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GeheimerEichkater
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Insgesamt 1629 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2022
Witzigmann, Véronique

SÜSSES


ausgezeichnet

vielfältige, ansprechende Rezepte, super erklärt

Véronique Witzigmann, Tochter von Eckart Witzigmann, vermittelt zunächst Grundlagenwissen, beispielsweise zum Milchfettgehalt, Mehlsorten, Haltungsklassen bei Eiern, verschiedenen Süßungsmitteln, Kouvertüre, Bindungsmitteln, Teigsorten und Cremes. Ganz bewusst hat sie diese Erklärungen und auch jene in den Zubereitungen der Rezepte, so einfach und grundlegend gehalten, damit auch Backanfänger ihre süßen Backwerke nacharbeiten können. Hierfür wurden zudem manche Zubereitungsschritte in Fotostrecken aufgezeigt. Viele der Rezepte fallen ziemlich anspruchsvoll aus, so dass auch Routiniertere angesprochen werden. Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Torten & Törtchen, Teilchen, Kuchen & Tarten, sowie Alternativrezepte, beispielsweise Tortendekore.

Unter den Rezepten finden sich welche ganz unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, beispielsweie Sandgebäckplätzchen, Donauwelle, Bienenstich, Schweineöhrchen, Marmorkuchen bis hin zu Schokoladen Drip-Cake, Bananen-, Malakoff- oder Schwarzwälder Kirschtorte und auch die Grundteige werden ausführlich erklärt. Zahlreiche Tipps und Infos in Extra-Kästchen und auch die einfachen, ganz ausführlichen und leicht verständlichen Anleitungen erleichtern das Nacharbeiten und erfreuen schon alleine beim Durchblättern und Lesen genauso wie die vielen Fotos der Zubereitung und fertigen Backwerke. Das gesamte Buch wurde wunderschön gestaltet; der Eischnee auf dem Cover sogar in einer mehrstufigen Blindprägung. Für mich waren die vielen Insider“geheimnisse“ interessant, besonders jene zu Dekorationen der Torten, wie das Herstellen von Schokoladensiegeln oder auch das Einspritzen der Cremes zwischen die Torten-Böden mit Spritzbeutel statt das Auftragen mit Palette.

Ich finde dieses schöne, umfangreiche Backbuch sowohl für Backanfängern als auch für passionierten BäckerInnen gleichmaßen interessant.

Bewertung vom 12.04.2022
Haunschmid, Ulrike

Erdapfel - Das Universalgenie


ausgezeichnet

Wiederentdecken der Wunderknolle mit tollen Rezepten, Anwendungen und Erklärungen

Zu Beginn erzählt Ulrike Haunschmid etwas über die eigene Geschichte der „Erdäpfelpension“, die seit Beginn der 60er Jahre nicht nur Mahlzeiten mit Kartoffeln, sondern auch eine Kartoffeldiät und immer mehr Anwendungen, gemeinsam und abgesprochen mit einem Arzt, Kuranwendungen mit Kartoffeln entwickelt hat, wie Inhalation oder Wickel.

Anschließend beschreibt und vermittelt die Autorin Anwendungen und Rezepte in der Volksmedizin, in der Naturkosmetik und der Küche, ergänzt von Rezepten österreichischer Sterneköche. Auch Erläuterungen zu Anbau, Kartoffelsorten und Lagerung finden sich genauso in diesem Buch wie Angaben zu Nähr- und Wirkstoffen. Am Ende des Buches wird auf die Bekämpfung des Welthungers durch die Kartoffel sowie Projekte zur Selbsthilfe eingegangen.

Die Rezepte mit der „Wunderknolle“ fallen sehr vielfältig aus; mich haben dabei die Kartoffeldiät, die Hausmittel/Volksmedizin und Anwendungen im Wellnessbereich, besonders die Packungen, Wickel und Kartoffelbäder sehr neugierig gemacht. Unter den vielen kulinarischen Rezepten fand ich die Grundrezepte zu Teigen, sei es Mürbe-, Bisquitt-, Strudel- oder Pizzateig und ganz besonders das Rezept für Kartoffelmarzipan ausgesprochen interessant.

Dieses Buch vermittelt Wissen um eine mittlerweile vernachlässigte Wunderknolle, die bei uns nun durch dieses Buch wieder einen viel höheren Stellenwert in der Ernährung und bei Anwendungen erhalten hat. Einfach nur als Stampf-, Salz- oder Pellkartoffel war sie uns bei häufigem Verzehr doch etwas langweilig. Dank der schönen, vielfältigen Rezepte haben wir sie ganz neu (wieder) entdeckt.

Bewertung vom 10.04.2022
Ram, Roëll de

Backpacking für Anfänger


weniger gut

eher zum absoluten Neueinstieg für Jugendliche und Heranwachsende

Roell de Ram gibt an, dass sie stapelweise Reisetagebücher und Hunderte Blogeinträge auf WeAreTravellers geschrieben hat; diese liegen diesem Buch zugrunde. Zudem wurden nicht nur ihre eigenen sondern auch zahlreiche Fotos andere Blogger, die am Ende des Buches vornamentlich erwähnt werden, in diesem Buch veröffentlicht.

Zu Bginn des Buches gibt es eine kleine Einstimmung zur Autorin und zum Backpacking samt Packliste für den Rucksack. Auch eine Liste zum Sparen während der Reise bietet Tipps wie: zu Fuß gehen ist preiswerter als Tuk-Tuk oder Taxi fahren, Hostel, Garküche, Supermarkt sind preiswertere Möglichkeiten man sollte Preise vergleichen und Feilschen. Diese Tipps haben mich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht umgehauen.

Dem schließen sich 23 Reisen durch verschiedene Länder an, unter anderem Sri Lanka, Costa Rica, Thailand, Vietnam, Kuba, Malaysia, Peru, Japan und Indonesien. Die vorgestellten Reiseziele finde ich sehr ansprechend. Zu jeder Reise gibt es einen Ministeckbrief, dem man entnehmen kann, wie lange die Autorin das Land bereiste, welche Verkehrsmittel sie nutzte bzw. man nutzen kann, für welches Budget (€-€€€€€), Flug nach X, beste Reisezeit, welche Unterkünfte man wählen kann (z.B.Hostel, Guesthouse) und für Essen/Trinken gibt es 2-3 Angaben (z.B. für Australien: Känguru, Goon). Es findet sich jeweils eine kleine Karte auf der verschiedene Orte eingezeichnet sind, eine seichte Einstimmung, einzelne von der Autorin besuchte Orte und Sehenswürdidigkeiten. Wirkliche Geheimtipps konnte ich da nicht finden. Die Texte fand ich sehr oberflächlich; oft hätte ich gerne mal konkrete Informationen gehabt, beispielsweise für Vietnam, als sie schrieb: „Essen und einen Schlafplatz bekommst du in Homestays, also bei Dorfbewohnern, bei denen du für kurze Zeit zum Familienmitglied wirst.“ (S.119). Das fand ich interessant, das war aber schon alles an Info dazu und wirft mehr Fragen auf, als es verrät. Gibt es dafür Vermittler? Spreche ich Leute im Dorf einfach darauf an? Arbeitet man im Ausgleich beispielsweise auf dem Reisfeld mit? Bezahlt man dafür und wenn, wieviel ungefähr? So ging es mir eigentlich bei vielen Reiseberichten, die ausschließlich im Plauderton kleine Punkte der Reisen durch die Autorin ansprechen, aber so gut wie keine wirklichen Informationen enthalten. Zu Kuba lese ich auf S.167: „Für weniger als 50 CUC kannst du in einem davon“(Oldtimer) „zu einer ein- bis zweistündigen Tour aufbrechen.“ Tja, das Buch ist in den Niederlanden wohl 2021 erschienen, in Deutschland im März 2022. Peinlich, aber der CUC wurde zum 1.1.2021 abgeschafft; wenn mir das schon auffällt, möchte ich gar nicht wissen, welche Angaben überholt sind, ohne dass ich es erkenne und wieviele Jahre alt manch Reisebericht sein könnte; beispielsweise zu Kuba einziges Wort über Internet-Parks – die gabs damals wohl noch nicht. Zu jedem Reiseland gibt es jede Menge Fotos, auch welche von der Landschaft und Sehenswürdigkeiten (dann aber wohl von anderen Bloggern), aber eben auch jede Menge persönliche der Autorin, beispielsweise auf einer Schaukel, Bank, Brücke, mit einem Glas Minztee oder etlichen anderen Getränken, von hinten vor ihrem Fahrrad, oder auf einem Steg, Berg oder Board. Ich muss gestehen, all diese persönlichen Schnappschüsse interessieren mich überhaupt nicht; die benötige ich nicht, um meine Reise zu planen oder mir ein Bild des jeweiligen Urlaubslandes zu machen.

Lange ist es her, dass ich mit Interrailticket oder meiner Vespa andere Länder berreist habe. Nun habe ich mehr Zeit Reisen zu planen und Länder fern ab der angebotenen Rundreisen kennen zu lernen. Dieses Buch hatte mich deshalb sehr angesprochen. Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Titel etwas ganz anderes erwartet habe; konkrete Tipps, Verhaltensempfehlungen und auch mal Informationen, die ich nicht in jedem Reiseführer weitaus ausführlicher finde. Vielleicht hatte ich da auch einfach zu hohe A

Bewertung vom 09.04.2022
Kolls, Ronja

Die 100 besten Rezepte der besten Foodblogger 2022


sehr gut

schön gemacht, abwechslungsreiche Rezepte

In diesem Buch werden 100 Rezepte vorgestellt, die 81 Blogger veröffentlicht haben. Einige von ihnen sind direkt zweirfach vertreten, andere haben ein Rezept beigesteuert.

Die 100 Rezepte werden jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt. Auf einer Seite findet sich ein professionelles Foto der fertigen Speise, auf der gegenüberliegenden das Rezept sowie eine ganz kurze Vorstellung des oder der beiden BloggerInnen mit Bennenung des jeweiligen Blogs. Ich muss gestehen, dass mich manche tatsächlich neugierig auf ihren Blog gemacht haben. Die Rezepte sind kapitelweise geordnet: Vorspeisen, Hauptspeisen, Desserts sowie Drinks & Getränke. Die Rezepte sind gut erklärt, lassen sich problemlos nacharbeiten. Immer wieder wird betont, dass Wert auf schnelle, unkomplzierte Zubereitung gelegt wurde, wegen der Kinder oder um mehr Zeit mit dem Besuch zu verbringen – also lebensnah und alltagstauglich.

Unter den Rezepten finden sich persönlich interpretierte Klassiker oder auch mal eine (zugegebene) Abwandlung eines Rezeptes aus der Kochbuchsammlung; manche haben besonders Wert auf vegane Zutaten gelegt. Mich sprechen besonders die Rezepte für Rübli-Haferflocken, Shahi Panir – Indischer Käse in cremiger Tomatensauce, Limettenreis mit Garnelen und Teriyaki-Gemüse und Rote-Beete-Risotto mit Feta an. Für Popcorn mit verschieden farbigem Zuckerguss oder Karamell-Popcorn-Milchshake kann ich mich dagegen weniger begeitern – aber zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden und ich bin mir sicher, jedes Rezept wird seine Liebhaber finden.

Ein bisschen peinlich berührt bin ich vom letzten Kapitel, „Produkte des Jahres“; es handelt sich wohl überwiegend um eine Werbeschrift einer Firma, die Fertigsaucen, 10er Bio Hühnereier und andere Produkte aus ihrem Sortiment vorstellt.

Insgesamt wurde das Buch gewohnt hochwertig gestaltet und macht schon beim Durchblättern Spass.

Bewertung vom 09.04.2022
Asamer, Ursula

Blätter, Knospen, Rinde & Co.


ausgezeichnet

tolle, ansprechende und überraschende Rezepte

Nach einer interessanten Einführung in das Thema beschreibt Ursula Asamer Grundlagen, wie das Ernten und Verarbeiten nach dem Mond und betrachtet welche Pflanzenteile wofür genommen werden können, beispielsweise bei einer Fastenkur, Nahrungsergänzungsmitteln oder Mehlaustauschstoffen.

Insgesamt werden knapp 50 Bäume portraitiert, wobei auch das Umfeld, Inhaltsstoffe, verwendbare Pflanzenteile, Sammelzeiten, Verarbeitungen und Anwendungen in der Volksheilkunde vorgestellt werden. Dem schließen sich über 200 Rezepte und Tipps für Speisen und Ernährung, Kosmetik und gesundheitliches Wohlbefinden an. Darunter finden sich unter anderem in Blätter gewickelte Käse, Essige, Mazerate, Sirupe, Aufgüsse, Hochprozentiges, Salben, Essenzen und Auszüge. Die Rezepte finde ich allesamt sehr spannend, ansprechend und bislang unbekannt, wenngleich ich mir vorstellen kann, dass sie eine lange Tradition haben. Alle Rezepte sind sehr gut erklärt und gut nacharbeitbar. Mich haben die meisten sehr überrascht und ich werde sie ausprobieren, beispielsweise Apfelpektin selber herstellen, Waldsirup für mehr Nervenruhe, Küchenparfums zum Aromatisieren von Speisen, Ahornsauerkraut oder Maronimehlpalatschinken.

Die Auswahl an Rezepten empfinde ich als sehr vielfältig und hilfreich; unterschiedlich farbige Markierungen lassen die einzelnen Rezeptkapitel schnell wiederfinden und auch die vielen begleitenden Fotos runden die Informationen sowie den Lesegeuss ab. Ich freue mich schon aufs Sammeln, Nacharbeiten und Ausprobieren.

Bewertung vom 06.04.2022
Hellstern, Cornelia;Maurer, Ludwig

Die schönsten Restaurants & Bars 2022


ausgezeichnet

ausgesprochen ideenreich und kreativ

Auch dieses Jahr hat eine Expertenjury besonders herausragende Interiordesign-Konzepte der Gastronomie ausgewählt und in diesem Buch auf ungefähr 260 Seiten vorgestellt. Wie in so vielen anderen Bereichen spiegeln sich auch hier die Auswirkungen von Corona samt Lockdown nieder. Bei knapp zwei Drittel der 50 vorgestellten Projekte handelt es sich um Neueröffnungen oder Makeover aus den Jahren 2020 sowie 2021. Neue Anforderungen und Konzepte, Revitalisierung alter Bauten, auch unter Berücksichtigung von Abstandsregeln und Außenbereiche, zeigen dieses Jahr einen ganz besonderen Ideenreichtum, zusammen mit sehr individuellen, ideenreichen Lösungen.

Dieses Buch wurde wieder sehr aufwändig gestaltet und mit unzähligen Fotos der Lokalitäten illustriert. Zudem erhält man zu jedem Restaurant, jeder Bar, jedem Café-Bistro und Betriebs-/Kantinen unter anderem Angaben zum Betreiber, zur Adresse, Größe, Mitarbeiter im Service, der Anzahl an Sitzplätzen, zum Gestalter der Innenarchitektur, Grundriss oder dem Fertigstellungsjahr – und neben Beschreibungen einzelner Elemente auch die Geschichte der entsprechenden Räume, ansatzweise des Betreibers, seiner Vorstellungen und andere Hintergrundinformationen. Insgesamt bietet sich eine weitgefächerte Vielfalt der Einrichtungsideen und auch der Orte aus Luxemburg, Deutschland, Österreich und der Schweiz; unter anderem finden sich Lokalitäten in Kellergewölben, einer Tabakfabrik oder einem ehemaligen Kloster. Am Ende des Buches werden noch Innovationen des Jahres vorgestellt, wie Reinigungstücher, die sauber, sparsam und nachhaltig ohne weiteres Material Schmutz und Fett beseitigen und einfach entsorgt werden können.

Die interessantesten vorgestellten erlebbare Räume waren für mich diesesmal ein japanisches Restaurant, ein Dumplingrestaurant, eine Bar in Köln, ein Café & Bistro mit verschiedenen Gewerken in Wien sowie eine Strandbar in Bad Kötzting. Schon beim Durchblättern des Buches kann man Designs, Trends und auch Wohlfühlatmosphäre geniessen und so vielfältig die vorgestellten Projekte auch ausfallen, so unterschiedlich werden auch die eigenen Favoriten sein.

Bewertung vom 06.04.2022
Wright, Laura

Wild & Vegan


ausgezeichnet

angesagte, vegane Rezepte, besonders für junge Kochende

Laura Wright lebt in Kanada; sie ist auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern aufgewachsen, hat bei der Obsternte und dem Verkauf im Hofladen geholfen, eine Ausbildung als Köchin absolviert und betreibt den Koch-Blog „The First Mess“; dies ist nun ihr erstes Kochbuch.

Zu Beginn des Buches stellt die junge Autorin vor, was sich im Vorratsschrank befinden sollte und was zu einer Küchenausstattung gehört, beispielsweise Messer, Töpfe und Pfannen, verschiedene Schüssel, Reibe oder Raspel, ein feinmaschiges Sieb. Dann folgen ungefähr 125 Rezepte unterteilt in die Kapitel: Morgens und zum Frühstück, Suppen und Eintöpfe, Salate und Dressings, Herzhafte Hauptgerichte und üppige Mahlzeiten, Gemüse und Getreide, Belebende Getränke und kleine Snacks sowie Desserts und kleine Köstlichkeiten. Zu jedem Rezept gibt es ein schönes Foto, meist ganzseitig, in wenigen Ausnahmen als kleines Foto auf der Seite mit dem Rezept. So mag ich das: direkt beim Durchblättern durch die Fotos einen guten Gesamtüberblick über die enthaltenen Rezepte gewinnen und seine absoluten Favoriten finden können. Die Rezepte sind allesamt gut erklärt und lassen sich ganz leicht nacharbeiten – vorausgesetzt, man hat alle Zutaten zu Hause oder kann sie einfach besorgen. Für mich waren schon etliche Zutaten dabei, auf die diese Bedingungen nicht zutrafen, unter anderem verschiedene benötigte Saucen. Zum Süßen wird ausschließlich Ahornsirup (meist in Verbindung mit Vanille) verwendet; hätte man bei einem Kochbuch aus Kanada vielleicht erwarten können, aber nicht müssen. Bei einem Dessert 200ml davon zu verwenden, schreckt mich völlig ab, zumal ich Ahornsirup nicht gerne mag. Uns so gibt es einige Rezepte, die mich völlig überrascht zurücklassen, beispielsweise das Rezept für Earl Grey Tee. Ich liebe diesen Tee, den enthaltenen Geschmack der Bergamotte; ich trinke meine Tees (außer Chai) ungesüßt um das volle Aroma des Tees zu genießen. Hier wird der aufgegossene Earl Grey mit Mandeldrink, Vanilleextrakt, Ahornsirup und Kokosbutter „verfeinert“. Für den Mandeldrink werden Mandelbutter mit Ahornsirup, Vanilleextrakt, Meersalz und Wasser im Mixer püriert. Auch bei anderen Rezepten merke ich, dass ich die Zubereitung lieber viel einfacher und natürliche habe, den Geschmack der Hauptzutaten auch mitbekommen möchte. Etliche der vorgestellten Rezepte finde ich viel zu simpel für ein ganzseitiges Rezept in einem Kochbuch, sei es Linsen- oder Gemüsesuppe, auf dem Backblech gegrilltes Gemüse oder Eistee, den man abends mit kaltem Wasser aufsetzt und über Nacht im Kühlschrank ziehen lässt.

Wahrscheinlich koche ich viel zu routiniert und das Buch richtet sich an junge Kochanfänger. Die Erklärungen sind einfach, die vorgestellten Rezpte für diese Zielgruppe völlig hip, absolut ansprechend und nachmachbar. Mich hatten das Wort „Wild“ im Titel sowie die ausgerupften Pflanzen aus dem Cover auf eine gänzlich falsche Spur gebracht, denn ich war auch von der Verwendung wild wachsender Zutaten ausgegangen. Dabei sind wohl eher die „wilden“ Kochanfänge gemeint; hierfür halte ich das wirklich schön gestaltete Kochbuchmit vielfältigen, angesagten Rezepten für perfekt. Mit diesen Gerichten lässt sich nicht nur gesund und pflanzenbasiert für sich selber kochen, sondern auch super im Bekanntenkreis Eindruck schinden. Routinierte Köche finden hier auch Anregungen für vegane Rezepte.

Bewertung vom 02.04.2022
Illes, Morgane;Goluza, Hervé

Zauberhafte Trockenblumen


ausgezeichnet

guter, kleiner Einstieg

Die beiden Autorinnen vermitteln wie man Blumen sammelt, trocknet, presst und in Gestecken und anderen Dekorationen versrbeitet.

Den größten Anteil des Buches nehmen die Portraits geeigneter Pflanzen ein, die auch Sammelzeitraum und Tipps, beispielsweise verwandte Arten, beinhalten. Einige davon kannman bei Spaziergängen sammelt oder im eigenen Garten wachsen lassen, andere sind weit gereist und beim Floristen erhältlich. Zum Bleichen, Färben, Binden und mehr werden Projekte vorgestellt und Schritt-für-Schritt in Text und Fotos erklärt., unter enderem ein Hochzeitshaarkranz, Blumen unter Glas, Anstecksträußchen oder verschiedene Trockensträuße. Die Erklärungen sind recht gut verständlich; für die Projekte wird man meist auf Trockenblumen vom Floristen zurückgreifen müssen. Ich muss gestehen, dass ich mehr sammelbare, einheimische Pflanzen erwartet habe, finde das Buch samt Anleitungen und vielen Fotos schön,hätte aber gerne ein wenig mehr Inhalt gehabt.

Bewertung vom 02.04.2022
Strawbridge, James

Frische Gemüseküche


ausgezeichnet

must-have

James Strawbridge lebt als Selbstversorger, Nachhaltigkeitsexperte, Food-Unternehmer (Cornish Sea Salt) in Cornwall. Dort ist er auch durch eigene Fernsehsendungen und einer Reihe von Sendungen mit seinem Vater Dick Strawbrigde, Autor des Buchklassikers „Das große Buch der Selbstversorgung“, bekannt.

In diesem Buch gibt er seine Erfahrungen und Wissen weiter, beschreibt mit viel Leidenschaft Gemüsesorten, Rezepte, , Koch- und Zero-Waste-Tipps; sogar die wunderschönen Fotos stammen von ihm. Egel, welche Seite man aufschlägt, man merkt, dass es sich um einen Perfektionisten handelt, der mit Leib und Seele dieses Buch erstellt hat. Dabei legt er viel Wert auf regionale und saisonale Küche, Vermeidung von Abfällen, kocht bunt und phantasievoll. Manche Kombinationen fallen da ausgesprochen ungeöhnlich aus und er ermutigt den Leser auch seine Phantasie spielen zu lassen, ganz besonders auch, wenn man bei einem Gemüse eine Ernteschwemme einfährt, schon alleine, damit Gemüsegerichte nicht langweilig werden. Manche seiner Rezepte seien eben für Rebellen, und so brät er auch schon mal Salat…

Im Jahresverlauf, nach Jahreszeiten geordnet, werden mehr als 60 Gemüsesorten vorgestellt; die Portraits enthalten Angaben zu essbaren Teilen, zum Geschmack, zur Zubereitung, Kochtipps und Zero Waste sowie verschiedene Sorten mit kurzer Beschreibung und direkt im Anschluss außergewöhnliche Rezepte, insgesamt über 135. Die Erklärungen zu verschiedenen Zubereitungsarten finde ich ausgesprochen gelungen und auch für andere Gemüse gut umsetzbar.

Fast alle Gemüse sind auch bei uns leicht anzubauen oder zu erstehen; einzig Queller dürfte für mich ein Problem darstellen – an der Küste vermutlich nicht.

Unter den Rezepten finden sich einzelne, die man vielleicht auch schon gekocht hat, beispielsweise Kartoffelpürree mit einem untergestampften Gemüse, hier mit Frühlingszwiebeln. Überwiegend sind die hier vorgestellten Kreationen für mich aber neu, phantasievoll, spannend und inspirierend. Es werden beispielsweise aus Rüben mit Nelken gespickte „Schinkenbraten“ hergestellt, ein super ansprechendes und ebenso gewürztes „Sellerie-Sharwarma“ (inspiriert durch Kebeb), Steckrüben-Graupen-Eintopf mit Salbeiklößen, Queller-Pakora, Katsu-Curry mit Meeresgemüse und Tofu oder Lauchkroketten mit Algenflocken, Pastinaken-Merguez oder Gurkenschalen-Gin. Praktisch finde ich auch das letzte Kapitel in dem Haltbarmachung besprochen wird, wie Einkochen, Fermentieren, Einfrieren, Trocknen, in Öl oder sauer Einlegen.

Mir gefällt die Ordnung im Jahresverlauf sehr gut, auch, dass die Rezepte direkt dem Gemüse zugeordnet sind. Die Rezepte wurden allesamt super erklärt, lassen sich leicht nachkochen und in vielen Fällen leicht abwandeln. Mich begeistert das Buch total; ich schätze die Rezepte und Tipps sehr und würde gerne mehr als 5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 31.03.2022
Könner, Alfred

Die Hochzeit des Pfaus


sehr gut

schön und detailreich illustriert

Alfred Könner erzählt „Die Hochzeit des Pfaus“ nach einem sorbischen Motiv; von Klaus Ensikat stammen die Bilder dieses kurztextigen Bilderbuches.

Die Geschichte vom eitlen Pfau, der seine Hochzeit groß feiern möchte und den Fuchs beauftragt, diese auszurichten, bezieht viele verschiedene Tiere mit ein, die man trotz ihrer Bekleidung sehr gut erkennen und benennen kann. Manchesmal werden spaßige Situationen dargestellt und auch das Ende bleibt überraschend.

Empfohlen wird das Buch ab 4 Jahren; ich würde es auch schon bei Kindern ab 3 Jahren einsetzen, da die Texte sehr kurz gehalten sind und sich manchesmal sehr ähneln, also auch von den Kleinen gut mitgesprochen werden können. Die ganzseitigen Bilder selber fallen etwas ungewöhnlich und eigenwillig aus, bleiben dabei farbenfroh, geschmackvoll und interessant; für die kleinen „Mitleser“ bleibt auf jedem Bild viel zu entdecken, selbst bei wiederholter Betrachtung ohne Vorleser.