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Anett H.
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Insgesamt 479 Bewertungen
Bewertung vom 09.05.2020
O'Connell, Pia

Ein irischer Todesfall / Elli O´Shea ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

„Ein irischer Todesfall“ von Pia O’Connell, Piper Verlag, habe ich als ebook mit 203 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Wochentagen überschrieben.
Vor 25 Jahren wanderte Elli O'Shea mit ihrem Sohn Patrick von Deutschland nach Irland, in die Kleinstadt Carlow aus, wo ihr Mann, der Ire ist, einen neuen Job gefunden hat. Und gleich erfahren sie von den Schwiegereltern, dass Sean’s Onkel Jim am Morgen plötzlich verstorben ist. Nach einer Exhumierung wird festgestellt, dass er vergiftet wurde. Schnell werden zwei Verdächtige festgenommen. Aber keiner in der Familie glaubt an deren Schuld. Da für die Polizei der Fall so gut wie geklärt ist, engagiert Sean einen alten Freund, der als Privatdetektiv arbeitet. Natürlich spricht sich jede Kleinigkeit sofort rum und die Familie ist immer bestens informiert. Auch Elli schnappt so das eine oder andere auf und trägt zur Lösung des Falles bei.
Das Buch beschreibt sehr anschaulich Elli’s Start in ein neues Leben in einem neuen Land mit anderen Sitten und Bräuchen und den Alltagsabläufen mit ihrer kleinen Familie. Selbst Kochen und Duschen sind erst einmal eine Herausforderung. Die Haussuche ist ebenso ausführlich geschildert wie die Einkäufe oder Spaziergänge. An manchen Stellen war es mir zu detailliert.
Die kleine Familie ist sehr sympathisch und lebensecht beschrieben. Ebenso wie das Städtchen Carlow und die netten und weniger netten Nachbarn. Da Sean eine große Familie hat, gibt es auch viele unterschiedliche Charaktere. Nicht alle sind einem sympathisch, jedoch die meisten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Bezeichnung Cosy-Crime etwas übertrieben ist. Es gibt zwar einen Toten und ein bisschen private Ermittlungen, aber die Haupthandlung bezieht sich auf Elli‘s Alltag.
Durch den guten Schreibstil war das Buch zügig zu lesen. Das Cover ist sehr schön und passend zur Geschichte.
„Ein Auswanderer-Roman mit einem Hauch Krimi“ trifft es hierbei genau. Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht.

Bewertung vom 04.05.2020
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


ausgezeichnet

„Das Dorf der toten Seelen“ von Camilla Sten, Verlag Harper Collins Germany, habe ich als ebook mit 333 Seiten gelesen. Die Geschichte erzählt Alice in der Ich-Form.
Im Sommer 1959 verschwinden alle Bewohner des Dörfchens Silvertjärn auf unerklärliche Weise. Nur eine Leiche und ein Säugling bleiben zurück.
In der Gegenwart plant Alice Lindstedt ihren ersten Dokumentarfilm über Silvertjärn zu drehen. Sie will herausfinden, was damals geschah und sucht mit ihrem Team den Ort auf. Einiges über die Menschen dort weiß sie bereits, da ihre Großmutter von dort weggezogen ist, kurz bevor alle verschwanden. Im Vorfeld hat sie viel recherchiert und alte Briefe der Familie an ihre Großmutter zu Hilfe genommen. Nicht alle Entdeckungen teilt sie ihrem Team mit. Und auf das, was dann kommt, konnten sie sich auch nicht vorbereiten.
Vor Ort wirkt das Städtchen schon etwas gruselig, alte verfallene Häuser, zugewachsene Wege, eine eingestürzte Brücke, kein Handyempfang. Als dann aus dem Walkie-Talkie ein schauriges Lachen zu hören ist, vermuten sie, dass sie nicht allein in der Gegend sind und beobachtet werden. Es passieren immer mehr unheimliche Dinge und alle haben inzwischen Angst.
In einzelnen Kapiteln wird rückblickend das Dorfleben in Sivlertjärn beschrieben, erst, als alles noch in Ordnung war, die Männer im Bergwerk Eisenerz abgebaut haben, bis die Mine geschlossen wurde. Und dann, wie sich die Menschen veränderten. Es war sehr bewegend, wie die Menschen mit ihrer Angst umgingen und auch falsche Entscheidungen trafen.
Der Verfall des Ortes wird sehr anschaulich geschildert und stimmt schon etwas traurig. Beim Lesen kam ein ordentlicher Gruselfaktor bei mir auf, besonders als die alten Gebäude erkundet wurden und was alles noch so zu finden war, was vom Leben dort zeugte. Die Charaktere waren gut beschrieben, hauptsächlich die damaligen. Von Alice’s Vorfahren erfährt man sehr viel.
Es ist eine sehr spannende, schaurige aber auch bedrückende Geschichte. Gerade auch, was den Briefkontakt zwischen Alice’s Großmutter und ihrer Familie betrifft, die in Silvertjärn geblieben und verschwunden ist.
Bis zum Ende war mir nicht klar, was wirklich passiert ist und dann kam es richtig schlimm.
Durch den sehr guten Schreibstil und natürlich den Spannungsaufbau war das Buch zügig zu lesen. Auch das Cover passt prima zur Geschichte des verschwundenen Dorfes.
Ich bin hochbegeistert von dem Buch.

Bewertung vom 04.05.2020
Thornley, Scott

Der gute Cop / MacNeice Bd.1


gut

„Der gute Cop“ von Scott Thornley, Verlag Suhrkamp, habe ich als Taschenbuch mit 523 Seiten gelesen, diese sind in 54 Kapitel eingeteilt.
Detective Superintendent MacNeice wird zum Hafen von Dundurn gerufen. Im Rahmen des dortigen Hafenerneuerungsprojektes wurde ein altes Auto mit zwei Leichen aus dem Wasser gezogen, ebenso wurden mehrere einbetonierte Leichen geborgen. An anderer Stelle bekriegen sich zwei Biker-Gangs und ein Frauenmörder ist unterwegs. Es gibt also viel zu tun.
Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass die Fälle irgendwie zusammenführen und alles passt. Musste aber feststellen, dass es mehrere einzelne Fälle sind, die, bis auf zwei, nichts miteinander zu tun hatten. Die Geschichte der beiden Leichen in dem alten Auto hätte man auch weglassen können, die waren überhaupt nicht von Relevanz. Ich fand den Teil des Frauenmörders spannend, der auch teilweise aus Sicht des Täters beschrieben wurde. Leider wurde auch dieser Teil immer wieder unterbrochen durch die Biker-Sache, die ich nicht wirklich gut verstanden habe.
Für mich waren es einfach zu viele Fälle, zu viele Personen, auf nichts wurde sich speziell konzentriert.
Im Gegensatz zur Buchbeschreibung redet MacNeice nicht mit seiner toten Frau und mit Vögeln, er träumt von ihr und beobachtet die Vögel. Auch seine charakterliche Beschreibung kommt der Person im Buch nur ansatzweise nahe. MacNeice ist ein sympathischer Mensch, anscheinend ohne Fehler und ohne schlechte Eigenschaften – also ein guter Cop. Die gesamten Charaktere sind relativ farblos beschrieben, man erfährt nichts über sie. Nur Fiza Aziz lernt man etwas näher kennen, sie meint, den Fall des Frauenmörders aufklären zu können, wenn sie den Köder spielt. Dafür, dass sie anscheinend beim letzten Fall etwas Schlimmes erlebt hat, ist sie sehr schnell wieder dabei. Das hat mich schon gewundert.
Der Schreibstil war gut und ich konnte recht zügig lesen. Man muss sich nur eben auf die immer wieder wechselnden Schauplätze und Fälle konzentrieren, was nicht immer einfach war.
Das Cover passe wenigstens zu einem der Fälle und gefällt mir daher ganz gut.

Bewertung vom 27.04.2020
Fischler, Joe

Die Toten vom Lärchensee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Die Toten vom Lärchensee“ von Joe Fischler, Verlag KIWI, habe ich als ebook mit 238 Seiten gelesen, die in 30 Kapitel eingeteilt sind. Die Handlung spielt in einem Zeitraum von sechs Tagen. Es ist der zweite Fall für Arno Bussi.
Zu Beginn findet man eine Karte der Gegend.

Arno kommt zurück ins BKA Wien und an seine „geliebte“ Kriminalstatistik, obwohl er in Tirol als Alpen-Columbo gefeiert wurde. Da er dem Innenminister Hörner aufgesetzt hat, braucht er auch kein zweites Versetzungsgesuch stellen. Nun wird Arno ausgerechnet zu ihm in sein eiskaltes Glasbüro bestellt, um einen fünf Jahre alten Fall aufzuklären. Damals ertrank der Seewirt Sebastian Baldauf im Lärchensee, nachdem er betäubt ins Wasser geworfen wurde und Arno soll das nun aufklären. Also geht es wieder nach Tirol und in das Örtchen Stubenwald. Dort lernt er erstmal den verhexten Brunnen und die beiden Bernhards kennen, der eine kommuniziert im Sparflammen-Modus und der andere fühlt sich immer angesprochen.
Schnell wird der kalte Fall zu einem heißen, als es einen aktuellen Toten gibt und Major Katz vom LKA Tirol auftaucht. Arno ahnt, dass es zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang gibt und will seinem Titel des Alpen-Columbo alle Ehre machen.
Alles scheint im Zusammenhang mit dem Projekt „Chaletdorf“ zu stehen, welches Arthur Aschenwald um den Lärchensee errichten will. Aber das scheint Arno zu einfach zu sein. Er hat sich in den Fall verbissen und klärt ihn in seiner eigenen Art und Weise auf.
Gegen Ende wird es richtig dramatisch und ich musste mir das eine oder andere Tränchen verkneifen.

Insgesamt ein herrliches Buch, sehr humorvoll, aber auch spannend und wunderbar unterhaltsam. Durch den guten und lockeren Schreibstil war ein zügiges Lesen möglich. Und durch die Karte zu Beginn konnte man alle Wege nachvollziehen, außerdem ist Stubenwald ja auch nicht so wahnsinnig groß. Manchmal wird in den Dialekt abgeschweift, aber alles ist verständlich. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, ich war sofort mitten im Geschehen. Und Arno ist schon ein ganz spezieller Typ, sehr sympathisch und unkompliziert.

Das Cover hat mir auch sehr gut gefallen, obwohl statt des Eises eine Käse-Sahne-Torte noch besser gepasst hätte.

Bewertung vom 27.04.2020
Almstädt, Eva

Ostseegruft / Pia Korittki Bd.15 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Ostseegruft“ von Eva Almstädt, Verlag Lübbe, habe ich als ebook mit 310 Seiten gelesen, diese sind in 40 Kapitel eingeteilt. Es ist der 15. Fall für Pia Korittki.
Kommissarin Pia Korittki nimmt an der Beerdigung ihrer Schulfreundin Kirsten teil, auf deren Hochzeit sie erst vor zwei Jahren war. Kirsten ist beim Joggen in ein Wehr gefallen und ertrunken. Als ein Fremder ans Grab tritt und behauptet, dass es kein Unfall war, wird Pia hellhörig. Der Fremde war schnell wieder weg und keiner kannte ihn. Pia überredet ihren Chef, die Ermittlungen aufzunehmen. Sie erfährt, dass Kirsten sich verfolgt gefühlt hatte. Das Verhältnis zu ihrem Mann Harro war abgekühlt. Die Schwiegereltern, die mit im Haus und auf dem Hof wohnen, mischen sich permanent in die Ehe ein und drängen auf ein Enkelkind. Genauso war es mit Birte, Harro's erster Frau. Auf die wurde angeblich auch ein Anschlag verübt.
Kirsten's Familie kennt Pia noch aus der Schulzeit. Vor vielen Jahren ist der Vater verschwunden. Während die Mutter auszog, wohnt Sohn Jörg allein in dem Elternhaus. Allerdings musste er es nun verlassen, weil es wegen alter unterirdischer Bunker einsturzgefährdet ist. Bei Sicherungsarbeiten wird unter dem Haus eine mumifizierte Leiche gefunden.
Es beginnt eine umfangreiche Ermittlungsarbeit. Nicht nur Kirsten's Tod muss nun aufgeklärt werden, sondern auch der Tod der unbekannten Leiche. Und was hat Jörg damit zu tun? Ist es vielleicht sein Vater? Nun wird auch in der Vergangenheit des Vaters nachgeforscht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war spannend, rasant und es wurden viele Aspekte der verschiedenen Personen und Familien beleuchtet. Es geht um Liebe, Eifersucht, verletzte Gefühle. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Pia ist sehr engagiert. In dem Fall trifft sie auf alte Bekannte und eine alte Liebschaft. Aber sie geht professionell damit um. Harro’s Ehefrauen ähneln sich in ihren Ansichten. Beide hatten ihre Arbeit und kein Interesse an der Stallarbeit. Seine Eltern fand ich regelrecht impertinent. Kein Wunder, dass es die jungen Frauen nicht ausgehalten haben. Und Harro hält doch eher zu den Eltern.
Durch den guten Schreibstil und den spannenden Fortgang der Geschichte war das Buch zügig zu lesen. Auch das Cover hat mir sehr gut gefallen

Bewertung vom 22.04.2020
Vöhringer, Sabine

Karl Valentin ist tot / Hauptkommissar Tom Perlinger Bd.3 (eBook, PDF)


ausgezeichnet

„Karl Valentin ist tot“ von Sabine Vöhringer, Gmeiner.Verlag, habe ich als ebook mit 365 Seiten gelesen, die in 60 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der dritte Fall für Tom Perlinger.
Nach einem Brand im Karl-Valentin-Gymnasium in München wird im Keller die Leiche von Marianne Eichstätt gefunden. Bereits ein Jahr vorher starb dort der 17jähriger Schüler Fabian Brühl, anscheinend war es ein Unfall.
Für Hauptkommissar Tom Perlinger, Kommissarin Jessica Starke und das Team beginnen die Ermittlungen, als sich herausstellte, dass die Tote nicht durch den Brand umgekommen ist. Marianne Eichstätt war stellvertretende Direktorin und eine sehr unbeliebte Lehrerin.
Das Gymnasium ist eine weithin bekannte Vorzeigeschule. Der Elternbeirat demonstriert aber gegen den hohen Druck auf ihre Kinder. Im Zuge der Ermittlungen kommen noch viele Details des Schulalltags ans Licht, die nicht zu einer renommierten Schule passen, z.B. ist es eher ein Hochsicherheitstrakt als eine Schule. Es sind teils grausame Unterrichtsmethoden mit Erniedrigungen der Schüler. Für die Ermittler heißt das, es gibt viele Verdächtige schon mal unter den Eltern. Aber auch viele andre Personen werden durchleuchtet, um eventuelle Zusammenhänge zu finden, die bis in die Vergangenheit reichen.
Als sich Tom‘s alter Freund und ehemaliger Kollege Claas Buchowsky meldet und eine weitere Leiche gefunden wird, wird ihm klar, dass der Fall noch komplizierter wird als er dachte. Claas arbeitet jetzt beim BKA und jagt immer noch Iwan Maslov, der in Tom’s letzten Fall wohl eine große Rolle spielte. Doch was hat er mit den jetzigen Ereignissen zu tun?
Das ist eine sehr spannende und ausgeklügelte Story mit sehr vielen Akteuren. Da muss man schon etwas aufpassen beim Lesen, um den Faden nicht zu verlieren. Es ist auch eine tragische Geschichte zweiter Familienväter, die alles oder fast alles verloren haben.
Man kann das Buch zwar gut lesen, ohne die Vorgängerbücher zu kennen. Es wäre aber trotzdem vorteilhaft, da es hier viele Rückblicke gibt und viele Sachen aus alten Fällen angedeutet werden, z.B. die Beziehung zu Claas und der Fall Maslov, der im aktuellen Fall auch am Rande auftaucht.
Tom und seine Freundin Christl wohnen in einem Mehrgenerationenhaus, auch Tom‘s Nichte Tina mit Familie wohnen dort, im Erdgeschoss befindet sich ein Wirtshaus, welches von Tom’s Halbbruder betrieben wird und wo auch andere Familienmitglieder arbeiten. Irgendwie scheinen alle im Haus verwandt oder verschwägert zu sein und verstehen sich gut. Das hat mir sehr gefallen.
Für mich war es das erste Buch im Tom Perlinger. Dieser hat mir sehr gut gefallen, er ist nicht arrogant oder anmaßend, ebenso die anderen im Team. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, sie waren sympathisch oder eben auch nicht.
Nebenbei gab es informative Details und Anekdoten aus Karl Valentin’s Leben, auch wurden seine Redensarten und Sprüche oft angewandt, was zur Auflockerung beitrug.
Der Schreibstil war gut und man kam zügig voran. Auch das Cover ist wunderschön.

Bewertung vom 14.04.2020
Ohlandt, Nina

Schweigende See / Kommissar John Benthien Bd.7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Schweigende See“ von Nina Ohlandt, vom Verlag Bastei Lübbe, habe ich als ebook mit 478 Seiten gelesen. Diese sind in 80 Kapitel eingeteilt. Es ist der 7. Fall für John Benthien.
Am Strand von Sylt wird eine verkohlte Leiche gefunden. Es handelt sich um eine Frau, die erst vor Kurzem mit ihrer Schwester auf die Insel gezogen ist. Für John Benthien und sein Team beginnt damit eine komplizierte Ermittlungsarbeit, die weit in die Vergangenheit reicht. Es gibt mehr familiäre Bindungen als zu Beginn vermutet und nicht alle der Familien mögen sich.
Fenja, die eine schleppend gehende Galerie auf Sylt führt, versucht die Mutter ihres Geliebten aus dem Ferienhaus ihres toten Vaters zu ekeln, um es zu verkaufen. Der Geliebte selbst ist auch kein Heiliger. Er stammt aus Sizilien und hat sich vor Jahren von der „Familie“ gelöst. Nun taucht auch noch sein Vater auf Sylt auf.
Im Zuge der Ermittlungen spielt plötzlich auch noch Benthiens Vater Ben eine große Rolle.
Auch andere Personen scheinen mehr oder weniger im Zusammenhang mit dem Fall zu stehen und etwas zu verbergen.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Abschnitte von Tagebucheinträgen aus den 60er Jahren, die sehr interessant sind. Ein Mädchen aus dem Osten schreibt über die erste Urlaubsliebe, einem Jungen aus dem Westen, und wie es mit dieser dann weitergeht.
Beim Lesen bekommt man nach und nach den Eindruck, dass keiner der Akteure der ist, der er vorgibt zu sein. Über jeden kommen aktuelle Vergehen und auch Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht. Es gibt immer wieder neue Verdächtige, neue Informationen und für die Ermittler ist es nicht einfach, immer den Überblick zu behalten und die Fakten richtig zu deuten. Auch als Leser hatte ich bis gegen Ende keinen Plan zum Täter und den ganzen Vorgängen und Zusammenhängen.
John und seine Ermittler sind ein sehr tolles und sympathisches Team, sie verstehen sich super und kleine Scherze gibt es auch untereinander. Sogar Thyra, die Oberstaatsanwältin, die zurzeit im Wellnessurlaub auf Sylt ist, bekommt die neuesten Informationen im Schlammbad mitgeteilt.
Es ist eine sehr spannende, interessante, fesselnde und letztendlich auch traurige Geschichte mit vielen verschiedenen Personen und unterschiedlichen Charakteren.
Durch den sehr guten Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel ist das Buch zügig zu lesen.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, mit der Weite des Meeres, einem einsamen Boot wirkt es düster und geheimnisvoll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2020
Steuten, Barbara

Kati Küppers und der liegende Holländer / Küsterin Kati Küppers Bd.3


sehr gut

„Kati Küppers und der liegende Holländer“ von Barbara Steuten, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 235 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Kati.
Kati und ihr Mann Jo gönnen sich einen Urlaub in Hochmoor. Dort besucht sie auch ihr Enkel Bene, der mit ihnen die Sterne beobachten will. Dabei bemerken sie einen Lichtschein, dem sie am nächsten Tag nachgehen. Sie finden einen alten Hof mit einem Treibhaus voller Cannabispflanzen, jedoch werden sie verjagt. Am nächsten Tag brennt das Treibhaus ab und wieder sind Kati und Jo vor Ort und retten den jungen Mann, der Kati noch einen Namen zuflüstern kann, sodass Kati davon ausgeht, dieser sei der Brandstifter. Ihre Neugier ist geweckt und sie geht der Sache auf den Grund.
Es verschwinden Leute, neue unbekannte Menschen tauchen auf, meist alles Holländer. Da kann man sich schon denken, was die wollen.
Das Buch beschreibt mehrere Handlungsgeschehen. Zum einen die Arbeit der Polizei zum anderen Katis Nachforschungen und dann tauchen noch mehrere Kinder und Jugendliche auf, die auch in die Geschichte verwickelt sind. Ich musste etwas aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren und wusste nicht immer, in welchem Ort ich gerade war. Aber am Ende führen alle Fäden zusammen und es gibt eine schlüssige Aufklärung, die anders war, als ich gedacht hätte.
Kati ist eine resolute Person, sie legt im Pfarrhaus schon mal selbst Platten auf bzw. spielt Bene’s Playlist ab, um für die Kids einen Infoabend zum Thema Drogen zu veranstalten. Auch Jo, ihr Mann, gefällt mir sehr gut. Die beiden gehen sehr liebevoll miteinander um und scheinen eine harmonische Ehe zu führen. Enkel Bene finde ich auch toll und es ist schön, dass er noch so gern bei seinen Großeltern ist.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Durch den guten Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel lässt es sich zügig lesen und das Thema ist sicher immer aktuell.
Das Cover ist total schön, das Gutshaus im Hintergrund und davor schummelt sich die Hofkatze ins Bild, die auch ihren Teil zur Story beiträgt.

Bewertung vom 16.03.2020
Haller, Elias

Der Luzifer-Killer


ausgezeichnet

„Der Luzifer-Killer“ von Elias habe ich als Taschenbuch vom Edition M-Verlag gelesen. Es hat 423 Seiten, die in 82 Kapitel eingeteilt sind.
Es ist ein gemeinsamer Fall für Erik Donner und Klara Frost.

Eine kurze Zusammenfassung der Handlung zu geben, ist eigentlich unmöglich. Dafür ist einfach zu viel passiert.
Es begann damit, dass unter dem Eis ein Kindersarg gefunden wurde, in dem sich ein altes Bild von Klara und Erik sowie eine seltsame Chiffre befand. Einige Monate kam man mit den Ermittlungen nicht voran, bis eine seltsame Frau bei Klara auftauchte, die angeblich etwas darüber weiß. Klara versucht nun Kontakt zu ihrem alten Studienkollegen Erik aufzunehmen, was nicht einfach ist, da er sich angeblich in der Psychiatrie befindet. Es wird ein Teil des eigentlich nicht vorhandenen Luzifer-Videos gepostet.
Kriminalhauptkommissar Sokrates Vogel in Dresden schaltet sich in die Ermittlungen ein, da er schon seit vielen Jahren versucht, den Luzifer-Fall zu klären.

Es ist eine sehr spannende, sehr rasante und sehr erschütternde Geschichte, die schon in den 80er Jahren in der DDR begann und die auch in Klara’s Vergangenheit führt. Es gibt immer wieder Kapitel die zurück führen in die Jahre von Klaras Leben aber auch in das Leben anderer Beteiligter.
Erik ist immer noch ein selbstzerstörerischer und unkonventioneller Ermittler, der mehr Leben als eine Katze hat. Gemeinsam mit Klara sind sie ein unschlagbares Team.

Durch den guten Schreibstil war das Buch sehr gut und zügig zu lesen, auch wegen des ständig steigenden Spannungsbogens. Die Charaktere waren sehr unterschiedliche. Erik und Klara kennt man ja schon aus den anderen Büchern. Sie sehr gewissenhaft und strukturiert und er chaotisch, draufgängerisch, unvernünftig. Sokrates Vogel ist wirklich ein komischer Vogel. Er arbeitet zusammen mit seinen beiden Mitarbeitern und einem Meerschweinchen in einem Kellerloch, ist schwer krank und lässt sich nicht unterkriegen. Mit einer gewissen Prise (Galgen)Humor meistert er sein Dasein. Trotzdem gibt er nie alles preis, was er weiß.
Es gibt sehr viele weitere Personen, die in den Fall verwickelt sind, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten.
Das Ende war für mich schon sehr überraschend. Aber alles sehr gut aufgebaut und schlüssig.
Auch das Cover passt perfekt zur Geschichte.