Benutzer
Benutzername: 
meany
Wohnort: 
Seligenstadt

Bewertungen

Insgesamt 158 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2024
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Wie eine Schachfigur

Leipzig, vormals ein Zentrum des deutschen Verlagswesens, aber auch des Spiritismus bildet den Hintergreund für einen düsteren mysteriösen Krimi, der in einer längst vergangenen Geschichte im Baltikum kurz vor dem ersten Weltkrieg wurzelt.

Wir beobachten die brutalen Umtriebe der Nazis kurz nach ihrer Machtergreifung, die wie ein Krebsgeschwür in alle Institutionen hineinwuchern, aber dass die Ideen nicht plötzlich aus dem Boden geschossen sind, erfahren wir durch die Aufzeichnungen einer jungen Verlagslektorin, die den von ihr betreuten zwielichtigen Autor auf dem Land nahe Riga mitten im Winter besucht und dort wie in einen Albtraum hineingezogen wird.

Im geheimnisvollen Flair des alten Leipzig mit der "Roten Lotte" als gruseligem Schauplatz begegnen wir der Parapsychologie, Sekten und weltverschwörerischen Gruppen. Gebrochene Mentalitäten, nicht von Grund auf vom Faschismus überzeugt, lassen sich vereinnahmen und von den neuen Machthabern vor den Karren spannen, die Justiz ist bis in ihre höchsten Ränge verseucht. Zwischen Nazis, Kommunisten und Freimaurern verlaufen die Grenzen fließend, rufen aber gewalttätige Sequenzen hervor.

Das spannende Buch zieht mich in seinen Bann, weil die Ermittlungsergebnisse langsam aufeinander aufbauen, was aber teilweise auch wieder verschleiert wird durch die über allem wabernden Mysteryelemente. Wie geschickt Meyer die beiden Geschichten miteinander verflicht, erkennt man zum Schluss sehr deutlich. Aber bis dahin sind noch beträchtliche Kollateralschäden zu beklagen aus den verwickelten Zeitumständen heraus.

Bewertung vom 06.12.2024
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Ein BMW voller Einschusslöcher

Richard Osman, der Meister des cosy crime, kann auch anders, und so steigt er gleich mit einem verjüngten Personal rasant in die Vollen. In einer Welt, in der niemand sicher ist vor Auftragsmördern, nimmt er nichts so richtig ernst, noch nicht einmal in höchster Lebensgefahr.

Jede Branche bekommt ihr Fett weg: ob es Showstars, Kriminalbeamte oder auch Mitarbeiter des organisierten Verbrechens sind. Einen vergnügt-sarkastischen Blick wirft er nebenbei auf die Welt der Influencer. Am prägnantesten erscheint ab der ersten Seite die hyperaktive, mannstolle Krimiautorin Rosie mit ihrer flotten Schnauze, dagegen bildet der pensionierte Polizeibeamte Steve, Amys Schwiegervater, den ruhenden Pol.

Über mehrere Erdteile hetzen sie im Laufe der Verfolgungsjagd durch die Gegend, bis ich ungefähr in der Mitte beinahe ein bisschen den Überblick verlor, aber der lockere Tonfall und die ironischen Seitenhiebe halten einen voller Spaß bei der Stange.

Weitere Abenteuer stellt Osman in Aussicht, doch auch mit dem Donnerstagsmordclub verspricht er zum Glück fortzufahren.

Bewertung vom 26.11.2024
Eckardt, Tilo

Gefährliche Betrachtungen


sehr gut

Dichterische Freiheit

Um diesen Kriminalroman gebührend zu schätzen, sollte man schon ein ausgemachter Fan des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann sein. Und genau das ließ mich voller Interesse zu diesem Werk greifen, zumal ich schon voller Andacht vor dem Schreibtisch in Nidden stand, an dem er die unvergleichlichen Josephsromane schrieb.

Treffend und anschaulich lässt Eckardt die einzigartige Landschaft der Kurischen Nehrung am Auge der Leser vorüberziehen, auch das Zeitkolorit hat er akribisch recherchiert und in passende Worte gegossen. In die von ihm ausgedachte Handlung flicht er immer wieder überlieferte Texte Thomas Manns ein. So gibt er uns Einblick in dessen Konflikt zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik in einer wohldurchdachten Argumentation zum Beispiel auf Seite 232 ff.

Am Ende hätte ich mir gewünscht, das sehr erhellende Nachwort als erstes gelesen zu haben, um Dichtung und Wahrheit besser voneinander unterscheiden zu können.

Die Aufklärung des Verbrechens hätte mich nicht unbedingt bei der Stange gehalten, doch in den "reinen Tor" Miuleris, den Ermittler wider Willen, konnte ich mich zunehmend einfühlen und war erleichtert, den Schriftsteller einmal nicht als das egozentrische Ekel dargestellt zu sehen, sondern sympathische und humorvolle Züge bei ihm beobachten zu dürfen. Mein Fazit aus der Lektüre lautet, dass ich mich auf unterhaltsame Weise mit den Auseinandersetzungen eines großen Geistes mit den Unbilden des Nationalsozialismus befassen durfte.

Bewertung vom 20.11.2024
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


ausgezeichnet

Ein Meister seines Fachs

Das märchenhafte Cover konterkariert Beagle durch eine von Anfang an unmärchenhaft verkehrte Welt: die Auswahl eines Bräutigams für die (eigentlich sehr unwillige) Königstochter findet statt in einem von Ungeziefer (Drachen) befallenen Schloss, ein auf den ersten Blick aussichtsreicher Kandidat erweckt den Verdacht, Spion zu sein, der Schädlingsbekämpfer und Drachentöter liebt eigentlich die Lindwürmer und hasst seinen Job - und darüber spannt sich die hohe Kunst der Diplomatie zwischen Kammerherrn und Diener. Das alles führt der Autor aus in einer eleganten Sprache und mit feiner Ironie. Und vor allem: nichts ist, wie es scheint. Ein ordentliches Vexierspiel also, und beileibe kein Kinderbuch.

Nach längerem Vorgeplänkel kommt die Geschichte etwa zur Halbzeit mit der Expedition in Fahrt, indem es brutal zur Sache geht (kein Kinderbuch!). Über all dem schwebt das Geheimnis um Prinz Reginald und seinen Vater, aber auch um Roberts Mutter, von Beagle meistens nur in Nebensätzen angedeutet. Mit einer für Fantasyromane überdurchschnittlich komplexen Psychologie und daraus resultierenden überraschenden Wendungen hat mir dieses Buch viel Vergnügen bereitet.

Bewertung vom 17.11.2024
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


sehr gut

Das Element des Zufalls

Vielleicht wäre ich leichter in diesen Roman eingestiegen, wenn ich den ersten Teil schon gekannt hätte, so musste ich mich erst einmal in der puzzleartigen Erzählweise zurechtfinden.

Die pensionierte Ärztin Elisabeth berichtet, wie man nach einer Weile erfährt, ihrer Großnichte von ihrem ereignisreichen Leben, das zwei Weltkriege und die gesellschaftlichen Veränderungen danach umfasst. Eine inhaltliche Klammer bildet dabei das brisante Thema des Schwangerschaftsabbruchs, das in den 70er Jahren eine Gesetzesänderung herbeiführte und im Jahrhundert davor so manche Schicksale besiegelt hatte. Die komplizierten Verhältnisse der gut situierten Familie rollt sie nicht chronologisch auf, aber unterfüttert die Geschichte mit Details, die mich die Verhaltensweisen psychologisch nachvollziehen lassen. Dreh- und Angelpunkt vieler schwieriger Situationen ist die Tatsache, dass die beiden Zwillingsbrüder Carl und Eugen bei Bedarf ihre Identität tauschen, das ergibt ein verwirrendes Geflecht von Konstellationen. Die persönlichen Schicksale stellt Taschler stimmig in den Zusammenhang der historischen Ereignisse, wobei in den Jahren des Nationalsozialismus und der beiden Weltkriege naturgemäß die dramatischsten Passagen angesiedelt sind.

Neben dem Stilmittel der mündlichen Erzählung, das eine direkte Ansprache auch der Leser bewirkt, greift sie zu dem des Briefs - die Perspektive der Protagonisten ist also immer gewahrt, es gibt keinen auktorialen Verfasser. Dabei verwebt Taschler mit den Geschehnissen auch immer kluge Überlegungen zum Leben an sich und zur Partnerschaft, die immer wieder die Frauenrechte betonen. Trotz der konfliktreichen Zeitläufte und Charaktere ist dieses Buch die ruhige, abgeklärte Rückschau einer gereiften Frau, deren inneren Kompass man am Ende dieser meisterhaft komponierten Dramaturgie verstehen lernt.

Bewertung vom 13.11.2024
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


gut

Auf der Durchreise zwischen zwei Höllen

Erwartungsvoll nahm ich das neueste wie gewohnt umfangreiche Werk des von mir geschätzten Meisters Grangé zur Hand und ließ mich bereitwillig auf 60 Seiten Beschreibung der Studentenunruhen in Paris Ende der 60er Jahre ein, wobei mir schon ein paar sprachliche Anachronismen aufstießen. Dabei stellt der Autor das ungleiche Halbbrüderpaar vor: den Studenten der Geisteswissenschaften Hervé und den hartgesottenen Bullen Jean-Louis.

Zwischen den Kämpfen im Pariser Pflasterstrand und der psychedelischen Szene treibt ein bestialischer Mörder sein Unwesen. Die Krimihandlung treibt Grangé voran durch actionreiche Ermittlungen und logische Verknüpfungen der daraus geschlossenen Erkenntnisse. Dabei erfahren wir ausführliche Details über die diffusen Strömungen der Studentenbewegung, aber auch der esoterischen Szene, der tantrischen Mystik und ihrer Drogenexperimente. Die Recherchen führen das Dreiergespann, zu dem sich Nicole, ein potentielles Opfer, gesellt hat, bis nach Kalkutta, Varanasi und schließlich auch Rom. Die Erwähnung zeitgenössischer Filme befeuert noch zusätzlich die Vorstellungskraft beim Leser.

Empfindsame Seele und Fans von Cosy Crime sollten Abstand nehmen, denn in der Erfindung von fantasievollen Grausamkeiten treibt der Verfasser den Ekelfaktor auf die Spitze. Trotzdem habe ich den Pageturner wie nichts verschlungen, die kurzen Kapitel mit ihrer Binnenspannung erleichtern das, obwohl er im Bestreben, ebendiese aufzubauen, manchmal über den Boden der Wahrscheinlichkeiten hinausschießt, auch psychologisch scheint mir nicht alles stimmig. Vor dem Hintergrund exzessiven Drogenkonsums, dem Träume noch eine weitere surrealistische Dimension hinzufügen, kommt mir das ganze Buch vor wie ein einziger Opiumrausch. Den absoluten Horror erleben die Protagonisten dann in Kalkutta, wo die Szenerie ein Höchstmaß an Dramatik erlaubt.

Gegen Ende widerstrebte mir die durch Interviews alter Beteiligter vorangetriebene Auflösung des Falls immer mehr, weil sie mir zunehmend hanebüchen und konstruiert erschien.

Meiner Ansicht nach hat Grangé den Plot dieses Romans wackelig zusammengezimmert und angefüllt mit lauter effekthascherischen, blutrünstigen Szenen. Deshalb vergebe ich die drei Punkte allein wegen des leichten Leseflusses und des zweifellos vorhandenen Thrillerfaktors.

Bewertung vom 05.11.2024
Nelles, Irma

Die Gräfin


sehr gut

Auf Feindesgebiet

Mit der überschaubaren erzählten Zeit und dem kammerspielartig inszenierten Personenkreis würde ich "Die Gräfin" eher als Novelle bezeichnen.

Wir begegnen der Grande Dame Diana im Arbeitsgewand, begleitet von einem Jagdhund. Zusammen mit dem Faktotum Maschmann und der Haustochter Meta hat sie sich vor den Gefahren des Zweiten Weltkriegs zurückgezogen auf die Hallig, wo sie das Ärzteehepaar Carl und Käthe Braack und der Schmied Sönke vom Festland aus unterstützen. Nordfriesische Fachausdrücke und plattdeutsche Dialoge unterstreichen das Lokalkolorit.

Hinter ihrer in jeder Situation grandiosen Haltung verstecken sich frühe familiäre Verletzungen, die Nelles jedoch in Rückblenden lediglich andeutet. Auch in der dramatischen Lage, verursacht durch die Notlandung und Bergung eines jungen englischen Piloten, bleibt vieles im Vagen, und die Handlung kommt erst in der zweiten Hälfte so richtig in Gang.

Diese eigensinnige Gruppe von Menschen hat sich hier eine Oase der Ruhe, gepflegt durch Kultur, bewahrt im Kontrast z.B. zum Hamburger Feuersturm und nutzt als kleines Nest des Widerstands diese geographische Besonderheit zum Vorteil von Flüchtenden.

Der gesamte Text lebt auch durch Nelles' nostalgische Sprache völlig von der bezwingenden Atmosphäre und lässt den Lesern bis zum Ende Raum, sich darauf einzuschwingen und die eigenen Schlüsse zu ziehen.

Bewertung vom 26.10.2024
Rübben, Andrea

Die Geschichte vom zauberbunten Garten


ausgezeichnet

Eine große graue Stadt

Spannende oder lustige Bücher kommen bei Kindern jederzeit gut an, aber dieses hier passt in keine dieser Kategorien - es ist einfach nur schön.

Die Botschaft ist klar und einfach: in unserer schlimmen Welt besteht die Chance, dass sich auch Positives ausbreitet, wenn jemand den Anfang macht und Unterstützung findet.

In zauberhafter Harmonie stellen das Andrea Rübben mit dem Text und Stella Dreis mit den Bildern dar, sodass es einem ganz warm ums Herz wird. Eindrucksvoll entfalten sich die bunten Farben von Blatt zu Blatt mehr über die Seiten, man beobachtet und fühlt mit, wie sich nach und nach Lebensfreude verströmt über der grauen Stadt.

Das Bilderbuch ist kein Selbstläufer, sondern bedarf der einfühlsamen Vermittlung an aufgeschlossene Kinder. Ich würde es auch gerne einmal als Bilderbuchkino für Seniorengruppen ausprobieren.

Bewertung vom 14.10.2024
Tordasi, Kathrin

Birds of Paris - Das magische Pendel / Vögel von Paris Bd.1


sehr gut

Glanzwerker und Federsucher - du bist wie wir

Léa ist mit ihrer Mutter nach Paris gezogen, und es sieht aus, als sei sie bereits routiniert im Erkunden neuer Städte, für das die vorausschauende Mama "Findelisten" anlegt mit Suchaufgaben. Dennoch ist Léa nicht auf das Abenteuer gefasst, in das sie unverzüglich hineingezogen wird, für das sie aber von ihrer Veranlagung her prädestiniert zu sein scheint. So schließt sie sich einer Gruppe elternloser Kinder an mit besonderen magischen Fähigkeiten.

Die Schimmervögel verbreiten über allem einen Glanz, den aber nur eingeweihte Minderjährige wahrnehmen können. Sie sammeln die Glanzfedern ein zur Weiterverarbeitung zu künstlerischen Zwecken. Eine Bande Erwachsener giert nach dieser kostbaren Substanz und bedroht die kleine Schar, um die Ausbeute an sich zu reißen und kommerziell zu verwerten. Das hat mich an die grauen Herren erinnert, die bei Momo die Stundenblumen stehlen.

Das Ganze mündet in eine spannende Verfolgungsjagd entlang romantischer Pariser Kulissen bis hinein in die berüchtigte Unterwelt. Tordasi schildert das mit aller gebotenen Dramatik und atemberaubenden Wendungen. Wir verfolgen alles durch Léas Augen und sehen die Auswirkungen gespiegelt in deren inneren emotionalen Turbulenzen.

Von Anfang an ausdrücklich angelegt als ein mehrbändiges Werk bleiben naturgemäß essenzielle Fragen offen: Welches Schicksal hat die Freunde so weit gebracht? Warum reagiert Léas Auge derartig stark auf den Glanz? Was hat es auf sich mit Léas über die Maßen toleranter Mutter?

Bis zum überraschenden und geschickt eingefädelten Cliffhanger ganz zum Schluss fiebert und rätselt man unentwegt, wird aber das Buch erst einmal enttäuscht zur Seite legen, bis man mit dem Erwerb des nächsten Bandes weitere Aufklärung erhoffen kann.

Bewertung vom 03.10.2024
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


ausgezeichnet

Man sieht nur von der Seitenlinie gut

Von Beginn an umkreist die Ich-Erzählerin Hanna mit ihren Reflektionen einen leeren Kern, eine hohle Stelle in ihrem Inneren, den die Abkehr ihrer Freundin Zeyna gerissen hat. Einsamkeit tropft aus allen Zeilen, und das Heimweh verfolgt sie überall - erst in der fremden Stadt, in der sie der häuslichen Enge entfliehen wollte, aber dann auch zurück zu Hause, weil nichts mehr so ist wie es war.

Das gesamte Buch durchtränkt eine Melancholie, die man nur aushält, weil man die sensibel beschriebenen Charaktere mag und wertschätzen kann, in all ihrer Verschiedenheit. Khayat zeigt deutlich die Schwierigkeiten einer interkulturellen Freundschaft auf, selbst wenn die Vorzeichen so positiv stehen wie in der vorliegenden Situation. Hannas Einfühlungsvermögen ist geprägt durch den frühen Verlust ihrer Eltern, was sie wieder mit der Halbwaise Zeyna verbindet. Mit Felizia und Theo hat sie zwei über die Maßen liebevolle Großeltern, die auch Hannas Freund Cem bereits in ihr Herz geschlossen haben und nun die Kriegsflüchtlinge Nabil und seine Tochter Zeyna mit offenen Armen empfangen.

Alles könnte harmonisch sein, wäre da nicht die gewaltige Differenz in den Lebenserfahrungen verstärkt durch die bornierte, aufgewiegelte Menschenmasse drumherum. Deshalb wirkt sich der 11. September verheerend aus auf die Dreierbeziehung, und als dann noch Schuld im Raum steht, zerbricht die Verbindung zwischen den beiden Frauen. Dabei hat Khayat die Personenkonstellation geschickt gewählt durch den in Deutschland geborenen türkischstämmigen Cem, der es lange schafft, zwischen beiden eine Brücke zu bauen. Die Spannung trieb mich zum Weiterlesen bis zur finalen Aufklärung des Vorfalls, der alles verursachte.

Dieses kleine, aber schwergewichtige Buch hat mir einen deutlichen Einblick beschert in die Spannungen, die sogar zwischen Menschen besten Willens bestehen, wenn sie durch so unterschiedliche Wurzeln geprägt wurden. Aber gerade solche Erfahrungen geben uns auch die Chance, daran zu wachsen und zu reifen, wenn es alle Beteiligten trotz quälender Schmerzen schaffen, sich damit auseinanderzusetzen - vielleicht auch erst, wenn die Wunden Zeit hatten zu heilen.