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liesmal
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Wilhelmshaven

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Insgesamt 512 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2019
Grimm, Jacob;Grimm, Wilhelm;Andersen, Hans Christian

Die schönsten Weihnachtsmärchen


ausgezeichnet

Zauberhafte Advents- und Weihnachtszeit
Ich liebe die Adventszeit, ich liebe Weihnachten und vor allem liebe ich Geschichten, die in diese Zeit passen. Mit „Die schönsten Weihnachtsmärchen“ konnte ich in diesem Jahr einen ganz besonderen Glückstreffer landen. Die Illustratorin Anne Bernhardi hat eine Auswahl alter Märchen in diesem Buch vereint und mit wunderschönen Bildern zu einem ganz besonderen Schmuckstück werden lassen.
Mich haben Märchen immer verzaubert und der alte Schreibstil hat mich weit in die Vergangenheit zurückversetzt. Da gibt es neben bekannten Märchen wie das von dem Mädchen mit den Schwefelhölzchen auch mehrere, die für mich neu sind – zum Beispiel das „Von der Königin, die keine Pfeffernüsse backen, und dem König, der nicht das Brummeisen spielen konnte“. Eine bunte Mischung verschiedener Märchen, mal kurz, mal lang, mal fröhlich und mal traurig, die jedoch alle etwas gemeinsam haben: Sie werden lebendig durch die Illustrationen, von Anne Bernhardi mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.
Zu Beginn gibt ein Inhaltsverzeichnis eine Übersicht aller enthaltenen Märchen. Besonders interessant ist am Ende des Buches der Abschnitt „Über die Märchen“, in dem es kurze, aber sehr interessante Informationen zu den Autoren und Märchensammlern gibt.
Für mich ist mit diesem Märchenbuch eine zauberhafte Advents- und Weihnachtszeit garantiert. Und ich bin auf jeden Fall derselben Meinung, wie sie in der Buchbeschreibung zu lesen ist: „Wunderschön illustriert, bringen diese Weihnachtsmärchen den magischen Zauber der Weihnacht in jedes Haus.“

Bewertung vom 18.10.2019
Köninger, Mad

My hort will go on


sehr gut

I wish you will go on
Das Cover zeigt einen Würfel, der bedruckt ist mit dem Titel „My hort will go on“ und lässt erkennen, dass der Autor Mad Köninger Satiren schreibt. Dabei ist es sein ganz alltägliches Leben, über das er in Tagebuchform berichtet. Auf dem Würfel sitzt der Eulenspiegel, der sein Zepter schwingt. Ein Narr, der Böses dabei denkt!
Schon bald merke ich, dass Mad der Schalk im Nacken sitzt. Im Vorwort spricht er von seinem ihm eingebauten Fettnäpfchen-Sensor, der sich mit absurden Zufällen paart.
Jetzt ist Mad in einem Hort angestellt. Klar, dass Kinder einen großen Raum einnehmen in seinen Erlebnissen und Tagebucheinträgen. Doch noch während er für die Kinder Ostereier versteckt, kann es schon vorkommen, dass er sich plötzlich mit einem Stromkasten unterhält – oder auch mit sich selbst. Natürlich dürfen Schnitzel auf keinen Fall fehlen, im Gegenteil, sie dürfen einfach gern immer wieder auftauchen.
Für mich ist dieses Buch keines, das ich am Stück lesen kann. Immer wieder ein paar Geschichten, die – so habe ich das Gefühl – immer komischer werden, je häufiger ich sie lese. Und wie versprochen bleiben weder meine Lachmuskeln noch die Mundwinkel verschont.
Nach der Lektüre, die mich wirklich gut unterhalten hat und oft zum Schlapplachen war, denke ich: Es ist gar nicht der Eulenspiegel, den wir alle kennen, sondern es ist der Eulenspiegel Mad Köninger, der auf dem Cover zu sehen ist.

Bewertung vom 16.10.2019
Brandt, Tanja

Die Eulenflüsterin


ausgezeichnet

Einzigartige Freunde
„Eulen und Mensch ganz nah beieinander – das kann es doch nicht geben. Dabei sieht es aus, als ob sich die Eulen auf der Schulter der Frau recht wohl fühlen.“ Das waren meine Gedanken, als ich das Cover betrachtete. Inzwischen weiß ich es genau: Tanja Brandt ist „Die Eulenflüsterin“.
Schonungslos offen berichtet Tanja Brandt in ihrem Buch über ihr Leben. Nicht nur, dass sie das ungeliebte Kind ihrer Eltern war, sondern auch darüber, wie sie gelernt hat, mit ihren schmerzhaften Erinnerungen zu leben. Diese Offenheit imponiert mir und ist Grund dafür, dass ich mich ganz mit hineingenommen fühle in ihre Geschichte. Bereits als Kind übten Tiere eine große Faszination aus auf die Autorin und schon früh hat sie herausgefunden, dass Tiere im Gegensatz zu vielen Menschen ehrlich, fürsorglich und verlässlich sind. So hat sie durch ihre Liebe zu Tieren Glück und Geborgenheit kennengelernt. Auch „ihre“ Tiere untereinander begegnen sich mit Freundschaft und Respekt. So ist es nicht verwunderlich, dass bei einem Spaziergang eine Eule auf dem Rücken des Schäferhundes Ingo sitzt und beide die Nähe genießen.
Es macht sehr viel Spaß, den unterhaltsamen Geschichten zu folgen, deren Charme darin liegt, dass sie keiner chronologischen Folge unterliegen, sondern ganz bunt durcheinander gewürfelt sind und dennoch wohl sortiert erscheinen. Ein lebendiger und herzlicher Schreibstil lässt mich in einem Moment traurig sein und im nächsten Augenblick herzhaft lachen.
Im zweiten Teil des Buches erfährt der Leser Vieles über die verschiedenen Eulenarten, die zu Tanjas Leben gehören, aber auch über Phönix, ihren Wüstenbussard, gibt es wunderbare Geschichten. Und Berichte darüber, wie sie sich unermüdlich verletzten Tieren widmet, finden Platz in diesem außergewöhnlichen Buch. Tanja hat einen wunderbaren Lebensinhalt gefunden und sie ist eine bewundernswerte Frau mit einem großen Herzen, die ich hoch achte.
Natürlich möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, dass Tanja Brandt eine großartige Tierfotografin ist. Der Beweis dafür sind viele wunderschöne Fotos, die ebenfalls im Buch abgebildet sind.

Bewertung vom 06.10.2019
Schumacher, Isabelle

Im Herzen berührt


ausgezeichnet

Hand aufs Herz
„Finde Deinen Herzrhythmus, der so einzigartig ist, wie Du es bist. Kein anderes Herz auf dieser Welt schlägt in Deinem Takt.“ Das sagt Isabelle Schumacher, die Autorin des Buches „Im Herzen berührt“.

Genau das ist ihr gelungen. Ich bin im Herzen berührt. Mit Isabelle Schumachers Hilfe habe ich mich auf den Weg gemacht, „Durch Wertschätzung und Selbstliebe“ – wie es im Untertitel heißt – zum eigenen Herzen zu finden. Bereits der Beginn der Einleitung mit einer von drei Fragen hat mich hellhörig werden lassen. „Wann haben Sie sich bewusst gemacht, dass es in Ihnen ein Wunderwerk gibt, das hochsensibel auf all das, was Sie tun, reagiert?“ Tatsächlich ist das bei mir schon lange her und allerhöchste Zeit, mich auf das Thema ganz einzulassen.

Im ersten Teil des Buches geht es darum, den Schlüssel zum Herzen zu finden, und der zweite Teil zeigt auf, wie das Herz die Glücksfaktoren steuert. Am Ende der insgesamt elf Kapitel steht jeweils eine hilfreiche Übung. Mit der Übung 1 führen die ersten Schritte in den Herzraum. Eine richtige Sitzposition ist ebenso wichtig wie die Aufmerksamkeit, die man dem eigenen Körper schenkt. Die Aufmerksamkeit geht weiter zum Atem und mit der aufs Herz gelegten Hand und geschlossenen Augen spürt man wohlige Wärme und die bewusste Verbindung mit dem Herzen.

Für mich ist dieses Buch keines, das ich einmal lesen und dann im Bücherregal ablegen kann. Es ist ein wunderbarer Ratgeber, in dem ich immer wieder blättern und nachlesen kann. Er hilft mir durch die vielfältigen Übungen, meinen Weg zu finden, um mit meinem Herzen im Einklang leben zu können.

Bewertung vom 16.09.2019
Amft, Diana

Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht (Pappbilderbuch)


ausgezeichnet

Ins Netz gegangen
Die kleine Spinne Widerlich macht ihrem Namen wirklich keine Ehre. Im Gegensatz, denn sie ist niedlich und wohlerzogen. Wenn es am Abend Zeit wird zum Schlafengehen, dann macht sich die kleine Spinne erst einmal auf den Weg, um all ihren Lieben eine gute Nacht zu wünschen, bevor sie selbst ganz müde in ihr kleines Netzchen krabbelt.
Es ist ein Pappbilderbuch mit einer Gutenachtgeschichte für die Kleinsten mit kurzen Texten in Reimform und wunderschönen detailreichen Bildern, die Tante Igitte, Onkel Langbein, Oma Erna, Mucki und Niesi in ihren gemütlichen Netzen zeigen. Jede der Spinnen hat so ihre Eigenarten, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind sehr liebenswert – und wenn man sich beim Lesen und Betrachten der Bilder fragt, warum man bloß Angst und Ekel empfindet beim Anblick von Spinnen, dann ist der Weg nicht mehr weit, die kleinen Tiere zu mögen. Ganz bestimmt! :-)

Bewertung vom 16.09.2019
Schütze, Andrea

Die Waldmeisterinnen Bd.1


sehr gut

Der Wald erwacht
Auf der Suche nach einer neuen Bleibe landen die beiden Waldmeisterinnen Holly und Lia in einemtotal verwilderten Wald, der wie verwaist erscheint. Holly und Lia sind Zwillinge und die sind ja häufig in ihren Wesensarten sehr unterschiedlich. Darum verwundert es nicht, dass die quirlige Holly zuständig ist für Erfindungen aller Art und die eher ruhige Lia die Sorgenloswerdestelle betreuen will. Beide verbreiten Fröhlichkeit und ihre Kreativität kennt keine Grenzen. Doch vorher müssen sie sich natürlich Gedanken darüber machen, wo denn die Waldbewohner alle stecken und wie sie alle einladen können. Dank ihres Ideeenreichtums ist das kein Problem und bald tummeln sich viele Tiere um das Baumhaus der Waldmeisterinnen herum. Schon bald werden die ersten Geschäfte mit der Kundschaft geschlossen.
Das Cover ist wunderschön. Es ist sofort zu erkennen, wo die beiden Waldmeisterinnen wohnen und woran sie Spaß haben. Holly mit ihrem großen Hut und dem tollen Gürtel mit den Werkzeugen und Lia mit Schürze und den selbstgebackenen Muffins. Auch im Buch gibt es viele liebevoll gestaltete Illustrationen.
Empfehlen würde ich das Buch für Kinder ab 8 Jahre. Allerdings gerät man beim Lesen an einigen Stellen leicht ins Stocken, weil die Begriffe von Hollys Erfindungen doch teilweise sehr lang und „erfundene zusammengesetzte Wörter“ sind. Dennoch macht das Lesen großen Spaß. Auch zum Vorlesen von ausgesuchten Stellen bietet das Buch einige Möglichkeiten für eine bunte Lese- und Unterhaltungsrunde.

Bewertung vom 12.09.2019
Cambron, Kristy

Wo die Hoffnung blüht


ausgezeichnet

Hoffnung und Gottvertrauen
Schauplatz der Geschichte ist das kleine Dorf es Trois-Moutiers im Loiretal. Ein Schloss in den Weinbergen ist der magische Ort für drei bemerkenswerte Frauen, deren Geschichte in drei verschiedenen Jahrhunderten spielt. Dennoch haben die drei Frauen außer ihrer Liebe zum Schloss noch Vieles gemeinsam. Alle drei beweisen auf ihre eigene Art eine außergewöhnliche Stärke und haben einen eisernen Willen, mit dem sie ihre gesteckten Ziele erreichen.

Aveline lebt zur Zeit der Französischen Revolution, Viola im Zweiten Weltkrieg und deren Enkelin Ellie in der Gegenwart. Erst als Viola an Alzheimer erkrankt, erzählt sie Ellie etwas aus ihrem Leben, das sie lange in ihrem Herzen bewahrt hatte. Dadurch wird Ellies Neugier geweckt und sie macht sich auf den Weg ins Loiretal, um die Schlossruine, die kleine Kapelle, die eine wesentliche Rolle im Leben Violas gespielt hat, und vor allem den Platz, auf dem ihre Großmutter mit einem Mann zu sehen ist, zu finden. Sie hofft, der Lebensgeschichte auf die Spur zu kommen.

Ich liebe Geschichten, die in verschiedenen Zeitebenen spielen. Hier geschieht der Wechsel mit jedem Kapitel. Es der Autorin sehr gut gelungen, alle drei Erzählstränge gleich spannend zu beschreiben. Man könnte glauben, es sind drei Geschichten, die man parallel liest. Doch immer wieder gibt es Schnittpunkte, die alles ganz langsam miteinander verknüpfen, um es schließlich zu einem großen Ganzen werden zu lassen. Ein anschaulicher Schreibstil erzeugt Kopfbilder, die mir das Gefühl geben, das Schloss und seine Umgebung mit den Weinbergen und dem Fuchswald persönlich zu kennen. Dazu trägt natürlich auch das wunderschöne Cover bei, das mich mitnimmt ganz in die blühende Nähe des Schlosses.

Sehr beeindruckt hat mich die Anmerkung der Autorin. Es ist sehr berührend, dass Kristy Cambron schreibt, dass „einige kostbare Erinnerungen“ diesem Buch zugrunde liegen. Vielleicht ist es gerade das, was diese Geschichte zu einer ganz besonderen macht.

Ich möchte noch anmerken, dass die Geschichte von großem Gottvertrauen getragen ist. Einen passenderen Bibelvers zum Buch als den aus Jesaja 58,12, mit dem der Prolog beginnt, hätte man kaum finden können: „Euer Volk wird wieder aufbauen, was seit Langem in Trümmern liegt, und wird die alten Mauern neu errichten. Man nennt euch dann ,das Volk, das die Lücken in den Mauern schließt‘ und ,Volk, das die Straßen wieder bewohnbar macht‘.“