Benutzer
Benutzername: 
Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2022
Fülscher, Susanne

Ruby Bd.1


ausgezeichnet

Rubys Eltern haben sich getrennt und so pendelt Ruby einmal in der Woche von ihrer Mutter zu ihrem Vater.
Klar, das ist schon ein wenig anstrengend, andererseits aber auch ziemlich cool, denn beide Elternteile leben so komplett unterschiedlich.
Mama (und Oma und Opa) am grünen Stadtrand von Berlin, Papa in einer hippen WG mitten im Berliner Trubel.

Ruby hat natürlich auch tolle Freundinnen, aber wie es immer so ist, gibt es natürlich auch eine Oberzicke, die Ruby ganz schön auf die Nerven geht.
Vor allem, als sich herausstellt, dass DER Popstar schlechthin in Rubys WG eingezogen ist. Ab dann steht die Welt Kopf! Und als ob das nicht schon genug Trubel wäre, hat Mama auch noch eine ausgesprochen blöde Idee für ihren nächsten Zeitungsartikel. GRRR!

Uns hat es total Spaß gemacht, Ruby und ihre Freundinnen im Alltag zu begleiten.
Auch wenn es sehr blöd ist, wenn Eltern sich trennen, hier wird gezeigt, dass es danach auch weiter geht und das Leben viele neue Abenteuer bereithält und dadurch tolle neue Freundschaften und Kontakte entstehen können.
Auch der Wechsel von grün Berlin nach bunt Berlin war klasse, überhaupt ist das Buch so schön kunterbunt mit allen möglichen Lebensentwürfen.

Aber am schönsten war es, das Teeny-Leben von Ruby und ihren Freundinnen mitzubekommen, die kleinen und großen Dramen und die dicken, fetten Freundschaften. Leider viel zu schnell ausgelesen, aber es wird ja weitergehen, wir freuen uns schon auf den nächsten Band.

Dazu jetzt noch ein riesiges oberdickes Lob, das Kind hat es auch nochmal extra erwähnt, dass wir das unbedingt in der Rezension auch schreiben müssen: Band 1 ist in sich abgeschlossen. Man muss also nicht bangen, dass er mit einem üblen Cliffhanger endet und man ein Jahr warten muss, wie es weitergeht. Das hatten wir leider in letzter Zeit oft bei Kinderbüchern und das vermiest uns langsam den Spaß am Lesen von Reihen.
Die Autorin beweist hier, dass es auch anders geht. Man kann eine Geschichte auch abschließen und trotzdem ganz viel Lust auf den nächsten Band machen. So macht uns Reihen-lesen Spaß!

Sehr gut kamen bei der Tochter auch die dezenten Illustrationen an. Es gibt viele kleine Bildchen (ich glaube, die heißen Vignetten?), aber keine richtigen großflächigen Illustrationen, dadurch bleibt man gut im Lesefluss und es ist auch viel mehr Platz für Text, was der Tochter inzwischen viel wichtiger ist. Bilder sieht sie sich nämlich beim Lesen gar nicht mehr an.

Wir hatten ganz viel Freude an dem Buch und können es nur weiterempfehlen!

Bewertung vom 06.03.2022
Nielsen, Susin

Die gigantischen Dinge des Lebens


ausgezeichnet

Das Cover: naja. Hat bei mir kein Interesse auf das Buch geweckt. Die Kurzbeschreibung klang interessant, aber nicht nach must-read.
Die Leseprobe hatte mich dann sofort - da war klar, genau mein Buch, das muss ich lesen.

Und genauso war es dann. So muss ein Buch sein. Herzerwärmend, tragisch, voller trauriger und glücklicher Momente, mit Widerständen, Familienliebe, Freundschaft...einfach hachz.

Zudem so schön kunterbunt - das pralle Leben. Ob lesbische Eltern, schwule Freunde, alte Freunde, Europa und Kanada (mit vielen Jobs, um überhaupt über die Runden zu kommen), alles ist selbstverständlich vorhanden, aber nicht wichtig.
Wichtig sind die Fieslinge in der Schule, die es überall gibt, Social Media und die vielen neuen Mobbing-Möglichkeiten, die damit einhergehen und der Gegenpart: echte Freunde und Familie. Und natürlich die Liebe!

An dem Buch hat mir auch der schnoddrige Stil gefallen. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und wir können Wilbur mit all den Peinlichkeiten und auch wirklich schrecklichen Dingen, die ihm widerfahren, begleiten. Sehr direkt - und auch sehr witzig.
Vordergründig, eigentlich will man die ganze Zeit mit den Füßen stampfen und "Ungerecht" brüllen und den Fieslingen an den Kragen. Da haben sie echt Glück, dass sie fest in einem Buch verschlossen sind.

Weil der Stil schon sehr unverblümt ist, teile ich die Altersempfehlung des Verlags ab zwölf Jahre, würde vielleicht sogar noch etwas auf dreizehn/vierzehn Jahre hinaufgehen.

Mein Fazit: Ich habe definitiv im Januar schon ein Buch für meine Jahreshighlightliste 2022 entdeckt.
Der Schreibstil der Autorin, auch ernste Themen witzig-schnoddrig zu beschreiben, ohne dass es blöd oder lächerlich wird, hat mich richtig begeistert.
Und Wilbur und seine Freunde und Familie habe ich richtig in mein Herz geschlossen.

Bewertung vom 06.03.2022
Messenger, Shannon

Der Verrat / Keeper of the Lost Cities Bd.4


ausgezeichnet

Sehnsüchtig erwartet, nun ist Band vier endlich erhältlich.

Dringende Empfehlung: hier nicht quereinsteigen, unbedingt der Reihe nach lesen. Und die Altersempfehlung beachten, ich würde es auch nicht unter elf Jahren empfehlen.

Der Titel verrät es schon, Band vier ist dramatisch, es geht um Verrat.
Anfangs etwas schleppend, im ersten Drittel (das bei über 600 Seiten schon auch ordentlich lang ist) dachte ich zeitweise, dass die Story künstlich in die Länge gezogen wird, weil sich doch vieles wiederholt und war mir nicht sicher, ob ich tatsächlich bis Band acht durchsuchten werde.
Doch dann zog es wieder an und wurde besser denn je.
Was mir hier sehr gut gefallen hat: es wird einiges aufgelöst - einige Fragezeichen aus diesem und der Vorgängerbände haben sich in ein Aha-Erlebnis aufgelöst - das war toll.
Aber nicht nur der Verrat dominiert, es gibt auch neue Freundschaften und auch die bestehenden Freundschaften werden nochmal tiefer und inniger.
Vertrauen in die Freunde und in die eigenen Fähigkeiten sind weiterhin eine wichtige Botschaft.

Nachdem es ja schon eher düster zugeht, fand ich auch die rührenden Momente (ich sage nur Alicorn) oder putzigen Elemente (Kuscheltierliebe der Heldinnen und Helden) sehr schön, das hat die Grundstimmung auch immer wieder durchbrochen und ist für junge Lesende wichtig, damit sie nicht nur im Spannungssog der Düsternis dahingleiten.

Das Ende war genau nach meinem Geschmack - und lässt doch wieder einige Fragen offen, wobei ich diesmal ja der Meinung bin, dass nichts so ist, wie es scheint.
Kryptisch? Klar, schließlich will ich nicht spoilern.

Bewertung vom 04.03.2022
Kelly, Erin Entrada

Die Nelsons greifen nach den Sternen


sehr gut

Es ist eine kleine Zeitreise, die man mit dem Buch unternimmt - und die für (ältere) Eltern nochmal Erinnerungen an die Zeit damals auffrischt.
Kinder können damit natürlich erstmal nichts anfangen, aber allzu groß sind die Unterschiede zur jetzigen Kindheit ja nicht. Es gab noch keine Smartphones und Spielhallen waren noch sehr populär.

Also, es ist 1986 und wir begleiten die drei Geschwister Fitch, Bird und Cash in ihrem Alltag.
Die Familiensituation ist angespannt, die Eltern streiten ständig und die Kinder müssen ständig ausloten, wie die aktuelle Stimmungslage ist.
Ein gemeinsames Abendessen als Familie lernt Bird erst bei einer Schulkameradin kennen, so etwas gibt es bei ihr zu Hause nicht.

Die drei Kinder sind zwar alle in der gleichen Jahrgangsstufe, der siebten Klasse, aber grundverschieden.
Bird ist klug, aber beschäftigt sich zunehmend mit ihrem Aussehen - das Wichtigste ist aber aktuell die Mission der Raumfähre Challenger, die auch ausführlich im Schulalltag Einzug findet.
Ihr Zwillingsbruder Fitch zockt jeden Tag in der ortsansässigen Spielhalle und Cash ist orientierungslos - er muss die Klasse wiederholen und versteht trotzdem nur Bahnhof in der Schule.

Die Stimmung im Buch ist trostlos - das Nebeneinanderherleben in der Familie, der ständige Streit und die zunehmenden
Selbstzweifel der Kinder, die sich nun mitten in der Pubertät befinden.
Darin werden sich Kinder in der Altersgruppe wiederfinden - Zweifel an sich, am Aussehen, an der Fähigkeiten und ständige Gefühlsschwankungen werden vermutlich nicht unbekannt sein.
Aber ein gute-Laune-Sonnenschein-Buch ist das ganz gewiss nicht!

Viel Raum nimmt der bevorstehende Start der Challenger ein, der insbesondere Bird prägt - sie ist wild entschlossen, auch eine NASA Karriere anzutreten.

Irgendwann erkennen die Kinder, dass sie nicht immer auf Erwachsene setzten können, dass sie aber ja einander haben. Eine schöne Botschaft (bezüglich des zweiten Satzteils) - aber trotzdem bleibt die Grundtristesse.

Mein Fazit: Ein Buch, das Kindern schon etwas zumutet., aber auch zutraut.
Sicherlich nicht für Jede*n geeignet, mir hat es gut gefallen.

Bewertung vom 04.03.2022
Yuzuki, Asako

Butter


weniger gut

So richtig weiß ich auch nach dem Lesen immer noch nicht, was mir dieses Buch sagen will.
"Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung".
Vielleicht ist es das Universelle, das mir hier die Lesefreunde nahm? So viel und das dann so zäh?

Es geht um Rika. Sie ist Journalistin und nimmt Kontakt zu einer inhaftierten Serienmörderin auf, die sie in die Welt des Kochens und des Genusses einführt. Gleichzeitig gelten aber nur die Regeln der Inhaftierten und sie ist höchst manipulativ.

Dann gibt es da noch Rikas beste Freundin, die unter einem unerfüllten Kinderwunsch leidet, Rikas väterlichen Freund, ihre Beziehung zu ihrer Mutter und natürlich die Beziehung zu ihrem Freund plus weitere Charaktere darum herum.

Ich habe mich mit den japanischen Namen unheimlich schwer getan und über lange Strecken des Buches immer wieder kurz innhalten müssen, wer denn nun wer ist.
Die ständigen Schilderungen über die Zubereitung von Lebensmitteln hat mich auch nicht interessiert, ich fand die Beschreibungen auch nicht appetitanregend, nur ständig wiederholend und eher störend in der Ausbreitung.

Es plätscherte so vor sich hin - ich fand es sehr zäh und ohne Spannungsaufbau. Und irgendwann war es dann zu Ende. Welch Glück.

Was ich schon interessant fand, war der Einblick in die japanische Lebensweise, die im wesentlichen aus Arbeit besteht und in der Frauen in einem noch mal ganz anderen Spannungsfeld stehen.
Aber auch die Männer in der Geschichte sind alles andere als glücklich, der Fokus liegt aber auf den Frauenschicksalen.
Retten konnte das für mich das Buch aber nicht, die Aufbereitung war einfach nicht meines.

Bewertung vom 28.02.2022
Tjernshaugen, Andreas

Der Blauwal


ausgezeichnet

Anhand der Reise einer Blauwalmutter und ihres Jungen lernen wir diese faszinierenden Tiere näher kennen.
Durch diese Art der Annäherung ist man viel näher dran, als bei einem reinen Fakten-Buch.
Trotzdem ist es ein Sachbuch, keine niedliche Walgeschichte - ich finde, die Balance ist hier sehr gut gelungen.

Der Autor erklärt kindgerecht anhand von anschaulichen Beispielen und Vergleichen, etwa beim Milchbedarf des kleinen Blauwaljungen: "Der Junge trinkt täglich etwas 200 Liter Muttermilch. Stell dir 200 Milchflaschen vor, dann weißt du, wieviel Milch es braucht."
Denn die riesigen Dimensionen sind sonst gar nicht zu fassen.

Man erfährt ganz viel über die riesigen Tiere, auch über die Entstehung im Rahmen der Evolution. Auch für mich als Erwachsene gab es noch viel Neues.

Was mir besonders imponiert hat: Kinder werden ernstgenommen.
Es werden die Gefahren (Walfang - ein großes Kapitel) nicht ausgelassen.
Auch der Anspruch an ein Sachbuch, nämlich dass alle Informationen stimmen sollten, wird erklärt, gleichzeitig aber auch ausgeführt, dass es noch viele Dinge in der Walforschung gibt, die man nicht weiß und dass es deshalb sein kann, dass in künftigen Jahren neue Erkenntnisse vorliegen.

Ein rundum gelungenes Buch, das ich wärmstens weiterempfehle.

Bewertung vom 26.02.2022
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


sehr gut

Das Buch beginnt ganz von vorne, erklärt, warum man ein Spar-Ziel braucht und stellt verschiedene Anlageformen vor.

Es bedient sich des kumpelhaften „Du“, was mich ein wenig stört, da es hier um ein wichtiges Thema geht, da möchte ich seriös angesprochen werden. Kleinlich, mag sein.
Andererseits ist für mich der ganz große Pluspunkt, dass das Buch es schafft, komplizierte Dinge ganz einfach zu erklären. Es gibt keine wichtigtuerischen, mit Fremdwörtern und Fachsprache überhäuften Schachtelsätze – nein, es liest sich erfrischend, einfach und klar. Hohe Kunst, wie ich finde.
Auch ernste Aspekte werden angesprochen – und zwar in einem Stil, der mir richtig gut gefällt.
Ein Beispiel (es geht um grüne Geldanlagen): „Nur handelt es sich dabei nicht immer um lupenreine Öko-Pioniere, sondern mitunter um Streubomben-Hersteller, Casino-Betreiber oder Ölgiganten, die…“.
Insofern bin ich etwas zwiegespalten, ob der Stil in einem distanzierten „Sie“ auch so gut geworden wäre?

Das Buch steigt wie gesagt am Anfang ein.
Manches fand ich ungenau, etwa das Beispiel für ein Haushaltsbuch. Hier wurden Ausgabenkategorien wie Miete, Supermarkt-Einkäufe u. ä. aufgegliedert und dann quervermischt mit „Bargeld abgehoben“ – fand ich seltsam, denn ob Cash oder unbar ist ja völlig unerheblich, die Ausgaben müssen in ihr Cluster.

Auch die Abwägung, ob Miete oder Eigentum rentabler sind, fand ich sehr, sehr vereinfacht. Man kommt hier zum Schluss, dass wohl überwiegend Miete bei gleichzeitiger Anlage des dann freien Kapitals lukrativer ist – zugrunde gelegt wurde ein 30-jähriger Zeithorizont bis zur Abzahlung der Immobilie. Die dann folgende miet-und tilgungsfreie Zeit (besonders im Alter, wenn die Einkünfte sinken), wurde bei der Betrachtung völlig außen vor gelassen. Auch sonst fand ich die Rechnung nicht plausibel.
Man muss den Autoren aber zugute halten, dass sie schon auf eine stark vereinfachte Rechnung hingewiesen haben.

Es läuft alles auf Vermögensaufbau via ETFs hinaus – das ist die einzig empfohlene Anlageform in dem Buch bzgl. Rendite.
Wie geschrieben, war mir da beispielsweise die Immobilie als Anlageform zu schnell abgebügelt.

Wenn man sich aber für ETFs interessiert, dann ist das Buch zum Einstieg wirklich super.
Ich habe mich damit bislang noch nicht groß beschäftigt und ganz viel Neues erfahren.
Sei es, nach welchen Kriterien man einen passenden ETF suchen kann, wie man die kryptischen Bezeichnungen liest und ganz praktische Hilfestellungen, wie etwa eine Depoteröffnung.
Es gibt Hinweise zur steuerlichen Behandlung und es wird auf alternative ETFs eingegangen.
Gerade den Abschnitt fand ich besonders spannend, die Bandbreite ist riesig. Nachhaltig kann auch hier vieles bedeuten, von offensichtlichem Ausschluss bestimmter Firmen bis zu strengen Regeln, dass auch die Beteiligung an Waffenunternehmen zum Ausschluss führt. Auch Aktienkäufe, die religiösen Werte und Regeln beachten, gibt es. Das war sehr spannend – auch der Hinweis auf die Konsequenz für die Wertanlage.

Wichtig und richtig fand ich auch, dass neben der rein rationalen Renditeentscheidung auch weiche Faktoren wie Sicherheitsgefühl u. ä. Berücksichtigung fanden.

Insgesamt fand ich das Buch erstaunlich kurzweilig und aufschlussreich.
Von oben genannten kleinen Kritikpunkten abgesehen, empfehle ich das Buch weiter, wenn man sich bislang noch nicht tiefer mit der Materie beschäftigt hat und Interesse an ETFs hat.
Unterhaltsamer und müheloser habe ich jedenfalls noch nie Finanzwissen vermittelt bekommen.

Bewertung vom 26.02.2022
Hall, Georgie

Einatmen, ausrasten


gut

Eliza ist fünfzig und mitten in den Wechseljahren, die bei ihr auch mit voller Wucht zuschlagen.
Ihr Traum von einer großen Karriere als Schauspielerin hat sich nicht erfüllt, stattdessen liest sie erotische Hörbücher ein. Momentan ist das auch die einzige Begegnung in Sachen Erotik, dann auch ihre Ehe läuft gerade nicht so gut.
Dazu eine Teenagertochter, an der Eliza den Alterungsprozess ihres Körpers umso deutlicher vor Augen geführt bekommt...und das Unsichtbarwerden von mittelalten Frauen in der Gesellschaft.
Puh! Gar nicht lustig.

Die Autorin schildert das allerdings sehr humorvoll und so begleiten wir Eliza bei ihrem atemlosen Alltag voll von Fettnäpfchen, Wutanfällen und Verzweiflung. Denn Eliza gibt nicht kampflos auf, mein, das kann es nicht gewesen sein!

Ich bin hin- und hergerissen, wie ich das Buch nun final einschätze.

Einerseits mag ich das Thema - und den humorvollen Umgang damit. Wenn man selbst in dieser Altersgruppe ist, dann kann man sich da wiederfinden.
Auch die Charaktere sind super - so bunt und vielschichtig. Von der Akademikerfamilie zum bodenständigen Schreiner, Teenie-Probleme, Autismus, Geschwisterbeziehungen, älter werdende Eltern, eine schöne Bandbreite.

Der bereits angesprochene Humor hat sich bei mir allerdings relativ bald abgenutzt. Es gab einige Szenen und Textstellen, die ich sehr witzig fand (köstlich zum Beispiel die Aussagen zum Geschlecht der Nomen, insbesondere der deutschen Nomen).
Aber auf Dauer hat mich das nicht überzeugt.

Ich fand das Buch hat sich insgesamt leider ziemlich gezogen. 448 Seiten lang nur kreisend um die o.g. Thematik war mir zu wenig, ich fand das Buch irgendwann dann langweilig.
Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.

Bewertung vom 23.02.2022
Schröder, Patricia

Das Geheimnis von Scary Castle / Magic Elements Bd.2


ausgezeichnet

Endlich gibt es die Fortsetzung, wir konnten es kaum erwarten.
Emma, Alina, Leonie und Kim wissen nun um ihre Zauberkräfte.


Es geht gleich wieder magisch los, geheimnisvolle Stimmen im Badezimmer. Wie schaurig! Oder ist das vielleicht gar keine Magie, sondern…?

Emmas Mutter ist auch wieder voll in ihrem Element, das zwar nichts mit Magie, sondern mit Erfindergeist und Tüftelei zu tun hat und ihre Familie ist ihr aktuelles Experimentierfeld. Das sorgt für viele Lacher (und Empörungsrufe!) zwischendurch.

Überhaupt benimmt sich Emmas Familie recht sonderbar und wir haben wüste Vermutungen angestellt, warum.

Dann trudelt eine Einladung nach Schottland ein und auf Schloss Scary Castle sollen die magischen Fähigkeiten trainiert werden. Juchuuuh! Aber tja, das Schloss heißt Scary (deutsch: unheimlich) Castle und der Name ist Programm. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse und puh, das war richtig, richtig spannend und schon auch ganz schön gruselig. Ob die magischen Elemente dieses Abenteuer meistern? Das verraten wir natürlich nicht.

Wie lieben diese Reihe und Band 2, weil
a) man so schön miträtseln kann. Wer steckt hinter den dunklen Elementen? Wir witterten überall Gefahr! Und wer ist noch Mitglied bei den Guten im Erwachsenenteam? Und überhaupt, wie hängt alles zusammen?
b) es immer spannender wird, aber genau in der richtigen Dosis. So spannend, dass wir das Buch nicht weglegen können, aber nicht so düster, dass wir nachts Albträume bekommen.
c) wir uns kringelig lachen können über die Erfindungen von Emmas Mutter
d) wir die vier Mädels der Magic Elements so ins Herz geschlossen haben
e) es so viele nette Details gibt, von den Schlumpel-Homeoffice-Klamotten bis zu den originellen Schimpfwörtern
f) es zwar eine Reihe ist, aber das Einzelbuch nicht mit einem ganz und gar bösen Cliffhanger endet (wie mittlerweile leider oft üblich, das können wir gar nicht leiden). Klar ist noch nicht alles aufgelöst, es geht ja zum Glück noch weiter, aber das Buch hat schon in sich einen guten Teilabschluss.
Und natürlich
g) das Buch von unserer Lieblingsautorin ist!

Wir freuen uns schon auf hoffentlich noch viele weitere Bände mit den Magic Elements.

Bewertung vom 19.02.2022
Schlüter, Andreas

Young Agents New Generation (Band 3)


ausgezeichnet

Wir sind ja große Fans der Serie und haben auch schon die Vorgänger-Agentenkinder-Reihe verschlungen.

Hier erlebt nun die neue Generation ihr bereits drittes Abenteuer. Man sollte sich nicht vom Cover täuschen lassen: natürlich ist auch die Truppe weiterhin komplett und Abena, das Mädchen in der Runde, macht das Trio erst vollständig.

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive erzählt, aber wechselweise aus Sicht von Abena, Tim und Balu. Damit man auch immer sofort erkennt, wer gerade erzählt, hat jede Figur eine eigene Schriftart. Das ist gut gelöst, damit kommen auch Kinder sofort klar.

Dieses Mal geht es in die Hacker-Szene. Deshalb wird es IT-lastiger und es fallen auch viele Begriffe in dem Zusammenhang. Aber auch wenn man sich in dem Metier nicht so auskennt, kein Problem, es ist für das Verständnis nicht relevant.

Es geht wie gewohnt temporeich und mit vielen Action-Szenen zu und ist auch für die Kinder-Agenten nicht ungefährlich. Klar, dass hier jetzt keine brutalen Morde geschehen (gar keine Morde), aber es geht um richtige Kriminelle, die vor nichts zurückschrecken. Aber für die empfohlene Altersgruppe passt das schon, da mag man es schon aufregender.

Sehr schön war auch, dass es eine Wiedersehen mit den Young Agents der ersten Staffel gab, die wir ja auch sehr mochten.

Mich haben so ein paar Logikfehler (natürlich nicht, dass Elf- und Zwölfjährige voll die super Agenten sind, das ist bei James Bond nicht glaubwürdiger und stört da ja auch nicht, eher so in kleinen Details) und zwei Grammatikfehler gestört, deshalb hätte ich diesmal "nur" vier Sterne vergeben.
Aber das Kind wollte sich darauf nicht einlassen und befand, dass es ein astreines fünf Sterne Buch ist - und hier entscheidet dann natürlich die Zielgruppe, die am besten sagen kann, was ein sehr gutes Buch ausmacht.
Also: Fünf Sterne!