Benutzer
Benutzername: 
Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1908 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2024
Zaeri-Esfahani, Mehrnousch

EINFACH MENSCH


ausgezeichnet

Auf dem weißen Grund des Covers sehen wir ein Mädchen auf einer Schaukel. Das Kind schaut ernst, vielleicht sogar ängstlich. Zunächst stellt sich dieses Mädchen uns vor, „Ich bin Ausländerin“ lautet ihr erster Satz. Sie wurde im Iran geboren, aber wenn man sie am Telefon hört, denkt man sie sei Deutsche. Jeder Satz wird durch ein einfaches Bild dargestellt und hier geht das Mädchen telefonierend über ein Seil und die Zuschauer jubeln ihr zu, zumal sie gerade ein besonders schwieriges Wort sagt. Sie berichtet über ihre Flucht und dass sie unerwünscht war, als sie angekommen ist. So wird sie erwachsen und sie wird von anderen ganz unterschiedlich wahrgenommen. Zusammen mit dem Reichsadler ist sie Spaghetti und darunter steht „Dabei war ich schon längst eine Deutsche.“ So wird sie mehrfache Mutter und wünscht sich „Einfach Mensch“ zu sein, findet das aber nicht so einfach.
Die Bilder sind schlicht gehalten, als einzige Farbe wurde ein dunkles Rot benutzt, trotzdem sagen sie sehr viel aus. Neben den knappen Sätzen zeigen sie uns die Situation einer Frau, die als Flüchtling nach Deutschland kam und hier ihr Leben aufgebaut hat. Da Buch bietet viel Stoff zur Diskussion und es hält uns einen Spiegel vor, wie wichtig es ist alle einfach als Mensch zu sehen.

Bewertung vom 18.11.2024
Brüning, Valentina

Bulettenbande (eBook, ePUB)


sehr gut

Bruno ist fast zehn als er mit seiner Stiefschwester und den nicht gemeinsamen Eltern (die genauen Verhältnisse könnt ihr im Buch nachlesen) von Berlin in die Uckermark, also in die Pampa zieht. Gemeinsam mit zwei anderen Familie, die ebenfalls Kinder in den Alter haben, haben sie einen alten Bauernhof renoviert. Neben den drei Familien gibt es auch einige Tiere, so auch eine Ziegenherde, die der Käseerzeugung dient.
Elli ist ein sehr groß gewachsenes Mädchen, dass sich selbst stolz als forsch bezeichnet. Gustav erzählt gerne und leider bringt er Bruno damit in eine sehr unangenehme Situation.
Denn er berichtet am ersten Schultag von einem blöden Missgeschick, dass Bruno geschehen ist. So entwickelt sich die Geschichte zu einem Mutprobenwettbewerb.
Das Cover zeigt die drei Kinder fröhlich im Regenfass, das in dem Buch eine wichtige Rolle spielt, allerdings sitzt nur Bruno darin und der angezogen.
Auch im Buch sind einige schwarz-weiße Illustrationen, die das Lesen ein wenig auflockern, so hat jedes der neun Kapitel ein Bild über dem Titel. Dadurch wird es für geübte Leser sicher leicht sein die hundert Seiten zu lesen, denn die Geschichte nimmt dann doch eine unerwartete Wendung mit einem sehr schönen Ende.

Bewertung vom 11.11.2024
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Anna, die evangelische, geschiedene Pastorin mit Adelstitel wird auch in diesem Buch sehr gefordert.
Sie selbst steht ständig im Verdacht mit einem ansässigen Junggesellen anzubandeln und ihre Mutter wünscht sich nach wie vor jemand von Adel für ihre Tochter. Allerdings ist es Freddy ihr Hund, der sauf Freiers Füssen unterwegs ist.
Im Mittelpunkt steht das Schicksal von Raffaela, einem fünfzehnjähren Mädchen, das bewusstlos gefunden wurde und das jetzt im Krankenhaus im Koma liegt. Heike, ihre Mutter gibt sich die Schuld für den Unfall, der zur Behinderung des Kleinkindes geführt hat. Aich damals lag das Kind im Koma und auch heute machen sich alle Sorgen um das Mädchen. Im Rückblick erfahren wir Raffaelas Geschichte, die das Schicksal der Eltern und auch die des älteren Bruders umfasst.
So ringt sich auch in diesem Frühjahr alles um den Spargel und das Fest bei dem Tante Ottilie, inzwischen 90 Jahre alt, wieder auftreten wird. Annas Großtante, die zu dem Dreiergespann der Klatschtanten gehört, die aber auch weise Ratschläge erteilt und so manche verfahrene Situation wieder hinbekommt.
Ein Buch voller Humor, einem tragischen Schicksal, vielen wundervollen Charakteren, die mir immer wieder Freude bereiten, und mit viel Lokalkolorit. Niederrhein pur!

Bewertung vom 05.11.2024
Wiggert, Veronika

Maschas leuchtende Jahre


ausgezeichnet

Vor einiger Zeit habe ich die Biografie von Mascha Kaléko „Such nach der Heimat“ gelesen und ich war erstaunt über das ungewöhnliche Leben dieser deutschen Dichterin. In diesem Bilderbuch wird auch ihr Leben erzählt und mit wunderschönen Illustrationen, die sich stilistisch an der Zeit der 1920er Jahre orientiert, ausgeschmückt. Auf dem Cover sehen wir die junge Mascha mit einen Federhalter in der Hand auf einer Schreibmaschine sitzend.
Auf der ersten Seite ist das Gedicht „Der Mann im Mond“ abgedruckt. Eine Frau liegt schlafend mit ihrem Kind, wohl die kleine Mascha, im Bett, auf dem Kopfende sitzt eine Eule, dazu scheint eine Mondsichel. Dann sieht man Mascha als Mädchen mit einem Hund über eine Wiese tollen, aber oft machte sie sich schon damals „eigene Gedanken“. Sie war mutig und konnte „eisenhart“ sein. Sie war sieben, als sie mit ihren Eltern nach Deutschland floh, Auslöser war der 1. Weltkrieg. Dann begann die wunderbare Zeit in Berlin, sie dichtete und verbrachte ihre Zeit im Romantischen Café mit anderen Künstlern. Erst die Nazis machen ihrer Kariere ein Ende und sie flieht mit ihrem zweiten Mann und ihrem Sohn nach Amerika.
Die Gedichte von Mascha Kaléko sind nach wie vor schön zu lesen. Sie haben Tiefe und Gefühl, aber auch Humor. Mir gefällt es deshalb sehr gut, dass die Autorin diese Dichterin den Kindern näherbringt, sie schafft es mit kurzen Texten unterstütz durch die aussagestarken Illustrationen ein Bild zu erschaffen, das sicher vielen in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht sehen die heutigen Kinder mal ein Gedichtband von Mascha in der Buchhandlung und sie werden dann danach greifen…

Bewertung vom 05.11.2024
Stevenson, Robert Louis

Die Schatzinsel


ausgezeichnet

Der Klassiker aus dem 19. Jahrhundert wird hier in leichter Sprache angeboten. Große Buchstaben zeichnen das leichte Lesen aus und zusätzlich gibt es in schwarz-weiß gedruckte Illustrationen, die sich an dem Alter des Buches orientieren. Das Buch ist in sechs Kapitel mit weiteren kurzen Unterteilungen gedruckt. Dadurch sind die Texte meist nur einige Seiten lang.
Jim Hawkins, der Ich-Erzähler dieses Abenteuers, berichtet vom Zusammentreffen des angetrunkenen Kapitäns und Dr. Livesey in der Kneipe seiner Eltern dem „Admiral Benbow“. Der Kapitän wohnt schon einige Tage in der Schänke als der „schwarze Hund“ ein anderer Seemann auftaucht, und es zum Kampf kommt, bei dem sich der Kapitän zwar behaupten kann, dann aber einen Schlaganfall erleidet. Einige Tage danach taucht noch ein blinder Bettler auf und nach seinem Besuch fällt Käpten Flint tot um. Noch bevor die Piraten gemeinsam zurückkehren können Jim und seine Mutter die Sachen aus der Kiste des Kapitäns an sich nehmen und sie Dr. Livesey bringen. Das Wettrennen um den Piratenschatz, der auf einer Insel vergraben sein soll, beginnt.
Piraten, Kämpfe und Abenteuer verspricht die Geschichte zu Recht. Da wird nicht lange gefackelt, da kommt es immer wieder zu Gefechten und schon die Charaktere der Piraten sind verwegen und furchtlos.
Ich kann nicht beurteilen wie spannend eine Geschichte, die vor so langer Zeit spielt, für heutige Kinder ist. Wir hatten in meiner Jugend viel Spaß an den Verfilmungen, die als Serie liefen. In jedem Fall lässt sich das Buch gut lesen und damit wird es auch für Wenig-Leser interessant.

Bewertung vom 05.11.2024
Städing, Sabine

Mein Hexengeburtstag mit Petronella Apfelmus


sehr gut

Das Buch beinhaltet ein Partyset für 8 Kinder, man kann also einen Kindergeburtstag feiern und sich einfach auf diese Buch verlassen.
Zu Beginn gibt es eine Checkliste, die die Organisator*innen einfach leiten, es folgt eine Einkaufsliste und dann geht es los mit den Einladungen. Vorne ist Petronella auf ihrem Besen zu sehen und kann man die Daten eintragen, es wird sogar an die Kleidung gedacht, das geht von Draußenklamotten, über Hexenkostüm bis den Gummistiefeln. Apfelmuffins passen sehr gut zur Party und das Rezept steht auch im Buch. Hexenhüte aus Eiswaffeln sehen gut aus und schmecken sehr gut. Neben der bebilderten Anleitung kann man sich auch ein Video anschauen. Zur Deko kann man Fähnchen herstellen, Gläser mit kleinen Bildern am Strohhalm versehen und Wimpelketten basteln. Dann geht es los mit der Schnitzeljagd, zunächst erzählt man eine Geschichte und dann gibt es acht Stationen, die zur Schatztruhe führen. Die Hilfsmittel zur Durchführung sind sehr schön vorbereitet, einschließlich einer Schatzkarte und Wegweisern. Zum Schluss gibt es Anregungen für ein paar Spiel.
Nicht alle haben Zeit, Lust und Fantasie sich selbst etwas für einen Kindergeburtstag einfallen zu lassen und nicht alle haben das Geld einen Geburtstag in entsprechenden Lokationen zu feiern. Mit diesem Buch kann man sich auf die Erfahrung einer netten Apfelhexe verlassen und den Kindern wird es sicher gut gefallen.

Bewertung vom 05.11.2024
Butschkow, Ralf

Wo ist Popcorn? Ein Hunde-Suchspaß-Abenteuer


ausgezeichnet

Auf dem Cover sehen wir Lisa, die im Supermarkt nach ihrem Hund Popcorn sucht, er schaut nicht nur unter einer Fußbodenfliese hervor, er ist auch viele Male als Abbildung zu finden.
Lisa liegt faul auf der Couch und schaut fern, sie hat keine Lust mit Popcorn rauszugehen, das geht der kleine Hund einfach alleine los. Die Fahrradfahrerin, die einen Topf auf dem Kopf hat, sehen wir zunächst durch das offene Fenster, jetzt ist sie auf der Straße unterwegs und Lisa schaut aus dem Fenster, so verändert sich die Perspektive. Aber auf dem Bild gibt es noch einige ungewöhnliche Dinge zu sehen, so steht auf der Straßenbahn ein Toaster und vorne ist ein Stecker zu sehen. Am lustigsten finde ich den Abfall auf Beinen, der seine Zunge herausstreckt. Auch beim Hausbau gibt es viel zu entdecken. Der First besteht aus einem Bleistift und in der Baggerschaufel liegt ein Ball. Das Rohr wurde in Schlangenlinien verlegt und im Gerüst hängt eine Lampe. Auch im Bücherladen geht es verrückt zu, da greift der `Teppich nach einer Tasse und eine Hand reicht ein Buch aus dem Regal. An der Kasse gibt es Möhren und auf dem dicken Buch liegt ein Burger. Auf zehn Seiten geht es so weiter und am Ende gibt es eine Auflösung der „Fehler“.
Auf jeder Seite ist ein kleiner Text vorzulesen, aber meist suchen die Kinder ohne Information einfach los, denn auf jeder Seite ist natürlich auch Popcorn zu finden. Aber der größte Spaß sind die verrückten Dinge, die auf jeder Seite zu finden sind. Die Kinder überbieten sich mit ihren Entdeckungen und amüsieren sich sehr.

Bewertung vom 05.11.2024
Manneh, Lisa

Ab ins Musiktheater


ausgezeichnet

Das Cover zeigt eine voll besetzte Oper. Die Künstler sehen wir von der Bühne aus, also von hinten, sie verbeugen sich und das Publikum klatscht begeistert.
Auf der ersten Doppelseite sehen wir Leute im Saal, die an Tischen sitzen und dem Rummel auf der Bühne zuschauen. Da sitzen Menschen als Hühner verkleidet an Nähmaschinen, einer fällt gerade ins den Orchestergraben, eine Mondsichel schwebt mit einem Mann von der Decke und sicher gibt es noch viel mehr zu entdecken, wenn man genau hinschaut. Danach sehen wir einen Querschnitt eines Theaters, eine Drehbühne mit zwei Untergeschossen, Requisiten im Keller und eine Klavierspielerin in der Dachkammer. Auch in das nächste Haus können wir hineinschauen. Draußen steht ein Laster mit der Werbung für das Musical „Elisabeth“, darunter eine gut besuchte Kantine, ein Fundus und viele andere Räume, in denen überall etwas geschieht. Während es draußen regnet, strömen die Menschen ins Foyer. Noch einmal sehen wir das Bild der ersten Doppelseite, allerdings aus einer anderen Perspektive. Diesmal schauen wir von einem der oberen Balkone aufs Publikum herab. Die letzte Seite zeigt uns die Vorstellung, auf der Bühne zwei Füchse und oben der Mond mit einem weiß gekleideten Mann.
Gerade wenn man mit Kindern ins Theater gehen möchte, gibt es viele Fragen, hier kann man sich vieles im Vorfeld ganz in Ruhe anschauen. Am Ende sehen wir ja nur das fertige Stuck, hier gucken wir hinter die Kulissen und können in diesem Wimmelbuch so vieles entdecken. Die Bilder sind sehr schön und realistisch gezeichnet, allerdings sind viele Bilder auch sehr kleinformatig und auch das Thema wir eher etwas älter Kinder ansprechen.

Bewertung vom 05.11.2024
Lagerlöf, Selma

Die Legende von der Christrose


ausgezeichnet

Diese ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte berichtet von einer Räuberfamilie, deren Vater den Wald nicht mehr verlassen darf, da er für vogelfrei erklärt wurde. Die Mutter zieht mit den fünf Kinder durch die Dörfer und zwingt die Bewohner sie zu unterstützen. Alle haben Angst, wenn die Schar auftaucht und keiner wehr sich gegen sie. Zufällig, weil ein Kind eine geöffnete Tür entdeckt, geraten sie in den Garten eines Klosters. Hier hat der alte Abt einen wunderschön gestaltete Lustgarten (Gartenanlage, die der Erholung dient) angelegt. Doch die Räubermutter berichtet, dass es in der Nacht in der Jesus geboren wurde ein noch viel schönerer Garten im Wald zu sehen sei. Der alte Abt will diesen Garten unbedingt sehen und macht sich mit dem Laienbruder, der die ganze Zeit beim Besuch der Räubermutter dabei war, auf den Weg in die Räuberhöhle. Doch der Laienbruder glaubt nicht, was die Räuberin berichtet hat, er erwartet, dass der Räuber sie benutzen wird, um Lösegeld zu verlangen. Selbst als er die Veränderung der Natur erlebt, ist er immer noch nicht überzeugt.
Eine wundervoll altmodische Geschichte mit einem ziemlich langen Text und vielen zarten Illustrationen. Die gläubigen Menschen dieser Zeit begeistern sich für mystische Erzählungen, die uns in diesem Fall auch noch eine Moral aufzeigen. Obwohl es alle für unmöglich halten, wird der Wald und der Nacht des Heilgenabends zu einem reichhaltige blühenden Garten und gerade die Gesetzlosen dürfen ihn sehen. Am Ende halten Abt und Räuber ihre Versprechen und so kommt die Christrose, die im Winter blüht in die Welt.

Bewertung vom 05.11.2024
Gravett, Emily

10 Katzen


ausgezeichnet

Nach dem „10 Hunde“-Buch, das im Sauerländer-Verlag erschienen ist, geht es nun um 10 Katzen bei Emily Grawett. Auf dem Cover sieht man die weiße Katzenmama und rund herum ihre ganz unterschiedlich gefärbten Kinder.
Farbkleks und Farbtöpfe lassen ahnen, was da passieren wird. Aber zunächst sitzen alle 10 Katzen brav nebeneinander, naja, vielleicht sind nicht alle brav. Dann wir die Mama mit dem Text „1 Katze im weißen Fell“ vorgestellt, 2 Katzen sind schwarz, 3 getigert und 4 gefleckt. Bei 5 kommt Farbe ins Spiel, denn sie haben rote Farbflecken, so werden die Katzen immer bunter bis sie am Ende in die Wanne kommen.
Neben den unterschiedlichen Farben geht es natürlich um das Zählen. Aber es ist auch nicht immer ganz einfach die vielen verschiedenen Farbflecken zu entdecken. Ein Buch nicht nur für Katzenliebhaber, aber die werden ihre Freude an den schönen Tieren haben. Die Kinder zählen begeistert und freuen sich alle Katzen zu finden.