Benutzer
Benutzername: 
Jazz

Bewertungen

Insgesamt 652 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2024
Käppler, Juliane

Love Me Like It's Yesterday


sehr gut

Der Roman ist innovativ und überzeugt mit sehr kreativen Charakteren. Juno, die sich nach einem Schock in ihrem Leben der technologischen Welt abgewandt hat und nur noch analog lebt, lernt in durch ihre Arbeit als Möbelrestauratorin Taro kennen, der als Lovecoach auf Youtube mit der Mission unterwegs ist, Junos Herz zu erobern.

Der Roman lässt sich flüssig lesen. In der Mitte hatte ich eine kurze Leseflaute, da es mir etwas zu sehr um Nebenhandlungen mit vielen weiteren Charakteren ging, dafür kam mir dann leider das Ende für beide etwas zu voreilig und abrupt. Da hätte ich mir gerne etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, wie es mit beiden weitergeht, aber eventuell tauchen beide Charaktere ja in einem Folgeband wieder auf...

Der Roman punktet mit viel situationsbedingtem Humor, aber auch Tiefe hinsichtlich Influencer und hinreißender Romantik. Ich habe viele wunderbare Orte Leipzigs und der Umgebung recherchiert und kennengelernt. So habe ich mich in so einige Sehenswürdigkeiten verliebt und ein Trip in die Stadt ist auf jeden Fall auf meiner to travel Liste gelandet. Die Charaktere sind teils etwas sehr überzeichnet, wenn ich da an eine Nachbarin denke, die es mit ihrer adligen Herkunft etwas zu ernst nimmt, aber eventuell sogar realistisch von Käppler...? Juno ist herzerwärmend eigensinnig mit ihrer endlosen Liebe zu Wortneuschöpfungen und Taro auf jeden Fall der süße Nachbar von nebenan, den ich gerne hätte.

Wer sich für die Thematik mehr offline zu leben interessiert, dem empfehle ich den Roman sehr gerne. Ich versuche seit dem Lesen ebenfalls mehr auf das Handy zu verzichten und mehr in der realen Welt zu leben.

Bewertung vom 14.11.2024
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


gut

Nachdem Pi mal Daumen so ein Hype wurde, habe ich gerne zugegriffen ohne große Erwartungen. Mathematik hat mich nach der vierten Klasse nicht mehr interessiert, genauso sahen meine Noten dann auch aus. Im Job brauche ich auch nicht mehr als das. Aber das reicht auch schon sehr, um den Roman zu verstehen. Es geht um einen 17-jährigen Jungen, der außergewöhnlich ist und sich nicht mit seiner Familie stark verbunden fühlt und gleichzeitig traurig darüber ist, dass er so anders ist.

Im Studium nimmt er schließlich die ältere Studentin Moni als Schützling und vice versa auf. Während er sie in Mathematik unterstützt, ist sie dagegen eine Übermutter, die er nie hatte. Beide ergänzen sich gut. Der Roman ist ganz interessant. Bis zum Schluss, der mir etwas zu abstrus und unsinnig vorkam. Außerdem auch zu abgehakt. Insgesamt hat der Roman Potenzial. Mich hätte mehr über ihn mit seinen Marotten interessiert. Weitere Schwierigkeiten, die ihm sein Autismus, so schätze ich, wird nie aufgeklärt, im Leben aufbürden etc.

Bewertung vom 10.11.2024
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


gut

Am Himmel die Flüsse war mein erster Şafak Roman. Er ist poetisch und durch mehrere Charaktere aus verschiedenen Epochen miteinander verwoben. Da gibt es im 18. Jahrhundert Arthur, der aus einer armen Familie in Großbritannien stammt und durch Entdeckung seines Talents schnell in die Erforschung von antiken Schrifttafeln einsteigt. Daneben sind da Handlungen von einer Migrantin in Großbritannien im Jahr 2018, die inmitten ihrer Scheidung steckt und dennoch unglücklich ist und 2014, die kleine yezidische Nerin, die mit ihrer Großmutter vor den IS-Terroristen flieht...

Der Roman ist innovativ, poetisch und vermischt aktuelles mit interessanten Fakten aus der Vergangenheit. Man sollte sich für das Yezidentum interessieren. Die ganze Geschichte der Religionsgruppe wird hier ausführlich untergebracht. Mich konnte es aber leider nicht packen, da es mir etwas zu viel von Allem war. Weniger Konstruktion und Planung der Geschichte wäre hier besser gewesen. Das Buch eventuell einfach in zwei oder drei einzelne Geschichten zu packen, hätten mehr Spannung in meinen Augen versprochen.

Die Stimme der Sprecherin ist dabei aber angenehm. Man hört ihr gerne zu.

Bewertung vom 09.11.2024
Buchinger, Michael

Buchingers Kochbuch


gut

Ich kannte Buchinger bisher nicht, aber er wirkt extrem selbstbewusst, aber auch egozentrisch. Genauso muss man sich seine Kreationen vorstellen. Nach einer kurzen Einleitung mit etwas Biographie von ihm geht es in sechs Kapiteln zu verschiedenen Kategorien mit kreativen Rezepten wie "Klassischer Chipstoast". Ich würde das nicht unbedingt als Kochen bezeichnen, habe aber durch dieses Rezept auch gelernt, dass manche Menschen so etwas anscheinend essen. Das war eines der Rezepte, die ich nicht testen wollte. Generell ist er aber ein großer Fan von Chips, was mich bei seiner Figur tatsächlich etwas wundert. Er ist zudem dem amerikanischen Trend verfallen und verwendet in Deutschland unüblich, die Maßeinheiten in Cups, wobei sie aber auch immer in Gramm dazugeschrieben sind. Nach dem Chipsbeladenen ersten Kapitel geht es aber recht normal weiter mit in meinen Augen richtigen Rezepten, die man auch gerne nachkocht. Abgerundet wird es mit Drinks und Süßem. Insgesamt empfehle ich das Buch aber aufgrund der omnipräsenten Figur eher nur Fans.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2024
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


gut

Ich habe schon viele Cecilia Ahern Romane gelesen, daher hat es mich gefreut, dass sie ein neues Werk herausgebracht hat. In diesem geht es um Enya, eine Ärztin in Irland, die nachts auf dem Rückweg von einem Patientenbesuch auf einen überfahrenen Jungen trifft. Der Taxifahrer, der ihn gefunden hat, wird verdächtigt, beharrt aber darauf, es nicht gewesen zu sein. Enya dagegen ist erst einmal schockiert, da die Kleidung des Jungen der ihres Sohnes ähnelt...

Der Roman hat bis zum Schluss Potenzial gehabt. Am Anfang dachte ich, dass ich es schon gelöst habe und es ein stupider Liebesroman wird, weil die Protagonistin endlich bemerkt, was für einen Mann sie da verblendet geheiratet hat. Aber so war dem nicht. Es ging wirklich hauptsächlich um den Fall des überfahrenen Jungen. Die große Auflösung hat mich dann leider schwer enttäuscht und ich konnte nicht glauben, dass es wirklich darauf hinausgelaufen ist. Aber die 400 Seiten vorher sind für Fans sicherlich lesenswert.

Bewertung vom 09.11.2024
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


weniger gut

Der Roman ist sehr zäh und nur für hartgesottene Literaturfans zu empfehlen. Es geht um Julia, die mit Anfang 50 in einer Midlifecrisis steckt. Ihre beiden Kinder, langsam flügge. Sie will es nicht recht wahr haben, was aus ihnen geworden ist. Die Tochter hat sich dem anderen Ufer zugewendet und der Sohne eine Frau geschwängert. Sie ist in ihrer Ehe unglücklich, obwohl ihr Ehemann perfekt scheint. Dann trifft sie schicksalsartig eine alte Bekannte und alles ändert sich... In meinen Augen ist die Protagonistin interessant, wenn man sich in einer ähnlichne Lage befindet. In meinen Augen, deutlich jünger und nicht in solch einer Lage, war sie einfach nur undankbar. Daher war sie mir extrem unsympathisch. In einer Welt, in der die linke Politik immer mehr absurde Ideen feiert, finde ich die Probleme Julias wirklich absonderlich. Ich gehe schwer davon aus, dass ich einfach nicht die richtige Zielgruppe des Romans bin. Ich bin etwas stark enttäuscht, wie wichtig einer Person Sex sein kann, wenn alles andere so reibungslos läuft. Es handelte wirklich sehr viel nur um dieses Thema. Etwas mehr Vielfalt an Problemen wäre interessanter gewesen.

Bewertung vom 01.11.2024
Mustard, Jenny

Okaye Tage


schlecht

Der Roman klang nach dem Klappentext zu urteilen wirklich interessant. Und nachdem ich dieses Jahr von "Alles gut" vom Eichhorn Verlag so begeistert war, habe ich mich auf einen genauso intensiven und begeisternden Roman vorbereitet. Leider fielen meine Erwartungen schnell in den Keller, nachdem ich über die Kennenlerngeschichte hinaus war.

Der Anfang mit der Erzählung der beiden Protagonisten von ihrem Kennenlernen war noch ganz unterhaltsam und mit am spannendsten. Aber danach ging es nur noch darum, wie sie seitenweise komischen Geschlechtsverkehr miteinander hatten und stets planten, dass sie gezwungen sind, sich zu trennen, da sie zurück in ihre Heimat kehren muss.

Ich war ab 40 Seiten nur noch am Lesen, bei dem ich den Geist ausgeschaltet habe, weil es so belanglos und langweilig war. Keine Empfehlung. Nervig fand ich auch, dass gegendert wird und der Roman wirkte insgesamt etwas woke.

Bewertung vom 13.10.2024
Karim Khani, Behzad

Als wir Schwäne waren


sehr gut

Behzad Karim Khani schreibt in seinem neuen Werk über seine Erfahrungen in Deutschland. Er wirft Rückblicke in seine Kindheit und Jugend. Dabei erzählt er ungeschönt, was alles quasi schief gelaufen ist. Er teilt Kritik aus, ist aber dabei fair. Insgesamt gefällt mir, dass man auf jeden Fall bemerkt, dass er diesem Kreis durchbrechen konnte und nicht mehr in dieses Klischee passt. Ich finde es wichtig, dass man Migranten eine Stimme bietet, um diese Klischees zu durchbrechen und zu erkennen, dass es eben nur Klischees sind. Ich bin mir sicher, in zwanzig Jahren werden Syrer und Afghanen (hoffentlich) auch Stimmen bekommen und ihre Geschichten erzählen. Wir sollten alle einfach ein bisschen mehr zuhören und durch die Fehler von den früheren Migrationszügen lernen.

Er beschreibt ausführlich über sein Leben, wie er in Deutschland nie wirklich als vollwertiger Mensch akzeptiert wurde. Egal, in welcher Generation man schon hier lebt. Es wird immer der Italiener, Türke, Araber bleiben. Wenn man das nicht für immer für sich und seine Nachkommen akzeptieren will, ist klar, dass man da radikale Entscheidungen trifft, da er einfach unendlich enttäuscht worden ist. Von den Menschen, von der Regierung...

Das Buch ist ein kleines Mahnmal, was derzeit in Deutschland fatal läuft. Absolut zu empfehlen. Meiner Meinung nach hättees defintiv ein bisschen ausführlicher ausfallen können.

Bewertung vom 13.10.2024
Martin, Silke

Das Gruselkochbuch


sehr gut

In diesem Kochbuch gibt es zu vielen klassischen Gruselgeschichten der vergangenen Zeit Rezepte, die ungewöhnlich aussehen, aber durchaus alltagtauglich sind und auch schmecken. Die Zutaten sollte man in jedem großen Supermarkt finden. Manches ist dabei etwas speziell wie zum Beispiel Sepiatinte, die man in einem Rezept für die schwarze Färbung von Bandnudeln benötigt. Wenn man genau nach dem Kochbuch kochen mag, muss man das online bestellen, ich habe das aber eher als Gag aufgefasst und einfach meine Nudeln mit Bärclauch grün gefärbt. Ich koche gerne nach eigenem Geschmack und variiere daher gerne Rezepte udn nehme sie mehr als Inspriation. Insgesamt gibt es sehr viele Rezepte zu Fleisch und Fisch und außerdem sind in vielen auch Alkohol enthalten. Es gibt auch viele Desserts, sodass man für Halloweenpartys mit diesem Buch bestens ausgestattet ist und Halloween nun gerne kommen kann und man die Gäste mit interessanten Gerichten, die einen geschmacklich umhauen, sehr gerne beeindruckt.

Als cherry on top ist das Kochbuch zudem witzigerweise mit einem Farbschnitt versehen, was ich bei Kochbüchern noch nie hatte. Ich liebe den kleinen extra Zusatz an Showeffekt zum Gruseln.

Bewertung vom 13.10.2024
Ocker, Kim Nina

Tainted Dreams / Kingsbay Secrets Bd.1


sehr gut

In Tainted Dreams geht es um die toughe Selbstverteidigungstrainerin Charlotte, die von der superreichen Familie Newton für ihren Sohn Gideon als Personenschützerin engagiert wird. Um dies aber unauffällig zu tun, gibt sie sich als Assistentin aus. Charlotte ist zunächst überrascht über das Angebot, da sie bisher nie als Personenschützerin gearbeitet hat, kann dem Angebot aber nicht wiederstehen und zieht nach Miami. Die Beschreibungen Miamis waren absolut fantastisch. Man konnte förmlich die Bilder wie ein Film vor sich sehen und war genauso wie Charlotte über die Schönheit Miamis erstaunt und hingerissen. Stilistisch hat Ocker die Bildhaftigkeit der Beschreibungen wirklich perfektionalisiert.

Inhaltlich vermischt der Roman den klassischen Trope Enemies to Lovers mit dem Forced Proximity Trope. Ich fand es dabei zum Beispiel erfrischend, dass beide sehr lange auf der professionellen Ebene geblieben sind. Am besten fand ich, dass hier die Gender mal absolut umgedreht wurden und sie ihn beschützte. Sie war der starke Charakter, der mitdachte und die eigentliche Heldin in der Geschichte, er dagegen blieb klassischer in seiner Rolle als Millionärserben, der ohne Antrieb war.

Ich empfehle den Roman sehr gerne an alle Frauen, die eine Trilogie über eine sehr wohlhabende Familie in Miami lesen wollen. Der Roman ist nämlich nicht in sich geschlossen. Für das große Finale ist man am Ende von Band 1 absolut am Haken und kann es kaum erwarten, dass das neue Jahr anbricht, um Band 2 zu lesen, da es mit einem unglaublich spannenden Cliffhanger endet. So einige Handlungsstränge bleiben daher offen und werden hoffentlich alle in den weiteren Bänden logisch aufgelöst. Ich bin deshalb absolut gespannt auf die Fortsetzung!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.