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TochterAlice
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Köln

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Insgesamt 1464 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2022
Boyne, John

Das Haus zur besonderen Verwendung


gut

Georgi blickt zurück: der ehemalige Leibwächter des letzten russischen Zaren lebt mit seiner Frau Soja im Exil in London, wo er bis zum Ruhestand lange Jahre in der Bibliothek des British Museum tätig war. Ein langes, erfülltes Leben und eine lange, glückliche Ehe, die nun mit dem Tod seiner Frau endet.

Das Ehepaar hat sich dem Leben auf der britischen Insel angepasst, mit der einzigen Tochter englisch gesprochen und jahrelang zurückgezogen gelebt, doch es rankt sich ein Geheimnis um sie: sie stammen aus Russland, Georgi aus einem kleinen Dorf - und Soja... nun, sie stammt von ganz anderen Kreisen ab.

Georgi durfte zur Belohnung dafür, dass er einem Mitglied der Zarenfamilie das Leben gerettet hat, mit den zaristischen Truppen nach St. Petersburg ziehen, um Leibwächter des Zarewitsch zu werden - zu der Zeit eine unglaubliche Entwicklung, die man sich nicht mal im Traum vorstellen konnte und natürlich eine Riesenchance für ihn, dem engen und ärmlichen Dorfleben zu entkommen. Dort lernt der nicht nur den Zarewitsch Alexej kennen, sondern auch seine Eltern und die vier Schwestern - und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Das "Haus zur besonderen Verwendung" steht in Jekaterinburg und wird zum Ort des Schicksals für Georgi und für seine spätere Frau.

Zu viel soll an dieser Stelle vom Inhalt nicht vorausgenommen werden, doch fügt sich dieser Roman in den Kreis derer ein, die Geschichte neu, bzw. umschreiben wie es bspw. Stephen Fry in "Geschichte machen" und Eric Emmanuel Schmitt in "Adolf H.: zwei Leben" in bezug auf das dritte Reich getan haben. Hier greift Boyne das Anastasia-Mythos - die immer wiederkehrende Legende des 20. Jahrhunderts, dass die jüngste Zarentochter die Ermordung der Zarenfamilie überlebt hat, auf und fügt seine Version in die historische Realität ein.

Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen und den Leser nach dem weiteren Verlauf der Handlung gieren zu lassen. So fällt es nicht schwer, den Roman in wenigen Tagen zu lesen. Doch der eigentliche Kracher, das absolute Aha-Erlebnis wie im "Pyjama", in dem Boyne die Geschichte zwar nicht umformuliert, wohl aber virtuos mit ihr spielt und gar ins Fabelhafte abdriftet, bleibt hier aus. Das eigentliche Geheimnis ist vorhersehbar, der Roman entwickelt sich wenig spektakulär.

In seinem Erstlingswerk "Der Junge im gestreifen Pyjama" thematisierte Boyne auf eindringliche Weise einen der relevantesten historischen Einschnitte des vorigen Jahrhunderts - die Judenverfolgungen der Nazizeit, indem er sie in eine irreale, ja fabelartige Geschichte einbaute - eine spannende, sehr starke und ungeheuer eindrucksvolle Erzählung von großer Tragweite, die dem Leser eine völlig neue Sichtweise und unerwartete Dimensionen offenbarte. Vom "Haus zur besonderen Verwendung" habe ich nach der vielversprechenden, sprachlich ansprechenden Leseprobe Ähnliches erwartet und wurde in dieser Beziehung leider enttäuscht. Nicht enttäuscht jedoch hat mich die Sprachgewalt und das ungeheure Faktenwissen des Autors, das auch die Lektüre dieses Romans zum Lesevergnügen werden lässt - ungeachtet der kleinen Enttäuschung bezüglich des fehlenden Aha-Erlebnisses. Diesem Buch fehlt die Einmaligkeit des Vorgängers - doch aufgrund des erläuterten Potentials lässt es auf weitere literarische Meilensteine des Autors John Boyne auf dem Niveau von "Der Junge im gestreifen Pyjama" hoffen.

Bewertung vom 17.06.2022
Boyne, John

Die Geschichte der Einsamkeit


sehr gut

Das Vertrauen in die katholische Kirche wurde in den vergangenen Jahren des Öfteren so nachhaltig erschüttert, dass man annehmen musste, sie würde sich nie wieder davon erholen. Doch immer wieder hat sie sich berappelt - wenn auch in der Gesellschaft viel Misstrauen entstanden ist und das Vertrauen, ja der Glaube in die Institution Kirche stark erschüttert wurde. Und das nicht nur hierzulande - nein, auch in anderen Ländern hat es ähnliche Entwicklungen gegeben. Natürlich ist Irland, eine der "Hochburgen" des Katholizismus, nicht davon ausgenommen.

Gerade diesem schweren Thema widmet sich der Autor John Boyne - ich bin versucht zu sagen: der große irische Gegenwartsromancier Boyne - in seinem ersten Roman, der in seinem Heimatland spielt. Und er hat sich sowohl historisch als auch räumlich weit hinausgewagt, so bpsw. ins Deutschland in Zeiten des Nationalsozialismus, indem er sich überaus eindringlich dem "Jungen im gestreiften Pyjama" widmete, dann wieder erfolgte ein ausführlicher Ausflug ins zaristische Russland, dessen Ende er mit einer sowohl gewagten als auch auch phantasievollen Variante versah.

Diesmal bleibt Boyne sehr viel stärker in der Realität verhaftet - sein Roman spielt in Irland der 1960er bis 2010er Jahre und handelt vom Leben und den Erlebnissen und Schicksalsschlägen des Dubliners Odran Yates, der 1972 voller Überzeugung seine Ausbildung in der Priesterschule aufnimmt, sie auch nie bereut und seinen Beruf voller Freude ausübt. Ja, man könnte sagen - ein zufriedener Mensch, was erstaunlich ist, da er auf alles andere als auf eine behütete Kindheit zurückblickt. Doch alles ist nicht so, wie es scheint....

Ein überaus realistischer und dadurch umso ergreifenderer Roman um Fragestellungen, mit denen wir alle - ob katholisch oder nicht - schon konfrontiert wurden, zumindest in der aktuellen Berichterstattung und die uns schockiert und erschreckt, verständnislos zurückgelassen haben.

Mich persönlich hat das Ende ein klein wenig enttäuscht: dadurch wurde meine Lektüre nicht ganz so rund, wie es sich den ganzen Roman hindurch abgezeichnet hatte - das Buch ließ mich ein klein bisschen enttäuscht zurück, was aber wirklich nur mit den letzten - sagen wir, ca. 50 Seiten - zusammenhängt. Ansonsten ist es überaus empfehlenswert - Boyne widmet sich diesem schwierigen Thema gewohnt eloquent und fügt seinem Oeuvre einmal mehr einen Roman hinzu, der sich vollkommen von dem, was er vorher geschrieben hat, unterscheidet.

John Boyne - ein Autor, der definitiv für eine Überraschung gut i

Bewertung vom 17.06.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Retten schweißt zusammen!


Zumindest läuft es so bei Clara, Betty und Martha. Die drei Mädels, die sich bisher nur aus der Schule kannten, retten im Strandbad einem alten Herrn das Leben und halten ab da fest zusammen. Obwohl sie vollkommen unterschiedlich sind. Oder vielleicht gerade deswegen?

Ihr Leben ist reglementierter als das gleichaltriger Teenager einige Kilometer weiter westlich, denn sie leben in Ostberlin: die gemeinsame Rettungsaktion erfolgt 1956, danach begleiten wir die Mädchen durch die Jahre 1960/61.

Natürlich sind Jungs ein großes Thema und während Martha und Clara mit etwa Gleichaltrigen liebäugeln bzw. von ihnen umschwärmt werden, hat die reifere, sehr anziehende Betty, die zudem von ihrem Onkel, einem Modeschöpfer des Ostens, stets mit eleganten Kleidern versorgt wird, ganz andere Verehrer: Auch einen recht bekannten Regisseur, was ihr sehr zupass kommt, träumt sie doch von einer Karriere beim Film.

Eine interessante und packende Geschichte, die teilweise fast zu viel Spannung beinhaltete: ab und zu driftete die Handlung fast in Richtung Räuberpistole ab und auch der Stil war nicht durchgehend eindringlich bzw. gefällig. Die Autorin erlaubte sich so manch logischen Fehler, der leider vom Lektorat nicht redigiert wurde, zudem ging sie zu wenig auf die einzelnen Figuren ein: es fehlt ein klarer Wiedererkennungswert.

Dennoch bin ich neugierig, wie es mit Clara, Betty und Martha weitergeht und freue mich auf die Fortsetzung, die bereits Ende Juli 2022 erscheinen wird.

Bewertung vom 13.06.2022
Crossan, Sarah

Verheizte Herzen


weniger gut

Was könnte hinter der Bezeichnung "Geheime Witwe" stecken: für mich ist es eine Frau, die quasi inoffiziell verwitwet ist, ohne dass dies nach außen bekannt werden darf.

Hier ist es Ana, selbst Ehefrau und Mutter zweier noch recht kleiner Kinder, die eine heiße Affäre mit einem Klienten - sie ist Steuerberaterin - hat. Für sie ist es viel mehr und sie ist sicher, dass es für ihn ebenso ist.

Da erfährt sie eines Tages von seinem plötzlichen Tod - ausgerechnet durch seine Frau, die natürlich ahnungslos ist, was die Beziehung ihres Mannes mit Ana angeht.

Ana trauert und kann sich mit niemandem so richtig darüber austauschen. Oh doch, einen gibt es, aber der will nicht so richtig, denn verständlicherweise ordnet er - ein Freund des Verstorbenen - das alles ganz anders ein.

Ihr bleibt zum "Dampf ablassen" das geschriebene Wort und das kommt sehr roh und ursprünglich aus ihr heraus. Nicht unglaubwürdig, muss man sagen.

Aber definitiv nicht mein Ding! Ich habe dieses Buch ausgesprochen ungern gelesen und fragte mich letztlich "Wofür das alles?", kam aber für mich selbst zu keinem abschließenden Urteil. Für mich ein überflüssiges Buch, das ich nicht weiter empfehlen kann!

Bewertung vom 13.06.2022
Wahrer, Caitlin

Der Fremde


ausgezeichnet

Und zwar ungewöhnlich packend auf eher stille Art und Weise. Ein Krimi? Stellenweise - zumindest kommen ein Ermittler und eine ehemalige Anwältin vor. Ein Thriller? Auf keinen Fall, würde ich sagen, auch wenn selbst davon stellenweise Elemente enthalten sind. Ein Drama? Unbedingt und zwar eines, das aktueller nicht sein kann und von der Autorin Caitlin Wahrer - ihr Erstling, man mag es kaum glauben - höchst eindringlich umgesetzt wurde.

Was geschieht? Nick, ein zwanzigjähriger Student, wird bei einem One-Night-Stand brutalst vergewaltigt. Aufgrund seiner Zuarbeit ist der Schuldige schnell ermittelt und wird "eingelocht". Leider ist es ihm möglich, auf Kaution freizukommen und er schlägt zurück. Auf eine richtig fiese Art, so dass am Ende Nick derjenige ist, der mit Schmutz beworfen wird und dem die wenigsten noch glauben.

Nick hat eine liebevolle Familie hinter sich, die aus seinem siebzehn Jahre älteren Bruder Tony und dessen Frau Julia, einer Juristin, besteht. Auch der ermittelnde Kriminalbeamte steht eigentlich hinter ihm, doch sind diesem vielfach die Hände gebunden.

Die Handlung nimmt zum Ende hin einen ausgesprochen überraschenden Ausgang, den ich so nicht erwarten konnte, der aber schlüssig und für mich sehr passend war. Ein ausgesprochen gelungener Spannungsroman, der zeigt, wie sehr das "Me Too" auch Männer belasten kann!

Bewertung vom 12.06.2022
Ziebula, Thomas

Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2


ausgezeichnet

Wir befinden uns im Jahr 1920 und es herrscht ein Chaos. Nach dem Ersten Weltkrieg ist noch längst nicht jeder an seinen Ort der Bestimmung zurückgekehrt. Kommissar Paul Stainer aber schon. Im Privatleben ist ihm Schreckliches widerfahren, aber auch im Präsidium hat er es nicht gerade leicht. Er wird von etlichen Kollegen angefeindet und diese tun alles, um ihn vom Thron zu stürzen.

Es geht um den Tod eines jungen Soldaten, dem bald ein weiterer folgt. Haben diese beiden miteinander zu tun? Im Laufe der Ermittlungen bekommt Stainer es nicht nur mit dem Militär, sondern auch mit studentischen Verbindungen, ungewöhnlichen Frauen und sozial benachteiligten Kreisenzu tun.

Ich kenne Leipzig einigermaßen und dank der anschaulichen Art des Autors, die Stadt von vor hundert Jahren heraufzubeschwören, konnte ich knietief in die Vergangenheit eintauchen. Mindestens. Wenn nicht sogar bis zur Hüfte oder zum Hals!

Ein sehr atmosphärischer Krimi, dem einzig zum Ende hin ein wenig die Spannung ausgeht - auch ca. 100 Seiten vor dem Schluss ist dieser bereits einigermaßen vorhersehbar.

Doch hat mich das nur wenig gestört: Ich erlebe es leider zu selten, dass sich ein Mann der Frauenfiguren so liebevoll annimmt wie das hier der Fall ist.Gerade das weibliche Personal wird mit einer besonderen Warmherzigkeit dargestellt.

Aber alle Figuren, auch die männlichen, sind dem Autor Thomas Ziebula außerordentlich gut gelungen und ich bin begeistert. Die Handlung ist absolut rund, da muss auch in einem Krimi die Spannung nicht ganz bis zum Ende gehalten werden. Ich hätte ja sehr gerne gewusst, ob Kilian jetzt endgültig das Handwerk gelegt wurde, aber das erfährt man dann leider wohl erst im nächsten Band.

Was für ein Leseerlebnis! Wirklich toll und ein Muss für Liebhaber historischer Krimis!

Bewertung vom 10.06.2022
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Eine Leiche auf der Grenze - das heißt, dass sich hier zwei Ermittler aus zwei verschiedenen Ländern, aus zwei verschiedenen Kulturen der kriminalpolizeilichen Ermittlung, zusammentun müssen und das ist nie einfach. Zumal die hier porträtierten Charaktere Lykke Teit und Rudi Lehmann so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht: weiblich, jung und ehrgeizig trifft hier männlich, bejahrt und abgeklärt. Und erfreulicherweise gelassen, so dass man sich zusammenraufen kann und zwar recht schnell. Obwohl Lykke dem Kollegen aus Deutschland in Bezug auf den Toten etwas ganz Entscheidendes verschwiegen hat.

Ein schöner Ermittlerkrimi, der Lust auf mehr macht. Mir hat die Lektüre einen Riesenspaß gemacht, auch wenn ich finde, dass das Miteinander der beiden besonderen "Bullen" doch noch etwas ausbaufähig ist.

Aber mir gefällt der besondere Blick des Autors Dennis Jürgensen sowohl auf das Setting als auch die Figuren, der diesen Krimi etwas warmherziges gibt, trotz der Dinge, die in einem Krimi nun mal so geschehen!

Bewertung vom 07.06.2022
Hühn, Susanne

Heile die Wunden deiner Kindheit


ausgezeichnet

Sehr angewandt!
Mir sagt dieses Buch sehr zu, weil die Autorin fern von allem wissenschaftlichen bzw. pseudowissenschaftlichen Geschwafel sehr angewandt vorgeht!

Ich fühle mich fast wie in einer "echten", also einer Face-to-Face-Therapie, in der die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten mit einbezogen werden. Das schafft die Autorin aufgrund der vier sehr unterschiedlichen Beispiele, die sie ihrenAusführungen zugrunde legt. Wir lernen Charlotte, Silvia, Jan und Dominik mitsamt ihren "Rucksäcken", also den Päckchen, die sie seit der Kindheit mit sich tragen und nicht loswerden, kennen und finden Gemeinsamkeiten mit ihren Fällen. So erging es zumindest mir: obwohl ich vollkommen andere Voraussetzungen mitbringe als die von Autorin Susanne Hühn beschriebenen, fühlte ich mich dazu imstande, mich mit meinem Rucksack auf den von ihr erläuterten Weg zu begeben.

Denn es ist eine richtiggehende Therapie, der man sich mithilfe dieses Buches unterziehen kann. Die von der Autorin Wegstrecke ist keine einfache und ich bin noch ganz am Anfang, sie hilft mir aber sehr bei der Auseinandersetzung mit mir selbst - das ist der Punkt, an dem ich derzeit stehe. Und die vorgeschlagenen Übungen werden mir sicher dabei helfen, mich selbst und meine Bedürfnisse besser zu verstehen. Ein wirklich wichtiges und hilfreiches Buch!

Bewertung vom 06.06.2022
Brand, Christine

Kalte Seelen


ausgezeichnet

Im Gegensatz zu manch anderem Fall sind Journalistin Milla und das Kripo-Team um ihren Liebsten Sandro relativ schnell sicher, in welche Richtung die Ermittlungen hier gehen sollten, was den Fall angeht. Also, den Fall, den sie selbst zu einem gemacht haben.

Denn eigentlich war Milla als Zeugin zum Prozess eines Angeklagten geladen, der auch sie versucht hat, umzubringen, jedoch am zweiten Verhandlungstag in einer spektakulären Aktion befreit wird. Grund genug für Milla - und mehr noch für Sandro - wieder Angst um ihr Leben zu haben. Aber nicht lange, denn schon bald wird er ermordet aufgefunden.

Was ist passiert? Nachdem Milla kurzfristig selbst in Verdacht gerät und Sandro deswegen seinen Arbeitsplatz wechselt, steht schon bald mehr oder weniger fest, in welchen Kreisen sich die Mörder bewegen dürften. Aber das macht die ganzen Untersuchungen nicht einfacher, zumal sich Milla wieder selbständig in Ermittlungen hinein wirft und somit in Gefahr bringt.

Atmosphärisch beschreibt Autorin Christine Brand sowohl die Orte der Handlung als auch die Figuren: Ermittler Sandro und seine Freundin Milla, die hinsichtlich der detektivischen Aktivitäten mit ihm konkurriert sind hier deutlich eindringlicher dargestellt als in vorherigen Fällen und wirken auf mich sehr charismatisch.

Ein richtig toller Krimi, den ich kaum aus der Hand legen konnte! Entsprechend kurz war die Lesezeit und nun freue ich mich auf den nächsten Band mit Milla und Sandro!

Bewertung vom 03.06.2022
Bunce, Elizabeth C.

Mord im Gewächshaus


ausgezeichnet

Myrtle ist eine echte Marke

Frech und selbständig ist sie, was umso mehr zählt, als dass sie nicht in der Gegenwart, sondern im ausgehenden 19. Jahrhundert zu Hause ist. Aber nicht nur das, sie bildet sich selbstständig und entsprechend ihren Neigungen weiter, was bedeutet, dass sie sozusagen in den Latifundien ihres Vaters, eines Anwalts stöbert.

Hier erfährt der Leser durchaus glaubwürdig, dass es schon damals freche Mädels gab, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließen, vor allem, wenn sie wie Myrtle das Glück hatten, die passende Gouvernante zu haben: gut, dass es Miss Ada Judson gibt, die das Arbeitgebertum etwas anders interpretiert und ihre 100%tige Loyalität nicht dem Geldgeber, sondern der Person, die ihr Arbeit macht, also Myrtle, schenkt.

Myrtle Hardcastle ist ein echtes Original, ich möchte sie unbedingt wiedertreffen & hoffentlich noch beim Auflösen vieler Fälle begleiten!