Benutzer
Benutzername: 
holdesschaf

Bewertungen

Insgesamt 594 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2022
Weiß, Josefine

Solange gehört das Leben noch uns


ausgezeichnet

Glück im Unglück
Die junge Anwaltsgehilfin Ina pflegt neben ihrer Arbeit in einer Kanzlei und ihren Unterrichtsstunden in der Musikschule ihren sterbenskranken Großvater, bei dem sie nach dem Unfalltod der Eltern aufgewachsen ist und zu dem sie ein inniges Verhältnis hat. Doch die Dreifachbelastung wächst ihr bald über den Kopf, ständig muss sie Verabredungen mit Fast-Freund Bastian absagen und auch ihrem Opa wird sie nicht mehr gerecht. Schweren Herzens bringt sie ihn in einem Hospiz unter. Im zugehörigen Garten trifft sie auf einen Mann, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt und der es schafft, ihre Angst zu mildern. Ina hält Richard für einen Besucher, doch auch er wartet im Hospiz auf das Unausweichliche. Wie soll Ina mit der bereits entstandenen Zuneigung umgehen?

Ich habe mit einem sehr traurigen, vielleicht sogar rührseligen Roman gerechnet und bin sehr positiv überrascht, dass das Buch so viel mehr bietet, als auf die Tränendrüse zu drücken. Sehr authentisch sind die Beschreibungen der Ängste, der Nöte und der Gefühle der Protagonistin Ina, deren Gedanken hauptsächlich geschildert werden. Aber auch die Nachbarin und Freundin ihres Großvaters Ruth, die sie unterstützt und ihr Mut zuspricht, ist mir sehr sympathisch.

Wie Ina habe ich mir ein Hospiz anders vorgestellt und könnte mir vorstellen, dass hier alles etwas zu positiv dargestellt wird. Von Personalmangel oder Zeitdruck keine Spur. Aber darum geht es im Buch auch nicht. Vordergründig geht es um Glück im Unglück, um eine Liebe, die keine Zukunft haben wird und die widerstreitenden Gefühle und die Ängste, die damit einhergehen. Die Geschichte bringt mich aber auch dazu, über das Sterben, viel mehr aber noch über das Leben nachzudenken und mich auf das Wichtige zu konzentrieren, den Moment auszukosten.

Obwohl man weiß, dass es kein Happy End mit Ina und Richard geben kann, freut man sich doch über ihre schöne, aber begrenzte gemeinsame Zeit, die so kostbar ist. Die Protagonistin Ina wächst an ihr. Ein paar Tränen sollte man auf jeden Fall einkalkulieren und Taschentücher bereitlegen.

5 Sterne

Bewertung vom 16.08.2022
Heapy, Teresa

Die magische Mondreise


ausgezeichnet

Wunderbare Freundschaftsgeschichte
Die kleine Maus möchte sich etwas beweisen und allein zum Mond reisen. Dafür zeichnet und werkelt sie am perfekten Plan für ihre Mondreise. Obwohl ihr Freund Bär sie gern begleiten möchte, lehnt sie seine Hilfe ab. Schließlich hat sie doch einen Plan. Doch im dunklen Wald nützt selbst der nichts und so ist die Maus froh, dass der Bär ein richtig guter Freund ist und sie sich immer auf ihn verlassen kann. Gemeinsam entdecken sie ein richtiges Wunder.

Ich war schon vom Cover und er Beschreibung richtig angetan. Die liebevolle Gestaltung macht richtig Lust, in dem Buch zu blättern und die Neugier sorgt dafür, dass das Buch zu einem tollen Vorlese-Erlebnis wird. Die Geschichte allein ist schon so schön. Die kleine Maus scheint ein bisschen unsicher zu sein und wagt sich allein in die Welt, was sehr mutig ist. Und sie macht das richtig gut, plant alles ganz akribisch. Aber weil es eben Dinge gibt, die man manchmal nicht einplant, ist es immer gut, einen Freund zu haben, der sich sorgt und der hilft, wenn es nötig ist. Die Geschichte lässt sich sehr gut auf die Lebenswelt der Kinder übertragen. Schon Kindergartenkinder erfahren, wie schön es ist, einen Freund zu haben und warum Freundschaft wichtig ist, dass man viel zusammen erleben kann. Dass es schön ist, wenn da jemand ist, auf den man sich verlassen kann.

Ein absoluter Traum sind die Illustrationen von David Litchfield, der sowohl mit Licht und Dunkel spielt, als auch mit warmen und kalten Farben und so für einige magische Momente in der Geschichte sorgt, die wirklich außergewöhnlich nahe gehen und meine Tochter richtig in Staunen versetzt haben. Auch die Emotionen aus dem Buch haben sich sehr gut auf uns übertragen. Als Maus und Bär ihre besondere Entdeckung gemacht haben, mussten wir erstmal innehalten. Die hatten wir nicht erwartet und haben sie beide mit einem unwillkürlichen, staunenden "oooh" kommentiert. Eine wunderschön und liebevoll illustrierte Geschichte für Kinder ab 3 Jahren.

5 Sterne

Bewertung vom 16.08.2022
Gruber, Alexandra;Muhr, Wolfgang

Spontan mit Plan - Wien


ausgezeichnet

Die nächste Wien-Reise kann kommen
Schon allein optisch fällt dieser Reiseführer der Reihe "Spontan mit Plan" auf, denn die Sehenswürdigkeiten, die er aufführt sind wie auf dem Cover etwas, das man durch ein Guckloch erst wirklich entdeckt, wenn man näher hingeht oder hineinblättert. Hier soll man spontan für sich selbst, für Zwei oder für die ganze Familie tolle Erlebnisse finden und kann so Wien von allen Seiten her kennenlernen, auch von den eher unbekannten.

Der Reiseführer ist in 5 Bereiche gegliedert, welche man gleich am Anfang mit der Aufzählung der verschiedenen Empfehlungen als Inhaltsübersicht findet: Erleben & Entdecken, Kulinarik & Genießen, Kultur & Geschichte, Aktivität und Natur und Erforschen & Erfahren. Jeder Bereich bietet eine Vielzahl an Hauptattraktionen, aber auch viele kleine Tipps für Singles, Paare und Familien an, die mich größtenteil wirklich noch überraschen konnten, obwohl ich schon sehr oft in Wien war. Wer also etwas sucht, das nicht unbedingt auf den vielbegangenen Wegen von Touristenströmen liegt, der wird hier garantiert fündig. Trotzdem finden natürlich auch ein paar bekanntere Orte Erwähnung.

Sehr übersichtlich präsentiert das Buch zu jeder Attraktion erst die wichtigsten Infos: Bei welchem Wetter ist die Aktion möglich? Für wen ist sie geeignet? Es gibt Angaben zu Öffnungszeiten, Dauer der Touren und zur Adresse/Anfahrt/Haltestelle. Informative Texte beschreiben die Lokalität und besondere Highlights sind fett gedruckt. Vor allem auch die Tipps im Anschluss sind wirklich Gold wert. Hier findet man Möglichkeiten zum Einkehren genauso wie Insider-Wissen. Jede Attraktion wird mit Farbfotos bebildert, so dass ich schnell einen Eindruck gewinnen konnte, ob sie für uns in Frage kommt. Zwischen den Kapiteln findet man noch Tipps für Schlechtwetter, für das Reisen als Familie oder am Wochende. Ein Inhaltverzeichnis mit allen im Buch erwähnten Sehenswürdigkeiten rundet das Angebot ab.

Ich habe diesen innovativen Reiseführer vor allem in Hinblick auf Familienaktivitäten genutzt, die wirklich zahlreich vorgestellt werden. Vor allem in 3 Bereichen gibt es so viel zu entdecken, zu erleben, zu erforschen und um aktiv zu werden, dass es nicht so schlimm ist, dass die Bereiche Kulinarik und Kultur für Familien mit Kindern nicht so viel bieten. Trotzdem bekommt man locker vermutlich mehr Tage mit Aktivitäten vollgeplant, als man zur Verfügung hat und das ist natürlich ein guter Grund die lebenswerte Stadt Wien immer wieder zu besuchen und mit diesem tollen Reiseführer Neues zu entdecken. Eine schöne bunte Mischung für eine oder mehrere abwechslungsreiche Wien-Besuche. 4,5 Sterne

Bewertung vom 16.08.2022
Ploenes, Brigitte

Das Geheimnis hinter den Dünen


sehr gut

Leicht spannende Urlaubslektüre
Nachdem die Zwillinge Ruby und Elisa mit 14 Jahren beide Eltern verloren haben, leben sie bei ihrer Oma Gesa auf einer kleinen Nordseeinsel. Auch Krankenschwester Marie wird zu einer engen vertrauten. Die beiden Schwestern sind sehr verschieden: Ruby ist offen, studiert halbherzig und macht gern Party, Elisa hingegen ist zurückhaltend, in sich gekehrt, malt sehr talentiert und baut sich eine erfolgreiche kleine Galerie auf. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Künstler Conor, doch als sie ihm etwas näher kommt, wird in ihrer Galerie ein Feuer gelegt und sie verliert alles. Sie zieht notgedrungen bei Ruby ein und lernt zufällig den bodenständigen Malte kennen. Als die Zwillinge zum Geburtstag ihrer Oma fahren, ist Elisa erstaunt, dort auch Conor zu treffen, nur heißt er jetzt Patrick. Wo ist sie da bloß hineingeraten und warum möchte Gesa nicht, dass sie ihr altes Zimmer betritt?

Nach einem kurzen Prolog über die Kindheit der Mädchen, beginnt die Geschichte schon recht geheimnisvoll. Vor allem Conor, der sich merkwürdig benimmt, gibt dem Leser Rätsel auf. Und plötzlich ein Feuer und Elisa steht vor dem Nichts. Das hat mich neugierig gemacht, was es denn damit wohl auf sich hat und auch mit der Dame, die regelmäßig in die Galerie kommt, um Conors Bilder zu kaufen. Man merkt auch, wie die sehr zurückhaltende Elisa durch ihr Interesse an Conor etwas auftaut und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Verluste damals wie heut nachempfinden. Dass Conor beim Brand plötzlich verschwindet, fördert nicht gerade das Vertrauen in ihn.

Besonders gern mochte ich Marie und Oma Gesa, die sich eigentlich recht ähnlich sind und nur das Beste für die Mädchen möchten. Ruby hingegen hat mich teilweise etwas genervt, weil sie eigentlich nichts auf die Reihe bringt, nur an Männer denkt und doch oft Elisas Art kritisiert. Malte ist eher der Normalo und bleibt ein bisschen blass.

Die Geschichte selbst verbindet die Entwicklung der beiden Schwestern (vor allem Elisas) mit einer Art Krimi und ein bisschen Liebesgeschichte zu einer interessanten, leicht lesbaren und manchmal spannenden Mischung, bei der man einiges vorhersehen kann, aber trotzdem unterhalten wird. Leider endet die Geschichte nach einem klitzekleinen Showdown recht schnell und unspektakulär. Die Beschreibung der Insel, ihrer Natur und der Menschen, die dort Leben hat mir sehr gut gefallen. Auch das Cover stimmt schon mal auf einen Urlaub am Meer ein. Als Sommerlektüre geeignet.

4 Sterne

Bewertung vom 16.08.2022
Wieja, Corinna

Die Mittsommer-Bande


ausgezeichnet

Tolles Ferien-Abenteuer in Schweden
Flo fliegt mit ihrer Familie in den Sommerferien nach Schweden, um ihre Brieffreundin Motte zu besuchen. Gemeinsam wollen sie auf der kleinen Insel, auf der Mottes Großeltern leben, richtig viele Abenteuer erleben. Gemeinsam mit Flos kleiner Schwester gründen sie eine Bande, futtern schwedische Leckereien, singen am Lagerfeuer und natürlich wollen sie der Legende vom weißen Rentier auf den Grund gehen. Zudem gibt es noch Opas Rätsel zu lösen und zwar vor Mottes Brunder Jonte und seiner Jungs-Bande. Ob sie das hinkriegen?

Corinna Wieja erzählt kindgerecht, spannend und witzig die Ferienabenteuer von Flo und Motte. Dabei schafft sie ein unnachahmliches Schweden-Flair, bei dem sich die jungen Leser wunderbar in dieses Land träumen können, Stockbrot, Lakritz und Zimtschnecken inklusive. Besonders gefiel uns, dass die beiden Banden zunächst überhaupt nicht gut aufeinander zu sprechen sind, ja sich sogar gegenseitig ärgern, aber Flo immer wieder sehr vernünftig reagiert. Auch Opa Anders Rätsel sorgen für viel Abwechslung und geben die Möglichkeit, sich selbst bei der Lösung auszuprobieren.

Sehr geheimnisvoll ist die Legende um das weiße Rentier und sobald die Mädchen immer in den Wald abtauchen entsteht eine geheimnisvolle nahezu mystische Stimmung. Sehr lustig sind hingegen Mottes Ente Omelette und die peinlichen Auftritte von Flohs Papa. Hier wurden von der Autorin wirklich viele abwechslungsreiche Ideen umgesetzt, die für richtig gute Unterhaltung beim Lesen sorgen und am liebsten möchte man, dass die Ferien im Buch nie zu Ende gehen. Ein unvergessliches Abenteuer!

5 Sterne

Bewertung vom 16.08.2022
Mennen, Patricia

Sonne, Mond und Sterne / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.72


sehr gut

Himmelskörper und Raumfahrt für Kleinkinder erklärt
Im 72. Band der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe für Kinder ab 2 Jahren geht es um Himmelskörper und die Raumfahrt. Er beantwortet erste Fragen zum Thema Weltall: Warum gibt es Tag und Nacht? Wieso brauchen wir die Sonne? Was ist der Mond? Welche Planeten gibt es? Wie kommen wir in den Weltraum? Was ist eine Raumstation. Jede Doppelseite des Pappbilderbuches ist mit einer solchen Frage überschrieben. Ein kindgerechter, kurzer Text beantwortet die Fragen. Dazu passende Illustrationen und Klappen erläutern die Informationen und binden das Kind beim Lesen mit ein.

Das Weltall ist weit weg, aber man kann es von der Erde aus betrachten. Daher ist es für Kinder schon immer ein spannendes Thema, weil vieles einfach nicht "greifbar" ist. Aufgrund des Titels bin ich aber eigentlich davon ausgegangen, dass sich das Buch mehr auf die Himmelskörper selbst konzentriert. Es beginnt auch ganz toll und erklärt, warum es Tag und Nacht gibt, es geht um die Sonne, den Mond, Planeten. Das war genau, was ich erwartet habe. Doch später geht es nur noch um Raumfahrt. Das war für mich so aus dem Titel nicht ersichtlich. Natürlich gehört sie für uns Menschen irgendwie dazu, doch hab ich zu dem Thema bereits ein Buch und ich finde der Teil gibt auch nicht so viel her. Vorher im Text erwähnte Begriffe wie die Sternschnuppe werden hingegen nicht näher erläutert. Auch der Begriff Galaxie oder Milchstraße fehlt mir.

Die Illustrationen sind vor allem im vorderen Teil sehr schön, teilweise wimmelig, so dass sich einiges entdecken lässt. Die Klappen enthüllen veränderte Illustrationen, so dass die Kinder optisch zusätliche Informationen bekommen. Wieder im Raumfahrt-Teil muss ich leider sagen, dass die Illustrationen zwar gelungen, aber nicht so informativ und detailreich sind. Am Ende kommt dann die einzige Aufgabe für die Kinder, die sich dann aber wieder mit Himmelskörpern beschäftigt. Es sollen Sternzeichen zugeordnet werden.

Für mich ist das Konzept der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe in diesem Band nicht ganz aufgegangen. Trotzdem bietet es viele interessante Informationen. 4 Sterne

Bewertung vom 16.08.2022
Erne, Andrea

Der Hubschrauber / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.26


ausgezeichnet

Interessantes Wissen zum Abheben
Im neuen 26. Band der Wieso? Weshalb? Warum? junior Reihe für Kinder ab 2 Jahren dreht sich im wahrsten Sinne des Wortes alles um den Hubschrauber. Er beantwortet erste Fragen zum Thema: Was ist ein Hubschrauber? Wie hebt er ab? Wie wird er gesteuert? Und wann kommt er überhaupt zum Einsatz?Jede Doppelseite des Pappbilderbuches ist mit einer solchen Frage überschrieben. Ein kindgerechter, kurzer Text beantwortet die Fragen. Dazu passende Illustrationen und Klappen erläutern die Informationen und binden das Kind beim Lesen mit ein. Zudem gibt es auf manchen Seiten kurzweilige Suchaufgaben, die zur näheren Beschäftigung mit den Bildern einladen.

Bücher zu Flugzeugen gibt es jede Menge, doch zum Hubschrauber eher wenige. Darum waren wir begeistert, dass es zu dem Thema jetzt auch einen Junior-Band von Wieso? Weshalb? Warum? gibt. Schon das fröhliche Cover lädt die Kleinen zum Betrachten und Staunen ein. Im Inneren werden wie gewohnt typische Kinderfragen gestellt und anhand von kurzen Texten beantwortet. Es geht dabei sehr einfach erklärt um die grundlegende Technik, die den Hubschrauber fliegen lässt und wie er gesteuert wird.

Kinder, die gern Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr, Polizei und ähnliches mögen, werden den Band lieben, denn der zweite Teil zeigt bekannte und eher unbekannte Einsätze von Hubschraubern. Sogar Tiere fliegen manchmal mit. Die Illustrationen sind sehr passend und durch die vielen Klappen werden die Kleinen auch neugierig, was es zum Thema zu erfahren gibt. Auf den meisten Bildern gibt es viel zu entdecken, so dass sich unsere Kleine ganz lang und immer wieder mit dem Buch beschäftigen möchte. Für größere Kinder finde ich die Such-Seiten sehr gelungen.

Durch das Buch lernen Kinder nicht nur Grundlegendes über den Hubschrauber selbst, sondern erfahren auch, wie wichtig er manchmal ist, wenn es um Suche, Rettung oder beim Sammeln von Verkehrsinformationen geht. Wir finden das Thema sehr spannend aufbereitet, daher gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 14.08.2022
Corbi, Inez

Ruf der Fremde / Die Gärten von Heligan Bd.2


ausgezeichnet

Wieder eine tolle Reise in die Vergangenheit
Die junge Lexi ist immer noch auf Heligan damit betraut, Informationen für die kommende Ausstellung zum Jubiläum der wunderschönen Gärten zu recherchieren. Dieses Mal beschäftigen sie besonders die Pflanzenjäger des 19. Jahrhunderts. Einer von ihnen, Avery Harrington, ein Verwandter der Tremaynes, musste seinerzeit mit einem Schiff nach Indien fliehen, da er wegen eines Duells kurz vor der Verhaftung stand. Lexi versucht mehr darüber herauszufinden. Doch auch ihre Beziehung mit dem Gärtner Ben scheint ernster zu werden. Nach einem Drohbrief ihres kontrollsüchtigen Ex-Freundes ist sie voller Angst. Ob sie Ben die Wahrheit erzählen kann?

Es war einfach herrlich nach Heligan in die wunderschönen Gärten zurückzukehren. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder vollkommen gefangen von der lebensecht beschriebenen Umgebung, aber auch von der Geschichte um Lexi in der Gegenwart und Avery in der Vergangenheit. Besonders interessant finde ich dabei die Recherchearbeit und wie Lexi durch Briefe und vermeintliche Randnotizen die Geschehnisse von damals aufdeckt.

Teile der Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich hier ab, wobei der historische Anteil etwas mehr Raum einnimmt und uns auf eine spannende Reise mitnimmt, über das Meer bis nach Indien und von dort bis nach Nepal, wo es nicht nur zur damaligen Zeit sehr viele unbekannte Pflanzen zu entdecken gibt, sondern auch einige Gefahren lauern. Die Autorin schildert die Atmosphäre dort wirklich hervorragend und fesselt mich mit ihrem flüssigen Schreibstil als Leser sehr. Auch wie es auf Heligan nach Averys Abreise weitergeht ist sehr interessant erzählt und man fühlt richtig mit.

Auch in der Gegenwart tut sich einiges. Etwas ausgelutscht ist mittlerweile die Geschichte um Lexis gewalttätigen und kontrollsüchtigen Ex-Freund. Die Erlebnisse mit ihm werden zum wiederholten Mal und mehrmals geschildert, was selbst für Einsteiger in die Saga nicht nötig wäre, denn viel vorwärts schreitet de Handlung dort nicht. Allerdings streut die Autorin am Ende geheimnisvolle Hinweise ein, welche Entdeckungen es im dritten Band, der dann die Geschichte Heligans zur Zeit des ersten Weltkrieges als historischen Hintergrund haben dürfte, geben könnte und damit hat sie die Garantie, dass ich diesen Band wieder lesen werde.

Für Liebhaber von historischen Romanen und/oder Reiseberichten, aber auch für solche, die gern Familiensagas lesen, kann ich die Reihe nur empfehlen. 4,5 Sterne

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2022
Noa, Sandra

Fußball / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.7


sehr gut

Informativ, aber überzeugt nicht ganz
Von den Erstleser-Büchern der Wieso? Weshalb? Warum? Reihe haben wir bisher alle gern gelesen und waren begeistert. Da in diesem Jahr wieder eine Weltmeisterschaft ansteht, haben wir uns richtig gefreut, dass es nun passend dazu eine Band zum Thema Fußball gibt. Vom Aufbau her ist der neue Titel genauso wie die vorherigen. Es gibt vier farblich abgesetzte Kapitel zu verschiedenen Unterthemen: Grundlegendes Wissen über Fußball, Training, Profi-Kicker und Fußballwettbewerbe. Nach jedem Kapitel folgen einfache bis knifflige Rätsel, die überprüfen, ob das Gelesene verstanden wurde. Am Ende gibt es ein Lesequiz und ein Leselotto zum Ausschneiden. Zudem gibt es eine Seite im Buch, die man mit Stickern richtig bekleben soll. Diese ganzen Aktivitäten zum Mitmachen finden wir immer ganz toll.

Die Texte sind einfach geschrieben und für Erstleser eigentlich immer gut zu verstehen. Leider war das am Anfang dieses Bandes nicht immer der Fall und zwar bei der Erklärung der Fußballregeln. Mal davon abgesehen, dass das etwas kompliziertere Abseits gar nicht erwähnt wird, finden wir die Fußballregeln allgemein nicht so gut gelungen. Es lässt sich für Kinder ohne Vorwissen schwer nachvollziehen, über welche Torlinie der Ball ins Aus geschossen werden muss, um zwischen Ecke und Abstoß zu unterscheiden, denn es steht nicht eigene Torlinie dabei. Zudem ist die Illustration mit dem Spielfeld, auf dem die verschiedenen Linien eingezeichnet sind auf einer vorhergehenden Seite.

Bei den bekannten Top-Spielern sind richtig gute dabei, aber kein Spieler aus der deutschen Nationalmannschaft oder der Bundesliga. Toll hingegen sind die Seiten über besonders bekannte Stadien auf der ganzen Welt. Auch die Fotos sind wieder ganz toll. Dagegen haben uns die Illustrationen in diesem Band auch nicht wirklich überzeugen können. Die Konturen der Personen sind recht verwaschen, ja richtig wellig und alles wirkt leicht verschwommen.

Alles in allem für uns bisher der schwächste Titel der Reihe, so dass wir nach 6-mal 5 Sternen für diesen Band schweren Herzens nur 3,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 01.08.2022
Mueller, Dagmar H.

Der kleine Raubdrache


ausgezeichnet

Bunte Drachengeschichte zum Vorlesen
Alle Drachen bekommen Unterricht im Rauben von Prinzessinnen. Als der kleine Drache jedoch sieht, dass das Rauben in der Praxis gar nicht so ungefährlich ist, hat er darauf gar keine Lust mehr. Warum sollen Drachen überhaupt so etwas tun? Zudem befürchtet die geraubte Prinzessin, dass ihr Prinz gar nicht mutig genug ist, um sie zu retten. Schnell wird eine weitere Prinzessin geraubt, doch die entpuppt sich als toughes Mädel und will nicht mal einen Prinzen. Stattdessen möchte sie bei den Drachen Urlaub machen. Der alte Drachenlehrer überlegt sich etwas, um beide wieder loszuwerden, doch das ist gar nicht so einfach. Der kleine Raubdrache muss helfen.

Schon das Cover ist einfach toll gemacht und zeigt gleich, dass mit Prinzessin Caramella nicht gut Kirschen essen ist. Sie ist ein sehr toughes Mädchen, das seinen eigenen Kopf hat und sich nicht auf eine niedliche Prinzessin reduzieren lassen will. Dagegen ist Poppy der rosa Prinzessinnentraum. Leider hat sie das Pech, dass ihr Prinz alles andere als mutig und stark ist. Man merkt schon bald: Hier wird mit einigen Märchenklischees mal richtig aufgeräumt. Gefallen hat meiner Tochter und mir auch der alte Drache, der nicht verstehen kann, warum eine jahrhundertealte Tradition nicht mehr funktionieren sollte.

Der kleine Drache selbst, hat eigentlich auch keine Lust, seine Zukunft mit dem Rauben von Prinzessinnen zu verplempern. Lieber hört er sich an, was die Mädchen zu sagen haben und schafft es sogar, so richtig Spaß mit ihnen zu haben, es kommt schon nahe an eine gute Freundschaft heran und so müssen nachher alle zusammenhelfen, dass Prinzessin Poppy auch wirklich von ihrem Prinzen befreit wird.

Das Buch ist richtig schön gestaltet, mit kleine Verzierungen auf jeder Seite, teilweise farbiger Schrift und vielen bunten Bildern. Vor allem die beiden Prinzessinnen und ihre Gesichter sind zum Niederknien toll getroffen und auch die Rattinchen haben es uns angetan.

Fazit: Ein wunderbares Vorlesebuch, das zeigt, dass Prinzessinnen nicht immer hilflos, Prinzen nicht immer mutig und Drachen nicht immer böse sind. Sehr erfrischend und kindgerecht erzählt mit vielen lustigen Details.

5 Sterne