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Annabell

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Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2025
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


schlecht

Enttäuschend
Mitten in der Nacht wird in der toskanischen Provinz ein Junge aufgegriffen. Er ist nackt und unterkühlt. Später erzählt er, dass er bei einem Fremden gewesen ist, aber entkommen konnte. Nur kurze Zeit später wird, in Verbindung mit einem Mord, ein weiterer Junge entführt. Es gibt keine Verbindung zwischen den beiden, nur dass sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Soll es Zufall gewesen sein? Wahrscheinlich nicht, doch warum sollten identische Kinder entführt werden? Die junge zielstrebige Ermittlerin Valentina Medici aus der Spezialeinheit von Rom wird in Bologna hinzugezogen. Bei ihren Ermittlungen stößt sie auf mehrere Cold Cases.

Der Klappentext und das düstere Cover haben vielversprechend geklungen. Ich habe hier einen düsteren und atmosphärischen Thriller in der Toskana erwartet. Leider wurde ich sehr enttäuscht. Der Schreibstil war irgendwie langweilig und konnte mich absolut nicht fesseln. Daher fand ich es sehr schwierig einen Bezug zur Handlung zu finden, obwohl der Beginn auch noch recht vielversprechend war. Zwischenzeitlich gab es auch immer wieder Momente, wo ein Kick war und ich dachte jetzt kann es was werden, doch im nächsten Moment war es wieder vorbei und meine Gedanken schweiften wieder ab.

Die Charaktere waren für mich auch nicht greifbar. Es waren einfach nur Figuren, die in die Handlung gesetzt worden sind, aber ich konnte da kein Gesicht drin erkennen. Genauso wie bei den Handlungsorten, die recht farblos gewesen sind, sodass sich keine Atmosphäre aufbauen wollte.

Mein Fazit:
Das Ganze war also sehr zäh und farblos, sodass ich beschlossen habe das Buch abzubrechen. Mich hat es komplett enttäuscht, obwohl der Klappentext sehr vielversprechend geklungen hat. Ich weiß nicht ob ich es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuche zu lesen, aber aktuell kann ich keine Leseempfehlung geben.

Bewertung vom 12.01.2025
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone


ausgezeichnet

Sehr mitreißend

Wales um 1197: Die Fürstentochter Gwenllian ist eine Kämpferin. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie um die Unabhängigkeit und Einheit ihrer Heimat kämpfen. Doch nicht der Feind, die Normannen, ist die größte Bedrohung sonder die Rivalität unter ihren Brüdern. Sie muss sich entscheiden auf welcher Seite sie stehen will und geht eine Bündnisehe mit einem einflussreichen Krieger ein. Unter größter Gefahr gestehen sie sich ihre Liebe ein. Es stellt sich nur die Frage, ob ihre Liebe auch eine Chance hat solange kein Frieden herrscht.

Diesen historischen Roman fand ich sehr mitreißend geschrieben. Die Handlung war von Anfang bis Ende fesseldnd und packend. Es wurde nie langweilig und immer wenn man dachte, dass jetzt alles gut werden mag, wurde man wieder enttäuscht und es gab wieder ein neues Ereignis. Einige Stellen waren auch dabei, die mir sehr nahe gingen, sei es um die Liebesgeschichte von Gwenllian oder um Ereignisse in ihrer Familie. Da hatte ich manchmal sogar Tränen in den Augen, so herzzereißend war es auch geschrieben.

Die Hauptprotagonistin Gwenllian fand ich einfach großartig. Sie wurde als starke Frau mit einem starken eigenem Willen zu dieser damaligen Zeit dargestellt. Auch wenn es einige starke Frauen zu dieser Zeit schon gab, war es doch etwas ungewöhnlich für die Zeit. Sie hat aber wirklich darum gekämpft und ihren eigenen Willen durchgesetzt und sich nicht einfach mit irgendwelchen Bestimmungen abgefunden. Ihre Entwicklung, sowie die Konflikte innerhalb ihrer Familie, die sie im Verlauf der Handlung durchgemacht hat, hat mich komplett gefesselt.

Man hat gemerkt, dass hier der Hintergrund zu dieser Handlung aufwendig recherchiert worden ist und dann die wahren Begebenheiten mit Fiktion verwoben worden sind. Man hat es beim Lesen kaum gemerkt, was Fiktion und was wohl wahren Begebenheiten gewesen sein könnten. Die Recherchearbeit war sicherlich nicht einfach bei en ganzen Verflechtungen zwischen den damaligen Familienmitgliedern. Was ich etwas schwer fand waren die schwierigen Namen, erstmal die Aussprache und dann gab es mehrere Personen auch mit dem gleichen Namen, was früher durchaus üblich war.

Mein Fazit:
Ein mitreißender und fesselnder historischer Roman, der mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Ich wollte ihn gar nicht mehr aus der Hand legen. Daher von mir eine echte Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.01.2025
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.1


sehr gut

Ermittlungen am Campingplatz
Kaum hat sich der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus auf dem Campingplatz Himmelreich eingerichtet, muss er einen kleinen Hund retten, der auf einem SUP-Board im See treibt. Kupernikus zieht das Board ans Ufer und mit ihm eine Leiche, die unter dem Board festgeschnallt ist. So hat er seinen Ruhestand auf dem Campingplatz wohl nicht vorgestellt. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch für Kupernikus ist klar, dass die Beamten nicht sonderlich erfahren wirken. Für ihn ist klar, er muss selbst ermitteln. Denn wenn man etwas erfahren will, braucht man jemanden der sich im Mikrokomos "Campingplatz" gut auskennt. So nutzt der den kleinen Hund, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Unterstützt wird er bei seinen Ermittlungen von der im Ort lebenden weitgereisten Künstlerin Annabelle Schäfer.

"Mord im Himmelreich" ist der erste Band der neuen Wohlfühl-Krimi-Serie mit dem Hobby-Tatort-Ermittler Björn Kupernikus und der Künstlerin Annabelle Schäfer.

Man kommt sehr schnell durch die Seiten. Das Ganze wird sehr humorvoll und locker geschrieben, also ein Wohlfühlkrimi auf ganzer Länge. Manche Wortwitze waren mir manchmal etwas zu flach, aber es war im Gesamten doch sehr lustig.

Knapp auf der Hälfte fand ich es ein wenig in die Länge gezogen, da nicht wirklich etwas passiert. Kupernikus führt zwar seine Ermittlungen durch und begegnet sehr vielen Menschen, die ihm mal mehr mal weniger freundlich begegnen und als Leser:in wird man auch zum Miträtseln eingeladen, jedoch lässt er einen an seinen Ermittlungsergebnissen nicht teilhaben. So kommt die Auflösung um die Leiche unterm SUP etwas unschlüssig daher. Es ließ sich vorher nicht erahnen, dass der Weg möglicherweise in diese Richtung hätte führen können.

Mein Fazit:
Wirklich ein Wohlfühlkrimi auf ganzer Länge. Es ist flott und humorvoll, teilweise auch anzüglich daher geschrieben und ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt. Für mich eine schöne Lektüre für mal zwischendurch wenn man mal etwas leichtere Kost braucht.

Bewertung vom 29.12.2024
Conrath, Martin

Das 13. Opfer / Kohle, Stahl und Mord Bd.1


sehr gut

Vor gut 34 Jahren gab es in der Essener Zeche Ludwig V ein Grubenunglück bei dem 12 Bergleute, genannt das Wandernde Dutzend, verschüttet und nie gefunden worden sind. Das Bergwerk wurde nachdem stillgelegt und soll nun als Besucherzentrum hergerichtet werden. Bei den Arbeiten gab es erneut Erschütterungen und Wasser dringt durch einen Streb ein. Die beiden Arbeiter, unter ihm Werner Flemming, der damals zu den Geretteten zählte, konnten sich retten, stoßen jedoch dabei auf einen Knochenfund. Hauptkommissarin Elin Akay weiß sofort als der Notruf eingeht, dass das Wandernde Dutzend gefunden worden ist. Doch bei den 12 Skletten liegt noch ein weiteres Sklett. Der Schädel weißt einen Kopfschuss auf. Um wen handelt es sich bei dem 13. Opfer und wer ist für den Tod verantwortlich? Elin Akay ist sich sicher, dass der Täter unter den Bergleuten zu finden ist. Sie zieht ihre Freundin Jana Fäller, die forensische Psycholgin hinzu. Ihr Vater war damals bei dem Grubenunglück dabei und sie weiß wie man mit den Bergleuten sprechen muss. Bei ihren gemeinsamen Ermittlungen stoßen sie auf viele längst verborgenen Geheimnisse der Kumpel.

"Kohle, Stahl und Mord" ist der Auftakt in eine neue Krimireihe.

Mit einem flüssigen und bildgewandten Schreibstil wird man mit in die Bergbauwelt im Kohlenpott (Ruhrgebiet) genommen. Der Schauplatz mit dem Knochenfund in einem alten Stollen tief unter der Erde ist ein etwas außergewöhnliches Setting. Man bekommt beim Lesen sofort dort hineinversetzt und bekommt ein düsteres und beklemmendes Gefühl.

Die beiden Hauptcharaktere Elin Akay und Jana Fäller sowie auch die Nebencharaktere werden authentisch und lebendig dargestellt. Jana stand hier jedoch noch mehr im Fokus, was ihre private Geschichte anging, wodurch man viel von ihr erfahren hat. Elin stand dagegen noch etwas im Hintergrund. Da es sich hier jedoch um einen Reihenauftakt handelt, hoffe ich dass man in den Folgebänden noch mehr über sie erfährt und sie dadurch noch greifbarer wird.

Die Handlung beginnt von Anfang an mit Spannung. Viele Cliffhänger an den Kapitelenden und unerwartete Wendungen sorgten dafür, dass die Spannung hoch blieb. Mit vielen falschen Fährten hat der Autor es geschafft, dass man beim Miträtseln immer wieder auf dem Holzweg gelandet ist. Ich habe alles und jeden verdächtigt, wurde am Ende mit der schlüssigen Auflösung, mit der ich nicht gerechnet habe, jedoch noch überrascht.

Ganz nebenbei wurde in die Handlung auch noch etwas Lokalkolorit und viele interessante Informationen zum damaligen Bergbau eingewoben. Man hat hier gemerkt, dass das gut recherchiert bzw. aus eigenem Wissen erzählt worden ist, aber es wirkte nie überladen.

Mein Fazit:
Ein richtig spannender Krimi, der mich komplett gefesselt hat und ich immer weiterlesen wollte um die Auflösung zu wissen. Ein bisschen Luft nach oben ist noch. Die Auflösung den Krimifalls war schlüssig, jedoch waren für mich noch ein paar kleine Ungereimtheiten drin. Trotzdem eine klare Leseempfehlung und ich bin schon gespannt, wie es mit Elin & Jana weitergehen könnte.

Bewertung vom 26.12.2024
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt


ausgezeichnet

In einem einstigen Heim für schwererziehbare Jugendliche der DDR, welches längst verlassen ist, wird die Leiche eines Franzosen entdeckt. Dieser Fund wird zum ersten Fall des neu ins Leben gerufene Cold-Case-Team von Europol. Am Tatort wird für die beiden Hauptermittler Sophie Steinbach und David Martin etwas Schreckliches enthüllt. In einem zugemauerten Keller werden die Überreste etlicher Menschen gefunden. Das Team taucht tief in die Vergangenheit des ehemaligen Erziehungsheims ab und stößt dabei auf alte Stasi-Akten, die unaussprechliche Grausamkeiten des damaligen Regimes aufzeigen. Sophie geht zudem bei den Ermittlungen an ihre persönlichen Grenzen.

"Todeskeller" ist der Auftakt in eine neue Cold-Case-Reihe mit dem Ermittlerteam Sophie Steinbach und David Martin.

Das neugegründete Cold-Case-Team in Berlin musste sich ganz am Anfang erstmal kennenlernen. Man spürte auf Anhieb eine Sympathie zwischen allen Beteiligten und vor allem zwischen den beiden Hauptermittlern Sophie Steinbach und David Martin. Sie kannten sich vorher gar nicht und wurden praktisch ins kalte Wasser geworfen. Aber sie waren sich auf Anhieb sympathisch und harmonierten sowie ergänzten sich sehr gut. Mir waren die beiden sofort sympathisch und auch ihre persönliche Geschichte am Rande der Handlung war interessant. Dadurch wurden sie authentisch dargestellt und waren nicht einfach Figuren in der Handlung.

Die Handlung selbst war rasant, spannend und sehr fesselnd geschreiben. Es wurde hier ein aktueller Fall mit einem Cold-Case vermischt. Der Bezug zur ehemaligen DDR und den Jugendwerkheimen der Stasi wurde in die Handlung gut integriert. Beiläufig hat man hierüber noch ein paar interessante Infos darüber bekommen, wie es früher dort gewesen sein könnte. Ich fand es heftig wie es damals zuging es lässt einen beim Lesen eiskalt den Rücken runterlaufen. Die Handlungsorte wurden hier auch sehr gut detailliert dargestellt, dass man es sich bildlich vor Augen führen konnte.

Beim Lesen konnte man gut miträtseln. Das Puzzle wurde Stück für Stück zusammengesetzt. Man hat die ganze Zeit mitgefiebert was und wer hinter den vielen Leichen von damals und heute dahintersteckt. Bis zum Schluss fischte man ihm Trüben bis es dann ganz am Ende schlüssig aufgelöst worden ist.

Mein Fazit:
Ich habe diesen Thriller regelrecht verschlungen. Es hat mich von Anfang an gepackt und ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Das Team war mir auch sofort sympathisch und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fälle und wie sich die persönliche Geschichte von Sophie und David weiterentwickeln wird, denn alles von den beiden hat man bislang noch nicht erfahren.
Für mich ein Pageturner und daher kann ich auch nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 25.12.2024
Hsiao, Katniss

Das Parfüm des Todes


schlecht

Nicht überzeugend
Yang Ning hatte früher den absoluten Geruchssinn. Nach dem Tod ihres Bruders hat sie allerdings einen partiellen Verlust dieser Gabe erlitten. Sie ist Tatortreinigerin und nur an Orten des Todes und der Verwesung wird ihre Gabe zum Leben erweckt. Als sie zu einer Wohnung gerufen wird, um dort zu säubern, erkennt sie leider zu spät, dass es sich hierbei um einen Tatort handelt, an dem ein Mord geschehen ist. Prompt wird sie als Hauptverdächtige in dem Fall von der Polizei betrachtet. Um sich selbst zu entlasten, begibt sie sich auf eine verzweifelte Suche nach dem wahren Mörder.

Leider konnte ich keinen richtigen Bezug zu der Handlung aufbauen, was möglicherweise auch an den verwirrenden Namen gelegen haben könnte. Zudem fiel es mir schwer bei den ganzen Wiederholungen und den Sprüngen zwischen Gegenwart und Vergangenheit einen roten Faden zu finden. Die Sprünge zwischen der Gegenwart und Vergangenheit fand ich sehr verwirrend. In ein und dem gleichen Kapitel befand man sich teilweise auf unterschiedlichen Zeitebenen ohne richtige Kennzeichnung. Da wusste man nie so wirklich um wen es sich gerade handelt und zu welcher Zeit.

Zu Beginn gab es sehr viele Wiederholungen, wo immer das Gleiche nur in einer anderen Art und Weise erzählt worden ist. Stellenweise waren die Beschreibungen etwas eklig und nichts für schwache Nerven, was mir widerum gefallen hat.

Zur Hauptprotagonistin konnte ich ebenfalls kein Bezug aufbauen. Ich fand sie etwas komisch, dass sie nur einen Geruchssinn hat, wenn es um Tod geht. Sie war für mich auch einfach nicht greifbar, weil sie etwas unnatürlich durch den Geruchssinn auf mich gewirkt hat.

Mein Fazit:
Nach dem Klappentext habe ich mehr von der Idee erwartet, wurde aber leider auf ganzer Linie enttäuscht. Ich bin absolut nicht mit der Handlung warm geworden und kann daher auch keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 26.11.2024
Fields, Helen

The Killer Profile


sehr gut

Profil K
Die junge Midnight Jones arbeitet in London bei einem modernen Biotech-Unternehmen. Bei ihrer täglichen Auswertung von sychometrischer Persönlichkeitstests stößt sie auf ein recht außergewöhnliches Profil. Es sieht ganz danach aus, als wenn hier ein Serienkiller dahintersteckt. Nur kurz darauf geschieht ein Mord an einer Frau in unmittelbarer Nachbarschaft. Alles deutet darauf hin, dass es sich hierbei um den Bewerber, den Midnight gerade analysiert hat, handelt. Midnight ist sehr überzeugt davon, doch niemand glaubt ihr.

Die Handlung beginnt schon brutal, blutig und spannend mit dem ersten Mord. Auch im weiteren Verlauf findet man solche brutalen Szenen immer wieder. Die Szenen können manchmal nichts für schwache Nerven sein. Die Spannung war rasant und hatte immer wieder Nervenkitzel- und Gänsehautmomente zu bieten, aber auch mal eine Pause zum Durchatmen.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven. Selbst der Täter bekommt hier seine eigene Perspektive. Lange Zeit tappt man noch im Dunkeln, um wen es sich hierbei handeln könnte, aber es wird Stück für Stück aufgedeckt warum er so ist und was der Ausschlag für seine Taten war und es geht hier tief in die menschlichen Abgründe hinab.

Cliffhänger an den Kapitelenden und viele falsche Fährten sowie unerwartete Wendungen haben die Spannung immer hochgehalten. Man wusste nie so wirklich wem man richtig trauen konnte.

Ein kleiner Spannungskiller fand ich, dass immer wieder die Sprache auf Midnights Familienverhältnisse gekommen sind und dass sie mit ihrer Schwester alleine da steht. Es wurde nichts Neues erzählt, sondern eher nur wiederholt.

Für Midnight habe ich sehr schnell Mitgefühl entwickelt. Die Autorin hat es geschafft durch das einfühlsame beschreiben der ganzen negativen Umgebungseinflüsse auf Midnight, dass man wirklich mit ihr mitgefühlt hat und sich selbst auch gedacht hat, dass man selbst eigentlich schon einen Ausweg aus der Lage hätte finden wollen.

Mein Fazit:
Ein rasanter und spannender Thriller mit brutalen Szenen, die nichts für schwache Nerven sind. Für mich eine volle Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2024
Peck, Quentin

Minus 22 Grad / Johannsen Bd.1


ausgezeichnet

Eiskalte Spannung
Laura Gehler ist mit ihrem Trekkingrad im Wald auf den verschneiten Straßen unterwegs. Plötzlich taucht ein SUV hinter ihr auf, der sie dann von der Fahrbahn abdrängt. Sie wird überwältigt und Stunden später kommt sie in einem Käfig aus Plexiglas wieder zu sich. Ein tödliches Spiel beginnt: um aus dem Käfig frei zu kommen, muss Laura ein Rätsel ihrer Vergangenheit lösen.
Zeitgleich bekommt ihre Mutter ein unheimliches Paket zugesandt - eine Barbiepuppe mit dem Sterbedatum ihrer Tochter. Kommissar Lukas Johannsen meint darin die Handschrift eines bisher nie gefassten Mörders, dem Puppenmörder, zu erkennen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Die Handlung ist aufgebaut in verschiedene Handlungstränge und wird immer im Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven erzählt. Die ganze Zeit fragt man sich, wie diese drei unterschiedlichen Handlungsstränge, die scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben, doch irgendwie zusammenhängen könnten. Man hat viele lose Fäden in der Hand und erst mit der Zeit lässt es sich dann erahnen wie die Zusammenhänge sind. Mit vielen unerwarteten Wendungen und einigen Überraschungen wird man immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt bzw. erweckt Vertrauen oder Misstrauen in einzelne Figuren. Die Auflösung ist logisch und schlüssig, kam aber mit einer derartigen Überraschung, womit ich nicht gerechnet hatte.

Mit Lauras Überwältigung und Einsperren in den Käfig beginnt die Handlung zudem auch schon sehr hochspannend und rasant. Man hat hier bereits Nervenkitzel. Auf der Hälfte flacht die Spannung ein wenig ab, um dann aber zum Schluss wieder an Fahrt aufzunehmen.

Der Schreibstil lässt sich schön flüssig lesen und durch das rasante Tempo rast man praktisch durch die Seiten. Zudem ist der Schreibstil sehr bildgewaltig. Somit hat der Autor allein durch den vielen Schnee und den kalten Temperaturen eine eiskalte und düstere Atmosphäre schaffen können. Die Schauplätze und die vielschichtigen Protagonisten konnte man sich sehr gut bildlich vorstellen.

Mein Fazit:
Mich konnte dieser Thriller absolut von Beginn an fesseln. Es wurde alles geboten - Spannung, Gänsehaut und Nervenkitzel, dazu eine sehr eiskalte Atmosphäre. Für mich eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2024
Graf, Lisa

Zwei Familien, eine Leidenschaft. / Lindt & Sprüngli-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Zürich 1862: Die Mutter vom kleinen Rudolf Sprüngli liegt krank im Bett. Voller Verzweifelung opfert er beim Apotheker sein letztes Taschengeld um ihr Schokolade mit voller Hoffnung an dieses Mysterium, die Schokolade ans Krankenbett zu bringen. Wie durch ein Wunder wird seine Mutter wieder gesund und von da an hegt Rudolf den Wunsch selbst Schokolade herstellen zu wollen. Jahre später ist er zu einem Mann geworden, doch seinen Kindheitstraum hat er nie aufgegeben. Es soll bald in Zürich die "Confiserie Sprüngli" geben, in der man feinste Schokoladentäfelchen und Törtchen kaufen kann. Sein eigenes Herz hat er schon früh an eine junge Frau, Katharina, verloren. Doch sie wird bald einen anderen heiraten. Reicht sein Fleiß und Eifer aus seinen Traum wahr werden zu lassen?

"Lindt & Sprüngli" ist der erste Band der Familiensaga der berühmten Schweizer Chocolatiersfamilien Sprüngli & Lindt.

Anders als das Cover und der Klappentext verspricht ("zwei Familien") liest man in diesem Band zunächst nur über die Anfänge der Familie Sprüngli. Die Familie Lindt bekommt hier noch keine Erwähnung. Ich hätte es vielleicht ein klein wenig interessanter gefunden, wenn Lindt hier auch schon aufgetaucht wäre. Das hätte dem Ganzen nochmal einen ganz anderen Spannungskick verliehen. Aber auch so war die Geschichte sehr gut erzählt.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven im Wechsel erzählt. Man begleitet hier die Hauptfiguren (wie Rudolf), aber auch mal die ein oder andere Nebenfigur. Die Erzählung über den Beginn der Schokoladenherstellung war sehr interessant und spannend zu verfolgen. Viel Fiktion wurde hier mit wahren Begebenheiten verschmischt. Beim Lesen merkt man gar nicht was Realität gewesen ist und was Fiktion ist.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und durch den schweizerdeutschen Dialekt wurde hier auch die passende Atmosphäre zu Zürich und der Schweiz geschaffen. Alles wird auch sehr bildgewandt beschrieben, sodass alles sehr lebendig wirkt. Es läuft einem beim Lesen quasi ein Film vor Augen ab.

Vor allem wurden die Figuren wurden auch sehr lebendig gestalten. Jeder hat seine eigene Charaktereigenschaft bekommen und war nicht einfach eine hingestellte Figur in der Handlung. Sehr viele Figuren kommen vor, es gibt auch ein Personenregister im Anhang. Das habe ich jedoch nicht gebraucht, da es auch so sehr übersichtlich war, denn die Figuren sind nicht durcheinander aufgetreten.

Mein Fazit:
Eine sehr lebendig erzählte und interessante Geschichte über den Beginn der Schokoladenherstellung der Familie Sprüngli. Es war mitreißend, sodass man sich auch gar nicht trennen konnte. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und vergebe hier eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.11.2024
Hill, Melissa C.;Stapor, Anja

Villa Obscura


ausgezeichnet

Grauenhafte Halloweenparty
Eine Halloweenparty in einer abgelegenen Villa tief im Harz wird zu einer Horrorparty. Zwei Maskierte halten sechs Jugendliche gegen ihren Willen fest. Anfangs glauben die Sechs, dass es sich um einen makaberen Scherz handelt, doch sehr schnell merken sie, dass es voller Ernst ist. Nacheinander werden sie auf einem lebensgefährlichen Trip durch das zerklüftete Gelände am Brocken geschickt. Doch wonach suchen sie eigentlich genau? Jeder scheint auch ein Geheimnis zu verbergen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt nachdem eine der Geiseln stirbt.

Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Figuren erzählt. So erfährt man als Leser von jeder Figur Stück für Stück was sie ausmacht und welches Geheimnis sie verbirgt. Jeder von den sechs Jugendlichen verbrigt ein Geheimnis und als Leser fragt man sich wer wohl das größte Geheimnis verbrigt. Der Spannungsaufbau ist hier sehr gut gelungen. Seite um Seite steigert sich die Spannung bis hin zu einer großen unerwarteten Wendung und ab da wird es hochspannend mit einem Showdown, der einem das Adrenalin in die Adern schießt und die Nerven zum Zerreißen gespannt sind. Da wird man so an das Buch gefesselt, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Umgebung vom Harz wird hier toll beschrieben. Man kann sich alles sehr gut bildlich vorstellen und wer schon einmal den Harz besucht hat, der weiß es auch einzuordnen. Das Setting mit der abgelegenen Villa am Fuß des Brockens hatte etwas düsteres und unheimliches an sich. Es hat aber genau zu den Szenen und dem Handlungszeitpunkt zu Halloween gepasst.

Mein Fazit:
Ein sehr fesslender und spannender Young-Adult-Thriller. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mich hat es einfach gepackt und meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt - ich wollte immer wissen, was wohl als Nächstes passiert. Die geschaffene düstere Atmosphäre hatte etwas Unheimliches, was zusätzlich für Gänsehautmomente gesorgt hat. Ein sehr lesenswerter Young-Adult-Thriller (auch für Erwachsene geeignet).