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Pharo72
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Zittau
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Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 479 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2010
Sington, Philip

Das Einstein-Mädchen


sehr gut

Die junge Alma Siegel sucht verzweifelt ihren Verlobten, den Psychiater Martin Kirsch. Er arbeitete an der Charité am Fall des Einstein-Mädchens, wobei es sich um eine junge Frau handelt, die ohne Gedächtnis im Caputher Wald, ganz in der Nähe von Albert Einsteins Sommerwohnsitz, fast ohne Kleidung gefunden wurde. Welchem Verbrechen fiel sie zum Opfer und hat ihre Geschichte etwas mit dem spurlosen Verschwinden von Martin Kirsch zu tun?

Der Roman wird als historischer Thriller beworben, wobei mir die Bezeichnung Thriller etwas übertrieben scheint. Vielmehr handelt es sich um ein Familiendrama in historisch brisanter Zeit kurz vor der Machtübernahme durch Hitler. Ich habe mich durch das Buch gut unterhalten gefühlt. Die gekonnte Verschleierung der Tatsachen bis auf die letzten Seiten des Buches hält den Leser in Bann.

Es werden einige schwierige Themen, wie die Syphilis-Erkrankung von Martin Kirsch, die menschenunwürdigen Experimente in der Psychiatrie bis hin zur Säuberungspolitik der Nazis mittels Euthanasie sowie auch die Judenverfolgung aufgegriffen. Einstein selber als historische Person kommt wenig sympathisch rüber, wobei jedoch unklar ist, inwieweit biografisch der Roman in dieser Hinsicht ist. Seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse werden angerissen und stellen für den weniger physikalisch bzw. mathematisch interessierten Leser sicher eine Hürde dar bzw. bremsen doch stark den Lesefluss.

Jedoch sind die Figuren, echte wie erfundene, großartig gezeichnet. Ein Hineinversetzen in sie gelingt mühelos, ebenso in das historische Setting, dass durch Beschreibungen von Tanzcafes, bestimmten Straßen und der tödlichen Bedrohung über allem durch die Nazis, lebendig wird.

Wer einen anspruchsvollen Roman im historischen Gewand mit einer packenden Familiengeschichte sucht, dem kann ich das Buch rückhaltlos empfehlen. Reine Thriller-Leser werden eher enttäuscht sein.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Carver, Tania

Entrissen / Marina Esposito Bd.1


ausgezeichnet

Im beschaulichen Colchester nahe Essex wird bereits zum dritten Mal die Leiche einer Frau gefunden, die schwanger war. Doch diesmal fehlt vom Baby jede Spur und aufgrund der bereits fortgeschrittenen Schwangerschaft könnte es noch am Leben sein. Detective Inspector Phil Brennan begibt sich mit seinem Team auf die verzweifelte Suche nach dem Kind und nimmt dabei die Hilfe der Psychologin Marina Esposito in Anspruch, mit der ihn einiges verbindet. Doch der Mörder arbeitet eine Liste ab und ist der Polizei immer einen Schritt voraus.

Selten hat mich ein Buch dermaßen gefesselt, dass ich halbe Nächte durchgelesen habe. Diesem Erstlingswerk von Tania Carver gelang es ohne Probleme. Sie hat ein Szenarium erschaffen, dass an Grausamkeit und gesteigertem Wahnsinn kaum zu überbieten ist. Durch die wechselnde Perspektive auch zum Mörder hin, ist man hautnah dabei und mit den Opfern wird wahrlich nicht zimperlich umgegangen. Wer es in der Beziehung lieber etwas seichter und unblutiger mag, sollte lieber die Finger von dem Roman lassen.

Bereits das erste Kapitel fesselt, die Spannung zieht sich konstant durchs ganze Buch und steigert sich zum Finale hin schier unermesslich. Gekonnt wird der Leser auf eine Lösung hingeführt, die sich schlussendlich dann in Teilen doch als Irrtum erweist. Die kleine Romanze zwischen Detective und Profilerin fügt sich angenehm ins Ganze und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Meine Empfehlung – einfach eintauchen, sich mitreißen lassen und am Ende glücklich sein, dass es nur ein Roman war.

Bewertung vom 05.09.2010
Neuhaus, Nele

Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4


ausgezeichnet

Tobias Sartorius kehrt nach zehn Jahren Haft, die er für die Ermordung zweier 17jähriger Mädchen abgesessen hat, in sein Heimatdorf Altenhain zurück. Dort ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Gaststätte seines Vaters ist seit langem bankrott, der Hof gleicht einem Müllplatz und Tobias wird sofort offen angefeindet. Kurz darauf fällt sogar seine inzwischen von seinem Vater geschiedene Mutter einem heimtückischen Anschlag zum Opfer.

Als die Leiche eines der Mädchen gefunden wird, stellen die bearbeitenden Kriminalbeamten Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein Ungereimtheiten in der damaligen Abwicklung des Falles fest. Die junge Amelie ist fasziniert von den Abgründen, die sich in dem verschlafenen Dorf offenbaren und ermittelt auf eigene Faust. Nicht lange danach verschwindet sie spurlos und für die Dorfbewohner steht der Täter bereits fest. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn sowohl Amelie als auch der erneut verdächtigte Tobias schweben in großer Gefahr.

„Schneewittchen muss sterben“ ist bereits der vierte Roman der im Taunus lebenden Autorin Nele Neuhaus mit den Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Es werden jedoch keinerlei Vorkenntnisse aus den ersten Bänden benötigt. Ganz wunderbar gelingt es der Autorin in einem gerade mal zwanzig Tage umfassenden Zeitraum eine Fülle von Spuren zu legen, die den Leser dieses exzellenten Kriminalromans begeistert miträtseln lassen. Zu keinem Zeitpunkt lässt die Spannung nach, immer wieder gibt es neue Wendungen, neue Verdächtige. Teilweise verführen richtig gemeine Cliffhanger zum sofortigen Weiterlesen, egal was der Wecker anzeigt.

Es ist für mich gut vorstellbar, wie in einem kleinen Dorf eine verschworene Gemeinschaft entstehen kann, wo jeder am liebsten seine eigenen Leichen im Keller behalten möchte. Die einzelnen Charaktere sind dann auch sehr bildhaft dargestellt, man kann mit den leidenden Eltern der toten Mädchen ebenso mitfühlen wie mit den Sorgen privater Art der Ermittler. Insgesamt gelingt es der Autorin hervorragend, alles miteinander zu verknüpfen und ein rundum gelungenes Porträt einer von Lügen, Verrat, Eitelkeit und Machtsucht geprägten Gemeinschaft zu zeichnen.

Der Roman hat mich auf jeden Fall veranlasst, auch die vorher erschienenen Bände der Reihe einer näheren Betrachtung zu unterziehen, denn deutsche Autoren müssen sich auch in diesem Genre keinesfalls vor ihren amerikanischen Kollegen verstecken.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Robinson, Jeremy

Mission Hydra


ausgezeichnet

Multimillionär Richard Ridley steht kurz davor, seinen großen Traum wahr werden zu lassen: Unsterblichkeit. Von Archäologen wurde der Kopf der sagenumwobenen Hydra, die einst dem Kampf gegen Herkules erlegen ist, gefunden. Ihre Regenerationsfähigkeit ist legendär und tatsächlich gelingt es Ridley mit seinem Team von hochbezahlten Wissenschaftlern, die DNA der Sumpfschlange zu extrahieren und damit unzerstörbare Krieger zu erschaffen. Kann das Delta Airforce Team um Jack Sigler dem Größenwahn Einhalt gebieten?

Jeremy Robinson bietet dem Leser mit „Mission Hydra“ ein Feuerwerk an Action, mythologischer Vergangenheit und Einblick in die Kampfweise von Spezialeinheiten. Mich als geübten Thrillerleser schrecken die teilweise doch sehr detailgetreuen Schilderungen der Kampfhandlungen nicht ab, empfindlichere Gemüter sollten um das Buch lieber einen Bogen machen. Gerade der Schlusskampf hat schon recht viele splattermäßige Elemente. Der mythologische Hintergrund um Herkules und die Hydra ist gut recherchiert und faszinierend in das Geschehen eingebaut. Die Spannung hält über das ganze Buch hinweg an, Kapitel enden oft genug mit entsprechenden Cliffhangern, sodass man gar nicht in der Lage ist, mit dem Lesen aufzuhören.

Daher von mir für Liebhaber spannender Abenteuer-Lektüre eine uneingeschränkte Empfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


sehr gut

Rosa möchte sich an ihren Hollywood-Heldinnen ein Beispiel nehmen und ihre einstige große Liebe Jan, wenige Tage vor seiner Hochzeit mit einer anderen, zurückerobern. Der Versuch misslingt und aus Enttäuschung sowie der Suche nach der einzig wahren Liebe lässt sie sich per Hypnose in ein früheres Leben zurückversetzen. Dabei landet sie ausgerechnet im Körper des damals noch nicht ganz so berühmten William Shakespeare. Eine turbulente und zum Brüllen komische Liebesgeschichte nimmt daraufhin ihren Lauf.

Bereits mit „Mieses Karma“ hat der Autor es geschafft, mich zu begeistern. Nun liegt sein neuestes Werk vor und wieder kann ich nur positive Eindrücke wiedergeben. Sicher ist Rosa mit ihrer Figur, dem ungeliebten Job und dem Nachtrauern ihres Ex-Freundes ein wandelndes Klischee, aber dies tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Auf wunderbare Weise stellt David Safier die Konflikte, Schwierigkeiten, aber auch berührenden Momente der zwei Seelen in einem Körper sowohl in der Vergangenheit als auch in der Jetztzeit dar. Wenn Rosa der Königin Elisabeth auf dem Donnerbalken begegnet oder sie sich Wortgefechte mit Sir Francis Drake liefert, bleibt kein Auge trocken.

Diese Art von Humor liebt man oder aber nicht. Ich tue es, denn nur wenige bringen mich so zum Lachen. Wie das Ganze ausgeht, sei hier nicht verraten, aber es gelingt dem Autor ein für alle Sichtweisen befriedigendes Ende aufzuzeigen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Fournier, Jean-Louis

Wo fahren wir hin, Papa?


gut

Einen Vater ereilt das Schicksal ein behindertes Kind in die Welt gesetzt zu haben. Unter großen Mühen findet er sich damit ab und stellt sich den enormen Herausforderungen im Alltagsleben.

Doch kann das Schicksal so grausam sein und ein zweites Mal zuschlagen? Es kann. Auch der zweite Sohn, Thomas, kommt mit den selben Behinderungen auf die Welt. In kleinen Episoden erzählt der Autor aus dem Leben des Vaters mit seinen behinderten Söhnen und wie er fast daran zerbricht.

Bis zum Schluss konnte ich bei diesem Roman nicht eindeutig feststellen, ob es sich nun um eine autobiografische Erzählung des Autors handelt oder er „nur“ eine Geschichte erzählt. Bei der Eindringlichkeit der Betrachtungsweise ist ersteres anzunehmen.

Das Buch hat nur wenige, teils halbleere Seiten und ist daher schnell ausgelesen. Aber es wirkt um so länger nach. Der teils rabenschwarze Humor ist die einzige Möglichkeit des Erzählers mit seinem Schicksal umzugehen. Das mag für manche, die das Thema gern totschweigen möchten, etwas zu weit gehen. Jedoch kann man beim aufmerksamen Lesen, vor allem zwischen den Zeilen, die tiefe Liebe des Vaters empfinden, die er dennoch gegenüber seinen Söhnen hegt, die so anders als die anderen sind.

Klar hadert er mit seinem Schicksal, gibt sich ein ganzes Leben lang die Schuld, kann sich selbst nicht verzeihen. Doch wem würde es anders gehen, wenn er ehrlich mit sich selbst ist. Schonungslos offen, bis an die Schmerzgrenze sarkastisch – so verpackt der Autor eine bewegende Lebensgeschichte, die Betroffenen dennoch Mut machen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2010
Robertsen, Hedda H.

Ich will dich, ich krieg dich


weniger gut

Alba ist 19, arbeitet im Buchhandel und hat sich unsterblich verliebt. Sie kennt nur seine Initialen – M. M. und nennt ihn fortan Mads Mikkelsen nach einem dänischen Schauspieler. Immer mehr verstrickt sich Alba in vorrangig erotische Tagträume, kann kaum noch unterscheiden zwischen Traum und Wirklichkeit. Schließlich sendet sie Mads eine SMS, um ihr Verlangen endlich in richtige Bahnen zu lenken. Wie wird er reagieren?

Das Cover des Buches deutet auf einen lustigen Chick-Lit-Roman hin. Doch Vorsicht, in weiten Teilen handelt es sich um erotische, wenn nicht pornografische Literatur. Ich habe kein Problem mit schönen Sexszenen und anfangs sind diese auch durchaus anregend, doch je weiter das Buch fortschreitet, um so mehr überschreitet die Autorin die Grenze.

Jüngeren Lesern zwischen 16 und 25 mag das Buch gefallen, ich hatte ein paar Schwierigkeiten, da es nicht wirklich eine Handlung gibt. Zwischenzeitlich verwischen die Szenen aus Albas Fantasie mit denen der Realität so sehr, dass man leicht den Faden verlieren kann. Jedoch findet die Autorin bei Beschreibungen bestimmter Handlungen auch sehr schöne Worte.

Ein Vorteil ist sicher auch, dass sich die knapp 200 Seiten, die teilweise nur halb bedruckt sind, in Höchstgeschwindigkeit weglesen lassen.

Eine wirkliche Empfehlung möchte ich dem Buch nicht aussprechen, könnte mir aber vorstellen, wer Geschmack an „Feuchtgebiete“ gefunden hat, kann auch dieses Buch in Teilen genießen.

Bewertung vom 23.08.2010
Levy, Marc

Am ersten Tag / Keira und Adrian Bd.1


sehr gut

Adrian ist Astrophysiker und sucht nach dem ersten Stern. Um seine weiteren Forschungen zu finanzieren, bewirbt er sich bei einer Stiftung um einen Geldpreis. Dort trifft er eine alte Jugendliebe wieder, die ihm den Preis vor der Nase wegschnappt. Keira ist Archäologin und auf der Suche nach dem ersten Menschen. Ein kleiner Junge an ihrer Ausgrabungsstätte in Afrika schenkte ihr einen rätselhaften Stein, der alsbald zum Angelpunkt einer abenteuerlichen Jagd wird. Eine geheime Organisation will verhindern, dass Adrian und Keira mehr über den Ursprung des Steins herausfinden, denn das könnte alles in Frage stellen, was wir über die Entstehung der Menschheit zu wissen glauben.

In seinem neuen Roman gelingt es Marc Levy den Leser auf eine abenteuerliche Jagd rund um den Globus mitzunehmen, die ihn kaum zu Atem kommen lässt. Gefühlvoll beschreibt er die langsam wieder aufkeimende Liebe zwischen den Protagonisten. Ein wenig naiv erscheint ihre Handlungsweise an einigen Stellen. So hochdekorierten Wissenschaftlern wäre etwas mehr Intellekt zuzutrauen gewesen.

Größtes Manko des Buches ist allerdings, dass es sich nur um die 1. Hälfte einer Geschichte handelt, die mit dem für November 2010 angekündigten „Die erste Nacht“ fortgesetzt wird. Daher auch ein Punkt Abzug für die allgemeine Verlagspolitik. Ich habe absolut nichts gegen Fortsetzungen, aber die Teile sollten doch abgeschlossen sein. Letzten Ende ist man nach Zuklappen des Buches genauso schlau wie vorher, da das wirkliche Geheimnis der Steinfragmente nicht aufgeklärt wird. Vieles bleibt rätselhaft und ungeklärt.

Es wird daher schwer fallen, nun die Geduld aufzubringen und auf die Fortsetzung zu warten. Abschließend kann ich allen, die Abenteuerromane im Stil von Indiana Jones lieben, das Buch empfehlen, würde aber mit dem Lesen warten, bis beide Teile erhältlich sind.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2010
McFadyen, Cody

Ausgelöscht / Smoky Barrett Bd.4


ausgezeichnet

Auf der Hochzeit ihrer Kollegin und Freundin Callie erhält FBI-Agent Smoky Barrett ein besonderes Geschenk. Eine kahlgeschorene Frau, die sich als eine sieben Jahre verschollene Polizistin herausstellt, wird aus einem Lieferwagen gestoßen. Die Spur führt schnell zu ihrem einstigen Ehemann, dem bezüglich des Verschwindens seiner Frau nie etwas nachgewiesen werden konnte. Weitere Opfer häufen sich und die Ermittler stoßen auf einen mysteriösen Serientäter, der übers Internet Kontakt zu Männern aufnimmt, die ihre Frauen loswerden wollen. Unvorstellbares Grauen müssen die Frauen in der Gefangenschaft erdulden und Smoky wird bald selbst zum Opfer. Ist ihr Wunsch, den Täter tot zu sehen so groß, dass sie alle Regeln über den Haufen wirft?

Auch im lang erwarteten 4. Teil der Smoky Barrett-Reihe gelingt es dem Autor, den Leser mit dem Einblick in die Abgründe der Seele eines perfiden Killers zu fesseln. Zwar stehen diesmal keine blutrünstigen Details im Vordergrund, aber gerade die perfiden psychologischen Spielchen des Täters, die Smoky am eigenen Leib erfahren muss, machen das Geschehen so eindringlich, dass man sich dem Bann kaum entziehen kann. In Smokys privaten Leben haben sich einige Änderungen ergeben, die sie nur so und nicht anders handeln lassen können.

Etwas irreführend ist der Klappentext, da an dem ersten aufgetauchten Opfer keineswegs eine Lobotomie durchgeführt wurde. Mit neuen Wunden, aber noch mehr gestärkt und sicher, mit der Jagd auf gewissenlose Monster genau den richtigen Weg zu verfolgen, geht Smoky auch aus diesem Kampf hervor und die Fans der Reihe können nur wieder sehnsüchtig auf den nächsten Band hinfiebern, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lasst.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2010
Gier, Kerstin

Saphirblau / Liebe geht durch alle Zeiten Bd.2


ausgezeichnet

Gwendolyn Shepherd hat sich damit abgefunden, die letzte weibliche Zeitreisende in einer langen Ahnengalerie zu sein. Jedoch lässt sie nur widerwillig Lektionen über die Politik im 19. Jahrhundert, das Menuett-Tanzen oder wie man einen Fächer richtig hält über sich ergehen. Diese sind jedoch unabdingbar für ihre Zeitreisen. Einziger Trost ist ihr, dass sie Gideon, in den sie sich unsterblich verliebt hat, täglich sehen kann. Jedoch verhält er sich ihr gegenüber zunehmend rätselhafter. Wird sie in der Zukunft etwas gegen ihn unternehmen, was sich auf seine Gefühle zu ihr in der Gegenwart auswirkt?

Auch im 2. Teil ihrer Zeitreise-Trilogie für Jugendliche kann Kerstin Gier wieder ihr ganzes Können abrufen. Gewohnt witzig, romantisch und voller verrückter Ideen begleitet der Leser Gwen und Gideon durch die Jahrhunderte. Besonderes Highlight ist der Geist eines Wasserspeier-Dämons, den nur Gwen sehen kann und der ihr so manchen guten Dienst erweist, dabei jedoch auch zum Brüllen komisch ist.

Die Hintergrundgeschichte um die Zeitreisefamilien wird immer verzwickter, ein Geheimnis jagt das nächste und hält somit die Spannung auf hohem Niveau. Einmal mehr ist man nach Beendigung des Buches einfach nur traurig, dass man nicht direkt bei Smaragdgrün, welches als Abschlussband für Oktober 2010 angekündigt ist, weiterlesen kann. Das kleine, leicht zu knackende Rätsel auf der letzten Seite facht die Neugier nur noch mehr an.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.