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Ameland
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Kierspe

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Insgesamt 519 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2021
Mayer, Gina

Mathe, Deutsch und Wolkenkunde / Die Schule für Tag- und Nachtmagie Bd.2


ausgezeichnet

Eine Schule mit ganz speziellen Fächern

Es handelt sich bereits um Band zwei dieser Reihe mit den Zwillingen Lucy und Nora. Meiner Meinung nach kann er auch unabhängig von dem ersten Band gelesen werden, aber besser beginnt man die Reihe von Anfang an. In diesem Buch liegt der Fokus auf Lucy und der Tagmagie.

In jedem Jahrgang werden je sechs Schüler in der ersten Klasse der Tag- bzw. Nachtmagie aufgenommen. Kein Problem, denn Lucy befindet sich mit nur fünf anderen Kindern in der Probephase auf dieser besonderen Schule, aber dann kommt ein weiterer Schüler hinzu. Das bedeutet ein Kind muss später die Schule verlassen. Mit dem Eintreffen von Elias überschlagen sich im Folgenden die Ereignisse.

Gina Mayer hat mit der Schule für Tag- und Nachtmagie eine wunderschöne und magische Welt geschaffen. Sie beschreibt Fächer wie Wolkenkunde und Lichtschwimmen so anschaulich, dass ich mich zwischendurch im Unterricht wähnte. Aber nicht nur die Unterrichtsfächer sind besonders, sondern auch die kuscheligen Schlafräume oder der Speisesaal mit seinen schwebenden Wolkenplätzen. Hier fühlt sich Lucy, ein mutiges und neugieriges Mädchen sehr wohl und auch ich wäre gerne auf so eine magische Schule gegangen.

Der Schreibstil ist unkompliziert und auch für nicht ganz so geübte Leser geeignet. Kurze Kapitel, große Schrift und größere Zeilenabstände tun ihr Übriges dazu. Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass nicht nur die magische Welt spannend ist, sondern es gibt auch noch ein Geheimnis zu lüften.

Das Cover ist bereits ein Hingucker mit seinen fröhlichen Farben, den Zwillingen und Dingen, die uns im Verlauf der Geschichte begegnen. Die glitzernden Schmetterlinge und Blumen lassen die Magie bereits erahnen, die in diesem Buch steckt. Die Illustrationen von Mila Marquis sind sehr hübsch und detailliert.

Ein wunderschönes Kinderbuch, das die Fantasie anregt und zum Träumen einlädt. Dafür kann es nur fünf Sterne geben.

Bewertung vom 16.09.2021
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


ausgezeichnet

Gelungener Auftakt der Pilger-Trilogie

Die Geschichte spielt im späten Mittelalter als die Menschen noch ein ganz anderes Verhältnis zum Glauben hatten als heute. Zu dieser Zeit spielten auch Reliquien noch eine große Rolle. Bei dem Kreuz des Pilgers handelt es sich um eine Reliquie mit ganz besonderen Fähigkeiten.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig und realistisch angelegt. Ihre Gedanken und Handlungen entsprechen dem Verhalten der damaligen Zeit.

Ich mag den flüssigen Schreibstil von Petra Schier sehr. Alles ist sehr anschaulich beschrieben. Sie hat es wieder geschafft, Fakten und Fiktion zu einer spannenden Geschichte zu verweben. Am Ende fragt man sich wo denn die über 500 Seiten nur geblieben sind.

Gefallen hat mir der Stadtplan der Koblenzer Innenstadt zu Beginn des Buches. Kann man sich doch so noch ein besseres Bild machen. Wirkte das umfangreiche Personenverzeichnis zuerst noch etwas abschreckend, so habe ich doch schnell gemerkt, dass ich es eigentlich nicht gebraucht habe.

Da es sich um eine Trilogie handelt, blieben natürlich am Ende einige Fragen offen und so heißt es warten auf Band zwei. Dieser historische Roman war ganz nach meinem Geschmack und es gibt fünf Sterne dafür.

Bewertung vom 13.09.2021
Elbs, Rebecca

Die Sache mit dem dritten L / Leo und Lucy Bd.1


ausgezeichnet

Ein Buch mit toller Botschaft

Leo und Lucy sind dicke Freunde, haben es eigentlich nicht leicht in ihrem Leben, sind aber im Großen und Ganzen trotzdem glücklich. Leo hat einen großen Wunsch, er möchte einen Vorlese-Wettbewerb gewinnen, um dieses besondere Skateboard zu bekommen. Damit möchte er die Skater-Meisterschaft gewinnen, um von dem Preisgeld seiner aller besten Freundin einen Wunsch zu erfüllen. Allein dadurch hat Leo bereits mein Herz erobert. Hinzu kommt aber noch, dass er ein super schlechter Leser ist und seine Chancen aussichtlos erscheinen.

Lucy und Leo sind zwei tolle und starke Charaktere. Beide kommen aus sozial schwachen Verhältnissen und haben zudem noch mit einer „Behinderung“ zu kämpfen. Es macht mich traurig zu lesen, wie sie von den gesunden und besser gestellten Kindern gemobbt werden. Trotzdem lassen sie sich nicht unterkriegen. Zwei Kinder wie sie uns auch im täglichen Leben begegnen können. Zum Glück haben die beiden sich und es ist schön, ihre unverbrüchliche Freundschaft zu sehen.

Entsprechend der Zielgruppe von ca. 10 Jahren ist der Schreibstil einfach. Kurze Kapitel, große Schrift und größere Zeilenabstände sorgen auch bei den nicht ganz so geübten Lesern für einen guten Lesefluss. Wenige, aber feine schwarz-weiß Illustrationen bereiten eine schöne Abwechslung.

Ein tolles Buch, das nicht nur spannend ist, sondern auch so wichtige Themen wie Ausgrenzung, Mobbing und tiefe Freundschaft behandelt, kann von mir nur fünf Sterne erhalten.

Bewertung vom 01.09.2021
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


sehr gut

Eine Frau und ihre Berufung

Lily Rose, Tochter einer Familie des gehobenen Bürgertums, hat schon sehr früh den Traum in einem angesagten Restaurant von New York zu kochen. Zwei Dinge stehen ihr dabei im Wege. Zum einen ist sie eine Frau und gehobene Positionen sind Anfang der 40er Jahre noch Männern vorbehalten und zum anderen ist es in ihrer Gesellschaftsschicht unüblich, dass Frauen arbeiten. Diese Ansicht vertritt auch ihre Mutter, die sie unbedingt gut verheiraten will. Aber der Zweite Weltkrieg ändert einiges und erhöht Lilys Chancen.

Ja, Lily hat einen Traum und arbeitet sehr hart dafür, aber richtig kämpfen muss sie dafür nicht. Für sie löst in gewisser Weise der Krieg das Problem. Lily sitzt die Probleme eher aus und hofft darauf, dass die Zeit es schon bringen wird. Vielleicht bin ich auch zu streng, denn ich urteile aus heutiger Sicht.

Gut gefallen hat mir, dass ich einen Einblick bekommen habe, welche Auswirkungen der Krieg für die Amerikaner hatte. Mir war gar nicht bewusst, dass auch dort die Lebensmittel rationiert wurden. Aber eigentlich ist es logisch, wenn weltweit Krieg geführt wird, dass der Handel nicht mehr funktioniert.

Der Schreibstil ist unkompliziert und sehr flüssig zu lesen.

Ich hätte mir gewünscht, dass das ein oder andere Rezept Einzug ins Buch gehalten hätte.

Die Geschichte ist unterhaltsam, bietet einige emotionale Szenen, aber ist nicht besonders spannend. Insgesamt ein solider Auftakt für die neue Reihe über starke Frauen in New York.

Bewertung vom 24.08.2021
Böhm, Anna

Mach nicht so 'ne Welle! / Die Tierpolizei Bd.3


ausgezeichnet

Tierisch gut

Dies ist bereits Band drei der lustigen Tierkrimi-Reihe. Ich bin ohne Vorkenntnisse in diese Reihe eigestiegen und bereits nach einigen Kapiteln war klar, dass ich die anderen Bände auch unbedingt haben muss. Euch wird es nicht anders ergehen, also fangt direkt bei Band eins an!

Die Hauptakteure und gleichzeitig die Tierpolizei sind die Katzenbärin Flopson, das Minipony Fridolin, die Blaumeise Meili und der Teddyhamster Jack. Alle vier haben mein Herz im Sturm erobert, aber ohne Frage ist Fridolin mein Favorit, weil er so ein wenig verpeilt und unbekümmert ist. Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut in diese Charaktere gesteckt hat.

In der Geschichte spielen noch viele andere liebenswerte Tiere mit. Dabei hat mich besonders gefreut, dass auch ein paar nicht so bekannte Tierarten hier einen Platz gefunden haben. Natürlich gibt’s auch einige nicht so liebenswerte Tiere und ein paar Bösewichte, denn sonst wäre die Tierpolizei ja überflüssig.

Mit viel Humor und in einem unkomplizierten Schreibstil hat Anna Böhm einige sehr wichtige Themen aufgegriffen. Es geht um Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mut. Super finde ich wie hier das Thema Angst angegangen wird. Es ist keine Schande Angst zu haben, denn eigentlich hat doch jeder vor irgendetwas Angst. Insbesondere seinen Freunden darf man diese Angst auch eingestehen, auch wenn dazu viel Mut erforderlich ist.

Ein zusätzliches Highlight sind die vielen schwarz-weiß Illustrationen von Ramona Wultschner. Sie sind zuckersüß und teilweise echt witzig; eine tolle Ergänzung und Unterstützung des Textes.

Mich hat das Buch begeistert und die Vorgänger werden auf jeden Fall in Kürze auch gelesen werden.

Bewertung vom 20.08.2021
Popp, Susanne

Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1


gut

Gibt noch Luft nach oben bei dieser Saga

Als begeisterte Leserin von historischen Romanen war ich auf den Auftakt der Ronnefeldt-Saga sehr gespannt. Da ich keinen Tee trinke, habe ich mich weder mit dem Anbau noch der Herstellung dieses Getränks bisher beschäftigt und hoffte hier mein Wissen erweitern zu können.

Während einer China-Expedition ihres Mannes Tobias übernimmt Friederike Ronnefeld neben ihrer Mutterrolle mit fünf Kindern mehr oder minder gezwungenermaßen die Geschäftsführung. Sie findet immer mehr Gefallen an dieser verantwortungsvollen Aufgabe und gibt nur ungern die Verantwortung wieder an ihren Mann nach seiner Rückkehr zurück. Sie war damit Anfang des 19ten Jahrhunderts ihrer Zeit voraus.

Wieder ein Roman mit und über eine starke Frau, was eigentlich ein Garant für gute Unterhaltung ist. Leider plätschert die Handlung über lange Zeit nur so dahin und weist einige Längen auf. Spannung kam für mich nur selten auf. Positiv fand ich die Perspektivwechsel, die Karte des historischen Frankfurts im Klappeninnteil und das Personenverzeichnis.

Rund um das Ehepaar Ronnefeld hat Susanne Popp weitere reale historische Personen und auch einige historische Begebenheiten in ihren Roman eingebaut. Die Verbindung von Fiktion und Realität fand ich gut gelungen.

Den Auftakt der Saga würde ich als nette Unterhaltung bezeichnen, konnte mich aber nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Vielleicht wird die Fortsetzung ja etwas schwungvoller und spannender … Potenzial ist meines Erachten vorhanden.

Bewertung vom 16.08.2021
Minck, Lotte

Ein Männlein liegt im Walde


ausgezeichnet

Zu viel Gutgläubigkeit ist gar nicht gut

Ich habe mich sehr auf den nächsten Fall von Loretta und ihren Freunden gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Loretta und ich sind es ja schon gewohnt, dass sie über Leichen stolpert und sich dann auch gerne in die Ermittlungen einmischt. In diesem Fall aber ist sie quasi gezwungen, ihr ganzes detektivisches Vermögen einzusetzen. Warum verrate ich aber nicht.

Inzwischen sind mir Loretta und ihre Freunde richtig ans Herz gewachsen. Die Charaktere sind mit viel Liebe sehr authentisch gezeichnet. Ich mag es sehr wie sie sich immer gegenseitig helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich vergleiche sie gerne mit den Musketieren: Einer für alle - alle für einen.

Der locker-leichte Schreibstil erleichtert den Lesefluss und die Seiten fliegen nur so dahin. Besonders mag ich die Sätze im Ruhrpott-Slang und die für die Region so typischen Ausdrücke.

Lotte Minck hat mit „Ein Männlein steht im Walde“ wieder eine spannende und humorvolle Ruhrpott-Krimödie geschrieben. Leider war auch in diesem Fall das Buch viel zu schnell gelesen.

Bewertung vom 12.08.2021
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Sehr starke Fortsetzung

Es zeichnete sich schon zum Ende des ersten Bandes ab, dass sich Dora von Twardy zu einer starken Frau entwickelt hat. Jetzt nach den Kriegsjahren nimmt sie ihr Leben wieder in die Hand und lässt sich auch von diversen Rückschlägen nicht von ihrem Weg abbringen. Sie verfolgt gegen alle Widerstände ihren Traum.

Theresia Graw hat in diesem Roman sehr gekonnt historische Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte verwoben. Gerade die Einblicke in das Leben der aus Ostpreußen vertriebenen Menschen nach dem Krieg anhand verschiedener Charaktere fand ich interessant. Auch die Darstellung der Diskrepanz der Lebensumstände zwischen der Ostzone und dem restlichen Deutschland auch viele Jahre nach Kriegsende fand ich sehr eindrücklich wiedergegeben.

Der unkomplizierte Schreibstil ist gut zu lesen, weiß aber zu fesseln.

Mir hat dieser zweite Band der Saga besser gefallen als Band 1 und ich bin froh, dass ich nicht nach dem ersten Band aufgegeben habe.

Bewertung vom 03.08.2021
Martin, Amelia

Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1


gut

Eine Frau auf dem Weg nach oben

Amelia Martin nimmt uns mit in das London Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Hier liegen Armut und Reichtum ganz dicht beieinander. Sarah Rosewell und ihre Familie kann sich gerade so über Wasser halten, weil auch sie und ihre Mutter als Näherin zum Einkommen beitragen. Eines Tages bietet sich ihr die Chance, diesem Leben zu entkommen und sie ist gewillt, diese Chance zu nutzen.

Die Autorin hat ihre Protagonistin mit Schönheit, einem starken Willen, Güte und Intelligenz ausgestattet. Ich hätte mir für Sarah mehr Ecken und Kanten gewünscht, so ist ihre Persönlichkeit zu wenig facettenreich.

Wir bekommen einen sehr guten Einblick in das Leben der Menschen zur damaligen Zeit. Auf der einen Seite die meist kinderreichen Arbeiterfamilien, die trotz schwerer Schufterei kaum Aussicht auf ein besseres Leben haben. Auf der anderen Seite die Reichen und Adeligen, die ihr privilegiertes Leben als selbstverständlich hinnehmen. Erstaunlich schnell schafft Sarah mit Hilfe ihrer Förderin den Sprung von der einen in die andere Gesellschaft, dabei vergisst sie aber nie woher sie stammt.

Der für damalige Zeiten ungewöhnliche Werdegang machte die Geschichte interessant. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle allerding etwas mehr Tiefgang gewünscht. Insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die sich gut lesen lässt.