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fuddelknuddel

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Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2018
Lankers, Katrin

Zurück auf Gestern


sehr gut

"Tötet grausamer Mord den einen,
obsiegt fortan der Menschen Streit.
Nur Gemini die Feinde einen,
wenn sie verdrehen den Lauf der Zeit."

Lulu und Claire sind die besten Freundinnen. Da passt es perfekt, dass sie auch am selben Tag Geburtstag haben, doch an ihrem 15. Geburtstag, den sie auf einer Schulparty feiern wollen, geht alles schief und sie blamieren sich ausgerechnet vor den Jungs, in die sie (mehr oder weniger) heimlich verliebt sind. Umso erstaunter sind die Mädchen, als sie mithilfe eines Schmuckstücks, dass Claire von ihrer Großmutter geerbt hat, die Zeit zurückdrehen. Alle Probleme scheinen gelöst, bis Lulu und Claire feststellen, dass es nicht nur Vorteile hat, die Zeit verstellen zu können. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt und dann haben sie sich unbewusst auch noch den ein oder anderen Feind gemacht..

Das Buch ist aus der Sicht von Claire geschrieben, durch die Ich-Perspektive kann man sich gut in das junge Mädchen hineinversetzen und bekommt ihre Gefühle direkt mit. Ihre Beziehung zu Lulu ist eine ganz besondere, die beiden Mädchen verstanden sich auf Anhieb, als Lulu damals neu in Claires Klasse kam. Claire ist eher der Ruhepol in ihrer Freundschaft. Sie ist vernünftig und vorsichtig, wohingegen Lulu ein echter Wildfang sein kann. Ihre spanischen Gene haben ihr ein aufbrausendes Temperament beschert, sie sitzt selten still und ist laut und aufgeschlossen in Situationen, in denen Claire sich eher zurückhalten würde. Trotz, oder gerade wegen all dieser Verschiedenheiten sind die Mädchen ein Herz und eine Seele, richtige Zwillinge im Geiste sozusagen.

Der Schreibstil ist eher für Leser im Alter der beiden Mädchen geeignet, doch auch für mich als Ältere war das Buch angenehm zu lesen, auch wenn ich einige Spitznamen, die im Laufe der Geschichte immer mal verteilt werden, gewöhnungsbedürftig fand. Aber Claires Gedanken sind immer spannend nachzuvollziehen und werden stets mit einer Portion Witz serviert.

Das Thema Zeitreisen an sich ist ja bei weitem nichts neues. Auch dass dabei standardmäßig was schief geht, wissen wir alle. Dennoch war die Idee mit dem ominösen Schmuckstück mit den Zauberkräften gut gelungen, hatte ein bisschen was von Hermines Zeitumkehrer aus Harry Potter. Die süßen, kleinen Liebesgeschichten der Freundinnen, die in die Handlung verwoben sind, schaffen einen guten Ausgleich zum Fantasievollen, ohne übertrieben kitschig zu wirken.

Mein Fazit:
Schöne Idee und gut umgesetzt, für alle Mädels im Alter der Protagonisten kann ich eine klare Empfehlung aussprechen, doch auch für Ältere kann es durchaus ein Vergnügen sein, dieses Buch lesen zu dürfen!

Bewertung vom 24.04.2018
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


sehr gut

"Mein Leben bestand aus Kleinigkeiten. Sie haben mir nicht wirklich gefallen, aber sie waren da, sie haben mir genügt. Und dann bin ich diesen beiden begegnet.."

Inhalt:
Juliettes Morgen verlief jeden Tag gleich. Sie fuhr mit der Metro zur Arbeit, traf dabei immer die gleiche Leute und sah durch die Fenster die selben Dinge. Stets hatte sie ein Buch dabei, denn entweder las sie oder beobachtete Leute dabei, wie diese ihrerseits die Nasen in immer ähnliche Bücher steckten.
Als sie dann eines Tages beschloss, die Metro zwei Stationen früher zu verlassen und den restlichen Weg zu Fuß zurück zu legen, begegnete sie der kleinen Zaïde und ihrem verschrobenen Vater Soliman, die ihr Leben zwischen hunderten von Büchern verbringen. Soliman hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedem Menschen das Buch zukommen zu lassen, das sein Leben verändert wird. Auserwählte Couriere beobachten die Menschen und finden heraus, welches Buch am besten zu ihnen passt. Auch Juliette wird zu einem dieser Boten und hat nun einen maßgeblichen Einfluss auf das Schicksal anderer Leute.

Cover:
Zuerst möchte ich auf das Äußere des Buches eingehen. Für mich als absoluten Buchjunkie ist es natürlich der Eyecatcher schlechthin, Bücherregale auf dem Cover zu sehen. Auf der Infoseite fiel es mir zunächst nicht auf, aber als ich das Buch in natura in den Händen hielt, bemerkte ich, dass auf den Büchern teilweise sogar Titel vermerkt waren. Auch die Deko, die zu sehen ist, spielt teilweise eine Rolle im Buch, wie der blaue Schal oben im Bild. Das Cover wirkt sehr einladend und unglaublich liebevoll gestaltet und wäre auf jeden Fall ein Anreiz zum Kauf.

Schreibstil, Charaktere:
Das Buch ist aus der Sicht von Juliette geschrieben, jedoch nicht aus der Ich-Perspektive, was ich sehr schade finde, da ich mich so schlechter in die Protagonisten hineinversetzen kann. Der Epilog jedoch wird direkt von Juliette erzählt, was ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hätte man diesen Stil entweder gleich aufs gane Buch anwenden oder aber der vorigen Erzählweise auch im Epilog der Einheitlichkeit wegen treu bleiben sollen.
Die Sätze sind teilweise sehr lang und ausschweifend, sodass ich mich beim Lesen an einigen Stellen deutlich mehr konzentrieren musste. Alles ist sehr anschaulich und bildlich beschrieben und man kann Juliettes beinahe philosophische Gedanken recht gut nachvollziehen.
Dennoch bin ich mit Juliette nicht so ganz warm geworden. Sie ist eher der stille, zurückhaltende Typ, und neigt gerade zum Ende etwas zur Hysterie. Dennoch ist sie eine Macherin und fällt spontan Entscheidungen, die für andere vielleicht nicht mal im Traum in Frage gekommen wären.

Das Buch verlief für mich nicht so ganz wie erwartet. Ich nahm an, der Fokus läge mehr auf Juliettes "Job" als Botin, man würde sie dabei begleiten, wie sie anderer Leute Leben verändert. Doch so ganz traf das nicht zu. Ebenso dachte ich, dass ein bestimmtes Buch vielleicht auch ihr Leben verändern würde, doch auch das stimmte nicht so ganz, selbst wenn im Laufe der Geschichte mehrere Wendungen ihr Dasein veränderten.

Fazit:
Ein gutes Buch über eine junge Frau, die ihr Leben endlich selbst in die Hand nimmt, wenn auch von der Story her etwas anders als erwartet/erhofft. Gerade bei dem Verhältnis von 180 Seiten zum Preis von 18 Euro muss man abwägen, ob einem dieses Buch das wert ist.
Gemacht für jeden, der nicht glauben kann, dass Bücher jemandes Schicksal verändern können, und für jeden, der sein Buch schon gefunden hat.

Bewertung vom 17.04.2018
Haig, Matt

Wie man die Zeit anhält


ausgezeichnet

"Mein Leben ist wie eine Matrjoschka-Puppe, denke ich manchmal, verschiedene ineinander geschachtelte Versionen, bei denen die neueste immer die älteren umschließt, die früheren Leben von außen nicht sichtbar, aber immer noch da."

Inhalt:
Tom Hazard lebte schon viele Leben. Er mag aussehen, wie ein Mann in den Vierzigern, doch in Wirklichkeit ist er bereits mehrere hundert Jahre alt. Dieser Gendefekt, der ihn langsamer altern lässt, macht es gefährlich, länger an einem Ort zu leben, denn nach einer gewissen Zeit werden die Mitmenschen misstrauisch. Beziehungen und Freundschaften zu normalen Leuten sind unmöglich, muss er doch seine Andersartigkeit geheim halten. Tom wird zunehmend einsamer, bis er beschließt, dass das ständige Reisen ein Ende haben muss. Er lässt sich in London nieder und wird Geschichtslehrer an einer Schule, wo er die Französischlehrerin Camille kennenlernt, die in ihm nach langer Zeit unerwartete Gefühle weckt.

Aufbau, Schreibstil und Charaktere:
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Tom geschrieben. Die Zeit, in der das Erzählte spielt, wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen der Gegenwart, die in London spielt und von Tom's jetzigem Lehrerleben berichtet, und verschiedenen längst vergangenen Jahren, in der man alles über seine Kindheit, Jugend, erste Liebe und ehemaligen Identitäten erfährt. Diese Flashbacks in die Vergangenheit werden häufig durch die kleinsten Dinge ausgelöst, sei es ein Buch, dessen Autor Tom einst traf, oder eine Straße, in der er mal lebte, und verbinden geschickt die Gegenwart mit den Anfängen von Tom's Leben, durch die man ihn erst richtig kennenlernt. In der ersten Hälfte des Buches wird mehr auf das schin Gewesene eingegangen als auf das Jetzige, sodass die "eigentliche" Geschichte erst später richtig Fahrt aufnimmt. Aber die kleinen Exkursionen in die früheren verschiedenen Lebensabschnitte von Tom sind mindestens genauso herzerwärmend und spannend.

Tom Hazard ist ein besonderer Charakter. Es ist nicht nur die Tatsache, dass er ungewöhnlich langsam altert, sondern auch seine Erfahrung, die er durch die vielen Jahre angesammelt hat, verknüpft mit einer Sanftheit und Ruhe, die ihn faszinierend macht. Er hat in seiner Jugend und auch danach noch vieles durchmachen müssen, was ihn maßgeblich geprägt hat, und diese Narben der Zeit merkt man ihm an. Zwar ist seine Art mit anderen zu sprechen immer der jeweiligen Zeit angepasst, doch man merkt, dass er wie eine alte Seele, sehr philosophisch und weise, denkt.

Fazit:
"Wie man die Zeit anhält" ist ein durch und durch wundervoller Roman. Man lernt nicht nur einiges über die Vergangenheit, sondern ist Teil einer romantischen, nachdenklichen und liebevoll geschriebenen Geschichte über einen Mann, der es nie leicht im Leben hatte und sich trotzdem bis zuletzt die Hoffnung an eine gute Zukunft bewahrt hat. Mir hat das Buch regelrecht das Herz gewärmt, es war ein Genuss, es zu lesen und kann es jedem empfehlen, selbst wenn Geschichte in der Schule früher eure Schwachstelle war.. wie auch meine. Lasst euch verzaubern durch das ungewöhnliche Leben des Tom Hazard!

Bewertung vom 29.03.2018
Rider, Sara

Going for the Goal


gut

"Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Manchmal muss man im Leben ein Risiko eingehen."

Inhalt:
Jillian Nichols ist eine aufstrebende Sportagentin. Sie kämpft hart, hat sie es als junge Frau doch nicht leicht in der Branche. Doch es läuft gut für sie, bis eines Tages unerwartet Nick "The Punisher" Salinger, ein erfolgreiher Eishockeyspieler der NHL, ihr Büro stürmt und damit ihre Welt auf den Kopf stellt. Denn die beiden trafen sich bereits einmal zu einer Zeit, in der Jillian noch als Praktikantin für eine andere Agentur unterwegs war. Wie bei ihrer ersten Begegnung knisterte es gewaltig zwischen ihnen, doch Jillian muss ihre Gefühle unterdrücken, da ein professionelles Arbeitsverhältnis für sie an erster Stelle steht. Wird sie es schaffen, Arbeit und Privates zu trennen, um ihre Karriere nicht zu gefährden?

Schreibstil, Charaktere und Aufbau:
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Nick und Jillian geschrieben. Allerdings war es teilweise schwer nachzuvollziehen, wer gerade erzählt, da nicht aus der Ich-Perspektive geredet wird, sondern von einem sogenannten allwissenden Erzähler. Wenn also Nick und Jillian gemeinsam auftreten, war es manchmal nicht sofort ersichtlich, über wen gerade primär berichtet wurde. Eine kurze Überschrift beim Kapitelanfang/Perspektivenwechsel wäre da hilfreich gewesen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich ich die Geschichte einfach nicht reingefunden habe, da ich mich schlecht in die Charaktere hineindenken konnte.
Doch im Großen und Ganzen ließ sich das Buch flüssig lesen.

Jillian Nichols ist ein vollkommener Workaholic. Sie arbeitet rund um die Uhr und bearbeitet selbst nachts die Probleme ihrer Klienten. Als Frau hat sie es natürlich besonders schwer unter ihren männlichen Agentenkollegen, vorallem da ihr ärgster Konkurrent ihr am laufenden Band Klienten wegschnappt. Doch sie ist mir zu verkniffen und verspannt. Zwar taut sie im Laufe des Buches auf und wird sorgloser, doch insgesamt bin ich mir ihr nicht warm geworden.
Nick Salinger hingegen ist ein Hitzkopf. Er lässt sich weder auf noch neben dem Eis etwas bieten und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zu Beginn der Geschichte wirkt er muffelig und wie ein typischer Schläger. Erst später wird klar, dass er sich einfach um Gerechtigkeit bemüht. Wie auch Jillian ist er mir nicht wirklich ans Herz gewachsen, die einzigen, die mir sympathisch waren, sind Nicks Bruder Ben und Jamie, eine Klientin von Jillian. Die beiden Protagonisten waren mir irgendwie zu platt. Es gab von beiden nur zwei Gesichter, entweder den Geschäftsmodus oder die knisternde Leidenschaft, wenn sie zusammen waren. Mir fehlte da mehr "normales" Zwischenmenschliches, das Teilhaben an den Gedanken der Personen, das durch die Erzählperspektive zu kurz kam.

Die Story war für mich auch irgendwie nicht das wahre. Ich mag Eishockey, aber dass es im Grunde nur darum ging, den Vertrag bei der eigenen Mannschaft verlängern zu lassen, war mir nicht genug. Zwar war der Weg dorthin steinig und hatte einige Zwischenstationen, aber keine die mich wirklich gefesselt oder überrascht hätte. Gegen Ende des Buches wird es dann etwas spannender, und ich habe mich sogar über das Ende gefreut.
Aber ehrlich gesagt war ich auch froh, als ich das Buch fertig gelesen hatte. Meine Motivation vom Beginn hielt nicht lange, und das bisschen Aufregung am Ende hat das auch nicht wieder wett gemacht. Schade eigentlich, denn ich glaube, dass man aus dieser Idee durchaus was hätte machen können.

Fazit:
Die Charaktere hatten mir zu wenig Tiefe, und die Geschichte zog sich längere Zeit ohne große Spannungsphasen. Die Erzählperspektive war für mich außerdem nicht ganz passend und leider konnte ich nicht wirklich in das Buch hineinfinden. Es fehlte einfach das gewisse Etwas. Leider nicht meine Geschichte, aber es gibt sicherlich genug Fans.

Bewertung vom 20.03.2018
Wolk, Lauren

Eine Insel zwischen Himmel und Meer


sehr gut

"Welche Bedeutung konnte ein 'Woher' haben für die Fragen, 'wer' oder 'was' ein Mensch war?"

Inhalt:
Als Crow gerade ein paar Stunden alt war, wurde sie in einem Boot auf eine kleine Insel gespült und von Osh gefunden, der in der einzigen Hütte dort lebt. Er nahm sie zu sich und zog sie auf wie eine eigene Tochter, stets mit der Hilfe von Miss Maggie, einer Freundin von der Nachbarinsel. Aber je älter Crow wurde, desto mehr plagte sie die Frage nach ihrer Herkunft. Ungeachtet der Konsequenzen macht sie sich auf die Suche nach ihrem 'Woher' und stellt am Ende des gefährlichen Abenteuers fest, dass nicht zählt, wo man herkommt, sondern nur, wo man hin will.

Schreibstil und Charaktere:
Die Geschichte ist aus der Sicht des jungen Mädchens Crow erzählt. Crow führt auf eine unschuldige, kindliche Art und Weise durch die Geschichte, die das Lesen leicht macht, und dafür sorgt, dass sie einem sofort sympathisch wird. Sie sieht die Dinge, wie es nur ein Kind kann, und doch überrascht sie manchmal mit erstaunlich nachdenklichen, fast schon philosophischen Formulierungen.
Crow ist ein ungewöhnliches Kind. Sie hat schon immer begriffen, dass die Leute anders mit ihr umgehen, als mit den restlichen Menschen auf den Inseln. So richtig stört es sie nicht, auch wenn es verletzend sein kann, schließlich sind Osh und Miss Maggie und auch Maus, die Katze, nett zu ihr und behandeln sie wie einen normalen Menschen. Doch das 'Warum' würde sie gern begreifen und sie macht sich hartnäckig auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen. Mir ist sie sofort ans Herz gewachsen, genau wie Osh.
Osh ist ein ruhiger Geselle, er kam von weit her und hat seine Vergangenheit im Gegenteil zu Crow bewusst hinter sich gelassen. Seit er diesen Entschluss gefasst hatte, lebt er auf einer kleinen Insel vor Cuttyhunk in einer Hütte, die er selbst aus Teilen seines eigenen Bootes und Wrackteilen anderer Schiffe zusammengebaut hat. Er und Crow haben nicht viel und doch ist es genug für die zwei. Sie leben von dem, was die Insel und das Meer ihnen geben und ertauschen sich alles andere von Miss Maggie, die einen Hof auf Cuttyhunk hat. Osh versucht, Crow bei ihrer Suche nach der Herkunft zu unterstützen, auch wenn er der Meinung ist, dass das Vergangene nicht ausschlaggebend. Man sollte sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, auf das was man hat, denn das ist es, was zählt.
Miss Maggie ist eine gute Seele. Sie lässt Crow bei sich auf dem Hof mit den Tieren und Pflanzen helfen und kocht im Gegenzug mal was leckeres zu Essen und gibt Crow Schulunterricht. Wenn Crow krank ist, kann sie mit Kräutern und ihrer Erfahrung helfen, und auch im späteren Verlauf des kleinen Abenteuers ist immer auf sie Verlass.

Aufbau:
Ich muss sagen, mit dem Buch habe ich mich anfangs etwas schwer getan. Zu Beginn wird viel über die Charaktere und die Schauplätz berichtet, aber da es zu jeder Kleinigkeit eine eigene Geschichte in Form eines neuen Kapitels gibt, fiel es mir zunehmend schwerer, am Ball zu bleiben. Die "richtige" Geschichte lässt auf sich warten, aber wenn man den Anfang überwunden hat, wird es immer besser und interessanter zu lesen. Gerade die zweite Hälfte des Buches ist spannend, weil es teilweise richtig gefährlich und dramatisch wird. Für mich hat dieser Teil zwar etwas zu lang auf sich warten lassen, aber eine vernünftige Einführung muss wohl sein.

Fazit:
Nach einem etwas langatmigen Start entwickelte sich "Eine Insel zwischen Himmel und Meer" zu einem herzerwärmenden, aufregenden Buch, das eine wichtige Message überbringt: Manchmal ist es nicht wichtig, wo man herkommt, sondern nur, wo man hin will und wen man dabei um sich hat.
Eine liebevoll geschriebene Geschichte über eine ungewöhnliche Familie, die leicht zu lesen und nur zu empfehlen ist!

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Bewertung vom 13.03.2018
Holden, Kim

Bright Side - Ein Moment für immer (eBook, ePUB)


gut

"Lass nicht die Gegenwart für das Unbekannte der Zukunft im Stich. Man übersieht, umgeht, verschiebt viel Glück auf eine Jahre in der Zukunft liegende Zeit, die vielleicht nie komt. Warte nicht ab und verpass den Moment wegen eines Morgens ohne Garantie."

Inhalt:
Kate "Bright Side" Sedgwick ist ein lebensfroher und fröhlicher Mensch. Nicht umsonst gab ihr bester Freund Gus ihr diesen Spitznamen. Denn trotz schwieriger Jahre hat Kate nie aufgehört die Dinge optimistisch zu sehen und strahlt pure Zufriedenheit aus. Gleichzeitig steht sie der Liebe skeptisch gegenüber, sodass es gewiss nicht zu ihrem Plan gehört, sich auf dem College zu verlieben. Aber als sie Keller trifft, bemerken beide, dass sie nicht nur Freunde sein können, auch wenn sie beide ihr Päckchen zu tragen haben und diese Geheimnisse am Ende entscheiden können, ob Herzen gebrochen werden..

Charaktere:
Kate ist ein Charakter, der mich beeindruckt hat. Sie ist immer gut drauf und begegnet allem mit einer großen Portion Ironie und Witz, mit ihrer herzlichen, offenen Art schaffst sie es, jeden zu entwaffnen, sodass man sie einfach gernhaben muss. Mir gefallen die selbstbewussten, schlagfertigen weiblichen Charaktere in Büchern, und Kate ist definitiv einer davon. Im Laufe der Geschichte offenbaren sich viele Geheimnisse über ihre Vergangenheit, die ihre warme und lebensfrohe Ausstrahlung und Denkensweise nur umso bewundernswerter machen. Kate ist es wichtig, den Moment zu leben und das Hier und Jetzt zu genießen, ihr fließt Spontanität durch die Adern, die auch auf ihre Freunde abfärbt. Sie lockt andere aus der Reserve und lehrt sie, Spaß zu haben, solange man die Gelegenheit dazu hat.
Keller ist der männliche Gegenpart zu Kate. Er jobbt in einem Cafe, das in der Nähe des College-Campus' gelegen ist und ist der typische charmante, gutaussehende Kerl, dem alle Frauen zu Füßen liegen, doch da macht er sich nicht viel draus. Weil er (unfreiwillig) daran arbeitet, in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten, und seine Zukunft bereits komplett durchgeplant ist, ist er in der Hinsicht das komplette Gegenteil von Kate. Doch auch Keller hat ein Geheimnis und verbringt jedes zweite Wochenende in Chicago. Der Grund kann nur eine Freundin sein, gkaubt Kate.. Oder?
Auch die Nebenfiguren haben alle eine eigenen Geschichte, sei es nun Clayton, Kates erste Bekannschaft am College oder ihr bester Freund Gus, zu dem sie eine sehr spezielle und innige Beziehung hat. Jede ist mit Liebe geschaffen, allergings wirken einige krampfhaft mit Hintergrund beladen, dazu komme ich jetzt.
Ich bin normalerweise kein Mensch, der ein Problem mit Klischees in Büchern hat, im Gegenteil. Jede noch so oft aufgewärmte Thematik kann mich immer wieser begeistern. Jetzt kommt das große ABER: Nahezu jede der Figuren hatte irgendwelche Probleme. Die Zahl derer, die keine haben, kann man an einer Hand abzählen und was mir noch viel mehr aufstößt, ist, dass das Schicksal einer der Figuren nach der ersten Erwähnung kaum noch Beachtung findet. Es wirkt, als sei es diesem Charakter nur zugeschrieben worden um auch wirklich jedes Klischee eines Teenie-Liebesromans abzudecken, so böse das jetzt auch klingen mag.

Aufbau:
Das Buch beginnt wie eine typische Liebesgeschichte, langsam und zart, doch gerade ab der Mitte des Buches häufen sich die dramatischen Beichten und man hat das Gefühl, fast nur noch von Katastrophen umgeben zu sein. Zum Glück wird das ganze durch Kates Frohsinn, witzige Dialoge und einige positive Ereignisse etwas gemildert. Mit dem Ende bin ich zufrieden, auch wenn ich ehrlich gesagt befürchtet hatte, dass die Autorin meinen Erwartungen auch kurz vor Schluss noch einmal über den Haufen werfen würde.

Fazit:
Ich wurde zwiegespalten zurückgelassen, einerseits berührt mich die Geschichte zutiefst, andererseits ist sie für meinen Geschmack zu schicksalsbeladen.
In diesem Fall wäre für mich weniger definitv mehr gewesen!

Bewertung vom 07.03.2018
Blake, Elly

Vom Eis berührt / Fire & Frost Bd.1


ausgezeichnet

"Du musst dich entscheiden, wofür du kämpfen willst. Und wer du wirklich bist."

Inhalt:
Ruby ist eine Fireblood. Ihre Gabe ermöglicht es ihr, das Feuer, was durch ihre Adern fließt, zu kontrollieren, es heraufzubeschwören um damit zu retten oder zu zerstören.
Sie lebt mit ihrer Mutter unentdeckt in einem kleinen Dorf in den Bergen, immer dazu angehalten, ihre Fähigkeiten zu unterdrücken, doch eines Tages spüren sie die Soldaten des Frostkönigs auf. Ruby wird gefangen genommen und ihr Dorf zerstört, denn der König ist ein Frostblood und lässt Firebloods wie Ruby gnadenlos jagen. Nach fast einem halben Jahr im Kerker wird sie unerwartet gerettet und das ausgerechnet von zwei Frostbloods. Sie brauchen Rubys Feuer um ihr Ziel, den König zu stürzen, zu erreichen, doch kann sie den Fremden trauen? Und was bedeutet das Knistern zwischen ihr und dem jungen Frostblood Arcus?

Schreibstil, Aufbau und Charaktere:
Das Buch wird aus der Sicht von Ruby Otrera, einer Fireblood, erzählt. Sie ist siebzehn Jahre alt und entsprechend fällt auch der Ton aus, in dem das Buch geschrieben wurde. Mit einer gehörigen Portion Ironie, Sarkasmus und einer spitzen Zunge erzählt Ruby ihre Geschichte und es fällt einem sofort leicht, sich in ihre Gedanken hineinzuversetzen und sie gern zu haben. Die Szenen mit Arcus, dem jungen Frostblood, werden zunehmend intensiver und das zeigen auch Rubys Gedanken und Gefühle, an denen man teilnimmt. Die Erzählung der Fireblood haben mich von Anfang an in ihrem Bann gezogen und so wurde dieses Buch zu einem Kandidaten, den man mal wieder nicht aus der Hand legen könnte, bis die letzte Seite gelesen war.
Wie ein typisches Romantasy-Buch beginnt es friedlich, nimmt eine negative Wendung, die dann jedoch schnell wieder ausgebügelt wird. Die Zeit, in der dann alles mehr oder weniger gut ist, ist meine liebste, und umso mehr hasse ich dann den Augenblick, von dem jeder Liebesgeschichten-Leser weiß, dass er früher oder später kommen muss.. nämlich der Moment ab dem dann wieder alles schief läuft, bis das Ende des Buches erreicht ist. Dieser Aufbau ist bekannt und von mir gleichermaßen geliebt wie gehasst, doch da das Ende nicht komplett offen gelassen wird und auch nur bedingt negativ ist, bin ich sehr zufrieden damit.
Ruby und Arcus sind die beiden Hauptpersonen in dieser Liebesgeschichte. Da die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, sind sie sich zu Beginn spinnefeind, was sich natürlich im Laufe der Zeit wandelt. Ruby hat ein feuriges Temperament, ist nicht zu bändigen und kann sehr stur und schlagfertig sein, wenn die Situation es erfordert. Arcus hingegen ist verschlossen und gibt sich im wahrsten Sinne des Wortes kaltherzig. Das einzige, was die beiden Gabenträger zu vereinen scheint, ist der Wunsch, den König vom Thron zu stürzen.
Die beiden Protagonisten und die Entwicklung ihrer Beziehung haben mich total überzeugt, ich habe immer mitgefiebert, wenn es Spannungen oder Annäherungen zwischen ihnen gab.

Fazit:
Das Prinzip einer Romantasy-Trilogie dürfte vielen bekannt sein und eventuell auch schon zum Halse raus hängen. Ich jedoch liebe diese Bücher und kann gar nicht genug von komplizierten Beziehungen, dramatischen Wendungen und Happy Ends bekommen. Die Autorin hat somit natürlich kein komplett neues Erzähl-Schema aufgetan, die Idee der Fire- und Frostbloods begeistert mich aber. Feuer und Eis können eigentlich nicht miteinander, und dennoch halten sie sich gegenseitig im Gleichgewicht, so wie Ruby und Arcus einander meiden wollen und sich zugleich zueinander hingezogen fühlen.
Für jeden Romantasy-Fan ist dieses Buch ein absolutes Muss, dieses Buch kombiniert altbewährtes mit einer neuen, aufregenden Geschichte, die man lieben muss. Ich kann den zweiten Teil gar nicht erwarten!

Bewertung vom 05.03.2018
Durfee, Brian Lee

Der Mond des Vergessens / Die fünf Kriegerengel Bd.1


sehr gut

"Und für mich ist klar, Nail, dass ein Teil deiner Lebensreise der Aufgabe gewidmet ist, Glauben zu erwerben - Glauben an dich selbst, an andere und vor allem an die Pläne, die Laijon mit dir hat."

Inhalt:
Zwischen den fünf Inseln herrscht Krieg, der Engelsprinz Aeros Raijael will das Land unter sich vereinen, wie es einst schon der Fall war. Mit seiner Armee von der Insel Sor Servier erobert er die anderen Königreiche und all das vermeintlich geführt vom göttlichen Willen Laijons, einem Vorfahr des Engelsprinzen.
Während des Kriegszuges des weißen Prinzen Aeros leiden an anderer Stelle die Prinzessinnen Tala und Jondralyn Bronachell unter ihrem König und Bruder Jovan Bronachell, dem Regenten der Burg Amadon und der Insel Gul Kana. Jovan herrscht mit harter Hand, beeinflusst von den Geistlichen am Hofe. Doch neben ihrem Bruder haben beide Schwestern ihr eigenes Päckchen zu tragen: Jondralyn versucht verzweifelt, sich am Hofe Anerkennung zu verdienen, und lässt sich im Schwertkampf trainieren, um ihrem Bruder ebenbürtig zu sein. Tala hingegen wird unfreiwillig Teil eines Spiels, dessen Ende den Tod eines geliebten Menschen zur Folge haben könnte.
In Galgenhafen, einem kleinen Dorf am Meer, lebt Nail, ein Waise aufgezogen von seinem Meister Shawcroft. Der Junge, von seinem Meister stets zur harten und scheinbar sinnlosen Arbeit angehalten, weiß nichts über seine Vergangenheit und ahnt nicht, dass er eine große Rolle im Kampf um die Zukunft der fünf Inseln spielt.

Erzählweise und Schreibstil:
Die Geschichte wird aus vielen verschiedenen Perspektiven an unterschiedlichen Schauplätzen erzählt, alle Handlungsstränge verlaufen Parallel zueinander. Während man aus der Sicht des Jungen Nail seine Erlebnisse in Galgenhafen verfolgen kann, erhält man zum Beispiel durch Gault Aulbrek, einen der Erzritter Raijaels, einen Einblick in das Handeln des Engelsprinzen Aeros und die Vorstöße seines Heeres. Durch Tala und Jondralyn Bronachell erzählt sich die Geschichte auf Burg Amadon, das Ziel des Kreuzzuges des Prinzen.
Normalerweise habe ich meine Probleme mit zu vielen verschiedenen Erählweisen, aber in diesem Fall war es erfrischend, immer aus anderer Sicht zu lesen. Es fiel mir erstaunlicherweise auch nicht schwer, gedanklich zwischen den Schauplätzen zu wechseln und mich wieder zu orientieren, wenn wieder eine andere Hauptperon an die Reihe kam. Am Ende laufen alle Handlungsstränge zusammen, jedoch nicht so, wie ich es erwartet hatte. Es wird deutlich, dass dieses Buch ein Teil einer Reihe ist, da jede der Handlungen ein offenes Ende hat.
Die Sprache der Menschen im Buch ist etwa der im Mittelalter nachempfunden, auch die Ritter, die Stellungen der Kirche und des Königs und des "armen" Volkes erinnern an diese Zeit.

Aufbau und Charaktere:
Das Buch ist für mich persönlich durchweg spannend zu lesen. An vielen Stellen gibt es kleine Wendungen und Überraschungen, die die Erzählung aufregend halten. Einen richtigen Höhepunkt hat das Buch finde ich nicht, dafür wird aus zu vielen verschiedenen Sichten erzählt, als dass ich da den einen, ultimativen Punkt auswählen könnte. Anfangs hemmte die Seitenanzahl des Buches meine Motivation mit dem Lesen zu beginnen etwas, doch wenn man erstmal dabei ist und sich mit der Geschichte und den Charakteren angefreundet hat, liest es sich flüssig meiner Meinung nach.

Fazit:
Trotz anfänglicher Motivations-Schwierigkeiten und einem leichten Namensdurcheinander ist "Der Mond des Vergessens" ein durchaus lesenswertes Buch. Für den nächsten Teil würde ich mir etwas mehr Action und weniger Gespräche über Götter und Schicksale wünschen, auch wenn diese zweifellos wichtig für das Verständnis der Zusammenhänge und Beweggrunde einiger Personen im Laufe der Geschichte ist. Doch irgendwann ertappte ich mich, diese Stellen nur noch überflogen zu haben.
Jedenfalls ist dieses Buch ein durchaus gelungenes Fantasy-Debut und nur zu empfehlen für alle, die gern High-Fantasy lesen.

Bewertung vom 16.02.2018
Bivald, Katarina

Highway to heaven


gut

"Die Zukunft wird nie so, wie wir uns das vorgestellt haben."

Inhalt:
Anette hatte früher Ziele für ihre Zukunft, die gar nicht so unrealistisch scheinen: einen Motorradführerschein haben, ein eigenes Haus besitzen und für sich selbst sorgen. Umgesetzt wurde davon nichts und als ihre Tochter Emma dann auch noch auszieht, muss Anette feststellen, dass ihr Leben eine neue Richtung braucht. Sie bucht Motorradfahrstunden, stürzt sich auf ein Projekt, das im Vorfeld zum scheitern verurteilt scheint, und dann sind da auch noch die Probleme mit den Männern..


Ich habe "Ein Buchladen zum Verlieben" bereits (ungelesen) in meinem Regal stehen und habe erst im nachhinein festgestellt, dass "Highway to Heaven" von der selben Autorin ist, sonst hätte ich es mir wohl früher zugelegt. Die Geschichte von Anette versprach angesichts des Klappentextes lustig zu werden, allerdings hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass ich einfach zu weit von der Vorstellung entfernt bin, eine 38-Jährige, alleinerziehende Mutter zu sein, die an der Kasse des dorfeigenen Supermarktes ein trostloses Dasein fristet, vielleicht war ich auch zu halbherzig dabei.. nachdem ich mich allerdings in das Buch reingefunden habe, hatte ich es sehr schnell verschlungen. Aus Anettes Sicht wird die Geschichte mit viel Witz erzählt, als besonders erfrischend empfand ich ihre zynische beste Freundin Pia, die zu jeder Situation einen passenden Kommentar findet.
Anette hingegen, zu Beginn des Buches verzweifelt wegen des Auszugs ihrer Tochter Emma, hat später ordentlich an ihren Gefühlen zu knabbern und versucht mit zahlreichen Mitteln sich von ihrem Kummer abzulenken. Vielleicht kann man das nur nachvollziehen, wenn man selbt Kinder hat, aber ihre Methoden schienen mir zeitweise etwas zu sehr typisch Midlife-Crisis zu sein. Allemal war es sehr unterhaltsam, ihre Entwicklung zu verfolgen, es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr tatsächliche Leben manchmal vom Plan abweichen kann.

Kurz und Knapp:
Unterhaltsam, aber ich würde es kein zweites Mal lesen.
Wahrscheinlich bin ich einfach nicht die angesprochene Zielgruppe, wobei ich damit nicht sagen will, dass keiner unter 30 dieses Buch lesen sollte. Aber für mich gehört es bei solchen Romanen dazu, sich in die Hauptperson hineinversetzen zu können, und das könnte ich vielleicht bei Anettes Tochter Emma, nicht jedoch bei Anette.
Dennoch ein gutes Buch!