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buecherwurm_01
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Heinsberg

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Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2025
Jacobshagen, Arnold

Maria Callas. Kunst und Mythos Die Biographie der bedeutendsten Opernsängerin des 20. Jahrhunderts


ausgezeichnet

Differenzierte Biographie einer großartigen Künstlerin

Das Leben und Lebenswerk einer großartigen Sängerin und Darstellerin.

Biographien der großartigen Künstlerin gibt es schon viele, an dieser gefällt mir die Aufteilung richtig gut. Es geht nicht stur nach Daten, der Autor geht auf Maria Callas als Frau und Operndarstellerin ein und gibt einen Überblick über ihr Repertoire und den dazu gehörenden Verhandlungs-, Aufnahme- und Aufführungsdetails. Seine Recherchen sind sehr detailreich und spulen nicht einfach nur die klischeehaften Sensationsgeschichten, die über sie kursieren, ab. Er geht auf die technischen Aspekte ihrer Kunst ein, stellt so ihr musikalisches Ausnahmetalent in den Mittelpunkt. Die sachliche Auseinandersetzung mit der Thematik sorgt für Authentizität.

Nicht nur Freunde der Oper und des klassischen Gesangs werden sich an diesem Buch erfreuen, denn es bietet Einsteigern in die Materie einen tollen Blick auf die Person Maria Callas und ihr berufliches Lebenswerk. Mein Dank gilt dem Reclam Verlag für die Verlosung zum 100. Geburtstag von Maria Callas und ich möchte mich für die verspätete Rezension entschuldigen. Ich habe mir Zeit genommen für dieses Buch und es hat sich absolut gelohnt. Mit Untermalung durch die ebenfalls gewonnene CD konnte ich mich total darin fallen lassen.

Bewertung vom 20.03.2025
Crönert, Claudius

Das Erbe der Karolinger


ausgezeichnet

Die Zeit nach Karl dem Großen

Historische Fakten werden zu einem interessanten und unterhaltsamen Roman.

Der Karolinger Kaiser Ludwig der Fromme, Sohn von Karl dem Großen, und seine Nachfolger sind meist unterschiedlicher Ansicht, wie ein Konflikt zu lösen ist. Er setzt dabei auf Gespräche und nicht auf Kriege, denn er möchte das große Reich, das er von seinem Vater übernommen hat, erhalten und teilt es unter seinen drei Söhnen auf, in der Hoffnung, dass sie es zusammenhalten. Als Ludwig ein zweites Mal heiratet, beginnen die Auseinandersetzungen zu eskalieren, denn ein weiterer Sohn wird geboren. Die Machtkämpfe mit seinen Söhnen aus erster Ehe werden sehr detailliert dargestellt, der auf Diplomatie vertrauende Kaiser wird insbesondere von seinem ältesten Sohn Lothar, den er zum Mitkaiser gekrönt hat, drangsaliert.

Das Buch umfasst die Regierungszeit von 817 bis 840, Ludwigs Todesjahr. Die geschichtlichen Fakten werden häufig im Detail wiedergegeben, auch wenn der Autor mangels fundierter Belege seinen eigenen Weg für die Darstellung der historischen Figuren sucht. Dies ist ihm meines Erachtens glaubhaft und authentisch gelungen. Er hat hervorragend und detailliert recherchiert, um dieses mit mehr als 800 Seiten umfangreiche Buch zu schreiben. Sein Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, denn er ist flüssig zu lesen. Auch das Cover überzeugt mich, denn es ist ungewöhnlich für einen historischen Roman. Wer sich auf unterhaltsame Weise über die damalige Zeit informieren möchte, sollte dieses Buch lesen.

Bewertung vom 03.03.2025
Kang, Han

Unmöglicher Abschied (eBook, ePUB)


gut

Nicht leicht zu lesen

Zwei Frauen, deren Freundschaft beschrieben wird

Die Geschichte behandelt die Freundschaft von zwei Frauen in Korea. Um ihrer Freundin zu helfen, reist Gyeongha von Seoul aus in die ländlich gelegene Heimat von Inseon, um die auf sich allein gestellten Vögel zu betreuen. Es herrscht Schnellsturm, was die schon düster beschriebene Stimmung noch dunkler erscheinen lässt. Die Autorin blickt zudem zurück in die traumatische Vergangenheit der beiden Frauen. Das macht das Lesen nicht unbedingt leichter.

Die Autorin wurde mit den Literaturnobelpreis 2024 ausgezeichnet, umso neugieriger war ich auf ihr aktuelles Buch. Die Geschichte konnte mich aber leider nicht abholen, trotz einer lyrischen Sprache und poetischen Formulierungen. Es mag daran liegen, dass mir der asiatische Lebensraum total fremd ist und ich mich nicht hineindenken konnte. Zudem ist die Stimmung sehr düster und nicht gerade einladend, sich damit auseinander zu setzen. Generell fand ich die Lektüre schwierig und kam nur langsam voran. Ich bin froh, mich mit der Thematik auseinander gesetzt zu haben, bin aber nicht wirklich gut klargekommen.

Bewertung vom 27.02.2025
Merati, Anna

Tod im Piemont - Trüffel, Nougat und Barolo (eBook, ePUB)


sehr gut

Todesfälle in idyllischer Umgebung

Man bestellt einen Mokka und die Wirtin liest aus dem Kaffeesatz – eine interessante Basis.

Die junge Besitzerin eines Cafés in einem idyllischen Bergdorf im Piemont liest einem Fremden, der einen nicht auf der Karte aufgeführten Mokka bestellt, die Zukunft aus dem Kaffeesatz, was sie von ihrer Großmutter gelernt hat. Als dieser Mann etwas später tot aufgefunden wird, hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn nicht deutlich genug gewarnt hat. In einem zweiten Handlungsstrang geht es in die Vergangenheit, zu einem weiteren Opfer mit ungeklärter Todesursache. Die recht schweigsame Dorfgemeinschaft und ein Polizist aus der nächstgrößeren Stadt sind in die Ermittlungen involviert, es scheint Zusammenhänge zu geben.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn er lässt sich schnell und flüssig lesen. Es gibt viele Beschreibungen, sowohl von Landschaften als auch Personen, die ein genaues Bild vor dem inneren Auge entstehen lassen. Die Fälle sind logisch entwickelt und das Ende kommt überraschend daher. So sollte es sein, denn ein Spannungsbogen ist für mich zwingend erforderlich bei einem Krimi. Gerne empfehle ich dieses Buch Lesern des Genre.

Bewertung vom 21.02.2025
Kleinbek, Mignon

Wintertöchter Trilogie


sehr gut

Familienschicksale

Eine Familie mit starken Frauen, deren Schicksale tiefgründig erzählt werden.

Die Gesamtausgabe von der Trilogie „Die Wintertöchter“ umfasst alle drei Bücher (Die Gabe, Die Kinder, die Frauen) und ist mit mehr als 1.200 Seiten sehr umfangreich. Drei Generationen einer Familie mit einer besonderen, mysteriösen Gabe stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Sie leben in einem kleinen Dorfes in Österreich und wir begleiten sie von der Zeit des 2. Weltkrieges und reicht bis in die Gegenwart. Man ist sehr vertraut mit den Protagonistinnen, lebt und leidet mit ihnen. Das Eintauchen in das nicht immer einfache Leben in der kargen Bergwelt Österreichs ist gut gelungen. Ebenso die Hintergründe zu Kräuter- und Heilkunde werden authentisch dargestellt.

Die Saga ist beeindruckend, mit einer sehr ausdrucksstarken Sprache findet die Autorin Zugang zum Inneren der Personen; sie trifft die Atmosphäre des Handlungsortes hervorragend. Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden und auch die Umgebung entstand bildhaft vor meinem inneren Auge. Wer tiefgründige Geschichten rund um starke (Frauen-)Persönlichkeiten mag, ist bei dieser Trilogie genau richtig.

Bewertung vom 08.02.2025
Hartlieb, Petra

Freunderlwirtschaft


sehr gut

Tod an der Schanze

Die Rückkehr in die Heimat wird von Todesfällen überschattet.

Ihre Rückkehr in den Heimatort hatte sich die Protagonistin anders vorgestellt. Direkt zu Beginn wird die Leiche eines Dorfbewohners an der Skischanze quasi präsentiert. Angesichts der Person werden bei ihr Erinnerungen wach und alte Wunden aufgerissen. Als neue Hausärztin im Ort beteiligt sie sich, zusammen mit einem ehemaligen Kommissar, an den Ermittlungen. Peu à peu kommen Geheimnisse, auch dunkle, ans Licht. Ein weiterer Todesfall sorgt für die Beschleunigung der Aufklärung.

Der Fall ist klar strukturiert und logisch aufgebaut. Er weist viele unerwartete Wendungen auf und endet in einem Finale, das ich so nicht erwartet hätte. Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Charaktere, die allesamt Ecken und Kanten aufweisen, haben mir gut gefallen, denn sie harmonieren trotz allem miteinander. Gerne empfehle ich diesen Thriller allen Liebhabern dieses Genre.

Bewertung vom 08.02.2025
Menz, Lars

Die Schanze (eBook, ePUB)


sehr gut

Tod an der Schanze

Die Rückkehr in die Heimat wird von Todesfällen überschattet.

Ihre Rückkehr in den Heimatort hatte sich die Protagonistin anders vorgestellt. Direkt zu Beginn wird die Leiche eines Dorfbewohners an der Skischanze quasi präsentiert. Angesichts der Person werden bei ihr Erinnerungen wach und alte Wunden aufgerissen. Als neue Hausärztin im Ort beteiligt sie sich, zusammen mit einem ehemaligen Kommissar, an den Ermittlungen. Peu à peu kommen Geheimnisse, auch dunkle, ans Licht. Ein weiterer Todesfall sorgt für die Beschleunigung der Aufklärung.

Der Fall ist klar strukturiert und logisch aufgebaut. Er weist viele unerwartete Wendungen auf und endet in einem Finale, das ich so nicht erwartet hätte. Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Charaktere, die allesamt Ecken und Kanten aufweisen, haben mir gut gefallen, denn sie harmonieren trotz allem miteinander. Gerne empfehle ich diesen Thriller allen Liebhabern dieses Genre.

Bewertung vom 08.02.2025
Schier, Petra

Die Wächterin von Köln


ausgezeichnet

Historisch fundiert, fesselnd erzählt

Bordellbesitzerin Elsbeth erzählt auf zwei Zeitebenen, Jugend und Erwachsenendasein, ihren Werdegang in einem Kölner Bordell. Unterstützt in ihren Anliegen beim Rat wird sie von Henker Johannes, Das Leben im Bordell wird jeweils explizit dargestellt, aber auch das politische Drumherum und andere Berufsgruppen befinden Eingang in die Erzählungen. Und dann versucht die Protagonistin unabhängig von den Oberen auch noch verschiedene Morde aufzuklären.

Die expliziten Szenen im Hurenhaus und zu den Dirnen sind zwar ausführlich, aber wohl notwendig, um die Gefühlswelt und das Leben der Damen zu verstehen. Und es entspricht ja auch den Tatsachen. Die beiden Hauptprotagonisten passen hervorragend zueinander und ergänzen sich gut. Die Charaktere sind toll entwickelt, wie auch die Nebendarsteller. Ich freue mich immer über die profunde Recherche der Autorin, denn man erfährt auch so einiges über die politischen Ränke der damaligen Zeit. Ereignisse aus anderen Büchern von Petra Schier sind bestens eingebunden; mit ihren Andeutungen möchte man die entsprechenden Bücher sofort lesen. Wie immer ist ihr Schreibstil an die Zeit angepasst und doch angenehm zu lesen. Gerne empfehle ich Lesern historischer Romane dieses Buch uneingeschränkt, man sollte allerdings nicht an den expliziten Szenen Anstoß nehmen.

Bewertung vom 31.01.2025
Litz, Doris

Bluttanz (eBook, ePUB)


sehr gut

Interessanter Spannungsbogen

Der brutale Mord an einer Influencerin, bei dem viel Blut aufgefunden wird, aber das Gesicht der Frau verschont geblieben ist, ruft die leitende Oberstaatsanwältin auf den Plan. Sie mischt bei den Ermittlungen der Koblenzer Kommissare mit, ebenso ihre Praktikantin. Ein Motiv ist nicht erkennbar, Parallelen zu anderen Tötungsdelikten können aber hergestellt werden. Die Suche nach Lösung des Falls beginnt.

Ich habe die ersten Bände der Reihe nicht gelesen, habe mich aber gut in die Geschichte eingefunden. Wichtige Details, die zum Verständnis notwendig sind, werden an den passenden Stellen wiederholt. Einzig der private Strang hat mich etwas gefordert. Die rasanten Wechsel in der Abfolge der Ereignisse hat mir gut gefallen, der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Kurze Kapitel unterstreichen dies noch. Wenn der Fall auch viele Grausamkeiten birgt, so fand ich sie dennoch nicht übertrieben. Das überraschende Finale hat mich überzeugen können. Gerne empfehle ich die Lektüre Lesern von interessanten Thrillern, denn den Namen hat das Buch verdient.

Bewertung vom 02.01.2025
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone / Wales-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Starke Persönlichkeit im Mittelalter

Historischer Roman mit interessanten Protagonisten und lebendiger Geschichte.

Gwenllian ist die eigenwillige Tochter eines mächtigen Fürsten in Wales im beginnenden 13. Jahrhundert. Sie hat viele Geschwister und insbesondere zwei ihrer Brüder streiten um die Nachfolge ihres Vaters. Es ist eine Zeit von unzähligen Krieges, denn Nachbarn und Rivalen jeglicher Art möchten ihr Herrschergebiet vergrößern. Die Protagonistin erlebt das Schicksal ihrer Geschlechtsgenossinnen und heiratet aus taktischen Gründen. Sie ist intelligent und kann sich in so manche Männerdomäne hineindenken und ist sich ob ihrer starken Persönlichkeit auch nicht zu schade, hier und da einzugreifen.

Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut. Er ist, trotz vieler fremdartigen Begriffe und Namen, angenehm und flüssig zu lesen. Die bildhaften Beschreibungen sorgen für farbenfrohes Kopfkino. Der Roman mit vielen historisch belegten Persönlichkeiten ist hervorragend recherchiert und gibt die damalige Zeit authentisch wieder. Das Personenverzeichnis zu Beginn ist äußerst hilfreich, insbesondere da es auch Aussprache-Hilfen beinhaltet. Die Stammbäume am Ende geben Auskunft über die Zugehörigkeit der einzelnen Personen. Das Nachwort ist sehr informativ und zeigt, was Fiktion und was Historie ist. Wer gerne fundierte historische Romane liest, der wird viel Freude an diesem Buch haben.