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TochterAlice
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Köln

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Insgesamt 1464 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2022
Sok-Yong, Hwang

Dämmerstunde


gut

Ein Mann und eine Frau - Minu und Uhi - in Seoul sind die Protagonisten diesen Romans, die wechselweise jeweils aus ihrer Perspektive berichten. Beide nicht aus reichem Hause, beide hat es nach Seoul verschlagen, beide müssen ums Überleben kämpfen, jeder auf seine Art.

Peu à peu wird deutlich, dass ihre Geschichten in irgendeiner Form zusammenhängen, dass es irgendwo einen Überschneidungspunkt gibt. Aber wo mag der sein?

Ein Roman, der mich mit seiner klaren reduzierten Sprache zwar anspricht, aber nicht berührt, geschweige denn fesselt oder packt. Nein, er lässt mich vielmehr seltsam reduziert zurück. Das wiederum hängt mit der Handlung zusammen.

So klar die Sprache - auch in der Übersetzung - ist, der Inhalt ist es nicht. Dieser ist im Gegenteil seltsam verwirrend und stellenweise schwer nachzuvollziehen, ich fühle mich sogar immer wieder aufs Abstellgleis geschoben. Ist es die im Titel vorkommende Dämmerung, die Zeit zwischen Tag und Nacht, die so verwirrt?

Auf eine bestimmte Art durchaus. Dämmerstunde - die Zeit zwischen Tag und Traum; hier vielleicht auch zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Leben und Tod? Hier lässt sie mich vor allem ratlos werden, ich fühle mich stellenweise, was die Handlung betrifft, geradezu aufs Abstellgleis geschoben..

Ein Roman, der einerseits die beiden Erzählstränge zusammenführt, die dadurch erlangte Klarheit jedoch auf der anderen Seite wieder zunichte macht. Ein Roman, der mich irritiert zurücklässt wie auch seltsam unberührt.

Bewertung vom 10.07.2022
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


sehr gut

Einstehen für Gerechtigkeit: Das tun die drei Protagonist:innen dieses Buches: die titelgebende (Hafen)Ärztin Anne Fitzpatrick, die kurz vor ihrem Abschluss als Lehrerin stehende Helene Curtius und der Kriminalkommissar Berthold Rheydt - und zwar jeder auf seine Art.

Anne kümmert sich um die Ärmsten der Stadt Hamburg, von denen viele zu den Auswanderern, die im Hafen ihr Leben fristen und auf ihre Übersetzung in die neue Welt warten, gehören. Helene unterrichtet im Rahmen ihres zur Ausbildung gehörenden Praktikums die Kinder im Hafen, von denen die meisten kein Deutsch sprechen. Berthold hingegen fällt die Aufgabe zu, für Gerechtigkeit zu sorgen, worum er sich auch redlich müht - alles andere als einfach, wenn man diese denen zukommen lassen will, die in der gesellschaftlichen Hackordnung ganz weit unten stehen.

Sie alle führt nach einigen Monaten der Weg wieder einmal zueinander. Kein Wunder, liegen ihre teilweise selbst gewählten Aufgabenbereiche doch eng zusammen. Und seien wir ehrlich: im Jahre 1911, in dem die Handlung angesiedelt ist, interessieren sich noch weniger Menschen als heute für die, die ganz unten stehen. Ganz im Gegenteil, manch einer versucht noch, seine eigene Last, was für eine das auch immer sein mag, auf diese abzuladen.

Diesmal geht es um Giftattentate, zu deren Opfern vor allem die Kinder der Auswanderer zählen: wer hat einen Grund, diesen den Tod zu wünschen? Sowohl Berthold als auch Anne und Helene hegen ein großes Interesse in der Aufklärung dieser Fälle und kämpfen schon bald nicht mehr nur gegen Windmühlen. Nein, offenbar kommen sie jemandem - oder gar einigen - ordentlich ins Gehege.

Ein mitreißender Roman, irgendwo zwischen Historienroman und Krimi angesiedelt, den ich - einmal angefangen - nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Autorin hat akribisch recherchiert und versteht es, mitreißend zu schreiben und dabei so wichtige Themen wie die damalige Frauenbewegung und weitere politische Entwicklungen nicht außer Acht zu lassen. Einzig ganz am Ende ging es mir doch zu weit - es war quasi ein Ende wie aus einem Action-Film. Aus meiner Sicht wäre hier weniger mehr gewesen. Aber dennoch hat mich das Buch insgesamt begeistert. Eine sehr geeignete Lektüre für die möglicherweise bevorstehenden Sommerferien, zumal es einen ersten Band gibt, der die Möglichkeit bietet, die Beschäftigung mit den drei Protagonisten noch zu vertiefen.

Bewertung vom 04.07.2022
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


sehr gut

Der Leser trifft auf den Moderator Tim Monderath, einen Endvierziger, bei dem sich seit "Stay away from Gretchen", dem ersten Teil seiner Familiengeschichte, so einiges geändert hat.

Eigentlich zum Besseren: er lebt nun in einer glücklichen Beziehung mit Kind, seine demente Mutter Greta wird durch die langjährige Nachbarin Helga gut getreut und kann dadurch weiterhin allein in der ehemaligen Familienwohnung in Köln-Porz, direkt am Rhein, wohnen bleiben.

Doch auf der Arbeit hatte er sich aufgrund der privaten Entwicklungen eine Auszeit genommen und es ist nicht sicher, ob der Wiedereinstieg so glatt wie erwartet über die Bühne geht. Denn die Konkurrenz schläft nicht und er selbst ist sich nicht sicher, wie flexibel er denn eigentlich ist.
Zudem ergibt sich wieder privat manches Überraschende, wobei diesmal sein Vater und dessen aus Köln stammende Familie im Fokus stehen. Mit ihm hatte Tom bis zu dessen Tod ein sehr gespanntes Erlebnis und erfährt nun, dass er noch einen
älteren Halbbruder hat und zwar in Amsterdam. Hat sein Vater, der eine gynäkologische Praxis in der Kölner Innenstadt betrieb, etwa ein Parallelleben geführt?

Sein Halbbruder Henk ist jedenfalls eine Bereicherung - nicht nur für Tom, sondern auch für dessen große Liebe Jenny und das Verhältnis entwickelt sich rasch zu einer engen Bindung - etwas ganz Neues für Tom, der bisher gar keine Geschwister kannte. Aber das ist nicht das Einzige, das sich hier entwickelt,

Ein spannender Roman, der sich für meinen Geschmack manchmal etwas zu wild zu galoppieren begann, bei der Entwicklung ihrer Figuren hingegen konnte ich Autorin Susanne Abel in diesem zweiten Teil der Geschichte deutlich besser folgen und empfand diese insgesamt als stimmig.

Aber was mich wieder vor allem fesselte und bewegte, war die Einbindung historischer Themen in die Handlung. Diesmal ging es vor allem um die medizinischen Aspkete des Nationalsozialismus. Sowohl den Umgang mit "unwertem Leben" als auch Fragestellungen der Familienplanung, in denen die Politik kräftig mitmischte. Hier traf die Autorin mit Darstellung genau ins Schwarze und bewegten mich tief. Auf jeden Fall widmet sich dieser Roman auch einigen Aspekten, die im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen nicht ganz so häufig in der Literatur eine Rolle spielen! Wer sich gern mit diesem Thema beschäftigt, wird hier so manche neuen Impulse und Eindrücke mitnehmen können!

Zudem zeigt mir Susanne Abel sowohl Neues als auch Altbekanntes in meiner eigenen Heimatstadt Köln auf. Nur konnte ich der Liebsten des Protagonisten so gar nicht in der Entscheidung, lieber in Porz als in Lindenthal wohnen zu wollen, folgen - ich habe meine Kindheit und Jugend damals auf der "schäl Sick" verbracht und mich zumindest in älteren Jahren nicht mehr in Porz zu Hause gelebt und und genieße jetzt schon seit einigen Jahren das entspanntere Leben in Lindenthal, der "grünen Lunge" der Stadt!

Bewertung vom 29.06.2022
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind


ausgezeichnet

Wo die Wölfe heulen, Da soll der weg für eine natürlich gewachsene Landschaft, die durch den Tierbestand wie in früheren Zeiten von zu viel Damwild, das die Flora in Ungleichgewicht bringt, erlöst werden. Eben durch die Wölfe, die ja Nahrung benötigen. Inti Flynn aus Australien leitet ein Team von Fachleuten an, die diesen Prozess in den schottischen Highlands einleiten und begleiten sollen.

Von den Bewohnern dieser einsamen Gegend werden sie mit Mißtrauen, oftmals gar Ablehnung empfangen. Der erste Wolf wird viel zu früh "abgeknallt", bevor überhaupt irgendwelche natürlichen Abläufen ihren Anfang nehmen können.

Doch Inti bringt mehr mit als das Programm zur Ansiedlung der Wölfe: nämlich eine schwere Last: ein neues Leben will sie beginnen, doch dass darin Duncan, der örtliche Polizeichef eine Rolle spielen wird, das hat sie nicht erwartet.

Und stellt für eine lange Zeit die Wölfe und deren Schutz an die erste Stelle - sogar noch weit vor sich selbst.

Ein weitgehender, tiefgründiger, ursprünglicher, gewaltiger und kraftvoller Roman, in den einzig ein paar Klischees zuviel geraten sind. Doch das vermag meine Faszination für dieses ungewöhnliche und faszinierende Werk nicht zu mindern.

Mein Fazit: "Zugvögel" war gut und wichtig. "Wo die Wölfe sind" ist dies noch um ein Vielfaches mehr. Ich wünsche dem Roman eine große und aufmerksame Leserschaft!

Bewertung vom 28.06.2022
Schulte, Astrid

Das Feuerbuch


ausgezeichnet

Hier bekommt man absolut detaillierte Informationen zum Feuer. Denn die Autorin Astrid Schulte beschäftigt sich und andere eingehend mit diesem Thema: sie gibt sogar Kindern das Feuermachen bei. Und zwar mit Feuerstahl - dieser liegt dem Buch auch gleich bei - und Zunderschwamm.

Ein ganz besonderes, ungewöhnliches Outdoor-Erlebnis, das nicht ungefährlich ist. Aber die Autorin beschäftigt sich gerade mit diesen Gefahren sehr ausführlich. Obwohl es ein Buch hauptsächlich für Kinder ist, enthält es auch jede Menge Tipps "für die Großen". Und so wird schnell sonnenklar: ohne die, nämlich ohne Aufsichtspersonen, läuft hier nichts.

Vor allem geht es hier um Feuermachen im Wald was - Obacht! - nur an gaaaaanz vereinzelten, extra festgelegten Stellen geschehen darf. Aber es gibt auch Tipps für Feuer im Garten bspw. wird eine Feuerschale vorgestellt, die man speziell dafür verwenden kann.

Ein wundervolles und wichtiges Buch - sehr mit Vorsicht zu genießen: aber auch mit Achtung, Ausdauer und Konzentration!

Bewertung vom 27.06.2022
Albrecht, Nicola

Mein Israel und ich - entlang der Road 90


ausgezeichnet

Ein spannendes Israel-Buch ist der ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht hier gelungen, in dem sie den Focus auf den Alltag der Menschen richtet, auf das, was sie bewegt, aber auch auf das, was ihr und ihren Lieben in der Zeit, die sie dort in dem Land gelebt haben, wichtig geworden, ans Herz gewachsen ist.

So gibt es auch ein Lieblingsrezept ihres Sohnes, das echt ganz einfach zu bereiten ist als warme, bekömmliche Alltagsmahlzeit und mit Rezept enthalten ist.

Ich bin eingefleischte Tagesschau und insgesamt ARD-Guckerin und konvertiere zwischendurch nur mal für einen Film oder eine Serie. Das wird sich auch jetzt nicht ändern, obwohl mir Nicola Albrecht ans Herz gewachsen ist - aber vielleicht hat sie ja mal Lust, zum Ersten zu wechseln!

Bewertung vom 25.06.2022
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


gut

Familie muss wehtun - Jedenfalls ist das in dieser Familie der Fall!

Die Familie bzw., das was von ihr geblieben ist: die Mutter Wallace und die beiden Töchter Anna und Elle verbringen die Essenz des Jahres, den Sommer, Jahr für Jahr in der familieneigenen Residenz, einer Art amerikanischer Datsche, die schon vom Opa erbaut wurde, in Cape Cod. Es sind einzelne, halb zusammengekrachte Hütten, liebevoll "Papierpalast" genannt.

Ergänzt durch Männer - zunächst den der Mutter, später dann die der Töchter - und immer war Jonas dabei, Elles Kindheitsfreund, dessen große Liebe sie jahrzehntelang war.

Der Vater ist längst abhanden gekommen und wird zumeist von einem wechselnden Reigen temporärer Stiefmütter, eine toxischer als die andere, bewacht. Keine davon seinen Töchtern wohlgesonnen.

Insgesamt scheint es, als würde das Credo der Familie über Generationen weitervererbt: Familie muss wehtun!

Ein süffiger, eingängiger, stellenweise faszinierender, leider über weite Teile recht oberflächlicher Roman, in dem Frauen als Weibchen behandelt werden. Mir tut es Leid, dass in Zeiten wie diesen hier immer noch die Frau gewinnt, die den aktuell im Angebot befindlichen Mann am besten um den Finger wickeln kann - sowohl in der Liebe selbst als auch im Familienverbund.

Ich habe diesen Roman dennoch als recht unterhaltsam empfunden, habe mich aber beim Lesen auch immer wieder geärgert über die "Weibchen-Darstellungen" der Autorin.

Und ich kann mir vorstellen, dass Susan Sontag oder aber auch Louise Erdrich und Anne Tyler ihn einfach nicht verstehen würden. Wenn doch, würden sie ihn der Autorin um die Ohren hauen würde - so schreibt keine selbstbewusste, im Leben stehende Gegenwartsamerikanerin!

Bewertung vom 23.06.2022
Hahnfeldt, Marion;Model, Elisa;Blank, Gerd

Yes we camp! Secret Campsites


ausgezeichnet

Im Osten viel Neues!
Auf den Spuren der Ex-Kanzlerin in die Uckermark? Oder in Spreewald, die Lausitz, ins Peenetal? Die lauschigen kleinen Campingplätze, die hier vorgestellt werden, scheinen besonders oft in Deutschlands Osten vorzukommen.

Auf der anderen Seite: auch an der Nordsee, im Emsland, in der Eifel oder im Werratal lässt es sich schön grün campen, ganz zu schweigen vom Bayerischen Wald, der Schwäbischen Alb oder dem Saarschleifenland.

Die Auswahl ist groß, die Plätze sind liebevoll beschrieben, es gibt eine Menge Tipps dazu - Sie werden sehen, Sie kommen aus dem Campen gar nicht mehr heraus.

Ganz zu schweigen von weiteren Geheimtipps in den Nachbarländern Österreich und in der Schweiz. Ein schönes Buch zum Blättern und noch mehr zum Nachreisen - für alle, die gerne da campen, wo es etwas kleiner und ruhiger ist!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2022
Ewald, karina

Bitterwasser


sehr gut

Bitter ist das Wasser im schönen Bad Gastein
TochterAlice vor 5 Minuten

Zumindest für einen - der schon beim Einstand in der neuen Bibliothek zu Tode kommt. Und damit hat die frisch aus Düsseldorf eingetroffene Bibliothekarin Caro eine Menge zu tun: sie ist sowieso eine, die sich von Kriminalfällen angezogen fühlt, auch wenn sie es im Leben nicht zugeben würde!

Aber dann bitten sie auch ihre neuen Nachbarn und Mitbewohner von Bad Gastein, sich mal etwas umzuschauen.

Es gibt reihenweise Verdächtige, Mitarbeiterinnen von Caro ebenso wie andere Personen, die im öffentlichen Dienst der Stadt tätig sind beziehungsweise überall ihre Nase reinstecken. Nicht zuletzt Caros Pensionswirte Peter und Rosi. Aber kann Gemütlichkeit tatsächlich so mörderisch sein?

Hier halten sich Spannung und Gemütlichkeit die Waage und Autorin Karin Ewald versteht es, die Geheimnisse lange genug zu wahren, um den Leser am Ball zu halten.

Trotz des mörderischen Drumherums möchte ich jetzt unbedingt nach Bad Gastein - mein Eindruck: es wimmelt dort von köstlichen Leckereien und von wundervollen Menschen (gut, nicht nur solchen). Ein Krimi, der die Reiselust in mir weckte!

Bewertung vom 21.06.2022
Fuchs, Felicitas

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück / Mütter-Trilogie Bd.1


sehr gut

Autorin Felicitas Fuchs - in Wahrheit ist sie eine andere - schreibt über ihre Großmutter Minna, deren Geschichte hier in Düsseldorf beginnt, in Wahrheit jedoch irgendwo in einem kleinen Ort in Rheinland.

In Düsseldorf kommt sie genau richtig an: sie ist fast 20, bereit zu leben und zu erleben - und sie ist bereit, zu arbeiten. Sie kann auch schon was, nämlich nähen und das ist etwas, das zu der Zeit - Mitte der 1920er Jahre - viele Menschen begehren. Doch bevor sie sich eine Existenz aufbaut, heiratet sie - und zwar weit über ihrem Stand. Fritz ist zehn Jahre älter, hat studiert, ist das einzige Kind und heiratet Mia, wie Minna sich fortan nennt, gegen den Willen seiner Eltern.

Minnas Mutter und Geschwister nehmen Fritz offen auf, doch er fühlt sich dort nicht so richtig wohl. Und das, obwohl Minna alles gibt und eine elegante Schneiderei eröffnet, die bei den schicken Düsseldorfer Damen absolut boomt. Oder gerade deswegen?

Nach sechs wilden Jahren landen beide - ohne Kinder und ohne Geld - und lassen sich scheiden. Minna verschlägt es nun nach Minden, der Heimat ihrer Mutter, in diese seit einigen Jahren wieder lebt - gemeinsam mit einem Bruder.

In dieser Provinzstadt erlebt die Familie den Nationalsozialismus und den Zusammenbruch des Dritten Reiches. Und verlieren einmal mehr alles.

Wie so viele Schicksale ist dies ebenso typisch wie untypisch. Denn jeder hat sein eigenes Bündel zu tragen, bzw. tragen sie es hier alle zusammen.

Minna hat kein glückliches Leben, allerdings hat auch sie viele schöne und spannende Momente. Ein Leben wie ein Roman, ja es ist es tatsächlich. Die Großmutter der Autorin hat eher mehr erlebt als so manche Romanheldin und vertracktere wie auch tragischere Situationen überstanden.

Aus meiner Sicht wäre dieser Roman stilistisch etwas ausbaufähig gewesen - ihr gelingen - so meine Ansicht - Krimis mit Abstand am besten. Dennoch ist dieser Roman, in dem es vor allem um die1920er bis 1950er Jahre geht, ausgesprochen interessant zu lesen und empfehlenswert für Leser, die sich für Lebenswege "normaler" Menschen interessieren!