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Anna
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 21.01.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


sehr gut

Ein Leuchtfeuer der Gefühle

Jeder geht anders mit Schicksalsschlägen und traumatischen Erlebnissen um. Fest steht, dass sie uns prägen und für immer ihre Spuren hinterlassen.
Dieses Buch erzählt berührend die Geschichte von zwei Familien, deren Leben irgendwann aus der Bahn gerieten und welche Auswirkungen das auf ihren weiteren Verlauf hatte.
Bei Familie Wilf ist es ein schlimmer Autounfall den die beiden minderjährigen Kinder Sarah und Theo verursachen und bei dem ein Mädchen ums Leben kommt. In der gleichen Straße wohnt Familie Shenkman, deren Schicksal in gewisser Weise mit den Wilfs verwoben ist, auch wenn sie nicht befreundet sind. Hier geht es vor allem um den Sohn Waldo. Ein etwas wunderlicher, intelligenter Junge der von Astronomie begeistert ist. Von seinem Vater verachtet, weil er nicht dessen Vorstellungen entspricht, beschließt er eines Nachts von zu Hause wegzulaufen.
Es ist eine Geschichte die ans Herz geht und zeigt wie tiefgreifend solche prägenden Erlebnisse ein Leben verändern können. Wie jeder auf seine Art versucht damit zurechtzukommen und wie wichtig es manchmal ist jemandem zum Reden zu haben. Aber es gibt auch Hoffnung, dass man auch diese Schicksalsschläge überwinden und neue Kraft aus positiven Erinnerungen schöpfen kann.

Bewertung vom 13.01.2024
Star Bringer
Wolff, Tracy;Croft, Nina

Star Bringer


ausgezeichnet

Epische Sci-Fi Fantasy mit Spice

Ich lese gerne Fantasy, aber Sci-Fi ist eigentlich nicht so mein Ding. Doch bei Tracy Wolff kann es eigentlich nur gut sein, dachte ich mir, also habe ich das Buch gelesen und es absolut nicht bereut.

Auch wenn das Buch 750 Seiten hat, vergehen die wie im Flug (mit einem Raumschiff ;) Ich war von Anfang an gefesselt und habe gar nicht gemerkt wie schnell die Seiten (und die Zeit) an mir vorüber ziehen. Der Schreibstil ist so toll, dass man total in der Geschichte versinkt. Mir kam es zwischendrin immer wieder wie ein Film vor, als hätte ich die gelesenen Szenen tatsächlich gesehen.

Es geht um Kali, die Prinzessin von neun Planeten, dem Senestris-System. Bei ihrer ersten offiziellen Mission auf einer Raumstation wird diese angegriffen und ihr gelingt nur durch den geheimnisvollen Ian die Flucht. Sie landet mit ihm und 5 weiteren Unbekannten auf einem seltsamen alten Raumschiff. Nicht nur die verschiedenen Charaktere der Besatzung und die ungewohnte Anziehung durch den gutaussehenden Ian stellen Kali vor Herausforderungen, es tauchen auch immer mehr Feinde auf gegen die sie sich verteidigen müssen. Und, ganz nebenbei, ist da ja auch noch die ursprüngliche Mission, bei der es darum ging das Sonnensystem vor der bevorstehenden Zerstörung zu retten.

Die ein oder andere spicy Szene gibt es auch 😉

Mir hat es super gefallen und zum Schluss bleiben mir nur zwei Fragen.

Wann kommt die Fortsetzung?

Und kann mir jemand sagen was zur Hölle ein Slogg ist?

Bewertung vom 10.01.2024
Julia
Newman, Sandra

Julia


sehr gut

1984 aus Sicht von Julia

Julia ist ein Buch das auf dem Klassiker "1984" von George Orwell basiert. Es erzählt die Geschichte aus Sicht der weiblichen Hauptperson Julia.
Deswegen war ich von vornherein sehr gespannt wie Sandra Newman das umsetzt. In "1984" hatte mich Orwells Weitsicht gleichermaßen fasziniert und schockiert. Vorab muss ich sagen, dass es definitiv keine leichte Lektüre ist. Das kann einem ganz schön an die Nieren gehen.
Es ist nicht zwingend erforderlich, aber für das bessere Bild und Verständnis dieser dystopischen Welt sicher von Vorteil, wenn man "1984" schon gelesen hat.
Insgesamt finde ich, dass Sandra Newman hier einen guten Job gemacht hat. Sie ist nah am Original geblieben und hat trotzdem einiges Neues eingebracht, dass sich sehr gut in das Gesamtbild eingefügt hat. Man bekommt hier eine ganz andere Sichtweise im Vergleich zu den Gedanken von Winston, der im Original die Hauptfigur ist.
Natürlich ist es aus heutiger Sicht keine typische Dystopie, da es in der Vergangenheit spielt und hat nicht den selben Effekt, wie Orwells Werk, das 1949 seiner Zeit scheinbar weit voraus war. Aber es ist ein tolle Ergänzung und nicht weniger erschreckend. Ob ich es allerdings als feministisch bezeichnen würde, da bin ich mir nicht so sicher.

Für alle die Interesse an einem Klassiker aus einem anderen Blickwinkel und kein Problem mit "schwerer Kost" haben auf jeden Fall empfehlenswert.

Bewertung vom 05.01.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


sehr gut

Lenin und die Hundertjährige

Mich hat an diesem Buch zu allererst der Titel neugierig gemacht. Ich kannte den historischen Kontext dazu nicht. Der Klappentext hat dann erst Recht mein Interesse geweckt. Ich finde es immer sehr interessant wenn ich in Form eines Romans gleichzeitig etwas geschichtliches lernen kann. Im Gegensatz zum Geschichtsunterricht damals in der Schule finde ich das immer unglaublich spannend. Bei diesem Buch handelt es sich um eine Mischung aus Fiktion und geschichtlichen Fakten.

Es geht um die 100-jährige Architektin Anouk Perlemann-Jacob. Sie lädt einen Schriftsteller zu sich ein um ihm von Ereignissen aus ihrem Leben zu berichten von denen sie noch nie jemanden erzählt hat. Über ihr Leben und Leiden unter der Herrschaft Lenins, von ihrer Ausweisung aus Russland und der Ausreise mit ihren Eltern auf einem der sogenannten Philosophenschiffe. Auf diesen Schiffen wurden unerwünschte Personen, meist Akademiker oder angesehene Personen, außer Landes gebracht, anstatt sie wie die anderen zu erschießen.

Der Schreibstil ist erstmal etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist wirklich wie wenn man etwas von einer sehr alten Dame erzählt bekommt, die sich manchmal wiederholt oder vom einen zum anderen Thema wechselt, wie das jeder sicherlich kennt. Mir hat es gefallen. Es wirkt authentisch und irgendwie sympathisch dieser alten Dame zu "lauschen". Inhaltlich fand ich es auch sehr interessant und unterhaltsam. Nicht zuletzt ist es natürlich auch erschütternd davon zu lesen wie die Menschen damals unter diesem Regime gelitten haben.

Bewertung vom 31.12.2023
Cliffworth Academy - Between Lies and Love
Wiley, Jennifer

Cliffworth Academy - Between Lies and Love


ausgezeichnet

Spannende Dark Acadamia mit queerer Lovestory

Ich hatte dieses Buch ursprünglich gar nicht auf dem Schirm. Habe es geschenkt bekommen und bin sehr positiv überrascht. Das Setting gefällt mir gut mit den alten Gebäuden an der Küste von Wales. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig.

Es geht um Vada und Macy die sich beide für ein Stipendium bei einer Eliteuni in Wales beworben haben. Sie befinden sich mit 12 weiteren Anwärter*innen an der Cliffworth Academy, einem 6-wöchigen Sommerprogramm in dem die Bewerber ihr Können unter Beweis stellen müssen um am Ende eines der begehrten Vollstipendien zu erhalten. Vada und die schüchterne Macy spüren von ihrer ersten Begegnung an eine Verbindung zueinander. Leider werden sie aber gleich zu Beginn in zwei konkurrierende Gruppen eingeteilt und nur die Gewinnergruppe soll die Stipendien erhalten. Während Vada und Macy sich immer mehr zueinander hingezogen fühlen, entsteht zwischen den zwei Gruppen ein Konkurrenzkampf bei dem zu immer härteren Mitteln gegriffen wird. Sie fühlen sich hin und her gerissen zwischen ihrem Traumstudium und ihren Gefühlen.

Ich fand es bis zur letzten Seite total spannend und habe das Buch ziemlich schnell verschlungen.
Man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen, unter welchem Druck sie stehen und welche Hintergründe ihre Entscheidungen beeinflussen. Die Gefühle zwischen Vada und Macy wirken sehr authentisch. Ich freue mich schon auf den 2. Teil.

Bewertung vom 27.12.2023
Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1
Tack, Stella

Der schlafende Prinz / Ever & After Bd.1


ausgezeichnet

Märchenhaft spannend

Das Buch ist nicht nur optisch mit dem schönen Cover und Farbschnitt ein absoluter Hingucker. Auch der Inhalt hat mich total gefesselt.

Es geht um die Nachfahren von Märchenfiguren die in der heutigen Zeit leben und von denen auch die "normalen" Menschen wissen. Die Hauptfigur ist Rain White, die eine Nachfahrin von Schneewittchen ist. Die Magie ist über die Zeit allerdings verloren gegangen. Es ist Brauch, dass jeder weibliche Nachkomme der Märchenfiguren, die 18 Jahre alt wird, einen verstorbenen Prinzen küssen muss, denn die Legende sagt, dass eines Tages ein Mädchen den Prinzen wachküssen und somit die Magie zurückbringen wird. Auch Rain steht das kurz bevor und ihr graut vor dem Tag. Sie rebelliert gegen diesen Brauch, aber sie kann ihrem Schicksal nicht entrinnen und stürzt Hals über Kopf in ein schreckenerregendes Abenteuer.

Ich fand den Schreibstil sehr angenehm. Es ist alles so toll beschrieben, dass man total in dieser Welt versinken und sich alles bildlich vorstellen kann. Es war durchgehend spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Vers aus einem Märchen. Das Buch bezieht sich ausschließlich auf Märchen der Gebrüder Grimm. Das weckt auch immer wieder Kindheitserinnerungen, wobei hier definitiv eine düstere Variante erzählt wird. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und kann das Buch für alle Fantasy und Märchenliebhaber wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 24.12.2023
Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1
Grauer, Sandra

Tag der Seelen / Flowers & Bones Bd.1


sehr gut

Das Erwachen einer La Catrina

Ein YA Fantasy Roman an dem man kaum vorbei kam dieses Jahr. Die Gestaltung von Cover und Farbschnitt sind schon ein Hingucker. Das Setting mit Mexico und Irland und dem Dia de los Muertos haben mich total angesprochen.

Zur Story, es geht um Valentina, die nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Emiliano und ihrem Vater Mexico verlassen muss, da ihr Vater einen Job in Irland angenommen hat. Valentina passt das eigentlich gar nicht, weil sie bei dem nächsten Tag der Toten ihre Kräfte als La Catrina erhalten soll und dabei die Unterstützung ihrer Abuelita (Oma) nicht missen will. Ihr Vater und ihr Bruder wissen davon nämlich nichts. Sie hat jedoch keine Wahl und beginnt ihr neues Leben am College in Irland. Dort bangt sie dem Erwachen ihrer Kräfte entgegen und findet heraus, dass es noch andere übernatürliche Wesen gibt. Ungewollt gerät sie zwischen die Fronten und steht vor ungeahnten Herausforderungen.

Ich fand die Geschichte spannend geschrieben und das Thema der La Catrina sehr interessant und mal was anderes. Ich werde auf jeden Fall auch den zweiten Teil lesen. Evtl. werde ich mir auch Mal die anderen beiden Dilogien der Autorin zu Gemüte führen, die in der selben Welt und zum Teil mit den gleichen Charakteren spielen. Für Fans von YA Fantasy eine klare Empfehlung, auch wenn es für mich kein absolutes Highlight war.

Bewertung vom 18.12.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Eine tiefgründige und berührende Geschichte

Titel und Cover haben direkt mein Interesse geweckt. Ich habe mich gefragt was dahinter steckt.
Es geht um den Briefträger Walter. Er ist seit über 40 Jahren bei der Post und in seiner Arbeit überkorrekt. Alles muss streng nach Vorschrift laufen. Da legt er sich auch gerne mal mit jemandem an. Die Beschwerden häufen sich und man überlegt bei der Post wie man ihn loswerden könnte. Da Walter sich weigert in Frührente zu gehen, wird er kurzerhand in die Christkind-Filiale versetzt, wo in der Weihnachtszeit Briefe von Kindern an den Weihnachtsmann und das Christkind beantwortet werden. Auch davon ist Walter wenig begeistert, bis der Brief eines kleinen Jungen an den lieben Gott sein Interesse weckt. Es entsteht ein reger Briefwechsel zwischen Walter und dem 10-Jährigen Ben in dem sich Walter als der liebe Gott ausgibt. Und er will Ben unbedingt helfen.
Auch über Walters Familie und Vergangenheit erfährt man nach und nach immer mehr und so erklärt sich schließlich auch, wie er zu dem Menschen geworden ist der er ist. Denn eigentlich hat er ein gutes Herz.

Die Geschichte fand ich sehr berührend. Es ist eine schöne Lektüre für die Vorweihnachtszeit. Herzerwärmend, aber auch etwas zum Nachdenken.

Bewertung vom 17.12.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


sehr gut

Eine Liebe zwischen einem Gott und einer Sterblichen

Das Buch hat bereits mit dem schönen Cover meine Aufmerksamkeit erregt und da ich mich sehr für Mythologie interessiere, war es ein Must-Read für mich.

Die Geschichte spielt im alten Griechenland. Es geht um die sterbliche Prinzessin Psyche, für die das Orakel vor der Geburt voraussagt, dass sie ein Ungeheuer besiegen wird, das selbst die Götter fürchten. Auch wenn ihr Vater bei dieser Prophezeiung eigentlich mit einem Sohn gerechnet hatte, entschließt er sich entgegen aller damaligen Gebräuche seine Tochter zur Kriegerin auszubilden. Psyche wächst zu einer schönen und mutigen Kämpferin heran und zieht damit den Neid der Liebesgöttin Aphrodite auf sich. Sie beauftragt Eros sie mit einem Pfeil zu einer unglücklichen Liebe zu verdammen. Der Pfeil und somit der Fluch trifft aber versehentlich Eros selbst, der nun von einem unbändigen Verlangen nach Psyche erfüllt ist.

Ich hatte am Anfang noch etwas Probleme in die Geschichte reinzukommen, aber mit Beginn des Fluchs war ich wie gebannt. Es entwickelt sich eine tragische Liebesgeschichte zwischen Psyche und Eros, die zum Scheitern verurteilt ist. Denn wie sollte man den Fluch einer Göttin brechen?

Ich fand es sehr spannend und die Hintergründe zu den Göttern und Helden total interessant.

Bewertung vom 13.12.2023
Die Wahrheit über unsere Drogen
#DerApotheker;Schleh, Carsten

Die Wahrheit über unsere Drogen


sehr gut

Unsere (lieben) Drogen...

Dieses Buch gibt eine Übersicht über allerlei harte sowie weiche Drogen. Unter weiche Drogen fallen z.B. Kaffee und Zucker, die man normalerweise nicht als Drogen bezeichnen würde. Aber hier erfährt man wieso auch diese "Lebensmittel" beträchtliche Gefahren für den Menschen bergen. Das hat mich besonders interessiert, da ich beides konsumiere.

Jede Droge hat ein eigenes Kapitel in dem die Entstehung und Geschichte sowie die Auswirkungen auf den Körper geschildert werden. Es werden immer wieder Fallbeispiele eingebaut, wodurch die Folgen des Konsums nochmal realer und deutlicher werden. Durch das ganze Buch zieht sich eine Rahmenhandlung, und zwar eine Drogenberatung in der #DerApotheker und Dr. Carsten Schleh gemeinsam eine Person zu der jeweiligen Droge aufklären, wodurch sich das ganze fast wie ein Roman liest und nicht nur wie ein trockenes Sachbuch. Hierzu habe ich aber auch einen kleinen Kritikpunkt, da die Beratungen zum Teil schon etwas gestellt wirken.

Zu jeder Droge ist auch in Kurzform die chemische Zusammensetzung und deren Wirkung auf den Körper erläutert. Hier ist bei mir tatsächlich nichts hängen geblieben, was auch daran liegen mag, dass Chemie für mich in der Schule schon ein rotes Tuch war. Ich hätte es schön gefunden, wenn man das vielleicht anhand von Grafiken für den Laien verständlicher gemacht hätte.

Insgesamt ist es aber eine gute Zusammenfassung zu dem Thema. Mir war vieles davon bereits bekannt, aber es waren auch ein paar Neuentdeckungen für mich dabei. Ich fand es besonders interessant, wie lange es manche Drogen doch schon gibt und wie früher damit umgegangen wurde.