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misspider

Bewertungen

Insgesamt 711 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2022
Rubaidh, Zoe

Der unsterbliche Salamander (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich bin eher Krimi- als Fantasy-Fan, aber die Mischung in diesem Buch gefällt mir außerordentlich gut. In vielen Szenen dominiert die reine Ermittlungsarbeit, und der fantastische Hintergrund wird sehr schlüssig integriert. Die Erklärung der Magie wirkt fast schon wissenschaftlich und ist eine wirklich geniale Idee, und ich finde es gut wie menschlich die Hexen und Zauberer agieren, Intrigen und Machtspielchen inklusive. Die Gesetze und Regeln in dem Ort Gelivron fand ich besonders faszinierend, unter anderem die Art der Bestrafung von Verbrechern. Auch dass es in dieser Welt keine Technik gibt, was der Szenerie einen historischen Anstrich verleiht, wirkt stimmig und gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe natürlich versucht mir die verschiedenen Personen oder Magiewesen (z.B. die kleinen Feen, die hier übrigens böse sind) bildlich vorzustellen, aber das ist gar nicht so einfach und würde sicherlich super Special Effects in einem Film abgeben. Hier wären ein Glossar oder eine Galerie absolut die Schokostreusel auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Das Ermitterteam - Inspektor Theodem Brigâ und seine neue tatkräftige und loyale Partnerin Valerie - finde ich sehr sympathisch, und Theos Familiengeheimnis macht ihn gleich nochmal interessanter und greifbarer. Und dann ist da ja noch seine Haushexe Sibilla, für die Theo offensichtlich Gefühle hegt...

Was den "Fall" an sich angeht, wurde ich mehrfach gekonnt in die Irre geführt und habe dann doch jedes Mal mit meinem Verdacht falsch gelegen. Die Auflösung enthüllt schließlich eine absolut fantastische alte Geschichte und das Finale hat mich wirklich umgehauen. Das Ende ist einfach nur schön und lässt keine Fragen offen außer: wann wird es eine Fortsetzung geben?

Bewertung vom 09.11.2022
Light, Lumen D.

Halloween Huntress (eBook, ePUB)


gut

Geschichten über Geisterjäger sind nichts neues, und bei mir hat alles mit den Abenteuern von John Sinclair angefangen. Diese Geistergeschichte jedoch hat es in sich, immerhin geht die Geisterjägerin Autumn Foxglove bei einem verunglückten Kampf eine ungewollte Bindung mit dem Geist Salem ein. Was erstmal nach sehr kitschiger Liebesgeschichte klingt, ist dies zum Teil auch - aber zum Glück ist das nicht alles. Denn Autumn nimmt an der Halloweenjagd teil, die jedes Jahr von der Geisterjägervereinigung veranstaltet und deren Sieger mit einem hohen Preisgeld belohnt wird. Und da kann Autumn einen permanent an ihr 'klebenden' Geist nun gar nicht gebrauchen - oder doch? Natürlich raufen sich die beiden über kurz oder lang irgendwie zusammen, und Autumn muss erkennen dass Geister nicht nur unerwünschte Störenfriede sind, die es zu vernichten gilt. Unterstützung findet sie dann auch noch in einem Freund von Salem, der ausgerechnet ein Sensenmann ist. Mit viel Witz und Schlagfertigkeit erzählt die Autorin hier eine sehr unterhaltsame Geschichte.
Ich war begeistert von den vielen tollen Ideen, die das Buch zu etwas besonderem machen und es deutlich aus den üblichen Fantasy-Romantasy Geschichten herausstechen lassen. Vor allem das dunkle Geheimnis, dem Autumn gegen Ende auf die Spur kommt, liefert das Potential für eine Fortsetzung, die es hoffentlich irgendwann geben wird. Einzig das kitschige und langweilige Cover vermittelt einen sehr einseitigen Eindruck und wird dem originellen Inhalt des Buches in keiner Weise gerecht.

Bewertung vom 08.11.2022
Grochowski, H. D.

In verfluchter Gesellschaft (eBook, ePUB)


weniger gut

Das Buch basiert auf einer faszinierenden Idee: wird das Verlangen - welcher Art auch immer - zu groß, verwandelt sich ein Mensch in einen entsprechenden Fluch. Atticus Delacroix hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese unsterblichen Flüche einzufangen. Gemeinsam mit seinem Assistenten gelingt es ihm, eine Reihe von Flüchen unschädlich zu machen.
Die Handlung wirkte durch die einzelnen Flüche etwas episodenhaft gegliedert, aber natürlich gibt es auch einen roten Faden, der sich durch die gesamte Geschichte zieht. Allerdings fehlten mir oft noch viel mehr Details zum Hintergrund der Flüche und deren Entstehung und die Übergänge zwischen den verschiedenen Flüchen hätten noch geschmeidiger sein können. Der Schreibstil war zügig und erlaubte es, das Buch in kürzester Zeit zu lesen, allerdings fand ich die Dialoge teilweise holprig, zu modern oder sprachlich nicht ganz ausgereift. Im Gegensatz dazu waren die beschreibenden Anteile besser gelungen. Fazit: ein in meinen Augen nicht ganz ausgereifter, aufgrund der faszinierenden zugrundeliegenden Idee und des hohen Tempos aber sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Roman.

Bewertung vom 03.11.2022
Bright, Jennifer

Everything we had / Love and Trust Bd.1


gut

Die Geschichte entsprach genau der Vorstellung, die ich durch Cover und Kurzbeschreibung von dem Buch hatte. Kitschig, romantisch und mit dem üblichen Geplänkel, bis das Paar endlich selbst merkt, was es füreinander empfindet, während alle anderen dies natürlich schon die ganze Zeit wissen. Das flüssig und mit Witz geschriebene Buch ließ sich wunderbar wegschmökern, so dass ich prima abschalten konnte. Kein herausragendes Highlight aber absolut berechtigter solider Durchschnitt und für den Moment die perfekte Unterhaltung.

Bewertung vom 02.11.2022
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


gut

Das Buch liefert einen weiteren routiniert geschriebenen Schweden-Krimi, der gleichzeitig als Auftakt zu einer neuen Serie um die Ermittlerin Hanna Ahlander fungiert. Trotz des mittlerweile bekannten Schemas - Polizistin mit persönlichen und beruflichen Problemen muss eine Auszeit bzw. Versetzung in einem kleinen Dorf antreten und gerät dort in die Ermittlungen zu einem aktuellen Fall. Diesmal geht es um ein vermisstes Mädchen, das nach einer Party verschwunden ist. Hanna beteiligt sich an der Suche und erfährt ganz nebenbei ein paar wichtige Details, die zur Auflösung des Falles beitragen. Obwohl mir die Umgebung und die Charaktere durchaus gefallen haben, gab es einige unglaubwürdige glückliche Zufälle und die Art und Weise, wie Hanna in die lokale Polizeiarbeit hinein gerutscht ist, wirkte doch arg konstruiert. Nichtsdestotrotz habe ich mich gut unterhalten gefühlt, denn das Buch war einfach spannend geschrieben. So würde ich auch dem zweiten Fall von Hanna Ahlander eine Chance geben wollen.

Bewertung vom 24.10.2022
Sigurdardóttir, Yrsa

SCHNEE


ausgezeichnet

Hinter dem eher unscheinbaren Cover verbirgt sich ein eiskalter Thriller, der es in sich hat. Was harmlos anfängt, steigert sich zu einer Symphonie des Grauens, in der selbst ich nicht mehr zwischen Realität, Geistererscheinung und Wahnsinn unterscheiden konnte. Besonders gut haben mir die gruseligen Elemente gefallen, in denen die Protagonisten Dinge und Menschen sahen die nicht da waren und die sie langsam an ihrem Verstand zweifeln ließen.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt: was der Gruppe passiert ist, die im isländischen Hochland verschollen ist, und was im Hier und Jetzt vorgeht, wo Polizei und Bergwacht die Leichen finden und über deren Schicksal rätseln. Die parallel eingeflochtene Geschichte des gefundenen Kinderschuhs und seiner Herkunft sorgt zusätzlich für Gänsehaut.
Ich liebe Thriller die in Eis und Schnee spielen, und dieser Roman erhebt das Genre nochmal auf ein ganz neues Level. Klare Leseempfehlung - aber zieh Dich warm an!

Bewertung vom 20.10.2022
Ray, Eleanor

Morgen ist alles schön


sehr gut

Das Buch verlief ganz anders, als ich mir nach dem Lesen der Kurzbeschreibung vorgestellt hatte. Aber das hatte seinen Reiz, denn ich wurde mehr als einmal von den unerwarteten Wendungen überrascht, die das Leben von Amy kreuzten. Auf zwei Zeitebenen lernen wir zwei sehr unterschiedliche Amys kennen: die junge Amy, voller Tatendrang und glücklich verliebt, und die spätere Amy, die sich gerade so durch eintönige Tage schleppt und ihr Haus in ein Messie-Paradies verwandelt hat. Was hat diese krasse Wandlung verursacht? Nachdem nebenan neue Nachbarn einziehen, bekommt Amys sorgsam gebaute Mauer Risse - und dahinter findet sie nicht nur die Wahrheit über ihre Vergangenheit, sondern auch einen Weg in ein neues Leben. Es wird herzergreifend, es wird spannend, es wird romantisch und es wird sogar gefährlich - eine tolle Mischung, die mich mit jeder Seite aufs Neue begeistert hat.

Bewertung vom 18.10.2022
Michel, Gerlinde

Die Toten von Cork


sehr gut

Ein durchweg ungewöhnlicher und ungewohnter düsterer Krimi, der mich im Verlauf aber immer mehr fesselte. Kriminalkommissar Markus Felchlin macht mit seinen beiden Kindern und einer ehemaligen Kollegin und deren Sohn Ferien in Irland. Dort stoßen sie nicht nur auf Anfeindungen aus dem Dorf, die sich in Drohungen und Vandalismus Luft machen, sondern beobachten auch rassistisches Verhalten. Als die kleine Deirdre bei ihnen auftaucht, tun sich noch mehr Rätsel auf: woher kommt dieses verwahrloste Mädchen und warum will sie nicht reden? Als sie kurz darauf wieder spurlos verschwindet, alarmiert Felchlin die Polizei. Gemeinsam mit einem hiesigen Kollegen kommt er nicht nur Deirdres schrecklichem Schicksal, sondern auch einem sehr alten und dunklen Geheimnis in der Geschichte Irlands auf die Spur.
Obwohl die Handlung mehrfach in geradezu unglaubwürdige Situationen abdriftete und auch der unglaubliche Zufall ein steter Begleiter war, hatte das Buch irgendetwas, das mich in seinen Bann zog. Mit dem historischen Hintergrund, der hier angesprochen wird, wurde mir zudem ein bislang nicht sehr vertrautes düsteres Kapitel irischer Geschichte näher gebracht. Wer ungewöhnliche Krimis mag, die vom typischen Schema abweichen, könnte hier ebenso wie ich fündig werden.

Bewertung vom 13.10.2022
Klementovic, Roman

Wenn der Nebel schweigt (MP3-Download)


weniger gut

Leider konnte mich dieser Thriller diesmal gar nicht überzeugen. Anfangs fand ich die Geschichte noch ganz spannend, irgendwann wurde mir das planlose Herumgestochere von Jana - der ich im Übrigen keine Sympathie entgegenbringen konnte - in der Vergangenheit aber zu viel und vor allem zu langweilig. So war das Ende dieser planlosen Reise für mich auch vielmehr Erlösung statt Auflösung.

Zur Audiofassung: einen gewissen Anteil an meiner Wertung hat sicherlich auch die Umsetzung als Hörbuch. Die Stimme wirkte auf mich (da hat ja jeder so seine Vorlieben was Stimmlagen angeht) eher monoton und einschläfernd und etwas zu langsam gesprochen. Die Variation der Stimme war teilweise übertrieben -das ewige Geräusper und Gehuste des einen Charakters ging mir bereits nach kurzer Zeit mächtig auf die Nerven.