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Ameland
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Kierspe

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Insgesamt 519 Bewertungen
Bewertung vom 06.01.2022
Lüders, Fenja

Der Friesenhof - Auf neuen Wegen / Teehändler-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsamer Auftakt der Teehändler Saga

Zum Auftakt der neuen Teehändler Saga nimmt uns Svenja Lüders mit nach Ostfriesland, genauer gesagt auf den Friesenhof, während der Nachkriegszeit. Auch wenn es die Bewohner hier nicht so hart getroffen hat wie z. B. im benachbarten Emden haben auch sie unter den Kriegsfolgen zu leiden.

Da auf dem Friesenhof gerade der Bauer gestorben ist, haben Mutter Henrike, ihre Töchter Gesa und Hanna sowie Tanti zu kämpfen, um den Hof zu erhalten. Denn es ist nicht üblich, dass nur Frauen einen Hof bewirtschaften. Besonders der ehemalige polnische Fremdarbeiter Tomek ist da eine große Hilfe, sorgt aber für Ressentiments vonseiten der Alteingesessenen.

Die Charaktere sind facettenreich und sehr lebendig geschildert. Zudem sind die Protagonisten sehr unterschiedlich, es ist von allem etwas dabei von sympathisch und liebenswert über gewitzt bis zu äußerst unsympathisch.

Ich mag den flüssigen und detaillierten Schreibstil von Svenja Lüders sehr gerne. Sie beschreibt so bildhaft, dass ich den Friesenhof vor Augen hatte und mich schon fast wie in der ostfriesischen Landschaft oder am Deich gefühlt habe. Das Kopfkino lief auf Hochtouren.

Liebe, Zusammenhalt innerhalb der Familie, Schicksale, Intrigen und Vorbehalte gegenüber Fremden, aber auch Mut und Aufgeschlossenheit all das erleben wir in dem Auftaktband. Mir sind zwar auch für eine Fortsetzungsreihe zu viele Fragen unbeantwortet geblieben, aber trotzdem hat mir der Start sehr gut gefallen und ich kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 14.12.2021
Mayer, Gina

Zauberunterricht auf Probe / Die Schule für Tag- und Nachtmagie Bd.1


ausgezeichnet

Aufregende Neuerungen

Mit dem zehnten Geburtstag von den Zwillingen Nora und Lucy steht eine große Änderung ins Haus, denn sie bekommen eine Einladung für die Schule für Tag- und Nachmagie. Ein wenig erinnert das an die Einladung, die Harry Potter erhielt. Das besondere an dieser Schule ist, dass es unterschiedlichen Unterricht für Tag- bzw. Nachtmenschen gibt.

Die beiden sympathischen Mädchen fühlen sich auf Anhieb wohl in ihrer neuen Schule. Wer möchte nicht so interessante Fächer wie Wolken- oder Duftkunde in der Schule haben. Aber wie auch im normalen Leben gibt es neben Sympathie unter den Kindern auch Antipathie.

Der einfache Schreibstil ist dem Alter der Zielgruppe von ca. 8 Jahren entsprechend. Die große Schrift und die größeren Zeilenabstände erleichtern den Kindern das lesen, aber das Buch eignet sich auch zum Vorlesen.

Gina Mayer hat die spannende Geschichte mit fantasievollen Ideen gespickt, so dass man neugierig wird, was wohl noch alles kommen wird.

Bewertung vom 08.12.2021
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Lügen wohin man schaut

Ich mag die Krimis von Nele Neuhaus sehr gerne. In ihren Büchern hat auch das Privatleben der Ermittler einen Platz. Gerade bei Reihen finde ich das wichtig, denn ich möchte nicht nur den Kommissar sehen, sondern auch den Menschen dahinter. Da ich die Reihe von Beginn an begleite sind mir besonders Pia Sander und Oliver von Bodenstein inzwischen sehr ans Herz gewachsen.

Dieses Mal begeben wir uns in die Welt der Bücher und bekommen es mit Verlagsangehörigen, Autoren, Agenten und Geschäftsinhabern zu tun. Einige von ihnen kennen sich seit Kindesbeinen und sind (angeblich) in Freundschaft verbunden. Schnell war mir klar, dass der Auslöser für die Taten in der Vergangenheit zu suchen war. Aber immer, wenn ich dachte jetzt hab‘ ich es, kam eine neue Information, die meine Theorie zunichtemachte. Auch die Ermittler befanden sich häufiger auf dem Holzweg. Der Fall war komplexer als gedacht.

Aufgrund des flüssigen und locker leichten Schreibstils der Autorin und des Spannungsbogens fliegen die Seiten nur so dahin. Die Handlungen der Protagonisten sind authentisch und nicht überzogen.

Am Ende sind alle offenen Fragen geklärt und die Lösung ist nachvollziehbar und plausibel.

Bewertung vom 18.11.2021
Wolff, Christina

Die Geister der Pandora Pickwick


ausgezeichnet

Schön gruselig

Fanny freut sich, dass sie während der Abwesenheit ihrer Eltern bei ihrer Tante Harriet wohnen darf. Sie liebt das Antiquitätengeschäft ihrer Tante, wusste bisher aber nicht, dass es eine Besonderheit verbirgt.

Fanny ist ein aufgewecktes und mutiges Mädchen. Und daher ist es nicht verwunderlich, dass sie in ihrer Neugier den seltsamen Vorkommnissen auf den Grund geht. Mir war sie mit ihrer fröhlichen Art sofort sympathisch. Auch die anderen Personen oder wohl besser Mitwirkenden sind klasse beschrieben. Ich konnte mir aufgrund der ausführlichen Beschreibungen und der (leider für mich zu) wenigen Illustrationen alle Beteiligten sehr gut vorstellen.

Der Schreibstil von Christina Wolff passt sowohl für die Zielgruppe (Kinder ab ca. 9/10 Jahre) als auch für Erwachsene. Aufgrund des Gruselfaktors müssen Eltern entscheiden ob sie es auch jüngeren Kindern vorlesen möchten.

Gefallen hat mir, dass im Innenteil des Einbandes die Personen bildlich abgebildet sind. Hier wurden auch die Besonderheiten von einigen Charakteren erkennbar dargestellt.

Ich habe mich wunderbar gegruselt und kann dem Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.11.2021
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


sehr gut

Toll erzählt

Auf dieses Buch war ich schon sehr gespannt, denn ich wollte gerne mehr zu dem Verlag und seine Betreiber wissen, von dem viele meiner Bücher stammen.

In einem unkomplizierten Schreibstil beschreibt Beate Rygiert sehr anschaulich wie kompliziert die Führung des Verlages Ender der 20er und Anfang der 30er Jahre war, da es familiär bedingt sehr viele Personen im Direktorium gab und diese untereinander auch noch ziemlich zerstritten waren.

Eigentlich geht es hier hauptsächlich um Dr. Rosalie Gräfenberg, die zweite Frau von Franz Ullstein. Im Gegensatz zu den anderen Ehegattinnen bleibt sie nicht im Hintergrund. Sie ist eine Schönheit und zudem intelligent, selbständig und freiheitsliebend. Der restlichen Ullstein-Familie ist sie ein Dorn im Auge und man wäre sie gerne wieder los.

Um die vielen historischen Personen und Fakten hat die Autorin in einem Nebenstrang noch die Geschichte von dem Tippfräulein Lily und ihrem Verlobten Emil gerankt, die beide im Ullsteinhaus angestellt sind. Dieser Strang lockert die Geschichte insgesamt auf und gibt zudem einen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der Angestellten und Arbeiter zu der damaligen Zeit.

Beate Rygiert hat es wunderbar verstanden historische Persönlichkeiten und Fakten mit einem fiktiven Rahmen zu einem interessanten und unterhaltsamen Werk zu verbinden. Mich hat dieser Roman sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 04.11.2021
Nesbø, Jo

Eifersucht


gut

Ist nicht wirklich mein Ding gewesen

Bei diesem Buch habe ich mich mehr vom Namen des Autors leiten lassen. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Dies lag zum großen Teil sicherlich daran, dass es sich um sieben einzelne Erzählungen handelt, die teilweise auch recht kurz sind.

Aufgrund der Kürze konnte ich bei keiner der Geschichten eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen. Jede Geschichte handelt von Eifersucht, wobei es sich bei den Beteiligten nicht nur um Paare im eigentlichen Sinn handelt. Gefallen haben mir die sehr unterschiedlichen Erzählungen und die teilweise sehr überraschenden Wendungen in den Geschichten. Da hat sich der Autor wirklich was einfallen lassen.

Jo Nesbos Schreibstil fand ich auch hier sehr flüssig und fesselnd. Leider fehlte mir der Spannungsbogen, den ich bei seinen Krimis so sehr liebe.

Für mich musste ich feststellen, dass ich kein Freund von Kurzgeschichten bin und besser die Finger von solchen Büchern lasse.

Bewertung vom 28.10.2021
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


gut

Einblick in die Welt der Parfümeure

Aufgrund des schönen Covers, des Titels und des Klappentextes hatte ich einen rundum Wohlfühlroman erwartet. Klar, dass es auch in der Welt der Parfümeure Neid und Missgunst gibt, aber die schlimmen und teilweise brutalen Vorkommnisse in der Geschichte haben mich dann doch sehr überrascht.

Die vielen Charaktere waren sehr unterschiedlich, blieben aber teilweise blass und es fehlte mir bei der ein oder anderen Person an Tiefe. Beziehungen untereinander entwickelten sich für meinen Geschmack zu schnell. Anouk mochte ich als Charakter sehr gerne, auch wenn sich in ihrem Leben alle Probleme zügig quasi in Luft auflösten.

Gefallen haben mir die vielen Informationen über die Parfümherstellung. Diese begannen bereits bei der Ernte der Pflanzen bzw. Blüten, setzten sich mit deren Weiterverarbeitung fort und endeten mit den vielen Versuchen unterschiedlicher Zusammensetzungen. Und war dann endlich ein neuer Duft kreiert, stand noch nicht fest, ob er sich am Markt durchsetzen konnte.

Der Schreibstil ist unkompliziert und lässt sich gut und flüssig lesen.

Trotz meiner oben genannten Kritikpunkte habe ich den Roman gerne gelesen.

Bewertung vom 27.10.2021
Farnaby, Simon

Merdyns magische Missgeschicke: Zaubern will gelernt sein! / Merdyn Bd.1


sehr gut

Wenn Mittelalter auf Neuzeit trifft

Bei den ersten Seiten des Buches dachte ich „oh nein, soll ich das Buch wirklich lesen?“. Aber je weiter ich in die Geschichte vorgedrungen bin, desto besser gefiel sie mir.

Der große Hexenmeister Merdyn lebt eigentlich im Mittelalter. Aufgrund einer perfiden List landet er im 21ten Jahrhundert. Da prallen zwei Welten aufeinander und es ist verständlich, dass sich der Hexenmeister da nicht zurechtfinden kann und es zu allerlei Missverständnissen und Katastrophen kommt.

An seiner Seite steht die junge Außenseiterin Rosie. Sie versucht ihm zu helfen, damit er wieder in seine Zeit zurückkehren kann. Aber sein Gegner versucht dies zu verhindern.

Eine flüssig erzählte Geschichte mit Spannung, Magie, viel Wortwitz und Situationskomik. Aufgelockert wird die Geschichte durch unterschiedliche Schriftarten und -größen. Die Reime am Anfang und Ende jeden Kapitels erschienen mir teilweise wie Schüttelreime (weil man sich dabei schütteln muss). Schön sind die wenigen, aber herrlichen Illustrationen von Claire Powell.

Gefallen hat mir, dass man als Leser von dem Erzähler zwischendurch direkt angesprochen und so in die Geschichte mit einbezogen wurde. Erwähnenswert finde ich den am Ende angefügten Gräser-Leitfaden. Wer kennt denn heute noch Taumel-Lolch und Knaulgras. Den Seitenhieb des Autors, dass wir heutzutage nicht mehr in und mit der Macht der Natur leben, müssen wir uns wohl gefallen lassen.

Bewertung vom 10.10.2021
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung der Kinderklinik-Saga

Marlene Lindow steht kurz vor der Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches Kinderärztin zu werden. Das Studium ist abgeschlossen und sie ist als Ärztin in Ausbildung an der Kinderklinik Weißensee tätig. Nicht nur der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe erschweren das Leben in Berlin und der Klinik, Marlene muss sich auch gegen die Vorurteile gegenüber einer weiblichen Ärztin besonders in der männlichen Ärzteschaft durchsetzen.

Die Charaktere erscheinen in ihrem Verhalten realistisch und der damaligen Zeit angemessen. Besonders Marlene ist eine starke Frau, die ihrer Zeit bereits etwas voraus ist. Sie erkennt wie wichtig auch die Empathie gerade den kleinen Patienten gegenüber ist. Beeindruckt hat mich auch die junge Turnerin Frieda mit ihrem eisernen Willen nach ihrer Rückenmarksverletzung irgendwann wieder auf dem Schwebebalken stehen zu wollen. Die Behandlung solcher Rückenmarksverletzungen stand damals noch ganz am Anfang.

Auch in diesem zweiten Band der Trilogie hat Antonia Blum wieder sehr geschickt Fakten und Details des damaligen Zeitgeschehens in ihre fiktive Geschichte eingebettet. Nicht nur der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe, sondern auch Behandlungsmethoden und Entwicklungen in der Medizin sowie modische Details haben hier Einzug gehalten.

Nachdem mir schon Band eins so gut gefallen hat, kann ich sagen, dass die Fortsetzung nahtlos daran anschließt.

Bewertung vom 06.10.2021
Eimer, Petra

Weihnachten mit Juli / Juli Bd.2


ausgezeichnet

Weihnachten mit Juli ist schon eine Herausforderung

In Band 2 der Reihe mit dem liebenswerten und chaotischen Pferd Juli droht Ungemach, denn der neue Nachbar möchte, dass das Pferd aus Nachbars Garten verschwindet. Können Paul, Max, Anna und nicht zuletzt Juli die Meinung von Herrn Sauber noch ändern?

Wieder eine sehr witzige und unterhaltsame Geschichte, die das Weihnachtsfest thematisiert und Kinder ganz nebenbei erfahren, dass dieses Fest nicht in allen Familien (Religionen) gefeiert wird. Eine gute Gelegenheit mit den Kindern darüber zu sprechen.

Juli ist hier wieder ganz in ihrem Element und lässt wirklich kein Fettnäpfchen aus, das am Wegesrand steht. Ich finde sie einfach liebenswert (auch wenn ich kein Pferd im Garten haben möchte) und letztendlich verfallen alle ihrem Charme und ihrer guten Seele.

Auch dieses Mal unterstreichen die durchweg farbigen Illustrationen das geschriebene Wort in besonderem Maße. Neben den Zeichnungen sorgen die unterschiedlichen Schriftgrößen und -arten für zusätzliche Auflockerung. Der gesamte Stil ist hervorragend auf die junge Leserschaft ausgerichtet, kennt aber keine Altersgrenze nach oben.

Ich habe Juli sehr ins Herz geschlossen und würde mich über viele weitere Abenteuer mit diesem besonderen Pferd freuen.

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