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buecherwurm_01
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Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 279 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2025
Edelmann, Gitta

MacTavish & Scott - Granny in Gefahr (eBook, ePUB)


sehr gut

Besuch bei der Großmutter

Um einen Diebstahl aufzuklären, begibt sich die Detektivin auf eine Rundreise durch Schottland

Als sie zur Weihnachtszeit ihre Großmutter auf der schottischen Insel Harris besucht, verschwindet ein Erinnerungsstück aus deren Laden. Um es zurückzuholen, schließt sich die Detektivin einer Besuchergruppe an, die im fraglichen Zeitraum das Geschäft besucht hat. In Edinburgh angekommen, wird sie in den aktuellen Fall der Agentur einbezogen und gerät dabei in Gefahr. Die Nachforschungen sind sehr anspruchsvoll und dann ist da ja auch noch ihre Großmutter, die auf ein Ergebnis wartet.

Dieser kurzweiliger Kriminalfall, eigentlich sind es ja sogar zwei, ist wieder logisch konstruiert und wird von der Autorin unterhaltsam und humorvoll erzählt. Ich mag ihre Beschreibung von Umgebungen, die dieses Mal auch viele Ausflugsziele enthalten. Man kann wunderbar in die gesamte Atmosphäre eintauchen und ist den Charakteren nahe, um mit ihnen zusammen ihre Erlebnisse zu verfolgen. Diese Buchreihe und natürlich insbesondere diese Folge gefallen mir ausgesprochen gut, gerne empfehle ich sie Fans von Cosy-Crime Büchern.

Bewertung vom 23.04.2025
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer (eBook, ePUB)


sehr gut

Unbekannte Welt

Das Leben der Samen in Schweden

Drei Frauen aus dem Volk der Samen, drei Generationen einer Familie, erzählen aus einem Teilbereich ihres Lebens. Den Sommer verbringen sie an einem Quellsee. Durch politische Entscheidungen kommt es dort zu Überflutungen, die eine Bedrohung für die ortsansässigen Bewohner darstellen. Neben ihren Habseligkeiten verlieren sie auch ihre Lebensgrundlage und Erinnerungsstücke. Eindrucksvoll befinden wir uns zusammen mit den Protagonistinnen inmitten einer abgelegenen Natur.

Das Buch ist trotz seines einfühlsamen Erzählstils keine leichte Lektüre. Viele Ausdrücke der Samen werden im Original verwendet. Einerseits ist das natürlich total authentisch, aber andererseits für mich nicht wirklich verständlich. Ich hätte mir am Ende des Buches eine Übersicht mit entsprechenden Übersetzungen oder Erklärungen gewünscht. Aber das Buch bewegt und gibt einen Einblick in das Leben eines mir nicht vertrauten Volksstammes, die in einer schwierigen Lage sind und das Schicksal indigener Völker auf anderen Kontinenten teilen.

Bewertung vom 13.04.2025
Wauters, Wendy

Die Gerüche der Kathedrale


sehr gut

Interessantes Sachbuch

Blick in die mittelalterliche Geschichte einer Kathedrale

Sie liegt mitten in der Stadt Antwerpen und blickt auf eine lange Historie zurück. Vom Baubeginn um das Jahr 1352 an ist ihre Geschichte spannend und interessant. Sie war auch für die Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung. Das Gebäude diente nicht nur als Ort der Gottesdienste, sondern war für die Menschen ein Ort der Begegnung und des täglichen Lebens. Die Autorin hat sich ausgiebig mit dem Traditionen und Vorgängen rund um die Liebfrauenkathedrale im Herzen von Antwerpen befasst und ein interessantes Werk dazu geschaffen. Mit detailreichen Beschreibungen, einer passenden Bebilderung und ausführlichen Anmerkungen wird man hervorragend informiert.

Mit einem Sachbuch der etwas anderen Art liefert die Autorin eine ausführliche und beeindruckende Geschichte von dem Antwerpen des Spätmittelalters, rund um die Liebfrauenkathedrale. Es liest sich flüssig, ihm ist aber deutlich anzumerken, dass die Autorin als Historikerin daran gewöhnt ist, wissenschaftlich zu formulieren. Sie verliert sich an einigen Stellen in sehr langen Beschreibungen, die fast ermüdend sind. Nichtsdestotrotz spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn die Informationen sind insgesamt interessant verpackt, intensiv recherchiert und bestens miteinander verwoben.

Bewertung vom 09.04.2025
Wood, Naomi

Als Hemingway mich liebte


ausgezeichnet

Hemingway und seine vier Ehefrauen

Erzählt aus Sicht der Ehefrauen, gibt das Buch einen tiefen Einblick in das Leben von Ernest Hemingway

Aus Sicht der jeweiligen Ehefrau können wir in diesem Roman das Leben von Ernest Hemingway verfolgen. Eheliche Treue gehörte sicherlich nicht zu Hemingways Stärken. Alle seine Ehefrauen hatten darunter zu leiden und sahen sich, die eine schneller, die andere nach einem längeren Zeitraum, mit einer Geliebten konfrontiert. Die Autorin lässt jede der Frauen ihre Sicht auf die jeweiligen Entwicklungen aufzeigen. Der Aufbau des Buches ist gut gelungen, ebenso der Schreibstil und die fundierten Recherchen haben mich überzeugt. Ich habe das Buch gerne und recht schnell gelesen, denn ich wollte immer wissen, wie es weiter- bzw. ausgeht.

Zu seinem Lebensende hin konnte er „seine Jahrzehnte der verlorenen Frauen Revue passieren lassen“, diese Formulierung finde ich äußerst gelungen und passend, um eine Kurzbeschreibung für dieses Buch zu geben. Aber auch die einzelnen Frauen und ihre Persönlichkeit kommen nicht zu kurz, wir erfahren viel über ihre Lebensträume, ihre (Selbst-)Zweifel und ihr Leben. Ich empfehle das gerne weiter. Nicht nur Leser von Hemingways Texten, sondern auch biographisch Interessierte finden hier eine angenehme Lektüre.

Bewertung vom 03.04.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Konnte mich leider nicht überzeugen

Humorvoll angelegter Krimi mit ernstem Themenbezug.

Tommi, seines Zeichen angehender Schriftsteller und seine ukrainische Putzfrau mit ausbaufähigen Deutschkenntnissen und einem unerschöpflichen Fundus am Sprichwörtern finden ein kleines Mädchen, das nicht spricht. Sie setzen ab sofort alles daran, mehr über seine Herkunft herauszufinden, um sie zu ihrer Familie zurück zu führen. Die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere führen lustige bis komische Gespräche, die sich jedoch im Laufe der Geschichte häufig wiederholen.

Interessant sind die aktuellen Themen, auf deren Grundlage die Geschichte ersonnen ist. Humor und Komik fließen zur Genüge ein, sind aber leider nicht wirklich abwechslungsreich. Es kommt wenig Spannung auf, die ich aber von diesem Genre auch nicht unbedingt erwarte. Gestört haben mich einige Längen, die durch unnötige Dialoge und den Details zum geplanten Buch des angehenden Schriftstellers entstehen. Der Fall gerät immer wieder ins Hintertreffen, um den Protagonisten Raum zu bieten. Die vielen Nebenschauplätze konnten mich leider nicht überzeugen. Schade, ich hatte mir was anderes versprochen.

Bewertung vom 30.03.2025
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Blick hinter die Kulissen der Justiz

Der mutmaßliche Mörder eines Toten in der homosexuellen Clubszene Berlins wird schnell verhaftet und benötigt die Hilfe von Staranwalt Rocco Eberhardt. Er beteuert seine Unschuld, hat allerdings einen Filmriss. Rocco wird seinem Ruf gerecht und verhindert die U-Haft. Als ein weiterer Mord in diesem Milieu passiert, steht sein Mandant wieder im Mittelpunkt der Ermittlungen; er kann die vorliegenden Indizien und Beweise nicht entkräften und so kommt es zum Prozess, in dem auch der Rechtsmediziner Jarmer als Zeuge auftritt. Können die Beweise standhalten oder entkräftet werden?

Ich kenne die Vorgängerbände der Krimireihe nicht, konnte mich aber problemlos in den Fall einfinden, da er in sich abgeschlossen ist. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, die vielen Details aus den Themengebieten der Rechtsmedizin und Strafverteidigung sowie der Arbeit eines Privatdetektivs, der unterstützend tätig wird, werden verständlich wiedergegeben. Die rasanten Entwicklungen und Wendungen sorgen für Spannung, die einen Bogen bis zum unerwarteten Finale spannt. Meine Neugierde auf die vorherigen Bänder ist geweckt und gerne empfehle ich diesen Justizkrimi weiter.

Bewertung vom 27.03.2025
Monfils, Nadine

Magritte und Georgette (eBook, ePUB)


sehr gut

Surrealistischer Maler als Detektiv

Der surrealistische Maler René Magritte sieht in einer Vision eine Frau, die er daraufhin malt. Kurz darauf gibt es eine Leiche, die seinem Bild sehr ähnlich sieht. Zusammen mit seiner Frau betätigt er sich als Detektiv und kooperiert mit seinem Freund, dem ermittelnden Kommissar in diesem Fall. Die kurzweilige Geschichte spielt in Brüssel und man lernt diese Stadt durch viele bildhafte Beschreibungen kennen. Auch die Werke von René Magritte werden ausgiebig beschrieben. Besonders gut gefallen hat mir sein Treffen mit Jacques Brel, auch wenn es fiktiv ist.

Dieser unterhaltsame Krimi lebt von seinem einfühlsamen Schreibstil und den tollen, bildhaften Beschreibungen. Die Protagonisten sind sympathisch und lebensnah dargestellt. Die vielen Details, die aus dem Leben und Werk von René Magritte in die Geschichte einfließen sind bestens recherchiert, aber an manchen Stelle wurde es mir fast zu viel. Gerne empfehle ich das Buch denjenigen, die eine kurzweilige Urlaubslektüre zu schätzen wissen.

Bewertung vom 24.03.2025
Jacobshagen, Arnold

Maria Callas. Kunst und Mythos Die Biographie der bedeutendsten Opernsängerin des 20. Jahrhunderts


ausgezeichnet

Differenzierte Biographie einer großartigen Künstlerin

Das Leben und Lebenswerk einer großartigen Sängerin und Darstellerin.

Biographien der großartigen Künstlerin gibt es schon viele, an dieser gefällt mir die Aufteilung richtig gut. Es geht nicht stur nach Daten, der Autor geht auf Maria Callas als Frau und Operndarstellerin ein und gibt einen Überblick über ihr Repertoire und den dazu gehörenden Verhandlungs-, Aufnahme- und Aufführungsdetails. Seine Recherchen sind sehr detailreich und spulen nicht einfach nur die klischeehaften Sensationsgeschichten, die über sie kursieren, ab. Er geht auf die technischen Aspekte ihrer Kunst ein, stellt so ihr musikalisches Ausnahmetalent in den Mittelpunkt. Die sachliche Auseinandersetzung mit der Thematik sorgt für Authentizität.

Nicht nur Freunde der Oper und des klassischen Gesangs werden sich an diesem Buch erfreuen, denn es bietet Einsteigern in die Materie einen tollen Blick auf die Person Maria Callas und ihr berufliches Lebenswerk. Mein Dank gilt dem Reclam Verlag für die Verlosung zum 100. Geburtstag von Maria Callas und ich möchte mich für die verspätete Rezension entschuldigen. Ich habe mir Zeit genommen für dieses Buch und es hat sich absolut gelohnt. Mit Untermalung durch die ebenfalls gewonnene CD konnte ich mich total darin fallen lassen.

Bewertung vom 20.03.2025
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Die Zeit nach Karl dem Großen

Historische Fakten werden zu einem interessanten und unterhaltsamen Roman.

Der Karolinger Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn von Karl dem Großen, und seine Nachfolger sind meist unterschiedlicher Ansicht, wie ein Konflikt zu lösen ist. Er setzt dabei auf Gespräche und nicht auf Kriege, denn er möchte das große Reich, das er von seinem Vater übernommen hat, erhalten und teilt es unter seinen drei Söhnen auf, in der Hoffnung, dass sie es zusammenhalten. Als Ludwig ein zweites Mal heiratet, beginnen die Auseinandersetzungen zu eskalieren, denn ein weiterer Sohn wird geboren. Die Machtkämpfe mit seinen Söhnen aus erster Ehe werden sehr detailliert dargestellt, der auf Diplomatie vertrauende Kaiser wird insbesondere von seinem ältesten Sohn Lothar, den er zum Mitkaiser gekrönt hat, drangsaliert.

Das Buch umfasst die Regierungszeit von 817 bis 840, Ludwigs Todesjahr. Die geschichtlichen Fakten werden häufig im Detail wiedergegeben, auch wenn der Autor mangels fundierter Belege seinen eigenen Weg für die Darstellung der historischen Figuren sucht. Dies ist ihm meines Erachtens glaubhaft und authentisch gelungen. Er hat hervorragend und detailliert recherchiert, um dieses mit mehr als 800 Seiten umfangreiche Buch zu schreiben. Sein Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, denn er ist flüssig zu lesen. Auch das Cover überzeugt mich, denn es ist ungewöhnlich für einen historischen Roman. Wer sich auf unterhaltsame Weise über die damalige Zeit informieren möchte, sollte dieses Buch lesen.

Bewertung vom 03.03.2025
Kang, Han

Unmöglicher Abschied (eBook, ePUB)


gut

Nicht leicht zu lesen

Zwei Frauen, deren Freundschaft beschrieben wird

Die Geschichte behandelt die Freundschaft von zwei Frauen in Korea. Um ihrer Freundin zu helfen, reist Gyeongha von Seoul aus in die ländlich gelegene Heimat von Inseon, um die auf sich allein gestellten Vögel zu betreuen. Es herrscht Schnellsturm, was die schon düster beschriebene Stimmung noch dunkler erscheinen lässt. Die Autorin blickt zudem zurück in die traumatische Vergangenheit der beiden Frauen. Das macht das Lesen nicht unbedingt leichter.

Die Autorin wurde mit den Literaturnobelpreis 2024 ausgezeichnet, umso neugieriger war ich auf ihr aktuelles Buch. Die Geschichte konnte mich aber leider nicht abholen, trotz einer lyrischen Sprache und poetischen Formulierungen. Es mag daran liegen, dass mir der asiatische Lebensraum total fremd ist und ich mich nicht hineindenken konnte. Zudem ist die Stimmung sehr düster und nicht gerade einladend, sich damit auseinander zu setzen. Generell fand ich die Lektüre schwierig und kam nur langsam voran. Ich bin froh, mich mit der Thematik auseinander gesetzt zu haben, bin aber nicht wirklich gut klargekommen.