Benutzer
Benutzername: 
Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2014
Emma Watson,Jennifer Connelly,Russell Crowe

Noah


weniger gut

Dass „Noah“ von Darren Aronofsky auf einem Comic basiert und eher ein Fantasyfilm als eine Bibelverfilmung ist, war mir klar. Aber hier wird die Geschichte der Sintflut zum holzschnittartigen Action- und Familiendrama, das mich in keiner Minute gepackt hat. Die Fantasy-Elemente – gefallene Engel als „Wächter“, die Noah beim Bau der Arche helfen, sein Großvater Metusalem, der seine Magie spielen lässt – haben mich gar nicht so gestört. Aber die Charakterzeichnungen sehr wohl. Der laut Bibel sanftmütige und gerechte Noah ist ein depressiver, fanatischer Fundamentalist, von seinen Söhnen sind zwei noch Kinder, der Pubertierende ist natürlich frustriert, dass er sein Leben nach der Sintflut ohne Frau verbringen soll und damit anfällig für böse Einflüsterungen des verdorbenen Tubal-Kain. War die erste Hälfte des Films noch einigermaßen okay, hat meine Genervtheit mit dem Familiendrama auf der Arche nach Einsetzen der Sintflut rasant zugenommen. Positiv zu nennen sind neben der Schauspielkunst von Jennifer Connelly als Noahs Frau noch die CGI-Effekte und manch schöne Bildsequenz (z.B. die Schöpfungsgeschichte im Schnelldurchgang) und Landschaftsaufnahmen, aber die können den Filmgenuss auch nicht mehr retten.

Bewertung vom 21.11.2014
Tolkien, John R. R.

Das Silmarillion


ausgezeichnet

"Das Silmarillion" ist sicherlich selbst für Tolkien-Fans harte Kost. Die Schöpfungsgeschichte und die gesamten ersten beiden Zeitalter Mittelerdes werden - verglichen mit dem "Herrn der Ringe" - im Schnelldurchang erzählt, unzählige Namen, Reiche, Schlachten etc. kommen vor. Ich habe das Buch bereits gelesen und daran gezweifelt, dass das ganze als Lesung funktioniert. Da lag ich aber falsch: Der Sprecher Achim Höppner (die Synchronstimme von Gandalf!) macht seine Sache ausgezeichnet. Er versteht es bestens, Spannung aufzubauen und die Dramatik der Geschichten rüberzubringen. Ein wirklich empfehlenswertes Hörbuch für alle, die sich für die Hintergründe zur "Herr der Ringe"-Trilogie interessieren.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2014

Colt Express (Spiel des Jahres 2015)


ausgezeichnet

Wer wird der reichste Bandit im Wilden Westen? Im originellen Actionspiel „Colt Express“ schlüpfen die bis zu sechs Spieler in die Rolle von Eisenbahnräubern, die den Union Pacific Express überfallen. Es gibt kein Spielbrett, sondern vor dem ersten Einsatz werden aus dem wirklich stabilen Spielmaterial anhand einer verständlichen Bauanleitung eine Lok und Waggons gebaut. Sogar dreidimensionale Büsche, Felsen und Kakteen für das Ambiente enthält das Spiel – sehr nett!
Je nachdem, wie viele Spieler dabei sind, werden dann 3-6 Waggons als „Spielbrett“ verwendet (für zwei Spieler gibt es Extra-Regeln). In den Waggons werden Geldsäcke und Edelsteine verteilt, die es zu klauen gibt. Die Spieler wählen ihre Banditen-Spielfigur (Ghost, Cheyenne, Django, Belle, Tuco oder Doc), erhalten ein entsprechendes Kartenset, der Marschall wird samt Geldkassette in der Lok platziert und los geht der Spaß!
Über fünf Runden wird nun der Zug „geplündert“, dabei spielt jeder gegen jeden und versucht, für sich am meisten zu erbeuten. Jede Runde besteht aus einer Planungsphase (die Spieler legen nach und nach Aktionskarten ab, z.B. Bewegen, Ebenen-Wechsel, Hieb, Feuer, Raub, Marschall versetzen) und einer Aktionsphase, in der die gewählten Karten der Reihe nach abgehandelt werden. Dabei wird auch aufeinander geschossen – allerdings ist „Colt Express“ ein Familienspiel ab 10 Jahren, also sterben die Figuren der Mitspieler nicht, sondern werden nur durch eine „Verwundung“ in ihren Aktionsmöglichkeiten eingeschränkt. Für weitere Abwechslung sorgen die auf Rundenkarten vorgegebenen Ereignisse, z.B. Bremsen, Widerstand der Passagiere oder Geiselnahme des Schaffners.
Fazit: Ein toll ausgestattetes, turbulentes Spaßspiel, das mit einer witzigen Thematik punktet und einfach nur für gute Laune sorgt!

11 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2014
Austen, Jane

Emma


ausgezeichnet

Nachdem mich schon andere Hörbuchfassungen von Jane Austens Romanen mit der erstklassigen Sprecherin Eva Mattes begeistert hatten, habe ich nun auch die Vertonung von „Emma“ angehört. Die Protagonistin Emma Woodhouse unterscheidet sich von den anderen Heldinnen aus Austens Erzählungen: Sie ist finanziell unabhängig und kann es sich deshalb leisten, niemals heiraten zu wollen, da sie keinen Mann mit einem sicheren Einkommen braucht. Deshalb kümmert sie sich lieber um die Beziehungen anderer Leute und meint, nachdem sie ihre Gouvernante Miss Taylor verkuppeln konnte, als Ehestifterin talentiert zu sein. Das ist sie natürlich nicht, weil sie viel zu wenig Gespür für ihre Mitmenschen hat und zu sehr von sich selbst überzeugt ist. Trotz ihrer teils arroganten Art kann man als Hörer Emma nicht wirklich böse sein, immerhin macht sie im Laufe des Romans eine Entwicklung durch und ist im Grunde sehr liebenswert. Eva Mattes schafft es, nicht nur Emma stimmlich gut darzustellen, auch die anderen Figuren stattet sie in der direkten Rede mit eigenen Stimmen aus – sei es Harriet Smith‘ unsicherer, naiver Ton, Mr. Knightleys selbstbewusste und bestimmte Art oder Mr. Woodhouse‘ stets ein wenig besorgtes Jammern. Mattes versprüht gekonnt die feine Ironie in Austens Geschichte, sie liest mit großer Ruhe und schafft es, die ausgefeilten Satzkonstruktionen und geschliffenen Dialoge fehlerfrei und mit perfekter Betonung wiederzugeben. Es ist einfach ein Genuss, den Roman mit dieser Lesung neu zu erleben.

Bewertung vom 11.11.2014
Seethaler, Robert

Ein ganzes Leben


ausgezeichnet

„Ein ganzes Leben“ beschreibt der österreichische Autor Robert Seethaler in diesem schmalen Bändchen. Und zwar das auf den ersten Blick ruhige Leben des Andreas Egger, eines einfachen Mannes in einem kleinen Alpental. Die Stationen dieses Lebens klingen nicht besonders außergewöhnlich: Waisenjunge, Hilfsknecht, Holzfäller, Seilbahnbauer, Wanderführer. Doch Seethaler schafft es, diesen schlichten, einsamen Menschen sehr vielschichtig zu beschreiben, in einer schönen, eindrücklichen Sprache, die dem Leser die Welt aus Andreas Eggers genügsamer Sicht vor Augen führt. Und an tragischen Ereignissen fehlt es in Eggers Leben nicht: Als Kind wird er zum Krüppel geschlagen, seine geliebte Frau Marie stirbt in einer Lawine, viele Jahre verbringt er in russischer Kriegsgefangenschaft. All das erträgt er zwar stoisch, aber der Autor schafft es, gerade durch Eggers Hinnehmen des Schicksals den Leser tief zu bewegen. Ein Buch, das man zwar schnell gelesen hat, aber nicht so schnell vergisst.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2014

Die Tribute von Panem 2. Gefährliche Liebe, 1 DVD-Video


ausgezeichnet

„Catching Fire“ ist tatsächlich noch besser und spannender als der erste Teil von „Tribute von Panem“ (den man natürlich kennen sollte, sonst kommt man bei der Handlung nicht wirklich mit). Der zweite „Ausflug“ von Katniss und Peeta in die Arena ist keine Wiederholung, sondern durch die Teilnehmer – lauter ehemalige Gewinner – und die Gestaltung der Arena („Tick tack“) erfrischend anders. Manchmal brutal, mit tollen Effekten umgesetzt, aber immer sehr nah am Buch und v.a. von Jennifer Lawrence wieder super gespielt. Auch das offene Ende der Vorlage von Suzanne Collins wurde übernommen und macht einfach Lust auf den nächsten Teil – wie wird es mit Katniss und Peeta weitergehen?

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2014
Kenneth Branagh,Chris Pine,Keira Knightley

Jack Ryan - Shadow Recruit


gut

Chris Pine hat als Captain Kirk schon das Reboot der Star Trek-Kinoreihe bereichert, nun darf er als Jack Ryan die auf Tom Clancys Romanen basierende Agententhriller-Reihe neu beleben. „Shadow Recruit“ ist flüssig erzählt und bietet handwerklich perfekt gemachtes Spannungskino mit der notwendigen Portion Action und Romantik (als Love-Interest unterfordert: Keira Knightley), und Regisseur Kenneth Branagh überzeugt selbst als russischer Bösewicht. Trotzdem hat mich der Film etwas enttäuscht: Die Geschichte ist total vorhersehbar und ohne jegliche überraschende Wendung, im Vorspann wurde mir Jack Ryans Wandlung vom Studenten zum Marine zum CIA-Agenten zu schnell abgespult, als Prequel taugt der Film daher für mich nur bedingt. Fazit: Kann man anschauen, genauso gut kann man sich aber mal wieder die Klassiker „Jagd auf Roter Oktober“ oder „Das Kartell“ geben – die früheren Tom Clancy-Verfilmungen fand ich ein bisschen aufregender.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2014

Shaun of the Dead, DVD


ausgezeichnet

Mit viel schwarzem Humor und Situationskomik, aber auch etlichen blutigen Schockmomenten ist Edgar Wright mit „Shaun of the Dead“ eine wirklich kultige Zombie-Komödie gelungen. Das liegt natürlich hauptsächlich an den beiden Hauptdarstellern Simon Pegg und Nick Frost, die als Loser-Kumpel Shaun und Ed am liebsten Videogames spielen oder im Pup abhängen und so abgedriftet sind, dass sie die Zombie-Epidemie in ihrer Umgebung zunächst gar nicht wahrnehmen. Als sie dann doch merken, was los ist, gilt es Mutter und Freundin zu retten und sich im Lieblingspub „Winchester“ in Sicherheit zu bringen – der Showdown dort folgt prompt. Die abgedrehte Geschichte bedient munter alle Klischees und steckt voller Anspielungen auf Klassiker des Genres. Und wenn Edgar Wright die „Zombies“ der monotonen modernen Arbeitswelt den echten Untoten gegenüberstellt und man eigentlich keinen großen Unterschied im Verhalten erkennt, mag man auch ein bisschen Gesellschaftskritik in der erfrischenden Komödie entdecken…

Bewertung vom 24.10.2014

Das verrückte Labyrinth (Spiel)


ausgezeichnet

„Das verrückte Labyrinth“ kann inzwischen schon als moderner Klassiker bezeichnet werden. Im Irrgarten gehen bis zu vier Spieler auf die Suche nach geheimnisvollen Gegenständen und Lebewesen. Jede zweite Reihe bzw. Spalte des Labyrinths kann bewegt werden, und durch geschicktes Verschieben der Gänge können die Spieler zu ihren Schätzen gelangen bzw. den Mitspielern den Weg verbauen. Neben einer Portion Glück gehört hier auch Konzentrationsfähigkeit und geschicktes Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten zum Erfolgsrezept. V.a. mit vier Spielern ist „Das verrückte Labyrinth“ immer wieder ein herrlicher Spaß, zu zweit spiele ich es nicht gerne, da geht der Weg durch den Irrgarten mangels Konkurrenz meist langweilig schnell voran. Ein Spielspaß für die ganze Familie, der schon viele unterhaltsame Abende beschert hat und das auch weiterhin tun wird.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.