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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Bewertungen

Insgesamt 2724 Bewertungen
Bewertung vom 20.10.2023
Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

One Pot deftig - Die besten Rezepte für Eintopfgerichte. Wenige Zutaten, einfache Zubereitung -


sehr gut

Deftige und schmackhafte Kochideen aus einem Topf!
Im Bassermann Verlag erscheint "One Pot deftig - Die besten Rezepte für Eintopfgerichte", in diesem Kochbuch wird mit wenigen Zutaten und einer einfachen Zubereitung deftig gekocht.

Kaum beginnt die kältere Jahreszeit, hat man wieder Appetit auf deftige Küche, die Kraft gibt, von innen wohltuend wärmt und auch noch aufgewärmt gut schmeckt. Dieses Buch vereint Omas Eintopf- und Schmorgerichte, angesagte One-Pot-Köstlichkeiten und regionale Spezialitäten, die sich einfach und ohne großen Aufwand zubereiten lassen.

Das Buch startet mit kurzen Information zum Waschen, Putzen und Schälen, danach teilt sich das Buch in drei Kapitel. Die 38 Rezepte umfassen Gerichte mit Fleisch, Fisch und vegetarisch.

One Pot mit Pasta & Reis:

Hier habe ich das Rezept Spirelli mit Lachs, Fenchel und Pesto nachgekocht, finde es aber schwierig, den Garpunkt vom Lachs gleichzeitig mit noch bissfesten Nudeln hinzubekommen. Das nächste Mal würde ich den Lachs doch lieber separat braten und dann zum Gericht geben.

- Gewürzreis mit Gemüse (Ingwer, Nelken und Kardamom geben hier den besonderen Kick)

- Chicken Tikka (warum nicht auch mal Indisch kochen?)

- Pasta mit cremiger Wurst-Fenchel-Sauce

- Scharfes Makkaroni-Rindfleisch-Chili


Die Klassiker:

- Hühnersuppe mit Grießklößchen (super schnelle Variante!!!)

- Saftgulasch (so wie bei Oma!)

- Wirsingeintopf mit Speck

- Pichelsteiner



Die Besonderen:

- Rindfleischschmortop in Rotwein-Gemüse-Sauce (wie Boef Bourguignon)

- Kartoffelgulasch mit Debrecziner

- Schneller Fischeintopf

- Bauerntopf mit Hack und Paprika

- Szegediner Tofu-Gulasch (lässt man den Joghurt-Dipp weg, hat man ein veganes Gericht)

Die Zubereitung wird übersichtlich mit den Zutaten auf einer Seite erklärt, dazu folgt ein appetitanregendes Foto des Gerichts, einige Fotos werden vorne oder am Ende gezeigt.

Der Schwierigkeitsgrad ist unterschiedlich, das jeweilige Level wird im Rezept angegeben.

Die Vorteile des One Pot-Kochens liegen auf der Hand, es ist energie- und platzsparend, einfach in der Zubereitung und man erhält ein gelungenes Geschmackserlebnis, weil alle Nährstoffe und Aromen im Topf bleiben.

Eintöpfe und Schmorgerichte klappen wunderbar aus nur einem Topf und man erhält alle Röstaromen. Bei den Gerichten mit Nudeln oder Reis würde ich diese unbedingt separat kochen, weil man den Garpunkt von Gemüse und Nudeln gut aufeinander abstimmen muss, damit man keine zerkochten Nudeln essen muss.


Die Auswahl der Rezepte ist vielseitig, die Gerichte sind sehr deftig und passen gut in das Winterhalbjahr. An diese Gerichte können sich auch Anfänger wagen und die Hausmannskost hat sich schon über Generationen bewährt. Hilfreich sind das alphabetische und das nach Themen geordnete Register.


Lassen Sie sich von der One-Pot-Küche inspirieren und genießen den Komfort, den Ihnen diese Kochmethode bietet.

Bewertung vom 18.10.2023
Kruse, Tatjana

Strippen statt sticken!


ausgezeichnet

Diese schwungvolle Krimistory sprüht vor Wortwitz!
"Strippen statt sticken!" ist der neunte Teil von Tatjana Kruses Krimireihe um den stickenden Kommissar Seifferheld aus Schwäbisch Hall. Der Krimi erscheint im Haymon Verlag.

Siggi und seine Frau Marianne befinden sich in einer Paartherapie und ausgerechnet als Marianne mit Irmgard zu einem Boule-Tournier fährt, findet in einem privaten Swingerclub ein Mord statt, bei dem Dominik, der Neffe von Siggis Ex-Polizeikollege Dombrowski in Tatverdacht gerät. Er besuchte als angehender Schriftsteller zu Recherchezwecken den Club und wachte neben einer Toten auf. Angeblich hat er die Frau noch nie gesehen und erst recht nicht ermordet. Nun bittet Dombrowski Siggi um Hilfe und da Marianne sowieso gerade unterwegs ist, nutzt Siggi die Gelegenheit und sieht sich im Swingerclub einmal näher um. Und passend zur Paartherapie kann er sich dem Thema Erotik gleich mal auf andere Weise annähern.

Dieses Mal gibt es prickelnde Unterhaltung, denn wir begleiten Siggi in einen Swingerclub und was er da so alles erlebt ist speziell und auch sehr lustig. Von diesen Besuchen wird auch seine Familie durch kompromittierende Fotos aus der Presse informiert. Der Chatverlauf der WhatsApp Familiengruppe zeigt ganz klar, was alle von seinen neuen Ambitionen halten.

Sämtliche Kapitel hat Tatjana Kruse mit treffenden und humoresken Überschriften gespickt. Wer hier nicht lachen kann, dem ist auch nicht zu helfen. Ein kleines Beispiel: "Männer sind sie Dampfkochtöpfe - sie brauchen ein Ventil." Seite 49

Die Krimihandlung läuft recht spannend an, es bleibt nicht bei einer Toten und Siggi findet nach und nach die passenden Puzzleteile für die nahtlose Aufklärung der Fälle. Was aber den besonderen Reiz des Buches ausmacht, sind die gewohnt knallhart gesetzten Pointen Tatjana Kruses. Sie lässt ihre Protagonisten lebendig agieren und versetzt sie in komische oder kompromittierende Situationen, die das Kopfkino anschmeißen und einfach nur zum Lachen animieren. Für diesen humorvollen Unterhaltungswert kann es auch mal slapstickmäßig werden.

Für alle Neulinge und Quereinsteiger der Reihe kann ich dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse empfehlen (wobei die Vorbände wirklich zum Schießen komisch sind!). Die Handlung und die Figuren werden deutlich skizziert und ein Personenregister am Ende des Buches sorgt für weitere Erklärungen.


Dieser Krimi sprüht vor Wortwitz und Humor und macht die Lektüre zu einem besonderen Vergnügen! Wer hier nicht lachen kann, dem ist auch nicht zu helfen.

Bewertung vom 16.10.2023
Huber-Janisch, Angelika

Was willst du wissen? Das große Fragen- und Antwortenbuch - Tiere


ausgezeichnet

Ein großartiges Tierbuch für wissbegierige Kinder!

Weltweit sind fast 1,4 Millionen Tierarten bekannt und viele weitere Arten sind noch nicht mal entdeckt. Was weißt du über die Tiere und welche kennst du schon?

Das Wissen über die Tierwelt ist schon allein durch die Menge der vielfältigen Arten nahezu endlos, nicht einmal ein Biologe kann alle Fakten über Tiere wissen. In diesem Buch werden über hundert Fragen und Antworten vorgestellt und mit entsprechenden Tierillustrationen begleitet.

Kapitelweise wird zunächst nach einzelnen Tiergruppen unterschieden: Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien, Amphibien und Insekten werden mit Beispielen näher vorgestellt. Danach geht es in die speziellen Lebensräume wie Tiefsee, Regenwald, Berge, Wald, Moor und Wiese hinein.


Die Texte erscheinen wunderbar kindgerecht formuliert, die Autorin spricht die Kinder direkt in ihren Fragen an und baut auf lustige und spielerische Weise spezielle Fakten und Wissen ein, die Kindern den Weg ins Tierreich ebnen. So macht Wissensvermittlung Spaß und man kann sich auch einzelnen Tiergruppen widmen, für die sich die Kinder besonders interessieren.

Die Fragen ranken sich um das Aussehen und die Fähigkeiten der Tiere, um spezielle Fortpflanzung, Symbiose mit anderen Tieren und vielen weiteren Themen. Warum fällt z. B. ein Vogel beim Schlafen nicht vom Baum? Welche heimischen Vögel sind die kleinsten? Warum werden Putzerfische im Maul von Barschen nicht gefressen? Wie sieht eine Schlange? Und gibt es in der Tiefsee eigentlich Gespenster?

Außerdem kann man sich über lustige Tiernamen informieren und raffinierte Tarnmöglichkeiten kennenlernen und bekommt einige Tierrekorde vorgestellt.

Die Vielseitigkeit der Fragen in diesem Buch spricht viele Tierfreunde an. Bei einer Kindergeburtstagsfeier kann es gut als lustige Fragerunde durchspielen, um zu sehen, wer die meisten Fragen beantworten kann.

Vom Verständnis her eignet sich das Vorlesealter ab fünf Jahren, aber auch kleinere Kinder können schon anhand der naturgetreuen und wunderschönen Illustrationen die Tiere entdecken und gleichzeitig ihre Namen lernen.

Dieses wissensreiche Tiersachbuch stellt Kindern die Welt der Tiere mit ihren besonderen Fähigkeiten, Besonderheiten und einigen Rekorden auf interessante und anschauliche Weise vor und weckt damit großes Interesse für die verschiedenen Spezies. Das ist wichtig, denn nur was man liebt, möchte man auch schützen!

Ein toller Geschenktipp für wissbegierige Kinder!

Bewertung vom 15.10.2023
Nygaard, Hannes

Heiße Tage an der Förde


sehr gut

Kniffliger Wirtschaftskrimi mit hochaktuellen Themen
"Heiße Tage an der Förde" ist der neue Krimi von Hannes Nygaard, der im Emons Verlag erscheint.

Es ist Hochsommer und durch den Klimawandel sorgen Hitzewellen und Hochwasser für unerträgliche Zustände. Kriminalrat Lüder Lüders hat währenddessen ganz andere Sorgen, nach einem Drohbrief gegen den Benzin- und Ölkonzern Nordic Energi kommt es einem brutalen Mord an einem Tankwagenfahrer und schliesslich explodiert der Tanklastzug eines örtlichen Unternehmens. Die Anschläge sorgen für eine brisante Situation. Aber wer steckt dahinter? Lüders wagt sich mit seinen Ermittlungen in ein tödliches Inferno internationalen Ausmaßes.


Der Krimi startet spektakulär mit einer tödlichen Folge des Klimawandels, wie aufgrund der klimabedingten Hitzewelle ein älterer Mann tragisch zu Tode kommt. Doch damit nicht genug, hinterm Deich der Kieler Förde geht es auch im kriminellen Bereich heiß her und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht um internationale Wirtschaftsinteressen und um kriminelle Machenschaften, denen die nationalen Klimaziele völlig egal sind.



Hannes Nygaard beweist in diesem Buch sein Talent, aktuelle Themen in einen spannenden Krimiplot einzubauen und nutzt die aktuellen Energiethemen um fossile Energie und Klimaschutz unter dem Aspekt der internationalen Interessen für eine dramatische Krimihandlung.

Die Story spielt an der Kieler Förde, im malerischen Schleswig-Holstein, wo der Kieler Ermittler Lüder Lüders als Spezialist für Wirtschaftskriminalität eine schwierige und gefährliche Ermittlung zu bestreiten hat. Ein Attentat auf den Fahrer eines Öltankers bringt die Sache ins Rollen.

Lüders Nachforschungen führen im Zusammenhang mit den Drohbriefen zu einer Umweltschutzgruppe. Er geht den Spuren nach und kommt immer mehr wirtschaftlichen Machenschaften auf die Schliche.



Der Erzählstil ist gewohnt sehr flüssig und orts-, sowie situationsbeschreibend mit regionalem Bezug durch Landschaft und Dialoge im norddeutschen Stil. Während der Ermittlungen im Energiesektor dampft die Atmosphäre vor Hitze und die ungewisse Bedrohung und kriminelle Handlung fesselt mit einem Wirtschaftskrimi der besonderen Art.

In diesem Krimi kommen zahlreiche Figuren zusammen, die zwar recht eindeutig beschrieben werden, für die man aber doch eine Weile braucht, bis man sie relativ gut in wichtige oder unwichtige Personen einordnen kann. Nygaard widmet sich in diesem Buch den aktuellen Themen Energiepolitik, Interessen von Großkonzernen und Wirtschaftsmächten, sowie dem Kampf der Klimaschützer.

Man kann das Buch durchaus als sehr spannend bezeichnen, ich musste mich aber stark konzentrieren, um die vielen kriminellen Hintergründe mit den unterschiedlichen Verknüpfungen nachzuvollziehen.

Ein kniffliger Wirtschaftskrimi, der die Tragweite internationaler Interessen sichtbar macht.

Bewertung vom 13.10.2023
Husen, Anna

Der Duft von Marzipan


weniger gut

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt!
Im Knaur Verlag erscheint der historische Roman "Der Duft von Marzipan" von Anna Husen.

Lübeck 1957: Luisa und Henry verlieben sich ineinander, doch ihre Väter sind vehement gegen diese Beziehung und haben Vorbehalte, die sie jedoch nicht näher begründen. Enttäuscht trifft sich das Liebespaar weiterhin und kommt schließlich einer alten Familienfehde mit tragischen Vorgängen auf die Spur.

Anna Husen führt uns in die Marzipanstadt Lübeck der 50er Jahre. Wir lernen das junge Liebespaar Luisa Linde, Tochter des Direktors vom Holstentormuseum, und Henry Hawkins, Sohn des Marzipanfabrikanten, kennen und erleben, wie sich beide Väter gegen eine Verbindung stellen. Die Gründe dafür verschweigen sie Luisa und Henry, die trotzdem zueinander halten und sich heimlich treffen. Ihre Nachforschungen bringen eine alte Rivalität ihrer Väter zutage, die in einer Familienfehde endete.

Die Geschichte zeigt Lübecks Flair und auf die Herstellung von Marzipan wird näher eingegangen, es gibt jede Menge Marzipan-Schlemmereien, die darauf Appetit machen. Durch die Suche nach dem Familiengeheimnis kommt etwas Spannung in die Geschichte und ich konnte mich für das Liebespaar erwärmen, das trotz der familiären Widerstände zueinander hält und diesem Familiengeheimnis auf den Grund geht.

Durch eingebaute Briefe aus der Zeit des 1. Weltkriegs erfährt man mehr über die Familiengeschichte und über die Großväter Hans und Matthias. Die Gräuel des 1. Weltkriegs werden dabei nur flüchtig gestreift, für einen historischen Roman war mir das einfach nicht genug. Das Schweigen der Großväter konnte ich bis zu einem gewissen Grad ja noch nachvollziehen, aber der Grund dafür hatte gar nichts mit den jungen Leuten zu tun.

Die Handlung beschreibt hauptsächlich den großen Wunsch nach einer Beziehung zwischen Luisa und Henry. Der bildhafte und gut zu lesende Schreibstil beschreibt sehr ausführlich ihre Liebe und Zweifel mit vielen berührenden Emotionen, das hätte man gut straffen können. Überhaupt gibt es insgesamt viele Szenen die einfach zu detailreich ausgeschmückt sind und die sich wiederholende ständige Beteuerung der Liebe und die familiäre Ablehnung wurde fast schon gebetsmühlenartig wiederholt.

Die Haltung der Väter gegen die Beziehung ihrer Kinder hat mich auch vom zeitlichen Aspekt her gewundert, denn so ein Verhalten passt nicht so recht in die Zeit der späten 50er Jahre. Und die immer wiederkehrende Beteuerung der großen Liebe konnte ich irgendwann nur noch augenrollend lesen, das wurde mir schon deutlich zuviel.

Dieser Roman hat mich leider enttäuscht, ich hatte mir mehr davon erhofft, auch im historischen Bereich! Wer eine marzipanreiche, unterhaltsame, von Ablehnung bedrohte Liebesgeschichte lesen möchte, ist hier aber genau richtig.

Bewertung vom 12.10.2023
Heikkilä, Cecilia

Opa Bär und Kleiner Bär suchen die Wildnis


sehr gut

Wichtiges Kinderbuch über den Schutz und die Schönheit der Natur
Bei Dragonfly erscheint das Bilderbuch "Opa Bär und Kleiner Bär suchen die Wildnis" der Autorin Cecilia Heikkilä. Es richtet sich an Kinder ab vier Jahren.

Als Kleiner Bär an Opas Kühlschrank eine Postkarte mit Grüßen aus der Wildnis entdeckt, wird er neugierig. Was ist die Wildnis und wo findet man sie? Opa Bär erzählt, dass die Wildnis der schönste Ort der Welt ist, gleichzeitig ist sie aber auch gefährlich und schwer zu finden. Beide Bären machen sich auf die Suche nach der Wildnis und laufen durch den Wald, aber wo früher Wildnis war, ist heute die Natur zerstört. Gibt es die Wildnis überhaupt noch? Und wer kennt den richtigen Weg?

Dieses wunderschön illustrierte Bilderbuch zeigt die schützenswerte Natur in ihrer ganzen Schönheit. Dabei fallen die speziellen Tierdarstellungen auf, die sehr individuell ausgestattet sind. Hier machen sich Opa und Enkel Bär auf die Suche nach der Wildnis, finden aber nur Einöde und kaputte Natur vor. Doch die wilden Tiere weisen ihnen schliesslich den Weg in die grüne, blühende und idyllische Natur, die unberührt und vollkommen in Schönheit erstrahlt.

Mit sehr wirkungsvollen, in herbstlichen Farben gezeigten Bildern wird hier die große Schönheit der Natur gezeigt und ebenso, wie sie verschandelt wird durch den Eingriff des Menschen. Die Texte sind sehr einfach, aber auch aussagekräftig. Man kann Kinder damit schon im frühen Alter an das Thema heranführen, weil sie sich mit dem Opa und Enkel-Duo identifizieren und sehen, dass nur in der intakten Natur noch Tiere leben, die kaputte aber leblos und öde ist. Kinder können sich gut in diese Geschichte hineindenken und werden damit ihre eigenen Eindrücke von einem Ausflug in die Natur vergleichen.

Diese kindgerecht umgesetzte Geschichte enthält die wichtige Botschaft über den Schutz von Natur und Umwelt.

Bewertung vom 11.10.2023
Meister, Georg

Rettet unsere Wälder!


sehr gut

Ein wichtiges Plädoyer für nachhaltigen Umbau und Schutz der Wälder
Im Westend Verlag erscheint das Sachbuch "Rettet unsere Wälder!", es ist das schriftliche Vermächtnis des visionären Försters Dr. Georg Meister, der als "Gründervater des Nationalparks Berchtesgaden" gilt und letztes Jahr leider verstarb. Doch sein Engagement für den Erhalt der Wälder lebt durch dieses Buch weiter.

Die großen Wälder Deutschlands sind in Gefahr, sie haben unter vielen Faktoren zu leiden: Abholzung, Baumsterben durch Borkenkäfer und als Folgen der Klimaveränderung Trockenheit, Windwurf und Feuersbrünste. Und dabei brauchen wir die Wälder als wichtigen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten, zum Klimaschutz als Lärmfilter, als Sauerstoff-Lieferant und zur CO₂ Senkung durch Fotosynthese, als Bodenschutz vor Erosion und auch als Erholungsraum für Menschen.


In den letzten Jahren haben wir alle mitbekommen, dass lange Dürreperioden, der starke Borkenkäferbefall der Monokulturen und häufige Waldbrände zu großen Schäden unserer Wälder gesorgt haben, das sollte uns zu denken geben. Dieses Buch erklärt, was dem Wald schadet! Der Erhalt gesunder Wälder geht uns alle an!

Georg Meister machte sich stark für unsere Wälder und wurde zum Vorkämpfer für eine naturnahe Forstwirtschaft. Nachteilig hat sich die Forstwirtschaft in den letzten hundert Jahren mit Monokulturen auf Holzertrag und außerdem auf die Jagd fixiert. Georg Meister mahnte schon lange ein Umdenken an und plädierte für den Anbau naturnaher, nachhaltiger Mischwälder.

Das Buch gliedert sich in unterschiedliche Themenbereiche wie beispielsweise "Natürliche Wälder in Deutschland", "Bauen, Heizen, Jagen", "Die Natur schlägt zurück" und "Wald im Klimawandel". Dort werden die generellen Probleme und Schwierigkeiten im Forstbereich auf sehr verständliche Weise vorgestellt und mit anschaulichem Bildmaterial auch sichtbar präsentiert. Es gibt viel Wissenswertes über Baumwuchs und Verbreitung,über Baumplantagen, über Rehverbiss und Kahlschlag, sowie die Bürokratie der geltenden Gesetze und behördlichen Auflagen.

Aus diesem Wissen heraus bekommt man einen umfassenden Eindruck über die Situation der Wälder geboten, der fundiert und voller gut erklärter Beispiele aus Laien dieser Materie gut verständlich gemacht wird.

Doch der Kern des Buches zu einem nachhaltigeren Umgang mit den Wäldern findet sich in dem umfangreichen Abschnitt "Mit gutem Beispiel voran". Dort stellt Georg Meister acht vorbildlich bewirtschaftete Wälder Deutschlands vor und rückt ihre Anbauformen, die besondere Bewirtschaftung und deren Vorteile in den Vordergrund. Wenn es mehr von diesen nachhaltigen Wäldern gäbe, könnte die Zukunft des Waldes durchaus positiver gesehen werden.

Mir hat dieses Buch viel Fachwissen näher gebracht und die Augen für den Schutz der Wälder geöffnet.

Ein umfassend erklärendes Sachbuch über unsere heimischen Wälder, das sich stark mach für ihren Erhalt und eine nachhaltige Forstwirtschaft. Dr. Georg Meister sei Dank für sein langes Engagement für die Wälder und für dieses Buch, dass nach seinem Tod von Frau Dr. Monika Offenberger zu Ende geführt wurde.

Bewertung vom 10.10.2023
Sigurðardóttir, Lilja

Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Atmosphärischer Island-Krimi mit dem gewissen Etwas!

Aróra Jónsdóttir lebt in London und arbeitet erfolgreich als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität. Dabei kommt sie Anlegern auf die Schliche, die illegal Geld in Steuerparadiesen versteckt haben. Privat ist Aróra eine Einzelgängerin, zu ihrer Familie hat sie kaum Kontakt. Doch dann bittet ihre Mutter sie, nach ihrer Schwester Isafold zu suchen, denn auch telefonisch ist Isafold nicht zu erreichen. Aróra reist nach Reykjavík und trotz aller Bemühungen, gibt es keine Spur von Isafold. Auch ihr mit Drogen dealender, gewalttätiger Freund Björn noch die Nachbarn können Aróra weiter helfen. Deshalb bittet sie den Polizisten Daniel um Hilfe, dem das Verschwinden auch merkwürdig vorkommt. Sie tauchen näher in Isafolds Leben ein und entdecken ein Netz aus Intrigen, Manipulation und ungeahnten menschlichen Abgründen.

Schon der atmosphärische Prolog enthüllt eine schaurige Situation, die andeutet, dass hier ein Gewaltverbrechen geschehen ist.

Als Aróra von ihrer Mutter um Hilfe gerufen wird, weil sie ihre Schwester Isafold in Island nicht erreichen kann, fliegt sie nach Reykjavík. Über die Jahre haben sich die Schwestern entfremdet, doch während ihrer Suche, entdeckt Aróra ihre lange verschütteten Gefühle für Isafold. Ihre gemeinsame Kindheit und Jugend kommt ihr in den Sinn und lässt die schwesterliche Sorge neu erwachen. Intensiv befragt sie alle Bekannten und Nachbarn und entdeckt in der Vergangenheit einige Anzeichen von Gewalt, denen sie erst jetzt nachgeht. Hat Björn mit Isafolds Verschwinden zu tun?

Kurze Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven fördern die Spannung und machen Tempo, während der Handlung ist die Suche nach Aróras Schwester das beherrschende Thema des Buches. Auf der Suche nach dem Grund des Verschwindens kommt man den Figuren sehr nahe. Dieses Buch befasst sich mit der Situation eines illegalen Flüchtlings, mit Betrug, Drogenhandel und die Sorge um Familienangehörige, sowie um Liebe und Rache. Es hat eine ganze Reihe von Emotionen hervorgerufen und mich deshalb in einen fesselnden Lesesog versetzt.



Es gibt tiefgründig angelegte Charaktere, in deren Innenleben Emotionen und reichlich Seelenpein sichtbar werden und auch erlebte Gewalt ist ein Grundthema. Diese Themen fesseln, gemeinsam mit Aróra und Daniel möchte man die Hintergründe aufdecken und Isafold möglichst unversehrt aufspüren. Es gibt einige Figuren, die mit dem Verschwinden zu tun haben könnten. Diese werden sehr packend geschildert, immer wieder nimmt man an ihrem Innenleben teil und wird Zeuge, wie sich eine weitere Person intensiv für Isafold interessiert.

Der Erzählstil ist sehr flüssig, landschafts- und situationsbeschreibend und führt damit zielsicher durch die Handlung. Die faszinierend beschriebene nordische Landschaft sorgt für wunderschöne Bilder im Kopf und die einzelnen Figuren erhalten durch persönliche Schilderungen dramatische Züge. Das Aufdecken eines Verbrechens bahnt sich an. Aber das Handeln unterschiedlicher Personen sorgt immer wieder für Wendungen, die unter der isländischen Mitternachtssonne für Verwirrung sorgen. Am Ende des Buches musste ich den Prolog noch einmal lesen, um die ganze Tragik der Handlung in mir aufzunehmen.

Die Geschichte mit Hakan hätte ich nicht gebraucht, aber darüber sehe ich gerne hinweg. Wenn mit ein Krimi so fesselt, dass ich ihn in zwei Etappen durchlese, hat er einfach fünf Sterne verdient.


Das gezeigte Innenleben der Personen fesselt und das Rätsel um die verschollene Schwester sorgt für spannende Lesezeit. Dieser Krimi hat das gewisse Etwas! 4,5 Sterne, die ich gerne aufrunde.

Bewertung vom 08.10.2023
Peters, Meike

Noon


ausgezeichnet

Leichte Inspirationen für einen kulinarischen Mittagsgenuss
Im Prestel Verlag erscheint Meike Peters Kochbuch "Noon".

Food-Bloggerin Meike Peters kocht mit großer Leidenschaft, sie wurde mit dem »James Beard Award« ausgezeichnet. Aus Frühstück macht sie ich wenig, dafür isst sie umso lieber eine Mittagsmahlzeit. Aus dieser Vorliebe ist dieses Kochbuch für den kleinen oder großen Mittagshunger entstanden.

Eine Mittagsmahlzeit sollte lecker, nahrhaft, gesund und leicht sein, damit sie Energie für den restlichen Tag gibt und Körper und Geist nährt. Und die Zubereitung sollte auch recht schnell funktionieren.

In einer kurzen Einleitung beschreibt Meike Peters, wie man mit wenigen, aromatischen Zutaten ein genussreiches Mittagsmahl zubereiten kann. Dabei kann man etwas vorbereiten oder frisch kochen und erhält vielseitige, dem Tag angepasste Gerichte, die flexibel für die ganze Familie oder für eine Person bei der Arbeit einsetzbar sind.

Die 115 einfachen und schnellen Rezepte verteilen sich auf die Kapitel Salate, Gemüse, Suppen, Sandwiches, Pasta, Fisch, Fleisch und Korn & Quiche.

Recht außergewöhlich ist die persönliche und themenbegleitende Anmerkung der Autorin zu jedem Gericht. Danach wird die Zubereitung übersichtlich und verständlich beschrieben und ein appetitliches Foodfoto verleitet zum sofortigen Nachkochen.

Genussvolle Mahlzeiten lieben wir alle, umso besser ist es, wenn man dann noch schnelle Rezepte an die Hand bekommt. Meike Peters zeigt in diesem Kochbuch viele kreative Kochideen, für die man in der Regel keine langen Kochzeiten benötigt. Falls das doch der Fall ist, wie bei der Polenta-Lasagne, dann kann man sie vorbereiten und zum Mittag einfach nur aufwärmen. In Zeiten von Home-Office sicherlich eine gute Idee. Und die Gerichte kann man genauso gut auch erst am Abend essen.

Bei den vielseitigen Gerichten dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Es gibt eine große Auswahl an Gemüsen, auch in Verbindung mit Fisch oder Fleisch und besonders die Sandwiches verbinden besondere Zutaten miteinander, die recht ungewöhnlich sind (Chiabatta mit Balsamico-Brombeeren, Parmaschinken und Senf).

Mein Kritikpunkt betrifft die häufig eingesetzten Koriandersamen. Dieses Gewürz ist recht speziell, man muss es mögen und dort hätte ich mir einen Ersatz-Tipp gewünscht.

Meine liebsten Rezepte aus diesem Buch sind der Pistazien-Feta-Dip, der schwäbische Kartoffelsalat, der griechische Panzanella, Krautsalat mit Datteln und Speck und die 15-Minuten-Hühnersuppe mit Limette und Gemüse (nur schnell durch fertige Brühe!).

Es gibt viele schmackhafte Rezepte, die mir als Inspiration dienen. Manche Ideen sind aber nicht so neu und Teil meiner Reste-Küche oder sie gehören bereits zum Standardprogramm wie geröstetes mediterranes Gemüse mit Feta, Nudeln mit Erbsen und Pesto, die Crepes und Apfel-Zimt-Pfannkuchen oder Mac and Ricotta mit Zitrone und Erbsen.

Das Layout und die appetitlichen Food-Fotos finde ich sehr ansprechend und das Register am Ende des Buches sorgt für einen guten Überblick der Rezepte. Die Auswahl ist insgesamt sehr vielfältig und bietet mit den Sandwiches und Salaten auch einige Gerichte, die man gut mitnehmen kann. In diesem Buch werde ich wohl noch öfter mal Stöbern und etwas ausprobieren.

Dieses Kochbuch bietet eine bunte Mischung aus kleinen schmackhaften Gerichten, sowie bodenständigen Rezepten für größere Mahlzeiten. Hier gibt es leichte, kreative Küche zum Lunch, gezaubert aus wenigen Zutaten!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2023
Backman, Fredrik

Der Handel deines Lebens


weniger gut

Abstruse Story um Leben und Tod

In einem Krankenhaus trifft ein beruflich erfolgreicher, krebskranker Mann ein kleines, sehr mutiges Mädchen, das ebenfalls sehr krank ist. Beide sehen dem Tod ins Auge und fürchten sich vor dem, was auf sie zukommt. Auf mysteriöse Weise bietet sich dem Mann die Chance, das Schicksal des Mädchens zu ändern, aber damit geht er auch einen hohen Preis ein. Ist er bereit, dieses Opfer zu bringen?

In dieser kurzen Erzählung beschreibt Fredrik Backman eine Story, die sich um Leben, Hoffnung, Ängste, Vergebung und Tod dreht.

Es geht um einen kranken Mann, der nicht sehr sympathisch wirkt. Er ist überheblich und abweisend, doch davon lässt sich das kleine Mädchen im Krankenhaus nicht abschrecken. Ihr Mut und ihre Zuversicht trotz des drohenden Todes beeindrucken den Mann und er erkennt, welche Fehler er in seinem Leben gemacht hat. Deshalb schreibt er seinem Sohn einen Brief und bedauert es aufrichtig, für ihn als Vater nie richtig da gewesen zu sein. Denn Arbeit, Auskommen und übertriebenen Ehrgeiz ließen ihm nicht genügend Zeit für den Sohn. Diese verpasste Chance bedauert er nun. Als sich ihm eine Chance für die Zukunft bietet, überlegt er, ob er den Handel seines Lebens als Sinnerfüllung eingehen sollte.

Zu dieser Erzählung muss ich sagen, ich finde es sehr menschlich, den Blick auf das gelebte Leben zu lenken und über Fehler und verpasste Chancen nachzudenken. Aber die Idee, das Schicksal zu ändern und einen Tod zu verhindern, erscheint mir schlichtweg irreal und absolut abstrus. Außerdem wird alles sehr einseitig aus der Sicht des Mannes erzählt und man erfährt nicht, welche Meinung der Sohn von seinem Vater hat, nur, dass er ein glückliches Leben führt und ein genügsamer Mensch geworden ist.

Die Begegnung mit dem Tod wird hier mit einer Figur umschrieben, die für den eigentlichen Clou der Story sorgt. Und dennoch hat mich das Thema Selbstaufopferung nicht überzeugen können. Das kleine Büchlein finde ich übrigens absolut überteuert, da helfen auch die eingebauten kleinen Illustrationen nicht viel.

Eine ziemlich abstruse Story um Leben, Tod, Vergebung und Selbsterkenntnis.