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MelB
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Eppelheim

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Insgesamt 169 Bewertungen
Bewertung vom 11.04.2025
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


sehr gut

Die Summe unserer Teile ist ein Roman, der sich um drei Frauen dreht - Großmutter Ljudmila, Mutter Daria und Tochter Lucy/Lujdmila. 

Der Roman ist nicht besonders umfangreich, gerade etwas mehr als 250 Seiten, und schnell gelesen. Als Mutter von 3 Töchtern und Tochter einer Mutter mit drei Töchtern bin ich durchaus angesprochen worden von manchen Stellen. Die Auflösung der Geheimnisse gegen Ende des Buches lassen mich aber leider mit einem nicht so guten Gefühl zurück. Hätten sie doch einfach miteinander gesprochen... habe ich mehrfach gedacht. 

Bei mir kam zu keiner der Figuren eine richtige Nähe auf und mir fehlt auch die Tiefe der Charaktere, was vermutlich an dem geringen Umfang des Romans liegt. 

Sprachlich ist er aber auf jeden Fall sehr nach meinem Geschmack und ich habe viele Zitate gefunden, die mir sehr gut gefallen haben. Auch schafft es die Autorin die Gemeinsamkeiten der Frauen immer wieder herauszustellen, ohne dass sie selbst davon wissen und die Erzählstränge sind faszinierend verwoben und ergeben am Schluss des Buches ein recht rundes Bild. 

Alles in allem eine Leseempfehlung, aber kein absolutes Highlight.

Bewertung vom 05.04.2025
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


gut

Nowhere Heart Land hat mich sehr gereizt, aber leider etwas enttäuscht zurück gelassen. Aus Sicht von Rosa werden die Tage vor ihrem 30. Geburtstag beschrieben. Rosa ist nach ihrem Abitur nach London gezogen und kommt kurz vor ihrem Geburtstag in die nicht benannte kleine Stadt in Deutschland zurück, wo der klägliche Rest ihrer winzigen Familie lebt - ihre demente Großmutter. Ihre Mutter ist gestorben, bevor sie 30 wurde, ihr Großvater ist ebenfalls seit Jahren tot und nur noch Rosa und ihre Oma sind übrig. Da die Kosten des Heims, in dem diese lebt, so hoch sind, wird Rosa das Großelternhaus verkaufen müssen, zudem hat sie in ihrem Job Probleme und entflieht diesen mit dem spontanen Trip "nach Hause", also in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Wie ihre Mutter hat auch Rosa das katholische Internat des Ortes besucht, das allerdings geschlossen wurde, bevor Rosa Abitur machen konnte. Zurück in ihrem alten Zuhause wird Rosa von Erinnerungen befallen und verhält sich mehr als seltsam. 
Positiv an dem Roman waren: das Cover (wirklich wunderschön!), die Sprache und der Schreibstil. Nicht so gut gefallen hat mir leider die Umsetzung des Themas. Bis etwa zur Mitte des Buches habe ich eine Art Auflösung erwartet, eine Begründung für das wirklich seltsame Verhalten Rosas und ihrer ehemaligen Schulfreundin, die Rosas Kontaktaufnahmeversuche sehr deutlich abblockt. Dann wurde mir klar, dass es eher eine Art Roman im Stil von Faserland u.ä. Romanen ist - also die Sinnsuche der Protagonistin zwar im Mittelpunkt steht, nicht aber wirklich befriedigend geklärt wird. Und na gut, wer kann schon überzeugt von sich selbst sagen, den Sinn des Lebens gefunden zu haben? Dennoch, das viele sich-betrinken, Menschen brüskieren und stalken und auch teilweise wirklich eklige Verhalten Rosas hat mich irgendwann ziemlich genervt - es gibt einfach Dinge, die ich ungern lese, wie z.B. eine Szene, in der sie zu lethargisch ist, sich etwas gegen ihre einsetzende Menstruation zu besorgen und dann die Matratze vollblutet - denn das Haus wird ja eh verkauft und die Dinge kommen auf den Müll. Auch das ständige Betrunken-sein hat mich irgendwann nur noch gelangweilt und wie Rosa sich mit den Menschen unterhält - sie hört nie zu, beleidigt oder ignoriert ihre Gesprächspartner und ist einfach nur nervig. Auch der Schluss konnte mich nicht zufrieden stellen und so wird es eine eingeschränkte Leseempfehlung für einen Roman, der zumindest für mich mehr versprochen als gehalten hat.

Bewertung vom 04.04.2025
Goodwin, Sarah

Die Yacht


sehr gut

Die Yacht handelt von Hannah, einer jungen Frau, die von ihrer reichen Schul- und Studienfreundin Libby auf eine Silvesterparty auf ihrer luxuriösen Yacht eingeladen wird. Die Gesellschaft ist klein und bis auf Hannah sind alle sagenhaft reich - und unfassbar widerlich. 
Hannah erlebt einen schlimmen Abend und beschließt, sich am nächsten Morgen davonzustehlen. Doch als sie aufwacht, treibt die Yacht mitten im Ozean, ohne Treibstoff und ohne eine Chance auf Rettung. Bald eskaliert die angespannte Situation.... 
Der Thriller startet sehr vielversprechend und mir haben vor allem die Dialoge viel Spaß gemacht beim Lesen. Die widerlichen Protagonisten, wie Hannah mit den Demütigungen umgeht und dann auch mal zurück schlägt, das war wirklich gut zu lesen und hat mich sehr gefesselt. Auch die ausweglose Lage wurde gut beschrieben und war sehr spannend. Leider flacht am Ende die Spannung etwas ab und die Auflösung hat mich nicht zu 100% überzeugt. Da der Anfang und Mittelteil aber wirklich sehr gut lesbar und unterhaltsam waren, gebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.04.2025
Jackson, Tom;Parker, Jennifer

Plankton


sehr gut

Das Buch Plankton - Wunderwesen der Unterwasserwelt hat mich besonders beeindruckt wegen der wirklich unfassbar tollen Bilder, hochaufgelöst und vergrößert werden Form und Farbe der winzigen Organismen des Plankton sichtbar und begreifbar gemacht. 

Der Text gliedert sich in 6 Kapitel, die Vielfalt, Anpassung, Nahrung/Fortpflanzung, Wege des Plankton, die Ernährung der Ozeane und einen Blick in die Zukunft thematisieren. 

Auf diese Art und Weise nähern wir uns dem Thema Plankton mit Beginn des Lebens auf der Erde bis hin zu den Gefahren durch den menschengemachten Klimawandel, denen wir heute gegenüberstehen. 

Ein Buch, das sehr viel Wissen beinhaltet, als Nachschlagewerk und Gedankenstütze noch lange nach dem Lesen hilfreich und optisch wirklich herausragend! 

Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.04.2025
Lake, Danae

Ganz aus Splittern


sehr gut

Ganz aus Splittern ist ein ungewöhnliches YA Buch. Erstmal ist die Autorin noch sehr jung und selbst noch Schülerin. Ihrem Schreibstil tut das aber keinen Abbruch, im Gegenteil, ich war absolut überrascht, als ich während des Lesens im Buchumschlag gesehen habe, wie jung sie ist.
Die Geschichte handelt von der 16jährigen Chrissy, die in einem Problemviertel lebt mit ihrer Mutter und ihrem gewalttätigen Freund. Sie hat eine found family bei ihrem besten Freund und seiner Mutter. Als sie ein Angebot erhält, das renommierte Heinrich-Heine-Gymnasium zu besuchen als "Sozialprojekt", zögert sie zunächst, nimmt dann aber doch an - und ihr Leben wird sich komplett verändern.
Anders als der Klappentext mich glauben gemacht hat, steht nun allerdings nicht die Liebesgeschichte zwischen Chrissy und dem "rich kid" Alex im Vordergrund, nein, es geht vielmehr um Chrissy selbst, ihre Herkunft, ihre Familie und was sie für ihr Leben möchte und wer sie selbst sein will.
Wie schon geschrieben ist der Schreibstil wirklich sehr reif und gefiel mir wirklich gut. Im Gegensatz zu den meisten anderen YA Büchern wird auch nicht der Fokus auf einen "trope" gelegt zwischen dem Paar, das man direkt erahnt. Es gibt keine detaillierten expliziten Szenen, keine Missverständnisse, die konstruiert wirken oder andere flache und austauschbare Stellen, wie man sie leider nicht allzu oft erlesen muss in dem Genre. In dieser Hinsicht ist das Buch wirklich ein Highlight und viel besser als ich dachte.
Allerdings gibt es für mich am Ende der Geschichte ein paar Stellen, die ich unrealistisch und zu schnell erzählt fand. Ich würde das Buch daher auch nur eingeschränkt jungen Lesenden empfehlen und gehe mit der Altersempfehlung von 14 Jahren auf jeden Fall mit. Es gibt durchaus heftige Stellen, die für jüngere Lesende verstörend sein könnten.
Alles in allem aber ein Roman, der mich positiv überrascht hat und eine Autorin, die ich im Auge behalten werde!

Bewertung vom 31.03.2025
Hunter, Alice

Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3


ausgezeichnet

Die Schwester des Serienkillers ist der dritte Band der Serienkiller Reihe, die alle unabhängig voneinander zu lesen sind, also keine Personenüberschneidungen.
Hier geht es nun um Anna, eine junge Lehrerin, die gemeinsam mit ihrem Bruder Henry in einem Kinderheim gelebt hat, nachdem sie aus der Verwahrlosung ihres Elternhauses gerettet wurden. Henry entwickelt sich mehr und mehr zu einem seltsamen Eigenbrötler und hat gewalttätige Anwandlungen.
Viele Jahre später lebt Anna zusammen mit ihrem Ehemann am Meer und wird von ihrer Vergangenheit eingeholt, als die Polizei vor ihrer Tür steht und sie darüber informiert, dass ihr Bruder ein Serienkiller ist und in 4 Tagen erneut morden wird. Sie lässt sich wie in ihrer Kindheit auf eine Art Schnitzeljagd mit ihrem Bruder ein, die nicht nur sie in Gefahr bringen wird.
Der Thriller hat mir sehr, sehr gut gefallen. Das Tempo ist von Beginn an hoch und das Buch ein klassischer Pageturner. Bisher habe ich bereits den ersten Serienkiller Band gelesen und der dritte - dieser - gefiel mir nochmal besser. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir wirklich sehr gut. Die Figuren, das Setting und die Zeitstränge sind perfekt miteinander verknüpft und ich konnte das Buch buchstäblich nicht aus der Hand legen. Eindeutige Leseempfehlung für einen super spannenden Thriller mit tollem Farbschnitt in der ersten Auflage - und den 2. Band werde ich mir auf jeden Fall auch noch besorgen!

Bewertung vom 31.03.2025
Scheffel, Annika

Wanda


ausgezeichnet

Wanda handelt von Wanda, einem 13jährigen Waisenkind. Schon das erste Kapitel hat mein Herz zerrissen beim Lesen. Ich selbst bin Mutter von 3 Töchtern, die Jüngste 13 Jahre alt. Die Vorstellung, wie sich Wanda fühlt, als die dritte Familie sie nicht nehmen möchte und sie wieder ins Heim zurück muss, hat mich fertig gemacht.
Aber - Wanda nimmt es nicht hin. Sie packt ihren Rucksack und macht sich auf den Weg in die Stadt. Hier trifft sie auf Menschen, die ihre Freunde werden - und erlebt ein wirklich märchenhaftes Abenteuer.
Und - das ist ein wirklich modernes Märchen. Es gibt eine Heldin, die entweder Bus, Rikscha oder LKW fährt und immer auftaucht, wenn man sie braucht. Eine alte Frau mit einem Gartenhut, einen jungen Mann mit Zylinder, ein Mädchen, das schüchtern und einsam ist und es gibt Sami, der ein Geheimnis hat.
Und es gibt eine alte Bärin, die aus ihrem Gehege ausgebrochen ist und die von der ganzen Stadt gesucht wird, denn der Finder der Bärin soll einen Wunsch erfüllt bekommen, egal, welchen. Und wer von uns hat denn keinen Wunsch...?
Ich bin geradezu in das Buch hineingesogen worden. Der Stil ist wirklich faszinierend und voller erfundener beschreibender Adjektive, die mich begeistert haben. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und machen das Moderne des märchenhaften Jugendromans noch stärker wahrnehmbar. Denn als erwachsene Leserin war mir schnell klar, was es mit Samis Angst vor dem Wasser auf sich hatte und seinen Andeutungen oder der Angst Doras davor, das große Tor zu durchqueren. Und wenn ich das hier aufschreibe, dann wieder unter Tränen, denn der Roman hat mich wirklich zu Tränen gerührt und ich bin absolut begeistert! Uneingeschränkte Leseempfehlung - nicht nur für Jugendliche ab etwa 12 Jahren (vorher ist der Roman vermutlich nur wirklichen Leseratten zu empfehlen, denn er ist recht umfangreich).
Besonders glücklich macht mich, dass der Roman so wunderschön er auch geschrieben ist, vollkommen ohne Kitsch auskommt! Lest ihn und gebt ihn euren Kindern zu lesen!!!

Bewertung vom 27.03.2025
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit


sehr gut

Im Wind der Freiheit spielt vor allem in den Jahren 1848/1849 in Deutschland zur Zeit der deutschen Revolution. Susanne Grabasch, eine junge, mittellose Fabrikarbeiterin aus Sachsen lernt durch Zufall die Schriftstellerin Louise Otto kennen. In den Wirren der Unruhen im Land, aber auch durch Susannes persönliches Schicksal kämpfen sich die beiden ungleichen Frauen durch ein Land, das im Aufruhr ist.
Tanja Kinkel schafft es wie gewohnt, Geschichte begreifbar zu machen durch die Personen des Romans und ihre Handlungen. Wir treffen auf viele echte Personen aus der Zeit wie Robert Blum, Heinrich von Gagern, das Ehepaar Amalie und Gustav Struve und Clotilde Koch-Gontard.
Durch Susannes Schicksal, die schon als junges Mädchen der ganzen Härte ausgesetzt war, die Frauen und Mädchen aus mittellosen Verhältnissen betroffen haben, wird eindringlich und anschaulich beschrieben, wie das Leben damals sein konnte, wenn man nicht als Bürgerfrau geboren wurde. Als Gegenpart lesen wir von der in guten Verhältnissen geborenen und begünstigten Louise Otto, die sich dem vorgezeichneten Leben als Ehefrau und Mutter nach dem Tod der Eltern verweigert, sich nicht von ihrem Schwager bevormunden lässt, sondern Schriftstellerin wird. Sie kämpft wie auch ihre Freundin Amalie Struve für die Gleichberechtigung und Bildungsmöglichkeiten von Frauen und ist eine Verfechterin der 1848er Bewegung in Deutschland. Hier waren die Szenen aus der Paulskirche im März 1848 wirklich fesselnd beschrieben - und ja, empörend, dass keine Frau zugelassen wurde!
Susanne dagegen kämpft schon ihr Leben lang dafür, dass sie nicht hungern muss, Bildung oder gar das Wahlrecht sind keine Träume, die sie hat - sie erfährt in ihrem Leben Missbrauch, Ungerechtigkeit und Verrat und muss selbst niedrigste Tätigkeiten annehmen, um überhaupt leben und essen zu können.
Dieser Unterschied zwischen der echten Figur Louise Otto und der erfundenen, aber exemplarisch für viele Frauen der Zeit stehenden Susanne Grabasch hat für mich einen großen Reiz des Buches ausgemacht. Als Frau der heutigen Zeit bewundere ich durchaus die Vorreiterinnen und Kämpferinnen für Gleichberechtigung, sehe aber auch, dass das eine Sache war, die man sich leisten können musste.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, wie alle Romane von Tanja Kinkel. Am Ende hatte es leichte Längen für mich, weil die vielen Unruhen und politischen Themen dieser Zeit dann doch nicht sooo fesselnd waren auf die Länge des Buches hin.
Aber - auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für lebendige Geschichte und starke Frauenfiguren, die mich sehr gut unterhalten haben.

Bewertung vom 22.03.2025
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1


sehr gut

Gleich zu Beginn - Dark Cinderella ist der erste Teil einer Dilogie - und endet daher mit einem Cliffhanger!!!!
Es geht um Sofia, eine junge Schwedin, deren Freundin Alva vor 6 Monaten verschwunden ist. Das letzte, was von ihr bekannt ist, ist, dass sie Kontakt mit dem skonischen Königshaus hatte und sich vermutlich dort aufgehalten hat. 
Skonien ist ein erfundenes Land, was mich zunächst beim Lesen etwas irritiert hat, da es mich sehr stark an Skogland erinnert hat, eine wirklich tolle Jugendbuch Reihe von Kirsten Boie. 
Sofia also, eine junge Frau aus Schweden, macht sich auf, das Rätsel um das Verschwinden ihrer Freundin zu lösen und trifft bei ihren Nachforschungen auf die skonische Prinzessin, die sie direkt aus einer lebensgefährlichen Lage rettet. So lernt sie auch den Kronprinzen Maximilian kennen und nimmt sein Angebot, im Schloss zu arbeiten, an. 
Dabei will sie weiter nach Alva suchen - und gleichzeitig kommt sie den Königskindern, vor allem Maximilian immer näher und auch Maximilian ist von Sofia immer mehr verzaubert. 
Der Roman ist genretypisch aufgebaut mit wechselnden Perspektiven, die meist plausibel beschrieben sind (bei einer Szene aus Maximilians Sicht war ich etwas irritiert, aber im Großen und Ganzen passt es). Der Farbschnitt ist wirklich wunderschön und zeigt Sofia, ich vermute auf Band 2 werden wir dann Maximilian sehen. Sofia ist eine mutige, intelligente junge Frau, die ich sympathisch fand. Maximilian ist ebenfalls ein sympathischer Typ und die Liebe, die beide zu Büchern haben, tröstet mich dann doch über manche Klischees hinweg (eingesperrt in den Pflichten eines Royals, jammer jammer). 
Alles in allem eine Geschichte, die hält, was sie verspricht und gut geschrieben ist. Das Setting mag ich sehr gerne und ich konnte mich mit dem Märchenhaften und gleichzeitig Modernen in der Geschichte gut anfreunden. 
Leseempfehlung mit Warnung vor dem Cliffhanger am Ende - und ich habe den 2. Teil bereits vorbestellt! :-) 

Bewertung vom 18.03.2025
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


gut

Vor Hundert Sommern erzählt eine Familiengeschichte mit Geheimnissen. Im Jahr 2024 erleben wir Elisabeth, die über 90jährige Großmutter, ihre Tochter Anja und deren Familie Ehemann Stefan und die beiden Töchter Lena und Anabel. Als Elisabeth ihre Wohnung in Berlin verkaufen lässt und endgültig in ein Seniorenheim zieht, kommen bei ihr viele Erinnerungen hoch und sie erzählt ihrer Tochter Anja und ihrer Enkelin Lena die Geschichte ihrer Familie und vor allem ihrer Tante Clara, beginnend mit dem Jahr 1924 - also vor genau 100 Jahren (Sommern). 

Ich habe etwas gebraucht, um in das recht umfangreiche Buch reinzukommen. Die beiden Töchter Anjas waren mir lange Zeit leider unsympathisch aus verschiedenen Gründen und blieben für mich auch teilweise nicht nachvollziehbar. Anja ist meine Lieblingsfigur gewesen, da ich mich mit ihr und ihrer Rolle als berufstätige Mutter erwachsener Töchter und Tochter einer pflegebedürftigen Mutter sehr gut identifizieren konnte. Der Vergangenheitsstrang um Clara hat mich lange am meisten gefesselt, wurde dann am Schluss etwas abrupt beendet. 

Zudem gibt es einige Logik-Lücken und Figuren, die mir zu eindimensional gezeichnet wurden. Und kleine Warnungen, falls man wie ich kein Hundemensch ist - es gibt echt VIELE Stellen über Hunde und Hundefriseure bzw. Hundegrooming, was mich wirklich leider einfach nicht abgeholt hat. 

Ansonsten ein gut lesbares Buch, mit dem ich zufrieden bin, aber nicht absolut begeistert.