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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 743 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2025
Berlin, Katja;Grünlich, Peter

Was wir tun, wenn es an der Haustür klingelt


sehr gut

Statistiken sind trocken und langweilig? Die hier nicht!

**Inhaltsangabe Verlag:**
Was machen wir mit einem Kugelschreiber, der nicht mehr schreibt? Wann haben wir unheimlich Lust auf Sex? Wie sieht die statistische Zusammensetzung eines Einkaufs bei IKEA aus? Und die unseres Kleiderschranks? Der Graphitti-Blog präsentiert witzige Grafiken, die das alltägliche Leben, vor allem aber gefühltes Wissen abbilden. Nach dem Bestsellerhit Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt gibt es jetzt neue lustige, überraschende und kreative Grafiken – ein Buch zum pausenlosen Nicken und Lachen!

**Meine Inhaltsangabe:**
Auf ca. 200 Seiten reiht sich eine Grafik an die andere, bunt, schräg und überwiegend lustig, nur wenig Text.

**Mein Eindruck:**
Jeder, der gern ohne allzu viel zu lesen witzig unterhalten werden will, ohne gleich zu einem Comicheft zu greifen, der ist mit diesem Buch gut bedient. Wenig Text, bunte Grafiken, viel zu lachen. Vieles ist einfach nur witzig, anderes sorgt für einen Upps-Ertappt- bzw. Wiedererkennungs-Moment, manches ist vielleicht nicht ganz so der Brüller. Aber das ist ja immer abhängig vom Humor des Lesenden. Es ist auf jeden Fall eine geballte Sammlung meist lustiger Darstellungen, die Spaß macht, schnell gelesen ist und sich, was ich keinesfalls abwertend meine, perfekt als Klo-Lektüre eignet. Wer solch Büchlein auf dem Gäste-WC stehen hat, sorgt garantiert für erheiterte, gut gelaunte Besucher. Für die kurzweilige Unterhaltung zwischendurch, zum Kichern, Prusten und laut Lachen. Ich find´s witzig und auch einfach mal was anderes. Sehr gute 4/5 Sterne und eine Empfehlung für diejenigen, die über sich selbst lachen können. Denn wie gesagt: man erkennt sich in einigen Grafiken wirklich selbst wieder.

Bewertung vom 01.05.2025
Grahame, Kenneth

Wind in den Weiden


ausgezeichnet

Charmanter englischer Kinderbuchklassiker mit zauberhaften Bildern

**Inhaltsangabe Verlag:**
Ein Klassiker der englischen Kinderliteratur
Wind in den Weiden ist ein Klassiker der englischen Kinderliteratur. Seine Hauptpersonen, vier liebenswerte vierfüßige Gentlemen, haben schon Generationen von jungen und älteren Leserinnen und Lesern zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken gebracht - denn das, was Ratte, Maulwurf, Kröterich und Dachs so alles widerfährt, trägt oft sehr menschliche Züge. Und dennoch, auch wenn Dachs und Maulwurf in Höhlen hausen, die mit Mini-Menschenmöbeln ausgestattet sind, entspricht ihr Leben der Natur der Tiere. Sie leben in Freiheit, folgen dem Lauf des Jahres, vernehmen den Ruf der Heimat und sind glücklich, wenn sie beides haben: die Sicherheit des angestammten Baus und die unerschütterliche Treue ihrer Freunde. Mit wunderschönen Illustrationen von Eric Kincaid.

**Meine Inhaltsangabe:**
Als Maulwurf eines Frühlings die Nase aus seinem Bau steckt, wird seine Abenteuerlust entfacht. Er streift durch die Landschaft und trifft schließlich Wasserratte. Beide freunden sich an und Maulwurf lebt fortan bei ihr im Haus. Diese stellt ihm ihre anderen Freunde vor: Otter, Dachs und Kröte. So beginnt die Geschichte einer Freundschaft, die ihresgleichen sucht. Kröte, sehr reich und von sich eingenommen, will immer die neuesten Automobile besitzen und nimmt dabei keine Rücksicht auf irgendwen. Seine Freunde wollen ihn von dieser Sucht befreien, doch Kröte findet einen Weg, ihnen zu entkommen. Und landet prompt im Gefängnis. Ihm gelingt es zu fliehen, doch auf dem Weg nach Hause stößt er so manch einem mit seiner eingebildeten, großspurigen Art vor den Kopf. In der Zwischenzeit wird sein Haus von Hermelinen und Wieseln besetzt. Als Kröte bei seinen Freunden in den Weiden ankommt und er davon hört, wird er traurig und auch ein bisschen demütig. Die Tiere setzen sich zum Ziel, das Haus von Kröte zurück zu gewinnen und schmieden einen Plan.

Erster Satz: »Der Maulwurf hatte den ganzen Morgen schwer geschuftet und in seinem kleinen Heim Frühjahrsputz gehalten.«

**Mein Eindruck:**
Das Buch besticht schon allein durch seine so wunderschönen Zeichnungen. Diese sind herrlich detailliert und künstlerisch absolut gekonnt. Man kann sich gar nicht daran satt sehen. Die Geschichte selbst bietet viel Abwechslung, schon allein wegen der sehr unterschiedlichen Charaktere der Tiere. Wie sie zusammenstehen, sich aber auch die Meinung sagen und Unschöne Dinge aussprechen, ist hier wunderbar verpackt und macht deutlich, dass eine Freundschaft nur dann eine echte Freundschaft ist, wenn man dem anderen auch mal sagen darf, was einem nicht gefällt und sie trotzdem unvermindert andauert. Die Geschichte ist aus dem Jahr 1908, also wirklich ein Klassiker und so ist auch die Sprache deutlich anders, als das in den heutigen Kinderbüchern ist. Feiner, ausgeprägter, verschnörkelter, klassischer und sicherlich auch schwieriger und ja, wenn man so will politisch auch nicht mehr wirklich korrekt. Das schmälert den Lesegenuss aber keineswegs, sondern bietet beim Vorlesen oder Gemeinsamlesen mit den Kindern vielmehr ordentlich Gesprächsstoff.
Für mich ist Wind in den Weiden eine Kindheitserinnerung und einfach nur zauberhaft, woran sicher auch die so schönen Illustrationen Schuld sind. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 30.04.2025
Costello, Matthew;Richards, Neil

Letzter Zug nach London / Cherringham Bd.5 (MP3-CD)


sehr gut

Kasperletheater und späte Rache

**Inhaltsangabe Verlag:**
Die Bewohner von Cherringham sind am Boden zerstört. Otto Brendl, der nette alte Herr, der jeden Sommer das Kasperletheater für die Kinder veranstaltete, stirbt an einem Herzinfarkt. Doch schon bald stolpert Jack über ein paar Ungereimtheiten: War Otto wirklich der nette alte Herr von nebenan? Und steckt vielleicht mehr hinter dem Herzinfarkt? Jack und Sarah befinden sich auf der Spur eines besonders unheimlichen Mörders. Zusammen erkennen sie, dass es nicht nur eine Art von Gerechtigkeit gibt.

**Meine Inhaltsangabe:**
Otto Brendl, von den Kindern geliebt und im Dorf anerkannt, stirbt während des Schul-Sommerfestes an einem Herzinfarkt. Tragisch, aber in dem fortgeschrittenen Alter des Senioren auch nicht wirklich verwunderlich. Jack und Sarah werden von der Schuldirektorin gebeten, Ottos Puppensammlung in dessen Haus zu bringen, damit alles seinen Gang gehen kann. Doch dann werden Puppen gestohlen, Jack deckt Ungereimtheiten auf und stößt auf Spuren aus der Vergangenheit, die ein ganz anderes Licht auf den angeblichen Herztod werfen. Und auf Otto Brendl, der vielleicht doch kein so netter Mensch war, wie er alle glauben lassen wollte.

Erster Satz: »Otto Brendl schrak aus dem Schlaf.«

**Mein Eindruck:**
Das war mal ein wirklich interessanter Fall, weil er eine ganz andere Richtung eingenommen hat, die ich so gar nicht vorhergesehen habe. Inzwischen bin ich mit Jack, Sarah und den anderen Bewohnern von Cherringham ja doch schon einigermaßen vertraut und es ist nett, wieder dort zu sein und die beiden bei ihren Fällen zu begleiten. Ich mag es, dass sie kein Paar sind, sondern einfach nur sehr gute Freunde, die sich immer besser verstehen und aufeinander verlassen können. Ein Wohlfühlkrimi, der diesmal aber auch dunkle Momente hat und dessen Ende ich gefeiert habe (auch wenn es natürlich nicht richtig ist, wenn man das Recht in die eigenen Hände nimmt und für sich auslegt, wie man möchte). Mir hat es sehr gut gefallen, ich wurde gut unterhalten und vom Fortgang der Handlung überrascht. Sabina Godec macht wie immer einen hervorragenden Job und hat eine sehr angenehme Stimme. 4/5 Sterne. Band 6 liegt schon bereit und wartet darauf, von mir gehört zu werden.

Bewertung vom 27.04.2025
Harbison, Niall

Hope


ausgezeichnet

Wenn der Schutz von Straßenhunden das eigene Leben rettet

**Meine Inhaltsangabe:**
Niall Harbison wächst eigentlich behütet auf und hat trotzdem nur Blödsinn im Kopf, was ihm den Ruf eines „Problemkindes“ einbringt. Nirgendwo hält es ihn lange, viele Jobs folgen, einige Gründungen eigener Firmen und diverse Beziehungen. Aufgrund seiner Suchterkrankung (Alkohol, Zigaretten, Tabletten) schafft er es, alle Chancen zu vertun, die Abwärtsspirale scheint nicht aufzuhalten zu sein. Er beschließt, nach Thailand auszuwandern, doch auch dort suchen ihn seine Dämonen heim mit dem Ergebnis, dass er sich fast zu Tode säuft und auf der Intensivstation landet. Der Kampf um sein eigenes Leben, die Auseinandersetzung mit seinen Depressionen bringt ihn dazu, alles neu zu überdenken. Er beschließt, auf Ko Samui zu bleiben und sich um die dortigen Straßenhunde zu kümmern. Eine Aufgabe, die nicht leicht ist und ihn sehr herausfordert, die ihm aber den Sinn seines Lebens aufzeigt, ihn buchstäblich rettet und dabei hilft, dass er nun bereits seit fast fünf Jahren trocken ist.

Erster Satz: »Ich ging in die Hocke, um mir das winzige Wesen genauer anzusehen: Es war kaum noch lebendig, auch wenn sein heftiges Zittern deutlich zeigte, dass noch Leben in ihm steckte.«

**Mein Eindruck:**
Allein das erste Viertel des Buchs liest sich wie ein Spannungsroman und ich bewundere Niall Harbison für seine Ehrlichkeit und die schonungslose Schilderung seiner Sucht und was diese für Folgen hatte. Als es dann nach Ko Samui geht und das eigentliche Thema, die Rettung der Straßenhunde, beginnt, war ich völlig gefangen von den Schilderungen von Land und Leuten. Der Schreibstil ist bildhaft und ich konnte schon fast den Dschungel riechen und die Hunde bellen hören. Ich bin ein ausgesprochener Tierfreund und springe daher auf derartige Storys ohnehin schnell an. Sie gehen mir zu Herzen und unter die Haut. Das ist hier nicht anders. Neben ganz vielen glücklichen, wundervollen Szenen gibt es natürlich auch die traurigen, schmerzenden, die einem schon auch mal ein Tränchen abverlangen. Doch Niall Harbison schafft es, aus allem etwas Positives zu ziehen, er sieht in allem eine Chance, das Leben zu verbessern. Egal, ob für sich selbst oder die notleidenden Hunde. Und immer wieder gibt er den Lesenden Hoffnung, in dem er erwähnt, dass er es geschafft hat, trocken zu werden, sein Leben in den Griff zu kriegen und zu wissen, was im Leben wirklich zählt und es deswegen jeder schaffen kann. Manchmal muss man am Ende sein, um neu anfangen zu können und für sich zu wissen, was wichtig ist im Leben und auf was man verzichten kann. Ein Buch mit vielen Botschaften und absolut lesenswert und ein Autor, den man nur bewundern kann. Schön, dass es ihn gibt. Ich habe während des Lesens immer mal wieder auf seinen Instagram-Account nachgesehen, weil viele Hunde, von denen er schreibt, dort zu sehen sind. Das war ein echtes (Lese-)Erlebnis. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2025
Bohlmann, Sabine

Freunde finden für Anfänger / Willkommen bei den Grauses Bd.2


ausgezeichnet

Herrlich schräge Fortsetzung mit schöner Botschaft

**Inhaltsangabe Verlag:**
Die Grauses: witzig, schlau und unterhaltsam – ein herrliches Lesevergnügen für Klein und Groß
Freunde finden ist gar nicht so leicht. Und wenn man dann noch Grause heißt und Hörner hat, spitze Eckzähne oder gar unsichtbar ist, wird es noch komplizierter. Und noch viel komplizierter wird es, wenn man nur dreizehn Tage Zeit dafür hat und dies eine Anweisung vom Institut für andersartige Wesen ist. Zum Glück hat die Familie Grause bereits ihre kleine Nachbarin zur Freundin: Ottilie Schmidt. Sie wird sicher dafür sorgen, dass keiner in der Sackgasse Nummer 13 leer ausgeht. Aber was ist mit dem Kind in Nummer 3, auf dessen Hausdach auf einmal eine Krähe sitzt?
Ein neues Abenteuer der Familie Grause beginnt.

**Meine Inhaltsangabe:**
Das Institut für andersartige Wesen hat eine neue Aufgabe für die Familie Grause: innerhalb von 13 Tagen muss jeder von ihnen einen Freund gefunden haben, um sich weiter in der Menschenwelt zu integrieren. Leicht gesagt, wenn die Familie aus einem Waldschrat (Opa), einem Flaschengeist (Mutter), einem Felfe (= Mix aus Fee und Elf, Vater), einem Dilldapp mit Hörnern auf dem Kopf (Sohn Muh), einem Werwölfchen (Tochter Wolfi) und einem Gespenst (Tochter Husch) besteht, die allesamt vom normalen Menschenleben keine Ahnung haben. Gut das Nachbarskind Ottilie ihnen hilft. Auch wenn das alles andere als leicht ist und irgendwie so gar nicht zu klappen scheint. Und dann ist da auch noch der geheimnisvolle Neuzugang in der Straße.

Erster Satz: »Eine Krähe flog über die Dächer der kleinen Stadt Prülle.«

**Mein Eindruck:**
Band 1 hatte ich als Hörbuch und war hingerissen von dieser fantasievollen Idee und der schräghumorvollen Umsetzung. Man kann die Grauses allesamt einfach nur liebhaben, auch wenn sie echt anstrengend sein können. Diesmal geht es also darum, sich noch mehr in die Menschenwelt zu integrieren, Arbeit und Hobbies zu finden und natürlich Freunde. Der Weg dorthin ist so witzig und ich musste echt viel lachen. Ein absolut bunter Ideenregen prasselte da auf mich ein, der neben all der Komik, den schrägen Momenten, skurrilen Figuren und zum Brüllen komischen Szenen aber auch ganz viel Herzwärme und wichtige Botschaften im Gepäck hat. Es geht um nichts weniger als Akzeptanz, Toleranz, Ausgrenzung, Vorurteile und das Überwinden derselben. Und natürlich um Freundschaft und Familie.
Der Schreibstil ist herrlich flüssig und so gut zu lesen, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die vielen tollen s/w-Illustrationen, die sich über das ganze Buch verteilen, tragen das ihre dazu bei. Auf dem superschönen Cover sieht man übrigens Opa Grause, die drei Grause-Kinder, Hund (Wisch-)Mop und das neue Nachbarsmädchen. Ich liebe diese Reihe, weil sie einfach total schräg und fantasievoll und so witzig ist. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 21.04.2025
Tordasi, Kathrin

Birds of Paris - Der verborgene Turm / Vögel von Paris Bd.2


ausgezeichnet

Das magische Abenteuer geht hochspannend weiter

**Meine Inhaltsangabe:**
Léa fühlt sich wohl in ihrer neuen Heimat Paris, schließlich hat sie in der Federsucherband (Alex, Ari, Roux und Coralie) Freunde gefunden. Doch ihre Mutter will sie auf eine spezielle Schule schicken und meint auch noch, Léa damit eine Freude zu machen. Doch diese Schule und das, was sie vermittelt, ist völlig gegen das, was Léa mit ihren neuen Freunden kennengelernt hat. Doch die Kids haben einen Plan. Der ist aber hochgefährlich und die Vogelfänger ihnen immer auf den Fersen. Denn eins wollen alle: den geheimen Markt der Wunder finden.

Erster Satz: »Diese Stadt war ein Monster.«

**Mein Eindruck:**
Wieder einmal ein Cover, das einfach wunderschön ist. Genauso wie die s/w-Vignetten bei jedem Kapitelanfang. Auf der Rückseite sehen wir eine neue Figur und daher verrate ich wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass ein Faun diesmal eine Rolle spielt. Aber viel mehr zum Inhalt kann ich tatsächlich nicht verraten, weil jedes Wort eins zu viel wäre und ich euch ja den Lesespaß nicht nehmen möchte. Auf jeden Fall ist es wieder ein sehr rasantes und super spannendes Buch, ich reise mit den Kids quer durch Paris und gerate erneut in unterirdische Gewölbe und an andere Orte, die herrlich atmosphärisch sind. Dabei steht der Zusammenhalt der Kids wieder im Vordergrund und es ist so schön mitzuerleben, wie Léa, die eher unsicher ist und sich immer kleiner macht, als sie ist, aufgenommen und integriert wird. Da geht einem das Herz auf. Die Auseinandersetzungen mit den Vogelfängern sind nervenaufreibend, die magischen Ideen fantasievoll und bildhaft. Die jüngste Coralie schleicht sich irgendwie immer mehr in mein Herz, ich mag sie einfach total. Und Täuberich Piou natürlich auch. Ich erfahre zudem ein bisschen mehr über die Familiengeschichten der Kids, was zwar herzergreifend, aber auch perfekt fürs Verständnis der Geschichte ist. Von mir gibt es 5/5 Sterne, weil es einfach ein rundum supertolles Buch ist und ich es sehr gerne allen Fans von Magie und Abenteuern empfehle. Bitte möglichst der Reihe nach lesen, da man sonst zu viel vom Zusammenhang verpasst.

Bewertung vom 20.04.2025
Tudor, C. J.

Die Kolonie


ausgezeichnet

Alaska, Thriller, Mordermittlung, Vampire – passt das zusammen? Ja!

**Meine Inhaltsangabe:**
Barbara Atkins, Forensikerin am Institut für forensische Vampirforschung und Detektive bei der Polizei wird zu einer Mordermittlung in das abgelegene Nest Deadhart, Alaska beordert. Dort wurde ein Jung brutal ermordet, alles weist darauf hin, dass die Tat von einem aus der in der Nähe befindlichen Vampirkolonie begangen wurde. Brisant dabei: vor 25 Jahren hat ein in Deadhart nahezu identischer Mord schon für große Unruhen gesorgt. Die Bewohner fordern daher die Keulung der gesamten Kolonie. Doch Barbara möchte erst eindeutige Beweise finden, dass der Mörder tatsächlich ein Vampir war. Im Zuge ihrer Ermittlungen deckt sie unschöne Dinge aus der Vergangenheit auf und macht sich damit nicht gerade Freunde. Als dann weitere Morde geschehen ist klar: hier will jemand vermeiden, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Erster Satz: »Man konnte wirklich nicht behaupten, dass das Leben an Beau Grainger vorbeigegangen war.«

**Mein Eindruck:**
Das Cover sieht kalt und düster aus und genauso ist dieser Thriller auch. Vampire, die in Kolonien unter Menschen leben, die mit Anfeindungen leben müssen und für die es sogar gesetzliche Regelungen gibt ist doch mal echt eine ganz andere Herangehensweise an einen Vampirroman und ich bin begeistert davon. Die Mordfälle sind brutal, ebenso wie die Beschreibungen der Jagd auf Vampire, deren Keulung, des finanziell lohnenswerten Handels mit Vampir-Artefakten wie abgetrennte Köpfe, herausgerissene Zähne und alle möglichen anderen Körperteile sowie die Beschreibung der sog. Freudenhäuser, in denen Vampire derart missbraucht und misshandelt werden, dass es ein Gräuel ist. Ihr seht schon: kein Buch für Zartbesaitete. Dafür aber ein sehr spannendes Buch mit einer Hauptakteurin, die ich sofort und bedingungslos mochte: Barbara. Übergewichtig, schlagfertig, traumatische Kindheit, sehr gut in ihrem Beruf und herrlich humorvoll. Sie bringt eine gewisse Portion Witz aber auch Wärme rein, was ich total mag. Das Setting ist durchgehend düster, kalt und extrem atmosphärisch und ich wundere mich, dass ich nachts keine Albträume davon hatte. Ein stimmungsvoller, fesselnder Vampir-Thriller, 5/5 Sterne.

Bewertung vom 19.04.2025
Malina, Tini

Mut und Marmelade


ausgezeichnet

Kater Püssen wächst unerwartet über sich hinaus

**Inhaltsangabe Verlag:**
Mut will gelernt sein
Püssen wäre so gerne mutig! Denn obwohl er ein Hexenkater ist, hat er schreckliche Angst im Dunkeln. Und vor Spinnen. Und schwindelfrei ist er auch nicht. Also bittet er die Hexe Tilda ihm mit einem Zaubertrunk zu helfen. Als Tilda ihn beauftragt tote Fliegen und Hagebutten zu besorgen, ist sich Püssen sicher: Die sind für seinen Mutigtrunk. Er zögert keine Sekunde und macht sich auf in den Wald. Er kann es kaum erwarten, endlich mutig zu werden! Und selbst als es zu dämmern beginnt, lässt er von seiner Suche nicht ab. Wenn das mal nicht mutig ist.
Eine Geschichte über den Mut, der im Verborgenen in uns schlummert

**Meine Inhaltsangabe:**
Hexenkater Püssen hat Angst im Dunkeln. Und vor Höhe. Und vor dem einen oder anderen auch noch. Er will doch aber so gerne mutig sein und bittet daher seine Hexe, ihm einen Mutigtrank zu brauen. Die schickt ihn daraufhin los, elf tote Fliegen und ein Säckchen Hagebutten zu holen. Die sind doch sicher für seinen Mutigtrank, also macht sich Püssen auf den Weg in den Wald. Die elf Fliegen findet er in einem Spinnennetz hooooch oben in einem Baum. Was soll´s, ist schließlich für seinen Trank, also hoch. Er bemerkt, dass es langsam dämmert im Wald. Aber die Hagebutten fehlen noch. Die braucht er unbedingt. Und so sucht er alles nötige zusammen, obwohl es nun schon sehr dunkel ist.

Erster Satz: »Das ist Püssen.«

**Mein Eindruck:**
Mich hat das Cover mal wieder gecatcht und so war klar: Mut und Marmelade muss ich haben. Beim ersten Blick ins Buch dachte ich erst: hm, die Zeichnungen sind doch recht einfach, fast kindlich und eigentlich nicht so mein Fall. Doch ich kann euch sagen: sie passen perfekt zur Geschichte und gefallen mir inzwischen sogar sehr gut (ich liebe vor allem das Bild, auf dem Püssen vom Baum springt, darüber könnte ich mich jedes Mal beömmeln). Die Story, ganz aufs Wesentliche reduziert und schön kindgerecht, ist eine lustige, spannende Bilderbuchgeschichte, die sich rund ums Thema Mut dreht. Aber nicht im Hauruck verfahren und jetzt sind wir alle mutig wie die Löwen, sondern eher leise. Denn Püssen ist so auf seinen Mutigtrank fixiert und auf seinen Wunsch, endlich keine Angst mehr zu haben, dass er gar nicht mitkriegt, wie mutig er schon ist! Als seine Hexe ihm das am Ende sagt, fällt es ihm erst auf und er weiß nun, dass man Mut lernen kann. Stück für Stück, einen Schritt nach dem anderen. Ich mag die Geschichte, ich mag die Zeichnungen und natürlich liebe ich Püssen! Einfach rundum ein gelungenes Buch zum gemeinsam Lesen, Entdecken und drüber Sprechen! 5/5 Sterne.

Bewertung vom 18.04.2025
Dieken, Svenja;Schwager & Steinlein Verlag

Mein magisches Soundbuch: Schnuffi und der Zauberknochen


sehr gut

Magisches Soundbuch schon für die ganz Kleinen

**Inhaltsangabe Verlag:**
Magie zum Anfassen und Hören – Interaktiver Spaß für kleine Zauberinnen und Zauberer!
Entdecke die zauberhafte Welt von Hofhund Schnuffi und seiner neuen, funkelnden Entdeckung – dem Zauberknochen!
„Hatschi!“, nießt die kleine Fee Pixie und magischer Feenstaub rieselt zur Erde – genau auf den Knochen von Hofhund Schnuffi. Vorsichtig schnuppert Schnuffi an dem leuchtenden Knochen und beißt hinein. Wusch! macht es laut und der Knochen beginnt zu funkeln und zu glitzern! … und schon beginnt ein ereignisreicher Tag voller Zauberei auf dem Bauernhof.
Was erwartet dich in diesem Buch?
• Magische Momente mit Soundeffekten: Halte den Zauberknochen über die magischen Sterne auf den Innenseiten und wie von Zauberhand erklingen Melodien und tierische Geräusche.
• Ein spannendes Abenteuer auf dem Bauernhof: Schnapp dir den Zauberknochen und hilf mit, wenn Schnuffi für Ziege Zoe eine Brücke zaubert oder das kleine Ferkel Freddie aus dem Zaun befreit!
• Finde Fee Pixie: Kannst du die kleine Fee auf den Innenseiten entdecken? Aus der Ferne hat sie Hund Schnuffi immer Blick.
• Auf jeder Seite werden die Kinder aktiv in die Handlung miteinbezogen und so deren Wahrnehmung, Feinmotorik und Interaktion geschult.
Rundum ein interaktives Bucherlebnis, das alle Sinne anspricht und Groß und Klein zum Staunen bringt. Das perfekte Geschenk für alle Kindergartenkinder!

**Meine Inhaltsangabe:**
Fee Pixie verzaubert versehentlich den Knochen von Hofhund Schnuffi. Immer, wenn er in ihn hineinbeißt, funkelt und glitzert der Knochen, was er den anderen Hoftieren unbedingt zeigen muss. Bei allen Tieren, bei denen Schnuffi vorbeikommt, steckt immer eins in Schwierigkeiten und Schnuffi denkt sich: wozu hat man denn einen Zauberknochen! Mit einem kräftigen Biss in diesen schafft er es, die Tiere aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Und der kleine Leser hilft Schnuffi, in dem er den Zauberknochen an den magischen Punkt hält. Dabei ertönt immer eine kleiner Zaubersound und danach das Geräusch des jeweiligen Tieres.

Erster Satz: »“Hatschi!“ Die kleine Fee Pixie muss niesen und wirbelt durch die Luft.«

**Mein Eindruck:**
Auf fünf Doppelseiten können die kleinen Lesenden Hund Schnuffi dabei helfen, die anderen Hoftiere aus ihren kleinen Notlagen zu befreien. Dafür berühren sie mit dem magischen Knochen den magischen Punkt auf der jeweiligen Seite. Es ertönt ein kleiner Zaubersound und danach, je nachdem wo man sich gerade befindet, Hundegebell, Schweingrunzen, Hühnergegacker, Ziegengemecker oder Kuhmuhen. Die Tiergeräusche sind realistisch, was ich sehr gut finde. Die Pappseiten sind stabil und haben abgerundete Ecken. Auf der Rückseite ist das Batteriefach (die ist austauschbar) mit An- und Ausschalter. Der Zauberknochen ist vorne im Cover eingelassen und sitzt dort ziemlich sicher, kann also nicht einfach rausfallen. Er hat auf der einen Seite oben einen Kreis mit Stern, den man an das Pendant im Buch halten muss, damit die Melodie und das Tiergeräusch zu hören sind. Es ist ein Mitmachbuch für die ganz Kleinen, die dabei Motorik, Wahrnehmung, Interaktion üben können, aber auch Tiergeräusche kennenlernen. Zudem lernen sie auch kennen, was Hilfsbereitschaft ist. Ich hätte mir gewünscht, dass nach der jeweiligen Hilfsaktion noch eine Seite gewesen wäre, auf der man sehen kann, wie die Tiere nun wieder glücklich sind, also quasi das Ergebnis des Helfens. Das fehlt hier leider. Es ist dennoch ein süßes Buch mit bunten Bildern, auf denen man viel gemeinsam entdecken und z.B. auch Fee Pixie suchen kann. 4/5 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2025
Freemantle, Britta

Einfach anders grün


ausgezeichnet

Von Frankfurter Würstchen und Bier zu Haggis und Tee

**Meine Inhaltsangabe:**
In 15 Kapiteln schreibt die Autorin von den Anfängen ihrer Liebe zu England über den Sprung, auch wirklich dorthin auszuwandern bis hin zur Rückkehr nach Deutschland. Dabei wird nahezu alles beleuchtet: Kulinarik, TV, Beruf, Humor, britische Höflichkeit, Gesundheitssystem, Verkehr, Feiern und Urlaub, Wahrzeichen und Brexit.

Erster Satz: »Die deutsche Sprache ist die unangefochtene Königin der zusammengesetzten Substantive.«

**Mein Eindruck:**
Ob es an meiner eigenen Liebe zu England liegt oder an dem überaus unterhaltsamen, kurzweiligen und sehr gut zu lesenden Schreibstil der Autorin, kann ich gar nicht sagen, aber ich habe das Buch verschlungen! Das sagt ja eigentlich schon alles, oder? Aber natürlich begründe ich das noch etwas ausführlicher. Britta Freemantle gewährt einen wunderbar detailreichen, aber niemals langweiligen Einblick in ihre Entscheidung, 20 Jahre ihres Lebens ins England zu verbringen. Dabei nimmt sie sich selbst nicht ernst, sondern betrachtet alles mit einem neugierigen, lachenden, selbstkritischen Auge, was mir sehr gut gefallen hat. Sei es das manchmal gewöhnungsbedürftige Essen der Engländer oder deren Sinn für schwarzen, trockenen Humor oder auch die Vor- und Nachteile des Gesundheitssystems sowie das gewöhnungsbedürftige Verständnis der Engländer für Urlaub, hier kommt das alles aufs Tapet und noch viel mehr. Gefallen haben mir auch die Anfänge, die Anekdoten, in denen Britta sich in dem neuen Land erst mal zurecht finden musste, die Sprache richtig lernen, Anschluss und Arbeit finden und wie sie das gemeistert hat. Ich habe mich köstlich amüsiert und fühlte mich durchweg richtig gut unterhalten. Dank des lebendigen, bildhaften Schreibstils konnte ich alles deutlich vor mir sehen. Große Empfehlung für alle, die England, Reisen, Humor und kurzweilige Unterhaltung mögen. 5/5 Sterne.