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Sommer
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Insgesamt 461 Bewertungen
Bewertung vom 27.11.2016
Shepherd, Catherine

Mooresschwärze: Thriller


ausgezeichnet

Julia Schwarz, bekannt als die Eislady, arbeitet als Rechtsmedizinerin in einem Institut in Köln. Sie selbst musste als junges Mädchen schlimmes durchmachen, und genau das ließ sie später diesen Berufsweg einschlagen.
Als ihr Kollege, Kriminalkommissar Florian Kessler, sie bittet ins Moor zu kommen, erwartet sie dort schreckliches. Eine junge Frau ist tot aufgefunden worden, sie hat ein sonderbareres Tattoo auf dem Bauch. Als Julia im Institut die Leiche obduzieren möchte, stellt sie fest, dass diese verschwunden ist. Wer stiehlt eine Leiche? Und warum? War der Mörder noch nicht fertig mit seinem Werk?
Kessler und Julia forschen weiter und müssen erkennen, dass es sich um einen Serientäter handelt, denn es taucht bald eine zweite Frauenleiche auf. Wenn Julia richtig liegt, wird es nicht bei zwei Opfern bleiben. Sie müssen sich beeilen, um der jungen Frauen willen.

Catherine Shepherd hat mit Mooresschwärze einen grandiosen Thriller verfasst. Er ist spannend von Anfang an, fesselt bis zum überraschenden Ende.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, und wirkten sehr glaubhaft. Julia bringt eine Vergangenheit mit, die den Leser bekümmert, ich konnte mich oft sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen.
Die Beziehung zu ihrem Kollegen Florian ist beruflich gesehen nahezu perfekt, die beiden ergänzen sich prima. Obwohl einiges gar nicht in Julias Berufsfeld gehört, nimmt sie oft direkt an den Ermittlungen teil. Privat scheint Julia noch nicht so richtig registriert zu haben, dass Florian durchaus Interesse an ihr hat.
Der Mörder teilt einige wenige Male seine Gedanken mit. Ansonsten ist er kaum greifbar, spielt eher mit dem Leser.

Ein weiterer und wichtiger Handlungsstrang der Story dreht sich um ein paar junge Leute. Hannah Taubert hat im Internet einen tollen Jungen kennengelernt. Da schrillen beim Leser direkt die Alarmglocken. Aber so einfach macht die Autorin es einem dann doch nicht. Man kommt erst über viele neue Erkenntnisse und Spekulationen zum Ziel. Und dieser Weg lohnt sich. Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch in wenigen Tagen durchlesen, alles andere hätte an Folter gegrenzt. Denn irgendwann ist man als Leser an dem Punkt, an dem man einfach wissen muss wie es ausgeht.

Nach Krähenmutter, welches mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, wieder ein toller Thriller von Catherine Shepherd. Ich hoffe auf weitere Fälle des Duos Schwarz/ Kessler.

Bewertung vom 13.11.2016
Raabe, Melanie

Die Wahrheit


sehr gut

Mamihlapinatapai , dieses Wort sollte man googeln, denn in meinen Augen ist es der zentrale Kern dieses Thrillers, den ich persönlich eher als psychologisches Drama beschreiben würde. Dies aber nur vorweg.

Melanie Raabe konstruiert in ihrem Thriller: Die Wahrheit ein beachtliches psychologisches Konstrukt. Sarah Petersen ist unsterblich in Philipp, ihren Ehemann, verliebt. Als dieser von einer Geschäftsreise nach Kolumbien nicht wiederkehrt beginnt für Sarah und ihrem 1 jährigen Sohn Leo die Hölle. Als Sarah nach 7 Jahren langsam wieder in ein normales Leben zurückfindet, passiert das unglaubliche.....Philipp ist wieder da. Als Sarah und Leo ihn am Flughafen in Empfang nehmen wollen, bemerkt Sarah, dass es ein Fremder ist, der vor ihr steht.....Ein Drama beginnt, denn dieser Fremde behauptet weiterhin Philipp Petersen zu sein, und setzt Sarah unter Druck, denn Sarah hat etwas zu verbergen.

Die Geschichte an sich lässt zunächst wirklich an einen Thriller denken, entpuppt sich aber nach meinem Empfinden eher zum Drama. Als Thrillerfan war ich anfangs ein wenig enttäuscht, so hätte man aus dieser Vorlage doch auch mehr machen können. Doch irgendwann streifte ich meine Erwartungshaltung ab und wurde doch positiv überrascht. Melanie Raabe hat eine Art dem Leser die Abgründe und Sehnsüchte des Menschen näher zu bringen, die sehr speziell aber durchaus gekonnt ist. Unterschwellig brodelt dieses Buch vor Spekulationen und unterdrückter Gefühle.

Die Charaktere erklären sich durch Rückblenden, es wird viel aus der Vergangenheit eingeschoben, man bekommt immer wieder einen neuen Bruchteil von Sarah oder Philipp und kann dann das Bild so nach und nach zusammensetzten. Sehr gelungen und reizvoll, zumal der Eindruck von mal zu mal variert, gut ist nicht automatisch gut, und böse nicht gleich böse. Schwer zu erklären, man muss es gelesen haben.

Fazit: Ein Buch, dass mich erst langweilte, aber dann doch überraschte. Ein wenig wie der Wolf im Schafspelz........

Bewertung vom 05.11.2016
Michaelis, Antonia

Die Attentäter


ausgezeichnet

Alain, Cliff und Margarethe wohnen gemeinsam in einem Wohnblock in Berlin. Die zarten Bande werden schon im Kindesalter geknüpft, und die drei verbindet auch später so eine Art Hassliebe, was zum Teil auch daraus resultiert, dass die drei sehr unterschiedlich sind.
Cliff ist wohl der mit den größten Problemen, er fühlt sich verlassen von seiner Mutter die ihn und seinen Vater höherer Ziele wegen verlassen hat. Er ist zerrissen, der Engel und Teufel Vergleich steht oft im Raum, er verbringt sogar einige Zeit in der Psychiatrie. Alain ist der gefestigte, sie haben zwar beide ihre Liebe zur Kunst, doch was Alain erfüllt, reicht Cliff nicht zum glücklich sein. Dies belastet Alain und Margarethe natürlich, dennoch wollen sie Cliff immer wieder helfen, wenn er dann mal wieder auftaucht, nachdem er Mist gebaut hat.
Als der nächste Schritt dann Richtung Islam geht, nimmt dieses Buch einen erschreckend realen Charakter an. Aber lest selbst.

Dieses Buch hat es in sich , Antonia Michaelis hat sich da nicht nur ein brisantes Thema ausgeguckt, sie packt dies, und die Verbindung dieser Freunde so sensibel an, dass es quasi beim lesen schmerzt. Man kann sich so gut in den jungen Cliff hineinversetzten, dessen Leben aus Enttäuschung und Unzulänglichkeit geprägt wird, gepaart mit dem Wunsch es hinzubekommen, wie sein bester Freund Alain es schafft. Die Angst und Sorge von Alain und Margarethe um Cliff, die auf der einen Seite überfordert sind, auf der anderen alles tun um Cliff zu helfen, ihn zu verstehen, den richtigen Weg wieder zu finden. Aber ist es so einfach? Was ist denn richtig, und was ist falsch? Dieses Buch hält der Gesellschaft teilweise den Spiegel vor....
Ein Buch, dass sich den Widersprüchen im Menschen widmet. Ein Buch, dass auch von Erwachsenen gelesen werden sollte. Aber Vorsicht, wenn man sich auf das Buch einlässt, muss der Leser bereit sein, sich dem Zwiespalt zwischen den Zeilen zu stellen.
Für Schüler sehe ich dieses Buch als sehr wertvoll an, da die Aktualität sicher für den ein oder anderen Gesprächsstoff sorgen kann. Trotz der Fiktivität ist es nah an der Realität, manchmal schon ein wenig zu nah.

Von mir bekommt das Werk ein dickes Lob, war zwar stellenweise sehr betroffen, aber die einfühlsame und flüssige Schreibweise überzeugten mich restlos.

Bewertung vom 02.11.2016
Dahl, Arne

Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1


ausgezeichnet

Tick, Tack

Arne Dahl hat mit Sieben minus eins den Beginn einer neuen Krimireihe geschaffen. In diesem Krimi schafft Dahl meiner Meinung nach einen vielversprechenden Einstieg.

Zum Inhalt:
Sam Berger arbeitet als Kriminalkommisar bei der Stockholmer Polizei. Als die 15 jährige Ellen entführt wird, bringt Berger die beiden anderen vermissten Mädchen ins Gespräch, vermutet eine Serie. Doch sein Chef Allan weigert sich an einen Serienkiller zu glauben und verbietet Sam sogar in diese Richtung zu ermitteln. Aber da kennt er Sam schlecht, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, ist er so schnell nicht davon abzubringen. Der Entführer ist sehr clever, am Tatort entdeckt Sam ein paar Ungereimtheiten und bekommt das Gefühl, als wolle der Täter sie an der Nase herumführen, mit Ihnen spielen. Aber der Täter hat das Spiel nicht ohne Sam gemacht...... Bei den weiteren Nachforschungen stößt Sam Berger auf die Säpo-Ermittlerin Molly Blom, beide versuchen verbissen ans Ziel zu kommen, und auch Sam gerät kurz in den Fokus.

Diese Reihe beginnt sehr vielversprechend. Mir haben die beiden Ermittler gut gefallen. Allen voran Sam Berger, der mit seiner Vorliebe für ausgefallene Uhren, dem Leser manchmal Rätsel aufgibt. Man erfährt ein wenig über seine Vergangenheit, würde es aber begrüßen in den Folgebänden mehr zu erfahren. Seine Nicht- Beziehung zu seiner Kollegin, die er liebevoll Deer nennt, wegen ihrer Rehauagen, rundet alles ab. Molly Blom taucht erst im weiteren Geschehen auf, und ist mir noch nicht so vertraut wie Berger, dass wird sich aber bestimmt weiter aufbauen. Insgesamt ergeben die zwei aber ein spannendes Team, wenn man von Team sprechen kann.

Der Erzählstil ist sehr flüssig, war bei Arne Dahl auch nicht anders zu erwarten. Den größten Teil der Geschichte erlebt man aus Bergers Sicht. Ab und an finden Wechsel in die Vergangenheit statt, die auch Licht ins Dunkel des Falls bringen. Dies war spannend und interessant, zumal die psychologische Tiefe immer greifbar war. Rätsel werden gelöst und neue aufgedeckt.

Das Ende ist nicht vorhersehbar, dass finde ich sehr gut. Denn was ist langweiliger als ein Krimi, der einen nicht überraschen kann. Arne Dahl hat mich überrascht.

Der Krimi spielt in Schweden, was mich persönlich überhaupt nicht stört, man gewöhnt sich schnell an die Bezeichnungen der Straßen und Orte die einem nicht so geläufig erscheinen, zumal sie ja eh nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Bewertung vom 02.11.2016
Funke, Cornelia

Die Feder eines Greifs / Drachenreiter Bd.2


ausgezeichnet

Funke hat wieder eine bezaubernde Welt erschaffen

Der 14 jährige Ben, den die meisten sicherlich aus dem ersten Band Drachenreiter kennen, lebt bei den Wiesengrunds in Norwegen. Dort haben sie ein wundervolles und magisches Areal geschaffen für die Fabelwesen. Als Ànemos, ein Pegasus, um Hilfe bittet, macht sich ein Team um Ben auf den Weg nach Indonesien. Dort müssen sie an eine Sonnenfeder eines Greifen gelangen, um dem Pegasusnachwuchs helfen zu können. Sollte es ihnen nicht gelingen, werden diese wundervollen Geschöpfe aussterben. Da die Greifen sehr gefährlich sind und keine Drachen mögen, darf Lung, der Drache nicht mit. Doch auch die Fans des Drachen werden in diesem Buch noch auf ihre Kosten kommen, versprochen. Und auch der Jungdrache Tatoo wird euch begeistern, aber mehr werde ich an dieser Stelle nicht verraten.

Es gibt in diesem fantastischen Buch ein Wiedersehen mit den meisten Gestalten aus dem ersten. Darauf habe ich mich am meisten gefreut. Als abendliche Bettlektüre durfte ich vor nun fast 20 Jahren meine Kinder mit Lung, Ben, Schwefelfell und dem kleinen Humunkulus Fliegenbein begeistern, und auch mir sind Sie ans Herz gewachsen. Und ich habe noch viele neue Geschöpfe begrüßen dürfen. Feen, Drachen und Kraken und natürlich Kobolde. Aber auch in diesem Teil gibt es nicht nur gute Lebewesen. Es bleibt aber zu hoffen, dass Ben und seine Freunde gemeinsam den Pegasusfohlen helfen können.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, hat mich als Erwachsene restlos begeistern können. Sie stellt aber auch einige Lebensweisheiten zur Seite, genau richtig für Kinder! Größere Kinder werden dieses Buch sicherlich verschlingen, kleiner werden gebannt an den Lippen des Vorlesers hängen. Die Passagen zu Beginn der Kapitel sind liebevoll ausgewählt, genauso liebevoll wie die Zeichnungen die dieses Buch zieren. Wichtig ist das: Wer ist wer am Ende des Buches. Bei den vielen Neulingen und exotischen Namen fiel es mir manchmal schwer den Überblick zu behalten, aber so kann man ganz entspannt noch einmal nachlesen.

Dieses fantastische Buch aus dem Hause Dressler bekommt von mir absolute Leseempfehlung. Und zwar empfohlen für Jung und alt! Wünsche mir ein weiteres Abenteuer der Rasselbande!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2016
Mcfadyen, Cody

Die Stille vor dem Tod


gut

Komm und lerne, Smoky Barrett

Smoky Barett und ihr Team werden zu einem grausamen Verbrechen gerufen. In einer Straße wurden gleich 3 Familien auf die gleiche Weise hingerichtet. Grausame und bizarre Morde, die durch die Schrift an der Wand: Komm und lerne, Smoky Barett, noch konfuser werden. Wo ist der Zusammenhang?
Als die hochschwangere Smoky anschließend von einem jungen Mädchen bedroht wird, dass zugibt die Familien getötet zu haben, sind alle außer Rand und Band. Das Mädchen offenbart Smoky, dass es einen Bunker gibt, und das alle Menschen die damit zu tun haben böse sind. Als das Mädchen von einem Unbekannten Heckenschützen getötet wird, bricht Smoky zusammen. Sie und ihr Team geraten in ein Netz aus Gewalt und bekommen es mit wirklichen Monstern zu tun, die sogar die taffe Smoky an ihre Grenzen treiben.

Die Angst nicht in die Geschichte reinzukommen war unbegründet. Es werden oft Details eingeworfen, die mir sehr halfen bald wieder auf dem laufenden zu sein. Es tat gut Smoky und ihr Team wieder zu erleben, sind einem die Charaktere doch irgendwie ans Herz gewachsen. Es gab auch ein Wiedersehen mit Bonnie, der Adoptivtochter Smokies und ihrem Mann Tommy.

Dies ist die langersehnte Fortsetzung der Smoky Barrett Reihe von Cody McFadyen. Lange Zeit war durch die Erkrankung des Autors nicht sicher, ob es jemals einen weiteren Band geben wird. Meine Erwartungen waren hoch, so war ich doch die Brillianz der Vorgänger gewohnt. Doch leider nahm mich dieser Thriller nicht gefangen, wie die vorherigen es konnten. Für mich wies er mehrere unnötige Längen auf. Auch die überraschenden Ereignisse konnten mich letztendlich nicht über die ermüdenden Passagen hinwegtrösten.
Die eigentliche Geschichte war recht interessant, doch durch die Langatmigkeit verlor ich zwischendurch manchmal die Lust weiterzulesen.
Die Stille, die bereits im Titel Erwähnung findet, thematisiert der Autor in diesem Buch sehr häufig. Das hat mir gut gefallen, es passte zur Geschichte und unterstrich die Handlung perfekt.
Die Beschreibungen wie Smoky sich in die Täter hineinversetzt, wie sie den Tatort singt, wie sie es selbst beschreibt, waren sehr interessant. Dies waren die Passagen die mir persönlich am besten gefallen haben. Auch die Hintergrundinformationen zu James aus Smokies Team waren aufschlussreich und faszinierten mich.
Das Ende kam dann doch recht überraschend und plötzlich. Da noch einige Fragen offen sind, und ich gerne hinter die Maske schauen möchte, werde ich eine mögliche Fortsetzung lesen, und hoffen, das McFadyen dort wieder zu alter Form aufläuft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2016
Walther, Markus

Buchland


ausgezeichnet

Buchtastisch

Beatrice Liber beginnt eine Anstellung im Antiquariat des Herrn Plana. Schnell wird klar, dass Herr Plana große Pläne mit Beatrice hat. Er weiht sie nach und nach in die Geheimnisse des Buchlandes ein, welches im Keller des Antiquariats schlummert. Dort befindet sich ein riesiges Areal mit allen existierenden Büchern. Sogar die ungeschriebenen Bücher haben hier einen Ort.
Herr Plana bezeichnet sich selbst als Auktoral, er kann auf magische Weise mit den Büchern kommunizieren, ist mit ihnen verbunden.
Doch das Buchland ist in Gefahr, es braucht ein Buch, aus der Hand von Beatrice, die sich so gar nicht als Schreiberin sieht. Herr Plana will Beatrice überzeugen dieses Buch dennoch zu schreiben, und erlebt einige beschauliche Abenteuer gemeinsam mit Bea, wie er sie nennt. So lernen sie bezaubernde Kammern und Gestalten des Buchlandes kennen, unter anderem auch den Tod. Der seine Hände nach Ingo, Beatrice Mann ausstreckt.........

Dieses Buch ist ein wahres Juwel. Es vereint ganz viele Elemente die einem Buchliebhaber das Herz höher schlagen lassen. So finden viele literarische Größen Erwähnung, bekannte Werke fließen in die Geschichte mit ein. Viele berühmte Zitate, werden aufgegriffen. Markus Walther schafft es hier und da immer wieder Anekdoten einzubauen, die dem Vielleser ein Strahlen ins Gesicht zaubern. Musste oft schmunzeln, und war genauso oft peinlich berührt.
Ein wenig fühlte ich mich wie damals als Kind, als ich in die unendliche Geschichte von Michael Ende eintauchen durfte. Ich fieberte mit Bea und Herrn Plana mit, dieses wundervolle Buchland darf nicht dem Untergang geweiht sein.

Die Charaktere sind sehr bildhaft und schafften es mich zu fesseln. Herr Plana zieht seine Macht aus den Büchern, es scheint so, dass das geschriebene Wort sein Lebenselixier ist. Hört sich fantastisch an, ist es auch, aber nach kurzer Zeit in dieser Welt erscheint es fast Real. Wie gern würde man an Beatrice Stelle treten und in diese Welt eintauchen. Beatrice hat schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, sieht sich selbst als schwach an, dass ist sie aber ganz und gar nicht. Doch um das zu erkennen, muss sie erst ein Buch schreiben.

Das Abenteuer Buchland geht weiter. Eine Fortsetzung ist erst kürzlich erschienen. Da Beatrice und diese magische Welt mich so verzaubert haben, werde ich mich erneut auf die Reise machen, und bin jetzt schon gespannt, ob die Bücher wieder wispern und ihr Geheimnis preisgeben.

Ein Werk das Buch -und Fantasyliebhaber unbedingt lesen sollten. Erschienen im Acabus-Verlag

Bewertung vom 19.09.2016
Eschbach, Andreas

Teufelsgold


ausgezeichnet

Hendrik Busske hadert mit seinem Beruf. Er fühlt sich nicht geeignet, hat Bedenken auf dem Finanzmarkt zu bestehen. Als er in Zürich ein Seminar leiten soll, entdeckt er zufällig in einem Antiquariat ein altes Buch über den Stein der Weisen. Er ist so fasziniert, dass er dieses unverkäufliche Werk kurzerhand stiehlt.
Die Lehren in diesem Buch verhelfen Hendrik in seinem Seminar zu enormer Selbstsicherheit und interessanten Ideen. Es gefällt ihm im Nachhinein so gut, dass er überlegt, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen.
Das Buch wird ihm jedoch von einer Frau gestohlen, die sich bewusst auf eine Nacht mit ihm eingelassen hat.
Der Leser erfährt im weiteren Verlauf von einer Person, die ebenfalls ein enormes Interesse an diesem Werk zeigt, und diese Person weiß, dass Hendrik es gestohlen hat und ist ihm nun auf der Spur. Ein Handlungsstrang der zwar hin und wieder kurz Erwähnung findet, der die Geschichte aber enorm anheizt. Für mich waren gerade diese Segmente immer sehr spannend, und regten zu Spekulationen an.


Um die Geschichte um den Stein der Weisen rankt sich schon lange viel unvorstellbares. Andreas Eschbach hat es mit seinem Thriller geschafft eine interessante Geschichte zu erschaffen. Die Geschichten, die sich um die Alchemie drehen, sind gut durchdacht. Und vermitteln quasi als Geschichte in der Geschichte ein Wissen, welches für das Verständnis um den Stein der Weisen und seine Wirkweise und dessen Werdegang im Buchverlauf sehr wichtig ist. Darin sind ebenfalls eine Handvoll Alchemiebegeisterte verwoben, die nach Vollkommenheit und dem ewigen Leben streben. Manchmal ein wenig bizarr, aber spannend bis zum Schluss. Die Denkweise die Andreas Eschbachs These zu Grunde liegt ist für mich durchaus nachvollziehbar, trotz der Fiktivität!

Die Charaktere in diesem Thriller sind von der Anzahl her überschaubar. Allen voran Hendrik Busske, der den Stein im wahrsten Sinne des Wortes ins Rollen bringt, so fügt er wichtige Elemente zusammen ohne die das Gelingen nicht möglich wäre. Er ist mir zu Beginn des Buches sehr sympathisch, aber seine Figur widerfährt eine Entwicklung mit der ich nicht unbedingt gerechnet habe. Im Nachhinein spiegelt dies alles den Drang wider, den die Möglichkeiten des Steins bieten.
Sein Bruder Adalbert ist ein verschrobener Spezialist, der Hendrik im weiteren Verlauf der Geschichte hilft, nicht ganz uneigennützig, da ihm als Kind der Wissenschaft viel an der Ergründung dieses Phänomens liegt. Als Person ist mir Hendriks Bruder eher suspekt, kämpft mit vielen Zwängen und ist eher ein Eigenbrödler.
Westenhoff ist ein Anhänger der Alchemie und sucht in Hendrik einen Gleichgesinnten. Dieser Charakter blieb mir fast bis zum Ende ein Rätsel, er war mir etwas zu blass, liegt aber vielleicht auch daran, dass Westenhoff nicht so oft präsent ist.

Mengedder und Scoro die Hüter des Steins in der Vergangenheit lernt man durch die alten Schriften kennen, aber einige Beweggründe ihrerseits konnte ich nur erahnen, aber dies tat der Geschichte keinen Abbruch, im Gegenteil, es wurde sogar noch interessanter dadurch. Manchmal ist die eigene Phantasie, die einige Möglichkeiten weiterspinnt, grenzenlos spannend. Wüsste ich es nicht besser, würde ich fast glauben Andreas Eschbach stützt sich auf geschichtliche Fakten, so schlüssig erschien mir die Geschichte des Altertums.

Dieser Thriller ließ mir viel Raum für eigene Spekulationen, dass hat mir sehr gut gefallen. Das Ende kann in meinen Augen auch mehrfach ausgelegt werden, ich denke jeder Leser nimmt seinen eigenen Eindruck mit, und macht was daraus. Das habe ich schon lange nicht mehr so intensiv gehabt, dass mir ein Buch die Regie überlässt. Einfach toll. Kann diesen Thriller wirklich wärmstens weiterempfehlen. Wobei ich einräumen muss, dass es nur im entfernteren für mich als Thriller durchgeht. Wenn schon Thriller, so würde ich den Zusatz Fantasy oder Mystik verwenden.

Bewertung vom 15.09.2016
Schneider, Stephanie

Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1


sehr gut

Unser Kunterboot- Sommer der Geheimnisse von Stephanie Schneider

Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass dieses Kinderbuch mit ganz tollen und aufwendigen Zeichnungen versehen ist. So wird es den kleinen Lesern leicht gemacht, sich auch mit den Örtlichkeiten des Buches vertraut zu machen. Dabei besticht die Liebe zum Detail. Bezaubernd!

Die Geschichte handelt von einem Mädchen namens Jonna und ihren Freunden, die in einer Hausbootsiedlung am Stadtkanal Leben. Sie führen ein lockeres Kinderleben in dieser besonderen Umgebung. Als eines Tages eines der Hausboote so kaputt ist, dass es nicht mehr repariert werden konnte, besteht plötzlich die Gefahr, dass Karl, einer von Jonnas Freunden, in einer Siedlung am Stadtrand ziehen soll. Dies versuchen die Kinder gemeinsam zu verhindern, und erleben dabei viele Abenteuer. Das Ende ist überraschend, aber auch ein Happyend. Aber davon sollte man sich selbst überzeugen.

Für die Kinder ein schönes Abenteuermärchen. Für die Eltern die Vermittlung von Werten, wie gemeinsam sind wir stark, und Kinder haben ihre eigenen Stärken. Daher absolut empfehlenswert! Auch um es gemeinsam mit den Kindern zu lesen. Ältere Kinder meistern dies aber auch allein?

Die Autorin Stephanie Schneider wohnt in Hannover . Nina Dulleck ist mittlerweile eine sehr bekannte und gefragte Illustratorin von Kinderbüchern

Bewertung vom 12.09.2016
Lucas, Charlotte

Dein perfektes Jahr


sehr gut

Donnerknispel

Der Roman : Dein perfektes Jahr von Charlotte Lucas ist im Lübbe Verlag erschienen

Die immer optimistische Hannah Marx macht sich mit ihrer Freundin Lisa selbstständig. Sie gründen die Rasselbande, ein Kinderhort, der breitgefächerte Zeiten und tolle Angebote anbieten soll. Eigentlich wäre alles perfekt, nur ihr Freund Simon macht ihr Sorgen. Er verlor seine Mutter an den Krebs, und kurz danach seinen Job, verfällt in eine sehr depressive Stimmung, aus die ihn auch die lebensbejahende Hannah nicht herausreißen kann. Als Simon wegen einer Erkältung zusammenbricht und er sich danach so gar nicht mehr erholt, kommt die Diagnose Krebs. Für Simon bricht eine Welt zusammen, doch Hannah bastelt einen Kalender, ein Filofax, der ihn animieren soll jeden Tag bewusster wahrzunehmen und Spaß zu haben. Doch leider kommt es ganz anders.

Der zweite Bereich des Romans befasst sich mit Jonathan Grief, Erbe des bekannten Hamburger Verlagshauses. Jonathan ist ein Pedant, der über die Trennung mit seiner Frau Tina noch nicht hinweg ist. Schnell wird klar, das in Jonathans Leben so gar nichts Erfüllung bringt. Als dieser bei einem Lauf an der Alster einen Kalender mit Einträgen für jeden Tag findet, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Dieser Roman wird geprägt durch Emotionalität und Einfühlsamkeit, aber auch Humor ist in der richtigen Dosis vorhanden. Mir gefiel gut, wie sich die Kapitel immer zwischen Jonathans und Hannahs Eindrücken und Erlebnissen abwechselte. Zu erst tappt man als Leser im Dunkeln, doch so nach und nach laufen die Fäden zusammen, die ein oder andere überraschende Wendung fließt mit ein.

Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert beschrieben. Mir fiel es überhaupt nicht schwer mich in die Menschen hineinzuversetzen. Man trauert und leidet und freut sich mit allen, so soll es sein.

Für mich ist : Dein perfektes Jahr ein gelungener Roman, er brachte mir einige schöne aber auch melancholische Momente. Daher absolute Leseempfehlung