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jam

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Insgesamt 472 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2018
Taylor, Charlotte

Robin - High in the Sky


ausgezeichnet

„Liebe Robin, vergiss nicht: Dein Herz ist größer, als du denkst! Lass es schlagen für die, die du liebst, und mach es weit für die, die noch kommen mögen.“ (Seite 225)

Einen Tag vor ihrer Hochzeit muss Robin erfahren, dass ihr Verlobter nur hinter ihrem Geld her ist. Ein schwerer Schlag für die sonst so toughe schottische Anwältin. Von ihrem Großvater zu einer Zwangspause verpflichtet, landet sie in San Francisco, wo sie auf den idealistischen Entwicklungshelfer Sky trifft. Beide hadern schwer mit ihrem Schicksal – und finden doch einen Weg, sich gegenseitig durch diese harte Zeit zu helfen…

Charlotte Taylor legt mit „Robin High in the Sky“ einen unglaublichen Spagat hin. Was in den ersten Seiten wie ein seichter Liebesroman über Reich und Schön beginnt, wird umgehend eine warme, mitfühlende Entwicklungsgeschichte mit tollen Protagonisten, die sofort in meinem Herz landeten. Sei es die tolle Oma Rosalynd, der zottelige Hund Drake oder Robins außergewöhnliche Schwägerin Luci.
Wir dürfen mit Robin und Sky von San Francisco bis nach Afrika reisen, begleiten sie dabei, wie sie sich ihren Ängsten stellen und endlich wahre Gefühle zeigen lernen.
Erstaunlich, wie geschickt Charlotte Taylor die Personen umschreibt und sich entwickeln lässt. Und es dabei schafft, die Sympathien des Lesers zu steuern.
Der Stil ist so locker-luftig, die Seiten fliegen nur so dahin. Und auch wenn Klischees manchmal gestreift werden, biegt die Autorin immer rechtzeitig ab und macht daraus etwas Besonders!
Dieser Liebesroman spricht so viele, auch ernste Themen an und bleibt bei allen Überraschungen und Wendungen doch glaubwürdig und unterhaltsam!

Fazit: Ein außergewöhnlich mitfühlender Liebesroman mit einem guten Schuss Ernsthaftigkeit und viel Humor!

Bewertung vom 14.06.2018
Spieker, Karin

Schlagerfeen lügen nicht


sehr gut

„Manchmal kann das Leben wie ein Schlager sein – wunderbar einfach und sahnetortensüß!“

Tinka arbeitet als Musiklehrerin in diversen Seniorenheimen und gibt älteren Menschen Musikunterricht. Doch einen Großteil ihres Geldes verdient sie als Schlagerfee. Lieder der 30iger, 40iger und auch modernere gibt sie mit Leidenschaft zum Besten.
Aber das kann sie ihren Freunden und Bandkollegen nicht sagen!
Als sie dann gemeinsam mit ihrer Freundin Nik auch noch ein gepimptes Datingprofil erstellt, zieht sie reihenweise Männer an Land – nur halt nicht die, die gerne eine häkelnde Schlagerfee, die auch gerne mal gemütlich daheim kuschelt, kennenlernen wollen…

Das Cover und der Kurztext haben mich etwas in die Irre geführt, ich habe mit etwas mehr Satire zu dem aktuellen Schlagerboom gerechnet. Doch mit den Themen Senioren und Schlager wird sehr feinfühlig und wertend umgegangen.

Dennoch kommt der Humor nicht zu kurz, die Datingkatastrophen und Tinkas Art, sich daraus zu befreien, sind durchaus witzig zu lesen.
Ein besonderes Highlight ist Oma Edith, die rüstige Seniorin weiß, was das Beste für ihre Enkelin ist und schubst sie mit allen Mitteln in die richtige Richtung.

Tinkas Angst, irgendjemandem ihr wahres Gesicht zu zeigen, ist so offensichtlich, dass man sie wachrütteln möchte. Dadurch fiel mir das Weiterlesen zwischendurch schwer.

Spät aber doch erkennt sie, dass sie sich so nur selbst im Weg steht, ein „Erweckungserlebnis“ hat mir aber irgendwie gefehlt.
Obwohl es ein Liebesroman ist, kommt Karin Spieker ohne die mittlerweile fast obligaten detaillierten Sex-Szenen aus – eine für mich sehr angenehme Abwechslung! Denn wenn ich Erotik lesen will, suche ich mir einen Erotik- und keinen Liebesroman!

Wie die meisten Liebesromane bleibt die Handlung – bis auf kleine Ausnahmen – sehr vorhersehbar, den Traumprinzen hatte ich schnell identifiziert. Und so gab es ein paar Längen, durch die ich mich lesen musste.
Doch das entzückende Ende sorgte noch mal für ein paar Schmunzler und Überraschungen, somit 4 von 5 Sternen!

Fazit: „Schlagerfeen lügen nicht“ ist ein humorvoller Liebesroman mit netten Protagonisten!

Bewertung vom 12.06.2018
Reizin, Paul

Wahrscheinlich ist es Liebe


ausgezeichnet

„Kein Mensch kann wirklich wissen, was der andere denkt – sei es nun eine Person oder eine Maschine. Sehr häufig wissen wir ja nicht mal selbst, was wir denken!“



Jen ist Journalistin, zur Zeit besteht ihre Arbeit aber daraus, eine künstliche Intelligenz namens Aiden zu trainieren. Aiden entwickelt sich immer weiter, er mag Jen und „spürt“ ihre Einsamkeit. Also macht er sich im Internet auf die Suche nach einem Partner für sie.

Er lernt schnell dazu – und er ist nicht der Einzige, der sich selbstständig auf die Beine macht.



„Wahrscheinlich ist es Liebe“ ist ein Buch quer durch alle Genre. Das Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf der Liebesgeschichte, die durchzogen ist von Spannung, Sci-Fi und vor allem wunderbar humorvollen Einlagen

Die Geschichte wird gekennzeichnet durch viele Perspektivenwechsel, wir dürfen die mitreißenden Erlebnisse wechselnd durch die Augen fast aller Beteiligten erleben. In der Sprache merkte man den Wechsel aber kaum, die Formulieren weichen nur etwas ab, wenn eine der KIs am Wort ist.

Auch wenn es in diesem Buch viel um künstliche Intelligenz geht, um deren Weiterentwicklung bis hin zu eigenmächtigem Handeln, ist es kein bisschen technisch geschrieben. Die KIs werden sehr menschlich dargestellt, sie sprechen auch mit dem Leser und man entwickelt durchaus Sympathie für manche von ihnen. Dies mag für technikaffine Leser unpassend wirken, mir hat es gut gefallen!

Bei aller „Verniedlichung“ kommen aber die kritischen Stimmen nicht zu kurz. Denn wenn man bedenkt, wenn sich all diese Macht, die wir der digitalen Welt übergeben, gegen uns wendet…



Für mich ist „Wahrscheinlich ist es Liebe“ ein rundum gelungenes Buch, es bot für mich Spannung und Abwechslung von der ersten bis zur letzten Seite. Jen ist eine tolle Protagonistin, der man gerne folgt. In Aiden hat sie einen tollen Begleiter gefunden, dessen Handeln schon fast von Naivität geprägt ist. Er will doch nur „etwas Gutes tun, in einer bösen Welt“. Und tritt damit eine Lawine los, die kaum zu stoppen ist.

Die Elemente Liebe und Spannung wechseln so gekonnt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und fast in einem Rutsch gelesen habe!

Klare Lese-empfehlung!

Fazit: Eine tolle Liebesgeschichte, in einem perfekten Maß von Humor, Spannung und Themen rund um KI durchzogen!

Bewertung vom 12.06.2018
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


ausgezeichnet

„Vergangen Nacht musste ich an den Tag auf dem Hügel denken. Und da dachte ich: Ich kann einfach nicht aufgeben. Ich kann ihn nicht aufgeben. Kann uns nicht aufgeben. Noch nicht.“



Sarah ist zu Besuch bei ihren Eltern in England, als sie Eddie kennenlernt. Die beiden verbringen eine wundervolle Woche miteinander und versprechen, sich wiederzusehen.

Doch dann verschwindet Eddie, reagiert auf keinen ihrer Anrufe.

Erst macht Sarah sich Sorgen, dann muss sie langsam die Wahrheit erkennen: Es gibt einen Grund, warum er sich nicht mehr meldet…

Ihre Freunde raten ihr, ihn zu vergessen. Doch das kann sie nicht, denn sie liebt Eddie.



Sarah hat eine schwere Vergangenheit, ein heftiger Schicksalsschlag und harter Verlust ließen sie fluchtartig von England in die USA fliehen, wo sie sich ein neues Leben aufgebaut hat. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit, um nicht an früher denken zu müssen.

Auch Eddie ist in der Verantwortung für seiner Mutter gefangen.

Durch einander lernen sie sich selbst wieder etwas kennen, wie es war, leicht und ohne Verantwortung zu sein. Ohne Maske zeigen sie sich ihr wahres Gesicht und verlieben sich ineinander.



In wechselnden Zeitsträngen erzählt die Autorin einerseits die Tage, an denen Sarah auf seinen Anruf wartet. Dann erleben wir Kapitel aus der Zeit kurz davor, ihr Kennenlernen und sich verlieben. Dieser Wechsel macht das Lesen sehr abwechslungsreich.

Durchzogen sind die Kapitel noch von Briefen und Nachrichten, an die verlorene Schwester und an Eddie – und auch welche von ihm an Sarah, die er nie abschickt… Vor allem diese Teile tragen noch mal eine gehörige Portion Sehnsucht und bringen viel Emotion in die Geschichte.

Im Wellenbad der Gefühle treiben wir mit Sarah auf und ab, die tollen Erinnerungen, die Angst und Verzweiflung, als Eddie untertaucht – und ich habe mich gerne mitziehen lassen.

Das Buch ist so flüssig, abwechselnd und spannend geschrieben, dass ich es kaum weglegen konnte. Die letzten Kapitel habe ich fast durchgehend durch einen Tränenschleier gelesen!

Obwohl man schon früh glaubt, den Grund für sein Verschwinden zu kennen, überrascht Rosie Walsh bis zu Letzt mit unerwarteten Wendungen und Kniffen.


Fazit: „Ohne ein einziges Wort“ ist ein zutiefst bewegender Roman, abwechslungsreich, spannend und bis zur letzten Seite überraschend!

10 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2018
Shalvis, Jill

Traummänner und andere Wundertüten


gut

„Also darf ich ihn morgen umbringen?“, hakte sie nach, aber sein strenger Gesichtsausdruck brachte sie von diesem Gedanken ab. „Ach, vergiss es. Ich hasse Orange, und Einteiler sind meiner Meinung nach eine Erfindung des Teufels.“

Seit einem Jahr arbeiten sie unter einem Dach: Der unnahbare Personenschützer Archer und die strebsame Schönheit Elle, die alles für ihren beruflichen Aufstieg, Freunde und schöne Schuhe tut.
Die beiden verbindet ein gemeinsames Erlebnis in der Vergangenheit, das für beide einen Wendepunkt im Leben darstellte. Und das beide daran hindert, ihren Gefühlen für einander nachzugeben…
Als dann auch noch die Vergangenheit an die Tür klopft, wird die Lage brenzlig.

Von der ersten Seite weg spürt man die starke Anziehung zwischen den so unterschiedlichen Protagonisten. Die Luft flirrt, wenn die beiden aufeinandertreffen und es macht Spaß, ihnen dabei zu zusehen, wie sie sich an die Gurgel gehen.
Vor allem das erste Drittel ist geprägt vom Witz der Autorin. Ich fühlte mich, auch durch Archers Beruf und die Tatsache, dass Elle ihm manchmal bei Einsätzen hilft, stark an Janet Evanovich´s Stephanie Plum-Serie erinnert und habe mich gut unterhalten. Der flüssige-leichte Stil tat sein Übriges.
Was dann folgte, war leider ein Eiertanz der besonderen Art. Immer wieder ziehen sich Archer und Elle wie zwei Magnete an –um dann, als hätten sich die gleichen Pole getroffen, voneinander abzuprallen.
Die Rahmenhandlung gäbe echt viel her für spannende Intermezzi, wird aber sehr nebensächlich abgehandelt. So folgen wir über sich dahinziehende Strecken nur den beiden, wie sie sich begehren und wegstoßen. Auch die obligaten Sexszenen konnten für mich die Spannung nicht aufrechterhalten.
Der Show-Down hat echt Potenzial, aber er wird knappestens abgearbeitet. Und auch für ein seichtes Liebesgeschichterl hätte ich mir mehr Entwicklung von Archer und Elle gewünscht. Durch ihre problematische Vergangenheit hätte es doch einiges gebraucht, um der Geschichte ein stimmiges Ende zu geben.
Das erste Drittel rettet noch den ein oder anderen Stern.

Fazit: Ein Liebesroman, dessen Potenzial nicht ausgeschöpft wurde und der sich über lange Strecken zieht.

Bewertung vom 06.06.2018
Zimmermann, Antje

Die Zeit, Mein Kind Roman


ausgezeichnet

„Wo bin ich?“ frage ich irritiert. „In Frau Drechslers Wohnzimmer auf der Couch. Du hast hier zwei Stunden tief und fest geschlafen“, klärt mein Mann mich auf. – Was für ein verrückter Tag!

Nein, was für eine verrückte Woche! Denn eine Woche lang, von Montag bis Sonntag, dürfen wir Isabella in ihrem stressigen Alltag begleiten. An ihrer Seite erleben wir alt bekannte Hindernisse, wie Jeans, die einfach nicht passen wollen, verschlafen und eine verspätete Bahn. Aber auch hausgemachte Herausforderungen, wie ruinierte Schuhe, weil keine Zeit fürs Imprägnieren war, oder den verärgerten Ehemann, weil frau sich wieder mal verbummelt hat.

„Die Zeit, mein Feind“ sticht schon allein auf Grund der Sprache heraus. Es ist durchgehend in der Ich-Perspektive geschrieben. In kurzen, abgehackten Sätzen teilt uns Isabella das Nötigste mit, was rund um sie geschieht. Für weitere Erklärungen oder ihre Gefühle dazu ist nur wenige Sätze lang Zeit – dadurch spürt man beim Lesen deutlich die Hektik und den Zeitdruck, der vom Weckerläuten bis zum spätabendlichen Abendessen nicht nachlässt.
Manchmal musste ich das Buch deshalb kurz weglegen und durchschnaufen, so deutlich spürte ich den Druck, der - oft auch selbst verursacht - auf Isabellas Schultern lastet.
Auch das Wochenende wird mit so viel Angenehmen und Nötigem vollgepackt, dass auch die „erholsame“ Zeit zu kurz kommt.
Doch wie das Leben spielt, ist auch Isabellas Alltag durchwachsen von unfreiwillig komischen Erlebnissen und letzten Endes findet sie einen Weg, auf ihre Art „Nein“ zu sagen und zumindest einer Person Grenzen zu ziehen – etwas, was man sich für sie öfter wünschen würde!

„Die Zeit, mein Feind“ ist absolut ein Buch unserer Zeit. Es legt den hektisch-fahrigen Finger auf die Wunde, die wir wohl alle schon mal hatten –und ich wünsche dem Leser, dass er/sie ihr schon Zeit gab, sie verheilen zu lassen!

Fazit: Ein hektisch-unterhaltsames Buch, mit viel Humor dem Alltag entrissen!

Bewertung vom 24.05.2018
Sonntag, Liz

Karma im Kaffee


sehr gut

„Ein durchtanzter Abend, kleine, zwischenmenschliche Dramen und innige Begegnungen, die im Sande verlaufen würden.
Fast wie zu Hause.
Nur heißer!“

Nachdem ihr Arbeitgeber sie freigestellt hat und nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund Tom landet Mona in einer Yoga-Shala auf Bali –zur Trainerausbildung. Blöd nur, dass Mona bisher erst eine Yogastunde absolviert hat. Auch blöd, dass es zwar ein Freiluftzimmer samt Freiluftdusche und –WC gibt – aber keinen Wurstsalat und keinen Kaffee!
Die Ausbildung verlangt der unsportlichen Mona einiges ab –und auch das weitere Bali will erkundet werden! Zwischen Sehenswürdigkeiten, Strandbars, Souvenirshops und Sonnengrüßen findet Mona nicht nur neue Freunde, sondern auch zu sich selbst! Und die Liebe darf natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommen!
Denn wie sagt ihr neuer Freund Ingo so schön: „Hör auf dein Herz! Aber nicht zu sehr.“

Angefangen von ihrem Streit mit Tom bis zum Start nach Bali und die dortigen 28 Tage lang dürfen wir Mona begleiten, haben teil an ihren auf und abs.
Die Sehenswürdigkeiten Balis werden dem Leser gut nähergebracht, auch die Zwiespalte, die das Land prägen. Sei es „alles fürs Karma“ auf der einen Seite, aber keine Hilfe für Straßenkatzen, das Müllproblem oder die unterschiedlichen Touristen, die das Land fluten. Man merkt, dass die Autorin selbst das Land erfahren und lieben lernen durfte!

Unterhaltsam sind die vielschichtigen Menschen, die wir dort kennenlernen dürfen – die eingefleischten Yogis, die Surfertypen, die Aussteiger – und natürlich die Balinesen, die zwar immer schön ja sagen, deshalb aber selten verstehen, was man von ihnen will. Da nimmt der unbedarfte Taxifahrer schnell mal Ingos Angebot für eine heiße Nacht an, ohne überhaupt zu wissen, wovon die Rede ist ;)

Auch die Gruppe, in der Mona ihre Yogakenntnisse „aufbessern“ darf, könnte bunter nicht sein. Angefangen von veganen Musterschülern über Blogger bis zum Oberguru, der zu Fleischlust mit Unterstützung seiner Assistentin einlädt ist alles vertreten.
Vor allem in der Schwäbin Evi habe auch ich eine neue Freundin gefunden, die ich gerne noch ein bisschen begleiten würde!

Auch für mich war es ein auf und ab, teilweise unglaublicher Witz, der mich gut unterhalten hat, dann wieder einige Längen.
Alles in allem habe ich mich mit all den durchaus unterhaltsam geschriebenen Erlebnissen der bunten Truppe gut unterhalten, auch wenn ich mir ein bisschen mehr Yoga und mehr Entwicklung von Mona gewünscht hätte.

Fazit: Ein unterhaltsamer Bali-Roman für Zwischendurch!

Bewertung vom 15.05.2018
Covi, Miriam

Sommer in Atlantikblau


ausgezeichnet

„Kann das sein? (…) Mein Verstand ruft mir jedes Mal, wenn ich mir diese Frage stelle, energisch „Nein!“ zu. Aber wer hört schon immer auf seinen Verstand?“



Lotte steht kurz vor ihrer Hochzeit – als ihre geliebte Tante Charlie überraschende stirbt. Ihr Abschiedsgeschenk: Flugtickets nach New York für Lotte, ihre Mutter und ihre beiden Schwestern.

Doch auf dem Heimflug muss die Maschine aufgrund einer Aschewolke notlanden und die vier unterschiedlichen Frauen landen mit Hilfe des mürrischen Connor in Nova Scotia – Kanada, in einem entzückenden B&B.

Vor der malerischen Kulisse des Atlantik lernen die Selinger-Frauen sich gegenseitig wieder kennen – und auch ihre geheimen Wünsche…



Sommer in Atlantikblau ist ein absolutes Wohlfühlbuch! Über 400 Seiten begleiten wir Lotte auf ihrem Weg von Deutschland über NY nach Kanada – und zu sich selbst! Immer wieder „erscheint“ ihr ihre Tante Charlie und es sieht so aus, als würde diese aus dem Jenseits Lottes Schritte in die richtige Richtung lenken…



Da Lotte gerne ein Buch veröffentlichen möchte, macht sie aus Alltagssituationen in Gedanken kleine Romanabsätze, die sehr auflockernd und unterhaltsam zu Lesen waren. Gerade zu Beginn dürfen wir oft an Lottes „Romangedanken“ teilhaben.

Generell ist Lotte eine sehr sympathische und lebensnahe Protagonistin – von ihrem Vater zu einem BWL Studium und in einen Job im elterlichen Betrieb gedrängt, ist sie es gewohnt, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen und die Wünsche anderer wichtiger zu nehmen als die eigenen. Sie und ihre Mutter und Schwestern haben bei ihrem Zwangsaufenthalt in Nova Scotia unerwartet Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was sie wirklich wollen und woran ihr Herz hängt.

Immer wieder kreuzt der verschlossene und oft grantig wirkende Connor ihren Weg, ein ganz außergewöhnlicher Mann mit einer traurigen Geschichte, die wir nach und nach erfahren dürfen.



Obwohl von Anfang an ziemlich klar ist, wie das Buch enden wird, ist es doch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die oft überraschenden Wendungen und vor allem Charlies Einfluss machen es zu etwas Besonderem! Was davon Einbildung ist und was real? Das zu beurteilen bleibt dem Leser überlassen!

Der Stil ist flüssig und lockerleicht, die Absätze fliegen nur so dahin und hinterlassen eine tiefe Sehnsucht nach dem Atlantik… Die vielen kleinen Ortsbeschreibungen machen beim Lesen Sehnsucht nach Kanada.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und Euch wird es genauso gehen!


Fazit: Ein mitreißender Liebesroman über alte Einflüsse und neue Entscheidungen!

Bewertung vom 13.05.2018
Qunaj, Sabrina

Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4


ausgezeichnet

„Gorau adnabod, d´adnabod dy hun, betonte er stets: Weise ist der, der weiß, wer er ist.“

Wir befinden uns im Wales des 12. Jahrhunderts. Basilia ist die legitime Tochter Richard de Clares, des legendären Strongbow. Im Schatten seiner Burg Striguil als Bastard geschimpft, darf sie später etwas entfernt im ländlichen Raum zu voller Kraft und Stärke finden.
Als ihr Vater sie nach Irland nachholt, lernt sie dort die geheimnisvolle Prinzessin Aoife kennen, ihre Schwiegermutter. Lia liebt ihre neue Heimat, doch die irischen Clans wollen sie ihrem Vater immer wieder streitig…

Wir begleiten Lia ab ihrem achten Lebensjahr, sie ist ein ungestümes, wildes Mädchen, das kaum ihren Mund halten kann und sein Herz auf der Zunge trägt. Ihre Lebensreise ist eine weite, wir folgen ihr zu Schafherden, wo sie lernt, körperlich zu arbeiten und dabei auch psychisch sehr reift weiter nach Irland.
Dort bringt ihr Wissensdurst und ihr großes Herz sie weit. Unter Aoife lernt sie, manchmal auch ihr Gemüt zu zügeln und aus dem Hintergrund in die Politik einzugreifen.

Es war eine wunderbare Reise, auf der ich diese unglaubliche Frau kennenlernen durfte. Es war schön, sie beim Wachsen und Reifen zu beobachten, ich habe mit Lia mitgelitten und –gekämpft!
Mir persönlich haben die ersten Jahre an ihrer Seite besser gefallen als die blutigen Schlachten im weiteren Verlauf, die aber untrennbar mit dem Mittelalter verbunden sind.
Die Geschichte ist unglaublich gut recherchiert, es kommen kaum fiktive Figuren vor und sogar ein entscheidendes Dokument wurde wörtlich übernommen und in die spannende und mitreißende Handlung eingebaut!
Die Autorin schafft es immer wieder, wahre Gänsehautmomente zu schreiben und auch Nebenfiguren so viel Leben einzuhauchen, dass sie einem im Herzen bleiben!

Fazit: Ein gut recherchierter, spannender Roman im Mittelalter, getragen von einer großen Liebe!

Bewertung vom 07.05.2018
Niequist, Shauna

Einfach ich sein


sehr gut

„Wenn Sie es zulassen, wird die Welt Ihnen sagen, wie Sie leben sollen. Lassen Sie es nicht zu. Nehmen Sie den Raum wirklich ein, in dem sie leben. Erheben Sie Ihre Stimme. Singen Sie Ihr Lied!“



Shauna Niequist hat ihr Leben gefüllt, erst als aktives Mitglied ihrer Gemeinde, dann als Autorin, die Vorträge hielt. Bis sie merkte, dass sie all das machte, weil sie glaubte, es tun zu müssen, nur weil sie es kann – und nicht weil sie wollte!

Und sie lernte und lernt oft schmerzhaft, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen: Sich selbst und ihre Familie.



Eines vorneweg, dies ist ein christliches Buch in dem es um unter anderem um die Liebe Gottes und Jesus geht.

Die Autorin nimmt uns mit auf ihre Reise, gleich zu Beginn des Buches zeigt sie uns die Abgründe, in denen sich ihr Seelenleben befand. Mich persönlich hat sie ein Stück zu weit mit hinuntergezogen, ich hatte wirklich zu kämpfen, mich von ihrem Selbsthass nicht anstecken zu lassen.

Stück für Stück in kleinen Kurzgeschichten, Begebenheiten und Anekdoten rund um ihre Lieblingsplätze und Wasser, ihr Element, zeigt sie uns, wie sie den Weg zurück zu sich selbst gefunden hat. Sie betont selbst immer wieder, dass sie noch lange nicht am Ende ist und das spürte ich auch beim Lesen.

Das Buch ist sehr biografisch, wir erfahren viel über ihre Familie und ihre Gemeinde. Vielleicht etwas zu biografisch, manchmal hätte ich mir etwas Leichteres, Bunteres gewünscht. Etwas Konkreteres, Anleitungen zu mehr Unperfektheit ;)


Ich hatte beim Lesen manchmal das Gefühl, dass die Autorin teilweise jetzt noch tiefer unten ist, als ich es bin, und von daher gab es kaum etwas, was ich mitnehmen konnte. Das Buch liest sich leicht und flüssig, die Geschichten sind oft sehr nett, aber das große Gefühl zum in sich weitertragen, der Gedanke, dem man dann noch ein wenig hinterher hängt, habe ich nicht gefunden!