Benutzer
Benutzername: 
kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2015
Ramadan, Ortwin

T.R.O.J.A. Komplott


ausgezeichnet

Es dient nur vordergründig dem Wohle der Menschen.

Inhalt:
Der 21-jährige Nico ist das jüngste Nachwuchstalent des FBI. Er wird mit einem Geheimauftrag betraut. Seine Zielperson ist die 20-jährige Beta.
Die Story spielt in der (nahen?) Zukunft.
Jeder Bürger trägt Nanobots in seinen Körper, die seine Gesundheitswerte überwachen. Gesundheit ist oberste Bürger-Pflicht. Daraus folgert sich konsequenter Weise, dass, sollten die Gesundheitswerte abweichen, der jeweiligen Person natürlich Nahrungsvorschriften gemacht werden.
Allerdings ergeben sich mit den Nanobots noch ganz andere Überwachungsmöglichkeiten. Mit Hilfe der Nanobots kann nämlich alles, was eine Person über seine Augen sieht, in Realtime via Satellitendatenabfrage in einer FBI-Geheimabteilung mitgesehen und somit die jeweilige Person vollkommen überwacht werden.

Hint: "Nanobot" ist eine Wortkreation aus "Nanotechnologie" und "Roboter".

Meine Meinung:
Was mir im Nachhinein ehrlich gesagt nicht so gut gefallen hat, war, dass der Autor am Anfang des Romans die Geschichte so inszenierte, als ob Beta sich keinen Reim auf die Ereignisse hätte machen können; aber mit ihrem Hintergrund hätten ihr die Zusammenhänge sofort klar sein müssen.

Die Story zeigt plausibel, dass sobald eine Technologie machbar ist, sie auch verwendet - und zwar gegen die Menschen benutzt wird.

Absoluter Pluspunkt:
Der Roman ist sehr, sehr spannend geschrieben und sehr flüssig zu lesen.

Auch wenn der Roman ein paar Schwächen hat, so würde ich ihn doch nicht nur als Jugendroman einstufen, sondern könnte mir vorstellen, dass auch Erwachsene Gefallen an der Story finden können.

Und:
Die medizinisch-technische Idee hinter dem Roman, fand ich absolut genial; und gar nicht so unrealistisch.

Fazit: Spannender Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2015
Wolff, Ernst

Weltmacht IWF


ausgezeichnet

"... alles im Namen der Stabilisierung des Finanzsystems."
(Auszug aus dem Klappentext)

Sachbuch über die tatsächliche Rolle und Einflussnahme des IWF im globalen System der politischen Regierungen und der Finanzaristokratie.
Als der "Kreditgeber der letzten Instanz" hat der IWF eine international konkurrenzlose Position.

Sehr gut fand ich beispielsweise die Beschreibung der Zusammenhänge, dass in den sechziger Jahren viele afrikanische Staaten weg von der Ausbeutung durch den Kolonialismus in die Unabhängigkeit strebten; da die afrikanischen Regierungen dafür jedoch Geld benötigten, diese Länder für kommerzielle Banken jedoch zu wenig Sicherheiten boten dafür aber der IWF sich als Gläubiger anbot; so gerieten diese Staaten in ein neues Netz von Abhängigkeit; Voraussetzung für die Gewährung eines Kredites war die Mitgliedschaft des Staates im IWF. Das wahre Machtverhältnis zeigen jedoch die Zahlen: 1969 betrug der Anteil der afrikanischen Staaten an der Gesamtorganisation über einem Drittel - ihr Stimmrecht betrug jedoch nur fünf Prozent. Der IWF knüpfte seine Kreditvergaben an Bedingungen und legte den Staaten sog. Strukturanpassungsprogramme auf (z.B. Abbau von Importbeschränkungen, Ausrichtung der Wirtschaft auf einzelne, gut zu vermarktenden Exportgüter, Beseitigung von Restriktionen von ausländischen Investitionen, Verkauf von Staatsbetrieben und Staatseigentum und die Erteilung von Rechtsgarantien für privates Unternehmertum); diese Punkte hören sich auf den ersten Blick vielleicht "vernünftig" an, führten die betroffenen Staaten jedoch in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale und in immer weitere Abhängigkeiten.

Es gäbe noch so viele interessante Punkte aus dem Buch zu berichten; bspw. über die Rolle Nelson Mandelas und die Geheimverhandlungen mit dem Apartheitsregime und über das Fädenziehen von Horst Köhler als geschäftsführender Direktor des IWF.

Das Buch zeigt u.a. auf, dass Politiker und Medien gemeinsam lügen (George Orwell lässt grüßen - Stichwort: "Wahrheitsministerium").

Warum sich nichts ändern wird und warum alle Maßnahmen nicht zu einer Verbesserung führen werden: darauf gibt das Buch Antworten.

Fazit: Lesen, denn das Buch bietet wirklich viele sehr interessante Aspekte.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2015
Poznanski, Ursula

Stimmen / Beatrice Kaspary Bd.3 (1 Audio-CD)


sehr gut

Ein echt guter Krimi.

Spannend?
Ja, sehr spannend.
Ein Thriller?
Für meine persönliche Einschätzung: Nein; nicht spannend / gruselig genug.

Inhalt:
Insgesamt passieren drei Morde - alle im Umfeld der Psychiatrie.
Deshalb sind erst einmal alle Personen in diesem Umfeld verdächtig:
Ärzte, Pfleger, Patienten.
Aber wie sehr kann man den Aussagen der Patienten trauen?

Meine Meinung:
Gewalt an sich wird bei diesem Hörbuch eher wenig thematisiert; das finde ich gut.
Das Privat- und Gefühlsleben der beiden Ermittler hätte für meinen Geschmack gerne etwas weniger Raum einnehmen können; aber das ist wohl die "Gefahr" bei "serienmäßigen" Ermittlerfiguren.

Der Erzählstil der Autorin ist sehr flüssig und schafft es den Leser bzw. Hörer permanent "bei der Stange" zu halten.

Ausdrückliches Kompliment an die Sprecherin!
Ich finde das Hörbuch sehr, sehr gut gesprochen - sehr ruhig und immer passend.

Die Auflösung und die Idee dahinter hat mir sehr gut gefallen.
Stichwort: Wozu die Patientin Jasmin Mattheis "benutzt" wurde.

Etwas enttäuschend fand ich dagegen das Ende, da ich irgendwie immer auf den großen Aha-Effekt gewartet habe (auch im Bezug auf den Titel "Stimmen").
Aber ansonsten auf jeden Fall empfehlenswert.

Fazit:
Ein echt spannender Krimi und ein Hörgenuss.
-> Empfehlenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2015
Denzau, Heike

Schwarze Elbe


sehr gut

Eskalation, langsam und stetig.

Inhalt:
Carola von Ahrens 17-jährige Tochter Pauline erkrankt plötzlich an Leukämie.
Und Carola tut alles, um ihrer Tochter die lebensrettende Stammzelltransplantation zu ermöglichen - und überschreitet dabei sämtliche Grenzen.

Hint: Die gemäß dem Klappentext beschriebene Situation, dass eine verletzte Frau gefunden wird, die sich nur teilweise an ihre Gefangenschaft erinnern kann und auf eigene Faust ermittelt, ist nicht die Eingangssituation zu dem Roman, sondern wird erst ca. im letzten Drittel des Romans beschrieben.

Meine Meinung:
Ehrlich gesagt kannte ich bisher weder die Autorin noch die anderen Bände um die Ermittlerin Lyn Harms.
Ich finde, Lyn Harms nimmt in diesem Kriminalroman nicht besonders viel Raum ein und trägt eigentlich sehr wenig zu irgendwelchen Ermittlungen bei - wie ich es eigentlich von einer Ermittlerin erwartet hätte, insbesondere wenn es bereits mehrere Romane zu ihr gibt - aber dies fand ich hier nicht unbedingt von Nachteil.

Hint: Insgesamt vermute ich, dass dieser Kriminalroman thematisch wahrscheinlich eher weiblichen Leserinnen liegen würde.

Fazit: Eskalation, langsam und stetig - von daher spannend bis zum Ende.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2015
Pieper, Tim

Dunkle Havel


sehr gut

Kriminalroman mit überraschendem Ende.

Inhalt:
Sofie ist die Frau des Hauptkommissars Toni Sanftleben. Sie ist vor 16 Jahren verschwunden.
Nach einem Schäferstündchen mit ihrem Mann im Anschluss an den Besuch des Baumblütenfestes ist sie in die Havel gegangen und spurlos verschwunden. War es Selbstmord, Mord, eine Entführung oder wollte sie aussteigen und ein neues Leben beginnen?! Diese Fragen treiben den Protagonisten seit diesem Zeitpunkt um und er versenkt seine Gewissensbisse in Alkohol.
Als Toni eines Tages zu einem Mordopfer gerufen wird, entdeckt er ein Foto SEINER Frau bei dem Toten!
Daraufhin versucht er mit aller Kraft die Ursache für das Verschwinden seiner Frau aufzudecken.

Meine Meinung:
Die Story ist spannend geschrieben und flüssig zu lesen.
Und sie hält so einige überraschende Wendungen bereit!

Fazit:
Spannender Krimi - gut zu Lesen.
Aber am Besten hat mir das Ende - die Auflösung - um seine verschwundene Frau Sofie gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2015
Filer, Nathan

Nachruf auf den Mond


sehr gut

Innenansichten eines psychisch Kranken.

Hint: Der "Mond" (siehe Titel) ist der Bruder des Protagonisten: Simon, dessen Gesicht so rundlich war, dass es an den Mond erinnerte.

Inhalt:
Der 19-jährige Matthew ist in der Psychiatrie, weil vor 10 Jahren sein zwei Jahre ältere Bruder während eines Familien-Campingurlaubes zu Tode kam.
Matthew berichtet in der ich-Perspektive aus seinem Leben - und dem seines Bruders Simon.
Der Roman ist in Briefform verfasst; d.h. der Leser wird direkt angesprochen.
Der Autor springt in den Erlebnissen und Zeiten "wahllos" hin und her; d.h. es werden Episoden aus dem Leben des Protagonisten erzählt als er 9 Jahre alt war; und gleich darauf berichtet er von seinem aktuellen Leben und Gefühlen als 19-Jähriger.

Meine Meinung:
Der Roman ist als fiktive Autobiographie geschrieben; als Lebensbeichte.
Die teilweise naive Erzähl- / Sichtweise passt gut zu dem kindlichen Matthew.
Matthew geht sehr schonungslos (nicht nur) mit sich ins Gericht.

Insgesamt ist der Roman eine sehr berührende Lebensgeschichte / Krankengeschichte.
Sie ist sehr ruhig erzählt - aber keinesfalls unspannend.
Die Geschichte ist anrührend erzählt, aber nicht rührseelig.

Ich finde der Autor kann wunderbar erzählen; und seine Beschreibungen treffen sehr genau den Nagel auf den Kopf:

Matthew über seine Mutter, die ihn als Lehrerin zu Hause unterrichte: "... weil sie früher einmal Lehrerin werden wollte. Das war zu der Zeit, als sie versuchte schwanger zu werden, aber es gab Komplikationen ... . Ich glaube sie wollte Lehrerin werden, um ihrem Leben einen Sinn zu geben, oder um sich abzulenken. Ich glaube, da besteht kein großer Unterschied." (S. 31)

"Ich nahm einen Becher mit einem komplizierten Medikamentennamen und dem Slogan 'Heute schon die Zukunft behandeln'. Die Pharmavertreter verschenken diese Becher. Als ich neulich im Büro war ... zählte ich drei Becher, ein Mousepad, mehrere Kugelschreiber, zwei Blöcke ... und eine Wanduhr und alle trugen irgendwelche Medikamentennamen. Es ist, als säße man im Gefängnis und würde mit Reklame für Vorhängeschlösser bombardiert." (S. 230)

Bewertung vom 19.03.2015
Grevet, Yves

Unten / NOX Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin schon auf den Folgeband gespannt.

Inhalt:
Eine Stadt, gelegen an einem Berghang, ist geteilt in ein Oben und Unten; die Trennlinie ist eine dichte Wolke aus Schmutz.
Wer oben lebt, hat ein angenehmes Leben mit Licht und Annehmlichkeiten.
Wer unten lebt, lebt in einer Umgebung aus ungünstigen Lebensumständen, welche aufgrund der Luftverschmutzung, Armut (mit kaum Aussichten auf Verbesserung, weil Kinder das ihnen vorbestimmte Leben ihrer Eltern erfüllen müssen), sowie Neid und Mistrauen.
Aufgrund der immerwährenden Dunkelheit sind die Bewohner gezwungen die benötigte Elektrizität mit ihrer Muskelkraft herzustellen.

Meine Meinung:
Der Roman wird aus den Perspektiven dreier Jugendlicher erzählt: So wird z.B. eine Szene von Lucen in einem Kapitel erzählt und im nächsten Kapitel wird die gleiche Situation aus der Sicht von Gerges berichtet.

Der Roman bietet politische Inhalte wie der Auswirkungen einer willkürlichen Machtausübung und es werden Verhältnisse dargestellt, in denen korrupte Machenschaften das gesellschaftliche Leben bestimmen und damit den moralischen Verfall bewirken.

Diese Dystopie hat mir sehr gut gefallen und ich kann den Roman sehr gut an im weitesten Sinne politischen Themen interessierte jugendliche Leser empfehlen.

Hint: Hier im ersten Band wird noch nicht viel zu den Hintergründen verraten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.