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Uli
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Insgesamt 562 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2023
Kuhn, Greta R.

Lyoner-Komplott


ausgezeichnet

Dies ist der erste Regionalkrimi, den ich von dieser Autorin gelesen habe, aber es wird bestimmt nicht mein letzter sein. In dem beschaulichen Saarbrücken gibt es einige gute Restaurants, die alle im Wettbewerb miteinander stehen. Und dann ist plötzlich der Sternekoch Markus Wendemann aus seiner Küche entführt worden, was die Blutspuren andeuten. Auf dem Tisch liegt noch ein Teil seines Frühstücks und wie die Nachforschungen der Polizei ergeben haben, war das Stück Lyoner mit K.O. Tropfen versetzt. Es meldet sich aber kein Entführer wegen des Lösegeldes. Wie sich herausstellt, bekam die Fleischfabrik, aus der die Wurst stammt, Drohbriefe und es wurden auch Anschläge auf einen LKW verübt. Die Firma ging nicht so ziemperlich mit ihren Angestellten um. Veronika Hart, die mit ihrem Team die Entführung bearbeitet, hat keine Ahnung, wo de Koch ist. Außerdem ist die Hauptkommissarin etwas angeschlagen, da sie in ihrer Beziehung ziemliche Probleme hat. Doch dann verschwindet plötzlich ein Polizeibeamter und auch gegen Veronika Hart wird ein Anschlag verübt. Und immer wieder kommt in einem Kapitel der Entführer zu Wort, wenn er Wendemann weiterhin unter Drogen setzt. Ich finde, dass dies wirklich ein gelungener Krimi ist, bei dem auch mal die Polizei privaten Ärger hat und sie nicht die Supermenschen sind. Ich hatte ziemlich rasch den Entführer im Fokus, schon bald nach den ersten Kapiteln. Aber vielleicht kommt es auch dadurch, da ich eine geübte Krimileserin bin. Die Ausdrucksweise der Autorin ist sehr gut zu lesen, die Kapitel sind kurz und die Spannung ist gut rübergebracht. Das Cover mit der runden Lyoner macht sofort Appetit auf eine gute Brotzeit. Es ist wirklich sehr gut gelungen.

Bewertung vom 14.08.2023
König, Mina

Die Modemacherin von Paris - Mit ihren Kleidern verzauberte Elsa Schiaparelli die Menschen. Für ihr Glück und ihr Kind musste sie kämpfen. ¿


ausgezeichnet

Diese Romanbiografie ist ein MUSS für alle Modebegeisterten. Bis dato kannte ich diese Moderschöpferin überhaupt nicht, aber das Buch hat mich eines besseren belehrt. Nach ein gescheiterten Beziehung flieht Elsa Schiaparelli mit ihrer kleinen Tochter Gogo und ihrer Freundin Gabi aus New York nach Paris. Hier erhofft sie sich eine gute Behandlung für Gogo, die an Kinderlähmung erkrankt ist, Sie möchte auch als Modeschöpferin durchstarten und den Frauen bunte, schrille und exquisite Kleidung anbieten. Doch ihre schrillen Entwürfe treffen überall auf Ablehnung, aber Elsa gibt nicht auf. Sie lernt den charismatischen Theo kennen, der sie unterstützt und ihr Mut macht. Als sie dann an einer Frau einen wirklich einmaligen Pullover sieht, den eine armenische Frau mit einer besonderen Technik gestrickt hat, nimmt Elsa diese Strickweise auf und hat bahnbrechenden Erfolg damit. In dem Buch treffen wir berühmte Menschen an wie z.B. Coco Chanel, Man Ray, Picasso, Cocteau, Paul Poirer, die alle ein wenig extravagant waren. Bei alle diesen Aktivitäten fällt es Elsa schwer, auch ihrer Tochter gerecht zu werden, die verschiedene Therapien ausgesetzt war, nicht immer zum Vorteil von Gogo und wir spüren ganz genau die Zerrissenheit zwischen berufstätiger Frau und Mutter. Die Autorin versteht es gut, uns in das Paris um 1920 herum zu versetzen. Einsteils Leichtigkeit und Flatterhaftigkeit mit viel Champagner, andernteils Armut und Schmutz in den Randbezirken. Der Schreibstil ist wirklich flüssig und sehr bildhaft.. Man kann sich die kleinen Cafes sehr gut vorstellen. Natürlich habe ich mir im Internet jenen schwarz/weißen Pullover mit der großen Schleife angesehen und auch über die Schiaparelli einiges nachgelesen. Das Buch hat mich in eine traumhafte Stimmung versetzt und mich in das Paris nach dem ersten Weltkrieg gebeamt, Mit diesem Buch kann man sich aus dem Alltag träumen.

Bewertung vom 11.08.2023
Wolff, Stephanie von

Fräuleinwunder


ausgezeichnet

Elly wächst in einer gut situierten Kaufmannsfamilie in Hamburg auf. Schon bald soll die Verlobung mit Thies, ebenfalls einem reichen Hanseaten, auf Wunsch der Eltern stattfinden. Doch am Verlobungsabend weigert sich Elly, mit Thies ihr Leben zu verbringen. Sie packt ihre Koffer und zieht in eine Pension in der Reeperbahn, die ihr Peter verschafft, den sie tags zuvor in einer Milchbar kennengelernt hat. Er hat ein Vorstellungsgespräch beim NWDR und nimmt Elly mit. Da sie dort dringend eine Aushilfe suchen, fängt auch Elly im Sender an. Sie lernt schnell, hat bald den Überblick und wird befördert, sie bekommt sogar eine eigene Sendung. Natürlich gib es sehr viel Neider, denn sie fühlen sich übergangen. Ellys Vater verzeiht seiner Tochter nicht und so lebt sie zusammen mit einer Freundin, die von zuhause hinausgeworfen wurde, weil sie schwanger ist. Mit Peter verbindet Elly und große Liebe und sie macht ihren Weg. Mir gefallen diese Bücher, die in den 50iger Jahren spielen, sehr gut. Es begann zwar das Wirtschaftswunder, aber es herrschten noch die alten Rollenklischees, die Frauen waren für Haushalt und Kinder da und der Mann bestimmte. Einer Berufstätigkeit seiner Ehefrau mußte ein Mann mit Unterschrift zustimmen. Hier werden auch sehr gut die Anfänge des Fernsehens beschrieben, mit einfachsten Mitteln wurden hier Sendungen gemacht und nicht viele Haushalte hatten einen Fernseher, man stellte sich vor das Schaufenster einer Musikalienhandlung und schaute dort fern. Die Autorin hat über diese Zeit genaue Recherchen eingezogen, egal ob die Musik aus der Jukebox, Peter Alexander, Romy Schneider und noch einige Personen, die diese Zeit prägten. Das Buch hatte leider ein offenes Ende und man muß warten, bis der zweite Band erscheint, um über Elly und ihre Familie weiteres zu erfahren.

Bewertung vom 10.08.2023
Kaiser, Maria Regina

Selma Lagerlöf. Die Liebe und der Traum vom Fliegen


ausgezeichnet

Eine sehr interessante Romanbiografie und ich bin erstaunt, wie emanzipiert Selma (1858 - 1940) schon damals war und ihr Leben in die Hand genommen hat. Aufgewachsen ist sie mit ihren Geschwistern auf Märbacka. Nach einem Bad war sie plötzlich gelähmt, später erfolgte eine Spontanheilung und ihr blieb eine lebenlanges Hinken zurück. Gegen den Willen ihres Vaters besuchte sie eine höhere Schule und wurde Lehreriin. Jedoch schon immer war sie an der Technik interessiert und für Feste und Jubiläen machte sie Gedichte, bis sie von einer Förderin entdeckt und bestätigt wurde. Sie schrieb mehrere Romane, wir kennen natürlich alle das Buch vom kleinen Nils Holgerson. Auch in der Liebe war sie total unkonventionell. Sie liebte Sophie Elkan wie auch Valborg Olander, eine explosive Dreierbeziehung. Selma Lagerlöf bekam als erste Frau den Nobelpreis, sie setzte sich für die Juden ein, wie auch für das Frauenwahlrecht. Eine Frau, mit vielen Facetten und sich selbst immer treu. Das Buch hat mehrere sehr interessant aufgeschlüsselte Teile und ein Nachwort. Sehr schön sind die Fotos der Lagerlöf und die Erklärung dazu am Ende des Buches. Außerdem ist ein Verzeichnis angelegt über ihre Werke, die Personen die hier vorkommen, die verschiedenen Orte und ein Glossar. Ich bin sehr beeindruckt, denn so kannte ich die Künstlerin noch nicht. Auch das lila gehaltene Cover mit lila Merkband ist seriöns gewählt. Auf dem Einband blickt uns die Schriftstellerin mit ernsten Blick entgegen. Hier merkt man sofort, dass die Autorin eine umfangreicher Recherche vorgenommen hat.

Bewertung vom 07.08.2023

Ostfriesenspiel


ausgezeichnet

Meine drei Enkelinnen lieben Escape Spiele und sind darin sehr geübt, dass Oma meist das Nachsehen hat. Dieses Ostfriesenspielt hat es in sich und ist recht kniffelig. Es besteht aus 50 Spielkarten, einem Brief und einem Hilfsbuch. Dazu braucht man dann aber noch 12 Münzen. Ein Straftäter hat die Tochter von Weller entführt. Wenn der Vater sie nicht innerhalb sechs Stunden findet, wird sie getötet. In den Karten finden wir sehr verschlüsselte Hinweise, um den Weg zu der Tcchter zu finden. Hier kamen wir teilweise nicht weiter und mußten spicken. Ein mehr als interessantes Spiel, ein richtiger Krimi. Ich finde aber, dass die vorgegebene Zeit etwas zu kurz ist. Ein spannende Untzerhaltung bei der sogar unsere jüngste mit 11 Jahren voll mit dabei war und auch einige Lösungen parat hat. Wirklich mal was ganz Besonderes und hier wäre eine Fortsetzung wirklich gut.

Bewertung vom 07.08.2023
Wernicke, Simona

Kornblumenzeit


ausgezeichnet

Ein Buch, das einfach wunderschön zu lesen war und man in Gedanken in Masuren weilt. Es handelt sich um einen authentischen Roman, da die Protagonisten Käthe und Carl die Großeltern der Autorin waren. Es beginnt im Jahr 1928. Käthe und Carl sind ein wunderbares Paar und Besitzer einer Bäckerei und eine Kolonialwarengeschäftes. Es werden ihnen sechs Kinder geboren und die Familie gehört zu den bessergestellten im Ort. Es muß zwar viel gearbeitet werden, aber die Familie ist glücklich, hält zusammen und es geht ihnen gut, wenn auch hin und wieder Tiefschläge kommen. Es werden die alten Sitten und Gebräuche zelebriert und die Feiertage werden eingehalten mit gutem Essen und Musik. Lange spürt man vom Krieg nichts in Masuren, das Leben geht wie immer weiter. Doch dann 1945 müssen die Deutschen aus den Ostgebieten flüchten, Käthe ist inzwischen auch gesundheitlich angeschlagen. In Teil zwei des Buches erleben wir die Flucht, den Hunger, Tote liegen auf den Wegen, die Russen vergewaltigen die Frauen und Mädchen, Typhus, Ruhr und Läuse sind Alltag. Die Familie wird getrennt. Doch am Ende des Buches bauen sich die Kühnapfels in der neuen Heimat wieder eine Existenz auf. Das Buch ist mit einer wunderbaren blumigen Sprache geschrieben und dann wird uns im zweiten Teil das Elend und der Schmerz nähergebracht. Man leidet regelrecht mit den Menschen, die aus lauter Hunger sich von Gräser und Moosen ernähren. Wirklich gut wird uns das Leben in Masuren beschrieben, der masurische Dialekt und die Ausdrucksweise lassen das ganze Buch lebendiger wirken. Die 500 Seiten lesen sich flott, zumal man immer als Zaungast bei der Familie und deren Leben und Schicksal dabeisein will. Das Cover zeigt eine masurische Landschaft mit einem Mohnblumenfeld im Vordergrund. Und ich kann verstehen, dass die Heimatvertriebenen ein Leben lang von ihrer alten Heimat träumte und Heimweh danach hatten, was sie stets in ihren sehnsuchtsvollen Liedern zum Ausdruck brachten. Im Epilog ist das weitere Leben bis in die Neuzeit der Kühnapfels erklärt, was dem Ganzen einen runden Abschluß bietet.

Bewertung vom 06.08.2023
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


ausgezeichnet

Ein Buch, dass die Jahre 1968/1972 wie ein Zeitzeugenbericht diese Jahre wiedergibt. Amrei kommt als Dorfpflanze 1968 aus der Oberpfalz zum Studieren nach München. Bald lernt sie den charismatischen Kunststudenten und linken Revoluzzer David kennen und lieben. Aber als sie bei einer Demo tätlich angegriffen wird, wird sie von dem jungen Polizisten Wastl gerettet, auch in ihn verliebt sie. Irgendwie wird ihr das alles zu viel und sie verläßt fluchtartig München und geht für fast vier Jahre ins Ausland. 1972 kommt sie zurück und wird als Hostess bei den Olympischen Spielen eingesetzt. Sie findet ihr alte WG wieder, wohnt auch wieder bei ihrer sehr aufgeschlossenen Großtante und steht sofort wieder zwischen den beiden Männern. Das Buch ist sehr realistisch und mit sehr großer Akribie geschrieben. Wir erleben die Studentenaufstände, die Stürmung des Axel Springer Hauses, Tod zweier Menschen bei den Demonstrationen und dann später auch das Olympiaattentat. Die Musik von Uriah Heep, Amon Düül, den Faces, alles originalgetreu beschrieben. Blow Up in München, die Biergärten, Bader-Meinhoff, man meint mitten drin zu sein. Auch ich habe die 72 voll erlebt und für mich sind manche Passagen in dem Buch ein richtiges Remake. Für die anderen eine in Romanform zu lesender Geschichtsbericht. Ein Buch, das ich sehr schnell ausgelesen habe, zumal die Sprache klar und deutlich ist.

Bewertung vom 05.08.2023
Lange, Kathrin;Thiele, Susanne

Toxin


sehr gut

Ein wissenschaftlicher Thriller, der unter die Haut geht und uns Sachen wissen läßt, von dem ein Laie bisher überhaupt keine Ahnung hatte. In Berlin sterben kurz hintereinander zwei Wohnungslose am Milzbrand. Niemand weiß, wo sie sich infiziert haben, ein leiser Verdacht fällt auf ein Start up Unternehmen, das mit Milzbrandbakterien Forschungen betreibt, denn der Inhaber dieser Firma, Gereon Kirchner, ist auf dem Weg mit den Antrax Bakterien ein Mittel gegen den Krebs zu erforschen. Kirchner befindet sich zur Zeit in Alaska, denn in einem Tunnel dort befinden sich Karibu Kadaver, infiziert mit Milzbrand und aufgrund des Permafrosts kann er dort die Bakterien entnehmen. Doch als er sich im Tunnel befindet, wird auf ihn geschossen. Er muß schwer verletzt fliehen. Da die Wirtschaftsjournalistin Nina ihren Freund Gereon nicht mehr erreichen kann, bittet sie einen Bekannten, der sich gerade in Kanada befindet, nach Gereon zu suchen, da auch in dem Tunnel, in dem Gereon angeschossen wurde, sich eine Leiche befindet. Und nun beginnt eine Odysee voller Gefahren. In dem Buch erfahren wird einiges über Antrax, die Autorinnen befassen sich auch intensiv mit der Klimaerwärmung, Spionage und Diskriminierung. Ich hätte nie geglaubt, welche Auswirkungen der Milzbrand auf den Menschen hat, wenn er nicht gleich behandelt wird. Jedenfalls gibt es am Ende des Buches ein richtiges Show Down und die Ereignisse überschlagen sich. Die Autorinnen haben hier gekonnt wissenschaftlich recht schwierige Themen mit einem Thriller vermischt und für den Leser wirklich klar und deutlich über Permafrost, Antrax und dergleichen erklärt. Im Nachwort ist alles genau nachzulesen. Ein Thriller, der uns an unsere Zukunft und die unserer Nachkommen nachdenken läßt. Trotz der schwierigen Thematik ließ sich das Buch sehr gut lesen. Das schwarz/giftgelbe Cover hat für mich nun nach der Lektüre eine andere Bedeutung bekommen: Es verheißt: Giftig! Gefahr!

Bewertung vom 01.08.2023
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


ausgezeichnet

Ein hartes Buch, ein schweres Buch. Es führt uns mitten hinein in ein Russland im 20. und 21. Jahrhundert. Hier geht es um vier Frauen, die ihr Schicksal in die Hand nahmen und ihr Leben so lebten, wie es sein muß. Da gibt es die Urgroßmutter Tanja die in einer kleinen Hütte am Rande des Moors lebte und das Wasser noch ihn Eimern aus dem Brunnen holen mußte. Bei ihr lebte Walja die ersten Lebensjahre. Und Tanja sammelt ihre ausgehenden Haare in einem Kissen, das einmal ihr Todeskissen werden sollte. Sie ließ ihre Urenkelin heimlich taufen. Und dann die Großmutter Nina, sie lebte in eine 70 qm Wohnung ihr Leben, arbeitete zunächst in der Psychiatrie und dann im Kindergarten, klein, bissig und voller Elan zog sie ihre beiden Kinder groß. Lena, die Mutter, studierte, heiratet in Deutschland einen angeblichen Musiker, wohnte in einem kleinen Haus an der B 17. Und dann kehrt Walja nach Russland zu ihrer Großmutter Nina zurück um nach ihren Wurzeln zu suchen. Das Buch beschreibt das harte, karge Leben der Frauen, die alle von ihren Männern verlassen wurden auf verschiedene Weise. Die Autorin beschreibt das Leben und das Wesen der vier Frauen derart plastisch und wirklichkeitsnah, dass man meint, selbst neben diesen Frauen zu stehen. Da vieles in Russland Mangelware war, behalf man sich und machte alles selbst, nichts warf man weg. Die Autorin hat eine klare Sprache, ihre Sätze sind kurz, jedoch wechseln die Kapitel derart schnell, dass man im ersten Augenblick ziemlich verwirrt ist. Ich habe das Buch wirklich manchmal schaudernd gelesen, wenn man dabei nachdenkt, wie beschwerlich das Leben war und wie stark die Frauen dieser Familie. Das Cover ist wie ein Gemälde. Auf den ersten Blick sieht man nur bunte Farbkleckse, doch beim genaueren Hinschauen sieht man, dass sich darauf eine junge Frau befindet.

Bewertung vom 31.07.2023
March, Peggy;Faecke, Nina

PEGGY MARCH - I WILL FOLLOW ME


ausgezeichnet

Wirklich eine Biografie, die lebensnah und ganz natürlich geschrieben ist. Die Übersetzung haben sich damit große Mühe gegeben und das Bcuh liest sie wie ein spannender Roman. Meine Schwester ist der gleiche Jahrgang wie Peggy March, ich bin einige Jahre jünger. Aber wir haben I will follow him und mit 17 hat man noch Träume rauf und runtergehört. Und mir gefiel Peggy ganz besonders mit ihren brünetten Haaren und ihrer Natürlichkeit. Peggy wuchs mit ihrer Schwester in einem liebevollen Elternhaus auf und sie begann schon früh zu singen. Bedauerlich ist, dass ihr erster Manager ihre ganze Einnahmen verprasst hat, mit 18 Jahren stand sie vor dem nichts. Doch dann traf sie Arnie Harris, der etwas grummelig war. Erst wurde er ihr Manager und dann ihr Ehemann. Ein sehr gut eingespieltes Team, Peggy landete in Deutschland einen Hit nach dem anderen, zog dann nach Deutschland, wo auch ihre Tochter Sande geboren wurde. In den USA fand sie dann zunächst keinen Anschluß, gab nie auf und aber bald ging es wieder bergauf. Nach fast 45 Ehejahren verstarb ihr um 22 Jahre älterer Ehemann. Dessen Tod zog ihr den Boden unter den Füßen weg, aber mit Hilfe ihrer Tochter und vielen guten Freunden machte nahm sie wieder neue Songs auf, von denen sie einige selbst geschrieben hat. Ihre jetzigen Lieder sind ernster, tieftragender und haben einen Chansoncharakter. Inzwischen ist sie auch Großmutter eines Teenagers. Peggy ist ehrlich, sie scheut sich auch nicht davor zurück zuzugeben, dass sie medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, um noch so gut auszusehen. Das Buch zeigt uns das Showbizz in den 60ier, 70iger und 80iger Jahren. Peggy ist damals - heute würden wir sagen ein IT-Girl. Ihre Miniröcke mit ihren langen Beinen waren legendär, zumal Arnie mit ihre eine Typveränderung anstrebte und sie platinblond wurde. In der Biografie gibt es einiges zum Lachen, sie wohnten z. B. jahrelang in einem Penthouse und bekamen gar nicht mit, dass sich darin ein Bordell befindet. Ich war von diesem Buch total fasziniert und habe es in einem Stück gelesen. Ganz besonders sind die viele wunderbaren Fotos der Sängerin, von Kindheit bis heute. Einige Liedtexte sind in voller Länge im Buch veröffentlicht und am Ende des Buches sind all ihre Lieder aufgelistet, die sie gesungen hat. Ein MUSS für jeden Fan und eine Bereicherung für diejenigen, die die Sängerin nicht kennen. Das Cover zeigt die Sängeringheue in einer schwarz-weiß Aufnahme und auf der Rückseite ist sie als junge Frau in einem besonderen Mini-Pelz-Ensemble.