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Bücherwürmchenswelt
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Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2013
Hocking, Amanda

Wiegenlied / Water Song Bd.2


sehr gut

Gemma hat sich den verführerischen Sirenen angeschlossen – und ist nun selbst eine von ihnen. Verzweifelt wehrt sie sich gegen ihre dunkle Seite, ihren tödlichen Hunger, den Sog des Meeres. Aber je länger sie mit ihren neuen »Schwestern« zusammenlebt, desto schwerer fällt es ihr, dieser faszinierenden, abgründigen Welt zu widerstehen. Als es Harper, Daniel und ihrer großen Liebe Alex gelingt, Gemma aufzuspüren, entscheidet sie sich zur gemeinsamen Flucht. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis Lexi, Thea und Penn sie finden werden. Und wenn Gemma es bis dahin nicht geschafft hat, den Fluch der Sirenen zu brechen, erwartet sie bittere Rache ...

"Wiegenlied" ist der der zweite Band der "Watersong"-Reihe von Amanda Hocking.

Nahezu nahtlos wird an die Ereignisse des ersten Bandes angeknüpft und diese fortgeführt. Auch hier gibt der Klappentext die Handlung in groben Zügen wieder, doch finden sich auch kleinere Überraschungen innerhalb des Romans, sodass der Leser nicht völlig wissend in diese Geschichte eintaucht. Rückblenden erleichtern dabei den Wiedereinstieg, auch wenn der erste Band vorab gelesen sein sollte, um ein allgemeines Verständnis zu gewährleisten.

Während der Vorgänger doch recht magisch angehaucht war, so fehlt in "Wiegenlied" ein Stück weit diese Magie, die Band eins eine so mystische Atmosphäre verliehen hat. Zwar erfährt man das eine oder andere Detail über diese Wesen, doch der Fokus dieses Romans liegt auf Gemma und der innerlichen Zerrissenheit in der sie sich wiederfindet.

Auch wenn die Handlung recht vorhersehbar ist, so liest sie sich dennoch recht spannend und kurzweilig. Nach kürzester Zeit entwickelt sich ein Lesesog dem man nur allzu gerne folgt und sich demnach flink durch die Seiten schmökert. Zwar fehlte mir diese gewisse atemlose Spannung und überraschende Wendungen, um "Wiegenlied" zu einem Highlight werden zu lassen, doch bot mir dieser Roman unterhaltsame Lesestunden und macht mich nun neugierig auf die Fortsetzung.

Wie bereits "Sternenlied", so wird auch dieser zweite Band aus der Sicht von Gemma und Harper erzählt, sodass beide Charaktere vertieft werden. Nicht immer waren ihre Entscheidungen für mich nachvollziehbar, auch wenn sie im Großen und Ganzen gute Protagonisten für diese Reihe sind.

Für den dritten Band würde ich mir einmal etwas gänzlich Unvorhersehbares wünschen, um der Geschichte zu mehr Raum zu verhelfen, da sie sich in sehr festgefahrenen Bahnen bewegt. Es steckt so viel Potential in dieser Reihe, das darauf wartet genutzt zu werden, dass endlich mal ein gewaltiger Ausschlag nach oben verzeichnet werden muss, um aus den Romanen alles herauszuholen, was nur möglich ist.

Fazit: Ein schön zu lesender zweiter Band der "Watersong"-Reihe, bei dem mir wieder das gewisse Etwas fehlte.

Bewertung vom 20.09.2013
Daugherty, C. J.

Denn Wahrheit musst du suchen / Night School Bd.3


ausgezeichnet

Nacht für Nacht quälen Allie Albträume, seitdem ihre Freundin Jo ermordet wurde. Sie weiß, dass jeder, der ihr nahesteht, das nächste Opfer werden kann. Deshalb wehrt sie Sylvains Annäherungsversuche ab und verbirgt ihren Schmerz darüber, dass Carter sich von ihr abwendet. Allies Befürchtungen bestätigen sich, als ihre Großmutter das Geheimnis um die NIGHT SCHOOL enthüllt. Ihr wird klar, dass es nur eine Lösung gibt, wenn sie überleben und ihre Freunde schützen will: Sie muss der Wahrheit auf den Grund gehen und die gefährlichen Machtkämpfe beenden.

"Denn Wahrheit musst du suchen" ist der nun mehr dritte Band der "Night School"-Reihe von C.J. Daugherty.

Die Autorin knüpft nahezu nahtlos an die Begebenheiten des zweiten Bandes an und führt diese Handlungsstränge weiter. Nach und nach ergeben die mysteriösen Geschehnisse der ersten beiden Bände immer mehr Sinn und so langsam erfährt der Leser, was hinter der Night School, und allem was dazu gehört, steckt.

Mit Spannung von Anfang bis Ende treibt die Autorin den Leser durch die Seiten, sodass diese wie im Fluge vergehen. Temporeiche Dialoge und actionreiche, sowie gefährliche Sequenzen, lassen das dritte Night School Abenteuer zu einem wahren Pageturner werden, der an Kurzweil kaum zu überbieten ist.

Die Atmosphäre ist wie immer sehr düster und gefährlich, man weiß nie genau, woran man ist, denn die Autorin schafft es, alle Begebenheiten soweit im Dunkeln zu lassen, das man stets miträtselt, dem endgültigen Geheimnis aber nie auf die Spur kommt.

Überraschende Wendungen lassen "Denn Wahrheit musst du suchen" bis zum Schluss unvorhersehbar erscheinen. Hier muss man mit allem rechnen, denn die Autorin vermag es immer wieder den Leser auf eine falsche Fährte zu locken oder sich die Handlung in eine gänzlich andere Richtung entwickeln zu lassen.

Auch das Beziehungsdreieck der ersten beiden Bände wird fortgeführt. Zwar liegt auf diesem nicht der Fokus dieses Romans, denn der befindet sich auf der Enttarnung des Spions und der Vereitelung der perfiden Pläne Nathaniels, doch wird dieses so langsam entknittert, sodass ein Ende des ewigen hin und hers nun in greifbare Nähe gerückt ist.

Am Ende findet sich noch einmal ein phänomenaler und packender Showdown, der einen vielversprechenden Grundstein für die beiden weiteren Bände legt und alles offen lässt.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2013
Bick, Ilsa J.

Pechschwarzer Mond / Ashes Bd.4


sehr gut

Die Welt, die wir kannten, existiert nicht mehr. Ein entsetzlicher Anschlag hat alles verändert. Nur wenige Städte sind verschont geblieben, hinter deren Schutzwällen nun zweifelhafte Rädelsführer ihr Unwesen treiben. Die unheilbringenden Anhänger der Stadt Rule sind unter den angrenzenden Gemeinden berühmt-berüchtigt, und man rüstet sich zum Krieg gegen sie. Alex und ihre Freunde geraten zwischen die Fronten von machtgierigen Anführern, einer gefährlichen Miliz und einer Horde von menschenfressenden Bestien – jenen Jugendlichen, die sich seit der Katastrophe verwandeln und zur tödlichen Gefahr geworden sind. Die letzte Schlacht ums nackte Überleben hat begonnen. Doch lohnt sich ein Kampf für ein Leben in dieser totgeweihten Welt überhaupt noch? Wenn nur noch eins zählt: Er oder ich?

"Pechschwarzer Mond" ist die zweite Hälfte des finalen Bandes der dystopische-Endzeit- "Ashes"- Trilogie von Ilsa J. Bick.

Nachdem der Egmont-INK Verlag den dritten Band an einer wirklich packenden Stelle geteilt hatte, war man als Leser nur noch mehr auf das endgültige große Finale dieser Trilogie gespannt. Wie geht diese aus? Wie schafft es die Autorin die ja nicht wenigen Handlungsstränge zusammen zu führen? All diese Fragen stellten sich mir nach Beendigung von "Ruhelose Seelen".

Auch wenn seit diesem lediglich ein Monat vergangen ist, so hatte ich noch immer leichte Probleme mit der Zuordnung der großen Anzahl an Charakteren. Da ebenfalls auch Personen aus den ersten beiden Bänden auf den Plan traten, war meine Verwirrung stellenweise groß, sodass ich noch einmal genau rekapitulieren musste, welche Geschichte sich nun hinter der jeweiligen Person verbarg. Sobald man sich aber in die Handlung wieder eingefuchst hat, wurde es immer einfacher mit dem Verständnis.

Die mannigfaltigen Szenenwechsel dieses Romans beschwören eine rasantes Tempo herauf, das sich durch die gesamte Geschichte zieht. "Pechschwarzer Mond" besteht aus einem einzigen großen Finale, sodass Spannung von Anfang bis Ende gegeben ist und der Leser voller Kurzweil durch die Seiten fliegt.

Während "Ruhelose Seelen" doch recht eklig und brutal an der einen oder anderen Stelle gewesen ist, so hat sich dies in "Pechschwarzer Mond" doch ein Stück weit gelegt. So gibt es zwar durchaus immer noch blutige und gewalttätige Szenen, diese sind allerdings nicht mehr ganz so anschaulich und widerlich beschrieben, wie es noch in "Ruhelose Seelen" der Fall war.

Die Handlung schreitet straff voran, man weiß nie genau, wie Ilsa J. Bick ihre Trilogie beenden wird. Bis zum Schluss ist alles offen und überraschende Wendungen geben sich die Klinke in die Hand. Die Ereignisse überschlagen sich bis zum Ende und lassen die Neugier des Leser bis zum letzten Satz anwachsen.

Am Ende werden die Handlungsstränge gut und zufriedenstellend zusammengeführt. Zwar ist es doch recht offen gehalten, aber im Großen und Ganzen ist diese Trilogie damit in sich rund abgeschlossen und benötigt keine weitere Fortsetzung.

Fazit: Ein toller Abschluss dieser Trilogie mit viel Spannung und einem zufriedenstellenden Ende.

Bewertung vom 18.09.2013
Freund, Peter

Das Siegel des Teufels / Guardians of Secret Powers Bd.1


sehr gut

Ausgerechnet am Abend ihres 15. Geburtstags wird Nele mitten in der Stadt bedroht. Eine Gruppe gespenstischer Gestalten tritt aus dem Dunkel ihrer Straße. Doch gerade als die Angreifer sie attackieren wollen, wird Nele von fünf Jugendlichen gerettet, die in seltsame schwarze Gewänder gehüllt sind und auf fliegenden Fahrrädern durch die Nacht jagen. Ihr Anführer Taha, dessen smaragdgrüne Augen einen unwiderstehlichen Sog auf Nele ausüben, erklärt ihr, dass sie eine von ihnen ist: ein Guardian of Secret Powers. Auserkoren, mit den anderen Jugendlichen gegen die Fantome der Finsternis zu kämpfen, die sich unerkannt unter den Menschen bewegen und die Erde zurückerobern wollen. Während Nele im Kampf gegen die Finsternis und in ihren ureigenen magischen Begabungen geschult wird, schmieden die Meister der Dunkelheit ihre teuflischen Pläne ...

"Das Siegel des Teufels" ist der Auftakt zu Peter Freunds neuer Fantasy-Reihe um die "Guardians of Secret Powers".

Peter Freund widmet in seinem neuen Roman genügend Zeit der Darstellung der Gegebenheiten und führt seine Hauptprotagonistin und ihr Leben in angemessenem Tempo ein.
Doch auch schon während dieser Einführungen sorgen Spannungsmomente für die nötige Spannung und Kurzweil. Nach und nach baut sich eine Spannungskurve auf, die im Verlauf des Romans immer weiter oben anzutreffen ist.

Bücher dieses Autors lassen den Leser stets in ein Abenteuer voller Magie und den Kampf Gut gegen Böse eintauchen. Ab der ersten Seite verspürt man sofort, das man sich in einer Geschichte von Peter Freund befindet, da dieser in seinen Romanen immer ein wunderbares Gefühl heraufbeschwört, das für eine einzigartige Atmosphäre sorgt. So auch hier, ich habe mich in diesem Roman sofort wohl gefühlt und mit viel Begeisterung geschmökert.

Viele neue Wesen und Ideen sorgen in "Das Siegel des Teufels" für eine neue und frische Geschichte, während andere Elemente bereits bekannt sind. Aufgrund der Einführung fällt es dem Leser zu keinster Zeit schwer, sich in der Handlung zurecht zu finden.

Durch den locker leichten Schreibstil wird man flüssig durch die Seiten getragen, sodass die 600 Seiten wie im Fluge vergehen. Peter Freund wirft den Leser von einem Abenteuer ins nächste, sodass niemals Langeweile aufkommt, die die Lesefreude mindern würde.

Dadurch dass "Das Siegel des Teufels" der erste Band einer Reihe ist und die Charaktere und Begebenheiten erst einmal eingeführt werden mussten, wird es in den weiteren Bänden wohl noch um einiges spannender zugehen, sodass ich noch viel Potential nach oben sehe, auch wenn mir dieser Auftakt ein typisches Peter-Freund-Leseerlebnis beschert hat; Spannung, Magie und viel Phantasie.

Nach dem finalen spektakulären Showdown dieses Romans ist dieser in sich abgeschlossen und schafft es auch ohne Cliffhanger den Leser neugierig auf Band 2 zu stimmen. Man darf gespannt sein, was Peter Freund dort für den Leser bereithalten wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2013
Ross, Christopher

Verschollen am Mount McKinley / Alaska Wilderness Bd.1


sehr gut

Julie M. Wilson arbeitet als junge Rangerin im Denali Nationalpark mit ihren treuen Huskys. Während eines geführten Trips zum Mount McKinley verschwindet einer der Teilnehmer der Bergwandergruppe. Julie muss sich im eisigen Schneesturm auf die Suche machen und kommt einem spannenden Familiengeheimnis auf die Spur.

"Verschollen am Mount McKinley" ist der erste Band der "Alaska Wilderness"-Reihe von Christopher Ross.

Gleich von Anfang an erhält man einen wunderbaren Einblick in das Leben Julies sowie ihrer Huskys, dadurch fällt der Einstieg in diesen Roman sehr leicht und man fühlt sich direkt wohl.

Schon ab der ersten Seite ist das Tempo straff und die Handlung schreitet stets voran. An der einen oder anderen Stellen hätte ich mir eventuell ein paar Beschreibungen mehr gewünscht, um die Handlung ein wenig zu vertiefen. Dennoch liest sich "Verschollen am Mount McKinley" stets spannend und voller Kurzweil. Seite um Seite vergehen und man ist gefangen in diesem Abenteuer vor atemberaubender Kulisse und eisiger Kälte.

Gerade die Atmosphäre macht diesen Roman zu etwas Besonderem. Man wird ein Teil davon und ist sofort gepackt vom Fernweh. Die Kulisse ist sehr bildhaft und malerisch beschrieben, sodass der Mount McKinley dem Leser direkt vor Augen tritt und ihn somit regelrecht dazu animiert, den Nationalpark einmal selber zu besuchen. Prägend ist dabei die Authentizität der Begebenheiten, die sich gut auf den Leser übertragen, man spürt den eisigen Wind und die Gefahr, die von den jeweiligen Situationen ausgeht.
Die Karte in den Buchdeckeln verdeutlicht noch einmal die vielen Informationen, die man innerhalb des Romans erhält und veranschaulicht so die im Buch beschriebenen Gegebenheiten.

Durch die vielen Gefahren, denen die Charaktere in "Verschollen am Mount McKinley" ausgesetzt sind, entsteht eine tolle greifbare Spannung, die den Leser durch die Seiten trägt und ihm unterhaltsame und eindrückliche Lesestunden beschert. Die knapp 250 Seiten vergehen dadurch wie im Fluge und man ist leider viel zu schnell am Ende angelangt.

"Verschollen am Mount McKinley" ist ein in sich abgeschlossenes Abenteuer. Der zweite Band dieser Reihe um die junge Rangerin Julie ist ebenfalls bereits erschienen und wird sich einer neuen spannenden Geschichte widmen. Man darf gespannt sein.

Fazit: Spannung und Gefahr vor malerischer Kulisse. Für alle Fans dieses Genres uneingeschränkt zu empfehlen!

Bewertung vom 13.09.2013
McKay, Kirsty

Sie sind zurück und hungrig / Untot Bd.2


ausgezeichnet

Na toll! Eine Glatze, eine Narbe und 6 Wochen Koma. Als Bobby erwacht, ist bereits ganz Schottland zombifiziert und zur Sperrzone erklärt worden. Ausgerechnet in einem schottischen Krankenhaus festzusitzen, ist also eher ungünstig. Dass auch Alice und Pete dort untergebracht sind, ist zumindest eine gute Nachricht. Doch wo steckt Smitty? Und wieso hat Bobbys Mutter, die angeblich tot sein soll, verschlüsselte Nachrichten auf dem Handy hinterlassen? Die ungleichen Freunde müssen schnellstens hier weg. Denn die Untoten sind lernfähig und hungrig und verdammt gefährlich. Und sie sind nicht die Einzigen, die ihnen hinterher jagen …

"Sie sind zurück und hungrig" ist der zweite Band der "Untot"-Reihe von Kirsty McKay und führt die Odyssee Bobbys im zombieverseuchten Schottland fort.

Während Band 1 dieser Reihe schon von einer geballten Ladung Spannung durchsetzt war, so zeigt Band 2, dass es immer noch besser geht. Von einer gefährlichen Situation zur nächsten setzt Kirsty McKay den Leser einem atemlosen Tempo aus, das rasanter nicht sein könnte.
Die Handlung ist dabei so straff gespannt, dass in "Sie sind zurück und hungrig" eine mannigfaltige Anzahl an Geschehnissen zu finden ist, die sich Schlag auf Schlag ablösen und den Leser von Beginn an zu fesseln wissen.
Wie schon in Band 1 wirft die Autorin den Leser direkt ins Geschehen und erklärt die Fakten nebenbei, so kann man sich auch gut die Begebenheiten des Vorgängers noch einmal vergegenwärtigen.

In "Sie sind zurück und hungrig" geht es wie immer blutrünstig zur Sache; dabei werden die Beschreibungen nie geschönt, sondern immer frei von der Leber weg bildlich beschrieben, sodass ein gewisser Ekelfaktor durchaus gegeben ist. Man kann schon förmlich das Gestöhne und Geschlurfe der Zombies vernehmen, wodurch eine recht gruselige Atmosphäre entsteht.

Kirsty McKay hat die Ausweglosigkeit der Situationen in der ihre Protagonisten stecken sehr lebendig ausgearbeitet. Als Leser verspürt man das Gefühl auf der Flucht zu sein auf jeder Seite.
Sobald man aber denkt, alles ist gut und Bobby & Co wären vorerst in Sicherheit, so wird man stets eines bessern belehrt, denn die Autorin versteht es ausgezeichnet, aus jeder Situation das Schlimmste zu machen, sodass die Odyssee stets von Neuem beginnt.

Neben der sehr lebendigen Sprache besticht dieser Roman durch seinen schwarzen Humor und seinen immerwährenden Sarkasmus, der die Gesamtsituation stets aufzulockern weiß. Manch eine Stelle ist dabei so urkomisch konstruiert, dass man trotz der Dramatik der jeweiligen Szene Tränen lacht und aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herauskommt. Der Witz dieses Romans ist definitiv ausgeprägter als in seinem Vorgänger.

Der Schluss von "Sie sind zurück und hungrig" setzt noch einmal alles auf Anfang und weist einen Cliffhanger auf, der die Neugier auf die Fortsetzung schürt. Was wird Kirsty McKay noch für uns bereithalten? Nach den Vorfällen dieses Bandes sind die Ansprüche definitiv hoch und die Andeutungen versprechen so Einiges.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2013
Rogan, Charlotte

In einem Boot


gut

Grace ist frisch verheiratet mit Henry Winter, einem jungen Mann aus reichem Hause, als sie sich am Vorabend des ersten Weltkriegs auf der Zarin Alexandra einschifft. Doch nach einer mysteriösen Explosion sinkt der Ozeandampfer, und Henry erkauft seiner Frau einen Platz in einem Rettungsboot.
Den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, treibt das überladene Boot wochenlang auf offener See. In einer Atmosphäre aus Misstrauen und unterdrückter Aggression stellen sich existentielle Fragen.
Sollen die Stärkeren sich opfern, damit die Schwächeren überleben können? Oder besser umgekehrt? Wer darf das entscheiden? Und sitzt Grace überhaupt zu Recht in diesem Boot?
Grace überlebt die Katastrophe, findet sich aber Wochen später vor einem Gericht in New York wieder. Die Anklage lautet auf Mord.

Mit "In einem Boot" legt Charlotte Rogan ihr Debüt vor.

Dieser Roman ist kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges angesiedelt, sodass "In einem Boot" sein passendes Setting erhalten hat. Dadurch wird die Idee, die hinter dieser Geschichte steckt um einiges brisanter und authentischer.

Charlotte Rogan befasst sich in ihrem Erstlingswerk hauptsächlich mit den philosophischen Fragen hinter dieser Situation, sodass statt auf Spannung, das Augenmerk eher auf Verhaltens-, und Charakterstudien gelegt wird. Jedoch wirkt dadurch der Roman stellenweise sehr langatmig und etwas zäh und konnte mich nicht durchgehend fesseln.

Die ersten 220 Seiten befassen sich nahezu durchgängig mit den alltäglichen Tagesabläufen im Boot, die sich aufgrund der Begrenztheit des Schauplatzes, sehr ähneln und daher selten etwas gänzlich Neues zu bieten haben.
Meiner Ansicht nach, hätte man daraus ein wenig mehr herausholen können, um die Dramatik und Furcht stärker herauszuarbeiten. So lässt es den Leser oftmals doch recht kalt, wenn über elementare Dinge wie Leben und Tod entschieden wird, da diese häufig lediglich in wenigen Sätzen beschrieben werden.

Durch die vielen Personen, die ihren Auftritt in diesem Roman erhalten, ist es ab und an doch recht schwer, sie alle auseinander zu halten. Mir stellte sich oft die Frage, welche Person welche Vorgeschichte hatte, da ihre Namen häufig einfach in den Raum geworfen wurden, ohne diese näher zu erläutern.
Weiterhin wirkte die Hauptprotagonistin auf mich eher blass, weshalb ich nicht so recht mit ihr warm werden und dementsprechend nicht mit ihr mitleiden konnte.

Lediglich die letzten 100 Seiten, sowie die Unterbrechungen der Tagesabläufe durch Rückblenden oder Fakten der Gegenwart, konnten mich für den eher zaghaften Beginn dieses Romans entlohnen, da diese mehr Spannung zu bieten hatten und mir mehr Informationen über die Hauptprotagonistin liefern konnten.

Am Ende stellten sich mir noch etliche Fragen, die leider keine Beantwortung gefunden haben, wodurch ich nicht gänzlich zufriedengestellt bin.

Auch wenn ich die eine oder andere Kritik anzumerken habe, so lässt sich dennoch sagen, dass dieser Roman keineswegs schlecht ist, sondern es lediglich an der Umsetzung etwas haperte, das Potential aber dennoch vorhanden ist und man weit mehr aus dieser Geschichte hätte herausholen können. So ist "In einem Boot" ein eher durchschnittlicher Roman, der dem Leser Ausblicke in die Seelen der Menschen liefert und ihre Abgründe aufzeigt.