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Leselottchen
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Weil der Stadt

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Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 15.02.2021
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


sehr gut

Ein sehr amerikanisches Debüt

Ein intensives Thema, das die amerikanische Autorin Amy Suiter Clark für ihr Debüt ausgewählt hat.
Die Hauptprotagonistin heißt Elle Castillo, eine frühere Sozialarbeiterin, die mit ihrem True-Crime-Podcast Aufsehen in der Stadt erregt. Nun will sie einen spektakulären, unaufgeklärten, bereits zwanzig Jahre zurückliegenden Fall wieder zum Leben erwecken, angetrieben von der Hoffnung den Täter doch noch aufzuspüren.
Die Opfer waren junge Menschen von 21 Jahren abwärts. Der Countdown lief, bis sein elftes Opfer entkommen konnte. Danach hörten die grausamen Morde auf.
Elle macht sich nun auf die Suche. Selbst Gefahren können sie nicht stoppen. Diesen Killer, gibt es ihn noch? Elle ist fest davon überzeugt, nichts schreckt sie ab. Riskiert sie zu viel?
Und dann geschieht das Unfassbare, erneut verschwindet eine Elfjährige.

Der Wechsel zwischen dem Podcast, bei dem selbst die Geräusch-Einspieler beschrieben werden und der eigentlichen Story ist sehr ungewöhnlich.
Am Anfang hat mir diese Idee der Autorin sehr gefallen. Mit der Zeit empfand ich diese Podcasttexte etwas unwirklich und unübersichtlich.
Die Hauptprotagonistin steht für mein Empfinden viel zu sehr im Vordergrund. Alles dreht sich um sie. Andere Erzählstränge bleiben dabei etwas auf der Strecke.
Die Zusammenarbeit mit den Ermittlern bleibt dabei auch eher oberflächlich.
Gerade im Mittelteil flachte meine Spannung ab, bis dann einige Wendungen wieder Schwung ins Lesen brachten.
Insgesamt ein gutes Buch mit einigen Schwächen. Mir fehlt bei diesem Thriller die Tiefe, vieles ist zu vorhersehbar. Auch die undurchdachten Alleingänge der Hauptfigur störten mich zeitweise. Nachdem ich ich es zu Ende gelesen habe und die ganze Geschichte kenne, möchte ich mir im Rückblick nochmal einiges durch den Kopf gehen lassen. Man merkt die ganze Zeit, dass es sich um einen amerikanischen Thriller handelt. Da spielt sich manches doch anders ab, als wir das kennen.
Alles in allem ein interessanter Thriller, der mich leider nicht vollständig überzeugen konnte.
Ein Hörbuch würde ich im Nachhinein bei diesem Thriller bevorzugen.
Dabei hätte die Wirkung des Podcasts sicherlich eine größere Chance.
Ein Minuspunkt ist für mich aber, dass der Klappentext nicht ganz stimmt.
Ein elfjähriges Mädchen ist keine junge Frau. Diese Fehlinformation bitte korrigieren.
Das Cover und auch der Titel passen sehr gut zum Buch.
Diese Buch bekommt von mir schwache 4 Sterne.

Bewertung vom 21.12.2020
Baumgartner, Sabine

Verletzte Seelen


ausgezeichnet

Sehr interessant und absolut fesselnd
Dieser Psychothriller hat gleich mein Interesse geweckt. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir extrem gut. Es hat auch nicht lange gedauert bis ich in die Story eingetaucht bin, mein Kopfkino hat wunderbar funktioniert. Kapitel für Kapitel wird der Spannungsbogen oben gehalten.
Meine Neugier wuchs zusehends und die ersten Fragen kamen mir in den Sinn, so dass ich immer weiterlesen wollte. Die mich aufwühlenden Damals-Kapitel, in denen das Thema Mobbing im Vordergrund steht, wurden sehr gefühlvoll und authentisch geschrieben.
Ich freute mich immer auf diesen Handlungsstrang, der mich in eine zeitweise sehr traurige, aber auch in eine überaus ereignisreiche Jugendzeit eines Mädchens entführte.
Des öfteren war das Lesen dieser Kapitel sehr emotional und nachwirkend.
Man könnte meinen das Leben von Lisa , der Hauptfigur des Buches ist in jeder Hinsicht perfekt, aber die Ereignisse, die dann über sie hereinbrechen sind dramatisch und fesselnd zugleich.
Da ist kein Handlungsstrang zu viel und ich hatte das Gefühl immer mittendrin im Geschehen zu sein. Man freut sich, fiebert und und trauert die ganze Zeit mit.
Die Kapitel haben genau die richtige Länge. Das wechselnde Schriftbild erleichtert das Lesen.
Auch Liebesbeziehungen spielen in diesem Buch eine große Rolle, aber genau diese Liebeleien geben der Geschichte noch eine zusätzliche Würze.
Vom Anfang bis zum überraschenden Ende ist alles richtig gut durchdacht.
Für einen Debütroman finde ich das klasse.
Die Charaktere wurden interessant ausgewählt und wirken überaus lebendig.
Der Ablauf der Geschichte und die Mischung von früher und heute ist höchst spannend.
Der Titel passt hervorragend, ich mag kurze Titel, die meines Erachtens dem Leser länger im Gedächtnis bleiben. Das gut ausgewählte Cover ist für mich ein richtiger Hingucker.
Alles im allem ein absolut gelungenes Erstlingswerk der Autorin Sabine Baumgartner.
Ein Buch, das ich liebend gerne weiterempfehlen möchte, da es mir viele lesevergnügliche Stunden auf dem Sofa beschert hat. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2020
Schorlau, Wolfgang

Kreuzberg Blues / Georg Dengler Bd.10


ausgezeichnet

Temporeich und hochaktuell

Der 10. Fall mit dem Privatermittler Georg Dengler geht mir unter die Haut.
Olga, Denglers Partnerin, bekommt einen Anruf von ihrer Freundin Silke aus Berlin. Sie wohnt mit ihrer kleinen Tochter in Kreuzberg. Der Bauunternehmer Kröger möchte die Mieter in ihrem Plattenbau und in dem Gebäude nebenan loswerden, damit die Wohnungen luxussaniert werden können.
Nun wurden Ratten im Hausflur ausgesetzt und Silkes Tochter wird von einem dieser hochaggressiven Tiere schwer an der Hand verletzt. Wer steckt hinter dieser fürchterlichen Aktion?
Olga eilt Silke zur Hilfe und Dengler entscheidet spontan mitzugehen.
Was sie dort erwartet muss man gelesen haben.
Korrupte Politiker, Psychopathen, Immobilienhaie und zu allem Übel kommt noch das Corona Virus hinzu. Dengler und Olga versuchen alles, um Silke und den anderen Mietern beizustehen und die bösartigen Machenschaften aufzudecken. Gefahren lauern dabei von vielen Seiten.
Die Handlung spielt in Berlin, Leipzig und Stuttgart.
Zuerst dachte ich beim Lesen, dass die vielen angesprochenen Themen und die sich daraus ergebenden Handlungsstränge mich überfordern könnten, aber dem war absolut nicht so. Die kurzen, brisanten und recht knackigen Kapitel und die wechselnde Szenerie zogen mich in ihren Bann, sodass ich das Buch immer weiterlesen wollte.
Ein hochaktuelle, temporeiche und äußerst spannende Story, die mir sehr gut gefällt. Man erfährt soviel Informatives und Aufklärendes in vielerlei Hinsicht, dass man meinen könnte, dies würde der Spannung schaden, aber nein, genau diese Sätze würzen diesen Krimi gekonnt und machen die Handlung für mich so interessant.
Dengler und Olga kommen dabei überaus menschlich rüber und auch ihre Beziehung zueinander hat sich sehr gefestigt.
Das ist seit dem Ausbruch von Corona das erste Buch für mich, das dieses Thema beinhaltet. Aktueller geht es absolut nicht.
Der Cliffhanger am Ende lässt auf einen 11. Fall hoffen.
Der Titel und auch das Cover passen hervorragend zu dieser Buchreihe. Ich mag kurze, einprägsame Titel und interessante Cover mit wenigen Farben.
Ich möchte diesen Kriminalroman sehr gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.10.2020
Oetker, Alexander

Baskische Tragödie / Luc Verlain Bd.4


ausgezeichnet

Actionreicher und außergewöhnlicher

Luc Verlains vierter Fall nimmt uns mit ins Baskenland. Nämlich genau dorthin wird er durch eine mysteriöse Nachricht gelockt. Plötzlich steht er auf der anderen Seite und wird vom Verfolger zum Gejagten. Dabei kommt er nicht nur einmal in lebensgefährliche Situationen. Nach und nach setzt sich diese Geschichte gekonnt zusammen.
Der Spannungsbogen bleibt oben und ich musste feststellen, dass dieser Fall außergewöhnlicher ist als seine drei Vorgänger. Die Story ist voller Action und mein Kopfkino kam voll und ganz zum Einsatz.
Der lebhafte Schreibstil des Autors schafft es immer wieder mich mitten ins Geschehen zu werfen.
In diesem speziellen Fall wird der sympathische Commissaire von seinem früheren Leben eingeholt.
Man fiebert, kämpft und fühlt mit Luc Verlain.
Eine klasse Idee von Alexander Oetker mal einen anderen Weg zu gehen. So empfinde ich das zumindest. Spielte im letzten Fall das Meer eine große Rolle, so begibt man sich dieses Mal mit ihm auch in enge Gassen und interessante Orte. Ein rundum gelungenes und spannendes Buch, das mir lesevergnügliche Stunden bereitet hat.
Der kurze Titel passt wunderbar und er ist gut zu merken.
Das Cover ist wie immer bei dieser Buchreihe ein echter Hingucker.
Ich möchte diesen Fall und natürlich auch seine Vorgänger sehr gerne weiterempfehlen.
Wer spannend unterhalten werden will und dazu noch gedanklich in traumhafte Gegenden Frankreichs und in diesem neuen Fall auch Spaniens reisen möchte, kommt mit dem Lesen dieser Buchreihe voll auf seine Kosten.

Bewertung vom 14.08.2020
Kallentoft, Mons

Verschollen in Palma


sehr gut

Intensiver und fordernder Lesestoff

Die Mischung hat mich angezogen.
Ein schwedischer Autor schreibt einen Krimi, der auf Mallorca spielt. Das klingt erstmal interessant.
Beim Lesen merkte ich dann schnell, dass dieser Mallorca-Krimi wahrlich ungewöhnlich ist.
Der Hauptprotagonist ist Tim, psychisch angeschlagen und ruhelos.
Die verzweifelte Suche nach seiner Tochter, die während eines Urlaubs mit ihren Freundinnen auf der Insel verschwand, verknüpft sich mit seinem neuen Leben als Privatdetektiv.
Sein Auftrag, die Frau eines Millionärs zu beschatten katapultiert ihn mitten in die üblen Machenschaften der Reichen auf Mallorca.
Die Kapitel sind nicht allzu lang. Doch es kommt vor, dass in einem Kapitel verschiedene Handlungs- und Zeitstränge verarbeitet werden. Zu Beginn des Buches hat mich diese Schreibweise etwas irritiert, aber dann plötzlich war ich drin. Und ab dem Zeitpunkt entwickelte sich das Buch bei mir zu einem interessanten, sowie äußerst spannenden Lesevergnügen. Etwas düsterer als ich dachte. Die Sommer-, Sonne-, Strandlaune sucht man ihn dieser Story vergebens. Gewalt, Gier und Bestechlichkeit sind die Schlagworte dieses Lesestoffs, gepaart mit einer unsagbaren Traurigkeit, die Tim bei der verzweifelten Suche nach seiner Tochter Emme umgibt, das lässt mich eher frösteln. Rebecka, Tims Ex-Frau versucht indessen sich in Stockholm ein neues Leben aufzubauen, ohne Tim, ohne Emme. Auch ihre Gefühlswelt liegt in Trümmern.
Alles in allem ein intensiver Mallorca-Krimi, der ganz anderen Art. Der schwedische Autor hat mich beim Lesen total überrascht. Mein Skepsis zu Beginn des Buches hat sich aufgelöst und die Story konnte sich zu einem fesselnden Leseerlebnis entwickeln. Das Komma zum Schluss des Krimis lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen. Ich werde das nächste Buch auf jeden Fall lesen, ich bin jetzt geübt im Lesen der ungewöhnlichen Schreibweise des Autors. Ich mag Bücher, die mich beim Lesen fordern und deshalb umso mehr überraschen.

Der Titel passt zur Story. Das Cover gefällt mir sehr gut, gibt aber lediglich den Schauplatz preis. Eine schwedisch, spanische Mischung, die es in sich hat. Absolut lesenswert.

Bewertung vom 22.06.2020
Eyssen, Remy

Dunkles Lavandou / Leon Ritter Bd.6


ausgezeichnet

Ereignisreich und extrem fesselnd
Auch dieses Mal ist es dem Autor Remy Eyssen gelungen, mich wunderbar zu unterhalten.
Dieses 6. Buch ist meines Empfindens das beste der Reihe. So extrem spannend und fesselnd geschrieben, ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der sympathische Gerichtsmediziner Leon Ritter untersucht die angeblichen Selbstmorde junger Mädchen. Seine Obduktion führt zur einem anderen Ergebnis. Die Mädchen wurden getötet.
Er findet heraus, dass sie tagelang äußerst brutalen Misshandlungen ausgesetzt waren.
Nun ermittelt die Polizei und mit im Team ist die Lebensgefährtin Leon Ritters, die stellvertretende Chefin der Gendamerie Isabell Morell.
Noch brisanter und aufregender wird der Fall dadurch, dass weitere Mädchen verschwunden sind. Es geht um Leben und Tod.

Der Schreibstil ist so fantastisch, man ist mittendrin im Geschehen. Ich mag die Charaktere und ich freue mich jedes Mal Isabelle und Leon eine Weile zu begleiten. Der Autor lässt sich ganz besondere Themen einfallen. Diese Fortsetzung ist noch ereignisreicher und spannender als seine Vorgänger. Die schrecklich zugerichteten Leichen lassen Leon nicht zur Ruhe kommen. Wie auch in den verherigen Büchern beginnt er vieles zu hinterfragen, ermittelt auf eigene Faust und geht unkonventionellere Wege als die Polizei.
Wieder eine überaus interessante Story, die von Anfang bis Ende hervorragend durchdacht ist.
Auch der Charme der Provence und die kleinen lebhaften Geschichten der Nebendarsteller passen perfekt zu diesem tollen Krimi. Alles genau richtig dosiert.
Kapitel für Kapitel, wahnsinnig gute Leseunterhaltung.
Inspiriert durch diese Krimireihe, habe ich ich bereits einen Urlaub in dieser traumhaften Gegend verbracht.
Vielleicht gibt es irgendwann doch noch eine Verfilmung dieser gelungenen Krimis, natürlich an den Original-Schauplätzen. Das wäre schön. Viele Leser würden sich ganz bestimmt riesig darüber freuen. Für mich ist diese Reihe das Highlight der französichen Krimireihen, die zur Zeit angeboten werden.

Der Buchtitel und die Spielerei der Farben auf dem Buchcover lassen einen schon auf den ersten Blick die Dramatik der Geschichte erahnen.
Ich habe diese Buchreihe schon so vielen Bekannten und Freunden empfohlen und auch dieses Buch werde ich mit Freude weiterempfehlen.

Bewertung vom 18.03.2020
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1


sehr gut

Venezianische Ermittlungen mit sizilianischem Touch
Wolfgang Schorlau geht neue Wege. Zusammen mit dem italienischen Co-Autor Claudio Caiolo schrieb er den Kriminalroman "Der freie Hund ".
Gemeint ist damit Commissario Antonio Morella, der aus Gründen seiner eigenen Sicherheit von Sizilien nach Venedig versetzt wurde. Die sizilianische Mafia ist hinter ihm her.
Seine Begeisterung über die Lagunenstadt hält sich in Grenzen, aber nichtsdestotrotz kniet er sich in den Mordfall dessen Opfer der junge, charismatische Student Francesco ist, mit vollem Einsatz hinein. Dieser Student aus reichem Hause ist der Anführer einer Bürgerinitiative, die gegen das Einlaufen riesengroßer Kreuzfahrtschiffe in Venedig wettert.
Obwohl Antonio sich sehr bei seinen Kollegen bemüht, wird ihm die Arbeit nicht gerade leicht gemacht. Außerdem plagt ihn das Heimweh.
Alles in allem ein interessanter Fall, der wunderbar zu Venedig passt.
Morella kennt sich nicht aus in dieser besonderen Stadt, deshalb müssen ihm die Venezianer erstmal viel erklären. Dabei kommt man von der idyllischen Stadt, dessen Touristenleben man sonst so kennt, in ganz andere Lebensbereiche. Eine Mischung aus Politik, Wirtschaft und auch hier ein bißchen Mafia, nicht nur in Sizilien, das ist das Rezept für diesen Krimi.
Man erfährt auch viel über das Leben des Commissarios, über seine Gefühle, seine Sehnsüchte und über seine Schuld, die er wie ein Schatten mit sich herum trägt.
Mir hat der Krimi gut gefallen, wenn er auch bei weitem nicht so spannend ist, wie man es bei den Fällen mit Dengler gewohnt ist . Es ist einfach mal was ganz anderes. Italienischer, denkt man an die vielen Espresso Doppios, atmosphärischer und vielleicht sensibler, als man es seither von Schorlau kennt.
Gleichzeitig geht's auch bei dem Commissario selber um Leben und Tod.
Für mich ein unterhaltsamer Krimi, bei dem mir aber die Tiefe und der Biss ein wenig gefehlt hat, der die Dengler Krimis auszeichnet. Er hat nicht ganz meinen hohen Erwartungen entsprochen. Irgendwie fehlt mir ein bißchen Würze, manchmal war mir das Geschehen etwas zu oberflächlich.
Eine Story, die mich gut unterhalten, aber nicht spannungsgeladen mitgerissen hat.
Ich möchte aber auf jeden Fall den nächsten Krimi, der hoffentlich kommt, lesen, weil irgendwie ist einem dieser unkonventionelle Commissario dann doch ans Herz gewachsen.
Wenn man ihn nun besser kennt, versteht man ihn auch besser. Und in Venedig ist bestimmt immer was los. Da wartet noch so mancher Einsatz auf ihn.
Das Cover ist ein richtiger Hingucker, farblich sehr schön.
Der Titel ist gut einprägsam und gefällt mir.

Bewertung vom 17.02.2020
Zantingh, Peter

Nach Mattias


ausgezeichnet

Ein besonderer Roman
Ein sehr außergewöhnliches Buch, ein Schicksal das mich aufwühlt.
Mattias Tod erschüttert das Leben zahlreicher Menschen. Als Leser ist man mittendrin und man wird Zeuge, wie Familienmitglieder und Freunde versuchen mit dieser traurigen Situation zurechtzukommen. Für seine Lebensgefährtin, seine Mutter, seine Großeltern ist es sehr schwer ohne ihn weiterzumachen. Man denkt ständig an ihn und spürt noch seine Anwesenheit.
Sein bester Freund Quentin ist völlig am Boden zerstört.
Auch aus ganz anderen Perspektiven wird die Geschichte erzählt. Da ist zum Beispiel der Laufpartner von Quentin oder der Vermieter eines Ferienhäuschens. Sie kannten Mattias nicht und doch sind sie wichtig für diese Geschichte, da Mattias Tod unbewußt auch ihr Leben streift.
Ein junger Mann mitten im Leben, der noch so viel vorhatte. Aus dem Leben gerissen, ohne jede Chance. Das ist das Schlimmste, was passieren kann.
Peter Zantinghs Schreibweise ist berührend und sehr schön. Er drückt die Gefühle klar aus und schafft es, dass man mitfühlt und mitleidet. Man taucht sozusagen in das Buch ein, aus einzelnen Kapiteln wird etwas großes Ganzes. Dann im letzten Drittel des Buches erfährt man, was mit Mattias geschehen ist.
Ich wusste, dass dieser Moment irgendwann kommt, aber danach spürte ich die Trauer der Menschen noch intensiver.
Dieses Buch ist für mich ein Leseerlebnis. Als begeisterte Krimileserin wage ich es selten, Romane zu lesen, da ich befürchte, dass ich mich beim Lesen langweile.
Dieses Buch ist jedoch so gut geschreiben, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Ein besonderer Roman, der zum Nachdenken anregt und der selbst Tage später bei mir noch nachwirkt und in meinem Kopf herumschwirrt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin froh, es gelesen zu haben. Es lehrt einen, dass man das Leben wertschätzt, sein eigenes und das seiner Mitmenschen, denn plötzlich kann alles vorbei sein.

Das Cover gefällt mir außerordentlich gut. Stilvoll gestaltet, wie man es vom Diogenes Verlag kennt. Das Bild zeigt für mich die Schlussszene des Buches. Nach Mattias, dieser Titel sagt schon alles und passt wunderbar zu dieser ergreifenden Geschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2020
Moström, Jonas

Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4


sehr gut

Krimi mit Überraschungen

Was haben ein gefeierter Fußballstar, ein Pilot, eine Tänzerin und eine alte Dame gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts, könnte man meinen.
Aber warum liegen sie in kurzen Abständen alle friedlich tot in ihrem Bett mit einer blau gefärbten, dornigen Rose auf ihrer Brust.
Die Aufgabe das festzustellen bekommt die Spezialeinheit der schwedischen Polizei zugeteilt. Auch Nathalie Svensson wird wieder dazugerufen. Die Psychiaterin soll die Todesfälle analysieren. Ingmar der Chef des Teams, Johan, Tim, Angelica und Maria jagen hinter einem Mörder her, von dem nur wenig bekannt ist.
Wird er bald wieder zuschlagen und was hat die toten Personen in ihrem Leben miteinander verbunden.
Die Familien von Nathalie und Johan spielen in den Büchern auch immer eine Rolle.
Und es knistert erneut zwischen den beiden.

Dieser Krimi ist das vierte Buch der schwedischen Reihe. Ich habe die Vorgänger mit Begeisterung gelesen, deshalb so war ich schon sehr gespannt auf diesen neuen Fall.
Die Story fängt überaus spannend an. Eile ist geboten, den Mörder zu finden.
Die Fährten führen in mehrere Richtungen. Ein Nebenstrang mit einem älteren Vorfall bereichert diese Geschichte und ich habe mich beim Lesen oft gefragt, wie das alles zusammenhängen könnte.
Die Hauptprotagonisten sind überaus menschlich und sympathisch. Man ermittelt und fühlt mit ihnen mit. Jonas Moström schafft es in überragender Weise mich zu unterhalten.
Seine Schreibweise ist klar und fesselnd.
Ein gewisser Nervenkitzel ist vorhanden, allerdings ließ mein Leseschwung in der Mitte des Buches etwas nach. Im letzten Drittel war ich aber wieder mit vollem Eifer dabei, als es um die bevorstehende Auflösung des Falles ging. Da wurde das Buch noch einmal sehr spannend und die Story entwickelte sich plötzlich viel interessanter, als ich das zwischendurch dachte. Insgesamt ein sehr gelungener und ungewöhnlicher Kriminalfall, der einige Überraschungen für den Leser bereithält.

Das Cover passt farblich sehr gut zu den anderen Büchern dieser Reihe.
Allerdings verstehe ich nicht, warum das Bild eine tief verschneite Jahreszeit darstellt, da die Handlung im Sommer spielt. Im Titel "Eisige Dornen " ist auch eine Kälte spürbar. Aber vielleicht ist auch die Kälte des Todes damit gemeint.
Es war für mich nicht der allerbeste Band dieser Reihe, aber es handelt sich um eine sehr lesenswerte Fortsetzung und ich freue mich schon auf einen neuen Fall mit Nathalie und Johan.

Bewertung vom 10.12.2019
Hennig von Lange, Alexa

Die Weihnachtsgeschwister


sehr gut

Lesevergnügliche Weihnachtslaunen

Am Tag vor Heiligabend reisen die drei erwachsenen Kinder mit Partnern und jeweils zwei Kindern an.
Wie jedes Jahr wollen sie den Heiligen Abend im gemütlichen Haus ihrer Eltern verbringen.
Die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar stecken schon vor dem Fest in einem heftigen Gefühlchaos. Am heftigsten reagiert Tamara auf das Zusammentreffen. Ihre unschönen Sticheleien und unüberlegten Reaktionen führen in manche Sackgasse, in der sie sich zwar selbst nicht wohlfühlt, aber sie kann anscheinend nicht anders. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ehepartner zudem mehr oder weniger kompliziert sind. Auch manche Enkel zeigen Gefühle und man könnte meinen, die Enkel sind erwachsener als ihre Eltern.

Ich finde den Verlauf dieser Geschichte sehr lesevergnüglich. Gibt's doch auch in der eigenen Familie hin und wieder konfliktgeladene Momente an Weihnachten. Es ist halt nicht immer einfach, wenn die ganze Familie zusammenkommt. Man versucht manche Themen zu meiden und dann kommt ein dahergeworfener Satz und die Stimmung kippt.
Ich fand's direkt spannend zu erfahren, wie die Kinder aus dem ganzen Kuddelmuddel wieder herauskommen und sich darauf besinnen, dass Familie wertvoll ist. Weil eigentlich liebt man sie doch und vor allen Dingen man braucht sie zum Glücklichsein.

Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Sie hat mich auch zum Nachdenken angeregt.
Der sehr lebhafte Schreibstil ließ sich locker lesen und ich fieberte die ganze Zeit mit, ob die Weihnachtsgeschwister es zu guter Letzt schaffen, ein besinnliches und harmonisches Weihnachtsfest im Hause ihrer Eltern zu feiern.
Alles in allem hätte das Buch ruhig etwas dicker sein dürfen. Das Cover ist sehr ansprechend und machte mich, wie auch der Titel, gleich neugierig.