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Bewertungen
Insgesamt 86 BewertungenBewertung vom 13.03.2024 | ||
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Mit seinem Buch Der Lärm des Lebens nimmt Jörg Hartmann den Leser mit in seine Heimat und verschiedene Phasen seines eigenen Lebens. Mit vielen Ruhrpott-Eigenarten unterlegt ist der Roman ein lebendiges Stück Erinnerung. Nicht nur die des Autors, sondern auch meine eigene. Nur wenige Jahre älter bin ich nur wenige Orte weiter aufgewachsen und dieses Buch liest sich für mich, wie ein Roman von „Zu Hause“. Die speziellen Eigenarten der Ruhrpottmenschen sind für Außenstehende sicher unterhaltsam, für mich Heimatgefühl. So authentisch Jörg Hartmann in seinen Fernsehrollen scheint, so authentisch schreibt er über seine Vergangenheit. Eine Offenheit und Klarheit wie sie typisch ist für die Menschen dieser Region. |
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Bewertung vom 13.03.2024 | ||
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Der Titel dieses Romans weist bereits auf die Strukturen hin, die die Geschichte beeinflussen. Benjamin, der durch die psychischen Probleme seiner Mutter gezwungen ist einige Wochen im Jahr bei seinem Vater, in einem abgeschiedenen Dorf im Sauerland zu verbringen, ist den Manipulatoren der Religionsgemeinschaft ausgeliefert. Dort, gefangen in den strengen Regeln einer religiös fatalistisch geprägten Sekte, verbringt er diese Zeit des „Zwangsurlaubs“ bis zu der Zeit als eine Jugendliche seines Umfeldes tödlich verunglückt. Die Einflüsse der sektenartigen Strukturen verstören ihn als Kind und beeinflussen ihn jedoch auch noch im Erwachsenenalter und als er 25 Jahre später zurückkehrt in dieses Dorf ist die belastende Situation unverändert. Der Wechsel der verschiedenen Zeitfenster macht das Lesen des Romans anstrengend und die Schwere des Themas belastet den Leser zusätzlich. Es lohnt sich aber in jedem Fall, sich auf die Lektüre einzulassen, da sich die Realität in den Sekten nicht anders abspielt. Mit sehenden Augen dieses Thema kritisch reflektieren und überlegen, wie man die Machtstrukturen solcher „Gemeinschaften“ auflösen kann. Das ist mein Resultat aus der Lektüre. Eine Empfehlung für Leser, die nach dem Ende des Romans Veränderungen in der Alltagsrealität herbeiführen möchten. |
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Bewertung vom 10.03.2024 | ||
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Martina Bogdahn hat mit Mühlensommer eine Geschichte nachgezeichnet, die der ihres eigenen Lebens ähnelt. Auf dem Mühlenhof aufgewachsen, lebt Maria lange schon in der Stadt und kehrt wegen eines Unfalls zurück, um die Familie zu unterstützen. Es laufen parallel die Erzählstränge der Jetztzeit und Marias Kindheit auf dem Hof. Das Leben dort ist von vielen Verpflichtungen geprägt und eingeengt bietet aber gleichzeitig viel Naturerleben und Nähe zum Ursprüglichen. Die Empfindungen Marias in dem Spagat zwischen zwei komplett verschiedenen Welten und das Aufbrechen alter Konflikte innerhalb der Familienstruktur werden von Martina Bogdahn lebendig und warmherzig beschrieben. Als Leser fühle ich mich hineinversetzt in das bäuerliche Leben auf dem Mühlenhof, spüre aber auch die Zerrissenheit beide Leben unter einen Hut bringen zu wollen. Eine leichte Unterhaltungslektüre für entspannte Lesestunden. |
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Bewertung vom 19.02.2024 | ||
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Das Cover von Mutter ohne Kind spricht mich als betroffene Mutter sehr an. Das Thema wird als Zeichnung angedeutet, ohne zu aufdringlich zu wirken. |
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Bewertung vom 12.02.2024 | ||
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Geordnete Verhältnisse ist eins jeder Bücher, die ich nicht aus der Hand legen kann, weil sie mich so fesselnd in ihren Bann ziehen und ich das Ende kennen möchte, gleichzeitig hinterlässt es aber ein beklemmendes Gefühl, weil die beiden Charaktere so aneinander gefesselt sind, dass ein Entweichen aus den geordneten Verhältnissen fast unmöglich scheint. Kontrollwahn, Pedanterie und keinerlei Soziale Kompetenz sind die Merkmale, die Phillipp ausmachen. Eine toxische Beziehung, die bereits in der Kindheit beginnt und sich zum Alptraum im Erwachsenenalter ausbildet. |
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Bewertung vom 06.02.2024 | ||
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Das Buch Notizen zu einer Hinrichtung ist ein besonderes Buch. Zum einen handelt es sich um einen Thriller über einen Serienmörder, der junge Mädchen tötet, gleichzeitig ist es aber ein Roman, der die Beziehungen des Täters zu den Frauen, die sein Leben geprägt haben, in einen fesselnden Rahmen stellt. |
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Bewertung vom 21.01.2024 | ||
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Paris Requiem ist der zweite Teil einer Romanreihe, der im von Deutschen besetzten Paris im Jahr 1940 spielt. Den ersten Roman kenne ich nicht, das mindert den Lesegenuss keineswegs. Inspecteur Eddie Giral ermittelt in einem Mordfall in einem Jazzclub, bei dem dem Opfer der Mund zugenäht wurde. Ein Zeichen für den Commissaire? Er hatte das Opfer zuvor ins Gefängnis gebracht und dort sollte dieser auch sein. Warum sind auch andere Inhaftierte nicht mehr im Gefängnis? Welche Machtstrukturen ziehen die Fäden im Hintergrund? Haben die deutschen Besatzer eine Verschwörung gestartet? Viele Fragen, denen der Kommissar im kriegsgebeutelten Paris nachgehen muss. Das Leben der hungerleidenden französischen Bevölkerung und die Repressalien denen sie durch die deutsche Wehrmacht ausgeliefert waren, bilden einen bedrückenden Rahmen für die Ermittlungen der französischen Policiers in diesem Roman. Die düstere Stimmung ist bereits durch das Cover gut eingefangen. Es liest sich flüssig obwohl die Beklemmung beim Lesen wiederholte Pausen nötig macht. Keine leichte Unterhaltung sondern ein Krimi mit Hintergrund und Tiefgang. Meine Leseempfehlung für kalte Winterabende. |
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Bewertung vom 13.01.2024 | ||
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m Spiegel des Kosmos ist eine sehr spezielle Lektüre. Ich bin mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen und nach dem Lesen bleibe ich mit gemischten Gefühlen zurück. Als Wissenschaftler Bücher zu schreiben, die den Leser fesseln ist nicht jedem Autor gegeben. Die Fakten sind interessant zu lesen und öffnen den Blick sich mit den aktuellen Themen wie Geschlecht und Identität oder Leben und Tod aus einem anderen Blickwinkel zu nähern. Gleichzeitig ist es aber typisch amerikanisch geschrieben und voller Patriotismus, der dem Mitteleuropäischen Leser ziemlich fremd ist. Das Buch widmet sich allen aktuellen Themen, die unsere Gesellschaft angehen und bewegen. Besonders angesprochen hat mich die Thematik Fleischesser und Vegetarier. Dahingegen das Kapitel Körper und Geist für meinen Geschmack zu wenig wissenschaftlich behandelt wurde. Insgesamt keine leichte Lektüre aber das wird auch kein Leser von diesem Werk erwarten. Über die Schwächen der Übersetzung kann man großzügig hinwegsehen. |
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Bewertung vom 03.01.2024 | ||
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Wellness ist ein Roman über die Beziehung eines Paares und dessen Entwicklungen in verschiedenen Zeiten und Phasen ihres gemeinsamen Lebens. |
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Bewertung vom 06.11.2023 | ||
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The Beautiful Fall - Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe The beautiful fall ist eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte über Robert, der unter einer besonderenForm einer Amnesie leidet und alle 179 Tage komplett bei Null anfängt, weil sein Gedächtnis ausgelöscht ist. Wenige Tage vor diesem erneuten Vergessen tritt eine junge Frau in sein Leben, die alles auf den Koof stellt, was ihm Sicherheit gibt. Endlich mal eine ungewöhnliche Romanze, die sich deutlich von vielen anderen Liebesgeschichten abhebt, weil Robert und sein Vergessen das zentrale Thema sind um das alles kreist. Die Geschichte ist angenehm flüssig zu lesen, die Charaktere sind lebendig und Empathie-weckend beschrieben und der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss gespannt. Vor allem finde ich das Ende gelungen, da es viel Raum zum Nachdenken und Reden bietet. |
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