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kerstin_aus_obernbeck
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Ostwestfalen

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 08.08.2024
Das Dorf der acht Gräber / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.3
Yokomizo, Seishi

Das Dorf der acht Gräber / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Das Dorf der acht Gräber / Seishi Yokomizo

Nach „Die rätselhaften Honjin-Morde“ und „Mord auf der Insel Gokumon“ gibt es einen neuen Krimi von Seishi Yokomizo, auf den ich sehr gespannt war.

Tatsuya Terada ist Ende 20, er lebt ein einfaches Leben in Kobe. Seine Mutter ist gestorben als er 7 Jahre alt war, aufgewachsen ist er bei seinem Stiefvater, seinen leiblichen Vater oder Verwandte mütterlicherseits kennt er nicht.
Im Mai 1946 wird er in das Büro seines Vorgesetzten gerufen, der ihm sagt, dass mit einem Aufruf im Radio nach ihm gesucht wird. Tatsyua hat keine Idee, worum es gehen könnte. Er wendet sich an den zuständigen Rechtsanwalt und erfährt, dass er der einzig verbliebene Erbe eines großen Vermögens ist. Ebenso groß ist seine Überraschung zu erfahren, dass der Vater seiner Mutter lebt und dieser gekommen ist, um ihn in den Heimatort, das Dorf der acht Gräber, zurückzubringen.
Jedoch kommt es nicht so weit, denn beim ersten Treffen von Großvater und Enkel stirbt der alte Mann. Ein anonymer Brief hatte Tatsuya vorab vor der Rückkehr gewarnt, hätte er diese Warnung ernster nehmen sollen?
Letztlich begleitet ihn eine entfernte Verwandte zurück. Unmittelbar nach seiner Ankunft muss Tatsuya feststellen, dass die Dorfgemeinschaft von seiner Rückkehr überhaupt nicht begeistert ist – sie haben nicht vergessen, dass Tatsuyas leiblicher Vater vor 25 Jahren bei einem Massaker 32 Dorfbewohner getötet hat.

Kurz nach Tatsuyas Ankunft in dem Dorf gibt es einen weiteren rätselhaften Todesfall und nur wenige Zeit später einen dritten Toten. Scheinbar handelt es sich in beiden Fällen nicht um ein natürliches Ableben und schnell ist man überzeugt, dass Tatsuya in die Fußstapfen seines Vaters tritt, dem Dorf Unheil bringt und der Mörder ist.

Kosuke Kindaichi, der eigenwillige, sehr spezielle Ermittler ist zufällig zu Besuch im Dorf der acht Gräber.

„War dieser zerzauste Stotterer, der auf den ersten Blick so ungehobelt wirkte, womöglich verkanntes Genie?“ (S.297)

Gemeinsam mit seinem alten Freund Kommissar Isokawa übernimmt er die Ermittlungen. Wird er die Morde aufklären, bevor die Dorfbewohner ihr eigenes Urteil gegen Tatsuya vollstrecken?


Seishi Yokomizo hat eine faszinierende Art zu erzählen und ähnlich Agatha Christie experimentiert er mit der Erzählperspektive.
In "Das Dorf der 8 Gräber" erzählt Tatsuya Terada auf Anraten von Kosuke Kindaichi rückblickend seine Geschichte:

„Zwar habe ich kein großes Zutrauen zu meinen schriftstellerischen Fähigkeiten, aber ich will ja keinen Roman schreiben, sondern lediglich die ungeschminkte Wahrheit über das, was ich erlebt habe, zu Papier bringen.“ (S.24)

Es fühlt sich beim Lesen tatsächlich an, als ob man der spannenden Erzählung eines Freundes zuhört. Es rückt beinahe in den Hintergrund, dass man einen Krimi liest und dieser nicht aus Sicht des Ermittlers wiedergegeben wird.

„Es hat mich von Anfang an gestört, dass ich dieses Buch nicht aus der Sicht des Detektives schreiben konnte, obwohl es ja ein Kriminalroman ist.“ (S.177)

Aber alles in allem ist es natürlich ein Krimi – und zwar ein sehr guter!

Seishi Yokomizo verbindet gekonnt eine Geschichte aus dem Jahr 1566, ein Blutbad, dass ein Vierteljahrhundert zurückliegt, Aberglaube, sowie japanische Traditionen und das enge Geflecht einer Dorfgemeinschaft zu einem spannenden Krimi.
Seine Beschreibungen sind lebhaft, ich hatte das Gefühl die Figuren in dem Roman gut zu kennen, die Orte, Häuser und Räume vor mir zu sehen. Yokomizos Art zu erzählen macht es dem Lesenden leicht in die Geschichte hineinzufinden.

In dem Prolog wird die Geschichte, die sehr weit zurückliegt, erzählt. In den drei „was danach geschah“-Kapiteln werden die Rätsel erklärt, ein Epilog rundet die Geschichte ab. Ein Personenregister erleichtert die Zuordnung der Personen und ein Glossar vermittelt zusätzliche Informationen zu Land, Leuten und Geschichte.

Seishi Yokomizo hat mit „Das Dorf der acht Gräber“ einen Krimi geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und gefesselt hat.

Ganz, ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.08.2024
Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

Ostwestfalen, 1945. Anne arbeitet als Krankenschwester und hofft, dass der Krieg bald vorbei ist, ihre Eltern haben am Kurpark ein Hotel und dieses möchte sie wieder zu altem Glanz führen.
Ein Ende des Krieges und der schweren Zeit wünscht sich auch Rosalie. Sie hat ihre Angehörigen bei dem Angriff auf den Rüstungsbetrieb Weserhütte verloren und blickt in eine ungewisse Zukunft.

Bad Oeynhausen wird letztlich kampflos an die Briten übergeben, die die Stadt zum Hauptquartier der Britischen Rheinarmee machen. Die Innenstadt wird dadurch zur Sperrzone und muss geräumt werden.
Während Anna mit ihrer Familie in eine der Baracken an der Mindener Straße umsiedelt, gelingt es Rosalie in Rehme auf dem Bauernhof von Helmut und seinem Vater unterzukommen.

Anne bemüht sich die Familie zu versorgen. Wie auch andere Oeynhausener versucht sie in der Notunterkunft ein neues Gewerbe aufzubauen, außerdem wird sie als Übersetzerin im Hauptquartier eingestellt.
Neben der Arbeit auf dem Bauernhof hat Rosalie einen Job als Kellnerin im „Victory Club“, dem Offizierskasino im ehemaligen Hotel von Annes Familie.

Die beiden Frauen, einst beste Freundinnen, haben somit beide Verbindungen zu den Briten. Während Anne jedoch immer wieder mit Colonel Michael Hunter aneinandergerät, flirtet Rosalie gern mit den Offizieren.
Es verbindet die jungen Frauen der Wunsch nach besseren Zeiten. Werden sie diese erleben und können sie ihre Freundschaft retten?

Beide Protagonistinnen gefallen mir auf ihre Weise und ihre Geschichten sind so erzählt, dass sie durchaus auf wahren Begebenheiten beruhen könnten.
Das Buch führt den Lesenden in eine Zeit, die voller Hoffnung auf ein gutes Morgen, jedoch auch voller Entbehrungen war. Es ist spannend zu verfolgen, wie die beiden jungen Frauen Mittel und Wege finden, damit es weitergeht und auch, was sie dafür in Kauf nehmen.

Natürlich bin ich etwas voreingenommen, da ich die in dem Buch genannten Orte gut kenne, beim Lesen hatte ich ein wenig das Gefühl, gerade selbst durch die Klosterstraße zu gehen, in Rehme oder an der Werre sein und den Eindruck, Anne und Rosalie gleich zu treffen.

Was für ein großartiges Buch!

Theresia Graw verbindet auf ganz wunderbare Weise die fiktiven Geschichten von Anne und Rosalie, von ihren Wünschen und Träumen mit der realen Geschichte der damaligen Zeit.
Ich bin absolut begeistert!

„Don’t kiss Tommy“ ist eine Geschichte von Freundschaft, Zusammenhalt und wie wichtig es ist, nicht den Mut zu verlieren.

Vielen Dank an die Autorin für diese besondere Geschichte!

Ganz ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.07.2024
Lektionen fürs Leben. Lebensweisheiten aus 100 Werken der Weltliteratur
Piercy, Joseph

Lektionen fürs Leben. Lebensweisheiten aus 100 Werken der Weltliteratur


ausgezeichnet

Lektionen fürs Leben – Lebensweisheiten aus 100 Werken der Weltliteratur / Joseph Piercy

Bücher über Bücher finde ich großartig, sie zu lesen fühlt sich immer ein bisschen wie der Austausch mit einem anderen Buchmenschen an und wenn sich in der Beschreibung zu einem Buch ein Satz wie „von Charlotte Brontë bis Haruki Murakami“ findet, dann bin ich definitiv neugierig.

In der Einleitung „Bekenntnisse einer Leseratte“ erzählt Joseph Piercy von seiner Liebe zum Lesen und von seiner ersten bewussten „erwachsenen“ Leseerfahrung.
Ich kann mich nicht erinnern, was bei mir nach „Hanni und Nanni“ kam, vielleicht habe ich mit Michael Ende den Weg in andere Lesewelten gefunden, ohne Frage haben auch die Bücher, die im Deutschunterricht gelesen wurden, einen Beitrag geleistet.

Seinen Gedanken hinsichtlich des Lesens von Büchern in verschiedenen Lebensphasen kann ich gut nachvollziehen, auch mir ist es schon so ergangen, dass ich ein Buch, dass mich zuvor begeistert hat, mit dem Abstand von Jahren weniger mag – oder ich es umso mehr schätze.

„Aus Büchern lernen wir etwas über das Leben, die Welt um uns herum und die Menschen, die sie bevölkern, und was wir durch sie lernen, erweitert unser Verständnis von uns selbst und anderen.“ (S.15)

Das Buch teilt sich in 5 Kapitel auf:

Liebe & Beziehungen
Mensch & Gesellschaft
Unterdrückung & Kampf
Psychologie & Persönlichkeit
Geschichte & Erinnerung

Jedes Kapitel beginnt mit einer Einführung, dann gibt eine kurze Übersicht, worum es geht und welche Erkenntnis sich aus der Geschichte ergibt. Anschließend erzählt der Autor über das Werk, seine Entstehung, von der Zeit, in der das Buch geschrieben und erschienen ist und manchmal gibt mit einem „schon gewusst“ interessante zusätzliche Informationen.

Am Ende des Buches findet sich ein Register der AutorInnen sowie der Werke.
Joseph Piercy greift auf Werke von „Anna Karenina“ bis „Zimmer mit Aussicht“ zurück. Einige der von ihm genannten Bücher waren mir bekannt, ich habe sie gelesen und sie stehen bei mir im Regal, andere waren mir unbekannt. Bei dem einen oder anderen habe ich auch unmittelbar ein „hurra, ach nee doch nicht“ empfunden, aber ich habe auch Bücher entdeckt, die ich bisher gar nicht auf dem Schirm hatte, auf die ich nun aber neugierig bin.

„Lektionen fürs Leben“ ist sicher keine ultimative Top 100-„must read“-Aufstellung, aber es greift auf viele gute Bücher, ja Klassiker zurück und bringt sie dem interessierten Buchmenschen näher.
Ich habe es von Anfang bis Ende, dann quergelesen, mich im Hin- und Herblättern verloren, meine eigenen Erkenntnisse mit denen des Autors verglichen und eine Liste erstellt, welche Bücher ich nun unbedingt noch lesen möchte.

Das Buch ist ein schönes Geschenk für Leseratten, ebenso fühlt es sich im eigenen Regal sehr wohl.

Mich hat dieses Buch begeistert, es ist ein Buch für Buchmenschen. Es ist klug und unterhaltsam geschrieben und sehr gut lesbar. Großartig!

Bewertung vom 13.07.2024
Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2


sehr gut

Geboren 1885 erlebt Clementine Ogilvy Churchill, geb. Hozier aufgrund einer unsteten Mutter eine unruhige Kindheit. Obwohl es finanziell oft eng war, erhält sie die Erziehung eines Mädchens aus der Oberschicht. Sie ist klug und interessiert und dank einer Tante verkehrt sie in den besten Kreisen.
1908 begegnet sie bei einem Bankett Winston Churchill. Sie unterhalten sich und Clementine stellt fest, dass Winston

„…dieselbe Begeisterung und denselben Idealismus in Sachen Politik, Geschichte und Kultur an den Tag legte, die auch ich in mir trug.“ (S.25)

Winston Churchill entstammt einer dem Hochadel angehörenden Familie, er hat politische Ambitionen für die Verstand und Durchsetzungsvermögen ebenso wichtig sind wie eine Ehefrau. Es ist keine Vernunftehe, die am 12.9.1908 geschlossen wird, die Heirat beruht auf Sympathie, gleichen Grundsätzen, Wertvorstellungen und politischen Ansichten.

1909 wird Diana, das erste von vier Kindern geborgen, aber Clementine ist nie nur Hausfrau, Ehefrau und Mutter; an der Seite ihres Mannes unterstützt sie ihn in seiner politischen Arbeit, sie berät ihn, gibt Hilfestellung und gestaltet im Hintergrund seine Karriere mit. Sie drängt sich nicht in den Vordergrund – ist jedoch auch nicht unsichtbar, sondern klug und mit einer eigenen Meinung definiert sie ihre Rolle als Frau eines Politikers und Frau des Premierministers nach ihren eigenen Vorstellungen.

Marie Benedict erzählt die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die mehr als nur „die Frau von“ war. Sie erzählt in Rückblicken aus der Kindheit und Jugend von Clementine, das Buch beginnt am Tag der Hochzeit und endet am 12.5.1945.
Es ist die Geschichte einer emanzipierten und klugen Frau, die für ihren Mann Beraterin, Unterstützerin und Fels in der Brandung war, gleichzeitig Hausfrau und Mutter und die sich dabei selbst nicht verlieren wollte.

„Aber tue ich das nur für das Volk? Oder tue ich es für mich, für mein Selbstwertgefühl? Oder für beides?“ (S.363)

Ein Satz, der die Geschichte, das Leben von Clementine Ogilvy Churchill, geb. Hozier hervorragend widerspiegelt.
Basierend auf geschichtlichen Daten erzählt Marie Benedict fiktiv von einer Frau, die nicht nur hin- und hergerissen, sondern oftmals zerrissen wird von all den Rollen, die ihr das Leben auferlegt und die sie für sich gewählt hat.

Die Zerreißproben gehen immer wieder an ihre Substanz. Ihre Rolle als politische Beraterin, Wegbereiterin und -begleiterin für ihren Mann ist oft ein Drahtseilakt zwischen Überforderung und dem Gefühl, nicht ausreichend involviert zu werden.
Diese Ambivalenz findet sich auch im Familienleben. Clementine und Winston haben beide unruhige, von unsteten Müttern geprägte Kindheiten erlebt. Clementine möchte es besser machen, findet sich jedoch nur schwer in die Rolle als Mutter, ist mitunter lange auf Reisen und dann pikiert, dass die Kinder zu der Nanny ein besseres Verhältnis haben als zu ihr.

Für ihre Zeit war sie eine moderne, emanzipierte Frau. Sie wusste sich zu behaupten, hatte Weitblick. Trickreich führt sie in der jungen Ehe den Haushalt mit kleinem Budget, als ob das Einkommen fürstlich wäre, im Krieg sorgt sie für verbesserte Bedingungen in den Luftschutzbunkern und hält nachts Ausschau nach feindlichen Flugzeugen. Sie geht auf Menschen zu, trifft Staatsmänner und ist Politikergattin durch und durch.

Der Erzählstil von Marie Benedict ist sehr gut lesbar, man ist flott mittendrin im Leben dieser großartigen Frau und erlebt Momente der Geschichte aus ihrer Sicht mit. Ich fand es etwas schade, dass das Buch am 12.5.1945 endet, es wäre sicher auch interessant über die späten Jahre zu lesen. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung?

Eine interessante Geschichte über eine außergewöhnliche Frau.

Bewertung vom 13.07.2024
Eierlikör und Giftmischerei
Mohr, Kerstin

Eierlikör und Giftmischerei


sehr gut

Im Hunsrück probt die Mühlbacher Theatergruppe für ihre jährliche Aufführung das Stück „Zwei Frauen und ein Todesfall“. Herbert tut sich mit der Umsetzung seines Bühnentodes schwer, die Proben gestalten sich schwierig, denn neben den verschiedenen Ansichten hinsichtlich der künstlerischen Umsetzung, stellen zwischenmenschlichen Animositäten und kleine Eifersüchteleien eine weitere Herausforderung dar.
Magda hat schon eine Weile ein Auge auf Herbert geworfen, dieser schwebt jedoch nach Unterstützung durch die Partnervermittlung „Goldene Zeiten“ mit Edith auf Wolke 7 und selbst der Streit mit seinem Nachbarn Ortwin und der langjährige Zwist um das Erbe mit seinem jüngeren Bruder Mathias, erscheinen plötzlich zweitrangig. Herbert ist in love und happy und if you happy and you know it trink einen Eierlikör.
Backen, kochen, brauen … Loni hört dabei ACDC und ist die Queen in der Küche, ihr Eierlikör ist unübertroffen und gern stellt sie Herbert ein Fläschchen zur Verfügung.

Bei der nächsten Theaterprobe fehlt Herbert. Loni und Anneliese machen sich auf den Weg zu ihm. Sie finden ihn im Wohnzimmer leblos auf dem Boden liegend und jede Hilfe kommt zu spät.

War es ein natürlicher Tod oder hatte jemand einen Grund, Herberts Leben ein Ende zu setzen? War seine neue Liebe auf sein Geld aus, der Nachbarschaftsstreit mit Ortwin doch nicht beigelegt, ist eine verschmähte Liebe ein Motiv für einen Mord?
Was war im Eierlikör, inwiefern ist Loni an Herberts Ableben beteiligt?

Kerstin Mohr lässt erneut Loni und Anneliese bei einem Mord im Dorf ermitteln. Die Geschichte ist kurzweilig, wer selbst in einem Dorf lebt, wird einiges wiedererkennen. Die Charaktere sind sympathisch und die Lösung des Falls war gut herbeigeführt und stimmig.

Ein Krimi, der Spaß macht und gut unterhält.

Bewertung vom 16.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


sehr gut

Die Geschichte ist bekannt, oder? Bei den Fantas würde es heißen: „Junge trifft Mädchen“ und es ist kein Spoiler, dass aus dem Treffen ein #happylyeverafter wird.
Jane Austens Meisterwerk gibt ist in unzähligen Ausgaben, großartigen Verfilmungen und nun quasi Austen 2.0 als Graphic Novel.

Die Charaktere sind lebendig gezeichnet: sei es die von ihren Nerven geplagte Mrs. Bennet, Lydia, über die ich mich immer aufregen kann, weil ich sie einfach furchtbar finde, sowie die liebreizende Jane - und ich bin begeistert von der Darstellung von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy.
Tara Spruit war sogar so freundlich, Mr. Collins ein nettes Äußeres zu verleihen.

Die Farben gefallen mir gut, sie sind stimmig und es macht Spaß, die Bilder zu betrachten. Der Moment, in dem Lizzy Pemberley zum ersten Mal sieht, sowie der erneute Antrag von Mr. Darcy, stehen den Szenen in den Verfilmungen in nichts nach.

Stolz und Vorurteil ist ein umfangreiches Werk, die Texte der Graphic Novel orientieren sich daran, in einigen Szenen wird aus dem Original zitiert. Der Komplexität der Erzählung ist es geschuldet, dass das Comicbuch nicht alle Handlungsstränge aufgreifen und Personen einbringen kann, die Geschichte wird jedoch im Wesentlichen wiedergegeben.

Austen Ultras mögen von der kreativen Freiheit bei der Umsetzung irritiert sein, auch mir waren Marys Interesse an Entomologie sowie die Begeisterung von Jane und Lizzy für nächtliche Ausflüge auf den Friedhof bisher entgangen; und ich habe mich gefragt, warum Anne de Bourgh mit einem Schirm auf dem Sofa sitzt? Egal.

Die Gliederung in Frühling, Sommer, Herbst & Happy End finde ich wunderbar und man spürt Seite für Seite die Begeisterung von Claudia Kühn und Tara Spruit für die Geschichte.

Der Ausdruck #janeite ist Ende 18Hundertirgendwann entstanden und gibt die Wertschätzung für das Werk von Jane Austen wieder. Diese Anerkennung war zu der Zeit überwiegend männlich, daran hat sich jedoch inzwischen einiges geändert - und das hat ausdrücklich nicht nur etwas mit einem aus dem Tümpel von Pemberley auftauchenden Mr. Darcy zu tun.

Nun also Austen als Comicbuch. Warum nicht? Die Geschichten von Jane Austen sind zeitlos, ihr Humor und ihre Ironie sind wunderbar, sie war eine interessante, kluge und moderne Frau – ich möchte annehmen, dass es ihr gefallen würde, ihre Geschichte in dieser Form zu erleben.

Wenn man bedenkt, dass die Verfilmung der BBC ca. 6 Stunden lang ist, dann ist nachvollziehbar, dass ein Comicbuch mit 250 Seiten nicht alle Feinheiten und Spitzfindigkeiten aufgreifen kann, nicht alle Charaktere Platz zwischen den Seiten finden. Zum einen ist es schade, die Ungeschicktheit von Mr. Collins, das anmaßende Verhalten von Lady Catherine de Bourgh und die wunderbaren Gardiners nur angedeutet zu erleben, aber vielleicht macht es die Lesenden, die Jane Austen bisher nicht für sich entdeckt haben, neugierig auf ihr Werk.

Es war ein Vergnügen, das obstinate headstrong girl Elizabeth Bennet in dieser Graphic Novel zu erleben und ich wünsche dem Comicbuch viele begeisterte Lesende.
Die Graphic Novel gefällt mir gut, sie ist eine feine Interpretation der schönsten Liebesgeschichten aller Zeiten.

Bewertung vom 16.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

August 1988. Robert ist neu an der Schule. Schon am ersten Tag läuft ihm Friederika über den Weg. Sie nennt sich Frie, hat das gesunde Selbstbewusstsein eines Mädchens aus gutem Hause und Robert verliebt sich sofort in sie. Die beiden freunden sich an, werden gute, beste Freunde – und das war’s. Es hat sich einfach nie mehr ergeben.
Nach dem Abi 1991 trennen sich die Wege, Frie geht als AuPair nach Australien, Robert zum Zivildienst nach Hamburg.

„Er gab ihr ein Mixtape, das in seiner Hosentasche steckte. Auf der Hülle stand: Der beste Juni unseres Lebens. Es war all die Musik, die sie zwischen letztem Schultag und Zeugnisübergabe ständig gehört hatten.“ (S.128)

Nach ihrer Rückkehr beginnt Frie in Hamburg Jura zu studieren.
Sie trifft Robert wieder und erkennt, dass sie etwas für ihn empfindet - nur ist er grad leider völlig anderweitig interessant und Fries Idee vom Verliebtsein platzt wie eine Seifenblase.

Monate, Jahre vergehen. Frie und Robert richten sich ihre Leben ein, sind mal Single oder in einer Beziehung, in Hamburg und Dresden, verfolgen familiäre und berufliche Ziele. 
Nur weil man sich nicht und nur flüchtig sieht, nur sporadisch Kontakt hat, heißt das nicht, dass die Erinnerungen nicht lebendig sind, man nicht an den anderen denkt.
Beiden ergeht es so, mal mehr, mal weniger. Aber immer wieder.

Im Mai 2022 findet ein Klassentreffen statt. Werden sie sich dort begegnen und nun endlich zueinander finden?

Mit Frie und Robert hat Julia Karnick zwei Charaktere geschaffen, die mir beide sympathisch sind. Ausführlich lässt die Autorin die Lesenden an den vielen „knapp vorbei ist auch daneben“ der Beiden teilhaben, ein bis zwei „hurra, ach nee doch nicht“ weniger wären für mich auch okay gewesen.

„Zum ersten Mal seit Langem war sie mal wieder so richtig ins Leben verknallt.“ (S.313)

„Man sieht sich“ hat mich in die Zeit Ende der 80er / Anfang der 90er zurückversetzt. Wenn ich heute die Fotos vom Schulabschluss betrachte, gibt es darauf einige Menschen, die ich aus den Augen verloren und deren Namen ich vergessen habe. Aber der Soundtrack von damals begleitet mich noch immer.

Frie und Robert verlieren sich nie aus den Augen. Zwar ist die Distanz oftmals sehr groß, der Zeitpunkt nicht der richtige, ihre Lebenswege zu unterschiedlich – und doch spürt man in dem gesamten Roman, wie wichtig sie einander sind. Julia Karnick erzählt unaufgeregt eine Geschichte von Freundschaft, Liebe und verpassten Chancen und es fühlt sich an, als ob man mit einer guten Freundin beim Kaffee sitzt und sie berichtet, was aus zwei ehemaligen MitschülerInnen geworden ist.

Natürlich ist mein kleines schwarzstrubbeliges Herz bei dieser Zeile aufgegangen:

„Plötzlich kapierte Robert Haase, wer Robert Schmidt war. „Mann, ich schnall’s erst jetzt. Du meinst Robert Smith?““ (S. 32)

und mir gefällt die Tracklist am Ende des Buches, die ein hervorragendes Mixtape (nur echt auf Kassette) abgeben würde.
Mixtapes, Tabu spielen, Bier ab 4 … der Roman bietet die Gelegenheit zu tollen Flashbacks und

„Ein paar Sekunden lang wurden sie beide wieder sehr jung.“ (S.306)

Ich auch, beim Lesen. Schön war‘s.

Nette Unterhaltung, trotz Längen kurzweilig und gut lesbar – und mit einer ordentlichen Menge guter Musik!

Bewertung vom 02.06.2024
Das Büro für Vorahnungen
Knight, Sam

Das Büro für Vorahnungen


ausgezeichnet

John Barker war Psychiater im Shelton Hospital. Er setzte sich für moderne Behandlungen ein und beschäftigte sich mit unkonventionellen Therapien, wie z.B. der Aversionstherapie.
Barker war Mitglied der Society for Psychical Research. In seinem Buch „Scared to Death“ beschreibt er 42 Fälle, in denen Menschen in unterschiedlichen Situationen ihrer Angst zu erlegen schienen und zu Tode erschrocken starben.
Sein besonderes Interesse galt Prophezeiungen.

Im Oktober 1966 ereignete sich im walisischen Aberfan ein Haldenrutsch; die Katastrophe forderte 144 Menschenleben.
Barker erfährt von Träumen, die das Unglück vorhergesehen haben und von scheinbaren Zufällen, durch die Menschen der Katastrophe entkommen sind. Er möchte dies wissenschaftlich untersuchen und ruft zusammen mit dem bekannten Journalisten Peter Fairley die Lesenden des Londoner Evening Standard auf, ihre Vorahnungen mitzuteilen.

Am 1. Januar 1967 wird das "Premonitions Bureau" eröffnet. Die Öffentlichkeit soll sich mit Vorahnungen an das Büro wenden, durch eine Vielzahl von Einsendungen soll ein Muster hinsichtlich des Ortes, der Zeit und Art erkannt und zukünftige Unglücke abzuwenden werden.

Das Büro existiert 18 Monate, täglich treffen 1-2 Visionen per Brief oder Anruf ein, im Laufe des Jahres kommen so 469 Vorahnungen zusammen.
Die Musiklehrerin Miss Lorna Middleton und der Telefonist Alan Hencher kontaktieren das Büro regelmäßig, einige ihrer Vorahnungen treten ein. Zufall oder wahre Intuition?

Barker schenkte Menschen mit Visionen Glauben und Beachtung und erlangte dadurch eine von ihm durchaus gewollte Popularität. Sein wissenschaftlicher Ansatz für dieses Thema war in den 1960er Jahren nicht ungewöhnlich.

„Ich bin der außersinnlichen Wahrnehmung nicht ‚verfallen‘, ich habe nur immer gesagt, dass eine rein physikalische Sicht der Dinge viel zu eng gefasst ist und wahrscheinlich nicht alles erklären kann“ (S.159)

Welche Bedeutung misst man Zufällen im eigenen Leben bei? (S.70)

Auf den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt werden die Worte „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“ zurückgeführt.
Aber ist das wirklich richtig? Oder gibt es nicht vielleicht doch Menschen, die besonders sensitiv sind, etwas sehen oder ahnen? Haben wir nicht alle schon einmal irgendwann so einen kleinen „hoppla, das ist jetzt eigentümlich, das habe ich kommen sehen“-Moment erlebt, ein Déjà-vu gehabt?

Sam Knight nimmt uns mit in die 1960er, in eine ungewöhnliche Zeit und er lässt uns ungewöhnliche Menschen treffen. Lesenswert erzählt er aus dem Leben von John Barker, einem Mann, der getrieben vom Wunsch nach Erfolg und Popularität an Grenzen und darüber hinaus ging. Aber er ist auch ein Mann, der in seiner beruflichen Situation gefangen ist. Die Arbeit im Shelton Hospital, seine Vorgesetzten setzen ihm zu und er ist zutiefst unglücklich, dort nicht die Anerkennung zu erhalten, die er erwartet und für sich einfordert.

Peter Fairley, ein renommierter Wissenschaftsjournalist, ist durch seine Berichte zur Raumfahrt bekannt geworden. Als Barker ihn nach dem Aberfan Unglück kontaktiert, interessiert ihn die Idee, Vorahnungen zu sammeln, zu entschlüsseln und so zukünftige Unglücke zu verhindern. Er überzeugt seinen Verleger, dass das Büro für Vorahnungen als Teil der Redaktion eröffnet werden kann.

Das Buch liest sich gut, auch wenn es bisweilen zwischen Zeiten und Personen wechselt und es etwas braucht, bis die Zusammenhänge klar werden, die der Autor aufzeigen möchten. Die Idee von Barker und Fairley wird gut wiedergegeben, der feine Grad zwischen Wissenschaft und Spinnerei gut gemeistert.
Es enthält interessante Abbildungen und erscheint gut recherchiert. Eine Biographie, ein Sachbuch, eine phantastische Geschichte über ein außergewöhnliches Experiment.

Ein lesenswertes Buch zu einem spannenden Thema.

Bewertung vom 19.05.2024
Die Tote in der Bibliothek / Agatha Christie Classics Bd.2
Christie, Agatha;Ziegler, Dominique

Die Tote in der Bibliothek / Agatha Christie Classics Bd.2


ausgezeichnet

In der Bibliothek von Gossington Hall, dem Landhaus der Bantrys wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie ist blond, trägt auffällige Abendkleidung und niemand kennt sie. Dolly Bantry befürchtet, dass dieser Vorfall ihren Mann und sie in Verruf bringe könnte, insbesondere wenn er nicht aufgeklärt wird und zieht ihre Freundin Miss Jane Marple hinzu.
Anhand einer Vermisstenmeldung und durch Josie Turner, Kollegin und entfernte Verwandte, wird die Tote als Ruby Keene identifiziert, die als Tänzerin in einem Hotel in der Nähe gearbeitet hat.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, viele Menschen scheinen ein Interesse an dem Tod der jungen Dame gehabt zu haben. Neben dem im Filmgeschäft tätigen Basil Blake ist da noch George Bartlett, der Gast im Hotel Majestic ist, in dem Ruby tätig war. Ebenfalls eine Verbindung zu dem Opfer haben der reiche Invalide Conway Jefferson sowie seine Angehörigen.

Kurz nach der Entdeckung der Leiche von Ruby Keene wird die ebenfalls vermisste Pfadfinderin Pamela Reeves in einem ausgebrannten Fahrzeug gefunden.

In welcher Verbindung stehen die beiden Toten, warum mussten Ruby Keene und Pamela Reeves sterben? Wird Miss Marple das Verbrechen aufklären?

Ein Klassiker als Comicbuch – ich bin total begeistert!

„Die Tote in der Bibliothek“ ist der 1942 veröffentlichte 31. Kriminalroman von Agatha Christie. Das Comicbuch versetzt die Geschichte in die 1960er Jahre, die Zeichnungen sind großartig, farbenfroh und voller kleiner wunderbarer Details, die es zu entdecken gilt und lohnt (ich sag‘ nur „Beatles“)
Die Darstellung der Miss Marple gefällt mir richtig gut, das Buch ist durch und durch ein Hingucker und absolut großartig.

Ich gebe zu, ich war skeptisch und habe zunächst „muss das denn wirklich sein?“ gedacht, als ich sah, dass es nun Comicbücher mit den Geschichten von Agatha Christie gibt.
Aber „Mord im Orient-Express“ hat mich schell überzeugt und auch wenn „Die Tote in der Bibliothek“ ein etwas anderer Stil ist, bin ich davon ebenso begeistert.

Dominique Ziegler und Olivier Dauger werden mit ihren Zeichnungen der Geschichte absolut gerecht, erzählen sie lebhaft und lassen sie durch die Bilder lebendig werden – und auch, dass die Erzählung eine Zeitreise erlebt hat, ist völlig in Ordnung.

In dem Buch gibt es unzählige kleine Details zu entdecken, egal ob als Konzert- oder Wahlplakate, Zeitungsüberschriften oder Graffiti, es finden sich tolle Kleinigkeiten, die den Lesenden in die 1960er versetzen.
Wer sich bisher nicht mit der Queen of Crime beschäftigt hat, findet so vielleicht einen guten Einstieg in ihre Geschichten. Ich hoffe, es wird weitere Ausgaben geben.

Ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.05.2024
25 letzte Sommer
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer


ausgezeichnet

Mit seiner Familie hat sich der Erzähler, ein Mann Mitte 40, dessen Namen der Lesende nicht erfährt, außerhalb der Stadt einen Rückzugsort geschaffen, um Abstand vom Alltag zu bekommen. Aber so richtig klappt es mit den Wochenendauszeiten nicht, insbesondere der Beruf holt ihn immer wieder ein. Emails checken und flott noch einen Blick auf die Präsentation für die kommende Woche werfen sind auch am Wochenende selbstverständlich.

„Doch über die Jahre hatte ich immer mehr Pflichten gegen immer weniger Freiheit eingetauscht.“ (S.10)

Auf einer morgendlichen Joggingrunde erkennt er, wie ein-, vielleicht sogar festgefahren seine Situation ist, wie weit er von sich, seinem Leben und der Welt entfernt ist.

„Es war doch alles da: der frühmorgendliche Tau auf den Wiesen, der Gesang einer Amsel, der weiche Boden des Waldes unter meinen Füßen. Aber da war auch diese gläserne Wand zwischen mir und der Welt.“ (S.9)

Er kommt an einem See, beschließt dort zu schwimmen und begegnet einem Mann, der gerade aus dem Wasser kommt. „Na, auch aus dem Bett gefallen?“ (S.13) fragt ihn der Mann interessiert und stellt sich vor: „Ich bin Karl“ (S.14)

Unbekleidet Kontakte am See zu knüpfen und sich ein Handtuch zu teilen sind nicht des Erzählers Kernkompetenzen, Karls herzliche Einladung zu einer Tasse Kaffee auf seinem Hof gleich um die Ecke, nimmt er jedoch spontan an.

Aus dieser Einladung zum Kaffee wird letztlich ein ganz wunderbarer Tag. Ein Tag, mit schönen Glücksmomenten und klugen Erkenntnissen, ein Tag, der leise fragt, was wirklich wichtig ist. Und es ist der Beginn einer besonderen Freundschaft.

In dem Roman gibt es unzählige schöne Stellen, die zum Nachdenken anregen. Karl fragt den Erzähler „Was ist dein größter Traum?“ (S.60), eine Frage, die so leicht daherkommt, aber ist sie auch einfach zu beantworten?

Besonders gut hat mir Karls Lesezimmer gefallen, ich möchte dort bitte auch einmal in den Regalen stöbern und einen Mittagsschlafen machen dürfen. Seine Meinung

„Bücher sind für mich die besten Therapeuten. Worte können trösten, Zeilen Hoffnung spenden.“ (S.65)

teile ich absolut und wer die Gesamtausgabe von Jane Austen, Rücken an Rücken mit einem Donald-Duck-Heft (S.134) stehen hat, muss einfach ein besonderer Mensch sein.

25 letzte Sommer ist ein Buch voller Lese-Glücksmomente.
Es lädt leise, aber unüberlesbar ein sich zu fragen, was einem wirklich wichtig ist.
Stephan Schäfer erzählt auf 170 Seiten eine kluge und warmherzige Geschichte. Mit Karl hat er eine absolut zauberhafte Figur erschaffen. Ich habe ihn vor mir gesehen, in der Küche beim Kaffeezubereiten, in seinem Bücherzimmer beim Mittagsschlaf, klug, wahrhaftig und behutsam.

„Irgendwann ist immer jetzt.“ (S.168)

Große, herzliche Leseempfehlung!