ihr Werdegang als Modeschöpferin nicht zu kurz. Hier ist mir besonders die Entstehung der berühmten Schleifenpullover in Erinnerung geblieben. Aber auch die Begegnungen mit Coco Chanel oder ihr Umgang mit der Presse.

Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen. Elsa war eine tolle Frau mit großartigen Ideen und doch auch eine liebende Mutter mit einem schlechten Gewissen. All das erzählt dieser Roman und zeigt so die Frau hinter der Modeschöpferin.

Bewertung vom 28.04.2023
Borchert, Birgit

Spuren einer fernen Zeit


gut

Es gibt viele historische Romane über Frauen die in einer von Männer dominierten Welt ihren Weg gehen. Ich habe auch schon einige davon gelesen, allerdings noch keinen in dem es um Paläontologie geht.. Genau darum geht es in diesem Roman. Sophie träumt davon zu zu studieren und fängt zunächst als Assistentin im Museum an...

Die Geschichte rund um Sophie hat mir gut gefallen, es ist eine Mischung aus Familiengeschichte, neben Sophie gibt es noch zwei Schwestern mit ganz eigenen Sorgen und Problemen., Liebesgeschichte (ohne geht es einfach nicht) und der Geschichte einer jungen Frau und ihrer Träume.
Ein großer Teil des Romans dreht sich um die Paläontologie und das Museum, um Studien und Forschung. Das war sehr interessant, zumal das für mich komplettes Neuland war, manchmal aber auch ein wenig langatmig. Sehr gut haben mir die Teile rund um Sophies Familie gefallen, die drei unterschiedlichen Schwestern haben mich überzeugt und sehr gut unterhalten.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen und mir einiges über ein mir unbekanntes Thema erzählt.

Bewertung vom 27.04.2023
Maly, Rebecca

Sehnsucht nach Glück / Töchter des Ruhrpotts Bd.1


sehr gut

Zwei Schwestern die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide wachsen zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland auf. Doch die ältere Anni bekommt mit wie die Eltern ihre Überzeugungen aufgeben und sich anpassen. Die jüngere Lotte wird von der Ideologie des Führers gefangen genommen und wächst zu einer überzeugten Anhängerin heran.
Im amerikanischen Gefangenlager treffen sie wieder aufeinander.. Anni hat sich in einen Amerikaner verliebt und hofft auf Frieden, aber kann es Frieden zwischen den Schwestern geben?

Der Roman spielt zum großen Teil im Jahr 1945, erzählt aber in Rückblicken wie die Familie den Krieg erlebt hat. Es berichtet eindrucksvoll wie sehr die Kinder von den Ideologien der Nationalsozialisten beeinflusst wurden. Egal aus welchem Elternhaus sie kommen .
Er erzählt von den amerikanischen Gefangenlagern und den Menschen die hier lebten. Ob nun als Gefangene oder aus Sicht der Amerikaner anhand von Nathanael der deutsche Vorfahren hat .ich fand seine Darstellung besonders gut gelungen. Seine Zerrissenheit war spürbar.

Ein gelungener Spiegel der Zeit am Ende des Krieges.

Bewertung vom 25.04.2023
Villard, Sophie

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe


sehr gut

Jeder kennt den Eifelturm in Paris, viele wissen das sein Erbauer Gustav Eiffel hieß. Aber wer kennt seine Tochter? Wer kennt die Familie des Turmbauers? Ich ehrlich gesagt nicht.

Sophie Villard hat mit ihrem Roman ein mögliches Bild dieser Familie geschaffen. Sie erzählt die Geschichte des Turmbaus aus der Sicht seiner Tochter Claire. Eine junge Frau, die immer für ihre Familie da ist und früh die Mutterrolle einnehmen musste. Eine junge Frau die tatkräftig im Büro ihres Vaters mitarbeitet. Aber auch eine junge Frau voller Gefühle, die diese manchmal sehr menschlich an die Oberfläche kommen lässt.

Natürlich spielt der Bau des Turmes eine große Rolle in dem Roman, angefangen bei dem Wiederstand den die Patiser gegenüber dem Turm hatte, über viele Details zum Turmbaus und auch die Arbeiter bekommen ein Gesicht.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und so bin ich durch die Seiten geflogen und habe auf der einen Seite viel über den Eifelturm gelernt und auf der anderen Seite die Geschichte einer Frau gelesen, die um ihr Glück kämpft, wenn sie sich auch manchmal selbst im Weg stand.

Ein wunderschöner Roman, der mir sehr gut gefallen hat.

Bewertung vom 25.04.2023
Spreckelsen, Tilman

Das Nordseekind


sehr gut

Dieses ist bereits der vierte Fall für Theodor Storm und seinen Sekretär Soet. Um ehrlich zu sein habe ich erst beim lesen bemerkt das es sich um eine Reihe handelt, allerdings fand ich das überhaupt nicht schlimm. Ich hatte keine Probleme der Geschichte zu folgen und nie das Gefühl das mir etwas fehlt.

Die Geschichte beginnt mit der jungen Enna, die glaubt die Erbin einer reichen Bauernfamilie zu sein. Doch kurz nach ihrem Auftauchen verschwindet die junge Frau und dann gibt es auch noch einige Morde die irgendwie mit dem Fall zusammen zu hängen scheinen....
So beginnt eine Spurensuche auf Eiderstedt, die irgendwie mit einer uralten Geschichte zusammenzuhängen scheint....

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte die Charaktere, das Setting und den Schreibstil des Romans und könnte mich sehr gut auf die Geschichte einlassen. Spannend erzählt und mit teilweise skurrilen , manchmal auch etwas unheimlichen Figuren. Ich würde immer wieder von den Geschehnissen überrascht.

Bewertung vom 20.04.2023
Leskovar, Jutta

Salzberggöttin


sehr gut

Es gibt unzählige Romane die in der Vergangenheit spielen, auch weit in der Vergangenheit, in der Zeit vor dem Jahre 0. Und doch ist dieses Buch etwas besonderes, denn es spielt in der Hallstatt Zeit. Zwar ist der Ort bekannt, denn dort ist das älteste Salzbergwerk der Welt. Und trotzdem habe ich noch keinen Roman gelesen, der n dieser Zeit spielt und ich habe schon viele historische Romane gelesen.

Ich war fasziniert davon mit der Salzberggöttin in diese Zeit zu reisen. Die Autorin hat eine spannende und bewegende Geschichte rund um das Salz im Berg und die Menschen die dort mit dem Berg und ihren Göttern lebten geschrieben. Man merkt es dem Buch an, wie genau sie sich mit der Zeit auskennt, sie hat mir die Lebenswelt der Menschen näher zu bringen und besonders ihr Glaube und ihre Rituale fand ich sehr interessant. Das ganze ist in einen emotionalen Roman verpackt. In dem es um die Gefühle der Menschen geht, an denen sich eigentlich gar nicht so viel geändert hat.

Ein Roman für alle die die Vergangenheit lieben.

Bewertung vom 20.04.2023
Schulte, Andreas J.

Hildegard von Bingen und das Siegel des Königs


gut

Hildegard von Bingen macht sich mit einigen ihrer Mitschwestern auf den Weg zu dem Kloster in dem sie viele Jahre gelebt hat. Hier soll ein wichtiges Treffen stattfinden, doch alles wird von tragischen Todesfällen überschattet. Unter Hiildegards Begleiterinnen ist die junge Novizzin Elisabeth, die sich auf Spurensuche beginnt..

Mir hat das Buch gut gefallen. Zu Beginn wird geschildert wie sich Elisabeth in den Klosteralltag einfügt. Das Klosterleben wird sehr bildlich beschrieben. Mir haben vor allen ihre Begegnungen mit Hildegard gefallen, die als ehrwürdige aber gleichzeitig mitfühlende Äbtissin geschildert wird.
Der Roman wird immer spannender, die Ereignisse spitzen sich zu und der Leser wird mit auf Spurensuche genommenen. Ein wirklich spannender Kloster-Krimi aus dem Mittelalter.

Mich hat nur etwas die Darstellung der Elisabeth etwas gestört. Sie war mir zu perfekt. Sie konnte einfach alles. Eine kleine menschliche Macke hätte ihr vielleicht ganz gut getan.

Bewertung vom 18.04.2023
Glaesener, Helga

Die Wikingerin


ausgezeichnet

Was für ein großartiges Buch.
Da mir schon Das Erbe der Päpstin sehr gefallen hat, war ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Ich würde nicht enttäuscht.

Der Roman erzählt die Geschichte von Solveig, der Tochter des Norwegen Königs Harald. Von ihrem Vater verstoßen, flieht sie nach Irland und gerät in Gefangenschaft, dort trifft sie auf einen Druiden, diese Begegnung wird zu ihrem Schicksal....

In einem zweiten Strang begegnen wir dem Grafen Odo und seinem Bruder in Paris. Hier geht es um Intrigen und Verrat.

Die Autorin hat es geschafft das ich mich nicht entscheiden konnte, ob ich lieber Solveig oder Robert folgen möchte, zum Glück finden sie aber irgendwann zueinander. Ob nun Solveig an den Geisteszustand der Christen zweifelte, da sie überall an den Tod ihres Gottes ( gemeint ist hier das Kreuz in den Kirchen) oder wir von der lieblosen Ehe von Odo lesen, alles ist so realistisch geschildert das ich mitten ins Geschehen abgetaucht bin. Realistische Charaktere, gute Recherche und eine spannende Handlung was will man mehr.

Einziger winzig kleiner Minuspunkt ist, das in dem gesamten Roman keine einzige Zeitangabe gemacht wird. Andererseits sind sowohl König Harald als auch Odo und Robert historische Personen und so konnte ich die Zeit in der der Roman spielt einordnen.

Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

Bewertung vom 18.04.2023
Jasmund, Birgit

Die Elbflut


sehr gut

Ein eiskalter Winter lässt auf der Elbe hohe Eisschollen entstehen. Nur der Fischer Jakob macht sich Sorgen, er glaubt an eine Katastrophe, wenn das Eis zu tauen beginnt, doch niemand glaubt ihm...
Neben der Geschichte von dem sturen Fischer und der drohenden Katastrophe, erzählt der Roman von seiner Tochter Luise. Sie träumt davon Stickerin zu werden, doch sie vertraut den falschen Leuten und gerät dadurch in eine brenzlige Lage...

Es war sehr interessant von der Eisflut aus dem Jahr im Jahr 1784 zu lesen, von den Menschen die glaubten es würde schon alles gut gehen, das ist es ja schliesslich immer, von der Katastrophe die dann geschah und den Versuchen das ganze zu verstehen und vielleicht in Zukunft zu verhindern. Vor allen aber von den Menschen die damit leben mussten.

Ganz im Gegenteil dazu ist Luises Geschichte. Eine junge Frau die einen Traum hat und dann vielleicht ein wenig naiv in die falschen Kreise gerät. Luises Geschichte beginnt ganz harmlos, wird aber im Laufe des Buches immer spannender. Durch sie bekamen wir einen ganz anderen Eindruck in die damalige Lebenswelt, die sehr im Gegenzug zum Leben im Fischerdorf stand.
Birgit Jasmund versteht es sehr gut ihre fiktive Geschichte in die historisch belegten Ereignisse des Jahres 1784 einzubetten und hat einen wunderschönen Roman geschrieben.