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Ulgu1978

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2025
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Fake News
Das auffällige Cover hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht und ich wurde nicht enttäuscht.
Was passiert, wenn die Welt mit Fake News überrollt wird? Wenn man keiner Nachricht, keinem Video, keinem Telefonat mehr vertrauen kann. Irreale Situationen erscheinen plötzlich real.
Peter Grandl erzählt in "Reset" was passieren könnte, wenn man keiner digital erstellten Mitteilung vertrauen kann und auch nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen kann.
Schon die ersten Seiten lassen den Leser nicht los. Es beginnt damit, dass ein ziviles Passagierflugzeug von einem Piloten der deutschen Luftwaffe aufgrund von Falschmeldungen abgeschossen wird. Und dies ist nur der Beginn von weltumspannenden Falschmeldungen, die die Welt in ein Chaos stürzen, aus dem es scheinbar kein Zurück gibt.
Und doch kommen ein paar Experten zusammen, um einen Weg aus dieser Misere zu finden. Besonders drei Frauen lassen sich trotz Rückschlägen und widriger Umstände nicht beirren, ihr Ziel, zu einem normalen Leben zurückzufinden, zu erreichen: Seiko Ito, Camille Milloz und Jill Jones. Diese drei Frauen und ihre Mitstreiter arbeiten mit Fachkompetenz, Willensstärke und Überzeugungskraft daran,das Chaosknäuel zu entwirren. In die unterschiedlichen Charaktere kann sich der Leser gut hineinversetzen und es wundert nicht, dass sich eine Zusammenarbeit zwischen Seiko Ito und Camille Milloz anfangs schwierig gestaltet.
Peter Grandl versteht es gekonnt, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Kann ein Reset gelingen und wird es den gewünschten Erfolg bringen?
Alles in allem ein Buch über ein Szenario, das hoffentlich nie eintreten wird. Ein aufregender, interessanter Thriller, der zum Ende etwas unglaubwürdig und merkwürdig daher kommt. Dies tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch. Verdiente fünf Sterne von mir.

Bewertung vom 27.05.2025
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

Schwieriges, aber wichtiges Thema
Ich bin durch ein Fernseh-Interview der Autorin auf dieses Buch aufmerksam geworden. Schon in diesem Interview wurde deutlich, dass Frau Alena Buyx die richtigen Worte findet, um dieses schwierige Thema mit verständlichen Sätzen aufzubereiten.
Sterben, und letztendlich geht es auch im Thema Leben ums Sterben, ist nach wie vor ein Tabuthema, das ungern angefasst wird. Aber in diesem Buch wird den Leser/innen deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist, sich rechtzeitig hierüber Gedanken zu machen. Frau Buyx verdeutlicht dies mit mehreren Fallbeispielen, bei denen ich so manches Mal schlucken musste. Bei nicht allen erzählten Situationen gibt es ein "gutes" Ende. Besonders deutlich wird wie wichtig das Vorhandensein einer Patientenverfügung ist. Ebenso ist ein eines gutes soziales Umfeld unverzichtbar. Nur so können Wünsche über die letzte Lebensphase im Zweifelsfall gut kommuniziert werden.
Fazit: ein schwieriges, aber wichtiges Thema, verständlich aufbereitet.

Bewertung vom 10.05.2025
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Spannender dritter Teil
Endlich ist der 3. Teil mit Art Mayer und Nele da und die Hoffnung, dass endlich Millas Mutter Dana gefunden wird und alles ein gutes Ende hat. Ob es ein gutes Ende ist, will ich nicht verraten, aber es klären sich viele Ereignisse. Art Mayer sucht also weiterhin verzweifelt nach Millas Mutter. Milla wohnt nach wie vor bei ihrer dementen Großmutter und es droht eine Einweisung in ein Heim oder in eine Pflegefamilie, wenn das Jugendamt von dieser Situation erfährt.
Nach dem Fund von mehreren Leichen überschlagen sich die Ereignisse und Art und Nele geraten immer wieder in bedrohliche Situationen. In mehreren Rückblicken wird auch Danas Geschichte erzählt, die allein schon spannend zu lesen ist.
Marc Raabe hält mit dem dritten Teil dieser Krimireihe die Spannung, die man aus den beiden vorherigen Büchern kennt, bis zum Schluss aufrecht. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, zuvor die ersten beiden Teile zu lesen, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.
Ich hatte Mühe, das Buch aus den Händen zu legen und kann allen Krimi-Liebhabern uneingeschränkt dieses Buch und seine beiden Vorgänger empfehlen.

Bewertung vom 10.04.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Spektakulärer Raubüberfall
Ein Raubüberfall in Genf, zwei befreundete Ehepaare, ein Unbekannter - kann man daraus eine Geschichte stricken, die in sich auch noch schlüssig ist? Joël Dicker kann das.
Das gut situierte Ehepaar Sophie und Arpad ist mit dem weniger gut gestellten Ehepaar Karine und Greg befreundet. Vor allem Karine ist etwas neidisch auf Sophie und Arpad, die in ihren Augen von allem ein bisschen zu viel haben: Geld, Aussehen und Ansehen. Sie versucht mit ihnen mitzuhalten und genießt es, dass Sophie immer wieder ihre Gesellschaft sucht. Aber der schöne Schein trügt wie sich bald herausstellt. Nichts ist so ist wie es scheint. Aber was verbindet diese beiden Ehepaare mit einem spektakulären Raubüberfall? Diese Frage beantwortet Joël Dicker nach und nach in immer wieder (manchmal unvermutet) auftauchenden Rückblicken, unterbrochen von einem minutiös durchgetakteten Raubüberfall. Wie ich es von ihm gewohnt bin, lässt er sich Zeit, die agierenden Charaktere und ihre Beziehungen zueinander zu klären. Dennoch geht die Spannung dabei nicht verloren. Auch die Identität des Unbekannten, von dem Arpad beobachtet wird, bleibt lange im Verborgenen.
Außer den beiden Ehepaaren und dem Unbekannten erscheinen alle anderen Personen als Randfiguren und dienen wohl nur zur Abrundung der Geschichte. Zum Beispiel erfährt man nichts über die beiden Kinder von Karine und Greg, nicht einmal ihre Namen. Das und auch, dass die fünf Hauptpersonen nicht unbedingt sympathisch erscheinen, tut der Geschichte keinen Abbruch.
Dies ist ein interessant konstruierter Kriminalroman, den man nicht so schnell aus der Hand legt und den ich insbesondere Joël-Dicker-Fans wärmstens empfehlen kann.

Bewertung vom 21.02.2025
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Politthriller
Ein neues Ermittlerduo in einem neuen norwegischen Politthriller, der seinem Namen alle Ehre macht.
Liselott Benjamin und Martin Tong erhalten ein paar Tage vor den norwegischen Parlamentswahlen die Aufgabe, eine Terroreinheit aufzuspüren und deren eventuell geplante Aktionen zu verhindern.
Ingmar Johnsrud beschreibt in seinem Politthriller die Macht- und Konkurrenzkämpfe der Parteien untereinander, aber auch innerhalb der einzelnen Parteien. Auch die Presse und das Fernsehen versuchen in dieser Geschichte Einfluss auf die Wahlen zu nehmen, indem Informationen zurückgehalten werden.
Jens Meidell, als Berater von der Arbeiterpartei hinzugezogen, gerät dabei zwischen alle Fronten. Kann er die Ziele der einzelnen Parteimitglieder durchschauen?
Mit Echokammer ist es dem Autor gelungen, die Spannung bei den Ermittlungen zur Terrorvermeidung als bei den Machenschaften zur Wahlbeeinflussung das gesamte Buch über aufrechtzuerhalten. Ein Buch, das nicht nur Politikinteressierte fesselt. Kurz gesagt: Ein Thriller, den man nicht so schnell vergisst.

Bewertung vom 26.01.2025
Murrin, Alan

Coast Road


ausgezeichnet

Eindrucksvoll
Das interessant gestaltete Cover ähnelt einem Blick durchs Schlüsselloch und wenn der Schutzumschlag abgenommen wird, erscheint eine äußerlich friedliche Zeichnung eines kleinen Ortes.
Die Geschichte gibt uns tatsächlich einen kleinen Einblick in das Leben einer kleinen irischen Gemeinde in den 90er Jahren, eben ein bisschen wie durch ein Schlüsselloch. Wir erfahren, wie es Frauen in dieser Zeit erging, die versuchten, aus einer unglücklichen Ehe auszubrechen und auf eigenen Beinen zu stehen. Zu dieser Zeit war eine Scheidung laut Verfassung verboten.
Mich hat das Schicksal dieser Frauen sehr berührt. Besonders wie Colette verzweifelt versucht, etwas Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber besonders zu Herzen gehen ihre Versuche, Kontakt zu ihren Kindern aufzunehmen, die mit Hilfe von Izzy zumindest teilweise zustande kommen, aber auch nicht von allen Kindern gewünscht sind.
Alan Murrin hat einen sehr berührenden Roman über eine Zeit geschrieben, die noch nicht all zu lange her ist. Man könnte glauben, dass diese Geschichte sich in einem anderen, wesentlich früher en Jahrhundert zugetragen haben könnte.
Ein Roman, den man nicht in einem Rutsch lesen kann, aber durch seine Schreibweise und die mitspielenden Charaktere besticht. Ein unbedingt lesenswertes Buch.

Bewertung vom 26.12.2024
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.1


ausgezeichnet

Krimi mit Humor
Das Cover sieht auf den ersten Blick ganz gemütlich aus. Aber bei genauerer Betrachtung erkennt man ein paar Elemente, die nicht ganz in diese Idylle passen: ein umgeworfener Campingstuhl, vergossener Kaffee und ein Hund allein auf einem Surfboard mitten auf dem See.
Andreas Winkelmann einmal ganz anders. Dieser Wohlfühl-Krimi fällt so ganz aus dem Rahmen, den Andreas Winkelmann sonst so hervorragend beherrscht: extrem spannende Thriller.
Ich habe bei der Lektüre dieses Romans festgestellt, dass auch Cosy-Krimis unterhaltsam sein können.
Mit der beiden sympathischen Charakteren Kupernikus und Annabelle freundet man sich schnell an. Vor allem, weil sie sich nicht nur bemühen, den Mörder zu finden, sondern auch, weil sie sich um Pinguin, den herrenlosen Hund vom Surfboard kümmern.
Alles in allem ein humorvoller Krimi mit Herz, den ich gerne weiter empfehle. Ich bin gespannt auf weitere Folgen mit Kupernikus.

Bewertung vom 19.12.2024
Holland, Sam

The Twenty / Major Crimes Bd.1


sehr gut

Blutiger Nervenkitzel
Das überwiegend in schwarz und rot gehaltene Cover gibt die blutige und düstere Atmosphäre dieses Thrillers deutlich wieder.
Adam und Jamie, zwei gut aufeinander eingespielte Polizisten, müssen sich mit den Taten eines Serienkillers befassen, der seit vielen Jahren im Gefängnis sitzt. Er wurde seinerzeit durch den Hinweis seiner 11jährigen Tochter überführt und verhaftet. Jetzt werden mehrere Leichen auf einer Müllhalde entdeckt. Diese sind mit römischen Zahlen nummeriert und deuten unerklärlicherweise auf eine Fortsetzung der Mordserie von vor 30 Jahren hin.
Die beiden Kommissare, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein können, sind sich sicher, dass der inhaftierte Mörder der Drahtzieher dieser erneuten Mordserie ist und eine Fortsetzung seiner damaligen Taten bedeuten soll.
Es beginnt immer wieder ein Wettlauf mit der Zeit, sobald klar ist, dass sich ein weiteres Opfer in der Gewalt des Mörders befindet.
Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven. Das Blut fließt in Strömen und Folterszenen werden teilweise in grausamer Einzelheit beschrieben.
In kurzen, dazwischen geschobenen Rückblicken wird versucht zu erklären, was den Killer zu seinen Taten antreibt.
Können Adam und Jamie die Serie stoppen?
Sam Holland schafft es gekonnt, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten, so dass es fast unmöglich ist, dieses Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen.
Leserinnen und Lesern, die nicht vor blutigen Folterszenen zurückschrecken, kann ich dieses Buch besonders empfehlen.

Bewertung vom 29.09.2024
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht / Sarah Peters Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Kreuzfahrt
Das ansprechende Cover hat mich auf diesen Krimi aufmerksam gemacht. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte beginnt zunächst relativ harmlos: Eine Frau erwacht in ihrer Kabine auf einem Luxusdampfer mit erheblichen Erinnerungslücken, die vermutlich von einer durchzechten Nacht herrühren. Erst langsam stellt sie fest, dass sie sich nicht als Passagierin, sondern als Crewmitglied auf diesem Schiff befindet. Durch immer mal wieder auftauchende Flashbacks kommt die Erinnerung zurück, dass sie nicht, wie anfangs vermutet, Stephanie Mayrhofer ist, sondern Sarah Peters, eine Kommissarin, die undercover auf dieses Schiff eingeschleust wurde, um ein Verbrechen aufzudecken. Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Kollegen erlebt sie nicht nur das Leben an Bord als Crewmitglied, sondern entdeckt, für welche Machenschaften das Schiff missbraucht wird. Dabei stellt sie fest, dass sie niemandem trauen kann. Trotzdem findet sie unerwartete Verbündete, die ihr helfend zur Seite stehen.
In einem zweiten, parallel laufenden Erzählstrang erfährt der Leser, in welch auswegloser Lage sich der Kollege von Sarah Peters befindet. Er ist mit mehreren Kindern in eine lebensbedrohliche Situation geraten, aus der es anscheinend kein Entkommen gibt.
Dieser Wechsel zwischen Kreuzfahrtleichtigkeit und Bedrohung lässt die Spannung von Seite zu Seite steigen und macht es unmöglich, das Buch vor Ende aus der Hand zu legen. Wird Sarah ihren Kollegen rechtzeitig finden? Und wer ist alles an dem Verbrechen beteiligt?
Christina Pertl hat einen flüssigen Schreibstil, der sich mit der Erzählung aus zwei verschiedenen Sichtweisen zusätzlich interessant liest. Mit Sarah Peters hat sie eine Figur erschaffen, die ich gerne als Leserin weiter begleiten möchte. Für Krimifans ist dieses Buch besonders zu empfehlen.

Bewertung vom 21.09.2024
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


ausgezeichnet

Ist das unsere Zukunft?
Hat Marc-Uwe Kling der Comedy den Rücken gekehrt? Und wenn ja, kann das funktionieren?
Ich muss zugeben, seine Känguru-Chroniken hatten mich bisher nicht sonderlich überzeugt und ich war gespannt auf dieses neue Buch, das ohne Känguru auskommt.
Meine Skepsis schwand schon nach den ersten Seiten. Das Buch hat mich von Anfang an fasziniert und in seinem Bann gezogen, so dass ich es nicht vor Ende aus der Hand legen konnte.
Nicht nur die Suche nach einem vermissten Mädchen, ein verstörendes Video, keine Hinweise auf den Tatort oder die Tatverdächtigen macht dieses Buch so spannend, sondern auch der Umgang mit den sozialen Medien und was sich daraus entwickeln kann.
Eine Kommissarin, die versucht, ein vermisstes Mädchen zu finden und weitere Straftaten zu verhindern ist nicht neu. Neu ist die verstörende Erkenntnis, was passieren kann, wenn Künstliche Intelligenz und Wahrheit sich vermischen und sich niemand sicher sein kann, ob das, was er sieht, real oder Fake ist.