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lem49
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2022
Atmaca, Aylin

Ein Alman feiert selten allein


sehr gut

Elif ist ein Kind türkischer Einwanderer und mit deutschen Weihnachtstraditionen aufgewachsen. Nun wird sie zum ersten Mal das Fest in einer deutschen Familie an der Seite ihres Freundes in dessen Familie mitfeiern dürfen und freut sich sehr darauf. Was kann da schon schief gehen?
Das Cover des Buches ist eher schlicht gehalten. Was ich gut finde, denn so bleibt die Spannung auf den Inhalt bestehen. Die Figuren sind authentisch gestaltet worden. Solche Familien gibt es in der Realität. Allerdings ist diese Familie schon ein besonders krasses Beispiel für Planungswut, Vorbereitung und Durchführung des Weihnachtsfestes. Dies dürfte nicht unbedingt auf jeden deutschen Haushalt zutreffen. Unstimmigkeiten, Stress und Streit unter den Anwesenden schon eher.
Was mir aber an diesem Roman gut gefallen hat, ist die kritische Auseinandersetzung der Autorin mit beiden Kulturen. Die Unterschiede wurden sehr deutlich geschildert. Es muss wirklich sehr hart sein, immer und immer wieder das Gefühl zu haben, nicht dazu zu gehören. Obwohl man Deutsche ist. Behaupte ich mich? Passe ich mich an? Das Beste wäre wohl authentisch zu bleiben.
Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Ich empfehle dieses Buch allen, die mehr wissen wollen, über Sitten, Bräuche und dem Innenleben der Kinder von ehemaligen Gastarbeitern. Unabhängig von Weihnachten.

Bewertung vom 11.09.2022
vor Schulte, Stefanie

Schlangen im Garten


ausgezeichnet

Ein durchweg faszinierendes Buch. Sowohl erheiternd, als auch nachdenklich und traurig stimmend. Schon mit ihrem Debütroman "Junge mit schwarzem Hahn" hat mich Stefanie vor Schulte begeistern können. Bei diesem hier erging es mir nicht anders. Von der ersten bis zur letzten Seite fühlte ich mich sehr gut unterhalten. Die Figuren waren klar heraus gearbeitet. Jeder einzelne Charakter wurde überzeugend und mit all seinen Feinheiten dargestellt. Man hatte sofort ein Bild vor Augen. Ein flüssiger Schreibstil, der einen emotional erreicht. Die Thematik Verlust und wie damit umgehen, wurde hervorragend umgesetzt. Und zwar nicht nach dem berühmt, berüchtigten Schema F. Stefanie vor Schulte schafft es quer zu denken und gesteht jedem seine eigene Trauerarbeit zu. Über was auch immer. Die Leute sind nun mal nicht gleich. Sie nimmt die Menschen in ihren Romanen so, wie sie sind. Mit all ihren Facetten und Macken. Auf Mitbürger wirkt dies mitunter befremdlich. Das nimmt sie billigend in Kauf. Gerade das lässt die Figuren aber auf außergewöhnliche Art und Weise sehr authentisch wirken.

Bewertung vom 21.08.2022
Etzold, Veit

Die Filiale / Laura Jacobs Bd.1


ausgezeichnet

Der Autor Veit Etzold war mir schon durch packende Lektüre bekannt. Auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Spannend bis zur letzten Seite mit Option auf eine Fortsetzung. Das Cover wurde interessant gestaltet und passt zur Story.
Das Thema ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Banken, Finanzen, Aktien, Wertpapiere und dergleichen, aber ich persönlich fand es sehr beeindruckend, einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten. Das Thema ist brisant und hochaktuell. Die handelnden Figuren in der Geschichte sind glaubwürdig und authentisch dargestellt worden. Ich bin mir sicher, dass solche oder ähnliche Geschichten jeden Tag vor unserer Haustür geschehen. Wo Geld ist, da wird der eine oder andere gierig genug sein, noch mehr davon zu wollen. Geld bedeutet schließlich auch Macht zu besitzen. Der Schreibstil ist flüssig und packend, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Wer Wirtschaftsthriller mag, ist mit diesem Buch sehr gut beraten. Daumen hoch!

Bewertung vom 08.08.2021
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


ausgezeichnet

Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht auf mehr und ich wurde nicht enttäuscht. Die Gestaltung des Covers ist eigentlich ganz hübsch, aber hat nach dem Lesen des Buches für mich nichts mehr mit dem Roman zu tun. Der Junge wirkt zu wohlgenährt und der Hahn ist fort. Dabei kommt diesem doch eine große Bedeutung zu!
Ansonsten wirklich sehr unterhaltsam, sarkastische Formulierungen, die mich kichern ließen, Beschreibungen, die so genau geschildert wurden, dass ich glaubte mittendrin zu sein. Einfach fabelhaft! Bzw, märchenhaft, denn diese Geschichte führt einen geradewegs in ein mittelalterliches Märchen hinein. Dunkel und geheimnisvoll. Die Figuren sind sehr authentisch angelegt. Von jedem Charakter hatte ich sofort ein Bild vor Augen. Der Schreibstil ist flüssig, prägnant.
Ein gelungener Roman, der von mir volle Punktzahl erhält und weiter empfohlen wird.

Bewertung vom 20.06.2021
Winner, Jonas

Der Nachlass


gut

Das Cover fand ich sehr gelungen und auch die Leseprobe hatte mich eigentlich überzeugt. Allerdings fand ich dann, das Buch in den Händen haltend, nur sehr schwer in die Geschichte hinein. Schon die ersten Seiten waren sehr müßig zu lesen, es wollte sich einfach keine Spannung bei mir aufbauen. Und leider wurde es auch im weiteren Verlauf nicht besser. Es blieb für meinen Geschmack von der ersten bis zur letzten Seite langweilig. Ich wurde einfach nicht mitgerissen. Die Dialoge waren mir zu plump, die Szenen wechselten ständig, die durchzuführenden Aufgaben ließen mich nur fassungslos aufblicken. Das ist mir bei einem Thriller schon sehr lange nicht mehr passiert. Der Schreibstil behagte mir nicht. Zwischendurch nur vereinzelt ein paar Szenen, die mir gut gefielen, sonst leider kein Buch, das ich unbedingt weiter empfehlen muss. Hilfreich war, dass die mitspielenden Personen eingangs erwähnt wurden. Von daher leider nur ein "Enttäuschend" mit 3 Sternen.

Bewertung vom 09.05.2021
Golz, Manuela

Sturmvögel


ausgezeichnet

Schon das 1. Kapitel fand ich sehr gelungen und äußerst unterhaltsam. Der Dialog zwischen der rüstigen Emmy und dem Arzt, einfach große Klasse! Ich musste mehrmals schmunzeln.
Die Figur der Emmy wurde nachvollziehbar geschildert. Geboren auf einer kleinen Nordseeinsel und durch tragische Umstände dazu verdammt, den Weg als junges Mädchen nach Berlin, in eine Großstadt, anzutreten. Doch Zeit ihres Lebens hat sich diese taffe Frau nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Zwei Weltkriege überstanden, drei Kinder geboren, ein weiteres angenommen, und doch immer einen Weg gefunden mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen. Ihre Kinder sind sehr unterschiedlich geraten. Und dies wird dem Leser mal nicht so einfach serviert, sondern immer werden auch Gründe und Ursachen für den jeweiligen Werdegang dargelegt, so dass ich noch nicht mal sagen konnte, wer mir von den Charakteren alles unsympathisch erschien. Irgendwie bringt man für die Kinder des Krieges, bzw. der Nachkriegsgeneration, Verständnis auf. Ein Roman ganz nach meinem Geschmack, den ich gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 24.01.2021
Wortberg, Christoph

Kein Entkommen / Katja Sand Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Bislang war mir Christoph Wortberg nicht bekannt, doch er hat es mit seinem Debütroman geschafft, mich neugierig auf die Fortsetzung zurück zu lassen. Der Titel ist passend gewählt worden. Trauma. Und noch kein Ende in Sicht, denn das Ganze ist auf eine Trilogie ausgelegt.
Nach dem ersten Leseeindruck war ich Feuer und Flamme für diesen Thriller. Der Auftakt hatte mir sehr gut gefallen. Und als ich das Buch dann in Gänze zur Hand nahm, konnte ich es kaum aus der Hand legen, weil es so spannend war. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich ohne zu wissen, dass dies eine Trilogie werden soll, ein wenig enttäuscht zurück gelassen worden wäre, da noch längst nicht alle Handlungsstränge zu Ende erzählt worden sind. Katja Sand, die Münchner Mordermittlerin, trägt noch immer ihr eigenes Trauma mit sich herum, hat sich dem Leser noch nicht offenbart. Und ich komme auch nicht umhin festzustellen, dass der Autor gewiss auch ein großer Fan vom Schweigen der Lämmer ist. Für mich zumindest waren Parallelen ersichtlich. Aber wie dem auch sei, ich freue mich auf September 2021, um den ersehnten 2.Teil zu erwerben.

Bewertung vom 18.01.2021
Helfer, Monika

Vati


sehr gut

Von Monika Helfer kannte ich bislang noch nichts. Durch die Leseprobe bin ich jedoch neugierig geworden. Erinnerungsbuch über die eigene Herkunft, Nachkriegsgeneration, schwierige Verhältnisse - all das kam mir verdammt spannend vor.
Nun habe ich das Buch gelesen und weiß nicht so richtig, ob meine Erwartungen erreicht worden sind. Gewiss ist es sehr authentisch geschrieben, daran zweifle ich nicht. Die Suche nach der eigenen Herkunft und der Familie durchaus verständlich. Gestört hat mich allerdings, dass Spannungsbögen aufgebaut wurden und man nun unbedingt ein gelüftetes Familiengeheimnis erwartet hatte und dann irgendwie enttäuscht wurde. An manchen Stellen gelingt die Auflösung des Rätsels an anderen erfolgt ein Zeitsprung, der leider nicht nahtlos an das nächste Kapitel anknüpft. Für den Leser verwirrend. Zumal für den Leser auch nicht ersichtlich wird, wie genau die Tochter zu ihrem Vater steht. Der Vati, im Kriegsopfererholungsheim, durchaus noch seinen Kindern zugewandt, macht sich nach dem Tod der Mutter aus dem Staub und handelt egoistisch und verantwortungslos.
Dieses Buch ist zwar spannend, aber leider auch verwirrend.

Bewertung vom 11.12.2020
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


ausgezeichnet

Von Sam Lloyd hatte ich zuvor noch nichts gelesen, aber "Der Mädchenwald" hat mich überzeugt. Ein Thriller, der gleich zu Anfang schon eine große, düstere Spannung aufbaut. Der Spannungsbogen steigt gleich nach den ersten Seiten rapide an, schwächelt zwischendurch nur kurz, um dann bis zur letzten Seite anzuhalten.
Elijah kommt als ängstlicher Junge rüber, der gern mutiger sein möchte, aber dem ohne weiteres anzumerken ist, das er unter großem Druck steht, dass er Angst hat, dass man entdeckt was er tut. Gleichzeitig wirkt er so fern der Welt da draußen. Er kennt nur seinen Wald. Den Mädchenwald.
Elissa hingegen...Man was ist das Mädchen taff! Und was muss sie für entsetzliche Schmerzen ertragen! Großartig die Beschreibungen des Geschehens. Gerüche, Verletzungen, Gestalten. Rund um gelungen. Dieser Thriller hat mich wirklich voll in seinen Bann gezogen.
Nur zweimal war ich irritiert und wusste nicht, ob ich etwas überlesen habe oder nicht, da die Handlungen plötzlich aus der Vergangenheit heraus erzählt wurde.
Interessant auch die Perspektivwechsel. Daumen hoch!

Bewertung vom 25.10.2020
Maurer, Martin

Die Krieger / Nick Marzek ermittelt Bd.1


sehr gut

Eine Story nach wahren Begebenheiten. So oder ähnlich geschehen in den 80-er Jahren. Und verdammt unterhaltsam. Humor und Schlagfertigkeit haben mich überzeugt. Hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Ermittler Nick Marzek lässt sich nach einer Lebenskrise von Berlin nach München versetzen. Er möchte vergessen und ganz neu beginnen. So weit so gut, doch dann gibt es mehrere Anschläge auf dem Straßenstrich und in der Diskothek Liverpool. Man vermutet Unstimmigkeiten unter den Zuhältern, dann nimmt das ganze so große Dimensionen an, dass in Italien weiter ermittelt werden muss. Und hier wird es erst so richtig spannend. Mangels Sprachkenntnissen, ist Marzek darauf angewiesen die italienische Putzfrau aus dem Kommissariat als Dolmetscherin mitzunehmen. Was er zunächst gar nicht witzig findet, denn Graziella hat Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben. So wenig hilfreich, wie sie zunächst erscheint, als so gewieft, ehrlich und intelligent entpuppt sie sich. Ihre Bemühungen zu bestehen empfand ich als rührend. Die Ermittlungen führen die beiden durch verschiedene Städte Norditaliens und geben einen Einblick in die dortigen Verhältnisse, Zuständigkeiten der Behörden und nicht zuletzt auch in Ess-und Lebensgewohnheiten.
Die handelnden Personen wurden sehr gut dargestellt. Diverse Handlungsstränge sind aufgeworfen worden, führten aber letztendlich zusammen.
Das Cover passt meines Erachtens nicht ganz zum Roman, doch ich kann ihn sehr empfehlen.