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Habbo
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 485 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2020
Fassnacht, Lucas

Die Mächtigen


sehr gut

Eine unglaublich gewalttätige Geschichte, bei der es vordergründig um die Entwicklung eines sicheren und von den Amerikanern unabhängiges Bezahlsystem gehen soll, bei dem aber buchstäblich alle über Leichen gehen, völlig skrupellos. Zum Schluss sind selbst die Überlebenden Verlierer.
Bei aller Skrupellosigkeit der Akteure kommen dem Leser einige Figuren gar zu überzeichnet vor, alles voran Anna-Lena, die als "Superwoman" alles und jeden besiegen kann. Mit Mitteln, die man wahrlich nicht gutheißen möchte. Das Erschreckende an der Geschichte: Sie ist so sicher möglich. Was legale wie illegale Hacker alles anstellen könnten, was sich machtgierige Politiker, geldgierige Manager und sonstige seelenlose Machtmenschen alles zu eigens ihrem Vorteil anstellen mögen, mag man sich nicht vorstellen, wird aber in diesem Buch mit dem durchaus treffenden Titel perfekt beschrieben. Ein erschreckendes Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2020
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Eine verstörende und tieftraurige Geschichte um eine im vermeintlichen Urlaubsparadies verschwundene Tochter. Erst 16 erlauben ihr ihre Eltern, mit Freundinnen nach Mallorca zu reisen um das zu machen, was dort alle tun, die dahin reisen: Party machen, Drogen und Alkohol in Unmengen konsumieren, völlig die Kontrolle über sich selbst verlieren. Dann ist sie plötzlich weg, was die Freundinnen erst einmal verschweigen - viel zu lange, wie sich zeigt. Denn man findet nie wieder eine Spur von ihr. Drei Jahre nicht, in denen ihr Vater dennoch nicht aufgibt, sie zu suchen.
Eine eindringlich erzählte Geschichte, die nicht nachlässt, den Touristenterror, aber auch die unglaubliche Korruption auf Mallorca im Speziellen, in Spanien generell, offenzulegen. Vielleicht ein bisschen viel Befindlichkeit und das Ende muss einem nicht gefallen. Ein eher grausames Finale. Aber insgesamt nachdrücklich und konsequent geschrieben und beendet. Obwohl, ist da ein offenes Ende?

Bewertung vom 18.07.2020
Lochmüller, Jacqueline

Zappeduschder


sehr gut

Ein Mord in einem Tanzschuppen, mehrere Morde im sonst beschaulichen Saarland, dazwischen eigentlich Urlaub und dazu noch der "Überfall" akuten und überaus plötzlichen Verliebtseins - da kommt was auf die Kommissarin, aber auch ihren Kollegen im Fränkischen wie im Saarland was zu. Zunehmend irritiert und nicht mehr ganz Herrin ihrer Sinne stolpert die - sich ansonsten für strukturiert haltende - Kommissarin prompt in eine böse Falle.
Der Stoff ist kurzweilig und durch ständige Szenenwechsel spannend geschrieben. Der Leser kann gut mitermitteln und ist womöglich stolz, schon früh diverse Zusammenhänge geahnt zu haben und am Schluss Recht zu behalten. Allein die recht unstimmige Figur der Kristina stört etwas. Es kommt so gar keine Sympathie auf. Das muss natürlich auch nicht zwangsweise sein, man muss die Protagonisten nicht mögen. Aber es stört doch den Genuss an der Geschichte an sich. Das ist allerdings Ansichtssache. Das Buch zu lesen lohnt sich allemal.

Bewertung vom 27.06.2020
Henning, Greta

Halligmord / Minke-van-Hoorn Bd.1


sehr gut

Ein aufkommender Sturm legt ein Skelett frei und damit ein seit Jahrzehnten totgeschwiegenes Drama, das der frisch gebackenen Kommissarin viel abverlangt. Die Lütte, wie sie von fast allen, vorwiegend Älteren und Alten dieser verschworenen Halligbewohner genannt wird, wird zwar einerseits freundlich aufgenommen, man kennt sie halt von Kindesbeinen an, aber dennoch stößt sie auf eine Wand des Verschweigens. Und dazun muss sie sich mit dem arbeitsscheuen Kollegen herumärgern, der sich nicht ausgerechnet in seiner letzten Arbeitswoche vor seiner Pensionierung noch mit Arbeitseifer hervortun möchte. Akribisch knibbelt sie an losen Enden, die überall auftauchen, herum, deckt längst Vergangenes auf, zieht letztlich die richtigen Schlüsse.
Die Geschichte um die sehr eigenwilligen Halligbewohner vor dem Hintergrund eines drohenden Sturmtiefs hat ein bisschen was von Agatha Christie, gekreuzt mit einem Schuss Edgard Allen Poe. Ein schöner Schreibstil, gepaart mit einem gelungenen Spannungsbogen machen eine lesenswerte Lektüre aus dieser Geschichte, die bis zum Schluss Lesevergnügen und Spannung bietet.

Bewertung vom 19.06.2020
Jonasson, Ragnar

DUNKEL / HULDA Bd.1


sehr gut

Eine höchst dramatische Geschichte um die aus dem Job gemobbte, in Frühpension geschickte, Ermittlerin Hulda, die sich einem einsamen Rentnerdasein gegenübersieht. Ihre Chance, sie darf noch einen Cold Case bearbeiten und sucht sich den um eine vermeintlich verunfallte junge Frau oder auch Selbstmörderin aus, Asylbewerberin, deren Fall allzu schnell zu den Akten gelegt wurde. Immer wieder werden ihr bei den Ermittlungen vom Vorgesetzten und auch Kollegen Steine in den Weg gelegt, obwohl es tatsächlich nach einem Mord ausschaut. Neben dieser Entwicklung wird aber auch die einer allein erziehenden Mutter erzählt und die Vergangenheit Huldas in die Optik gerückt und auch Dinge enthüllt, die sie selbst getan hat. Eine wirklich sehr dramatische Entwicklung, eine sehr dunkle Story, sehr flüssig und spannend erzählt. Hält den Leser bis zur letzten Seite in Atem.

Bewertung vom 12.06.2020
Meltz, Olivia

Mord mit Brief und Siegel


sehr gut

Agatha Christie lässt grüßen. Eine Einladung auf edlem Papier und besiegelt, die zunächst scheinbar zufällig einer Auswahl sich nicht kennender Personen zugestellt wird: Es wird ein Krimi-Wochenende, das man sich durch ein vorheriges Internet-Spiel quasi "erarbeitet" hat. Alles bleibt zunächst noch recht geheimnisvoll und gleichzeitig kurzweilig für die Teilnehmer, bis sich der Mord am Gastgeber ereignet und die Teilnehmer herausfinden, dass dieser mit ihnen den vermeintlichen Mord an seiner Gattin 15 Jahre zuvor aufklären lassen wollte. Zugleich spitzen sich auch anderswo die Situationen zu und die im Gutshof eingeschlossenen und unerreichbaren Teilnehmer sind ganz auf sich allein gestellt - ein Mörder unter ihnen. Oder sind es gar mehrere?
Das Buch ist spannend und kurzweilig geschrieben, schöne Wechsel in den Kapiteln und in der Betrachtungsweise der Protagonisten. Hübsch eingestreut die Geschichte mit der Tochter von Louis und seinem Umgang damit. Ganz im Stil von Agatha Christie aufgebaut, wo sich auch immer erst ganz am Schluss die Geschichten aufdröseln lassen und zu überraschenden Enden führen. Ein schönes Lesevergnügen ist garantiert.

Bewertung vom 08.06.2020
Reet, Hanna

Ein Mordsgeschenk für Agathe


sehr gut

Eine vergnügliche Kurzlektüre. Eine Mischung aus Komödie und Krimi und eine schöne Zeichnung von verwandtschaftlichen Beziehungen, wie sie überall vorkommen können. Ist aber auch mal eine recht abstruse Idee, der Oma eine Leiche zu schenken und damit etwas zum Ermitteln. In der Geschichte geht alles schief, was schief gehen kann - Murphy lässt grüßen. Und dann ist doch alles ganz anders. Schöne, kleine Lektüre für Balkonien oder für unterwegs. Strapaziert auch leicht die Lachmuskeln zumindest aber die Schmunzel-Muskeln.