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Petra Sch.
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Gablitz

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Insgesamt 565 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2020
Schier, Petra

Körbchen unterm Mistelzweig / Der Weihnachtshund Bd.5


sehr gut

eine romantische Geschichte mit einem flauschigen Protagonisten, die Weihnachtsstimmung verbreitet

Kurz zum Inhalt:
Die schüchterne Viola Sternbach, deren größter Wunsch die große Liebe unterm Weihnachtsbaum zu bekommen, ist in Lukas, den Bruder ihrer Schwägerin, verschossen, seit sie ihn das erste Mal vor einem Jahr gesehen hat. Doch sie ist zu schüchtern für den ersten Schritt.
Als die beiden ein am Straßenrand ausgesetztes Schnauzermädchen finden, beschließen sie, sich gemeinsam um den Welpen, dem sie den Namen "Miss Daisy" geben, zu kümmern und kommen sich dabei langsam näher. Doch Lukas' schwierige Vergangenheit beeinträchtigt seine Gefühle.
Kann Miss Daisy den beiden helfen, zueinander zu finden und Violas Weihnachtswunsch wahr werden zu lassen?


Meine Meinung:
In "Körbchen unterm Mistelzweig" trifft man einige Bekannte aus den vorigen Weihnachtsbüchern von Petra Schier wieder; und wie in all ihren romantischen Weihnachtsgeschichten spielt ein Hundewelpe die Hauptrolle, der zwei verliebten Seelen hilft, die Hindernisse ihrer Liebe zu überwinden und zueinander zu finden.
Auch Santa Claus, seine Frau und die helfenden Elfen spielen wieder eine wichtige Rolle in dieser Liebesgeschichte.
Die Schreibweise ist wunderschön und flüssig zu lesen; die weihnachtliche Stimmung baut sich nach und nach auf; und die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und machen eine große Entwicklung durch. Dies ist natürlich hauptsächlich an Viola zu erkennen, die durch Lukas' Flirttraining beginnt, langsam ihre Schüchternheit abzulegen, und Lukas, der durch Viola erfährt, was die große Liebe bedeuten kann und so seine schlimmen Erfahrungen vergessen kann.
Einige handelnden Personen polarisieren, wie zB Lukas' Eltern, die total übergriffig sind und sich in sein Leben einmischen...
Total niedlich und witzig zu lesen sind natürlich wieder die Welpen-Gedanken in Kursivschrift. Dadurch muss man Miss Daisy noch mehr ins Herz schließen, weil sie einfach zuckersüß ist! Diesen Part mag ich an Petra Schiers Weihnachtsbüchern fast am Liebsten :D
Und dann ist da noch Santa Claus, der sich immer wieder Neues einfallen lässt, um Violas Weihnachtswunsch in die Tat umzusetzen, und die Elfen mit Aufträgen für Miss Daisy losschickt. Einfach witzig :D


Fazit:
Romantisch-weihnachtlicher Liebesroman mit einer kleinen Fellnase als (eigentlichen) Protagonisten, der im Auftrag von Santa Claus als Verkuppler tätig wird.

Bewertung vom 10.09.2020
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


sehr gut

eine tragische und zutiefst berührende Familiengeschichte

Kurz zum Inhalt:
Der 9jährige Tom verliert beide Elternteile auf tragische Weise zur gleichen Zeit. Seitdem spricht er kein Wort mehr.
Zuerst zieht er zu seiner Tante Sonya, denn seine Mutter Mona hat festgelegt, dass sie die Vormundschaft für Tom übernehmen soll, wenn ihr etwas zustößt.
Doch die kinderlose Sonya ist mit dem traumatisierten Jungen überfordert, und so kommt er zu seiner anderen Tante Rose in die Claremont Street in der Innenstadt von Toronto. Die chaotische Rose lebt dort in ihrem alten Elternhaus gemeinsam mit ihrem Sohn Nick und ihrem Bruder; Toms Onkel Will.
Toms Schweigen dominiert den Alltag - doch genau das ist der Grund, warum die Familie endlich aufeinander eingehen kann...


Meine Meinung:
"Das Haus in der Claremont Street" ist das Debüt der ehemaligen Verlagskauffrau Wiebke von Carolsfeld, die es mit ihrer eindringlichen Schreibweise geschafft hat, ein Gefühlschaos zu erzeugen.
Der schreckliche Mord an seiner Mutter, bei dem er quasi fast Zeuge war, entreißt Tom mit einem Schlag beide Elternteile. Kein Wunder, dass Tom derart traumatisiert ist, dass er von nun an schweigt. Und er schweigt nicht nur, er reagiert auch kaum auf seine Umwelt. So ist es ihm egal, dass er zu Tante Sonya kommt; und von ihr anschließend zu seiner anderen Tante Rose abgeschoben wird, weil Sonya mit seinem Verhalten überfordert ist.
Da Rose selbst ein Kind im Teenager-Alter hat und ihren - vom Verhalten her ebenfalls Teenager - Bruder Will, kommt sie mit Tom besser zurecht. Doch auch sie hat es nicht leicht. Und Tom versucht scheinbar alles, um es ihnen so schwer wie möglich zu machen.
Weil Rose Tom nicht ständig bedrängt, wie Sonya es gemacht hat (sie hätte auch gar keine Zeit dafür) und ihn im Gegenteil in das normale Familienleben integriert und ihm auch Aufgaben zuteilt, schafft sie es, einen Alltag für ihn zu gestalten, der es ihm leichter macht, über das Trauma hinwegzukommen.
Auch die Schuldgefühle, die Tom und Monas Schwestern haben, sind ein allgegenwärtiges Thema. Und sie lernen, dass sie es nur gemeinsam bewältigen können und dies nur geht, wenn man sich und den anderen verzeiht.
Die Autorin hat das Verhalten des Jungen authentisch dargestellt, man kann sich gut in ihn und seine Gefühle hineinversetzen; aber ebenso in die der anderen Protagonisten.
Die ganze Familie ist lebendig beschrieben; jedes Familienmitglied hat seine Eigenheiten und Schwächen: Sonya ist eine Perfektionistin, die aber an Toms Verhalten scheitert; Rose ist eine Chaotin und Will ist ein Weltenbummler, der das Leben nicht ernst nimmt. Und dazwischen ist dieser traumatisierte Junge, der mit der Zeit lernt, dass genau DAS seine Familie ist, die ihn liebt und die er liebt. Das merkt er, als er vom Jugendamt plötzlich in eine Pflegefamilie abgeschoben wird, weil er sich ritzt, was er aber so gut verstecken konnte, dass es niemand gemerkt hat. Nur als Tom seine Sprache wiedergefunden hat, ging mir irgendwie etwas zu schnell.
Ich fand diese tragische Geschichte ergreifend und emotional (ja, mir kamen ein paar Mal die Tränchen), aber glücklicherweise aufgepeppt durch etliche humorvolle Szenen, die dem ganzen das Düstere genommen haben. Auch die Schlussszene am Seehaus hat mich sehr berührt.


Fazit:
Eine einfühlsame und berührende Geschichte über einen Jungen, der seine Eltern verlor und seitdem kein Wort mehr gesprochen hat; und wie dies die chaotische Großfamilie zusammengeschweißt hat.

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Bewertung vom 06.09.2020
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume / Sophia Bd.2


ausgezeichnet

Fesselnde Fortsetzung von Sophias Geschichte

Kurz zum Inhalt:
Paris, New York; 1929-1933: Nach der erfolglosen Suche nach ihrem Sohn in Paris kehrt Sophia Krohn wieder nach New York zurück, wo sie das Angebot von Elizabeth Arden annimmt und eine Stelle bei ihr antritt. Somit gerät Sophia in den Puderkrieg zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein, bei der sie einige Zeit zuvor angestellt war.
Sie trifft auch Darren wieder, der schon in ihrer Vergangenheit eine große Rolle gespielt hat.
Und dann ist da noch ihre beste Freundin Henny...


Meine Meinung:
"Sophias Träume" schließt direkt an "Sophias Hoffnung" an. Man erlebt Sophias Geschichte ab ihrer Schiffsreise von New York nach Paris, wo sie hofft, ihren Sohn zu finden. Doch dort stößt sie fast nur auf Ablehnung. Und auf eine ehemalige beste Freundin in schrecklichem Zustand, die sehr abweisend ist.
Doch es gibt auch Leute, die gut zu ihr sind und ihr helfen wollen, wie zB der Privatdetektiv Luc Martin.
Sophia ist nach wie vor eine starke Frau, die um ihr Glück und ihr Recht kämpft. Doch leider stößt sie auf Mauern.
Zurück in New York erkämpft sie sich eine Stelle bei der Konkurrenz: Elizabeth Arden lässt sie von ganz unten anfangen und den Job in der Schönheitsbranche von der Pieke auf lernen, doch bald wird sie zu ihrer rechten Hand und sie bekommt eine wichtige Aufgabe beim Aufbau einer Schönheitsfarm. Als sie sich jedoch zwischen Elizabeth/ihrem Job und ihrer Liebe entscheiden muss, fällt ihr die Entscheidung nicht schwer..
Durch die Erzählung in ich-Form aus Sicht von Sophia bekommt man ihre ganzen Gefühle mit und leidet bzw. freut sich mit ihr. Die Schreibweise ist so lebendig, dass man sich mitten in der Geschichte fühlt.
Auch finde ich die Lebensweise der damaligen Zeit interessant geschildert und den "Puderkrieg" zwischen den Ikonen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden.


Fazit:
Gelungene spannende Fortsetzung von Sophias Leben. Ich bin schon sehr auf den Abschlussband gespannt!

Bewertung vom 05.09.2020
Hotel, Nikola

It was always you / Blakely Brüder Bd.1


sehr gut

Ivy und Asher: Die Geschichte einer verbotenen Liebe

Kurz zum Inhalt:
Vor 4 Jahren hat die 19jährige Ivy ihre Familie verloren: Kurz nach dem Tod ihrer Mutter wurde sie von ihrem - natürlich reichen - Stiefvater ins Internat nach New York abgeschoben. Vermeintlich, weil sie sich ständig mit ihrem älteren Stiefbruder Asher gestritten hat.
Doch plötzlich ruft er sie und seine beiden Söhne nach Hause. Dort trifft sie zum ersten Mal wieder auf Asher. Und immer noch streiten sich die beiden ständig. Und immer noch sieht er verdammt gut aus und ihr Herz fängt jedesmal bei seinem Anblick an zu flattern...


Meine Meinung:
"It was always you" ist der erste Teil der Dilogie über die Blakely-Brüder. Im ersten Teil geht es um Asher.
Die Geschichte ist jedoch in ich-Form aus Sicht von Ivy geschrieben.
Nachdem ich schon länger keine Romane im NA-Bereich mehr gelesen hatte, weil es irgendwie alles gleich wurde, hat mich diese Geschichte nun positiv überrascht und gut unterhalten; auch wenn mir die Liebe zwischen Stiefgeschwistern ein bisschen unrealistisch vorkommt. Und auch, dass er von der Liebe zu ihr so blind wurde, dass er auf lebenswichtige Medikamente beim Wochenendausflug in die White Mountains vergisst...
Ivy könnte ich manchmal schütteln, v.a. weil sie sich ständig für alles entschuldigt - jedoch ist sie erst 19 und man kann ihr deshalb gewisse Dinge nachsehen.
Nichts desto trotz fliegt man nur so durch die Seiten, und obwohl eigentlich gar nicht so viel passiert, kann man das Buch aufgrund der flüssigen Schreibweise und weil man endlich wissen will, wann die beiden denn nun zueinander finden, nicht mehr aus der Hand legen.
Die Handletterings peppen das Buch nochmal auf und sind wunderschön.


Fazit:
Ich wurde positiv überrascht und gut unterhalten vom Liebesdrama über Ivy und Asher. Jetzt bin ich auf Noahs und Aubrees Geschichte gespannt.

Bewertung vom 26.08.2020
Peter, Isolde

Der halbe Russ / Daisy Dollinger ermittelt Bd.1


sehr gut

Der erste Fall für Daisy Dollinger: Undercover mit Dackel und Akkordeon.

Kurz zum Inhalt:
Daisy Dollinger arbeitet als Assistentin für die Staatsanwaltschaft in München. Als vor dem Hofbräuhaus die Leiche eines russischen Straßenmusikers gefunden wird, der ermordet wurde, soll Daisy auf Anraten des Ermittlers Sepp Leutner undercover im Dirndl, mit ihrem Akkordeon und ihrem neuen Hund, dem Dackel Wastl, in der Straßenmusiker-Szene ermitteln. Bis plötzlich ein zweiter russischer Straßenmusiker ermordet wird...
Als die Spur dann in ihr Heimatdorf Dachselkofen, dem sie schon lange den Rücken gekehrt hat, und zu ihrem Vater, dem "großen Blochner", einem bekannten ehemaligen Kriminaler, führt, trifft sie dort nicht nur auf ihre alte Jugendliebe Vinzenz Hofbauer, sondern auch auf eine zwielichtige Gestalt.


Meine Meinung:
"Der halbe Russ" ist der Auftakt der Reihe um Daisy Dollinger, die pfiffige Sekretärin der Staatsanwaltschaft München. Die Geschichte wird in ich-Form aus Sicht von Daisy erzählt.
Die Schreibweise ist flott und mit viel Humor gespickt; es erinnert an bekannte Provinzkrimis. Wer den Eberhofer kennt, kann hier gewisse Parallelen ziehen: Bayern, ein Hund, ein ungeliebter nervtötender Bruder (in diesem Fall Cousin) mit einer ausländischen Frau…
Dackel Wastl ist so süß und peppt die Geschichte auf. Daisy selbst ist pfiffig, wortgewandt und ideenreich. Leider gefiel mir ihr Verhalten in Sachen Männer überhaupt gar nicht - ist sie doch sooo verliebt in ihren tollen amerikanischen Ehemann, den sie erst vor zwei Monaten geheiratet hat, und hat dann doch ein Pantscherl mit ihrer Jugendliebe vom Dorf.

Der Fall selbst ist zwar interessant, aber mehr wegen den Umständen und den privaten Verstrickungen rundherum. Leider fehlt ein bisschen die Spannung und die Russen sind leider auch klischeebehaftet. Und so ganz konnte ich das Motiv des Täters nicht nachvollziehen.
Nichts desto trotz haben mir Daisy, Wastl und Sepp (jaaa- den etwas dümmlichen daherkommenden Kriminaler empfinde ich persönlich fast schon als Protagonisten, weil er so herrlich verpeilt, aber trotzdem liebenswert ist) unterhaltsame Lesestunden beschert.
Auch hab ich gelernt, dass ein halber Russ kein toter Russe ist, sondern ein Bayrisches Biermischgetränk ;)


Fazit:
Humorvoller Auftakt der Bayern-Krimi-Reihe um Daisy Dollinger und Dackel Wastl, dem leider ein bisschen die Spannung fehlt, der aber gut unterhaltet.

Bewertung vom 16.08.2020
Harlander, Wolf

42 Grad


sehr gut

Umwelt-Thriller mit einer schrecklichen Zukunftsvision

Kurz zum Inhalt:
Deutschland hat einen Jahrtausendsommer wie schon lange nicht mehr: die Temperaturen steigen unaufhörlich, und geregnet hat es zum letzten Mal im März. Die Natur wird immer trockener, und dann wird auch noch das Trinkwasser knapp.
Der 26-jährige Hydrologie-Student Julius Denner und die IT-Spezialistin der European Environment Agency, Elsa Forsberg, sagen eine große Katastrophe voraus, doch niemand schenkt ihnen Glauben.
Doch nach und nach trocknen die Flüsse aus, das Trinkwasser wird knapp, Waldbrände brechen überall in Deutschland aus; und dann gibt es auch noch bei verschiedenen Wasserversorgern in ganz Europa seltsame technische Defekte, sodass noch weniger Wasser zur Verfügung steht.
Es bricht Chaos aus; Wasserflüchtlinge sind auf der verzweifelten Suche nach der lebensspendenden Ressource. Können Julius und Elsa diese Katastrophe aufhalten? Trotz des zusätzlichen skrupellosen Gegners, der diese Naturkatastrophen rücksichtslos ausnutzt.


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist unheimlich fesselnd; wahrschlich auch deshalb, weil Temperaturanstieg und globale Erwärmung hochaktuelle Themen sind.
Trockenheit ist eine große Gefahr, und es ist schon schlimm, wenn es im Sommer nur mal ein paar Wochen nicht regnet. Monatelang kann man sich gar nicht vorstellen.
Und Wolf Harlander ist es gelungen, diese Ängste der Menschheit in einen packenden Thriller einzubauen, wo man mit den Protagonisten und den Ereignissen mitfiebert.

Der Roman besteht aus mehreren Handlungssträngen, die im Lauf der Geschichte zusammenlaufen. Da sind nicht nur Julius und Elsa; sondern auch noch Kerstin, die mit ihren Kindern vor der Trockenheit flieht; der Schweizer Wissenschaftler Noah Luethy, der seltsame Probleme bei diversen Wasserwerken lösen soll; Florian Herzog, der für das Technische Hilfswerk freiwillig arbeitet und bei den Löscharbeiten von Waldbränden hilft; sowie Sarah Hansen und Titus Belling, Kommissare beim BKA.
Die teilweisen Parallelen zum aktuellen Geschehen fand ich erschreckend. Wie sich die Menschen in extremen Situationen verhalten: Lebensmittel, Trinkwasser und Klopapier horten...
Alles in allem wurde ich von diesem dystopischen Zukunfts-Öko-Thriller sehr gefesselt und gut unterhalten; lediglich die - leider klischeehafte - Auflösung hat mich dann nicht soo ganz überzeugen können, daher vergebe ich 4 Sterne.


Fazit:
Packender, aktueller Öko-Thriller mit düsteren Zukunftsaussichten, der mich sehr gut unterhalten hat. Leider mit einer klischeehaften Auflösung; daher 4 Sterne.

Bewertung vom 04.08.2020
Neumeyer, Christine

Der Offizier der Kaiserin


sehr gut

Historischer Roman zur Kaiserzeit mit viel Lokalkolorit

Kurz zum Inhalt:
Wien/Schloss Hof, 1898: Im heruntergekommenen Schloss Hof zieht Rittmeister Andic mit 4 Offizieren ein. Alle Einwohner von Groißenbrunn sind in Aufregung, weil sich das Militär auf dem Schloss einquartiert hat - und es hat sich sogar Kaiserin Sisi angesagt!
Die junge Irmi wird als Dienstmädchen angestellt und soll alle Räume für die kaiserliche Ankunft herrichten und von Ratten befreien.
Doch am nächsten Tag wird der Rittmeister tot aufgefunden: erschossen.
Aus Wien wird Polizeiagent Pospischil mit seinem Assistenten Dr. Frisch entsandt, um den Mord aufzuklären. Dabei deckt er einen Skandal der höchsten Adelshäuser auf.


Meine Meinung:
"Der Offizier der Kaiserin" ist ein historischer Krimi, der gegen Ende der k.u.k. Zeit spielt.
Die Monarchieverdrossenheit der Bevölkerung sowie die Standesunterschiede sind authentisch und lebendig dargestellt. Einerseits sind hier die jubelnden Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum des Kaisers, anderseits müssen viele Menschen schon Bettgänger aufnehmen, um sich die Mieten überhaupt noch leisten zu können.
Das Kaiserjubiläum in Wien ist lebendig beschrieben und auch die Ängste der kleinen Bevölkerung im Marchfeld sind authentisch. Man lernt viel über die politischen und sozialen Umstände der damaligen Zeit.
Das Ermittlerteam Pospischil und Frisch fand ich total erfrischend und sympathisch! Auch war die Ermittlungsarbeit authentisch dargestellt. In der damaligen Zeit wurden einem Polizeiagenten wohl noch Steine in den Weg gelegt, wenn er gegen die Adelige Gesellschaft ermitteln wollte. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenverzeichnis der vorkommenden historischen Persönlichkeiten sowie ein (für nicht-Österreicher) hilfreiches Glossar der Wiener und Alt-Wiener Ausdrücke, die in die Geschichte eingestreut wurden, was den Lesefluss jedoch nicht stört - im Gegenteil, dadurch wurde die Geschichte noch authentischer und lebendiger.


Fazit:
Ruhiger historischer Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischen Ermittlern.

Bewertung vom 02.08.2020
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


ausgezeichnet

Notizbuch des Todes

Kurz zum Inhalt:
Die professionelle Taschendiebin Angela Wood klaut durch Zufall eine Ledertasche, weil sie einem arroganten Typen eins auswischen will. Was sie nicht weiß: dies bedeutet ihr Todesurteil...
Denn in der Ledertasche befindet sich ein Notizbuch. Quasi das Tagebuch eines Serienmörders, in dem er detailliert inkl. Fotos seine gesamten Folter-Morde aufgezeichnet hat, und wo er die Leichen entsorgt hat.
Robert Hunter und Carlos Garcia von der UV-Einheit (ultra violent) des LAPD machen sich mithilfe der Notizen auf die Jagd nach dem Serienkiller.
Doch der meldet sich bei Robert und will sein Notizbuch zurück - um jeden Preis.


Meine Meinung:
"Bluthölle" ist der 11. Band der Reihe um Profiler Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia.
Chris Carter hat es wieder einmal geschafft, die Spannung von der ersten Zeile aufrecht zu halten. Die eher kürzer gehaltenen Kapitel und die Cliffhanger am Ende davon halten den Spannungsbogen konstant aufrecht.
Die Morde sind wieder brutal geschildert und lassen einem das Grausen kommen.
Man trifft wieder viele alte Bekannte. Die junge Taschendiebin fand ich einen sympathischen Charakter; doch manchmal hätte ich sie schütteln können ob ihrer Sturheit und/oder Naivität.
Leider fand ich diesmal, dass Carlos Garcia noch mehr in Hunters Schatten steht. Er kommt nicht richtig zu Geltung, da er kaum zu Wort kommt; alle guten Ideen hat nur Hunter; und auch der Ansprechpartner für sämtliche Angelegenheiten ist nur Hunter.
Den Grund, warum der Täter zum Mörder wurde, fand ich glaubhaft und nachvollziehbar.
Natürlich gab es wieder ein Showdown am Ende - nur hatte Robert Hunter meiner Meinung nach mal wieder etwas zu viel Glück - aber so soll es sein. Ich möchte Robert Hunter noch bei vielen Fällen folgen dürfen!


Fazit:
Spannender, grausamer Thriller, der einem den Atem stocken lässt. Chris Carter at his best.

Bewertung vom 29.07.2020
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Expedition Natur: WILD! Die Wildkatze


ausgezeichnet

informatives und spannendes Sachbuch über die seltene und scheue Wildkatze

"WILD! Die Wildkatze" ist eines der beiden Bücher über Wildtiere aus dem moses Verlag.
Dieses Buch vereint in außergewöhnlicher Weise ein Sachbuch mit einer fiktiven Geschichte über Wildkatzen.
Die Geschichte wird untermalt von besonders schönen und detailreichen schwarz-weiß Illustrationen.

Danach folgt der Sachbuch-Teil, der in einfacher, kindgerechter und leicht verständlicher Sprache das Leben, den Alltag, die Jagdweise und die Aufzucht der Wildkatzen-Babys näher bringt.
Dieser Sachbuch-Teil ist richtig interessant und spannend aufgebaut: so haben immer kurze Textblöcke eine eigene Überschrift; kombiniert mit Kästchen zu Extrawissen und anderen informativen Details. Und natürlich gibt es viele Bilder, zB über das Vorkommen / den Lebensraum der Wildkatzen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Es gibt auch viele tolle Fotos von Wildkatzen aus verschiedenen Bereichen ihres Lebens. Besonders interessant für Kinder sind natürlich die Infos und Fotos über die süßen Wildkatzenbabys.
In diesem Buch können nicht nur Kinder viel Wissen über die bedrohten Wildkatzen, und wie man ihren Lebensraum erhalten, erweitern und schützen soll, erlangen!


Fazit:
Ein Sachbuch mit einer tollen Mischung aus Geschichte und Fakten, die kindgerecht aufbereitet sind.