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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2022
Poppe, Grit

Rabenkinder / Morduntersuchungskommission Leipzig Bd.1


sehr gut

Das Buch handelt zur Zeit des Mauerfalls in Leipzig und Umgebung. Die DDR-Regierung ist am Ende, die Mauer offen. Nicht jeder freut sich über die Öffnung der Mauer und die Vereinigung beider deutscher Staaten. So ging es auch Karl Zinkner, den ehemaligen Direktor des Geschlossenen Jugendwerkhofs in Torgau. Aber Zinkner ist nun tot, hat sich in einer Zelle erhängt. Oder handelt es sich doch nicht um einen Suizid? Wurde er vielleicht sogar ermordet? Die Einrichtung befindet sich in Auflösung. Nur noch 3 Jugendliche sind inhaftiert. Da aber die Stasi diesen Fall an sich zieht, können die Leipziger Ermittler nichts mehr tun. Dabei ist sich Beate Vogt sicher, dass Andreas Schwalbe etwas in der Todesnacht des Direktors beobachtet hat und es kein Selbstmord ist.
Die Autorin hat im Buch die unmenschlichen Bedingungen, die drakonischen Strafen wie auch den Drill der jugendlichen Insassen sehr eindringlich geschildert. Die Jugendlichen hatten mein volles Mitgefühl. Gleichzeitig hat Grit Poppe aber auch die Schwierigkeiten nach der Grenzöffnung und der damit verbundenen Veränderungen mit zum Thema gemacht. Sogar die Leipziger Polizei hat den Nürnberger Kollegen, Joseph Almgruber, als Unterstützung erhalten. Er soll den Ost-Deutschen die Arbeit unter der Grundlage der BRD-Gesetze vermitteln. Gleich zu Anfang kommt es gleich zu Unstimmigkeiten zwischen Almgruber und Beate Vogt. Vielleicht ist er es nicht gewohnt, dass weibliche Kollegen Paroli bieten, wo er doch Ermittlungsleiter ist. Dabei ist diese Frau absolut engagiert, besitzt logisches Denkvermögen, kann sich in andere Menschen einfühlen und hat darum auch als Einzige Vertrauen zu den traumatisierten Jugendlichen aufbauen können. Zum Glück erkennt Almgruber selbst recht bald, dass sie das Team bereichert und die Ermittlungsarbeit vorantreiben kann. Mir hat diese Figur gefallen. Mit den Rabenvisionen von Tanja (Insassin in Torgau) konnte ich allerdings wenig anfangen. Es hat mich nicht berührt, sollte dies doch sicher ihr Trauma und wie sie es verarbeitet darstellen. Insgesamt gebe ich diesem Krimi 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 29.10.2022
Sommerfeld, Helene

Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1


ausgezeichnet

Ricarda Thomasius führt noch immer ihre Frauenarztpraxis in Berlin, doch so langsam kommt sie in die Jahre, wo sie sich nach Ruhe sehnt. Doch leider ist dafür keine Zeit. Zu viel geschieht um sie herum, in ihrer und der Familie ihrer Schwester Rosi auf Gut Freystetten. Darum wird dem Leser auch bei dieser recht dicken 4. Fortsetzung an keiner Stelle langweilig.
Wir schreiben das Jahr 1928 und Antonia, Ricardas Jüngste, möchte ihr praktisches Jahr als Ärztin in Afrika absolvieren. Natürlich ist Rica beunruhigt, weiß sie doch um die Gefahren, die dort auf ihre, wenn sie ehrlich ist, ihr am meisten ans Herz gewachsene Tochter, warten. Schlussendlich stimmt sie zu als Toni ihr mitteilt, dass sie auf dieser Reise auch ihre Wurzeln kennenlernen möchte. Was Toni vor Ort im Krankenhaus in Tanganjika, insbesondere im von ihrer Mutter vor Jahren aufgebauten hospitali, einem Krankenhaus für die einheimische Bevölkerung, erwartet, ahnt sie nicht. Es sind große Aufgaben, die sie bewältigen muss. Denen sie sich aber voller Leidenschaft und Energie stellt.
Interessant fand ich die Figur des Benjamin Jackson, den Toni bereits auf der Überfahrt nach Afrika kennenlernt und zu dem sie sich hingezogen fühlt. Bis zum Schluss konnte ich nicht einordnen, was er für Antonia empfindet. Doch gerade solch undurchsichtigen Charaktere machen das Lesen ja spannend. Sehr lebendig, weil so lebenshungrig und gegen alle Konventionen handelnd, fand ich Frieda von Freystetten, Ricardas Nichte. Diese junge Frau, von der die Familie erwartet, dass sie den Stammbaum der Familie Freystetten um Mann und viele Kinder erweitert, will aus diesem „Korsett“ aussteigen. Die Wege die sie dafür geht, sind nicht immer gradlinig und sittsam gleich gar nicht.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und natürlich freue ich mich bereits auf den nächsten Teil.

Bewertung vom 28.10.2022
Lind, Hera

Das letzte Versprechen


ausgezeichnet

Selten habe ich ein Buch gelesen, das ich nicht ohne Unterbrechungen lesen konnte. Dazu waren die Inhalte und Eindrücke, die Hera Lind mit dem Leser teilt einfach zu erdrückend. Die kleine Anni, die behütet im Banat im Kreise ihrer Familie aufwächst, wird im Alter von knapp 5 Jahren aus dieser Idylle gerissen. Aus den Armen ihrer Mutter, die sie erst nach vielen Qualen, Entbehrungen und Tränen und nach 5 Jahren wiedersehen sollte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich davor noch nie vom Banat und den Donaudeutschen gehört. Beim Lesen hat mich das Schicksal dieser kleinen Anni und ihrer tapferen Oma an die Verfolgung und Vertreibung der Juden in Deutschland erinnert. Ich bewundere die Autorin, wie eindringlich, wertschätzend und intensiv unter die Haut gehend sie uns das Leid dieses Kindes, das unbewältigte Trauma das sie dadurch erlitten hat und dass sie bis an ihr Lebensende ohne fremde Hilfe verarbeiten musste, geschildert hat. Herausragende Figur ist neben Anni ihre Oma Barbara. Die Frau, die der Schwiegertochter 1944 das Versprechen gab, sich um die zurückgelassene Enkelin zu kümmern. Eine Aufgabe, bei der sie nicht nur einmal ihr eigenes Leben und Überleben aufs Spiel setzen muss, um dieses Versprechen zu halten. Um so rührender fand ich dann auch, dass Anni ihrer Omi später versprochen hat, über ihr Schicksal, das Schicksal des Dorfes Lazarfeld und die Vertreibung aus dem Banat in einem Buch festzuhalten. Beide, Oma und Enkelin habe ihr versprechen gehalten und uns Lesern ein bewegendes Kapitel deutscher Geschichte nähergebracht. Von mir gibt’s eine 100%ige Leseempfehlung, 5 Lese-Sterne eingeschlossen.

Bewertung vom 25.10.2022
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


gut

Nina von Veltheim hat seit Kindesbeinen einen Traum, sie will ans Theater. Aber nicht als Schauspielerin, sondern als Regisseurin besser Intendantin. Ihr größter Fan ist ihr Vater, doch leider kehrt der nicht mehr aus dem Krieg zurück. Doch auch die anderen Familienmitglieder glauben an sie, legen das nach dem Krieg und mit der Inflation ohnehin knappe Geld zusammen und mieten ihr ein Zimmer in Berlin. Hier allein auf sich gestellt, erlebt Nina viele Enttäuschungen, nimmt Entbehrungen in Kauf. Keiner will eine Frau in dieser Männerdomäne. Eine unbekannte vom Land kommende schon gleich gar nicht. Lediglich der bekannte Schauspieler, Anton Wendland, glaubt an sie, merkt welche Energie in ihr steckt und wie konsequent sie ihr Ziel verfolgt. Aber gerade von dem möchte sie wegen seiner Frauengeschichten keine Hilfe annehmen. Sie will es aus eigener Kraft schaffen, zusammen mit ihren neuen Freundinnen Jenny und Sonia. Dafür arbeiten die drei jungen Frauen hart.
Die Geschichte ist gut angelegt. Doch leider liegt mir der Schreibstil dieser Autorin überhaupt nicht. Hatte mir anfangs das tolle Cover angelockt und die Leseprobe zugesagt, so schweift sie im Weiteren zu sehr in Nebensächlichkeiten ab. Ninas Gefühle, die Dramatik bei ihrem Versuch im Berliner Theaterwesen Fuß zu fassen, ist bei mir nur ungenügend angekommen. So kam bei mir keine rechte Spannung auf. Es gibt eine Figur, wenn auch eine recht unbedarfte, die mich überzeugt hat: Tante Sperling. Einfach drollig, wie die Autorin sie beschrieben hat. Immer gutes tun zu wollen, ohne rechte Fähigkeiten zu besitzen und das Herz auf der Zunge zu tragen. Im Buch gibt es auch Stellen in Dialogen, die mich unvermittelt zum Schmunzeln gebracht haben und auch die derbe Berliner Schnauze lebensecht vermitteln. Das ist Charlotte Roth wirklich gut gelungen. Insgesamt gebe ich dem Buch 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.10.2022
Boyne, John

Als die Welt zerbrach


ausgezeichnet

Dieses Fortsetzungsbuch von „Der Junge im gestreiften Pyjama“ hat mich aufgerüttelt, an mehreren Stellen regelrecht geschockt. Wir lernen Gretels Leben nach der Flucht mit ihrer Mutter nach Paris kennen. Einer Zuflucht, bei der beide Nähe zu anderen Menschen suchen, aber immer wieder auf Ablehnung und Schlimmeren stoßen. Sie müssen lernen, dass man seine Vergangenheit nicht wie ein Kleidungsstück ablegen kann. Ihre Mutter versucht die Vergangenheit zu ertränken und Gretel versucht möglichst viel Abstand zu ihrer traumatischen Kindheit zu bringen und reist nach Australien aus. Da der Autor immer wieder zwischen den einzelnen Stationen von Gretels Leben und dem Jahr 2022, in dem die noch rüstige über 90 Jahre alte Frau in einem Nobelmehrfamilienhaus in London wohnt, wechselt, ist das Lesen spannend. Auch oder gerade, weil wenn man die Wendungen, die ihr Leben schlussendlich nimmt, niemals vorausahnen kann. Bis heute hat Gretel ihre Vergangenheit nur zwei Menschen anvertraut. Einmal ihrer ersten Liebe in London, David Rotheram, und ihrem späteren Ehemann Edgar Fernsby, Davis bestem Freund. Doch mit dem Einzug eines jungen Ehepaares in der Wohnung unter ihr, werden wieder alte Wunden aufgerissen. Der 9jährige Sohn der Familie ist daran schuld. Was heißt Schuld? Der unglückliche Junge, ohne richtige Freunde, erinnert sie sehr an ihren Bruder, dessen Namen sie noch immer nicht laut aussprechen kann. Dazu sitzt ihre Schuld auch nach 80 Jahren einfach noch zu tief in ihr. Das zu vermitteln gelingt dem Autor in diesem Buch einzigartig. Gleichzeitig überlässt er dem Leser die Antwort auf die Frage >wie groß kann die Schuld bei einem 12jährigen Mädchen sein, hätte sie schlimmeres verhindern können < zu geben. In meinen Augen hat das Buch 5 Lese-Sterne absolut verdient.

Bewertung vom 21.10.2022
Metzenthin, Melanie

Mehr als die Ehre


ausgezeichnet

Es ist der Sommer 1941. Auf Gut Mohlenberg werden keine mit psychischen oder körperlichen Einschränkungen behaftetem Menschen mehr behandelt, nach außen hin. Doch Friederike von Aalen hat einen anderen Weg gefunden diese von den Nazis als unwertes Leben betrachteten Menschen zu schützen. Ein gefährlicher Weg bei der Familie und Freunde der von Aalen sehr vorsichtig und geschickt vorgehen müssen….
Der neue Nachbar, Gustav Brehm, ist eine sehr interessante Figur. Friederike fühlt sich auf der einen Seite zu ihm hingezogen. Auf der anderen hat sie aber Zweifel ob sie ihm trauen kann. Schließlich sind viele Menschen auf ihrem Gut von ihr abhängig. Im Falle eines Verrats an die Nazis wäre nicht nur ihr geheimes Netzwerk gefährdet, sondern diese armen Seelen dem Tode geweiht, von ihrer Familie ganz abgesehen. Ich fand diesen Zwiespalt - ist Gustav ehrlich oder will er nur an Informationen gelangen und Vorteile daraus ziehen sehr spannend zu lesen. Es beeindruckt mich immer wieder und unterhält mich dabei wunderbar, wie die Autorin mit den Figuren „spielt“. Wie Friederike Ränke mit ihren Freunden entwickelt und unangenehme Zeitgenossen mit geschickt gewählten Worten für ihre Ziele nutzt und lenkt. Gleichzeitig merkt man beim Lesen aber auch, dass Melanie Metzenthien sich sehr intensiv mit der damaligen Zeit auseinandergesetzt hat und dies geschichtlich fundiert in die Handlung einfließen lässt. Für mich war das wieder Lesevergnügen pur, dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 19.10.2022
Carsta, Ellin

Das Los der Männer


ausgezeichnet

Auch mit diesem 6. Band der Falkenbach-Saga hat es die Autorin geschafft mich ans Buch zu fesseln. Denn in diesem Teil haben es die Familien von Falkenbach und Lehmann mit einem großen Gegner zu tun – Adolf Hitler. Paul-Friedrich und Wilhelm, Heinrich ist letzten Herbst verstorben, wissen genau was es heißt an der Front sein Leben einzusetzen. Wen wundert es da, dass Paul-Friedrichs Gedanken darum kreisen, wie verhindert werden kann, dass ihre Söhne einberufen werden. Auch wenn beide notgedrungen in die Partei eingetreten sind, so können sie Hitlers Machtgier und seine Lügen auf dem Weg dahin nicht gutheißen. Sich dagegen offen zu äußern wäre der sichere Tod und so nutzt Paul-Friedrich die große Geburtstagsfeier zu seinem 60., um unauffällig Weichen für seine Familie und die Familien Lehmann zu stellen. Das ist wieder so spannend von Ellin Carsta inszeniert, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Doch auch die Frauen bleiben vor Problemen nicht verschont und treffen nicht immer die richtigen Entscheidungen. Aber gerade das macht diese Fortsetzung ja auch so spannend. Mein Mitleid hat auf jeden Fall Elisabeth erregt. Diese junge Frau ist in ihrer Vergangenheit so gefangen, dass sie die Gegenwart gar nicht genießen kann. Schon traurig und ich bin bereits jetzt gespannt, wie sich ihr Leben, ihre Ehe weiterentwickelt. Hervorheben möchte ich auch noch wie geschickt die Autorin Ferdinand in diesem Teil agieren lässt. Sein Erscheinungsbild, sein Auftreten gegenüber seinen Kameraden und Kunden, all das ist so glaubhaft und stimmig, dass selbst die Familie ihm mitunter misstraut. Für diesen gibt’s 5 absolut verdiente Lese-Sterne.

Bewertung vom 18.10.2022
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


sehr gut

Hanna Ahlander ist 34 und ihr Leben steht auf dem Kopf. Ihr Chef bei der City-Polizei will sie loswerden, ihr Freund Christian, mit dem sie seit 5 Jahren zusammenwohnt, will sich trennen und dass sie aus seiner Wohnung auszieht. Unterstützung findet sie bei ihrer großen Schwester Lydia, die sie in ihr nobles Ferienhaus im Skigebiet Åre schickt, um abzuschalten. Doch daraus wird leider nichts. In der Gegend wird Amanda, ein 18jähriges Mädchen vermisst. Sie ist nach einer privaten Klassenfeier, die sie alleine verlassen hat, nicht nach Hause zurückgekehrt. Es beginnt eine groß angelegte Suche, ein Wettlauf gegen die Zeit. Bei -20 Grad Außentemperatur sind die Überlebenschancen im Freien äußerst gering. Auch Hanna beteiligt sich an der Suche.
Während eines gemütlichen Abends in der Bar kommt Anna ein Gerücht zu Ohren von dem die Ermittler nichts wissen. Die Polizistin in ihr zwingt sie es der örtlichen Polizei mitzuteilen. Bei dem Gespräch merken Daniel und Anton schnell, dass Hanna eine gute Ermittlerin ist. Ihre Argumente sind nicht von der Hand zu weisen und beweisen, dass sie für ihren Beruf brennt. Es ist der Autorin sehr gut gelungen Hannas Liebe zum Beruf zu vermitteln, aber auch ihre Schwächen aufzuzeigen. Nicht immer kann man Hanna kontrolliertes Handeln zusprechen. Denn manchmal ist Rache süß, wenn da die Folgen nicht wären. Mir hat diese Hauptfigur gefallen, zielorientiert und gradlinig, aber auch mit kleinen Fehlern behaftet. Dadurch wirkt sie lebendig und lebensecht. Doch auch Daniel, der leitende Ermittler, ist sympathisch. Seine Gradwanderung zwischen Diensteifer bei der Mordaufklärung und dem schlechten Gewissen seine Familie dabei zu vernachlässigen, ist sehr gelungen beschrieben. Für mich ist das ein unterhaltsamer Krimi, dem ich gerne 4 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 16.10.2022
Serno, Wolf

Große Elbstraße 7 - Stürme des Lebens / Geschichte einer Hamburger Arztfamilie Bd.3


gut

Der Autor macht es dem Leser leicht wieder in die Handlung einzusteigen. Er stellt alle Hauptpersonen als Beerdigungsgäste vor. Das fand ich geschickt und so fiel mir der Einstieg leicht.
Immer wieder drollig finde ich das Team und die Kundschaft der Hölle. Dieser liebevolle, Umgang von Schatz und Tütchen und nun auch noch Finn Flöge, die muss man einfach gernhaben. Aber auch der Slogan “Willkommen in der Hölle“ bringt mich immer wieder zum Schmunzeln. Es sind nun fast zwei Jahrzehnte vergangen und Luise ist erwachsen, studiert Medizin und versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Doch leider trifft sie durch Zufall auf Richard, den Brautmodenausstatter. Geschickt versucht Rieschard, wie er sich französisch angetatscht nennt, seine Mitmenschen zu manipulieren und macht auch vor Lucie nicht halt. Wolf Serno beschreibt hier wieder sehr ausführlich die kleinen und großen Sorgen der Familie zur Haiden und ihrer Freunde. Leider ist dies aber für meinen Geschmack zu ausführlich erfolgt, so dass ich die Handlung streckenweise sehr langatmig empfand. Ohne große dramatische Entwicklungen, die habe ich beim Lesen vermisst. Zum Beispiel wird die Zerstörung des alten Hauses in der Elbstraße 7 erwähnt, aber dieser Verlust des Hauses, das Jahrzehnte Heimat der Familie zur Haiden war, wenig dramatisiert. Schnell wurde ein neues Haus gefunden. Hier hätte ich mehr schmerzvolle Seiten des Abschieds und des Verlustes erwartet. So gebe ich diesem 3. Teil auch nur 3 Lese-Sterne. Nett zu lesen, aber wenig Spannung und Dramatik.