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raschke64

Bewertungen

Insgesamt 90 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


sehr gut

Vor 20 Jahren ist Julie Novak verschwunden. Sie wurde entführt und es gibt komischerweise eine sehr geringe Lösegeldforderung. Denn eigentlich hat die Familie alles: ein großes Haus, der Vater ist leitender Chirurg. Doch in der Zeit danach zerbricht die Familie, die Mutter stirbt an Krebs und die Schwester hat auch schwer zu kämpfen. Nach 20 Jahren allerdings will der Vater die Angelegenheit endlich aufgeklärt haben. Zumal er schon stark an Demenz leidet und vor seinem endgültigen Vergessen herausfinden will, was damals wirklich passiert ist. Zufällig nimmt sich ein Podcastpaar der Sache an und ermittelt ebenfalls...

Mir hat das Buch gut gefallen. Zwar hat es für einen Thriller zwischendurch über weite Strecken ein wenig fehlende Spannung. Doch das Ganze wird eindeutig wettgemacht durch ein mehr als überraschendes Ende. Ganz stark fand ich das Buch allerdings bei der Beschreibung der Demenzerkrankung des Vaters. Da ich erst kürzlich in der Familie eine ähnliche Erfahrung gemacht habe, wobei die Krankheit dort noch nicht so weit fortgeschritten war, konnte ich das sehr gut nachvollziehen. Diese Teile haben mich dann wieder überzeugt. So spreche ich eine Leseempfehlung aus

Bewertung vom 28.07.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Fredrika ist erneut in schwierige Ermittlungen eingebunden. In der ehemaligen psychiatrischen Anstalt von Lund wird zufällig in einer Wand eine alte Leiche gefunden. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, doch dann stellt sich heraus, dass die Leiche ein junger Mann ist, der in den 1980er Jahren aus der Psychiatrie verschwunden ist zusammen mit einem jungen Mädchen. Von diesem fehlt jede Spur und bald kommt es zu verschiedenen Zwischenfällen und es gibt eine weitere Leiche…

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe. Mir gefällt daran besonders, dass es in erster Linie wirklich um den Fall geht. Dieser ist sehr vielschichtig und reicht weit in die Vergangenheit hinein. Die Ermittlungen sind gut nachvollziehbar und die privaten Sachen spielen zwar hinein, stehen aber nicht im Vordergrund. Das Ende birgt einige sehr unerwartete Überraschungen und so kann ich für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 28.07.2025
Wilson, Alexandra

Die feindliche Zeugin


gut

In einem Park in London wird ein Mann von drei schwarzen Jugendlichen bedrängt und am Ende erstochen. Emmett wird des Mordes angeklagt, weil er als einziger bei dem Verletzten geblieben ist und auch das Messer in der Hand hatte. Doch er beteuert, dass er nicht der Täter ist. Zur Verteidigung wird ihm die Anwältin Rosa zugewiesen, die allerdings noch sehr jung und nicht viel Erfahrung in solchen Fällen hat.

Mich hat das Buch etwas enttäuscht. Zuallererst ist es kein Thriller, dafür fehlt ihm durchgehend die Spannung. So ziemlich alle Wendungen sind relativ vorhersehbar und man erfährt zwar einiges über das Rechtssystem in England, aber es ist nicht wirklich erkennbar, dass bei den Ermittlungen der Vorwurf des Rassismus zutrifft. Dazu wurde viel zu wenig ausgeführt. Auch das Privatleben von Rosa ging mir teilweise zu weit bzw. macht sie mir als Person nicht unbedingt sympathischer. Das Ende wird dann auf ganz wenigen Seiten relativ schnell und irgendwie auch lapidar abgehandelt. Die dem Buch den Titel gebende feindliche Zeugin kommt ebenfalls erst ziemlich zum Ende zum Einsatz. Das alles zusammen genommen ergibt für mich nur, dass das Buch in meinen Augen allenfalls Durchschnitt ist. Da wurde viel verschenkt.

Ich kann keine Leseempfehlung aussprechen, würde aber auch niemanden vom Lesen abhalten. Er sollte nur keinen Thriller erwarten

Bewertung vom 28.07.2025
Szántó, Henrik

Treppe aus Papier (eBook, ePUB)


gut

Ein altes Haus erzählt Geschichten, die es mit seinen Bewohnern erlebt hat - speziell in der Gegenwart, aber auch in der Zeit der Nazis.

Das Buch lässt mich etwas traurig zurück. Traurig darüber, dass ich mit dem Inhalt nicht so richtig warm geworden bin. Die Vermischung der verschiedenen Zeiten hat mir nicht gefallen. Ich fand das Buch immer sehr stark, wenn eine Geschichte - egal ob in Gegenwart oder Vergangenheit - über mehrere Kapitel stringent erzählt wurde. Mit diesem ständigen Wechsel der verschiedenen Personen, die teilweise nicht direkt etwas miteinander zu tun hatten, bin ich nicht glücklich geworden. Das hat meinen Lesefluss unheimlich gestört und deshalb kann ich nicht direkt eine Leseempfehlung aussprechen, würde aber auch niemanden vom Lesen abhalten wollen. Der Stil ist eben einfach sehr speziell.

Bewertung vom 02.07.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


gut

Frankreich zu Beginn 1945. An der Cote d'Azur werden die Strände von Minen beräumt. Dies erledigen deutsche Kriegsgefangene und französische Freiwillige. Zu ihnen gehört Vincent, der aus deutscher Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt ist. Er will Ariane finden, seine Geliebte, die seit zwei Jahren verschwunden ist. Doch Vincent ist nicht der, der er zu sein scheint…

Das Buch ist für mich ziemlich widersprüchlich. Sowohl inhaltlich wie vom Stil her. Es gibt Abschnitte, die habe ich regelrecht überflogen, weil sie mich sehr stark berührt haben. Dann wiederum gibt es ganze Kapitel, die mich tödlich gelangweilt haben, weil sie so absolut zäh waren. Gleiches gilt dem Inhalt. Es gibt Szenen, die völlig verständlich und nachfolgbar sind. Und dann gibt es z. B. eben Vincent, der alles daran setzt, um Ariane zu finden. Und als er sie findet, ist quasi in wenigen Minuten alles vorbei. Das erscheint mir nicht glaubwürdig. Deshalb fällt es mir schwer, das Buch jemanden zu empfehlen, ich würde aber auch niemanden vom Lesen abhalten wollen

Bewertung vom 02.07.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


gut

Gianna findet im Wasser eine Frauenleiche und überlegt, ob sie daraus eine Geschichte macht oder ob sie die Polizei ruft. Doch diese erste Leiche ist nur der Anfang und weitere folgen inklusive Entführungen und Geheimdienste…

Das Buch ist der zweite Teil der Reihe und für meinen Geschmack war es viel zu wenig Krimi. Auch wenn die Beschreibungen der Orte um den Gardasee mich überzeugt haben, zumal ich erst im letzten Jahr dort war und vieles sofort wieder vor Augen hatte, war der Fall an sich für mich viel zu wenig im Buch vorhanden und die verschiedenen Interessen konnten mich auch nicht so wirklich überzeugen. Über weite Strecken fehlte für mich komplett die Spannung. Auch wenn bei einem Regionalkrimi Abstriche gemacht werden, es war mir generell einfach zu wenig Krimi

Bewertung vom 02.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Franca ist Privatdetektiven und bekommt von einer alten Dame den Auftrag, nach ihrer Enkelin zu suchen und zu sehen, ob es ihr gut geht. Bei der Suche kommt sie mit einem alten Fall in Verbindung, bei dem ein junges Mädchen vermisst und nie wieder gefunden wurde. Der Vater, damals Polizist, hat den vermeintlichen Täter getötet und dafür sieben Jahre im Gefängnis gesessen. Trotzdem hat er die Suche nicht wirklich aufgegeben. Notgedrungen tun sich die beiden zusammen und versuchen, den alten Fall irgendwie zu lösen

Das Buch ist wie fast immer von dem Autor sehr gelungen. Die Ermittlungen sind nachvollziehbar und die Personen haben ihre Ecken und Kanten. Besonders Jonas, der Ex-Polizist, ist ein schwieriger Mensch, der sich oft nicht im Griff hat. Aber man kann nachvollziehen, warum das ist. Die Suche bringt immer neue Verdächtige und neue Tatsachen ans Licht und so weiß man bis zum Schluss nicht wirklich, was ist passiert und wer war der Mörder. Das hat mir gut gefallen und deshalb gibt es auch eine Leseempfehlung

Bewertung vom 02.07.2025
Webb, Liz

Die Bucht


ausgezeichnet

Nancy und Calder verlassen London und ziehen auf die kleine schottische Insel auf der Calder aufgewachsen ist. Nancy lebt sich nur sehr schwer ein und eines Tages findet sie Calder tot im Wasser. Völlig ungekühlt. Doch genau das ist seine Rettung und die Ärzte holen ihn ins Leben zurück. Danach ist allerdings nichts mehr, wie es war. Calder ist total verändert und Nancy kommt damit nicht zurecht.

Das Buch hat eine sehr eigene Dynamik. Während man anfangs glaubt, ein glückliches Paar zu begleiten, ändert sich das mehr und mehr. Jeder hat Geheimnisse und Schuldgefühle und Fehler begangen und kommt damit nicht zurecht. Als ein weiterer Toter gefunden wird, nehmen die Verdächtigungen überhand. Und genau das macht das Buch so interessant. Als Leser folgt man dem Geschehen und weiß nicht, was ist Wahrheit, was ist Lüge, was ist Fiktion. Quasi in jedem Kapitel ändert sich das. Und bis zum Schluss steht man ziemlich im Dunkeln. Von mir gibt es eine Leseempfehlung

Bewertung vom 02.07.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Julia lebt in Hamburg. Ihr Großvater ist Italiener und nach seinem Tod bekommt sie eine Art Zettel mit verschiedenen Aufgaben, die sie in die Toskana führen. Denn von dort stammt ihr Großvater und sie weiß so gut wie nichts über die Familie. Bei ihrer Suche nach den Wurzeln lernt sie verschiedene Menschen kennen und erfährt viel über die 1940er Jahre und die Zeit der Nazis in der Toskana.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zum einen ist es wunderbar geschrieben und vermittelt sehr viel von dem Zauber der Toskana. Auf der anderen Seite ist durch den Wechsel in Gegenwart und Vergangenheit auch eine große Spannung vorhanden, zumal die Geschehnisse in den 1940er Jahren für mich völliges Neuland waren. Ich wusste nicht, dass italienische Soldaten in Deutschland interniert wurden und was sie erlebt haben. Neben der fiktiven Geschichte wird darüber im Anhang berichtet und auch das hat mir sehr gut gefallen. Von mir gibt es absolut eine Leseempfehlung

Bewertung vom 02.06.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Susi soll auf Kur. Ihr Arzt zu Hause ist der Meinung, dass sie viel zu dünn ist und unbedingt aufgepäppelt werden muss. Dafür darf sie sechs Wochen an die Nordsee. Die Eltern glauben, es wird eine schöne Zeit. Doch für Susi und die anderen Kinder wird es die schlimmste Zeit ihres Lebens, denn in dem Heim sind die Erzieherinnen grausam und sadistisch und bestrafen jede kleine Kleinigkeit ganz hart. Was sie dort erlebt, wird ihr ganzes Leben beeinflussen.

Das Buch sollte man unbedingt lesen und das aus mehreren Gründen. Zum einen ist es rein vom Stil her sehr gut geschrieben und damit auch sehr gut lesbar. Die Geschichte geht flüssig vorwärts und die Parallelen zwischen dem damaligen Heimaufenthalt und dem jetzigen Aufenthalt der Mutter in einem Pflegeheim sind tatsächlich manchmal erschreckend. Aber natürlich geht es in erster Linie um die damaligen Verhältnisse und auch die sind mehr als erschreckend. Vor allem, weil man auch im Nachwort erfährt, dass diese Vorfälle keine Einzelfälle sind, sondern mit System in scheinbar sehr vielen Heimen in der damaligen Zeit vorkamen.

Meine Freundin war zur gleichen Zeit in der DDR auf so einer Kur. Sie hat mir erzählt, dass zumindest die Probleme beim Essen auch dort vorkamen. Über andere grausame Sachen hat sie mir nichts erzählt. Ich weiß nicht, ob das dann hier eine Ausnahme war oder ob diese Kuraufenthalte in der DDR einfach schon etwas besser waren. Auf jeden Fall hat mich das neugierig gemacht, ich werde mit ihr noch einmal darüber reden.

Von mir gibt es für das Buch absolut eine Leseempfehlung