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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 871 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2022
Yuzuki, Asako

Butter


weniger gut

So richtig weiß ich auch nach dem Lesen immer noch nicht, was mir dieses Buch sagen will.
"Ein universeller Roman über Genuss, Lebenskunst und die Geschichte einer weiblichen Befreiung".
Vielleicht ist es das Universelle, das mir hier die Lesefreunde nahm? So viel und das dann so zäh?

Es geht um Rika. Sie ist Journalistin und nimmt Kontakt zu einer inhaftierten Serienmörderin auf, die sie in die Welt des Kochens und des Genusses einführt. Gleichzeitig gelten aber nur die Regeln der Inhaftierten und sie ist höchst manipulativ.

Dann gibt es da noch Rikas beste Freundin, die unter einem unerfüllten Kinderwunsch leidet, Rikas väterlichen Freund, ihre Beziehung zu ihrer Mutter und natürlich die Beziehung zu ihrem Freund plus weitere Charaktere darum herum.

Ich habe mich mit den japanischen Namen unheimlich schwer getan und über lange Strecken des Buches immer wieder kurz innhalten müssen, wer denn nun wer ist.
Die ständigen Schilderungen über die Zubereitung von Lebensmitteln hat mich auch nicht interessiert, ich fand die Beschreibungen auch nicht appetitanregend, nur ständig wiederholend und eher störend in der Ausbreitung.

Es plätscherte so vor sich hin - ich fand es sehr zäh und ohne Spannungsaufbau. Und irgendwann war es dann zu Ende. Welch Glück.

Was ich schon interessant fand, war der Einblick in die japanische Lebensweise, die im wesentlichen aus Arbeit besteht und in der Frauen in einem noch mal ganz anderen Spannungsfeld stehen.
Aber auch die Männer in der Geschichte sind alles andere als glücklich, der Fokus liegt aber auf den Frauenschicksalen.
Retten konnte das für mich das Buch aber nicht, die Aufbereitung war einfach nicht meines.

Bewertung vom 28.02.2022
Tjernshaugen, Andreas

Der Blauwal


ausgezeichnet

Anhand der Reise einer Blauwalmutter und ihres Jungen lernen wir diese faszinierenden Tiere näher kennen.
Durch diese Art der Annäherung ist man viel näher dran, als bei einem reinen Fakten-Buch.
Trotzdem ist es ein Sachbuch, keine niedliche Walgeschichte - ich finde, die Balance ist hier sehr gut gelungen.

Der Autor erklärt kindgerecht anhand von anschaulichen Beispielen und Vergleichen, etwa beim Milchbedarf des kleinen Blauwaljungen: "Der Junge trinkt täglich etwas 200 Liter Muttermilch. Stell dir 200 Milchflaschen vor, dann weißt du, wieviel Milch es braucht."
Denn die riesigen Dimensionen sind sonst gar nicht zu fassen.

Man erfährt ganz viel über die riesigen Tiere, auch über die Entstehung im Rahmen der Evolution. Auch für mich als Erwachsene gab es noch viel Neues.

Was mir besonders imponiert hat: Kinder werden ernstgenommen.
Es werden die Gefahren (Walfang - ein großes Kapitel) nicht ausgelassen.
Auch der Anspruch an ein Sachbuch, nämlich dass alle Informationen stimmen sollten, wird erklärt, gleichzeitig aber auch ausgeführt, dass es noch viele Dinge in der Walforschung gibt, die man nicht weiß und dass es deshalb sein kann, dass in künftigen Jahren neue Erkenntnisse vorliegen.

Ein rundum gelungenes Buch, das ich wärmstens weiterempfehle.

Bewertung vom 26.02.2022
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


sehr gut

Das Buch beginnt ganz von vorne, erklärt, warum man ein Spar-Ziel braucht und stellt verschiedene Anlageformen vor.

Es bedient sich des kumpelhaften „Du“, was mich ein wenig stört, da es hier um ein wichtiges Thema geht, da möchte ich seriös angesprochen werden. Kleinlich, mag sein.
Andererseits ist für mich der ganz große Pluspunkt, dass das Buch es schafft, komplizierte Dinge ganz einfach zu erklären. Es gibt keine wichtigtuerischen, mit Fremdwörtern und Fachsprache überhäuften Schachtelsätze – nein, es liest sich erfrischend, einfach und klar. Hohe Kunst, wie ich finde.
Auch ernste Aspekte werden angesprochen – und zwar in einem Stil, der mir richtig gut gefällt.
Ein Beispiel (es geht um grüne Geldanlagen): „Nur handelt es sich dabei nicht immer um lupenreine Öko-Pioniere, sondern mitunter um Streubomben-Hersteller, Casino-Betreiber oder Ölgiganten, die…“.
Insofern bin ich etwas zwiegespalten, ob der Stil in einem distanzierten „Sie“ auch so gut geworden wäre?

Das Buch steigt wie gesagt am Anfang ein.
Manches fand ich ungenau, etwa das Beispiel für ein Haushaltsbuch. Hier wurden Ausgabenkategorien wie Miete, Supermarkt-Einkäufe u. ä. aufgegliedert und dann quervermischt mit „Bargeld abgehoben“ – fand ich seltsam, denn ob Cash oder unbar ist ja völlig unerheblich, die Ausgaben müssen in ihr Cluster.

Auch die Abwägung, ob Miete oder Eigentum rentabler sind, fand ich sehr, sehr vereinfacht. Man kommt hier zum Schluss, dass wohl überwiegend Miete bei gleichzeitiger Anlage des dann freien Kapitals lukrativer ist – zugrunde gelegt wurde ein 30-jähriger Zeithorizont bis zur Abzahlung der Immobilie. Die dann folgende miet-und tilgungsfreie Zeit (besonders im Alter, wenn die Einkünfte sinken), wurde bei der Betrachtung völlig außen vor gelassen. Auch sonst fand ich die Rechnung nicht plausibel.
Man muss den Autoren aber zugute halten, dass sie schon auf eine stark vereinfachte Rechnung hingewiesen haben.

Es läuft alles auf Vermögensaufbau via ETFs hinaus – das ist die einzig empfohlene Anlageform in dem Buch bzgl. Rendite.
Wie geschrieben, war mir da beispielsweise die Immobilie als Anlageform zu schnell abgebügelt.

Wenn man sich aber für ETFs interessiert, dann ist das Buch zum Einstieg wirklich super.
Ich habe mich damit bislang noch nicht groß beschäftigt und ganz viel Neues erfahren.
Sei es, nach welchen Kriterien man einen passenden ETF suchen kann, wie man die kryptischen Bezeichnungen liest und ganz praktische Hilfestellungen, wie etwa eine Depoteröffnung.
Es gibt Hinweise zur steuerlichen Behandlung und es wird auf alternative ETFs eingegangen.
Gerade den Abschnitt fand ich besonders spannend, die Bandbreite ist riesig. Nachhaltig kann auch hier vieles bedeuten, von offensichtlichem Ausschluss bestimmter Firmen bis zu strengen Regeln, dass auch die Beteiligung an Waffenunternehmen zum Ausschluss führt. Auch Aktienkäufe, die religiösen Werte und Regeln beachten, gibt es. Das war sehr spannend – auch der Hinweis auf die Konsequenz für die Wertanlage.

Wichtig und richtig fand ich auch, dass neben der rein rationalen Renditeentscheidung auch weiche Faktoren wie Sicherheitsgefühl u. ä. Berücksichtigung fanden.

Insgesamt fand ich das Buch erstaunlich kurzweilig und aufschlussreich.
Von oben genannten kleinen Kritikpunkten abgesehen, empfehle ich das Buch weiter, wenn man sich bislang noch nicht tiefer mit der Materie beschäftigt hat und Interesse an ETFs hat.
Unterhaltsamer und müheloser habe ich jedenfalls noch nie Finanzwissen vermittelt bekommen.

Bewertung vom 26.02.2022
Hall, Georgie

Einatmen, ausrasten


gut

Eliza ist fünfzig und mitten in den Wechseljahren, die bei ihr auch mit voller Wucht zuschlagen.
Ihr Traum von einer großen Karriere als Schauspielerin hat sich nicht erfüllt, stattdessen liest sie erotische Hörbücher ein. Momentan ist das auch die einzige Begegnung in Sachen Erotik, dann auch ihre Ehe läuft gerade nicht so gut.
Dazu eine Teenagertochter, an der Eliza den Alterungsprozess ihres Körpers umso deutlicher vor Augen geführt bekommt...und das Unsichtbarwerden von mittelalten Frauen in der Gesellschaft.
Puh! Gar nicht lustig.

Die Autorin schildert das allerdings sehr humorvoll und so begleiten wir Eliza bei ihrem atemlosen Alltag voll von Fettnäpfchen, Wutanfällen und Verzweiflung. Denn Eliza gibt nicht kampflos auf, mein, das kann es nicht gewesen sein!

Ich bin hin- und hergerissen, wie ich das Buch nun final einschätze.

Einerseits mag ich das Thema - und den humorvollen Umgang damit. Wenn man selbst in dieser Altersgruppe ist, dann kann man sich da wiederfinden.
Auch die Charaktere sind super - so bunt und vielschichtig. Von der Akademikerfamilie zum bodenständigen Schreiner, Teenie-Probleme, Autismus, Geschwisterbeziehungen, älter werdende Eltern, eine schöne Bandbreite.

Der bereits angesprochene Humor hat sich bei mir allerdings relativ bald abgenutzt. Es gab einige Szenen und Textstellen, die ich sehr witzig fand (köstlich zum Beispiel die Aussagen zum Geschlecht der Nomen, insbesondere der deutschen Nomen).
Aber auf Dauer hat mich das nicht überzeugt.

Ich fand das Buch hat sich insgesamt leider ziemlich gezogen. 448 Seiten lang nur kreisend um die o.g. Thematik war mir zu wenig, ich fand das Buch irgendwann dann langweilig.
Der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.

Bewertung vom 23.02.2022
Schröder, Patricia

Das Geheimnis von Scary Castle / Magic Elements Bd.2


ausgezeichnet

Endlich gibt es die Fortsetzung, wir konnten es kaum erwarten.
Emma, Alina, Leonie und Kim wissen nun um ihre Zauberkräfte.


Es geht gleich wieder magisch los, geheimnisvolle Stimmen im Badezimmer. Wie schaurig! Oder ist das vielleicht gar keine Magie, sondern…?

Emmas Mutter ist auch wieder voll in ihrem Element, das zwar nichts mit Magie, sondern mit Erfindergeist und Tüftelei zu tun hat und ihre Familie ist ihr aktuelles Experimentierfeld. Das sorgt für viele Lacher (und Empörungsrufe!) zwischendurch.

Überhaupt benimmt sich Emmas Familie recht sonderbar und wir haben wüste Vermutungen angestellt, warum.

Dann trudelt eine Einladung nach Schottland ein und auf Schloss Scary Castle sollen die magischen Fähigkeiten trainiert werden. Juchuuuh! Aber tja, das Schloss heißt Scary (deutsch: unheimlich) Castle und der Name ist Programm. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse und puh, das war richtig, richtig spannend und schon auch ganz schön gruselig. Ob die magischen Elemente dieses Abenteuer meistern? Das verraten wir natürlich nicht.

Wie lieben diese Reihe und Band 2, weil
a) man so schön miträtseln kann. Wer steckt hinter den dunklen Elementen? Wir witterten überall Gefahr! Und wer ist noch Mitglied bei den Guten im Erwachsenenteam? Und überhaupt, wie hängt alles zusammen?
b) es immer spannender wird, aber genau in der richtigen Dosis. So spannend, dass wir das Buch nicht weglegen können, aber nicht so düster, dass wir nachts Albträume bekommen.
c) wir uns kringelig lachen können über die Erfindungen von Emmas Mutter
d) wir die vier Mädels der Magic Elements so ins Herz geschlossen haben
e) es so viele nette Details gibt, von den Schlumpel-Homeoffice-Klamotten bis zu den originellen Schimpfwörtern
f) es zwar eine Reihe ist, aber das Einzelbuch nicht mit einem ganz und gar bösen Cliffhanger endet (wie mittlerweile leider oft üblich, das können wir gar nicht leiden). Klar ist noch nicht alles aufgelöst, es geht ja zum Glück noch weiter, aber das Buch hat schon in sich einen guten Teilabschluss.
Und natürlich
g) das Buch von unserer Lieblingsautorin ist!

Wir freuen uns schon auf hoffentlich noch viele weitere Bände mit den Magic Elements.

Bewertung vom 19.02.2022
Schlüter, Andreas

Young Agents New Generation (Band 3)


ausgezeichnet

Wir sind ja große Fans der Serie und haben auch schon die Vorgänger-Agentenkinder-Reihe verschlungen.

Hier erlebt nun die neue Generation ihr bereits drittes Abenteuer. Man sollte sich nicht vom Cover täuschen lassen: natürlich ist auch die Truppe weiterhin komplett und Abena, das Mädchen in der Runde, macht das Trio erst vollständig.

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive erzählt, aber wechselweise aus Sicht von Abena, Tim und Balu. Damit man auch immer sofort erkennt, wer gerade erzählt, hat jede Figur eine eigene Schriftart. Das ist gut gelöst, damit kommen auch Kinder sofort klar.

Dieses Mal geht es in die Hacker-Szene. Deshalb wird es IT-lastiger und es fallen auch viele Begriffe in dem Zusammenhang. Aber auch wenn man sich in dem Metier nicht so auskennt, kein Problem, es ist für das Verständnis nicht relevant.

Es geht wie gewohnt temporeich und mit vielen Action-Szenen zu und ist auch für die Kinder-Agenten nicht ungefährlich. Klar, dass hier jetzt keine brutalen Morde geschehen (gar keine Morde), aber es geht um richtige Kriminelle, die vor nichts zurückschrecken. Aber für die empfohlene Altersgruppe passt das schon, da mag man es schon aufregender.

Sehr schön war auch, dass es eine Wiedersehen mit den Young Agents der ersten Staffel gab, die wir ja auch sehr mochten.

Mich haben so ein paar Logikfehler (natürlich nicht, dass Elf- und Zwölfjährige voll die super Agenten sind, das ist bei James Bond nicht glaubwürdiger und stört da ja auch nicht, eher so in kleinen Details) und zwei Grammatikfehler gestört, deshalb hätte ich diesmal "nur" vier Sterne vergeben.
Aber das Kind wollte sich darauf nicht einlassen und befand, dass es ein astreines fünf Sterne Buch ist - und hier entscheidet dann natürlich die Zielgruppe, die am besten sagen kann, was ein sehr gutes Buch ausmacht.
Also: Fünf Sterne!

Bewertung vom 18.02.2022
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4


sehr gut

Endlich geht es weiter mit Tom Babylon, hier also Band vier der Serie.
Tom hat im Keller seines Elternhauses ein Foto seiner Schwester - als Erwachsene - gefunden. Zumindest glaubt er das.
Dann stirbt Toms Vater und die Ereignisse überschlagen sich.

Hochspannend wie gewohnt, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Und doch habe ich leichte Ermüdungserscheinungen beim Lesen bemerkt.
Toms ständige innerliche Zwiesprache mit Vi begann mir immer immer mehr auf die Nerven zu gehen und auch sonst habe ich den Eindruck, dass die Story nun auserzählt ist, auch wenn es evtl. noch weitere Bände geben wird.

Dazu war es anstrengend, der Handlung zu folgen, weil es ständige zeitliche Sprünge gab. Es gibt sehr viele Rücksprünge - aber nicht in die ferne Vergangenheit, was beim Einordnen ja kein Problem wäre, sondern eher im Tage oder Wochen-Bereich.
Dazu viel kursiv geschriebenes - fand ich alles mühsam.

Das klingt jetzt sehr negativ - aber trotz allem ist es ein völlig fesselnder, spannender Thriller, bei dem man nie so genau weiß, wer nun auf welcher Seite welches Spiel spielt. Dazu die vertrauten Charaktere aus den Vorgängerbänden - insgesamt auf jeden Fall lesenswert.

Den Stern Abzug zur ruhmreichen fünf Sterne Bewertung hat der Abschluss von Band vier gebracht. Da haben wir nun vier Bände atemlos die Geschehnisse verfolgt - und dann ein für mich enttäuschendes Ende. Die ganze Zeit Turbospeed und dann ein Ende mit angezogener Handbremse. Ich kann es nicht näher ausführen, da ich sonst übel spoilern würde. Dazu gab es dann auch Stränge im Buch, die für mich völlig unplausibel waren, für die Handlung aber elementar.

Trotzdem: gute Unterhaltung mit o.g. Einschränkungen.

Bewertung vom 17.02.2022
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


ausgezeichnet

Grimm ist Buchhändler und ein total Netter. Wenn er nicht gerade in seiner Bücherkiste Bücher verkauft, schreibt er heimlich Gedichte und Geschichten. Nur einsam ist er schon ein klein wenig.
Bis eines Tages Möhrchen zu ihm zieht, ein entzückender kleiner Zesel.
Ab dem Tag ist jeder Tag ein kleines Abenteuer und einsam ist Grimm nun gar nicht mehr.

Ich liebe das Buch! Es hat so das ganz besondere Etwas, man liest und es wird ganz wohlig und warm im Bauch, ganz genauso wie es mit der Buchstabensuppe aus dem Buch in Zeselchens Bauch wird.

Man erlebt mit den Beiden die Jahreszeiten und kindgerechte Abenteuer. Der kleine Zesel hat immer tausend Ideen, in denen sich Kinder sofort wiederfinden. Die Kartons an der Straße sollen Müll sein? Niemals! Das ist doch eine Rakete! So sieht es Möhrchen und begeistert auch Grimm jeden Tag aufs Neue..

Dazu gibt es Wortspiele - das macht großen Spaß und lädt dazu ein, sich auch neue Wörter auszudenken oder über alte, etwas vergessene Wörter wie Kokolores, Anstandswauwau oder Hackepeter zu philosophieren.

Und erst die Illustrationen! Es gibt viel zu entdecken und sie passen perfekt zum Buch. Das etwas chaotische, aber so gemütliche Haus, der kleine Zesel, ach, einfach wunderschön. Zudem habe ich keinen Fehler gefunden, wenn beispielsweise im Text gelbe Blumen vor dem Zaun erwähnt waren, dann waren sie auch auf dem Bild gelb, perfekt.

Und das I-Tüpfelchen, das mich vollends zum Dahinschmelzen gebracht hat:
Im Buch schenkt der Zesel dem Buchhändler ein Buch (Grimms Möhrchen) und das hat "ein schwarzes und ein weißes Lesebändchen, fast wie zwei kleine Zeselschwänze". Und ratet mal, was unser Buch auch hat? So, so schön.

Das Buch wird für Kinder ab fünf Jahren empfohlen und es ist prima zum Vorlesen geeignet. Die Kapitellängen sind genau richtig, nicht zu kurz, damit man richtig schön eintauchen kann, aber auch nicht elends lang. Dazu die gelungenen Illustrationen - das werden richtig schöne Vorlesestunden.
Aber auch für Grundschüler ist es zum eigenständigen Lesen gut geeignet, schön großer Zeilenabstand und viele Bilder.

So, jetzt höre ich auf zu schwärmen und koche einen Topf Buchstabensuppe.

Bewertung vom 11.02.2022
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Cosy crimes, die in England spielen und bei denen "ältere Herrschaften" zum Detektiv mutieren, haben gerade wohl Konjunktur.
Das finde ich gewagt, denn die gute, alte Miss Marple ist da als Überfigur einfach unerreichbar.
Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und Judith Potts, unsere Protagonistin hier, hat mein Herz tatsächlich gewonnen!
Sie ist schon auch schrullig, aber keine Miss Marple-Kopie. Mrs. Potts lebt in einem feudalen Herrenhaus, das allerdings nur von außen so herrschaftlich wirkt.
Innendrin sind leichte Messie-Züge nicht zu verleugnen. Und auch sonst entspricht Judith Potts so gar nicht meiner Vorstellung einer älteren englischen Dame.
Sie mag Scotch, trägt ungewöhnliche Badekleidung und findet das Alleine-Leben ganz vortrefflich. Ihr Leben ist recht geruhsam.
Bis sie Zeugin eines Mordes wird! Da die Polizei untätig ist, nimmt sie kurzentschlossen die Ermittlungen selbst in die Hand...

Das Buch überzeugt nicht durch seinen spannenden Kriminalfall.
Der plätschert so vor sich hin. Erstaunlicherweise machte mir das aber rein gar nichts aus, denn die drei Frauen, die den Fall wuppen, sind so schön schräg und liebenswürdig geschildert, dass das Lesen einfach nur Freude gemacht hat.
Dazu die einladende britische Umgebung, hach, auch wenn ich Scotch nicht mag, eine Fruchtbonbondose mit Bonbons, die in Puderzucker aufbewahrt werden, werde ich mir für den hoffentlich bald folgenden nächsten Band der neuen Krimireihe auf jeden Fall bereit legen. Warum? Dazu muss man das Buch lesen...

Volle Punktzahl für den Marlow Murder Club!

Bewertung vom 11.02.2022
Mayer, Gina

Der Tanz deines Lebens / Ballet School Bd.1


sehr gut

April hat mit Ballett nichts am Hut, bis sie eine Wette verliert und ihre beste Freundin zu einer Stunde begleiten muss. Dort ist es dann um sie geschehen, es ist Liebe auf den ersten Blick, April will unbedingt auch tanzen.

Mir hat gerade der Start total gut gefallen, April, die beste Freundin und neue Freundschaften. Harte Übung und so viel Freude am Tanzen. Das kam so überzeugend herüber - ich habe nie Ballett getanzt, aber ich konnte das Gefühl spüren.

Dann wollte April mehr und ein Vortanzen bei der berühmten Royal Ballet School in London steht auf der Tagesordnung. Und hier wurde es für mich dann leider zu unrealistisch. April tanzt noch nicht lange und auch wenn man bestimmt Talent braucht, um es weit zu bringen, es ist doch genauso jahrelang harte Arbeit notwendig. Hier hat sich der Plot für mich zu weit fern der Realität entwickelt, das ging mir alles viel zu schnell und hat bei mir auch einen Stern Abzug in der Rezension gebracht

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen, die Mühen und Intrigen, aber auch die große Freude und das Glück, das wurde so schön beschrieben.
Schön fand ich auch, dass nicht nur ein Weg, der ins Profi-Ballett-Geschäft, beschrieben wird, sondern dass die Freunde ganz unterschiedlich für sich entscheiden und ihr Glück in verschiedenen Lebensentwürfen finden.
Dazu Freundschaft, aber auch Missgunst, das volle Programm eben.

Nicht nur für Tänzerinnen und Tänzer ein schönes Buch!