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Elohym78
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Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 409 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2011
Bazell, Josh

Schneller als der Tod / Pietro-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

In dem Buch geht es um einen ehemaligen Auftragsmörder der Mafia. Pietro Brnwa steht nach der Ermordung seiner Großeltern allein da und wünscht sich nur eins im Leben: Rache! Durch Finess und Witz erschleicht er sich die Freundschaft zu Skinflick, Sohn eines Mafiaanwalts. Er wird in der Familie aufgenommen und ist bald am Ziel seiner Träume. Eines Tages tritt Magdalena in sein Leben, die Liebe seines Lebens. Ihr zu liebe bricht er die alten Brücken ab und beginnt ein neues Leben. Er begibt sich in ein Zeugenschutzprogramm und wird Arzt. Neues Leben, neues Job, neue Einstellung. Doch die Vergangenheit holt ihn ein.

Josh Bazell erzählt die Geschichte von Pietro in zwei Sparten. Sein aktuelles als Arzt umfasst einen Tag und nebenher die Vergangenheit. Auf der einen Seite die Aktion, der Mord, der Verrat und auf der anderen die Hoffnung und der Neubeginn. Ich hatte fast das Gefühl, dass das Buch von zwei unterschiedlichen Autoren verfasst wurde! Brutal einerseits und einfühlsam andererseits. Er springt vom lockeren Erzählstil in einen nachdenklichen, mal humorvoll, mal sarkastisch. Man leidet mit Pietro, da er von einem Schicksalsschlag in den nächsten tappt und sein Weltbild um 180 Grad gedreht wird. Trotzdem gibt er nicht auf und kämpft weiter.

Mein Fazit: Ein wunderbares Buch! Temporeich, nicht zu viele unverständliche Fachausdrücke, witzig und spannend! Gebündelt auf 300 Seiten, die man in einem Rutsch lesen kann.

6 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Wells, Dan

Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1


gut

In dem Buch "Ich bin kein Serienkiller" geht es um einen Jungen namens John. Weder scheint er normal, noch ist er es. Er lebt mit seiner Mutter zusammen, die mit ihrer Schwester und ihrer Tochter eine Leichenhalle betreibt. Schon seit frühester Kindheit hilft John ihnen bei der Arbeit. Erst nur beim Aufräumen der Kapelle, später beim Herrichten der Leichen. Dabei empfindet er eine morbide Faszination, der er sich nicht entziehen kann. Eines Tages bekommen sie ein Leiche, der eine Niere fehlt. Zu Anfang glauben alle, dass der Mörder nur ein Erinnerungsstück mitnehmen wollte, doch John findet bald heraus, dass sein Nachbar ein Dämon ist, der die fehlenden Teile zu seiner Regeneration benötigt. Das Morden geht weiter und die Zeitspannen werden kürzer. Neben Johne Ermittlungsarbeit geht er seinem gewohnten Leben weiter, das aus Therapiesitzungen besteht. Er kann keine Gefühle empfinden und befürchtet, dass er, wenn er sich nicht strengen, selbstgebastelten Regeln unterwirft, selbst zu einem Serienmörder entwickelt. Er empfindet keine Freundschaft, keine Liebe, kein Mitgefühl. Nur Faszination, was Leichen und den Tot betrifft.

Dan Wells beschreibt seine Charaktere gut und ich kam schnell in die Geschichte rein, konnte der Handlung folgen. Die anfangs gut aufgebaute Spannung schwächt leider immer mehr ab und wird wirr und abstrus. Dass der Dämon aus Liebe tötet, um seinen Körper zu erhalten, damit er bei seiner geliebten Frau bleiben kann ist gut, wird aber leider nicht vertieft. Warum es überhaupt ein Dämon sein mußte, ist mir schleierhaft und hat dem Buch auch nicht gut getan. Es zieht die Handlung ins lächerliche und der Thriller schwächt sich zu einem möchte-gern Fantasy irgendwas ab.

Mein Fazit: Der Klapptext verspricht, was das Buch nicht halten kann.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Etzold, Veit

Das große Tier


gut

In dem Buch "das grosse Tier" geht es um zwei Gruppen, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Der ultimative Kampf, Gut gegen Böse, der seit Jahrtausenden währt. Auf der einen Seite steht die Kirche mit ihrem Hüter Coreolanus und auf der anderen Seite der Wächter und die Kinder des Kronos. Tyron, die rechte Hand des Wächters rekrutiert Männer und Frauen, die ihm diese Macht sichern sollen. Mörder, die unbequeme Zeitgenossen umbringen und Finanzgenies, um den Aktienmarkt der Welt zu beherrschen und um den Geldfluss zu kontrolliern. Das oberste Ziel ist es, alle Computer miteinander zu vernetzen, um die totale Kontrolle zu erlangen.

Durch einen Zufall stolpert die Polizistin Sarah in diesen Kampf. Während ihr Kollege Winterfeld in dem Mordfall an einem Finanzhai ermittelt, soll sie die wirtschaftliche Seite untersuchen. Ihr Freund Vincent Wagner steht ihr zur Seite. Bald geraten die beiden in einen Strudel aus Gewalt und Intriegen, aus dem sie nur mit Mühe entkommen. Seiten werden gewechselt, Freunde werden zu Feinden, die Situation eskaliert, der Jäger wird zum Gejagten...

Der Autor Veit M. Etzold schreibt in einem rasanten Stil, der kaum Zeit zum Luft holen lässt. Er erzählt die Story aus verschiedenen Perspektiven und wechselt von Ort zu Ort. Dabei gibt er gut erklärte Einblicke in den Wirtschaftskreislauf der Börse und des Glaubens, gespikt mit Kunstgeschichte und der Ermittlungsarbeit der Polizei. Ein umfangreicher Thriller, bei dem jedes bekannte Genre erfolgreich abgedeckt wird. Etzold schafft es, die Spannung bis zum Schluß aufrecht zu erhalten und am Ende das Buch nicht abflauen zu lassen.

Trotzdem hat das Buch mich nicht überzeugt. Die Sprünge zu den einzelnen Personen und Ermittlungsorten fand ich anfangs verwirrend und später nervig. Bis zur Hälfte des Buches mußte ich überlegen, wer wo warum gerade war. Die allzu präziesen Einblicke in die Finanzwelt fand ich langweilig, von dem vielen Latein und den Zitaten ganz zu schweigen.

Mein Fazit, kein Buch für zwischendurch. Man sollte sich die Zeit nehmen und es konzentriert lesen, damit man die einzelnen Handlungsstränge nicht aus den Augen verliert. Auch die Idee mit den zwei Großmächten im Hintergrund finde ich abgedroschen.

Bewertung vom 15.01.2011
Talbot, Julia

Dämonenherz


gut

In Dämonenherz geht es um die Liebe zwischen Anna Sternberg, einer nicht sehr erfolgreichen PR-Agentin und dem Finanzhai Carl Weller. Aber Carl Weller ist mehr als das, viel mehr. Er ist ein untoter Dämon, der seine Seele für seinen Bruder verpfändert hat und im Gegenzug von den Elementen Macht und Reichtum bekam. Alle hundert Jahre muß er eine neue Seele opfern, um weitere hundert Jahre auf der Erde wandeln zu können. Er macht Anna zu seiner Amazone, die für ihn in den Kampf mit den Elementen ziehen soll. Anfangs hält Anna ihr Abkommen mit Weller für einen neuen Job und gerät in den Strudel um Macht und Einfluß, aber auch in eine Liebesbesziehung, die nur der Tod beenden kann. Auch Annas Freundin Vicky und ihr Vater geraten am Rande mit in den Kampf der Dämonen um die Weltherrschaft. Annas Freundschaft zu Vicky wird auf eine schwere Probe gestellt, als Vicky in den Einflussbereich von Sandrine, der Erzfeindin von Weller, gerät.

Die Grundidee zu diesem Fantasy-Roman gefällt mir sehr gut. Dämonen regieren versteckt unter uns die Welt. Wer mit ihnen in Berührung kommt, lernt eine magische, aufregende Welt kennen. Allerdings hätte ich mir eine gründlichere Ausarbeitung der Charaktere und der Hintergründe gewünscht. Zum Beispiel werden die Elemente als oberste Herrscher der Erde erwähnt, aber es wird nicht weiter auf die Mächtigen eingegangen. Auch die Feindschaft zwischen Sandrine und Carl wird kurz angerissen, aber nicht näher erläutert. Warum darf Carl Weller sich nicht verlieben? Weil alle seine Frauen automatisch zu seiner Amazone werden und im Vulkan für seine Seele kämpfen müssen? Auch bei der Liebesbeziehung zwischen Anna und Weller hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Sie mag ihn aus vielen -verständlichen- Gründen nicht, aber ist ihm körperlich total verfallen, sobald er in ihrer Nähe ist. Alles nur wegene seiner dämonischen Macht?

Das Buch ließ sich in einem Rutsch lesen, was dem flüssigen, spannenden Schreibstil von Julia Talbot zu verdanken ist. Ich kam sehr gut in die Geschichte rein, auch wenn am Ende leider viele Fragen offen blieben. Wenn eine Spur von Dramatik aufkam, wurde sie, aus mir unverständlichen Gründen, sofort wieder im Keim erstickt. Ich habe das Buch gerne gelesen, lege es jetzt aber auch gerne wieder zur Zeit und lasse den Inhalt im Nirvana verschwinden.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Gedge, Pauline

Der Seher des Pharao


sehr gut

Um es direkt vor weg zu nehmen, ich hätte dem Buch gerne die volle Punktzahl gegeben, aber an einigen Stellen empfand ich die Rechtschreibfehler als massiv störend und sinnverzerrend! Warum ist das keinem vor dem Druck aufgefallen??

Dank des sehr flüssigen Schreibstils der Autorin Pauline Gedge, kam ich mit einem Sprung in der Geschichte an. Das Buch entführte mich in das alte Ägypten. Die Autorin hat alles so plastisch beschrieben, dass ich die Nilschwemme, die weiten Blumenfelder und die Städte bildlich vor mir sah! Selbst die unerträgliche Hitze konnte ich spüren. Sie beschreibt die Städte und insbesondere die Tempelschulen in Iunu und Chmunu bis ins kleinste Detail, ohne dass die Geschichte abdriftete oder gar langatmig und somit langweilig wurde.

Es geht um den jungen Huy. Sein Onkel Ker finanziert ihm den Besuch der Tempelschule in Iunu. Durch einen Unfall verliert er sein Leben und wird von den Göttern zurück ins Leben gerufen. Seit dem hat er die Gabe der Voraussicht und der Heilung. Sein Lebens- und Leidensweg wird beschrieben. Wie er mit der Gabe umzugehen lernt, seine erste - und auch einzige - Liebe zu Anuket und seine Freundschaft zu Thutmosis, der ihm den nötigen Halt in allen Lebensbereichen gibt.

Später wird er der Seher des Pharao. Diesen Part hätte ich mir allerdings etwas ausgearbeiteter gewünscht, da der Titel des Buches immerhin so lautet. Dafür kam es etwas zu kurz. Aber vielleicht gibt es eine Fortsetzung, über die ich mich sehr freuen würde?

Mein Fazit: Ein wirklich lesenswertes Buch, was Lust auf mehr macht!

Bewertung vom 15.01.2011
Harris, Joanne

Denk an mich in der Nacht


schlecht

In dem Buch geht es um... ja, um was eigentlich? Um blutrünstige Vampire? Um Liebe, die blind macht? Um verratene Freundschaften? Um Dinge die wir sehen oder glauben zu sehen?

Joanne Harris hat ihr vorliegendes Buch in zwei Bereiche gegliedert. Sie erzählte die Geschichte von Daniel Holms, der eine junge Frau vor dem Ertrinken rettet. Während Daniel sich noch von einer schweren Erkältung erholt, macht sich sein bester Freund an die Gerettete ran. Viel mehr, sie sich an ihn. Die Männerfreundschaft zerbricht, da beide Rosemary für sich haben wollten. Allerdings zerbricht nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Persönlichkeiten der Männer. Sie geben sich auf für Rosemary. Während Robert stirbt, wird Daniel von Rosemarys Anhängerschaft zum Vampir gemacht. Wer sich jetzt auf spannende Szenen gefreut hat, muß leider weiter warten.

Auf der anderen Seite wird die Geschichte von Alice, einer jungen Künstlerin geschildert. Eines Tages bringt ihr Exfreund seine neue Freundin mit zu ihr. Ginny hat große Ähnlichkeiten mit Rosemary. Dies fällt Alice bald auf, da sie das Tagebuch von Daniel Holms gefunden hat. Ein Katz- und Mausspiel beginnt um die wahre Identität Ginnys, die blinde Versessenheit von Joe und ein Überlebenskampf. Wer hier auf Spannung hoffte, wird auch jetzt wieder enttäuscht werden.

Die Autorin hat anscheinend versucht, auf den Vampir-Zug aufzuspringen und ist kläglich gescheitert! Mein Fazit: 389 Seiten gähnende Langeweile!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Picoult, Jodi

Das Herz ihrer Tochter


sehr gut

Das Buch hat mir sehr gut gefallen! Jodi Picoult hat einen unnachahmlich schönen, einfühlsamen Schreibstil, der mir unter die Haut geht. Sie schafft es Themen in ihren Büchern zuverarbeiten, die gerne von der Gesellschaft tot geschwiegen werden. So auch in diesem Werk.

Es geht um den zum Tode verurteilten Mörder Shay. Er hat - angeblich - Junes Mann und Tochter ermordet. Dafür soll er durch die Todesspritze hingerichtet werden. Gegen den Tod wehrt er sich nicht, aber gegen die Art. Er möchte lieber hängen, um Junes Tochter Claire sein Herz zu spenden. Damit aber nicht genug. Um Shay herum geschehen Zeichen und Wunder, so dass sich seine Umwelt leise fragt, ob er der wiedergeborene Christus ist.

Drei sehr brisante Themen: Todesstrafe, Organspende und Glaube.

Erzählt wird der Roman aus vier verschieden Perspektiven. Zum einen aus der Sicht von June. Sie ist die Mutter, die Mann und Kind verloren hat. Einfühlsam wird ihre Sicht der Dinge beschrieben. Wie sie den Mörder ihrer Familie sieht, die Ablehnung des Herzens, welches ihrer verbliebenen Tochter das Leben retten kann. Das langsame Umdenken und die Aufkeimung des Hoffnungsfunkens. Aus der Sicht von Lucius dem Zellennachbarn. Hier geht es um das Leben im Gefängnis, das Miteinander von Schwerstverbrechern. Brutal offen aber doch auch wieder herzlich. Man lernt die für einen alltäglichen und selbstverständlichen Dinge des Lebens schätzen. Aus der Sicht von Father Michael. Wohl die prikärste von allen, da er vor elf Jahren in der Jury saß, die Shay zum Tode verurteilte. Nur durch den Weg zu Gott, konnte er dies verarbeiten und ist Shay jetzt eine Stütze. Und zu guter letzt aus Maggies Sicht, seiner Anwältin. Sie ist mehr außen vor als alle anderen, fühlt sich aber gleichzeitig am stärksten mit Shay und seinem Schicksal verbunden.

Trotz des verschieden Perspektiven ließ sich das Buch wunderbar lesen und ich konnte es nicht weglegen, bis die letzte Seite verschlungen war!

Den einen Stern Abzug gab es, weil die Geschichte mich zu sehr an Stephen Kings Green Mile erinnerte. Es scheint bis ins kleinste Detail abgekupfert und das geht für mich gar nicht!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack! Chris Carter hat ein Händchen dafür, einen Leser zu fesseln! Bei einigen Thriller-Autoren zerliest sich die Geschichte im Mittelteil etwas, aber auch hier kam keine Langeweile auf. Spannend, packend und grausig bis zur letzten Seite!

Schon der Anfang der Geschichte katapultiert einen mitten ins Geschehen! Carlos Garcia, einer der Ermittler des Teams wird von dem Kruzifix-Killer gefangen genommen und gequält. Nur sein Partner Robert Hunter kann ihn retten. Wie es zu dieser Entführung kam, wird später geschildert. Der Fall rollt sich quasi von hinten auf, allerdings nicht ganz. Eine tolle Erzählstrategie, die unerwartete Wendungen nimmt und in keiner Weise vorhersehbar ist!

Eine grausame Mordserie hält eine ganze Stadt in Atem! Der Kruzifix-Killer. Robert Hunter, ein Profiler, bekommt den Fall zugeteilt und ermittelt lange Zeit, ohne je eine Spur des bestialischen Mörders finden zu können, der seine Opfer über Stunden langsam zu Tode foltert. Durch Zufall fassen sie einen Verdächtigen und der Fall wird abgeschlossen. Gut ein Jahr später meldet der Täter sich jedoch zurück und eine atemlose Katz und Maus Jagd beginnt.

Dank des flüssigen Schreibstils, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch verschlungen. Das Buch schreit förmlich nach einer Fortestzung mit diesem charmanten Ermittlerteam!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Yglesias, Rafael

Glückliche Ehe


sehr gut

Das Buch hat mich zu tiefst bewegt. Schon in der Leseprobe hatte ich den Eindruck, dass das Buch nichts kurzweiliges ist und genau das hat es auch gehalten! Rafael Yglesias beschreibt in sehr sensiblen und einfühlsamen Worten die Liebesgeschichte zwischen Enrique und Margaret. Von ihrem ersten Kennenlerne bis hin zu Margarets Krankheit und Tod.

Das Buch ist in zwei Sequenzen gegliedert. Vergangenheit und Gegenwart. In dem einen Teil beschreibt Yglesias, wie Margaret und Enrique sich kennenlernen und man bekommt einen Eindruck in ihre Gefühlswelt. Das Bangen, ob der andere einen mag, die innere Zerrissenheit, wenn man mal was "blödes" gesagt oder getan hat. Enrique hat die Schule abgebrochen und einen Roman geschrieben, der ihm das Leben ohne elterliche Unterstützung ermöglicht. Diese Unterstützung und den Halt hätte er sowieso nie von seinen Eltern erhalten und darunter leidet er. Schon früh mußte er lernen, dass nur er und sein Können zählen. Einerseits hat ihn das reifen lassen, aber tief in seinem Inneren ist er zu tiefst verunsichert und sucht Liebe, Halt und Geborgenheit. Genau dies findet er in Margaret. Ihre Eltern standen immer hinter ihr, auch finanziell. Sie nimmt Enriques Leben in die Hand. Sehr subtil und vorsichtig, was er genießt. Keine Entscheidung, die er nicht trifft, ohne mit ihr Rücksprache gehalten zu haben.

Dies ändert sich, als Margaret an Krebs erkrankt und Enrique ihrer beider Leben in die Hand nehmen muß. Sie glauben, den Krebs besiegt zu haben, bis er zurückkehrt. Bösartiger denn je. Als keinererlei Aussicht auf Heilung mehr besteht, beschließt Margaret, zu sterben. Ihr Mann unterstützt sie. Er holt sie nach Hause, pflegt sie und organisiert Treffen mit allen Freunden, damit sie sich verabschieden kann. Der Autor schildert die Krankheit und den Zustand zwar in allen grausamen Einzellheiten, aber so gefühlvoll, dass ich mitgelitten habe und zu Tränen gerührt war.

Ein wirklich lesenswertes Buch! Hier wird die Zweisamkeit und die totale Aufgabe für den geliebten Menschen groß geschrieben, ohne kitschig zu sein. Die beiden werden mich gedanklich noch lange begleiten.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2011
Martin, Charles

Wohin der Fluss uns trägt


ausgezeichnet

Ein wirklich wunderschönes Buch! Ich bin total begeistert! Hier passt einfach alles zusammen und ich habe jede Seite in vollen Zügen genossen!

Zum einen ist es ein Bildband. Charles Martin versteht es hervorragend, die Natur so plastisch zu beschreiben, dass ich den Fluss, die Stadt Charleston und Chris' Bilder wirklich vor mir sah! Selbst die plötzliche Mückenplage habe ich "gesehen" und meinte, in Deckung gehen zu müssen. Chris' Bilder rührten mich an und der Fluss... ja der Fluss in seiner Schönheit, Brutalität, Unberechenbarkeit und Ruhe floss vorbei.

Zum anderen ist es eine der schönsten und tragischsten Liebesgeschichten, die mir je begegnet ist. Chris verliebt sich in Abbie. Sie ist von altem amerikanischen Südstaatenadel und er ein Niemand. Die beiden kämpfen gegen Vorurteile, ihre Familie und den alten Adel. Nach langem Ringen kommen die beiden endlich zur Ruhe und können ihr Leben genießen. Leider nicht lange, da Abbie unheilbar an Krebs erkrankt. Ihr letzter Wunsch ist, es eine Liste mit zehn Punkten zu erleben. Einer, den Fluss St Mary's in seiner vollen Länge zu befahren. In einer Nacht- und Nebelaktion entführt Chris seine Frau von ihrem Krankenbett und erfüllt ihr diesen Herzenswunsch. Gemeinsam erleben sie wunderschöne Momente, aber auch Abenteur.

Charles Martin schreibt beide Leben vermischt. Abbie und Chris befinden sich auf ihrer großen Fahrt über den St. Mary's und durch Rückblicke erfährt man von ihrem bisherigen Lebens- und Leidensweg. Nicht kitschig, sondern romantisch. An vielen Stellen mußte ich mit den Tränen kämpfen, konnte aber auch lachen. Ein Buch, welches ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, bis die letzte Seite verschlungen war! Absolut lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.