Benutzer
Benutzername: 
Brombeere

Bewertungen

Insgesamt 245 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2025
Ryder, Jess

Die Villa


gut

teilweise unsympathisch und unlogisch

Worum geht es?
Vor Jahren starb bei dem Junggesellenabschied in Marbella die Braut - nun sind die anderen mehr oder weniger unfreiwillig erneut an den Ort des Geschehens gemeinsam zurückgekehrt. Denn die Vergangenheit will nicht ruhen.

Worum geht es wirklich?
Männer, Macht und Gefahr.

Lesenswert?
Bin ich eher zweigespalten. Positiv muss ich definitiv erwähnen, dass ich das Buch recht schnell gelesen habe und schon neugierig war, wie das ganze aufgelöst werden wird.
Allerdings war es stellenweise skurril und die gesamte Grundvoraussetzung zum Start der Handlung wirkte absolut erzwungen und unlogisch.
Aus mehreren Sichtweisen erfährt man, was bei dem heutigen Zusammentreffen passiert und stückchenweise auch, wie das Wochenende damals verlaufen ist. Dabei war für mich keiner der beiden Handlungsstränge logisch, sondern wirkte gekünstelt.
Die Figuren sind in beiden Zeitebenen eher alle unsympathisch, dauernd in einem Kampf untereinander und werden stellenweise übertrieben tussig geschildert - das hat mir alles nicht sonderlich zugesagt.
Es ergibt für mich größtenteils keinen Sinn, wie die Frauen agieren und bei wem sie Vertrauen suchen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass überhaupt eine Darstellung existiert, dass Frauen wirklich miteinander ehrlich befreundet sein können. Auch die Reaktionen auf Ereignisse oder das Ausbleiben von Reaktionen wirkt befremdlich.
Während für mich Richtung Ende erst Spannung aufkam, habe ich von anderen Leser*innen gehört, die den ersten Part als spannender empfunden haben - dies scheint wirklich sehr individuell zu sein.
Sprachlich (Übersetzung Matthias Frings) ist mir nichts besonderes aufgefallen, ab und zu waren Anführungszeichen nicht sauber geöffnet und geschlossen, was man sicher hätte vermeiden können mit gutem Korrektorat.
Grundsätzlich konnten mich Figuren und Handlung nicht überzeugen, ich habe mich aber mehrere Abends trotzdem gut unterhalten gefühlt. Daher war die Lektüre schlussendlich doch lohnenswert. Als kleinen spannenden Snack kann man durchaus Gefallen an diesem Buch finden.

Bewertung vom 27.02.2025
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


sehr gut

ein toller Reihenauftakt

Worum geht es?
Die Mitternachtsdiebin Loulie verkauft illegale magische Dschinn-Gegenstände, in einer Welt in der Dschinn gejagt werden und sie dennoch einen als heimlichen Begleiter bei sich hat. Durch mehrere Zufälle sieht sie sich plötzlich gezwungen, mit einer Gruppe auf die Suche nach einer magischen Lampe zu gehen. Doch die Wüste ist voller Gefahren und die Gruppe bietet keine Sicherheit.

Worum geht es wirklich?
Verrat, Sand und Kraft.

Lesenswert?
Ja, habe ich wirklich gerne gelesen. Hierbei handelt es sich um den ersten Band einer Reihe.
Loulie und der Dschinn Qadir stehen im Mittelpunkt der Erzählung, jedoch gibt es auch andere Erzählstimmen, die für mich eher nebensächlich waren.
Loulie ist eine starke und eigenständige Protagonistin, die voller Gefühle und Schmerz steckt und nicht aufgibt. Aber auch die anderen Figuren sind ganz spannend und facettenreich, sie sind keine perfekten Protagonist*innen, sondern handeln auch mal unklug.
Die realistische Gestaltung von Menschen und die tolle Welt in die die Autorin einen hier entführt, konnten mich definitiv überzeugen.
Auch sprachlich (Übersetzung Urban Hofstetter) ist dieses Buch gelungen und macht Spaß beim Lesen!
Es gibt einen großen Plot (die Suche nach der verlorenen Lampe) und darum herum winden sich allerhand andere Probleme und Handlungsstränge. Manchmal war der rote Faden hier nicht ganz greifbar. Wird aber stets wiedergefunden.
Jetzt könnte man meinen, dass eine Handlung in der Wüste langweilig sein könnte, aber das ist sie absolut nicht. Er ist sehr stimmungsvoll und auch gefährlich und düster an vielen Stellen. Manchmal auch erschreckend und schmerzhaft, dafür teilweise gewaltig.
Die Welt ist dauerhaft erfüllt von leichter Magie, trotzdem bleiben reale Probleme bestehen.
Wie die Reisegruppe nach und nach miteinander umgeht und sich die Figuren entwickeln, war für mich stimmig und weder zu schnell noch zu langsam. Liebe Und Gefühle spielen für die Figuren eine Rolle, jedoch ist dies eine reine Nebenhandlung. Das Buch ist keine Romantasy.
Mir gefällt sehr gut, wie die Autorin Mythen und Legenden in die Handlung aufnimmt, wie sie die Dschinn und ihre Magie beschreibt und wie lebhaft einfach alles wirkt. Man kann sich beim Lesen so viel genau vorstellen.
Richtig gut und lesenswert, interessanter Reihenauftakt, dessen Folgebände ich definitiv verfolgen werde!

Bewertung vom 16.02.2025
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


sehr gut

geheimnisvolle Künstlerin

Worum geht es?
Vanessa Chapmans Kunst wird in einer Ausstellung gezeigt, doch die Nachricht eines Wissenschaftlers lässt die Organisatoren aufschrecken und alles hinterfragen, was man von Chapman zu wissen glaubte.

Worum geht es wirklich?
Eifersucht, Lösungen und Freiheit.

Lesenswert?
Ja, dieses Buch lässt sich ganz hervorragend inhalieren und innerhalb kürzester Zeit durchlesen.
Dafür sorgen nicht nur die angenehme Sprache (Übersetzung Birgit Schmitz) und die kurzen knackigen Kapitel, an deren Ende man direkt das nächste starten will, sondern auch die eingeschobenen Zeitungsartikel und Tagebucheinträge, die das ganze auflockern und verschiedene Blickwinkel bieten. Zusätzlich wird die Handlung von ein paar wenigen verschiedenen Personen erzählt.
Der Start in die Handlung beginnt richtig gut und zeigt schon, welche Art von Buch man hier erwarten kann. Es war immer wieder spannend, man erfährt nach und nach mehr und ist sich dabei gar nicht so sicher, wie man die Figuren einordnen kann. Alle Beteiligten sind eher unstet, auch nicht gerade Sympathieträger und je nach Handlungsfortschritt mochte ich die Personen mehr oder weniger.
Das hat sich bis zum Schluss gezogen und hat einen öfters ratlos zurückgelassen, da man sich auf keine Seite schlagen konnte.
Teilweise wird dieses Buch als Thriller beschrieben, ich würde es eher als Spannungsroman bezeichnen.
Für mich war konstant genug Spannung da, um mich gut durch die Handlung zu führen und mein Interesse an der Auflösung und Erklärung eigentlich von Anfang an vorhanden.
Zwischendrin hat mich die wiederholte negative Beschreibungen von älteren Frauenkörpern gestört, aber das ergibt im Rahmen der Handlung durchaus Sinn.
Es war mein erstes Buch der Autorin, wird aber nicht mein letztes sein!

Bewertung vom 16.02.2025
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


sehr gut

Worum geht es?
Eine Freundesclique trifft sich nach Jahren wieder um gemeinsam ein Krimidinner zu spielen. Sie kommen das erste Mal beisammen, seit ihre gemeinsame Freundin unter ungeklärten Umständen verschwunden ist. Geht es bei dem Spiel wirklich nur um das Spiel?

Worum geht es wirklich?
Eifersucht, Schuld und Misstrauen.

Lesenswert?
Ja, auch das neue Buch der Autorin hat mich richtig gepackt. Das Setting ist auf jeden Fall gut und der Fokus liegt sehr auf den Protagonist*innen.
Damals waren sie also sechs Freund*innen, dann ist eine von ihnen verschwunden und die übrigen sind nicht mehr in dieser Konstellation zusammen gekommen. Die Figuren sind interessant und lange Zeit schwer zu durchschauen. Öfters einmal hatte ich eine Theorie, die sich dann später doch als Fehlschluss herausstellte.
Eigentlich möchten sie zusammen das Spiel spielen, aber nach kurzer Zeit stehen die damaligen Ereignisse im Mittelpunkt und so wie die Spielfiguren sich untereinander nicht trauen, so ergeht es auch den echten Personen. Denn Marias Verschwinden ist noch immer ungeklärt.
Obwohl man ja nur wenige Figuren in dieser Geschichte hat, kann man dennoch leicht verwirrt werden. Denn es gibt noch die Rollennamen der Dinner-Figuren und die reale Handlung wird von den verschiedenen Personen erzählt, sowohl damals als auch heute.
Trotzdem schafft die Autorin es, den Fokus zu halten und die Lesenden auch gut mitzunehmen.
An einigen Stellen habe ich die Personen als klischeehaft empfunden, aber spannend waren sie alle.
Sprachlich ist das Buch eine gute Wahl und das Cover ist stimmig zur Geschichte.
Ich mochte den Spannungsbogen und auch die falschen Fährten, auf die man gelockt wurde. Zum Ende hin war ich erst ein wenig unzufrieden mit der Erklärung, dann aber doch versöhnt und das Ende hat mich noch ein wenig beschäftigt.
Definitiv werde ich weitere Bücher dieser Autorin lesen und kann sie sehr ans Herz legen, wenn man spannende Bücher mit Figurenfokus mag!

Bewertung vom 16.02.2025
El-Mafaalani, Aladin;Kurtenbach, Sebastian;Strohmeier, Klaus Peter

Kinder - Minderheit ohne Schutz


sehr gut

Worum geht es?
Um die Situation von Kindern in unserer Gesellschaft und an wie vielen Stellen sie leider nicht mitgedacht werden, obwohl sie doch unsere Zukunft sind.

Worum geht es wirklich?
Vergessen, Verantwortung und Liebe.

Lesenswert?
Ja, das Buch ist sehr informativ und empfehlenswert, egal ob man selbst Kinder hat oder nicht.
Die Autoren beleuchten zum einen die Situation der Kinder in Deutschland im Bezug auf Familie, Schule (Bildung) und Umfeld. Anhand vieler Studien in deutschen Städten belegen sie ihre Aussagen und vermitteln so ein (hoffentlich) recht gutes Bild von der Lebensrealität.
Kinder haben keine eigene Stimme in unserer Gesellschaft und sind somit auf ihre Eltern oder andere Bezugspersonen angewiesen, die für sie einstehen.
Aber auch die Situation von Eltern ist natürlich nicht leicht, die es irgendwie schaffen sollen, Familie und eigene Arbeit unter einen Hut zu bekommen.
Besonders hat mich der Part interessiert, bei dem die Verfasser dieses Buches auf die Verantwortung in anderen Bereichen, wie etwa Kita und Schule eingehen und auch die Möglichkeit der Unterstützung durch Freundschaften und Nachbarschaften, sowie kommunale Angebote. Das gleicht natürlich nicht aus, was politisch übersehen wird, aber bietet dennoch ganz konkrete Punkte, bei denen man für Kinder einstehen kann, auch wenn es nicht die eigenen sind.
Sprachlich habe ich das Buch als gut lesbar empfunden, dennoch ist die Sprache ein wenig anspruchsvoll und nicht immer einfach.
Ich habe aus diesem Buch auf jeden Fall mitgenommen, wie bestimmte gesellschaftliche Situationen entstehen, wie man auch persönlich etwas verbessern kann und warum Kinder viel mehr mitgedacht werden sollten.
Wie eingangs erwähnt ist das Buch für alle geeignet, vielleicht aber gerade für Menschen ohne (kleine) Kinder.

Bewertung vom 31.01.2025
Barnhill, Kelly

When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen


sehr gut

female rage

Worum geht es?
In den 50er Jahren finden spontane Drachenwandlungen statt und viele Hausfrauen und Mütter verwandeln sich, bringen damit alles ins Wanken.

Worum geht es wirklich?
Sehnsucht, Familie und Wut.

Lesenswert?
Ja, ein aufregender und auch aufwühlender Roman. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, Alex Green, die man auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleitet. Sie lebt in einer Familie, in der der Vater das Sagen hat und trotzdem kaum greifbar ist. Ihre Mutter ist ebenfalls aus anderen Gründen kaum anwesend und Tante Marla, für Alex eine Vorbildfunktion und eine Frau zu der sie aufschauen kann, bleibt ebenfalls nicht dauerhaft an Alex’ Seite.
Die Last auf der Protagonistin ist unglaublich groß, da sie früh Verantwortung tragen muss und zeitgleich eine Kultur des Schweigens herrscht und Neugierde unterbunden wird.
Alex muss ihren eigenen Weg finden, was ihr trotz Aufmüpfigkeit und eigenem Willen erstaunlich gut in dieser Welt gelingt.
Sprachlich hat mir dieses Werk gut gefallen (Übersetzung Isabelle Gore) und das Cover ist ein richtiger Hingucker.
Zu Beginn konnte ich dieses Buch gar nicht so richtig einordnen, denn es ist historisch und fantastisch zu gleich und es hat einige Seiten gebraucht, bis ich voll in die Handlung eintauchen konnte.
Protagonistin Alex hat mir sehr imponiert und ihr Weg ist auf jeden Fall spannend zu verfolgen. Gerade Tante Marla ist eine weitere Person, die mir positiv aufgefallen ist.
Die Handlung streckt sich über viele Jahre, da man Alex beim Erwachsenwerden begleitet. Umsetzung ist auf jeden Fall gelungen.
Zwischendrin gibt es auch einige eher cozy und wohlwollende Szenen, die die restliche Handlung abschwächen und einen schönen Gegenpart bilden.
Generell hat mir gut gefallen, wie viele Frauen hier im Mittelpunkt der Handlung stehen und was für eine große Rolle die weibliche Wut spielt.
Menschen, die aufgeschlossen gegenüber feministischer Fantasy sind, kann ich dieses Buch definitiv ans Herz legen. Gerade in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen, habe ich die Wut in diesem Buch als sehr bereichernd und aufbauend empfunden.

Bewertung vom 31.01.2025
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


gut

Leider nicht so gut wie erhofft.

Worum geht es?
Eine krebskranke Frau und ihr dementer Mann leben zusammen. Sie versucht ihre Krankheit zu verbergen aus Angst, was nur mit ihm werden soll. Beide blicken zurück auf ihr samisches Leben und was sie verloren haben.

Worum geht es wirklich?
Hilfe, Familie und Erinnerungen.

Lesenswert?
Nein, hat mich leider nicht so gepackt wie erwartet oder gehofft. Ich habe schon mehrere Bücher gelesen, die das samische Leben auch die Unterdrückung behandelt haben.
Bei dem Buch fand ich zwar die Protagonistin super sympathisch und die humorvollen Einschübe haben das ganze emotional und nahbar gemacht. Die alte Frau entdeckt nach ihrer Diagnose eine Telefonistin im iPhone ihres Mannes, mit dem sie sich ab und zu austauscht - nichts ahnend, dass es Sprachassistentin Siri ist. Marridja hat einfach so eine trockene Art, damit ist sie mir richtig ans Herz gewachsen und war ein sehr positiver Aspekt dieses Buches.
Auch ihr Umgang mit ihrem Ehemann Biera fand ich schön. Die Demenz wird hier gar nicht als ganz schlimmer Schicksalsschlag dargestellt. Viel mehr haben die beiden alten Menschen einander und kennen die Art der anderen Person gut.
Die große ganze Handlung, die Suche nach dem verlorenen Neffen bevor der eigene Tod einen ereilt, aber in der Umsetzung eher schwach und nicht bewegend. Ich glaube ich hätte das Buch ohne Probleme abbrechen und zur Seite legen können.
Sprachlich (Übersetzung Susanne Dahmann) hat es mir wiederum gut gefallen.
Zusammenfassend gibt es also durchaus mehrere positive Aspekte, der Spannungsbogen und Handlungsverlauf hat mich aber nicht begeistern können und das Leseerlebnis wird bald vergessen sein.

Bewertung vom 19.01.2025
Graßhoff, Marie

Heart & Shadow / Die Chaos Chroniken Bd.1


ausgezeichnet

Worum geht es?
Eine Wächterin und eine Studentin erleben, wie geheimnisvolle gefährliche Tierwesen in ihre Stadt eindringen und das Leben in Gefahr bringen. Beide sind auf eigene Art und Weise in diese Situation involviert.

Worum geht es wirklich?
Freundschaft, Vertrauen und finstere Mächte.

Lesenswert?
Oh ja! Absolut! Ich bin von dieser Lektüre so begeistert und überzeugt.
Es gibt zwei Handlungsstränge, der eine begleitet die Wächterin Rah, der andere Studentin Shina. Beide Stränge bleiben sehr lange (ungewohnt lange) unverknüpft, was ich aber absolut nicht störend fand. Stattdessen folgt man diesen zwei sehr unterschiedlichen Frauen. Rah ist voller neutraler und beruhigender Energie und begibt sich auf die Suche, warum es plötzlich immer mehr chaotisch geladene Tierwesen gibt, die die Stadt heimsuchen. Shina hingegen befindet sich noch in Ausbildung, bekommt diese Veränderung nur am Rande mit und muss sich plötzlich für eine Seite entscheiden und alles auf eine Karte setzen.
Beide Figuren bekommen noch eine weitere Person an ihre Seite gestellt und beide Verbindungen fand ich äußert spannend und richtig gut gemacht.
Die beiden Frauen, ebenso auch die anderen Charaktere, haben viel Tiefe und sind nicht bedingungslos sympathisch oder unsympathisch.
Sprachlich sind Graßhoffs Bücher immer super, dieses hier bildet da keine Ausnahme. Auch kann man der Geschichte und den Szenen sehr gut folgen und sich vieles bildlich vorstellen.
Am meisten beeindruckt hat mich aber definitiv der Weltenbau. Die Handlung spielt in einer eher düsteren Gegend mit Kirschblüten und Zügen, die die Städte miteinander verbinden. Dabei werden die Themen manchmal dunkler, als man erwarten würde.
Ich habe immer das Gefühl, dass die Autorin diese Welten bis ins kleinste Detail zum Leben erweckt, dabei aber den lesenden Personen immer nur das zur Verfügung stellt, was man benötigt. Es gibt keine Erklärungen. Stattdessen existiert diese Welt einfach und man wird im richtigen Maße begleitet und durch die Handlung geführt. Ich liebe das, weil ich genau weiß, dass ich der Autorin beim Lesen vertrauen kann und dass sie weiß, was sie da tut.
Ich muss nie grübeln oder Unlogik entdecken.
Diese Fähigkeit in Zusammenspiel mit den beiden genialen Handlungssträngen hat mich einfach voll überzeugt und ich kann es gar nicht abwarten, dass endlich Band 2 erscheint! Große Empfehlung für richtig gute High Fantasy!

Bewertung vom 19.01.2025
Franssen, Sarah

What I eat in a day


gut

Was erwartet einen?
Ein kompletter Ernährungsplan für 14 Tage mit Frühstück, Mittagessen, Snack und Abendessen samt Rezepten und Informationen. Ziel ist eine Gewichtsabnahme.

Was habe ich bisher getestet?
Ich habe aus diesem Buch mehrere herzhafte Mittag- und Abendgerichte gekocht und einen süßen Snack.

Was gefällt mir gut / hat mich positiv überrascht?
Die Rezepte sind sehr übersichtlich und kurz gehalten. Je eine Seite mit Zutaten und Anleitung in wenigen Schritten. Diese sind verständlich und klar formuliert. Die Rezepte waren schnell zubereitet und das Ergebnis hat uns jedes Mal sehr gut geschmeckt. Sehr hilfreich sind auch die Einkaufslisten für die zwei Wochen, die man dann 1:1 so erwerben könnte, wenn man die Pläne der Autorin umsetzen möchte.

Was hat mir gefehlt?
Ich habe mehrere Kritikpunkte, warum ich das Buch nicht so gut wie erwartet finde. Zum einen ist es ein bisschen widersprüchlich, dass die Autorin erklärt, warum Kalorien sehr individuell sind und nicht immer ein Maßstab, dann aber einen Ernährungsplan mit teilweise 1300-1400 kcal erstellt - Was vermutlich für die allermeisten trotz Abnehmabsicht viel zu wenig ist. Dazu kommt, dass ich die Kalorienangabe pro Rezept absolut nicht nachvollziehen konnte. Es war weder die Summe aus den Zutaten noch die Summe aus der Hälfte der Zutaten. Ein weiterer Kritikpunkt: Bei manchen Rezepten wusste ich wirklich nicht, ob die nun für eine Person oder für zwei Menschen gedacht sind. Die Autorin spricht zwar davon, dass sie selbst gerne mit ihrem Mann gemeinsam zu Abend ist, aber sonst geht es immer darum, was sie selbst zu sich genommen hat. Hier hätte ich mir von Autorin oder Verlag mehr Klarheit gewünscht, denn so hinterlässt es einfach ein ungutes Gefühl, weil man sich auf die Angaben nicht verlassen kann.
Die dazugehörigen Bilder zeigen auch nicht die Mengen des Rezepts. Mal mehr, mal genau so viel. Mal mit zusätzlichen Beilagen, die nicht Bestandteil sind.
Viele Rezepte sind eher süß und Smoothies, Fruchtbowls und ähnliches stellen die Hälfte des Tages dar. Ebenso kommen viele light Produkte zum Einsatz.
Die Rezepte sind eher sommerlich hinsichtlich Zutaten, was daran liegen könnte, dass die Autorin nicht in Deutschland lebt.

Fazit:
Zum Abnehmen würde ich dieses Buch nicht verwenden wollen, weil man sich nicht auf die Kalorienangaben verlassen kann und der Tagesbedarf vermutlich viel zu gering eingeschätzt wurde. Wer eher herzhaft ist, wird hier ebenfalls nur begrenzt auf seine Kosten kommen.
Für den Sommer kann ich mir aber sehr gut einzelne Gerichte vorstellen zu kochen, weil mich die Testmahlzeiten geschmacklich überzeugt haben.

Bewertung vom 19.01.2025
Kingfisher, T.

Was die Nacht verschweigt: Die Fortsetzung von WAS DIE TOTEN BEWEGT - Eine packende und atmosphärische Erzählung in der Tradition von Edgar Allan Poe


sehr gut

Worum geht es?
Nachdem Alex Easton nur knapp dem Untergang des Hauses Usher entkommen ist, geht die Reise weiter in die Wälder von Gallizien in ein Haus im Walde. Auf den ersten Blick ist dort alles in Ordnung, aber die Einheimischen erzählen düstere Sagen von einer geheimnisvollen Kreatur, die die Menschen bei Nacht heimsucht.

Worum geht es wirklich?
Verschwiegenheit, Tatendrang und Hilflosigkeit.

Lesenswert?
Ja, auch wenn in dieser kurzen Geschichte gar nicht so unglaublich viel passiert. Hauptfigur Alex reist in Gesellschaft in das gallizische Waldhaus. Schon bald wird die Hilfe der Dorfbewohner*innen benötigt, was sich jedoch als eher schwer heraus stellt.
Alex fand ich als Figur erneut sehr unterhaltsam, was auch für die weiteren Personen gilt. Generell sind die meisten Figuren eher sympathisch und kleine humorvolle Situationen lockern das ganze auf.
Der sprachliche Aspekt, wie er in Band 1 ausgeführt wurde, findet im zweiten Band reduzierter statt. Allgemein lässt sich dieses Buch sehr gut lesen und gefiel mir auch sprachlich. An ein paar Stellen wirkt es jedoch nach nicht sauber gearbeiteter Übersetzung und verwechselten Pronomen. Hier hätte ich mir eine genauere Kontrolle gewünscht.
Das Cover ist wieder ein absolut schauriger Hingucker, ebenso die kleinen Zeichnungen zwischen den Kapiteln. Ansonsten ist das Buch ingesamt aber weniger eklig als dies im ersten Band der Fall war. Lange Zeit ereignet sich nichts in diese Richtung. Später jedoch erzeugt die Mischung aus Grusel, Ekel und Ungewissheit einen schönen Spannungsbogen.
Mir gefällt, an welchen Sagen sich Kingfisher hier bedient und die Stimmung, die hier erzeugt wird.
Ich kann das Buch empfehlen, auch wenn es mit Band 1 nicht wirklich viel gemeinsam hat. Bin gespannt, ob es noch einen weiteren Band geben wird. Auch diesen werde ich mit Sicherheit dann direkt lesen wollen!