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Langeweile
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Duisburg

Bewertungen

Insgesamt 60 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


gut

Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im 18. Stock eines Berliner Plattenbaus,inmitten von Tristesse und chronischem Geldmangel. Seit sie in einem Werbefilm mitgearbeitet hat, träumt sie von einer Karriere als Schauspielerin. Als es ihr gelingt ,eine Rolle zu ergattern,ist sie happy.Gleich zu Beginn der Dreharbeiten verliebt sie sich in ihren Kollegen Adam. Da wird ihre kleine Tochter schwer krank und Wanda, muß sich entscheiden, zwischen Kind und Karriere.

Zu Beginn hat mir die Geschichte gut gefallen, das Umfeld wurde sehr passend geschildert, die Protagonistin war mir jedoch von Anfang an nicht sympathisch und das hat sich leider während des gesamten Buches fortgesetzt. Obwohl ich ihren Wunsch nach einem besseren Leben nachvollziehen kann,schnitt es mir ins Herz ,wie sie sich aus der Verantwortung für ihre Tochter gezogen hat. Im zweiten Teil versandete die Geschichte in meinen Augen etwas, Nebensächlichkeiten wurden ständig wiederholt, wichtige Sachen (Krankheit der Tochter) rücken in den Hintergrund.
So blieb das Buch leider hinter meinen Erwartungen zurück.
Positiv bewerte ich die Sprecherin Nina Reithmeier,welche ihre Aufgabe gut gelöst hat.

Bewertung vom 15.03.2025
Stromlinien
Frank, Rebekka

Stromlinien


ausgezeichnet

Die Zwillinge, Jale und Enna wachsen bei ihrer Großmutter auf , da ihre Mutter eine langjährige Gefängnisstrafe verbüßen muss. Sie sehnen ihre Entlassung herbei, zählen zum Schluss sogar die Tage,bis es soweit ist. Doch allles kommt anders als gedacht.Doch am Tag der Entlassung ist nicht nur ihre Mutter verschwunden, sondern auch Jale, außerdem wird in der Elbe ein toter Mann aus dem Wasser gezogen.Enna sucht ihre Schwester unermüdlich und wird dabei von Luca unterstützt, der immer wichtiger für sie wird und ihr sehr viel Halt gibt.

Die Geschichte wird im stetigen Wechsel in der Vergangenheit und an mehreren Punkten der Gegenwart erzählt. Jedem Abschnitt ist das entsprechende Datum zugeordnet, was für klares Verständnis sorgt.Bevor sich die Erzählstränge aus beiden Zeiten verbinden, gibt es viele Ereignisse, Geheimnisse und Vorfälle, die sich nach und nach zu einem großen Ganzen vereinen.Familiengeheimnisse und große Schuld, so wie der Umgang hier mit, sind das beherrschende Thema dieses großartigen Romans. Die Autorin hat sich sehr viel Zeit genommen zu recherchieren und fiktive und reale Ereignisse miteinander zu verbinden .Auch die Umgebung des Alten Landes ,sowie die naturbelassene Elblandschaft ,erhalten einen größeren Rahmen.

Nicht immer finde ich bei einem Buch den Titel passend zum Inhalt gewählt. In diesem Fall jedoch ist es sehr stimmig und das wunderschöne, haptische Cover ist quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Für mich war es das erste Buch der Autorin,sicherlich nicht das Letzte.

Bewertung vom 07.03.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Im Mittelpunkt eines spannenden Verwirrspiels stehen zwei Ehepaare,die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen und durch die Aktivitäten ihrer Kinder immer wieder aufeinandertreffen und sich anfreunden. Sophie und Arpad sind ein schillerndes Paar,was in einem luxuriösen Anwesen wohnt und ein Leben in Saus und Braus führt,während Karine und Greg eher bodenständig sind.Desweiteren stehen ein geplanter großer Raubüberfall und weitere kriminelle Ereignisse im Fokus.

Wie in seinen anderen Büchern wechselt der Autor auch hier immer wieder die Zeiträume zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Nach und nach ergibt sich ein teuflisches Spiel mit immer wieder raffinierten neuen Wendungen.So wird man als Leserin( in meinem Fall als Zuhörerin)in eine Äußerst geschickt aufgebaute, raffinierte Geschichte hineingezogen.Es wird immer deutlicher,wieviel Abgründe hinter den scheinbar heilen Fassaden lauern.Auch wenn ich glaubte, ab einem gewissen Zeitpunkt die Handlung durchschaut zu haben, wurde ich zum Schluss noch einmal überrascht.Der Autor hat wieder einmal bewiesen,dass auch ohne Actionszenen und Blutvergießen Spannung erzeugen kann.
Der hervorragende Sprecher Torben Kessler machte dieses Hörbuch zu einem tollen Erlebnis.

Bewertung vom 06.03.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


ausgezeichnet

Die junge Witwe Maren lebt mit ihrer Tochter Leni in Kassel. ihre große Leidenschaft ist das Backen und so fühlt sie sich bei ihrer Arbeit in einem Café sehr wohl. Mit ihrer Chefin Ruth verbindet sie außerdem eine Freundschaft. um die Arbeit und die Fürsorge für ihre Tochter unter einen Hut zu bringen, wird sie tatkräftig von ihrer Großmutter Undine unterstützt. Eines Abends eröffnet ihr diese, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt, welches sie ihr vererben will. sie selbst stammt von dieser Insel, die sie aber kurz vor der Geburt ihrer Tochter nicht ganz freiwillig verlassen hat. Sie hat sich geschworen, nie mehr dorthin zurückzukehren. Maren ist völlig erstaunt darüber,was ihre Großmutter, lange Zeit verborgen hat, und es gibt noch viele weitere Geheimnisse. Bereits kurze Zeit später, macht sie sich zusammen mit ihrer Tochter auf den Weg nach Amrum, um in die Familiengeschichte einzutauchen.

Ich kenne schon einige Bücher dieser Autorin ,in denen es sich immer um Familiengeschichten mit Nordseefeeling und leckere Backwaren dreht.Da ich die Nordsee ebenfalls sehr liebe, konnte ich umgehend in die Geschichte eintauchen.
Die Protagonisten Maren, Undine, Gesche und nicht zu vergessen, die quicklebendige Leni sind mir sofort ans Herz gewachsen. Die Beschreibung der kleinen Insel und ihrer bodenständigen Bewohner ist erneut gut gelungen.Nach der Aufarbeitung der Familiengeschichte ergibt sich ein harmonisches Ende mit einer neuen Perspektive.Wie in all ihren Büchern sind ein paar Rezepte der krönende Abschluss.

Bewertung vom 04.03.2025
Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1
Willud, Laura

Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1


ausgezeichnet

Bereits das erste Interview,was die ehrgeizige Sportreporterin und der neue Spieler der Hopeville Dragons Basketballer miteinander führen,hat es in sich.Austin ,der neue Spitzenspieler aus Chicago ,ist in die Kleinstadt gewechselt, doch das Geheimnis, was er auf keinen Fall preisgeben will, scheint ihm gefolgt zu sein. Die Reporterin Joyce möchte es ergründen, doch als sie es erfährt, Ändert sich alles.…





Obwohl ich eigentlich gar nicht zur Zielgruppe dieses Romans gehöre und keine Ahnung vom Basketball habe, nahm mich der Roman sofort gefangen.Der locker leichte Schreibstil,in welchem die Autorin eine Liebes Romanze präsentierte, traf meinen Geschmack ganz genau. Die Liebe zum Sport, zur Musik ,der besondere Wert der Freundschaft und eine sich langsam anbahnende Romanze, haben mein Herz im Sturm erobert.Die einzelnen Personen wirkten alle authentisch, ihre Gefühle und Probleme waren zeitgemäß. Durch den Hintergrund von Austin, der seinem Leben eine neue Wende gab, erhielt dieser Roman die nötige Tiefe.Gerne habe ich die jungen Menschen ein Stück begleitet und freue mich schon auf die Fortsetzung,wenn Joyces Bruder und ihre beste Freundin im : Stehen werden. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Großmutter von Austin, welche durch ihre lebenskluge Art, immer wieder entscheidend, zum Gelingen der Geschichte beitrug.Von mir gibt es vier Sterne und eine Lese Empfehlung.

Bewertung vom 02.03.2025
Ginsterburg
Frank, Arno

Ginsterburg


ausgezeichnet

Der Autor hat sich eines Themas der Vergangenheit angenommen, dass aber gerade in der heutigen Zeit wieder brandaktuell ist. Als Setting hat er sich die fiktive Stadt Ginsterburg ausgesucht, die Ereignisse könnten aber überall stattgefunden haben.Der Lebensweg der Protagonisten wird über einen Zeitraum von 10 Jahren. nämlich von 1935 - 1945 beobachtet.Mit der Machtergreifung durch Adolf Hitler ,ändert sich das Bild des scheinbar idyllisch anmutenden Städtchens von Grund auf,alle negativen Eigenschaften,welche in den unterschiedlichsten Menschen bisher unter der Oberfläche verborgen waren, wurden mit Macht nach oben gespült.Die Geschichte begann mit einem Paukenschlag und wurde dann in drei Zeitsprüngen von jeweils fünf Jahren präsentiert.

Obwohl ich von Anfang an, mit dem etwas sperrigen und sehr unübersichtlichen Schreibstil zu kämpfen hatte, fand ich die Geschichte am Anfang sehr interessant, vor allen Dingen im Hinblick darauf, dass ich an diesem Kapitel der deutschen Geschichte sehr interessiert bin.

Leider änderte sich das ziemlich schnell,weil es nicht gelungen ist,eine Struktur in die Geschichte zu bringen.Die Vielzahl der Personen und das ständige Hin -und Herspringen erschwerten den Durchblick in hohem Maße.Es führte außerdem dazu, dass die einzelnen Personen blass blieben.Viele unwichtige Ereignisse wurden in den Vordergrund gerückt , während der wichtigere Teil oft nur in kurzen Nebensätzen präsentiert wurde.Außerdem gab es mehrere Personen, die kurz in der Geschichte auftauchten und dann wieder in der Versenkung verschwanden.

Trotzdem ist es gelungen ,die negativen Einflüsse durch die braune Übermacht,darzustellen.Nicht nur die Kinder,welche ja noch keine gefestigte eigene Meinung hatten und dem Einfluss von BdM und HJ hilflos ausgeliefert waren, sondern auch die Erwachsenen änderten sich in erschreckenderer Weise.Jeder versuchte,den für sich größten Vorteil zu erreichen, ohne negativ aufzufallen,Empathie und Hilfsbereitschaft waren nicht mehr vorhanden.

Ich finde es schade, dass bei einer und Geschichte, die gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Botschaft hätte, das Potenzial leider nicht ausgeschöpft wurde.Daher kann ich leider nur drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 01.03.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


ausgezeichnet

Es ist das Jahr 2024 ,als Lena,Studentin an der Kunsthochschule in Berlin,gemeinsam mit ihrer Mutter Anja,die Wohnung der Mutter/Großmutter Elisabeth ausräumt.Dabei werden die beiden Frauen mit vielen Relikten aus der Vergangenheit konfrontiert,über die Elisabeth,welche seit kurzer Zeit in einer Seniorenresidenz wohnt,bis heute geschwiegen hat.
Neben Briefen und Fotos der Großtante Clara,deren Leben ein dunkles Geheimnis umgibt,geht es auch um eine Pistole,welche auf dem Dachboden gefunden wird.Hauptsächlich der Hartnäckigkeit von Lena ,ist es zu verdanken,dass ihre Großmutter endlich ihr Schweigen bricht und eine Geschichte,von unglaublichen Ausmaßen enthüllt.

Erneut ist es ,der von mir sehr geschätzten Autorin gelungen,eine Familiengeschichte zu schreiben,die mich von der ersten Seite an,in ihren Bann gezogen hat.
Im Mittelpunkt stehen mehrere Frauen aus verschiedenen Generationen, aus deren Sicht die verschiedenen Abschnitte erzählt werden,dabei wechselt die Zeit zwischen der Gegenwart und Vergangenheit beginnend vor hundert Jahren.
Weil die Vergangenheit den größten Raum einnimmt, geht es neben der Familiengeschichte um das politische Geschehen vor und während der Nazizeit. Gerade wegen der aktuellen politischen Lage , welche bei uns und an vielen Orten der Welt gerade herrscht, ist es besonders bedrückend, diese Ereignisse wieder vor Augen geführt zu bekommen.
Der Teil, welcher sich mit der Gegenwart beschäftigt, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Neben familiären Problemen verschiedenster Art, aber auch einem tollen Familienzusammenhalt, wird hier auch die aktuelle Politik einbezogen.
Wie jedes Mal, wenn ich solche Bücher lese, frage ich mich, warum die Menschen aus der Vergangenheit so scheinbar gar nichts gelernt haben.
Dass es sich bei der Protagonistin Clara um die Großtante der Autorin handelt, wertet das Buch zusätzlich auf. Die fiktiven Personen wurden geschickt eingefügt und zu einem beeindruckenden Roman verwoben,den ich mit sehr großer Begeisterung gelesen habe.

Bewertung vom 27.02.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


weniger gut

Der ungewöhnliche und etwas schräge Titel und die Beschreibung des Buches haben mir gut gefallen. Leider wurde die Geschichte nicht so umgesetzt, wie ich es mir erhofft hatte. Es gab viele Themen, welche aber alle nur mehr oder weniger oberflächlich behandelt worden sind. Wie ein roter Faden zog sich das Thema MeToo durch das gesamte Buch, ein sehr wichtiges Thema, was ebenfalls nur in belangloser Form abgehandelt wurde.Nichtsdestotrotz hat mir der Schreibstil gefallen,es gab einige sehr witzige Szenen,die mein Kopfkino anspringen ließen und mich das ein oder andere Mal zum Lachen brachten.Vielleicht hätte man die Anzahl der Themen etwas reduzieren sollen und dafür im Einzelnen mehr Raum geben.So war es von vielem etwas ,von nichts genug.Am Schluss wurde dann alles mit rosa Zuckerguss überzogen,wodurch es völlig unrealistisch wirkte.

Bewertung vom 24.02.2025
Die Brücke von London
Arth, Julius

Die Brücke von London


ausgezeichnet

Im Jahr 1749 kämpft die junge Witwe Juliana um ihre Existenz.Ihr verstorbener Mann hat ihr einen hoch verschuldeten Tuchladen mitten auf der London Bridge hinterlassen und die Geschäfte laufen aufgrund der großen Konkurrenz äußerst schlecht.Außerdem ist es, in der von Männern dominierten Geschäftswelt, äußerst schwer, sich zu behaupten. In ihrer Not lässt sie sich auf sehr riskante Schmuggelgeschäfte ein,was ihr zum Verhängnis zu werden droht.Doch sie hat gute Freunde,auf welche sie zählen kann.
In einem zweiten Erzählstrang ,der hauptsächlich im Jahr 1202 angesiedelt ist ,die Zeit der Erbauung der Brücke,stehen die Schwestern Estrid und Sibilla im Mittelpunkt.Erst ziemlich am Ende des Romans ,ergibt sich der außerordentlich interessante Zusammenhang der beiden Geschichten.

Meine Meinung:

Der mir bisher unbekannte Autor stellt eine Brücke in den Fokus eines gut recherchierten historischen Romans.
Ich fand es äußerst spannend, zu erfahren, dass sich ein großer Teil des geschäftlichen Lebens von London, zu dieser Zeit auf einer Brücke abspielte.Neben ehrbaren Geschäftsleuten, gab es natürlich auch viel sogenanntes lichtscheues Gesindel, was diesen das Leben sehr schwer machte.Zudem standen zu beiden Zeiten starke Frauen im Fokus,welche mit großer Kraft um einen angemessenen Platz in der Gesellschaft kämpften.Ein Fluch aus der Vergangenheit,welcher die Brücke bedrohte ,gab der Geschichte einen kriminalistischen Touch.
Insgesamt gesehen,ein sehr interessanter historischer Roman,der mir einiges neues Wissen bescherte und den ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 23.02.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


ausgezeichnet

Márta wächst im sozialistisch geprägten Ungarn auf.Am Plattensee verbringt sie herrliche Sommer mit ihrer Cousine Theresa.
Als ihre Mutter die Familie, wegen des alkoholkranken Vaters verlässt, hält es Márta auch nicht mehr dort aus und flieht zu Theresa nach Ostberlin.Durch Ihre Cousine hat sie Zugang zu Künstlerkreisen und lernt Konstantin,einen Schriftsteller,kennen.Sie verliebt sich in ihn, doch er entscheidet sich für Theresa.
In wechselnden Zeiten wird nun das Leben der beiden Cousinen und ihren Familien, sowie der Freunde beschrieben.
Eingebettet in eine komplizierte Liebesgeschichte,wird das Leben in Ungarn und Berlin,vor der Wende,beschrieben.Am Leben der Protagonisten erfährt man vieles über die politische Ausrichtung,die den Alltag der Bevölkerung maßgeblich bestimmte.
Am Anfang und am Ende war das Buch sehr spannend und auch realitätsnah,der mittlere Teil war langatmig und wenig fesselnd.
Die ständigen Zeitwechsel waren streckenweise sehr verwirrend,sodass ich, trotz des interessanten Themas,leider nur drei Sterne vergeben kann.