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Tintenwelten

Bewertungen

Insgesamt 536 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2020
London, Lilly

Küsse niemals einen Prinzen / Grimoria Bd.2


sehr gut

Die Geschichte knüpft nahtlos an die Ereignisse aus dem ersten Teil an. Nach ihrem Kuss müssen Sophia und Prinz Erik aus dem Palast fliehen. Denn obwohl der Zauber um Eriks Geist sich gelüftet hat, sind sie doch fast die einzigen, die sich nicht mehr von Cinopia blenden lassen. Zur Seite steht ihnen dabei die Cjunnie Charmy.

Wie auch im Vorgänger wird hier hauptsächlich aus Sophias Perspektive erzählt. Sie befindet sich in einem wahren Gefühlschaos. So ist sie sich nicht sicher, was sie bezüglich Erik empfinden soll oder darf, schließlich sind sie doch wie Geschwister aufgewachsen. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, in denen man vor allem noch mehr über Erik erfährt und ihn dadurch noch viel mehr in sein Herz schließt als sowieso schon.

In diesem Teil treten relativ wenig Charaktere auf und wenn dann auch eher kurz. Ich mochte allerdings die Konstellation Sophia, Erik und Charmy. Alle drei sind sehr liebenswürdig. Der Umgang untereinander ist einfach herrlich amüsant und von Neckereien geprägt. Wenn es aber drauf ankommt, stehen sie füreinander ein. Generell ist in diesem Band viel zwischenmenschliches passiert. Denn nachdem Erik lange Zeit durch den Zauber nicht mehr er selbst war, spielen jetzt natürlich auch Schuldgefühle, Vergebung und Vertrauen eine Rolle.

Es handelt sich bei Grimoria um eine Märchenadaption zu Cinderella. Das Szenario ist märchenhaft, humorvoll, aber auch ein wenig düster, teilweise bedrückend und ab und zu einen Hauch gruselig. Ich habe einige Gefühle durchleben dürfen und sogar so manch eine Träne geweint.

Im Vergleich zum ersten Band passiert nicht so besonders viel und auch ihre Flucht schreitet nicht so weit voran, wie man vielleicht denken könnte. Deswegen ist "Grimoria - Küsse niemals einen Prinzen" für mich eher eine Art Zwischenband, der vor allem am Ende nochmal an Fahrt aufnimmt, viele Fragen aufwirft und vor allem viel Action für den Folgeband verspricht!

Bewertung vom 20.04.2020
Hoover, Colleen

Too Late


sehr gut

Für Sloan ist die Beziehung zu Drogenboss Asa die Hölle auf Erden. Würde er nicht ihren kranken Bruder finanziell unterstützen, würde sie niemals bei ihm bleiben. Asa hingegen vergöttert Sloan, denn sie ist das Beste, was ihm je passiert ist. Er ist davon überzeugt, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht. Und dann tritt der Undercover-Cop Carter in das Leben der beiden...

Dieses Buch ist so viel mehr als ich erwartet habe. So viel emotionaler, erschreckender, düsterer und grausamer. Es hat mich aufgewühlt, aufgeregt und mitgerissen. Ich habe mit Sloan und Carter mitgefiebert, gelitten, geweint, geliebt, habe mich um sie gesorgt und hätte sie schütteln können! Viele Probleme, die sich ihnen stellen, haben sie selber mit ihrer Unüberlegtheit und Sorglosigkeit ausgelöst. Wie oft habe ich die Augen verdreht und mir gesagt, dass das ja wohl nicht deren verdammter Ernst sein kann! Daher auch nur 4/5 Sterne.

Denn der Rest des Buches hat für mich die volle Punktzahl verdient. Ja, es war teilweise kaum auszuhalten, was man dort lesen musste. Asa ist einfach völlig krank und bräuchte dringend Hilfe. Er ist unberechenbar, Angst einflößend und redet sich die Dinge gerne so, dass sie ihm in den Kram passen. Wie er Sloan behandelt ist widerlich. Man beginnt sehr schnell ihn zu hassen. Und dennoch schafft Colleen Hoover es, dass man Mitleid hat. Mitleid mit dem kleinen Jungen Asa, man versteht, warum aus ihm der Mensch wurde, der er heute ist. Die Abgründe der menschlichen Psyche sind hier so gut beschrieben. Die Kapitel aus seiner Sicht empfand ich schon fast als am spannendsten, weil ich die ganze Zeit nur den Kopf schütteln musste und zwischen Mitleid, Fassungslosigkeit, Verständnis und Unverständnis, Hass und Ekel geschwankt bin.

"Too late" liest sich wie ein Thriller und ist damit mal etwas komplett anderes, als die bekannten und geliebten romantischen Geschichten, die man von der Autorin kennt. Liebe spielt natürlich eine Rolle, aber sie wird von Asa, Leid, Gewalt und Angst überschattet. Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und wahrscheinlich besser erst ab 18 Jahren zu lesen. Es beinhaltet explizite und äußerst detaillierte Sexszenen sowie psychische und physische Gewalt gegenüber Frauen. Hier also eine unbedingte Triggerwarnung!

Trotzdem und obwohl ich über solche Thematiken auch nicht "gerne" lese, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es war so dermaßen spannend, aufregend und schrecklich, dass ich die ganze Zeit einen gefühlten Puls von 180 hatte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2020
Saunders, George

Fuchs 8


sehr gut

Fuchs 8 hat sich schon immer für die Menschen und ihre Geschichten interessiert. Deshalb hat er auch viel Zeit damit verbracht sie heimlich zu belauschen. Dabei hat er sich sogar ihre Sprache aneignen können. Als plötzlich der Wald für ein Einkaufszentrum gerodet wird und seine Familie alles zu verlieren droht, beschließt er etwas dagegen zu unternehmen.

Fuchs 8 berichtet wie er die Menschen sieht und vermittelt damit eine wichtige Botschaft. Vielleicht sollten die Menschen nicht immer nur an sich selbst und ihren Profit denken, sondern auch auf ihre Umwelt, die Natur und die Tierwelt achten. Die Menschen können sehr grausam sein, ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.

Das Besondere an diesem Buch ist definitiv der Schreibstil. Fuchs 8 selber erzählt die Geschichte und das merkt man. Denn die Wörter sind so geschrieben, wie sie eben klingen. Ein Fuchs ist eben ein Fuchs und kein Genie der Rechtschreibung. Ich fand diese Art und Weise ziemlich gut, auch wenn sie teilweise vielleicht ein bisschen anstrengend war. Es ist definitiv mal was anderes.

Für mich ist dieses dünne Büchlein sehr gelungen und überzeugt neben der schonungslosen Erzählung von Fuchs 8 auch durch zahlreiche Illustrationen und ist dennoch irgendwie „süß“ gemacht.

Bewertung vom 15.04.2020
Evans, Cristina

Wildflowers 2


sehr gut

Achtung, es handelt sich um den zweiten Teil einer Dilogie!



Nach fünf Jahren Funkstille treffen Rune und Adam sich unerwartet wieder. Ist es zu spät, um die alte Liebe wieder aufblühen zu lassen oder können sie die Wunden der Vergangenheit heilen?

Rune führt scheinbar das Leben, das sie sich immer gewünscht hat. Doch schnell merkt man, dass sie nur eine Rolle spielt. Sie ist zerrissen, verzweifelt, unglücklich und rennt vor der Vergangenheit, der Trauer sowie der Schuld davon. Dabei fällt sie zurück in alte Verhaltensmuster.

Auch Adam hat harte Zeiten hinter sich. Es war immer nur Rune, die er wollte. Doch diese hat damals eine Entscheidung für sie beide getroffen. Noch heute kämpft er gegen die Schatten, welche die Ereignisse der letzten Jahre geworfen haben.

Ich habe den ersten Teil geliebt und hatte große Angst davor wie es weiter gehen könnte. Diese Fortsetzung ist so anders als sein Vorgänger, doch genau so gut, emotional, mitreißend und dramatisch. Rune und Adam sind nach wie vor richtig toll, obwohl sie sich beide so stark verändert haben und ich ganz andere Seiten an ihnen kennenlernen durfte.

Erzählt wird wieder aus den Perspektiven der beiden Protagonisten. Außerdem gibts es verschiedene Zeitebenen. So erfahren wir im Verlauf, was beiden in den letzten fünf Jahren passiert ist. Dabei kommt es zu vielen unerwarteten Wendungen, mit denen ich nie gerechnet hätte.

Besonders zu erwähnen ist noch Adams bester Freund Kevin, der herrlich humorvoll, einfühlsam und verständnisvoll ist. Er rückt Adam, wenn es nötig ist, den Kopf zurecht und steht ihm immer bei. Er ist ein toller Kerl, von dem ich gerne noch mehr lesen würde.

In „Wildflowers 2“ geht es sowohl um Liebe und Freundschaft, aber auch um zweite Chancen, Vergebung sowie Trauer und darum, wie wichtig es ist zu seinen Schwächen zu stehen. Für mich ist es ein würdiger und perfekter Abschlussband, der einen sämtliche Emotionen durchleben lässt. Ich habe gelacht, geweint, gelitten, wollte beide durchschütteln und zur Vernunft bringen und habe das Ende deshalb erst recht gefeiert.

Bewertung vom 05.04.2020
Holbe, Julia

Unsere glücklichen Tage


sehr gut

Die Freundinnen Elsa, Lenica, Fanny und Marie haben früher all ihre Sommer in einem Ferienhaus an der französischen Atlantikküste verbracht. Doch dann bringt Lenica eines Abends ihren Jugendfreund Sean mit und plötzlich ist alles anders. Seit diesem einen Sommer haben sich die fünf nicht mehr gesehen. Jahre später treffen sie durch Zufall aufeinander und beschließen die alten Zeiten wieder aufleben zulassen und nochmal ein paar Tage in ihrem früheren Domizil zu verbringen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen und aus Elsas Sicht beschrieben. So erfährt der Leser sowohl die Ereignisse des vergangenen als auch des jetzigen Sommers. Elsa erzählt, was damals passiert ist, was die Freundschaft der Mädchen ausgemacht hat, aber auch wie besonders Lenica für sie war. Man merkt, dass irgendetwas vorgefallen sein muss, das die Clique auseinander gerissen hat, allerdings kommt es erst relativ am Ende zur Auflösung. Diese ist jetzt nicht wirklich überraschend, man kann sie sich im Verlauf vielleicht schon denken. Dennoch kommt es aber zu der ein oder anderen unerwarteten Wendung. Denn obwohl alle sich vor Jahren sehr nah waren, haben sie sich nach dem Sommer schnell voneinander entfernt, zu viel Zeit ins Land gehen lassen und dadurch alle wichtigen Ereignisse im Leben der anderen verpasst. Dadurch hat jeder so seine kleinen oder großen Geheimnisse, die es aufzudecken gilt.

Ich mochte die Charaktere eigentlich ganz gerne. Vor allem Elsa, von ihr erfährt man einfach am meisten. Auch über Lenica berichtet sie einiges, denn die beiden jungen Frauen hatten eine besondere Bindung. Dennoch bleibt sie für mich ein Rätsel und so richtig verstehe ich Lenica wohl trotzdem nicht. Sean gegenüber bin ich ein bisschen zwiegespalten. Von Anfang an kam er mir komisch, distanziert und nicht so richtig sympathisch vor. Das wird teilweise im Verlauf bestätigt, teilweise auch nicht.

Der Schreibstil ist locker und leicht. Mir haben die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefallen. Durch die Unwissenheit darüber, was wirklich vorgefallen ist, wirkt die Stimmung auf mich ab und zu ein wenig bedrückend. Zum Ende hin wird es auch nochmal richtig emotional.

"Unsere glücklichen Tage" löst in mir jedoch hauptsächlich Lust auf Urlaub aus. Julia Holbe erschafft ein sehr schönes Sommerfeeling und eine entspannte Atmosphäre. Dadurch, dass die Handlung im Sommer, am Strand und am Meer spielt, kann man sich so richtig in dieses französische Dorf hinein träumen. Die Tage damals waren leicht, die Jugendlichen fühlten sich frei, genossen die Umgebung, das Leben, ihre Freundschaft und lebten in den Tag hinein. Sie stellten sich eine rosige Zukunft vor, in der sie ihre Ziele erreichen, immer in Kontakt sein und die große Liebe finden würden. Alles wäre möglich. Jahre später zeigt sich dann in wie weit diese Phantasien in Erfüllung gegangen sind.

Es ist ein Roman über Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Verrat, zweite Chancen und einen Sommer, die für die Fünf alles veränderte. Für mich die perfekte Urlaubs- und/ oder Strandlektüre.

Bewertung vom 29.03.2020
Henry, Christina

Finsternis im Wunderland / Die Dunklen Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Alice vegetiert seit 10 Jahren in einem Krankenhaus beziehungsweise einer Irrenanstalt vor sich hin. Verlassen von ihrer Familie, ist ihr einziger Lichtblick Hatcher. Dieser bewohnt die Zelle neben ihr und sie kommunizieren durch ein Mauseloch in der Wand miteinander. Schließlich gelingt den beiden durch einen Zufall die Flucht. Was allerdings erstmal nur sie beide wissen: auch eine dunkle Kreatur, die im Keller eingesperrt war, kann in die Freiheit entfliehen. Diese dürstet nach Blut, Tod und Rache. Es scheint so, dass nur Alice und Hatcher sie aufhalten können und so begeben sie sich auf die Suche nach Informationen und Unterstützung in einem unausweichlichen Kampf.

Zu Anfang wirkt Alice ein wenig naiv, hilfsbedürftig und ängstlich. Sie kämpft mit Erinnerungslücken, Flashbacks und Träumen, in denen ein Mann mit Kaninchenohren vorkommt. Man merkt, dass in der Vergangenheit schreckliches passiert sein muss, mit dem sie heute noch Probleme hat. Zugegebenermaßen wäre sie ohne Hatcher wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen gewesen. Doch in der wirklichen Welt muss sie eine relativ schnelle Entwicklung durchmachen, sie muss zu sich und ihrer Stärke finden, sich klar werden, was und wer ihr wichtig ist und schließlich Entscheidungen treffen beziehungsweise einfach handeln. So wandelt sie sich schnell vom ängstlichen Mäuschen zu einer anderen und mutigeren Version ihrer selbst. Hatcher auf der anderen Seite ist als verrückter Axtmörder in der Stadt bekannt. Obwohl er ein gefährlicher Mann ist, hat er auch eine weiche und liebevolle Seite. Doch er kämpft ständig mit seinen inneren Dämonen. Ich mochte ihn, ebenso wie Alice, unheimlich gerne.

Beide kommen aus unterschiedlichen Welten: Hatcher kennt die sogenannte Alte Stadt wie seine Westentasche. Hierbei handelt es sich um eine Art Ghetto, das unter verschiedenen Bandenchefs wie dem Grinser, der Raupe, des Kaninchens oder des Walrosses aufgeteilt ist. Man erkennt natürlich welche Charaktere aus dem Klassiker Vorbilder für diese Personen sein könnten. Alice stammt ursprünglich aus der Neuen Stadt, in der die Oberschicht und die Regierung leben. Diese wollen die Alte Stadt und ihre Einwohner am liebsten vergessen und überlassen sie nahezu sich selbst. Früher gab es sogar Zauberer, allerdings wurden diese vertrieben, eingesperrt oder getötet. Man merkt jedoch schnell, dass nichts und niemand ist wie es scheint und dass die Magie offensichtlich doch nicht komplett ausgelöscht wurde.

Neben dieser phantastischen und magischen Welt, dem düsteren Szenario und den spannenden Charakteren hat mich besonders der Schreibstil fasziniert. Dieser ist sehr metaphorisch und dementsprechend bildgewaltig. Er erschafft eine dunkle, bedrohliche und teilweise beängstigende Atmosphäre, die einem unter die Haut geht. Dazu muss man sagen, dass das Buch eine unterschwellige Brutalität und Gewalt aufweist. Es ist aber nicht so, dass bestimmte Szenen total detailliert, blutig und splashermäißg beschrieben werden. Es wird eher ein Zustand oder Ergebnis einer Gewalttat dargestellt und als Leser weiß man, dass etwas schreckliches passiert sein muss, damit es zu einer solchen Situation kommt. Dennoch ist diese Geschichte wahrscheinlich nichts für schwache Nerven. Wer ein Problem damit hat, etwas über Gewalt zu lesen, insbesondere auch gegenüber Frauen, der sollte nochmal überdenken, ob er sich dieses Buch wirklich zu Gemüte führen möchte.

Für mich ist "Finsternis im Wunderland" die beste Adaption von Alice im Wunderland, die ich bisher gelesen habe. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der im Herbst 2020 erscheinen wird!

Bewertung vom 17.03.2020
Stern, Elsa

Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen


sehr gut

Elsa Antoinette "Sterndl" Stern ist auf der Suche nach Mr. Right oder zumindest nach einer Begleitung für die Hochzeit ihrer Cousine. Ihre Mutter hört stellvertretend für Elsa selber deren biologische Uhr bereits laut ticken. Aus diesem Grund tut sie alles, um einen Mann für ihre Tochter zu finden. Natürlich ausschließlich zum Wohle ihres Kindes und nicht etwa, weil sie sich vor ihren Freundinnen oder der Verwandschaft schämt. Dabei schlägt sie häufig ein wenig über die Stränge und reagiert äußerst sensibel auf jeden Rückschlag.

Die Geschichte ist aus Elsas Sicht geschrieben. Sie berichtet frei Schnauze und mit viel Humor und Sarkasmus von ihren Erlebnissen in Sachen Liebe, Männer und Eierlikör. Denn ohne letzteren wären einige Entwicklungen doch kaum zu ertragen. Die Gute ist dabei herrlich tollpatschig und naiv, aber dennoch sehr liebenswert und wahrscheinlich ungewollt komisch. Sie tappst von einem Fettnäpfchen ins nächste, so dass sie einem doch ziemlich leid tut. Als Leser sieht man die Katastrophe natürlich kommen, nicht so allerdings das von ihrer Familie und Freunden liebevoll genannte "Sterndl". Es kommt dementsprechend zu zahlreichen Irrungen und Wirrungen sowie dem ein oder anderen Missverständnis.

Zur Seite steht ihr dabei stets ihre Freundin A., die immer einen Rat auf Lager hat. Die dritte im Bunde ist E., die ehrlicherweise meistens alles nur noch schlimmer macht. Selbstredend treffen wir dann schließlich doch noch auf potentielle Traummann-Kandidaten. Da wäre beispielsweise ihr Anwalt Herr Winkler, der sie direkt zu Anfang im Gerichtssaal vertritt, denn Elsa hat in jüngster Vergangenheit einen sehr dubiosen Auffahrunfall verursacht. Herr Q. darf auch nicht unerwähnt bleiben, schließlich versteht Elsa im Verlauf der Geschichte wegen ihm die Welt nicht mehr.

Besonders hervorzuheben ist außerdem der Schreibstil. Elsa Stern hat einen herrlichen österreichischen Akzent, den ich förmlich in meinem inneren Ohr gehört habe. Sehr unterhaltsam. Generell ist "Liebe, Männer, Eierlikör... und andere Katastrophen" für einige Lacher gut. Es ist eine skurrile Lektüre, die sich locker und leicht lesen lässt und einfach amüsant ist!

Bewertung vom 17.03.2020
Flood, Eloise

Das Herz der Kriegerin


sehr gut

Brenna ist die Enkelin des Hauptmanns der Torwächter. Seit Jahrhunderten schützen diese das Große Tor von Vandala vor Feinden. Brenna ist eine von ihnen, wenn nicht sogar die Stärkste und Mutigste. Als ihr Großvater sie zu seiner Nachfolgerin ernennt, sind dennoch nicht alle begeistert. Vor allem ihr Zwillingsbruder Gunnar hegt einen Groll gegen sie, war er sich doch sicher, dass ihm diese Ehre zu Teil werden würde. Schließlich wird das Große Tor hinterrücks angegriffen, Brenna muss fliehen. Um ihr Leben zu retten, muss sie die Axt Eldrons finden. Dies ist eine sagenumwobene Waffe, die sich tief in einem Labyrinth eines Berges befinden soll.

Aki wurde als Baby an den Strand von Vandala angespült. Die Einheimischen haben ihn zwar aufgenommen, doch viele haben in ihm stets "den Fremden" gesehen, er wurde schikaniert und nicht ernst genommen. Auch hier ist wieder Brennas Bruder Gunnar ganz vorne mit dabei. Während des Angriffs auf das Große Tor wird Aki entführt und in den hohen Norden verschleppt. Dort wartet eine Bestimmung auf ihn, von der er sich nie zu träumen gewagt hätte.

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht dieser beiden Protagonisten geschrieben. Man lernt beide kennen und lieben. Allerdings gibt es noch eine Vielzahl anderer spannender Charaktere, wie Erik, Laila oder auch Gunnar. Gerne hätte ich auch über sie noch mehr erfahren. Doch man bekommt eben nur das mit, was auch Brenna und Aki wahrnehmen. Dies macht es zwar authentisch, schade fand ich es trotzdem.

Neben dem historischen Szenario spielen im Buch auch nordische Götter, alte Sagen, Magie und Fantasy-Elemente eine Rolle. Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Verrat, Intrigen, Machtkämpfe und Rache. Es werden die Fragen aufgeworfen was gut und was böse ist, was richtig und was falsch. Es droht ein Krieg zwischen zwei Völkern auszubrechen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die seit Jahren in einem zerbrechlichen Frieden leben. Die Geschichte ist düster, teilweise ein wenig gruselig und auch brutal. Es gibt auch eine Liebesgeschichte, diese steht jedoch nicht primär im Vordergrund, beeinflusst aber natürlich die ein oder andere Entscheidung oder Handlungsweise.

Wer nordische Geschichten mag, in denen Götter und Magie vorkommen, wird an "Das Herz der Kriegerin" bestimmt Gefallen finden. Mich konnten die Handlung, das Szenario und die Charaktere auf jeden Fall überzeugen.