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herzenslustlos
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2024
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Berührende Familiengeschichte

In Hallo du Schöne von Ann Napolitano geht es um die Familie Padavano. Bei ihnen steht die Gemeinschaft an vorderster Stelle, die Eltern sind immer involviert und die vier Schwestern sind unzertrennlich trotz ihrer Unterschiede. Doch dann lernt die älteste Schwester Julia den einsamen Basketballspieler William kennen. Dieser wird sofort von der Familie aufgenommen. Diese Zugehörigkeit ist neu für William, doch er hat mit seiner Vergangenheit nicht abgeschlossen und damit treibt er auch die Schwestern auseinander.

Ein wirklich unglaublich gelungener Familienroman. Mit den vier Schwestern erinnert es sofort an little women und darauf wird auch im Roman Bezug genommen, aber es muss sich überhaupt nicht davor verstecken. Ann Napolitano ist es selbst gelungen ganz wunderbare Charaktere zu erschaffen. Dazu ist es eine sehr berührende Geschichte, die wunderbar gefühlvoll geschrieben ist. Daher eine absolute Empfehlung, auch wenn die Handlung stellenweise etwas vorhersehbar war.

Bewertung vom 01.03.2024
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


sehr gut

Gelungene Neuinterpretation

Bei Demon Copperfield von Barbara Kingsolver handelt es sich um eine Neuinterpretation von Charles Dickens weltbekanntem Roman David Copperfield. Dort muss der junge Demon Copperhead im Herzen der Appalachen einer schweren Kindheit, Pflegefamilien, Armut und die Schmerzmittelepidemie bewältigen.

Es ist wirklich ein außerordentlich gut geschriebener, authentischer Roman, der trotz der Länge sehr kurzweilig ist. Der Autorin ist es gelungen den Klassiker in die Moderne zu bringen und dabei auch ihre eigene Geschichte daraus gemacht. Dabei hat sie es auch geschafft auf die aktuellen Probleme einer vernachlässigten Region in Amerika aufmerksam zu machen.

Dennoch habe ich mich für mich selbst gemerkt, dass diese Neuerzählungen nicht unbedingt etwas für mich sind. Wenn man die originale Version kennt, wird einfach vieles sehr vorhersehbar. Außerdem vergleicht man die Geschichten dann ständig und dann kann Demon Copperfield einfach nicht mit den ikonischen Charakteren des Originals mithalten.

Bewertung vom 29.01.2024
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


weniger gut

Unnötiges Buch

Austrian Psycho von Malte Herwig behandelt den Fall des österreichischen Serienmörders Jack Unterweger. Dieser wurde zum Autor nachdem er für einen Mord im Gefängnis saß. Die Literaturbranche nahm sich seiner an, förderte ihn und drängte auf seine Freilassung. Doch als er freigelassen wird, mordet er weiter.

Das Buch ist gut geschrieben und man merkt, dass der Autor sich sehr mit dem Fall beschäftigt hat. Allerdings liefert das Buch nicht wirklich etwas Neues zu diesem Fall und gegenüber dem Lesen eines Artikel zum Fall. Der Fall ist wirklich spannend und schockieren, aber er wird nicht sehr tiefgehend behandelt. Der Hauptpunkt ist die Kritik an der Literaturszene, die sich von Jack Unterweger einnehmen ließ. Dafür erfand der Autor einen fiktiven Schriftsteller von dem er das Buch schreiben ließ. Insgesamt ein unnötiges Buch zu diesem Fall.

Bewertung vom 15.01.2024
Hill, Nathan

Wellness


ausgezeichnet

Ehe im modernen Zeitalter

Wellness von Nathan Hill handelt von Jack und Elizabeth, die schon lange verheiratet sind. Doch während sie mit den Problemen des Internetzeitalters klar kommen müssen, sind sie nun auch an den Punkt gekommen, wo sie sich fragen müssen ob ihre Ehe in diesem Zustand noch eine Zukunft haben kann.

Nathan Hill ist es hier wirklich gelungen ein sehr reales Porträt einer Ehe im Internetzeitalter darzustellen. Aufmerksamkeit zieht das Buch schon allein auf sich durch das sehr gelungene Cover, aber es ist auch wirklich beeindruckend gut geschrieben. Dem Autor gelingen immer wieder amüsante Momente, in denen das moderne Zeitalter übertrieben absurd dargestellt wird.

Einzig in der Mitte hat das Buch ein paar Längen, wo die Hintergrundgeschichte der Hauptcharaktere und ihrer Familien erzählt wird. Das ist leider etwas ungeschickt eingebaut, eher langweilig geschrieben und daher nicht so gelungen.

Allerdings nimmt die Geschichte dann auch wieder Fahrt auf und findet einen gelungenen Abschluss.

Bewertung vom 30.12.2023
Gold, Robert

Twelve Secrets / Ben Harper Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Ein origineller Thriller

In Twelve Secrets geht es um Ben Harper, der ein bekannter Journalist ist. Vor 20 Jahren änderte sein Leben sich schlagartig als sein Bruder von zwei Klassenkameradinnen grausam ermordet wurde. Als nun neue Beweise zum damaligen Fall auftauchen, beschließt er selbst die Wahrheit darüber rauszufinden, was damals wirklich geschah und bekommt dabei Unterstützung von der jungen Polizistin Dani Cash.

Zu Beginn ist es nicht sehr leicht sich in Twelve Secrets hineinzufinden, ständig tauchen neue Personen auf, die erstmal nicht so richtig vorgestellt werden. Auch ist es nicht immer ganz klar an welchem Zeitpunkt sich die Geschichte gerade befindet. Allerdings wird das im Laufe der Geschichte besser. Dann beginnt sich auch immer mehr Spannung aufzubauen und es sind ein paar clevere Twists eingebaut. Insgesamt eine ganz originelle Idee, die spannend aufgelöst wird, allerdings etwas braucht um ins Rollen zu kommen und teilweise auch etwas vorhersehbar ist.

Bewertung vom 06.11.2023
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Faszinierender Thriller


Hope`s End von Riley Sager handelt von Leonora Hope, mittlerweile eine alte Frau, die verdächtigt wird mit 17 Jahren ihre Eltern sowie ihre Schwester auf dem spektakulären Anwesen Hopes End ermordet zu haben. Allerdings konnte sie niemals dafür verurteilt werden, doch als nun die junge Pflegerin Kit nach Hopes End kommt, scheint Leonora bereit ihr die ganze Geschichte zu erzählen.

Dem Autor ist hier wirklich ein besonderer Thriller gelungen. Im Vordergrund steht mit Hopes End wirklich ein ikonischer, dramatischer Handlungsort ganz nach Manderley in Daphne du Mauriers Klassiker Rebecca. Dazu kommen einige wirklich faszinierende Charaktere und eine Handlung, mit einigen Twists, die so wirklich nicht zu vorhersehen war. Insgesamt ein wirklich tolles Lesevergnügen, auch wenn es am Ende dann vielleicht doch der ein oder andere Twist zu viel ist, vor allem in geringem Abstand.

Bewertung vom 23.10.2023
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


sehr gut

Berührender Roman nach wahrer Begebenheit

In Geraldine Brooks` Buch das Gemälde geht es um die wahre Geschichte des berühmten Rennpferdes Lexington und ein Gemälde von diesem Pferd. Die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Zeitperspektiven erzählt: 1850, 1950 und der Gegenwart. Dabei stehen vor allem die Themen der Sklaverei und der Rassismus im Vordergrund. Nicht nur 1850, sondern auch noch die Probleme, die bis heute bestehen. Daneben geht es aber auch um Kunst und Wissenschaft.

Insgesamt handelt es sich hierbei wirklich, um eine spannende Geschichte, die wirklich toll erzählt ist. Man fiebert mit dem Pferd und seinem treuen Begleiter Jarret die ganze Zeit mit. Durch die unterschiedlichen Zeitperioden bleibt das Leseerlebnis abwechslungsreich und vor allem die moderne Geschichte finde ich gelungen, die auch auf die heutigen Probleme mit Rassismus aufmerksam macht und berührt. Einzig die Perspektive aus 1950 fand ich etwas unnötig und hat nicht wirklich zur Geschichte beigetragen. Dennoch ein wirklich sehr lesenswerter Roman!

Bewertung vom 25.09.2023
Rode, Tibor

Der Wald


ausgezeichnet

Gelungener, moderner Thriller

In dem Thriller Der Wald von Tibor Rode taucht auf einmal eine unbekannte, invasive Pflanze auf, die extrem gefährlich für den Menschen zu sein scheint. Ihre Samen werden nach überall auf der Welt verschickt und schnell breitet sie sich auch. Der Biologie Marcus Holland, für den dieses Szenario wenig überraschend ist, beginnt sich auf die Suche nach der Ursache zu machen. Unterstützung bekommt er dabei unter anderem von der Archäobotanikerin Waverly Park.

Die Idee zu der Wald fand ich direkt sehr spannend. Ein wenig erinnerte sich mich an Der Schwarm von Frank Schätzing, nur dass dieses Mal die Menschheit von Pflanzen anstatt Tieren angegriffen wird. Und auch wenn es ein paar Ähnlichkeiten gibt, ist es doch ein ganz anderer Thriller. Die Idee wurde im Buch sehr gut umgesetzt, es wirkt wirklich sehr gut recherchiert und ist mit seiner Thematik ein brandaktuelles Buch, das den Zeitgeist sehr gut einfängt.

Auch die Geschichte an sich ist sehr spannend und kurzweilig. Es ist gut geschrieben und schnell zu lesen, vor allem da es meistens auch sehr packend und spannend bleibt. Ein einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass das Ende leider etwas gehetzt wirkte. Dennoch ist das Buch eine große Empfehlung von mir. Diesen Thriller darf man dieses Jahr nicht verpassen!

Bewertung vom 09.08.2023
Haddada, Nora

Nichts in den Pflanzen


gut

Cleverer Schreibstil

Nichts in den Pflanzen von Nora Haddada beginnt damit, dass die junge Drehbuchautorin Leila einen Vertrag bei einer erfolgreichen Produktionsfirma unterschreibt. Eigentlich Grund zum Feiern, doch indem sie dadurch immer mehr in die Welt der Kulturschaffenden eintaucht, machen sich auch immer mehr die Abgründe dieser Branche bemerkbar. Leila verliert sich in Konkurrenzkämpfen und Selbstzweifeln.

Das Buch überzeugt hier vor allem durch einen tollen, cleveren Schreibstil, der einen leicht am Ball bleiben lässt. Die Geschichte ist kurzweilig und man erhält einen spannenden Blick in die Welt der Filmmachenden. Außerdem ist Leila ein sehr komplexer Charakter, der oft nicht gerade verständliche Entscheidungen trifft, aber dabei doch authentisch wirkt, auf seine verkorkste Weise. Eigentlich alles Vorrausetzungen für einen gelungen Roman, jedoch blieb mir am Ende die Handlung zu sehr auf der Strecke. Einige Fragen wurden nicht beantwortet und mir war nicht ganz klar, wo die Autorin mit dieser Geschichte hinwollte.

Bewertung vom 26.06.2023
Usami, Rin

Idol in Flammen


gut

Ehrliches Profil eines modernen Teenagers

Idol in Flammen handelt von Akari, einer japanischen Schülerin, die besessen ist von einem Mitglied einer japanischen Popgruppe. Ihr ganzes Leben ist nach ihm ausgerichtet, selbst ihr eigen verdientes Geld, gibt sie nur für Idol aus, alles um ihrer eigenen Welt ein wenig zu entfliehen. Als Gerüchte aufkommen, ihr Idol hätte einen weiblichen Fan geschlagen, stürzt sich Akari nur noch weiter in ihre Obsession.

Bei diesem Werk handelt es sich um ein sehr prägnantes Profil eines modernen Teenagers. Die junge Autorin hat es dabei eindrucksvoll geschafft die Psyche junger Menschen darzustellen, die auch besonders unter dem heutigen Einfluss der sozialen Medien leiden. Sie legt ein Augenmerk auf die Geldmacherei der Popindustrie und welche Gefahr sich in diesem Idolisieren von fehlbaren Personen verbirgt, wenn es zu weit geht.

Leider ist mir das Buch zu kurz geraten. Dadurch wirkt die Geschichte teilweise sehr hektisch erzählt und geht nicht tief genug. Es ist schwer wirklich mit der Akakri zu mitzufühlen.