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Elchi130
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Insgesamt 446 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2020
Bendixen, Britta

Der Tote im Camper


ausgezeichnet

Urlaub auf dem Campingplatz. Alle sind in Ferienlaune, Bekanntschaften werden schnell geschlossen, Cliquen entstehen. Doch plötzlich gibt es einen Toten in ihrer Mitte. Er wurde ermordet. Doch von wem? Die Kommissare Weichert und Andresen machen sich an die Ermittlungen und decken nach und nach die Geheimnisse der einzelnen Personen auf…

Ich liebe Krimis, die klassisch aufgebaut sind und mich zum Miträtseln motivieren. Britta Bendixen baut das Szenario sorgfältig auf. Wir lernen die Beteiligten und das Umfeld kennen. Hierbei bewegen wir uns im relativ geschlossenen Kosmos eines Campingplatzes.

Schon der Prolog baut Spannung auf, denn er machte meine Erwartungen an die Geschichte erst einmal zunichte. Zurück bleibt die Frage, was hat das Geschehen des Prologs mit den Ereignissen auf dem Campingplatz zu tun.

Nachdem wir die Figuren kennengelernt haben, geschieht der Mord. Die Mordmethode ist sehr ungewöhnlich und gerissen.

Wir als Leser wissen und sehen dabei auch nicht mehr als die Personen im Buch. Nach und nach wird unser Wissen um die Verdächtigen vertieft. Wir erfahren, wer welche Leiche im Keller hat. Genauso wie wir erfahren, welche Motive es für den Mord geben könnte. Ich mag Krimis, in denen ich mitraten kann, wer den Mord begangen hat und warum. Und das macht die eigentliche Spannung dieses Buches aus.

Britta Bendixen baut die Figuren und das Umfeld gut auf. Sie liefert uns Motive und Verdächtige. Vorangetrieben werde ich als Leserin von der Neugierde zu erfahren, was wirklich passiert ist und ob meine Vermutungen hinsichtlich des Mörders und seines Motivs stimmen.

Sehr gut gefallen hat mir zudem, dass hier nicht mit übertriebenen Actionszenen und Verfolgungsjagden gearbeitet wird, um künstlich Spannung zu erzeugen.

Der Schreibstil wirkt sehr locker und leicht, was zum Teil auch an der humorvollen Erzählweise liegt.

Fazit: Wer auf klassische Krimis im Sinne von Agatha Christie steht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Bewertung vom 28.02.2020
Tack, Stella

Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1


sehr gut

Schönes Buch aus dem Bereich Romantic Fantasy

Nach einer Party verändert sich das Leben von Alice schlagartig. Sie sieht überall Spinnen, die außer ihr niemand sieht und zweifelt zunehmend an ihrer geistigen Gesundheit. Da ihre Schulnoten aufgrund dessen stark abfallen, soll sie während der Sommerferien Kurse im Eliteinternat Chesterfield besuchen. Dieses Internat pflegt eine innige Feindschaft zum ebenfalls auf dem Gelände befindlichen Eliteinternat St. Burrington. Doch hinter dieser Fehde steckt weit mehr als auf den ersten Blick zu sehen ist und Alice ist auch nicht grundlos auf das Gelände der beiden Schulen geraten…

Die Idee, die Schüler von zwei Schulen aufgrund eines Fluches zu Schachfiguren zu machen, die bis gegeneinander kämpfen müssen, hat mir sehr gut gefallen. Dabei stört es mich auch nicht, dass das Buch die Regeln und Abläufe eines realen Schachspiels nicht widerspiegelt. Ich denke, dass eine getreue Umsetzung der Dynamik der Geschichte geschadet hätte Die Geschichte lebt von Intrigen, Machtkämpfen und davon, dass ich als Leserin mit Alice mitfiebere, die als Spielball zwischen den beiden Gruppen hin- und hergetrieben wird. Gut hat mir auch die Idee einer Person, ähnlich eines Jokers im Kartenspiel, hier Slave genannt, gefallen. Dadurch wird die Figur der Alice unglaublich spannend, denn als Leserin weiß ich nie genau, was noch in ihr steckt und für welche Überraschung sie noch gut ist.

Zum Teil ist „Night of Crowns” genretypisch aufgebaut. Es gibt zwei junge, gutaussehende Leadertypen, die beiden Könige im Schachspiel, die um die Gunst der Protagonistin buhlen. Wobei immer wieder damit gespielt wird, ob sie dies aus niederträchtigen Motiven machen, um Alice als Spielfigur einsetzen zu können, wie es ihnen beliebt, oder ob sie wirklich Gefühle für sie hegen.

Besonders gut gefallen hat mir der Kater Curse, bei dem ich mir jedoch ebenfalls nicht sicher bin, ob er den Slave unterstützen will oder ob er auch nur seinen eigenen Vorteil im Blick hat.

Die Geschichte ist insgesamt spannend und vielschichtig, hat immer wieder Wendungen, die den Handlungsverlauf vollkommen ändern und die Idee ist frisch und unverbraucht. Zum Teil hat Stella Tack für meinen Geschmack allerdings zu viel Drama und Gezicke in die Story eingebaut. Ich denke jedoch, dass sie damit mehr Action und Spannung in die Erzählung bringen wollte.

Sehr gut fand ich zudem die Träume, die Alice regelmäßig hat, die die Entstehung des Fluchs und die Geschichte dahinter zeigen.

Voller Spannung warte ich nun auf das Erscheinen des zweiten Teils, denn ich bin sehr neugierig, wie die Autorin die Verwicklungen auflöst.

Bewertung vom 21.02.2020
Sullivan, Michael J.

Im Schatten des Kronturms / Riyria Bd.0


ausgezeichnet

Fantasy mal leise erzählt, aber trotzdem gut

Hadrian Blackwater und Royce Melborn treffen sich, sie lernen sich kennen und sie hassen sich. Doch der Zauberer Arcadius verlangt von ihnen, einen Auftrag für ihn gemeinsam auszuführen. Danach kann jeder seines Weges gehen…

Die Erzählweise von Michael J. Sullivan habe ich als angenehm leise und harmonisch empfunden. Der naive und gute Hadrian Blackwater war mir sofort sympathisch. Royce Melborn hingegen habe ich eher gemischte Gefühle entgegengebracht. Wahrscheinlich hätte ich ihn nicht gemocht, wenn ich nicht wüsste, dass er in der zuerst erschienen Riyria Serie der Geschäftspartner von Hadrian ist. Also muss an ihm mehr dran sein, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Zu der Erzählung, wie Royce und Hadrian sich kennenlernen, kommt noch die Geschichte von Gwen, einer Hure, die mit ihren Kolleginnen ein eigenes Freudenhaus errichtet. Die Ereignisse um Gwen haben mir am besten gefallen und ich habe mich immer gefreut, wenn es mit ihr weiterging. Die Erzählung um Gwen handelt von starken Frauen, die entgegen jeder Aussicht auf Erfolg, ihr eigenes Auskommen und Glück suchen, ohne von habgierigen und brutalen Männern abhängig zu sein.

Nachdem der Schreibstil von „Im Schatten des Kronturms“ so angenehm war, da nicht alles mit Actionszenen und Geschehnissen überfrachtet war und auf der anderen Seite der Schreibstil ebenfalls nicht langatmig ist, werde ich mich nun mit Freude auf die Ursprungsserie stürzen.

Bewertung vom 21.02.2020
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


ausgezeichnet

Mal etwas ganz Anderes

Alex kann Tote sehen. Mit dieser Gabe ist sie eine Bereicherung für Yale. Denn hier gibt es acht mächtige Häuser, die Magie wirken können. Kontrolliert werden sie von einem 9. Haus. Und dieses Haus bietet Alex einen Ausweg aus ihrem bisherigen Leben…

Dies ist der zweite Roman, den ich von Leigh Bardugo gelesen habe. Nachdem ich mit ihrem Schreibstil in dem Buch „Das Lied der Krähen“ nicht warm geworden bin, wollte ich ihr mit ihrem neuen Buch „Das neunte Haus“ eine zweite Chance geben.

Und schon der Prolog ist anders. Denn hier erzählt sie von einer ausweglosen, verlorenen Situation. Das macht natürlich neugierig darauf, ob das Buch wirklich in einem Desaster endet. Doch dann führt die Autorin erst einmal lang und umständlich in die Geschichte ein. Das Geschehen kommt nur langsam voran, da Leigh Bardugo ständig abschweift. Das macht den Anfang des Buches langatmig und ich war schon sehr ermüdet.

Da es jedoch gute Ideen in dem Buch gibt, wie z. B. Motten, die von Tattootinte betrunken werden, bin ich dran geblieben. Und es hat sich gelohnt. Als die Story schließlich Fahrt aufnahm, konnte ich gar nicht mehr aufhören. Das Buch ist eine Mischung aus Fantasygeschichte, Krimi, Mysterygeschichte und College Drogendrama.

Insgesamt fand ich die Handlung nicht vorhersehbar. Dadurch war das Buch sehr spannend für mich. Es passierte immer wieder etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Zum Teil fand ich die Entwicklungen schon fast zu abgedreht, sie passten jedoch in die Gesamtentwicklung der Geschichte. Gefallen hat mir zudem, dass die meisten Figuren nicht einfach entweder gut oder böse waren, sondern alle Anteile in ihnen enthalten waren. Wie im wirklichen Leben gab es nicht nur schwarz und weiß.

Vielleicht gibt es so etwas ja schon, aber für mich war dieses Buch etwas völlig Neues. Bis zum Schluss habe ich mich gefragt, wie Leigh Bardugo diese Geschichte auflösen will. Und die Auflösung ist ihr super gelungen. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein Highlight!

Bewertung vom 10.02.2020
Boije af Gennäs, Louise

Scheintod / Widerstandstrilogie Bd.2


gut

Ich habe mir mehr erhofft

Saras Leben geht nach den nervenaufreibenden Erlebnissen des ersten Teils weiter. Sie wechselt die Arbeit und die Wohnung, findet einen neuen Freund. Doch weiterhin zweifelt sie an ihrem Verstand, weiterhin geschehen immer wieder mysteriöse Dinge in ihrem Umfeld.

Louise Boije af Gennäs beginnt ihren zweiten Teil der Widerstandstrilogie „Scheintod“ wieder mit einer ausführlichen Einführung von Sara in ihrem neuen Umfeld. Wir erfahren sehr viele Details über ihre neue Arbeit, ihre neue Wohnung, eine exzentrische Nachbarin. Ich hätte mir hier mehr Tempo gewünscht. Es war wie eine Wiederholung des ersten Teils „Blutblume“. Auch, dass Sara nach ihren Erfahrungen und ihrem Wissen über eine Verschwörung wieder an ihrem Verstand zweifelt, fand ich nicht glaubwürdig.

Etwa ab der Hälfte des Buches zieht das Tempo dann ungemein an. Es gibt nun Schlag auf Schlag immer mehr bedrohliche Ereignisse. Rund um Sara herum, sterben Menschen und Tiere wie die Fliegen. Gestört hat mich nun die Person Sara. Sie lässt alles mit sich machen, führt sich auf, wie ein Lamm, das zur Opferbank geführt wird. Immer wieder habe ich mich gefragt, wann sie endlich zu kämpfen anfängt, wann sie zurückschlägt.

Gut gefallen haben mir nach wie vor die vielen Artikel und Auszüge, in denen die Skandale der schwedischen Politik dargestellt werden. Leider kenne ich mich mit der schwedischen Geschichte nicht gut aus, sodass mir manche Skandale etwas unverständlich bleiben.

Bislang hat sich mir noch kein Gesamtzusammenhang erschlossen, sodass ich gespannt bin, wie sich die Geschichte in Band 3 auflöst. Ich hoffe, dass meine mittlerweile hohen Erwartungen erfüllt werden.

Bewertung vom 08.02.2020
Suchanek, Andreas

Die 12 Häuser der Magie 1: Schicksalswächter (MP3-Download)


ausgezeichnet

Toller Auftakt in ein Fantasyabenteuer

Nic sowie seine Freunde Matt und Jane haben ihre Ausbildung an der Akademie hinter sich. Nun werden sie einem der zwölf Häuser der Magie zugeteilt, um dort für die nächsten vier Jahre zu dienen. Doch bei dem Ritual der Auswahl kommt es zu einer Überraschung, die für Nic und seine Freunde in ein Leben voller Abenteuer und Gefahren führt…

„Die 12 Häuser der Magie – Schicksalswächter“ ist der erste Teil einer Trilogie. Andreas Suchanek legt hier eine vielschichtige und komplexe Parallelwelt an, die mit unserer Welt verknüpft ist. Zu Beginn des Hörbuchs war es für mich ein wenig schwer, der Handlung zu folgen, da ich als Hörerin mit immer neuen Fakten zu dieser Welt überflutet wurde. Doch nach ein paar Kapiteln hatte ich mich eingehört und konnte diesem spannenden Hörbuch gut folgen.

Die Handlung ist sehr temporeich, was mir als Hörerin ein kurzweiliges Erlebnis bescherte. Der Autor legt die Geschichte sehr abwechslungs- und actionreich an. Es tauchen immer wieder Rätsel und Überraschungen auf, die dafür sorgen, dass ich unbedingt weiterhören will. Der Handlungsverlauf war für mich nicht vorhersehbar, sondern bestand immer wieder in verblüffenden Wendungen der Geschichte.

Gewürzt wird die Fantasystory mit sehr viel Humor, der die zum Teil brutale Handlung, die immer wieder aus Kämpfen besteht, auflockert. Die Hauptfiguren sind alle drei 21 Jahre alt und versprühen eine ansteckende Lebensfreude. Der Ton der Figuren ist oft lapidar und ironisch, was mir sehr gut gefallen hat.

Der Sprecher hat mir zu Beginn nicht so gut gefallen. Er hat zwar eine tolle Stimme, der ich gerne lausche. Jedoch wurde ich beim Hören immer wieder daran erinnert, dass er die Handlung vorliest. Das geht mir bei anderen Hörbüchern, die ich zahlreich höre, nicht so. Mit der Zeit habe ich mich jedoch auf den Sprecher eingestellt und das Hölzerne zu Beginn des Hörbuchs ist mir im weiteren Verlauf nicht mehr aufgefallen.

Band 1 endet sehr spannend, sodass ich hoffe, dass Band 2 nicht lange auf sich warten lässt.

Bewertung vom 08.02.2020
Mohn, Kira

Find me in the Storm / Leuchtturm-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Im dritten und letzten Band der Leuchtturmtrilogie geht es nun um Airin, die Besitzerin des B & B im Ort. In ihrem Leben ist weit und breit kein Mann in Sicht, oder etwa doch?

Nun endlich lernen wir Airin näher kennen, die gute Freundin von Liv und Seanna. Wir erfahren einiges über ihre Probleme mit der Familie, mit Männern und ihren Gästen. Airin ist eine starke Frau, die Probleme angeht, sich um andere kümmert und ihr Leben sehr gut alleine meistert. Doch manchmal fände sie es toll, wenn es in ihrem Leben die breite Schulter eines Mannes gäbe, an die sie sich anlehnen könnte. Schön ist, dass auch Liv immer mal wieder auftaucht und wir ein wenig darüber erfahren, wie es in ihrem Leben weitergeht.

Über weite Teile war ich der Ansicht, dass „Find me in the storm“ der schönste Teil der Reihe ist. Die Erzählung war perfekt. Mit Joshua taucht ein charismatischer, gut aussehender und von allen Frauen umschwärmter Mann in dem kleinen Ort auf. Die Chemie zwischen ihm und Airin scheint zu stimmen, der Humor der beiden ergänzt sich wunderbar. Die Ideen der Autorin, wie Airin an den Mann fürs Leben kommen soll, haben mir gefallen. Die Gedanken und Gefühle, die in der Hauptperson vor gehen, fand ich sehr stimmig und nachvollziehbar. Und wie das ganze Dorf eingebunden wurde, hat mir ebenfalls gut gefallen.

Doch irgendwann wurden es mir zu viele Probleme, die zum einen Airin auf ihren Schultern tragen musste und auch die, die die anderen Personen mit sich herumtrugen. Das drückte auf die Stimmung gegenüber dem Buch. Zum Schluss war es dann genau andersherum. Da war mir die Geschichte dann zu kitschig und vom Leben realer Menschen zu weit entfernt.

Alles in allem fand ich den Schreibstil von Kira Mohn auch in diesem Buch wieder überzeugend. Sie hat es auch dieses Mal geschafft, dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte, weil ich zum einen wissen wollte, wie es weitergeht und weil ich es zum anderen genossen habe, wieder in Castledunn zu sein. Es war ein wenig ein Gefühl, wie nach Hause zu kommen. Deshalb bin ich auch ein wenig traurig, dass dies der letzte Teil gewesen sein soll. Es bieten sich zwar noch mindestens zwei Geschichten an, aber ob die Autorin sie aufgreift, wird sich wohl erst zeigen. Angekündigt wurde die Serie als Trilogie. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass eine erfolgreiche Reihe später doch noch erweitert wird. Ich würde mich darüber freuen.

Bewertung vom 08.08.2010
Kluver, Cayla

Geliebter Feind / Alera Bd.1


ausgezeichnet

Alera wächst mit der großen Verantwortung auf, eines Tages Königin ihres Landes zu sein. Aus diesem Grund wird ein geeigneter Mann für sie gesucht, der die Regierungsgeschäfte übernehmen kann. Denn sie soll in einem Jahr heiraten, wenn sie 18 Jahre alt wird und danach soll ihr Mann König des Landes werden. Der Wunschkandidat ihres Vaters ist Steldor, ein selbstverliebter Frauenheld, den Alera nicht leiden kann. Doch es sieht so aus, als ob sie sich nicht gegen den Willen ihres Vaters wehren kann. Da tritt Narian in ihr Leben. Er stammt aus einer adligen Familie Hytanicas und wurde als Baby von den Feinden, den Cokyri geraubt. Nach 16 Jahren bei ihnen, flieht er und sein Erscheinen sorgt in vielerlei Hinsicht für Spannungen. Zum einen kann er sich in Hytanica nicht problemlos einfügen, zum anderen will die Herrscherin Cokyris ihn wiederhaben. Narian und Alera verlieben sich ineinander. Doch werden sie zusammen ihr Glück finden und das Land regieren können?
Geliebter Feind ist der Auftakt einer Trilogie. Und zudem das Erstlingswerk einer erst 17-jährigen Autorin.
Doch ich halte Cayla Kluver trotz ihrer jungen Jahre für sehr belesen und denke, dass sie sich besonders mit Klassikern wie z. B. Jane Austen auskennt. Zudem merkt man ihrer Erzählweise eine große Freude am Umgang mit der Sprache an. Ihr macht das Schreiben, das Formulieren von Sätzen Spaß.
Sie erzählt in einer sehr lebendigen und bunten Sprache, sodass ich beim Lesen die Bilder der Feste und Ausflüge oft vor Augen hatte – die reich gedeckten Tafeln, die aufwendig gearbeiteten Seidenkleider. Das ganze erinnerte mich immer wieder an einen Jane Austen Film, nur dass die Zeit des Buches wohl noch ein wenig weiter zurückreicht.
Gut finde ich auch, wie konsequent sie die Zeitsetzung bedacht hat. Die Frauen von Hytanica gelten mehr als hübsche Anhängsel des Mannes. So darf Alera die Regierungsgeschäfte nicht selber übernehmen und ist der Willkür ihres späteren Mannes völlig ausgeliefert. Diese Geschichte kann folglich nicht in der heutigen Zeit spielen, sondern gehört in eine Zeit, in der Frauen noch dem „Manne Untertan“ waren. Cayla Kluver hat auch ihren Sprachstil an die damalige Zeit angepasst, was ich sehr gelungen finde.
Sehr gut finde ich auch, wie Gefühle transportiert werden. Ich freue mich mit Alera, liebe mit ihr, bange mit ihr, schäme mich mit ihr, wenn sie einen Fehler begeht und fühle die Beklemmung, wenn ein Unglück geschieht. Die Figuren besitzen Tiefe. Ich bleibe als Leser nicht einfach an der Oberfläche.
Achtung! Ich hoffe, jetzt sage ich nicht zu viel: Lediglich mit dem Ende des ersten Buches hadere ich und hoffe, dass dieses nicht einen Ausblick auf den Ausgang der Trilogie vermuten lässt...

Bewertung vom 08.08.2009
Riebe, Brigitte

Der Kuss des Anubis


ausgezeichnet

Brigitte Riebe ist schon seit Jahren eine erfolgreiche Autorin im Bereich historischer Romane für Erwachsene. Nun legt sie mit Der Kuss des Anubis ihr erstes Jugendbuch vor.
Miu, die Tochter des besten Balsamierers der Stadt, belauscht zufällig das Gespräch zweier Männer und erfährt, dass das Leben des Pharao in Gefahr ist. Ihr gelingt es, dem Pharao zweimal das Leben zu retten und seine Gunst zu gewinnen. Zeitgleich treiben Grabräuber ihr Unwesen in der Gegend. Und irgendwie ist alles miteinander verbunden. Je tiefer der Leser in die Geschichte eindringt, desto klarer wird, dass auch Mius Familie Geheimnisse zu bewahren hat, die mit dem Geschehen zu tun haben...
Miu zeichnet sich durch Willensstärke und Mut aus. Sie setzt sich stets für Recht und Gerechtigkeit ein und reift im Laufe des Buches immer mehr zu einer jungen Frau heran. Das Buch ist vom Beginn bis zum Ende spannend. Brigitte Riebe schafft es, ägyptische Geschichte in eine spannende Form zu bringen. Ich hoffe, dies ist erst der Anfang und es folgen noch mehr Jugendbücher aus der Feder von Brigitte Riebe.

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