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Arietta

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Insgesamt 502 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2017
Abbs, Annabel

Die Tänzerin von Paris / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.3


ausgezeichnet

Tanzen war ihr Leben
Meine Meinung zur Autorin und Buch:



Autorin:

Annabell Abbs hat mit ihrem Roman „ Die Tänzerin von Paris“, ein glänzendes Debüt hingelegt. Sie erzählt darin von dem Tragischen Schicksal der jungen Lucia Joyce , die Tochter des berühmten Schriftstellers James Joyce , die im Schatten des Vaters lebt. Die versucht sich aus der eisernen Umklammerung ihrer Familie zu befreien, die ihr keine Chance auf ein eigenes unabhängiges Eine Leben gestatten. Eine Geschichte die mich tief berührt, erschüttert und mitgenommen hat. Einer Frau die ihr Leben den Tanz gewidmet hatte, Tanzen war ihr Leben, sie brauchte den Tanz wie die Luft zum Atmen. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, alles war flüssig, sie erzählt alles in leisen und doch kraftvollen tönen, die schon poetisch klingen. Sie reißt einem mit beim Lesen und nimmt uns mit auf die Reise in die Vergangenheit der Familie Joyce. Es tun sich wahre Abgründe auf umso tiefer man in die Geschichte versinkt. Alles ist sehr Plastisch und Bildhaft erzählt. Ihre Figuren kommen real und lebendig daher, sie sind greifbar. Auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut beschrieben und deren Emotionen, sind gut nachfühlbar. Sie hat Wahrheit mit etwas Fiktion wunderbar verwebt. Im Nachwort erfährt man noch einiges. Übrigens haben Bruder und Mutter sich nach dem Tod von James Joyce nie mehr um ihre Tochter gekümmert, sie war ihnen Zeitlebens nur lästig. Doktor Jung in Küstnacht in der Schweiz ihr Psychiater machte den Vater dafür verantwortlich, der einfach nicht loslassen wollte. Schade das der Neffe von Lucia viele Unterlagen vernichtet hat.


Zum Buch:

Sehr schön hat sie die Hauptprotagonistin Lucia beschrieben. Eine junge Frau die im Schatten eines Berühmten Vaters und Genies steht. Der sie als seine Muse und Botin missbraucht. Man spürte die seelische Last und Angeschlagenheit. Sie war ein Opfer der Familie Bruder und Mutter waren neidisch und Eifersüchtig auf sie, man gönnte ihr den Erfolg als Tänzerin nicht. Man konnte den Ehrgeiz und die Freude am Tanzen von Lucia spüren. Sie tanzte und übte mit Hingabe, trotz blutiger Füße, und Schmerzen. Tanzen war eben ihr Leben, das brauchte sie wie die Luft zum Atmen. Aber ihre Eiskalte, lieblose Mutter und ihr Perfider Bruder, verfolgten ihre eigene Pläne, sie war nur ein störendes Hindernis für sie. Man hinderte sie bei all ihren Plänen, auch ihr Leben in eigene Hände zu nehmen und sich selbst zu verwirklichen. Sie verliebte sich in den Schriftsteller Samuel Beckett dem ihre ganze Liebe ein Leben lang galt. Aber er enttäuschte sie und gab ihr zu verstehen er wäre nicht der Mann fürs Leben. Da war noch Alex der berühmte Bildhauer aus New York, der sie enttäuschte. Sie wollte ihre Eltern verlassen was zu diesen damaligen Zeiten sehr kühn war. In einer Heirat mit Ponisowski sah sie die Rettung vor dem einengten Elternhaus ein Weg in die Freiheit, aber das verlief im Fiasko. All ihre Träume zerschlugen sich. Am Ende sorgten Bruder und Mutter das man sie wegsperrte, am besten für immer. In den Gesprächen mit ihrem Psychiater Karl Jung in der Schweiz öffnet sie sich nach langem Zögern, und man erfährt daraus einiges aus ihrem Leben, tiefe Abgründe tuen sich auf. Was ich schade und sehr traurig fand ich habe noch etwas im Internet recherchiert Mutter und Bruder kümmerten sich nach dem Tod ihres Vaters nicht mehr um sie, man hatte sie einfach vergessen. Nur die alte Freundin und Mäzenin der Familie Hariett Weaver kümmerte sich in England um sie. Eine sehr bewegende Geschichte über Lucia auf ihrer Suche nach Freiheit und selbst Verwirklichung, die ihre Familie systematisch zerstörte.....


"Ein erschütterndes Frauenschicksal, das einem tief berührte und mitnahm. Nach der wahren Geschichte von Lucia Joyce, einer Tochter die im Schatten ihres berühmten Vaters James Joyce stand."

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2017
Winterberg, Linda

Solange die Hoffnung uns gehört


ausgezeichnet

Eine Aufwühlende und berührende Geschichte über die Liebe einer Mutter

Meine Meinung zum Buch und Autorin

Linda Winterberg, hat mit ihrem 2. Roman „ Solange die Hoffnung uns gehört“, sich selbst übertroffen. Schon ihr erster Roman „ Das Haus der verlorenen Kinder „ hatte mich sehr mitgenommen, zu tränen gerührt und aufgewühlt. Sie hat die Geschichte der Jüdin Anni und ihrer kleinen Tochter so Einfühlsam erzählt, das mir die Geschichte beim Lesen unter die Haut ging. Sie hat Anni und Ruth so Bildhaft und real beschrieben. Anni die gefeierte Operndiva an der Frankfurter Oper, die man nicht mehr Auftreten lässt da sie Jüdin ist, auch ihre Kleine Tochter Ruth, schikaniert man, der Besuch der Schule wird zur Qual. Das Leben der beiden ist hart und nicht einfach. Ich fand es schön das sie so gute Freunde hatten, die ihnen zur Seite standen. Auch Walter der Nachbarsjunge und seine Familie, Anni und Ruths Freunde erleiden das gleiche Schicksal. Eine Flucht aus Deutschland scheint unmöglich, die Quäker sind noch die einzige Hoffnung. Ich habe Anni bewundert, wie sie aus lauter Liebe und Sorge zu ihrem Kind dazu entscheidet, es mit den Kindertransporten nach England in eine ungewisse Zukunft zuschicken. Das nennt man selbstlose Mutterliebe, auch wenn es Anni das Herz bricht. Sie kann nur hoffen und beten, das sie sich eines Tages wiedersehen. Aber ihr Kind ist nicht mehr den Repressalien dem Naziregime und seinen Schergen ausgeliefert. Diese Zeit der Ungewissheit, der plötzliche Ausbruch des Krieges, die Angst von Anni und den anderen Menschen, deportiert zu werden und in Auschwitz zu landen. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges in Deutschland und England, die Wirren währen der Nazizeit ist hervorragend beschrieben. Man spürt beim Lesen wie viel Mühe und Arbeit sie sich bei der Recherche gemacht hat, im Nachwort kann man es noch mal lesen. Sie ist mit viel Herzblut beim Schreiben der Geschichte daran gegangen, alles ist sehr Einfühlsam und mit viel Fingerspitzengefühl erzählt. Das Buch zieht einem in den Bann beim Lesen, und so manche Träne Floß dabei, als man am Schicksal von Anni, Ruth, ihren Freunden und den anderen Menschen erfährt. Man lernt viele Figuren kennen, die man liebgewonnen hat, deren Ängste, Sorgen und Nöten waren Greif-und Spürbar. Ihr Schreibstil ist Klar, Kraftvoll, Emotional und Facettenreich. Ihre Protagonisten und auch deren einzelnen Charaktere waren sehr gut heraus gearbeitet, Menschen aus Fleisch und Blut, in die man sich hineinversetzten konnte. Ein wundervoller Roman.

„ Ein kleines Meisterwerk, das zutiefst berührt und man sich nicht entgehen lassen sollte .“

Bewertung vom 05.07.2017
Jachina, Gusel

Suleika öffnet die Augen


ausgezeichnet

Suleika erwacht und öffnet endlich die Augen
Meine Meinung zur Autorin:

Gusel Jachina ist mit ihrem Debüt Roman „ Suleika öffnet die Augen“, ein gelungenes Erstlingswerk gelungen. Er Roman ist schon ein kleines Meisterwerk und Kleinod. Man spürt schon beim Lesen wie viel Herzblut sie diese Geschichte geschrieben hat. Vielleicht weil sie selbst aus Tatarstan wie ihre Hauptproganistin Suleika, konnte sie sich so gut in sie hineinversetzen. Ihr Sprachstil ist warmherzig, poetisch, klar und sehr Kraftvoll. Sie hat viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl bewiesen beim erzählen dieser Geschichte. Ihre Recherche ist einfach großartig.
Sie lässt einem Abtauchen in das Russland nach 1930, nach der Revolution und der Schreckensherrschaft von Stalin. Schon erschütternd wie man einfach Menschen ihrer Heimat entwurzelte und sie Entkulasierte, einfach unter primitivsten Bedingungen nach Sibirien deportierte.
Menschen die nicht ins Schema passten oder sich nicht beugte von der Bildfläche verschwinden lies und in die Verbannung schickte. Das alles hat sie so eindringlich und Bildhaft wiedergegeben. Ihre Figuren sind wie aus Fleisch und Blut, auch deren einzelnen Charaktere und Emotionen hat sie sehr gut heraus gearbeitet. Eine Geschichte die einem beim Lesen unter die Haut geht, einem betroffen macht und schaudern lässt. Ich habe mit großer Begeisterung diesen Roman gelesen, er ist sehr facettenreich und Lehrreich, auch wenn es traurige Abschnitte gibt, gibt es auch Humor und Hoffnung. Mir war es gar nicht bewusst das der Islam in Russland verbreitet war . Schon traurig das man die Menschen einfach so gnadenlos in die Verbannung schickte.


Meine Meinung zum Inhalt:
Sehr eindringlich hat sie die Tatarin Suleika beschrieben, eine Junge Frau die mit dem viel älteren Murtasa verheiratet hat. Die den untersten Weg in dieser Ehe geht. Ihr Mann ist nicht sehr Liebevoll zu ihr, im Gegenteil sie ist für ihn nur eine billige Arbeitskraft. Das die vier Kinder die sie geboren hat, nicht überlebt haben wird ihr zum Vorwurf gemacht. Die Schwiegermutter ist die Ausgeburt der Hölle, sie demütigt und schikaniert Suleika wo sie kann. Ich fand es so schlimm, ich hätte Suleika gerne mal in die Arme genommen und gesagt Öffne die Augen. Das alles ändert sich als die roten Horden die Kulaken Bauern tyrannisieren, Murtasa gibt sein Vieh und Vorräte nicht her, was ihm zum Verhängnis wurde, man erschoss ihn vor den Augen seiner Frau. Man verschleppt Suleika und deportiert sie mit vielen anderen. Eine wochenlange und beschwerliche Reise, in Viehwagons gepfercht rollen sie durch Russland Richtung Sibirien Was sich dort in den Waggons abspielte und was die Menschen erleiden mussten trieb einem die Tränen in die Augen, das schlimme Suleika ist von ihrem Mann schwanger. Es herrschten unmenschliche und Bedingungen. Ihre Endstadion ist die Taiga in Sibirien, keine Unterkunft sie nächtigen unter freiem Himmel. Unter primitivsten Bedingungen und Hilfsmitteln, erbauen sie sich mit der Zeit ein Dorf. Suleika, bringt dort ihren Sohn zur Welt, ihren Jusuf den sie zärtlich liebt. Hier wächst Suleika über sich hinaus, sie hat gelernt ihre Augen zu öffnen. Sehr gut gefiel mir auch Dr. Wolf Karlowitsch, ein warmherziger Mensch, der sich am Anfang der Geschichte wie eine Auster in seine Muschel zurück gezogen hatte, und sich langsam wieder öffnet. Eine sehr Abenteuerliche Geschichte von Menschen die man in die Wildnis der Taiga deportierte, und die täglich um ihr überleben kämpfen. Was aus Suleika , Jusuf und den Menschen dort wird und wie ihre Wege weitergehen das ist sehr spannend zu lesen und es gibt überraschendes.Es ist spannend !!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2017
Ganijewa, Alissa

Eine Liebe im Kaukasus


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin:

Es ist mein erster Roman von Alissa Ganijewa, und ich muss sagen ich war sehr begeistert von der Geschichte. Es ist ein wahres Facettenreiches Meisterwerk, mit politischen und Familiären Hintergründen. Sie gewährte einem tiefe Einblicke in das muslimische Familienleben und Leben der Menschen im Kaukasus. Den Sitten, Gebräuchen, den alten Traditionen, die in die neue Zeit nicht mehr passen, den Heiratsplänen der Eltern und den Brautschauen. Den Konflikten und Bedürfnissen, der Perspektive-und Hoffnungslosigkeit. Ihr Schreibstil ist sehr Klar und Kraftvoll, sie reißt einem mit beim Lesen. Ein sehr Anspruchsvoller Roman, mit dem man sich auseinandersetzen muss, sehr viel erfährt und neues hinzulernt, was einem nicht bewusst war. Ihre Figuren sind sehr lebendig, und Bildhaft beschrieben. Man konnte beim Lesen hinter die einzelnen Fassaden und Charaktere blicken, es waren Menschen aus Fleisch und Blut. Sehr schön und hilfreich fand ich auch zum Schluss den Glossar und das Nachwort von Christiane Kröger. Ein wirklich mutiger Gesellschaft und Familienroman, den ich nur weiter Empfehlen kann.


Meine Kurze Zusammenfassung zum Inhalt:

Sehr gut haben mir Marat und Patja gefallen, die beide in Moskau leben, und von ihren Eltern in den Kaukasus ans Kaspische Meer wegen Heiratsplänen zurück beordert werden. Sehr gut war der Widerwillen der beiden zu spüren, sie leben in Moskau in einer anderen Welt, genossen die Freiheit, und jetzt letztendlich sollen sie sich dem Willen der Eltern beugen. Für beide ist der Hochzeitsall gebucht, es wird eine Brautschau stattfinden, die Eltern haben gewisse Partner ins Auge gefasst. Ich konnte mir vorstellen wie schrecklich das ist, zur Schau gestellt zu werden. Wirklich nicht leicht für die beiden, die andere Pläne und Träume haben. Sie wehren sich ja auch, haben allerlei Ausflüchte. Marat und Patja, kamen mir sehr Willens Stark vor, es war interessant und Amüsant ihnen bei ihren Argumenten wegen der Brautschau zuzuhören. Jeder der beiden hat so seine Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben, aber auch deren Eltern, besonders die Mütter haben ihren eigen Kopf. Die Mütter haben nichts anderes als eine Heirat im Kopf und das ihre Kinder gut versorgt sind. Wie das Leben so spielt, ausrechnet verlieben die beiden sich ineinander, was überhaupt nicht in das Konzept passt von den Eltern. Die beiden traten dabei eine Lawine Los und ein großes Chaos. Eine Geschichte voller Verwicklungen und unerwarteter Wendungen, teilweise sehr Amüsant, trotz des ernsten Hintergrundes. Einfach Kaukasus Hautnah und Pur !

Bewertung vom 09.06.2017
Aubray, Camille

Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten


ausgezeichnet

Es ist mein erstes Buch der Autorin Camille Aubray, und ich bin hellauf begeistert. Es war wundervoll mit ihr in das verträumte Örtchen Juan-les-Pins an der Cote d`Azur zu reisen und das „Cafe Paradies „kennenzulernen . Ihr Schreibstil ist schon fast Poetisch und von einer unglaublichen Leichtigkeit. Man konnte das Meer riechen, spürte die Sonne auf der Haut und der Wind der einem liebkosend um strich. Roch die Gewürze, die Kräuter , den Duft der Köstlichen Gerichte, konnte man riechen und schmecken, mir läuft jetzt noch das Wasser im Munde zusammen wenn ich nur daran denke. Ich beneidete Picasso und all die Gäste die Odine bekochte, den diese durften sie kosten. Picasso hat sie wundervoll getroffen, ein großer und berühmter Künstler 1936, auch ein ausgemachter Frauenheld, ein Mann von dem ein gewisser Charme und Charisma ausgegangen sein muss. Odine fand ich von Anfang an bezaubernd, eine junge Frau die weiß was sie will und sich nicht gerne dem Willen der Eltern beugt. Sie ist eine Künstlerin hinter dem Kochtopf und weiß mit ihren Gerichten die Menschen und Picasso zu betören, eine ZaubererIn.

Kein Wunder als Odine für Picasso kochen soll, das sich beide mit der Zeit zueinander hingezogen fühlen. Es war vorhersehbar, das sie für den Künstler Modell sitzen soll. Zwischen beiden knisterte und funkte es ganz schön, sie ziehen sich gegenseitig an. Auch Picasso Freunde Henri Matisse und Couter , umschwärmen sie.

Seite 39: „ Wie einsam doch ein Künstler ist, so ganz allein am Esstisch „

Sehr schön hat sie auch die beiden Zeitebenen miteinander verwebt, als wir ihre Enkelin Celine im fernen Amerika kennen lernen, wo sie mit ihrer Mutter, den beiden Stiefgeschwistern und ihrem narzisstischen Vater lebt. Ihre Geschwister sind hinterhältig, übellaunig und Geldgierig. Kein leichtes Leben für Celine, kein Wunder das sie von zu Haus fortging, und ihrer künstlerischen Berufung als Maskenbildnerin nachging.Ich fragte mich wie das alles Celines Mutter aushielt, in dieser Ehe und diesen schrecklichen Kindern ihres Mannes. Jedenfalls ist die Schwester ihres Vaters von einem andere Kaliber, sie macht sich mit Celine auf nach Europa, nach Frankreich an die Côte d’Azur um sich dort auf die Spurensuche von Odine und deren Vergangenheit zumachen, die manches Geheimnis verbirgt. Im Gepäck das in Leder gebundene Notizbuch von Odine mit ihren Rezepten und Aufzeichnungen. Celine hat dieses Kostbare Notizbuch von ihrer Mutter heimlich an Weihnachten zugesteckt bekommen. Hier erwartet einem noch so manche unerwartete und spannende Wendung,

„ Eine herrliche Lektüre, da geht einem beim Lesen das Herz auf „
"Man lacht, weint und fühlt mit Ondine "

Ein Kleinod dieser Roman !

Bewertung vom 10.05.2017
Cleave, Chris

Die Liebe in diesen Zeiten


ausgezeichnet

Dramatisch, Erschreckend und Spannend

Meine Meinung zum Autor:

Mit dem Roman „ Die Liebe in diesen Zeiten“, hat Chris Cleave , einen wunderbaren und berührenden Roman geschaffen, ein großartiges Werk, das mich sehr begeistert und beeindruckt hat.

Mit sehr viel Einfühlungsvermögen, erzählt er vom 2. Weltkrieg, den Ängsten der Menschen und den Verlusten, von Liebe, Kamerad- und Freundschaft. Der schrecklichen Belagerung Maltas und den fürchterlichen Bombenangriffen auf London. Eine Liebesgeschichte vor einem großen Historischen Hintergrund des Krieges und des schrecklichen Terrors. Das ganze Geschehen hat er sehr Authentisch, Bild- und Glaubhaft erzählt. Seine Figuren wirken sehr real, sie sind wie aus Fleisch und Blut, auch ihre Handlungen und einzelne Charaktere, konnte man sehr gut nachvollziehen. Sein Sprach-und Schreibstil fand ich sehr flüssig und schon recht Anspruchsvoll. Auch war von Anfang an der Spannungsbogen sehr hoch und durchgehend fesselnd. Sehr schön hat er das damalige Zeitgeschehen, das Leben auf Malta, in London, die Rolle der Frau und den Rassismus dargestellt. Ein sehr facettenreicher Roman, den man nur Empfehlen kann.


Meine Meinung zum Inhalt:

Wer von einer puren Liebes oder Dreiecksgeschichte, wie es uns die Inhaltsangabe vorgaukelt, wird eines anderen belehrt. Es ist eine sehr Anspruchsvolle Geschichte, über die Londoner Gesellschaft, den Krieg und die Belagerung Maltas, auch der zerrissenen Liebe einer jungen Frau zu zwei Männern. Es geht hier um die Freundschaft 4 Junger Menschen aus London in den wirren des Krieges. Sehr schön hat er seine Figuren dargestellt, besonders Mary die Tochter aus gutem Hause, die mir am Anfang sehr verwöhnt und oberflächlich vorkam. Dagegen mochte ich Hilda ihr beste Freundin, von Anfang an, sie steht mit beiden Füßen im Leben, und hält zu Mary in allen Situationen, ein Fels in der Brandung. Sehr sympathisch wurde mir Mary, als sie den Posten als Lehrerin annahm und sich ausgiebig um ihre Schüler, besonders um den kleinen schwarzen Zachary kümmerte. Mary hat keine Vorurteile gegenüber von schwarzen, im gegen teil, sie ergreift Partei für sie. Tom ihr Freund, war für mich ein Träumer, der noch seinen Platz in der Gesellschaft suchen musste, sein Freund Alistar dagegen war für mich ein Mann der wusste was er will. Man spürte und fühlte Marys Zerrissenheit, ein Teil liebt Tom, dem sie ihre Stelle als Lehrerin zu verdanken hat, der andere Alistar, wobei man spürt das diese Gefühle tiefer sind. Auch die Zeit in die London den Krieg noch nicht erreicht hat, die Menschen Leben als wäre nichts, aber auch die drastische Änderung als der Krieg auch dort ankommt. Hier erleben wir wie 4 Junge Menschen über sich selbst hinauswachsen und versuchen den Krieg zu überstehen. Eine Geschichte mit einem unerwarteten Ausgang... Ich möchte nicht zufiel verraten, aber es wird spannend und tragisch...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2017
Clegg, Bill

Fast eine Familie


sehr gut

Berührend und Traurig

Meine Meinung zum Inhalt:

Sehr gut ist June beschrieben, wie sie vor dem Trümmerhaufen ihres Lebens steht, ihre ganze Familie ist bei dem Brand ihres Hauses am frühen Morgen ums Leben gekommen, nur weil sie frische Luft schnappen war. Man spürt ihren Schmerz, Wut und Trauer, ihre Schuldgefühle, das sie davon gekommen ist. Gerade heute sollte die Hochzeit ihrer Tochter sein. June Freund Luke ist auch unter den toten, ihr ehemaliger Ehemann und der Schwiegersohn. Nichts ist ihr geblieben, nur was sie am Leibe trägt , sowie der unendliche Schmerz und der Verlust. In ihrem Schockzustand und um dem Gerede und Tratsch aus dem Leute aus dem Ort zu entgehen, flieht sie Kopflos mit ihrem Auto Ziellos davon. Sie landet an der Westküste und mietet sich in einem kleinen Motel ein, schottet sich regelrecht ab und vergräbt sich in ihrem Schmerz und Erinnerungen. Wir blicken beim Lesen noch in viele Köpfe von den betroffenen Protagonisten, und lernen mit ihnen alles aus ihrem Blickwinkel zusehen. Da ist Luke Mutter, eine Interessante Frau und erfährt wie sie mit dem ganzen umgeht, da sind ja auch noch die Gerüchte um ihren Sohn, und noch so vieles was sie verkraften muss. Zum Ende wird man langsam erlöst und die einzelnen Puzzelsteine setzen sich zu einem Bild zusammen und es kommt die ganze Wahrheit ans Licht. June erlebt viel Mitmenschlichkeit, als sie am Ende ist, und in ihrem Loch aus dunkler Trauer, Erinnerungen und Verzweiflung versinkt.Ob, sie die helfende Hand annimmt , die sie da rausholen kann ? Das alles ist sehr schön und Gefühlvoll beschrieben...........


Meine Meinung zur Autorin:

Ich gebe zu am Anfang hatte ich Probleme mit dem Buch, da die Schriftstellern, jedem ihrem Protagonisten ein eigenes Kapitel gewidmet hatte. Einfacher wäre es gewesen, sie hätte alles Chronologisch erzählt. Sie erzählt in diesen Kapitel alles aus der Sicht der einzelnen Betroffenen.

Es ist wie ein Kaleidoskop , man erfährt alles aus anderen Blickwinkeln, bunt durcheinander gewürfelt, bei dem sich aber alles zum Ende diese Teile zu einem Bild zusammensetzen. Sie versteht es geschickt mit den Gefühlen ihrer Leser und Figuren zu spielen, und sie unbewusst beim Lesen in die Geschichte mit einzubeziehen. Ich mochte ihren flüssigen und Gefühlvollen Schreibstil, der etwas magisches an sich hatte. Ihren Figuren hat sie Leben eingehaucht, sie sind aus Fleisch und Blut. Mit sehr viel Liebe und Feingefühl erzählt sie diese tragische Geschichte, aber auch vonMitgefühl, Mut und Hoffnung. Wahrlich kein einfaches Buch, es hat schon einen gewissen und forderten Anspruch.

Bewertung vom 20.04.2017
Seigle, Jean-Luc

Ich schreibe Ihnen im Dunkeln


ausgezeichnet

Erschütternd und Erschreckend


Meine Meinung zum Autor und Buch

Der Roman hat mich erschüttert und erschreckt beim Lesen, besonders da er auf einer wahren Begebenheit beruht, ging mir das ganze sehr unter die Haut. Ich kann diese Frau für ihr tun und handeln nicht verurteilen, nur bedauern, man hat sie zu dem gemacht. Ich habe das Gefühl all ihr handeln , liegt in den Wurzeln ihrer Kindheit. Eine intelligente Frau die um Liebe, und Anerkennung suchte und der ihr Begehren zum Schicksal wurde. Es ist mein erster Roman den ich von dem Autor, Jean-Luc-Seigle gelesen habe. Seine Schilderungen gingen mir beim Lesen unter die Haut. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählt er uns die Geschichte der Pauline Dubuisson, einer jungen Frau , die im Alter von 17 Jahren im besetzten Frankreich während des 2. Weltkriegs , für die deutsche Wehrmacht , für den deutschen Offizier und Arzt Dr. Domnik arbeitete, und seine Geliebte wurde. Von den Anfeindungen, besonders nach der Befreiung, wie die Männer von der Résistance, fürchterliche Rache an ihr nehmen, das alles ist sehr bildhaft und schockierend beschrieben, man sah wie sie gedemütigt , aufs brutalste Weise gefoltert und missbraucht wurde.

Und doch hat er es mit seinem zum teil poetischen, klaren und kraftvollen Schreibweise , geschafft mich gefangen Zunehmen beim Lesen. Ein Buch das noch sehr lange nachklingen wird und das man nicht so schnell vergisst. Auch erfuhr man viel von dem Rollenbild der französischen Frau in der damaligen Zeit, ihren Kampf um Weiterentwicklung.....


Meine Zusammenfassung zum Inhalt:

Sehr schön kann man sich in Pauline hineinversetzen, als sie ihre Lebensbeichte in ihrem Exil nach der Begnadigung in Marokko niederschreibt. Man erfährt wie es zu all dem tragischen geschehen kam und sieht und erlebt es aus ihrem Blickwinkel. Ihre Kindheit war gut behütet, eine sehr fürsorgliche Mutter, die auch nach alle dem was Pauline widerfuhr hinter ihr stand. Ihr Vater war zwar ein liebevoller Mensch, lies aber für mich Pauline zu wenig Luft zum Atmen. Sie verehrte ihn ja schon wie einen heiligen, bestimmte über seine Frau und Tochter. Sogar, als sie mit ihrem Studium als Ärztin hätte anfangen können, sie war überaus begabt, entschied er das sie zu erst Krankenschwester wurde, wieder beugte sie sich ihrem Vater und stellte ihren Wunsch hinten an.

So, kam es das sie bei dem deutschen Arzt und Offizier arbeitete und sogar seine Geliebte wurde.

Das wurde Pauline zum Verhängnis, nach der Befreiung Frankreichs, die Männer der Résistance , nahmen auf grausamste und fürchterliche Art Rache an ihr. Der Vater rettete sie, ich glaube man hätte sie einfach getötet. Man stelle sich vor, das alles geschah in der Öffentlichkeit, und das Volk jubelte dazu. Als sie zu studieren Anfing lernte sie ihren Freund Felix kennen, als sie ihm ihre Vergangenheit und was ihr zugestoßen ist beichtet, verspottet und verstößt er sie. Pauline versucht noch einmal eine Aussprache, die anders ausgeht wie vorgenommen im Affekt, tötet sie versehentlich Felix. Man verurteilt sie zum Tode und begnadigt sie zum Schluss in lebenslänglich, genau in dieser Zeit, dreht der Regiseur Henri-Georges-Clouzet, diesen Fall als Grundlage zu seinem Film „ Die Wahrheit“ mit Brigitte Bardot . Ich fragte mich wie muss sich Pauline gefühlt haben. Nach etlichen Jahren Gefängnis, geht sie nach Marokko, wo sie als Ärztin arbeitet und zurückgezogen in ihrem Haus lebt. Sie lernt dort ihre neue Liebe kennen, sie scheint bestand zu haben, bis zum Tage als sie ihm ihre Vergangenheit beichtet, da zerbricht auch diese Beziehung.

Eine Geschichte mit einem tragischen Ende, Pauline, die um Liebe und Anerkennung kämpfte.

Das alles ließ sie in ihren Aufzeichnungen zurück. Ihr schien kein Glück vergönnt …..

Schön das der Autor die Geschichte ausgegraben hat und Pauline damit zum Leben erweckte und uns teilhaben lies an ihrem Leben.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.