Benutzer
Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 813 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2022
Everett, Percival

Erschütterung


sehr gut

Auf der Suche nach neuen Wegen

Vom Autor Percival Everett hatte ich bisher noch nichts gelesen. Umso neugieriger war ich darauf, was mich wohl in diesem Werk erwarten würde.
Inhaltlich geht es um den Paläontologen Zach Wells, dessen Tochter am Batten Syndrom erkrankt, dessen Ehe schon ziemlich erkaltet ist und dessen Feuer für seinen Beruf schon lange erloschen ist. Zwischen der Sorge um den Zustand seiner Tochter, möglichen Affären an der Universität und Diskussionen über Diskriminierungen von PoC erhät sein Leben einen neuen Antrieb, als er einen Hilferuf, versteckt in bestellter Kleidung, erhält.
Die Geschichte wird vom Autor aus der Ich - Perspektive Zachs erzählt und wird immer wieder durch kurze Einfügungen unterbrochen. Es braucht etwas Zeit, sich mit den Charakteren und der Schreibweise zu arrangieren, danach entsteht aber eine Geschichte, der mensch gut folgen kann.
Ob ich in Zukunft noch weitere Bücher des Autors lesen werde? Da bin ich mir etwas unsicher. Es war aber interessant, die Literatur Percival Everetts kennen zu lernen.

Bewertung vom 20.01.2022
Pépin, Charles

Kleine Philosophie der Begegnung


sehr gut

Begegnung

Begegnungen gehören zum sozialen Miteinander auf jeden Fall dazu und gerade in Zeiten, wo diese reglementiert werden, kann ihre Bedeutung und Wichtigkeit einen neuen Stellenwert erhalten. Doch was macht eine Begegnung wirklich aus und was unterscheidet sie von bloßen oberflächlichen Kontakten?
All diesen Fragen und noch vielen mehr geht der Autor Charles Pépin in diesem kleinen Buch auf den Grund, indem er versucht, eine Philosophie der Begegnung zu entwerfen. Dabei untersucht er, welche Anzeichen Aufschluss darüber geben, das eine wirkliche Begegnung stattgefunden hat, welche Bedingungen vorherrschen müssen, damit eine Begegnung stattfinden kann und welche verschiedenen Lesarten von Begegnungen bestehen. Der Autor stützt sich in seinem Buch auf Philosoph_innen, Filme und Klassiker der Weltliteratur.
Die Sprache des Buches ist allgemein verständlich, fordert die Leser_innen aber auch zum mitdenken und nachvollziehen von Argumentationsketten auf. Wer sich gerne mit philosophischen Gedankengängen beschäftigt, ist bei diesem Buch definitiv richtig.

Bewertung vom 19.01.2022
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Wer warst du?

Ein Frauenmörder, eine ehemalige Hippie Kommune, eine Romanze und ein dunkles Geheimnis. Das sind die Zutaten dieses Krimis von Jen Williams, der spannend zu lesen ist.
Inhaltlich geht es um die ehemalige Journalistin Heather Evans, die feststellen muss, das ihre verstorbene Mutter scheinbar mit einem verurteilten Serienmörder in Kontakt war. Und die Morde gehen ununterbrochen weiter. So taucht Evans nun in die Vergangenheit ein, um mehr zu erfahren, tritt einiges los und gerät dabei in große Lebensgefahr.
Die Geschichte wird von der Autorin äußerst spannend und grusselig erzählt und kombiniert die Abgründe der menschlichen Seele mit abgewandelten Märchen der Gebrüder Grimm. Mir persönlich ist die Beschreibung der Beweggründe, warum Menschen wie Evans Mutter in einer Kommune gelebt haben und wie es ihnen dort ging etwas zu dünn, aber das ist definitiv Geschmackssache.
Wer gerne Krimis und Thriller mit etwas Gruselfaktor mag, ist bei diesem Buch auf jeden Fall gut aufgehoben und wird gut unterhalten.

Bewertung vom 16.01.2022
Fox, Candice

606


sehr gut

Auf der Suche nach der Wahrheit

Wie verhält sich ein Gefangener im Todestrakt, wenn er unschuldig einsitzt? Wie verhalten sich Wärter_innen, wenn ihre Angrhörigen bedroht werden? Und ist es möglich, eigene Vorurteile zu überwinden?
Das ist der Stoff, aus dem dieser Krimi von Candice Fox gemacht ist. Inhaltlich geht es darum, das viele Angehörige von Wärter_innen bedroht werden und daraufhin als Gegenleistung für deren Leben 606 Gefangene freigelassen werden. Darunter Massenmörder, ein Neonazi und John Kradle, der den wahren Mörder seiner Familie finden will. Gejagt wird er unter anderem von der Wärterin Celine Osbourne, die mit eigenen Traumatas zu kämpfen hat.
Die Geschichte wird von der Autorin Candice Fox sehr lebendig und spannend erzählt, so dass mensch als Leser_in unbedingt dabeibleiben muss. Es fällt leicht, in die Geschichte einzutauchen und sich mit den Charakteren und Geschichten zu verbinden.
Wer einen spannenden Krimi für zwischendurch sucht, ist bei diesem Buch auf jeden Fall richtig und wird seine Freude daran haben.

Bewertung vom 15.01.2022
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


ausgezeichnet

Auf Zeitreise unterwegs

Ich liebe Romantasy Geschichten, so dass ich auch an diesem Buch nicht wirklich vorbei gekommen bin, Der Titel und das Cover haben mich direkt neugierig gemacht, so dass ich unbedingt mehr erfahren wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Inhaltlich geht es um die junge Zoe, die sich, nachdem sie in einer Vollmondin Nacht in einen Spiegel geschaut hat, auf einmal in der Rolle einer Zofe im Jahr 1816 wiederfindet und nun schauen muss, wie sie mit der Situation zurechtkommt. Sie nimmt ihre Aufgabe der Betreuung der jungen Adligen Miss Lucie aktiv an und beginnt über einen regelmäßig erscheinenden Whisper Brief die Situation junger Frauen in London zu verändern. Wenn es da nicht die kriminellen Elemente gäbe, die die Zeitreisen für sich nutzen wollen.
Die Geschichte wird sehr lebendig und spannend erzählt, so dass mensch das Buch am liebsten auf einmal durchlesen möchte. Der Autorin Aniela Ley gelingt es richtig gut die Leser_innen zu fesseln und ein Gefühl für die Geschichte und die Charaktere entwickeln zu lassen.
Bleibt nur eine Frage: Wann kommt Band Zwei?

Bewertung vom 13.01.2022
Haig, Matt

Der fürsorgliche Mr Cave


sehr gut

Freiheit oder Sicherheit

Was passiert, wenn aus Furcht und Angst eine Besessenheit und ein Einengen von Freiheitsrechten wird, das erleben wir nicht nur gerade weltweit am Thema Corona, sondern ist auch das zentrale Moment des hier vorliegenden Buches von Matt Haig. Und es ist eines, das es definitiv in sich hat und nicht leicht zu lesen und zu verarbeiten ist.
Inhaltlich geht es um den Antiquitätenhändler Trence Cave, der den Suizid seiner Mutter und die Ermordung seiner Frau verarbeiten muss. Als auch noch sein Sohn durch den Druck Gleichaltriger zu einer Mutprobe genögt wird und dabei stirbt, nimmt der Wahnsinn seinen Lauf und Terence unternimmt alles mögliche und unmögliche, um seine Tochter Byrony zu "schützen", an sich zu binden und sie aus eigenen Ängsten heraus in ihrer Freiheit einzuengen. Dabei fallen nach und nach alle Hemmungen bei ihm und sein Wahnsinn nimmt überhand.
Die Geschichte wird, bis auf eine entscheidende Stelle, in Form einer Art Lebensbeichte des Vaters an seine Tochter erzählt. Die Sprache und der in ihr immer größer werdende Wahnsinn ist spannend und berührend zu lesen und geht unter die Haut. Es ist kein Werk zum mal eben so drüberlesen, sondern eines, das Arbeit und Mitarbeit der Leser_innen erfordert.

Bewertung vom 07.01.2022
Sohr, Daniel

Ein Drache auf Burg Erbsenfels - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren


sehr gut

Die Geschichte einer besonderen Freundschaft

Lesen gehört für junge Menschen leider oft nicht mehr zur Lieblingsbeschäftigung und Medien wie das Internet oder das Fernsehen übernehmen immer häufiger Informationsfunktionen.
Wie kann es nun gelingen, Kindern das Lesen wieder schmackhafter zu machen? Die Buchreihe Leserabe, zu der das hier zu rezensierende Buch gehört, versucht dies, indem es eine kleine Geschichte mit anschaulichen Bildern, mehreren Rätseln, einen Gewinnspiel und Belohnuungen in Form von Stickern kombiniert. So kann die Aufmerksamkeit der Kinder geweckt und Freude am Lesen entstehen.
Inhaltlich geht es in diesem Buch um die Freundschaft eines kleinen Jungen mit einem Drachen, das Abbauern von Vorurteilen und das Überwinden von Angst.
Die Geschichte wird vom Autor Daniel Sohr lebendig und kindgerecht erzählt, so dass Spannung und Interesse entstehen kann. Auch die verwendeten Bilder hat er selber entworfen, so dass kein Bruch zwischen Text und Bild entsteht. Mit gerade mal 40 Seiten in Großschrift ist die Geschichte kurz genug, das die Aufmerksamkeit nicht abnimmt.

Bewertung vom 07.01.2022
Gier, Kerstin

Was man bei Licht nicht sehen kann / Vergissmeinnicht Bd.1


sehr gut

Matilda und Quinn

Mit "Was man bei Licht nicht sehen kann" liegt nun der erste Band der Vergissmeinnicht Triologie von Kerstin Gier vor. Und dieser hat es für Liebhaber_innen von Fantasy und Romantasy in sich.
Im Mittelpunkt stehen Matilda und Quinn, zwei junge Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die eine ist Liebhaberin von Fantasy Literatur und wächst in einem fundamentalistisch - christlichen Haushalt aus, in dem sie permanent moralisch geknechtet wird und Anschwärzen des jeweils anderen zur Lieblingsbeschäftigung gehört. Der andere ist eher sportlich und hatte bisher mit Fantasy nichts am Hut. Bisher, denn auf einmal muss er feststellen, das er zu einer zentralen Figur in den Machtspiel einer Paralellwelt wird. Wie gut, das er Matilda an seiner Seite hat, denn ohne sie wäre er aufgeschmissen.
Die Geschichte wird lebendig und spannend erzählt, so dass die Seiten wie im Flug verschlungen werden. Wie es wohl in Band Zwei weitergeht?
Schade finde ich, das nur Quinn magische Fähigkeiten zu haben scheint, Das ist zutiefst unausgegoren und ändert sich hoffentlich noch.

Bewertung vom 05.01.2022
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


sehr gut

Horror pur

Ich habe selten ein Hörbuch gehört, bei dem mensch sich so sehr gruselt wie bei diesem hier.
Inhaltlich geht es um einen Massenmörder, der einmal pro Jahr ein Opfer verschleppt und sich über Tunnel Zugangg zu den Häusern der Opfer verschafft. Und es geht um ein Buchmanuskript, in dem ein "Gräber" von seinen Tagen berichtet. Ob diese beiden Sachen wohl zusammenhängen? Und wenn ja: Kann das Buch den Täter entlarven? Im Mittelpunkt des Buches stehen eine Verlegerin, ihr Partner und eine Polizistin, die bei der Aufklärung der Ereignisse jeweils unterschiedliche Ziele verfolgen. Und dabei jeweils einen hohen Preis zahlen müssen.
Die Geschichte wird vom Autor Frederik Persson Winter sehr spannend erzählt, so dass mensch sehr schnell in die Geschichte eintauchen und sich mit den verschiedenen Charakteren verbinden kann. Die Hörbuch Version lebt neben der Geschichte von den beiden Sprecher_innen, die dem Buch das richtige Flair verleihen können. Aber Achtung: Wer Angst vor Horrorelementen hat, sollte das Buch nicht vor dem schlafengehen hören.

Bewertung vom 04.01.2022
Wilkens, Johannes;Meyer, Frank

Corona natürlich behandeln


sehr gut

Wenn an die Behandlung von Corona gedacht wird, dann sind oft die verschiedenen Impfstoffe und die Hoffnung auf Medikamente wie Remdesivir oder Regkirona ein Thema. Doch auch die Homöopathie und die antroposophische Medizin können hier einen Beitrag leisten.
Detailliert gehen die beiden Autoren Johannes Wilkens & Frank Meyer auf Heilmittel wie Bryonia, Stannum, Arnika, Stannum und andere Heilmittel ein und zeigen dabei auf, wie diese bei Nebenwirkungen von Impfungen oder der Behandlung von Long Covid einen hilfreichen Dienst verrichten können.
Beide Autoren sind Ärzte, die anhand von gemachten Erfahrungen in ihrer alltäglichen Arbeit berichten können und ihre Erkenntnisse mit Studien und Fallbeispielen bewegen können.
Es wird der Versuch unternommen die Ideen der "konventionellen" Medizin und der Naturheilkunde / Anthroposophischen Medizin zusammenzudenken und dabei eine Verknüpfung und kein Gegeneinander zu forcieren. Das führt leider dazu, das die bisherigen Impfstoffe zu unkritisch betrachtet werden und dabei für mein Gefühl eine zu große Anpassung erfolgt. Hier wären deutlichere Worte zielführender gewesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.