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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 11.07.2017
Die Bestimmung des Bösen / Hall & Hellstern Bd.1
Corbin, Julia

Die Bestimmung des Bösen / Hall & Hellstern Bd.1


ausgezeichnet

Sehr spannender Thriller

Kriminalhauptkommissarin Alexis Hall wird auf die Mannheimer Reißinsel gerufen. Dort wurden zwei weibliche Leichen gefunden. Sie sind stark verwest und wurden wohl stranguliert. Es stellt sich heraus, dass es sich bei den beiden um Freundinnen handelt. Alles sieht nach einer Beziehungstat aus. Doch dann werden wieder zwei weibliche Leichen gefunden. Und wieder sind es Freundinnen, die stranguliert wurden. Werden die Kommissare um Alexis Hall den Serientäter finden? Zur Analyse der Leichen und des Fundorts wird die Biologin Karen Hellstern hinzugerufen. Sie ist Expertin für Käfer und Fliegen und hat schon bei manch einem Fall der Kripo geholfen.

Dieser Thriller war sehr spannend und er hat mir richtig gut gefallen. Alexis Hall ist von diesem Fall sehr persönlich getroffen und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Diese versucht sie eigentlich zu verdrängen. Sie wurde adoptiert, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Es folgt ein wahrer Psycho-Krimi und Alexis beginnt an sich selbst zu zweifeln. Genaueres möchte ich nicht verraten, das muss man lesen! Gut fand ich, dass die Vergangenheit meist nicht als Gedanken von Alexis beschrieben wurden. Sondern, dass es dafür extra Kapitel gab, die die Geschehnisse in Echtzeit beschrieben haben. Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Die wurden alle sehr detailliert dargestellt und bekamen ein Gesicht. Als Leser leidet man richtig mit Alexis mit und hofft, dass sie erfährt, was mit ihr los ist. Auch die Kriminalbiologin Karen war mir sehr sympathisch. Alexis Partner, Oliver, bleibt etwas im Hintergrund. Ihn konnte ich nicht so richtig durchschauen. Sehr gefallen hat mir, dass selbst die Nebencharaktere noch etwas näher beschrieben wurden.
Der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und man fliegt nur so über die Seiten. Es herrscht durchgehend eine Spannung, so dass man diesen Thriller gar nicht mehr aus der Hand legen will! Mir hat vor allem dieser Psycho-Aspekt, dass mit Alexis Psycho gespielt wird, sehr gefallen. Das Ende war sehr überraschend und unerwartet, auch wenn ich schon einen leichten Verdacht hatte wurde ich dennoch überrascht!
Sehr interessant fand ich auch die Geschichte rund um das Killergen, schade eigentlich, dass dies nur fiktiv ist. In diesem Thriller gibt es sehr viele biologische Einschübe. Was natürlich daran liegt, dass die Autorin eine Biologin ist. Dies trifft auch auf mich zu, deshalb kam ich damit sehr gut zurecht. Für einen kompletten Laien, könnte das schnell ermüdend sein. Allerdings hält es sich in Grenzen (hauptsächlich am Anfang werden diese Dinge erwähnt).
Mir hat dieses Debüt von Julia Corbin wirklich sehr, sehr gut gefallen! Eine verschachtelte Handlung, Spannung bis zum Ende, einige Überraschungen und Wendungen und Psycho-Spielchen mit der Protagonistin. Deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.  

Bewertung vom 09.07.2017
Vier Frauen und ein Sommer
Malinke, Lo

Vier Frauen und ein Sommer


gut

Hatte mir mehr erhofft

In diesem Roman geht es um vier Frauen Ende dreißig. Anfangs kennen sie sich nicht, aber bald sind ihre Leben miteinander verwoben. Jenny ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit ihrer ersten Schwangerschaft ist sie zu Hause. Nun fällt ihr aber nach 14 Jahren die Decke auf den Kopf und sie will ihr Leben umkrempeln. Ihre alleinerziehende Frauenärztin Yüzil muss verkraften, dass ihr Sohn nun mit 23 auszieht. Dann gibt es noch eine weitere Patientin von Yüzil – Britta. Für sie stand immer die Karriere an erster Stelle, doch nun wünscht sie sich nichts sehnlicher als endlich schwanger zu werden. Doch dann trennt sie sich von ihrem Mann. Aber nach einem One-Night-Stand klappt es doch noch mit dem Nachwuchs. Die vierte im Bunde ist Jennys Freundin Melli. Ihr größter Traum ist es zu heiraten, doch dann betrügt ihr Freund und alles ist aus.

Bei diesem Roman handelt es sich um einen netten, unterhaltenden Sommerroman. Die vier Leben der Protagonistinnen werden sich, wie zu erwarten, mit der Zeit kreuzen. Leider fand dies für meinen Geschmack etwas zu spät statt. So dass sich der Roman meist nur um das Leben der einzelnen Personen gedreht hat und nicht um ihr Zusammenspiel. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und kamen sympathisch rüber. Gefallen hat mir, dass sie sehr unterschiedlich sind, aber dennoch zusammenfinden. Der Schreibstil von Lo Malinke hat mir gut gefallen. Er war locker und flüssig zu lesen.
Richtig vom Hocker gerissen hat mich dieser Roman aber leider nicht. Es gab zwar immer wieder Stellen zum Lachen. Aber die Geschichten waren für mich zu wenig aussagekräftig. Ich bezweifle, dass mir dieser Roman länger in Erinnerung bleiben wird. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2017
Ich bin die Nacht / Francis Ackerman junior Bd.1
Cross, Ethan

Ich bin die Nacht / Francis Ackerman junior Bd.1


weniger gut

Er will doch nur spielen

Die Polizisten Jim und Tom werden zu einer Tankstelle gerufen. Dort liegt eine blutüberströmte, männliche Leiche, der die Augen ausgestochen wurden. Der Mörder ist Francis Ackerman junior, ein Serienkiller. Er ist auch noch in der Tankstelle anwesend und fordert Jim zu einem Spiel heraus. Bei diesem Spiel geht es um das Leben von Jims Familie. Hat Jim eine Möglichkeit gegen Ackerman jun. zu gewinnen?

Um diese „Ich bin …“-Bücher herrscht ja ein regelrechter Hype. Leider konnte ich diesen Hype nicht nachvollziehen. Der Schreibstil von Ethan Cross ist zwar gut. Da er leicht zu lesen ist und die Handlung sehr rasant abläuft, wodurch auch eine gewisse Spannung entsteht. Allerdings fehlte mir der Leseanreiz. Ich hätte dieses Buch ohne Probleme weglegen können und es hätte mich nicht interessiert, wie es weitergeht. Dies liegt wohl vor allem daran, dass es über die Hälfte des Buches immer um dasselbe geht. Ackerman junior möchte „spielen“. Dazu sucht er sich ein Opfer, welchem er eine Aufgabe stellt, verliert sein Opfer stirbt ein von ihm geliebter Mensch. Gewinnt er, bleiben alle am Leben. Allerdings ist schnell klar, dass Ackerman junior am längeren Hebel sitzt. Aber der zweiten Buchhälfte entsteht ein neuer Handlungsstrang. Gegen Ende durchschaut man das Ganze etwas. Es gibt noch weitere Bände zu diesem Buch, somit scheint dies nur der Vorspann gewesen zu sein.
Ein ganz großes Manko an diesem Buch war für mich, dass mir Personen fehlten, in die man sich hineinversetzen und mit denen man mitfiebern/-leiden konnte. Sämtlichen vorkommenden Personen fehlt es an Tiefe. Man kann sich von ihnen überhaupt kein Bild machen. Auch die von ihnen geführten Dialoge sind sehr flach und ohne Inhalt. Sie wirken sehr amerikanisch, ebenso wie die ganze Handlung. Die außerdem noch sehr konstruiert wirkt. Außerdem hat mich gestört, dass einige Fakten, Aussagen immer wieder wiederholt wurden, teilweise sogar wortwörtlich.
Von richtigem Nervenkitzel habe ich nichts verspürt. Die Handlung war für mich nichts Besonderes und wird mir nicht im Gedächtnis bleiben, zumindest nicht im positiven Sinne.
Alles in allem bin ich sehr enttäuscht von diesem Thriller. Ich hätte mir sehr viel mehr Spannung, Nervenkitzel und Tiefe vom ihm versprochen. Leider war es ein ziemlicher Flop. Deshalb erhält der erste Teil der Shepherd-Rheine von mir nur zwei von fünf Sternen.

Bewertung vom 05.07.2017
Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1
Schiller, B. C.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst / Targa Hendricks Bd.1


gut

Wie viel Luft bleibt dir noch zum Atmen?

Targa ist dreißig und lebt zusammen mit ihrem Hund in einem VW-Bus. Sie hat weder Familie noch Freunde. Ihre einzige Bezugsperson ist Volker Lundt. Ihr Chef beim BKA. Denn Targa arbeitet als Undercover-Ermittlerin beim K2 in Berlin. Ihr neuer Auftrag führt sie zu Falk Sandman. Dieser ist Hochschuldozent für Psychologie. In seiner Freizeit mordet er gern – am liebsten seine Studentinnen. Noch haben die Ermittler keine Beweise gegen Sandman in der Hand. Kann Targa die wichtigen Beweise heranschaffen oder wird sie Sandmans nächstes Opfer?

Dieser Thriller beginnt mit vier unterschiedlichen Handlungssträngen. Drei dieser verbinden sich ziemlich schnell und der Leser begreift den Zusammenhang. Der vierte Strang verläuft sehr lang einfach parallel und wirft viele Fragen auf. Und lässt so Spielraum für Vermutungen. „Targa“ soll wohl eine Reihe werden oder zumindest wird dieser Band fortgesetzt. Dennoch war dies ein in sich geschlossener Thriller. Der Schreibstil des Ehepaars Schiller ist sehr angenehm zu lesen. Er ist locker, rasant und sehr spannend. Gerade die Tatsache, dass man recht lang rätselt, wie der vierte Erzählstrang sich in die restliche Handlung einfügt macht das Ganze noch spannender. Targa leiht diesem Thriller nicht nur ihren Namen, sondern bildet auch den Hauptcharakter. Ich kann nicht wirklich sagen, dass sie mir sympathisch war. Sie war mir eher unnahbar. Man kann sie charakterlich nicht fassen. Vielleicht, weil sie selbst sich auch nicht richtig kennt. Sie ist sehr emotionslos. Bis sie auf Sandman trifft. Plötzlich entwickelt sie etwas, wie Gefühle. Über ihre Gedanken erfährt der Leser am meisten, wenn sie (gedanklich) mit ihrer verstorbenen Zwillingsschwester redet. Sie wirkte auf mich sehr abgebrüht, mutig und auch intelligent. Falk Sandman ist besessen davon, Menschen – vorzugsweise jungen, hübschen Frauen – dabei zu zusehen, wie sie ersticken. Er nimmt ihre letzten Worte auf und stellt diese auf seinen Blog. So wirklich einen Charakter erhält er in diesem Buch leider nicht. Es geht hauptsächlich um seine Morde und weniger um ihn als Person. Das fand ich etwas schade. Somit gab es in diesem Buch keinen Charakter in den man sich als Leser richtig hineinversetzten konnte.
Ich habe mich von diesem Thriller unterhalten gefühlt und es war bis zum Schluss sehr spannend. Dennoch bin ich nicht begeistert. Deshalb erhält „Targa“ von mir drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.06.2017
Das Leben fällt, wohin es will / Hamburg-Reihe Bd.4
Hülsmann, Petra

Das Leben fällt, wohin es will / Hamburg-Reihe Bd.4


sehr gut

Schöner unterhaltender, rührender und zum Nachdenken anregender Roman

Marie ist Ende 20 und liebt den Spaß und ihre Freiheit. Von der Arbeit in der familieneigenen Werft will sie nichts wissen und lässt sich nur zu den wichtigsten Terminen blicken. Doch dann erkrankt ihre ältere Schwester Christine an Brustkrebs. Christine bittet Marie ihr während ihrer Behandlung unter die Arme zu greifen. Marie soll sich nicht nur um die beiden Kinder kümmern, sondern auch Christines Platz in der Werft einnehmen. Doch wie soll das gehen? Mit dem Geschäftsführer Daniel Behnecke kommt sie nicht klar, auch die anderen Mitarbeiter sehen der Sache eher skeptisch entgegen. Doch Marie denkt an Störtebeker und lässt sich nicht unterkriegen.

Dieser Roman ist auf der einen Seite unterhaltend und auf der anderen Seite auch sehr berührend. Es geht um Marie, die vom Partygirl zur zielstrebigen Geschäftsfrau wird. Und um ihre Schwester, die gerade ihre Krebstherapie durchsteht. Dieser Roman zeigt ganz klar, dass das Leben fällt, wohin es will. Der Titel ist eben sehr gut gewählt.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und wirken sehr ehrlich und lebendig. Marie lebt im Jetzt. Sie liebt Party, Spaß und ihre Freiheit. Sie schläft gern bis mittags, was auch nicht verwunderlich ist, da sie erst morgens vom Feiern heimkommt. Außerdem hat sie es nicht so mit der Pünktlichkeit – es bildet sich bei ihr eben immer wieder gern ein ausgeprägtes Loch im Raum-Zeit-Kontinuum. Allerdings kann der Leser sehr schön mitverfolgen, wie Marie mit ihren Aufgaben wächst und erwachsen wird. Marie ist wirklich sehr sympathisch. Sie ist sehr taff, aber auch sehr emotional. Marie gegenüber steht Christine, Maries ältere Schwester. Sie ist sehr kontrolliert und ordentlich und somit das genaue Gegenteil von Marie. Als Marie zu Christine zieht heißt es Ordnungsfreak trifft Chaos-Queen. Dennoch merkt man als Leser wie sehr die beiden sich lieben. Es ist sehr schön zu sehen, wie liebevoll und voller Energie Marie für Christine da ist. Und sich um sie und ihre Kinder kümmert. Nebenbei wuppt sie auch noch ihre Aufgaben in der Werft und regelt ihr eigenes Leben.
Der Schreibstil dieses Romans hat mir sehr gut gefallen. Er war angenehm zu lesen und irgendwie auch fesselnd. Immer war die Neugierde da, wie es weitergeht. Wird Marie doch noch alles hinschmeißen oder wie geht es mit Daniel weiter? Allerdings war die Handlung doch recht vorhersehbar, dennoch war es dadurch nicht langweilig! Was ich auch positiv hervorheben muss: der Roman umfasst 500 Seiten, dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass es sich um seitenfüllendes Geschwafel gehandelt hat, sondern das wirklich alles zur Handlung gehört hat und es keine unnötigen Wiederholungen gab!! Davor hatte ich anfangs etwas Angst. Aber, vor allem durch den lockeren Schreibstil, konnte man das Buch flüssig lesen und wurde nie gelangweilt. Mit hat dieser Roman wirklich sehr gefallen und deshalb erhält er von mir vier von fünf Sternen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2017
Eine Frau für alle Fälle
Wagner, Laura

Eine Frau für alle Fälle


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsamer Karibik-Krimi

Sandy Kuczinski arbeitet in einer Detektei. Allerdings nicht als Detektivin, sondern als Sekretärin. Da sie die einzige in der Familie ist, die englisch spricht, muss sie in die Karibik reisen um ihre Oma zurückzuholen. Oma Kuczinski ist nämlich aus dem Altersheim abgehauen und versteckt sich nun auf der karibischen Insel Dominica. Schon die Reise in die Karibik hat es für Sandy in sich. Denn sie geht kurz vor Ankunft der Fähre auf der Insel über Bord. Kurz bevor sie denkt ertrinken zu müssen. Rettet sie sich in ein vorbeitreibendes Fischerboot. Das Boot ist leer, bis auf ein paar Kilo Kokain. Sandy wird prompt festgenommen. Aber immerhin ist sie nun auf dem Festland! Die Drogen wird sie allerdings während ihrem Karibikaufenthalt nicht mehr los und sie muss ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis stellen!

Dieser Karibik-Krimi ist wirklich ein Lesevergnügen! Während dem Lesen kommt richtiges Karibik-Gefühl auf! Es ist ein super Buch, das man an einem heißen Sommertag verschlingen kann. Es bietet Spannung, aber auch sehr viel Unterhaltung. In diesem Krimi gibt es Einiges zu lachen! Der Schreibstil ist so locker und leicht, sodass man nur so über die Seiten fliegt und enttäuscht ist, dass es so schnell vorbei ist.
Die Charaktere sind ebenso wie die Schauplätze gut ausgearbeitet. Sandy ist mir sehr sympathisch, ich habe sie richtig ins Herz geschlossen. Sie hat nicht gerade die idealsten Voraussetzungen, um als Detektivin zu arbeiten. Sie besitzt eine sehr schlechte Menschenkenntnis, Gesichter kann sie sich auch kaum merken und dann fällt sie durch ihre weiße Hautfarbe und ihre etwas unpassenden Outfits auf – sie trägt meist High Heels. Dennoch schlägt sie sich sehr gut und wächst mit ihren Aufgaben! Marla hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Sie nimmt schon zu Beginn die Zügel in die Hand und dirigiert einige Leute herum, um Sandy zu helfen. Selbst die Nebencharaktere erhalten in diesem Buch ein Gesicht!
Ich kann an Laura Wagners Debüt nichts aussetzen, deshalb erhält „Eine Frau für alle Fälle“ von mir fünf von fünf Sternen!

Bewertung vom 24.06.2017
Karwoche / Kreuthner und Wallner Bd.3
Föhr, Andreas

Karwoche / Kreuthner und Wallner Bd.3


ausgezeichnet

Wieder ein klasse Fall von Kreuthner und Wallner

Leo Kreuthner und Kilian Raubert liefern sich ein Wettrennen. Wer als Erster im Bräustüberl ankommt – mit dem Auto. Und das mit fast 150 Sachen. Dann kommt Kreuthner plötzlich Kriminalhauptkommissar Wallner entgegen gefahren. Gerade so kann ein Frontalzusammenstoß vermieden werden. Um vom Wettrennen abzulenken, beginnt Kreuthner eine Fahrzeugkontrolle beim Raubert. Im Laderaum des Transporters finden die Herrschaften eine kniende Frau – tot. Warum hat Kilian Raubert eine Leiche im Kofferraum? Ein neuer Fall für die Kripo Miesbach, die wieder mal von Leo Kreuthner tatkräftig unterstützt wird beginnt und führt zur Schauspielerfamilie Millruth! Wer sagt die Wahrheit und wer schauspielert?

Auch dieser Band ist wieder zum Dahinknien. Leo Kreuthner schafft es doch immer wieder in den unmöglichsten Situationen eine Leiche zu finden. Auch dieser Fall ist wieder auf der einen Seite spannend und auf der anderen unterhaltend. Der Schreibstil von Andreas Föhr ist sehr angenehm und locker leicht zu lesen. Zwischendurch wird immer wieder im bayrischen Dialekt geredet, es ist aber leicht verständlich. Die Charaktere, Kreuthner und Wallner, sind sehr sympathisch und Kreuthner ist einfach ein Original. Wie er immer die Leichen findet, die entscheidenden Hinweise gibt und meist auf illegale Weise agiert – einfach klasse.
Dieser Krimi spielt in verschiedene Zeitebenen. Da die aktuellen Morde auf einen vier Monate zurückliegenden Mord zurückgehen. Es fällt einem beim Lesen aber leicht zu unterscheiden, wann was spielt, denn das eine war Weihnachten und nun ist Ostern. Daher auch der Titel.
Ich habe nichts auszusetzen und deshalb erhält dieser Krimi von mir volle fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.06.2017
Anfang 40 - Ende offen
Bloom, Franka

Anfang 40 - Ende offen


gut

Unterhaltsamer Roman

Vera hat verschlafen. Ausgerechnet heute, am Tag ihrer Scheidung! Sie schafft es gerade noch pünktlich zu Gericht, doch dann taucht ihr Noch-Mann Sven nicht auf. Schon zum zweiten Mal. Vera beginnt schon zu zweifeln, ob das mit der Scheidung überhaupt noch was wird. Sie will doch endlich wieder unabhängig sein. Ihre 18-jährige Tochter Greta macht gerade Abitur und wenn es nach Vera geht, zieht Greta direkt nach ihrem Abi aus. Dann ist Vera endlich wieder frei und kann machen was sie will – mit 46! Doch dann kommt es für Vera ganz anders als erwartet…

Bei diesem Buch handelt es sich um einen unterhaltenden Roman über eine Frau Mitte Vierzig, die noch mal von vorn anfangen will. Und dies auf andere Art, wie geplant auch tut. Franka Bloom erzählt auf locker leichte und witzige Art von Vera und ihrem Leben. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann sich in sie hineinversetzen. Vera war mir sympathisch. Ich konnte sie verstehen und ihr Handeln nachvollziehen. Sie hat im Laufe der Geschichte häufig Zweifel, ob sie die richtigen Entscheidungen trifft. Sie durchlebt regelrecht ein Auf und Ab. Allerdings geht sie alle Entscheidungen vernünftig an. Der Charakter der Tochter Greta war mir ebenfalls sympathisch. Die beiden Männer Sven und Paul waren mir etwas suspekt. Wirklich warm wurde ich mit ihnen nicht.
Die Handlung dieses Buches war leider sehr vorhersehbar, allerdings im Großen und Ganzen realistisch. Unterhalten wurde ich durch diesen Roman sehr, allerdings wird er mir wohl aufgrund seines Inhaltes nicht lange im Gedächtnis bleiben. Es ist ein netter Roman, um sich unterhalten zu lassen, aber wirklich zum Nachdenken regt er nicht an. Auch ist er nicht sonderlich tiefgründig. Von mir erhält „Anfang 40 Ende offen“ drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.06.2017
Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
Waxman, Abbi

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen


sehr gut

Zwischen all den Gemüsepflanzen wohnt die Liebe

Lilian ist Illustratorin und Mutter von zwei kleinen Mädchen. Ihr Mann ist vor vier Jahren bei einem Unfall gestorben. Noch immer leidet sie sehr darunter und vergräbt sich zu Hause und in ihrem Job. Nun erhält sie die Aufgabe einen Blumen- und Pflanzenratgeber zu illustrieren. Dazu soll sie allerdings zunächst an einem Gärtnerkurs teilnehmen, um kennen zu lernen, was sie später zeichnen soll. Geleitet wird dieser Kurs von Edward. Und schnell scheint es, als würde es in diesem Kurs nicht nur um Gemüse gehen.

Dieser Roman wird aus Lilians Sicht erzählt und das mit viel Humor, Sarkasmus und Liebe. Dieses Buch liest sich wie ein Ratgeber fürs Gärtnern, der in einen schönen Roman verpackt ist. Man lernt zum einem durch die Handlung an sich und zum anderen durch eingeschobene Textboxen einige Fakten und Tipps zum Gemüseanbau. Dieser Roman liest sich sehr leicht und locker. Man mag ihn gar nicht mehr aus der Hand legen und merkt auch gar nicht, wie die Zeit vergeht. Ehe man sich versieht ist das Buch durchgelesen. In diesem Roman hat man wirklich viel zu lachen, vor allem die beiden Kinder sind herrlich. Hier mal ein Beispielsatz: „Ihre Haare fallen schon aus, ich sehe das immer in der Dusche. Ganz viele Haare, und unsere können das nicht sein, weil wir nicht duschen.“.
Der Hautcharakter Lilian war mir sehr sympathisch. Sie ist erst Anfang 30 und schon Witwe. Anfangs war sie noch in ihrem Schneckenhaus gefangen, doch im Laufe der Handlung befreit sie sich und beginnt wieder zu Leben. Sie kümmert sich sehr liebevoll um ihre beiden zuckersüßen Töchter und versteht sich blendend mit ihrer Schwester Rachel. Mir gefällt diese ehrliche Art zwischen Lilian und Rachel sehr. Die Charaktere waren alle sehr gut ausgearbeitet und sympathisch. Die beiden Mädchen waren zum Dahinschmelzen. Die Ältere von beiden, die siebenjährige Annabel, wirkte sehr reif und auch klug. Sie diente als Stütze für ihre Mutter und hat ihr häufiger mal einen Tipp oder Gedankenanstoße gegeben.
In „Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen“ wird schön aufgezeigt, dass man meist dann etwas findet, wenn man es nicht sucht. In diesem Fall ist es ein Gärtnerkurs, den die unterschiedlichsten Menschen belegen, die sich im normalen Leben nie begegnen würden, hier aber nun aufeinander treffen und zu Freunden werden.
Das einzige was mich an diesem Buch gestört hat ist, dass es mehrere Übersetzungsfehler hat. Teilweise waren die Worte verdreht oder die falsche Übersetzung gewählt. Ansonsten hat mir dieses Buch sehr gut gefallen und ich wurde wunderbar unterhalten. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.