Benutzer
Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 495 Bewertungen
Bewertung vom 24.08.2021
Böhm, Anna

Mach nicht so 'ne Welle! / Die Tierpolizei Bd.3


ausgezeichnet

Tierisch gut

Dies ist bereits Band drei der lustigen Tierkrimi-Reihe. Ich bin ohne Vorkenntnisse in diese Reihe eigestiegen und bereits nach einigen Kapiteln war klar, dass ich die anderen Bände auch unbedingt haben muss. Euch wird es nicht anders ergehen, also fangt direkt bei Band eins an!

Die Hauptakteure und gleichzeitig die Tierpolizei sind die Katzenbärin Flopson, das Minipony Fridolin, die Blaumeise Meili und der Teddyhamster Jack. Alle vier haben mein Herz im Sturm erobert, aber ohne Frage ist Fridolin mein Favorit, weil er so ein wenig verpeilt und unbekümmert ist. Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut in diese Charaktere gesteckt hat.

In der Geschichte spielen noch viele andere liebenswerte Tiere mit. Dabei hat mich besonders gefreut, dass auch ein paar nicht so bekannte Tierarten hier einen Platz gefunden haben. Natürlich gibt’s auch einige nicht so liebenswerte Tiere und ein paar Bösewichte, denn sonst wäre die Tierpolizei ja überflüssig.

Mit viel Humor und in einem unkomplizierten Schreibstil hat Anna Böhm einige sehr wichtige Themen aufgegriffen. Es geht um Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mut. Super finde ich wie hier das Thema Angst angegangen wird. Es ist keine Schande Angst zu haben, denn eigentlich hat doch jeder vor irgendetwas Angst. Insbesondere seinen Freunden darf man diese Angst auch eingestehen, auch wenn dazu viel Mut erforderlich ist.

Ein zusätzliches Highlight sind die vielen schwarz-weiß Illustrationen von Ramona Wultschner. Sie sind zuckersüß und teilweise echt witzig; eine tolle Ergänzung und Unterstützung des Textes.

Mich hat das Buch begeistert und die Vorgänger werden auf jeden Fall in Kürze auch gelesen werden.

Bewertung vom 20.08.2021
Popp, Susanne

Die Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.1


gut

Gibt noch Luft nach oben bei dieser Saga

Als begeisterte Leserin von historischen Romanen war ich auf den Auftakt der Ronnefeldt-Saga sehr gespannt. Da ich keinen Tee trinke, habe ich mich weder mit dem Anbau noch der Herstellung dieses Getränks bisher beschäftigt und hoffte hier mein Wissen erweitern zu können.

Während einer China-Expedition ihres Mannes Tobias übernimmt Friederike Ronnefeld neben ihrer Mutterrolle mit fünf Kindern mehr oder minder gezwungenermaßen die Geschäftsführung. Sie findet immer mehr Gefallen an dieser verantwortungsvollen Aufgabe und gibt nur ungern die Verantwortung wieder an ihren Mann nach seiner Rückkehr zurück. Sie war damit Anfang des 19ten Jahrhunderts ihrer Zeit voraus.

Wieder ein Roman mit und über eine starke Frau, was eigentlich ein Garant für gute Unterhaltung ist. Leider plätschert die Handlung über lange Zeit nur so dahin und weist einige Längen auf. Spannung kam für mich nur selten auf. Positiv fand ich die Perspektivwechsel, die Karte des historischen Frankfurts im Klappeninnteil und das Personenverzeichnis.

Rund um das Ehepaar Ronnefeld hat Susanne Popp weitere reale historische Personen und auch einige historische Begebenheiten in ihren Roman eingebaut. Die Verbindung von Fiktion und Realität fand ich gut gelungen.

Den Auftakt der Saga würde ich als nette Unterhaltung bezeichnen, konnte mich aber nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Vielleicht wird die Fortsetzung ja etwas schwungvoller und spannender … Potenzial ist meines Erachten vorhanden.

Bewertung vom 16.08.2021
Minck, Lotte

Ein Männlein liegt im Walde


ausgezeichnet

Zu viel Gutgläubigkeit ist gar nicht gut

Ich habe mich sehr auf den nächsten Fall von Loretta und ihren Freunden gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Loretta und ich sind es ja schon gewohnt, dass sie über Leichen stolpert und sich dann auch gerne in die Ermittlungen einmischt. In diesem Fall aber ist sie quasi gezwungen, ihr ganzes detektivisches Vermögen einzusetzen. Warum verrate ich aber nicht.

Inzwischen sind mir Loretta und ihre Freunde richtig ans Herz gewachsen. Die Charaktere sind mit viel Liebe sehr authentisch gezeichnet. Ich mag es sehr wie sie sich immer gegenseitig helfen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich vergleiche sie gerne mit den Musketieren: Einer für alle - alle für einen.

Der locker-leichte Schreibstil erleichtert den Lesefluss und die Seiten fliegen nur so dahin. Besonders mag ich die Sätze im Ruhrpott-Slang und die für die Region so typischen Ausdrücke.

Lotte Minck hat mit „Ein Männlein steht im Walde“ wieder eine spannende und humorvolle Ruhrpott-Krimödie geschrieben. Leider war auch in diesem Fall das Buch viel zu schnell gelesen.

Bewertung vom 12.08.2021
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Sehr starke Fortsetzung

Es zeichnete sich schon zum Ende des ersten Bandes ab, dass sich Dora von Twardy zu einer starken Frau entwickelt hat. Jetzt nach den Kriegsjahren nimmt sie ihr Leben wieder in die Hand und lässt sich auch von diversen Rückschlägen nicht von ihrem Weg abbringen. Sie verfolgt gegen alle Widerstände ihren Traum.

Theresia Graw hat in diesem Roman sehr gekonnt historische Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte verwoben. Gerade die Einblicke in das Leben der aus Ostpreußen vertriebenen Menschen nach dem Krieg anhand verschiedener Charaktere fand ich interessant. Auch die Darstellung der Diskrepanz der Lebensumstände zwischen der Ostzone und dem restlichen Deutschland auch viele Jahre nach Kriegsende fand ich sehr eindrücklich wiedergegeben.

Der unkomplizierte Schreibstil ist gut zu lesen, weiß aber zu fesseln.

Mir hat dieser zweite Band der Saga besser gefallen als Band 1 und ich bin froh, dass ich nicht nach dem ersten Band aufgegeben habe.

Bewertung vom 03.08.2021
Martin, Amelia

Der Glanz Londons / Das Auktionshaus Bd.1


gut

Eine Frau auf dem Weg nach oben

Amelia Martin nimmt uns mit in das London Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Hier liegen Armut und Reichtum ganz dicht beieinander. Sarah Rosewell und ihre Familie kann sich gerade so über Wasser halten, weil auch sie und ihre Mutter als Näherin zum Einkommen beitragen. Eines Tages bietet sich ihr die Chance, diesem Leben zu entkommen und sie ist gewillt, diese Chance zu nutzen.

Die Autorin hat ihre Protagonistin mit Schönheit, einem starken Willen, Güte und Intelligenz ausgestattet. Ich hätte mir für Sarah mehr Ecken und Kanten gewünscht, so ist ihre Persönlichkeit zu wenig facettenreich.

Wir bekommen einen sehr guten Einblick in das Leben der Menschen zur damaligen Zeit. Auf der einen Seite die meist kinderreichen Arbeiterfamilien, die trotz schwerer Schufterei kaum Aussicht auf ein besseres Leben haben. Auf der anderen Seite die Reichen und Adeligen, die ihr privilegiertes Leben als selbstverständlich hinnehmen. Erstaunlich schnell schafft Sarah mit Hilfe ihrer Förderin den Sprung von der einen in die andere Gesellschaft, dabei vergisst sie aber nie woher sie stammt.

Der für damalige Zeiten ungewöhnliche Werdegang machte die Geschichte interessant. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle allerding etwas mehr Tiefgang gewünscht. Insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die sich gut lesen lässt.

Bewertung vom 02.08.2021
Godwin, Jane

Arno und sein Pferd


sehr gut

Viel mehr als ein Spielzeug

Arno hat ein kleines hölzernes Pferd, aber für ihn ist es viel mehr als nur ein Spielzeug. Hat er es doch von seinem geliebten und inzwischen verstorbenen Großvater bekommen. Kein Wunder, dass er alles dransetzt, um es wiederzufinden als es verschwunden ist.

In kurzen Texten in Reimform wird diese Geschichte über Verlust, Trauer und Verbundenheit erzählt. Unterstützt wird die Erzählung von den farbigen und großformatigen Illustrationen von Felicita Sala, die sehr detailreich sind. Gerade für die jüngeren Kinder sind sie ein gutes Mittel, der Geschichte zu folgen.

Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 3 Jahren, das erscheint mir ein bisschen früh, um die Bedeutung zu verstehen. Aber das ist sicher von Kind zu Kind unterschiedlich. Gerade mit Hilfe der reichen Bebilderung kann das Thema Verlust auch mit den jüngeren Kindern besprochen werden.

Bewertung vom 13.07.2021
Haig, Matt

Evie und die Macht der Tiere


sehr gut

Tiere verstehen

Evie hat eine besondere Gabe. Sie kann sich auf telepathischem Wege mit Tieren unterhalten … und zwar mit allen Tieren. Doch von dieser Fähigkeit darf niemand etwas wissen. Sollte es bekannt werden, drohen große Gefahren. Aber es gibt eine Situation, in der Evie gar nicht anders kann als ihre Fähigkeit einzusetzen … und schwupps ist sie bekannt wie ein bunter Hund und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Matt Haig ist mit „Evie und die Macht der Tiere“ nicht nur eine sehr unterhaltsame und spannende Geschichte gelungen, der Leser erfährt auch viel Wissenswertes über Tiere. Auch Aspekte des Umwelt- und Tierschutzes kommen zur Sprache, was für mich auch in einem Kinder-/Jugendbuch besonders wichtig ist.

Der Schreibstil entspricht größtenteils dem empfohlenen Lesealter von 9 Jahren. An manchen Stellen (als z. B. Dawa erklärt wird) empfand ich ihn nicht passend.

Schön fand ich die aussagekräftigen schwarz-weiß Zeichnungen von Emily Gravett.

Für spannenden und informativen Lesespaß gibt’s von mir vier Sterne.

Bewertung vom 07.07.2021
Lüders, Fenja

Der Traum von Freiheit / Speicherstadt-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Passender Schlussakkord

„Der Traum von Freiheit“ ist Band 3 der Speicherstadt-Saga und schweren Herzens musste ich mich von Mina und ihrer Familie verabschieden. Es ist mir nicht leichtgefallen, denn schließlich haben wir viel Zeit miteinander verbracht.

Ein Großteil der Geschichte spielt während der Nazizeit und dem Zweiten Weltkrieg und dabei musste ich mir zwischendurch vor Augen führen, dass das Hauptaugenmerk der Autorin auf Mina und ihrer Geschichte lag und nicht auf historische Begebenheiten sofern sie nicht für Mina relevant waren. So sind auch die zwischenzeitlich erheblichen Zeitsprünge zu erklären. Gerne hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mehr Informationen gewünscht, aber das hätte vielleicht auch den Rahmen gesprengt.

Ich liebe den Schreibstil von Fenja Lüders. Sie hat es mit Leichtigkeit geschafft, mich in der Geschichte versinken zu lassen. Ich konnte die unterschiedlichsten Emotionen der Protagonisten intensiv nachempfinden, so dass hin und wieder auch ein Tränchen rollte.

Mir hat die Speicherstadt-Saga sehr gut gefallen und ich hätte auch nichts gegen eine weitere Fortsetzung gehabt. Aber das Ende war so auch passend.

Bewertung vom 10.06.2021
Kolb, Suza

Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine / Emil Einstein Bd.1


ausgezeichnet

Kleiner Held und seine tierischen Freunde

Bei dem sechsjährigen Emil Einstein ist der Name auch Programm, denn er ist ein Tüftler und Erfinder. Er würde sich gerne mit der bei ihm wohnenden Maus Bertha unterhalten und auch den Kater seiner Nachbarin würde er gerne verstehen. Dann hat er die Idee eine Tier-Quassel-Maschine zu erfinden. Diesen Wunsch, sich mit seinen tierischen Freunden unterhalten zu könne, hat wohl fast jedes Kind. Ob es gelingt müsst ihr aber selbst herausfinden.

Auch wenn ich Emil sehr sympathisch finde, so sind die tierischen Protagonisten besonders liebenswert und für mich die Helden dieser Geschichte. Mit ihnen zusammen erlebt Emil sehr aufregende und abenteuerliche Ferien.

In einer unkomplizierten Sprache schildert Suza Kolb diese spannende Geschichte, die sich auch mit dem Thema Umwelt- bzw. Tierschutz beschäftigt. Große Schrift und ebensolche Zeilenabschnitte sowie die kurzen Kapitel sind perfekt für junge Leser. Natürlich eignet sich das Buch auch zum Vorlesen für z. B. jüngere Kinder.

Besonders erwähnen möchte ich die zauberhaften und durchweg farbigen Illustrationen von Anja Grote. Sie visualisieren das Gelesene perfekt und teilweise gibt es einiges auf ihnen zu entdecken.

Ein hochwertig aufgemachtes Kinderbuch, das m. E. sowohl für Jungen als auch Mädchen geeignet ist.