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Benutzername: 
Tom_Read4u
Wohnort: 
Ludwigshafen

Bewertungen

Insgesamt 44 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2019
Wer sich umdreht oder lacht ... / deVries Bd.5
Vries, Mel Wallis de

Wer sich umdreht oder lacht ... / deVries Bd.5


ausgezeichnet

Der nächste spannende Jugendbuchthriller der Erfolgsautorin Mel Wallis de Vries

Was für ein Start – So wie man es sich von Mel Wallis de Vries erhofft. Gleich auf den ersten Seiten sehen wir dem Tod in die Augen. Stück für Stück dürfen wir Leser hautnah mit dem ersten unbekannten Opfer den Prozess des schleichenden Überganges in den Tod miterleben. Extrem spannend geschrieben und mit der anfänglichen Hoffnung, dass sie sich befreien kann, doch diese Hoffnung stirbt rasch - wie das erste weibliche Opfer und eines ist gewiss, sie war lediglich der Anfang.
Doch um was geht es überhaupt?
An einem warmen Sommerabend wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Die einzige Spur führt zu ihrem Snapchat-Account, denn dort hat der Täter die letzten Minuten des Opfers mit der Welt geteilt. Eines ist klar, weitere werden folgen.
Währenddessen lernen wir Mandy kennen. Durch sie mit ihrer schwer krebskranken Mutter erhalten wir einen guten Einblick in das Leben der weiblichen Teenager mit all ihren Sorgen, Ängsten und Gepflogenheiten. Tag für Tag wird der Gang ins Krankenhaus schwerer und unschöner. Ihre Freundinnen nehmen zwar teilweise an ihrem Schicksal teil, doch haben sie alle im Vergleich zu Mandy kleinere Probleme in ihren Familien, sodass keine wirklich auf Mandy eingeht. Das Leben könnte so schön leicht und einfach sein. Wären da nicht immer wieder die Morde an unschuldigen Mädchen, die geradezu einschneidend in kurzen Kapiteln dazwischen kommen. Welche Rolle Mandy in der ganzen Geschichte spielt und wie es am Ende ausgehen wird, lies selbst - du wirst es nicht bereuen!!!
Mel Wallis de Vries schafft es durch diesen leichten, jugendlichen Schreibstil mit den englischen Phrasen, dem Whatsapp Kürzeln, den kleinen Schmunzlern, etc. immer wieder neu zu begeistern. Was sie schreibt, ist wunderbar stimmig und fängt einem sofort beim Lesen ein. Mit der ersten Zeile legt sie ein sehr gutes Tempo vor, das einen direkt in die Geschichte katapultiert und alles durchleben bzw. sterben lässt. Auch wenn nicht alles detailliert beschrieben wird, kann man sich doch sehr gut ein Bild von dem Geschehen machen.
Erfahrene Thrillerfans werden sich mehr Spannung wünschen, mehr Details, mehr von allem, doch gerade dieses pointierte Beschreiben und Weglassen mitsamt einiger Wendungen und dem bis zum Ende sich nicht zeigenden Mörder, macht den Reiz dieser Story aus.

Ein weiteres tolles kurzweiliges JUGEND-Buch mit gutem Thrill für die Zielgruppe. Es ist spannend, es ist lustig und emotional und hat ein sehr versöhnliches Ende. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin =)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2018
Das falsche Kind
Fox, Susi

Das falsche Kind


gut

Ein solider Thriller mit einem leider enttäuschenden Ende

Sasha kommt nach einem Notkaiserschnitt wieder zu sich und alles ist auf einmal anders, nicht so wie sie es wollte. Erst das Kind zu früh auf die Welt gekommen, dann in diesem seltsam schäbigen Krankenhaus und zu guter Letzt, hat sie angeblich einen Jungen und nicht ein Mädchen geboren. Doch wie kann das sein? Ihr Mann Mark ist auch erst nicht auffindbar und als sie das erste Mal ihr Baby sieht, empfindet sie eher Ablehnung anstatt Zuneigung. Das ist nicht ihr kleines Baby, was sie 33 Wochen in sich hatte - sie weiß das und fühlt es. Wurde die Kleine vertauscht? Warum verhalten sich alle so seltsam und wieso will ihr niemand glauben? Wird sie am Ende ihr Kind in den Armen halten?

Fragen über Fragen, die einem beim Lesen aufkommen und man am liebsten so schnell wie möglich beantwortet haben möchte. Die anfängliche Spannung steigt immer weiter und bleibt bis zu dem überraschenden Finale. Die kurzen Rückblenden geben wunderbar einen Einblick in das frühere Leben von Sasha und Mark mit samt ihren Problemen, Ängsten und Vorkommnissen und führen somit zu einer weiteren Steigerung der Spannung und lässt einem beim Lesen Rätseln, wie es weitergehen könnte. Die Autorin schafft es mit wenigen Mitteln eine bedrückende Krankenhaus-Atmosphäre zu erschaffen, in der Sascha fast hilflos gefangen zu sein scheint.

Die Leseprobe hatte mich schon sehr begeistert und so war es für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste. Die kurzen Kapiteln lesen sich sehr flüssig und man baut schnell zu Sasha eine Beziehung auf. Fühlt mit ihr, leidet und nervt sich auch über die sich seltsam verhaltene Krankenschwester Ursula und den anderen, wie dem Ärzteteam oder ihren Mann Mark. In was für eine Hölle ist sie da nur geraten?

Für viele, die diese Buch gelesen haben oder auch noch lesen werden, ist diese Geschichte kein Thriller, doch dazu muss ich folgendes sagen:
Natürlich ist hier kein Gemetzel, oder eine rasante Verfolgungsjagd, bzw. Katz-Maus-Spiel zwischen Täter und Ermittler vorhanden, jedoch ist es definitiv so, dass Sasha sich gegen moralische, seelische und quasi physische Gewalteinwirkung, seitens ihres Mannes, der Schwiegereltern und des Klinikpersonals samt Ärzte behaupten muss. Wir haben die typischen Elemente vorhanden, wie einen weiten Spannungsbogen - seit des Wachwerdens - einige Cliffhanger durch das Wechseln der Perspektiven zwischen Mark und Sasha und da zudem noch ein emotionaler Konflikt vorhanden ist, könnte man auch von einem Psychothriller sprechen. Für mich sind die typischen Elementen von Thrillern vorhanden, auch wenn es hier eher ein "seichter" sein mag.

Es war spannend bis zum Schluss bis die ganze Wahrheit ans Licht kam. Stellenweise hatte es Anflüge eines wahren Pageturner-Thrillers, jedoch lässt mich das Ende etwas unbefriedigt - vielleicht sogar ein stückweit enttäuscht zurück. Hier hat die Autorin leider Potential verschenkt, sodass ich lediglich 3,5 Sterne vergeben kann.

Bewertung vom 29.08.2018
The House - Du warst nie wirklich sicher
Lelic, Simon

The House - Du warst nie wirklich sicher


gut

The House – ein guter Thriller, der anders als anfangs vermutet verläuft

Jack und Syd wollen ihren Traum vom eigenen Haus in London verwirklichen und kommen, wie durch ein Wunder zu diesem Haus mit all seinen Gegenständen des Vorbesitzers. Ein altes Haus mit Charme, wenn nicht diese ausgestopften Tiere wären, doch es muss etwas in dem Haus sein, was seine Bewohner in Angst und Schrecken versetzt, sonst würde wir nicht diese Zeilen von Jack und Syd im Wechsel als Tagebucheinträge lesen.
Von Neugier und Zufall getrieben, lernt Syd Elsie das Nachbarmädchen kennen und sie schließen mehr oder minder Freundschaft, soweit es Elsie aufgrund ihres strengen Vaters erlaubt ist. Im weiteren Verlauf zeigt sich, dass die erst vermutete Mystery-Geschichte in eine ganz andere Richtung verläuft. Denn wir erfahren immer mehr von Syds grausamer Vergangenheit. Ob und was das für Syd und Jack bedeutet und wieso die Polizei plötzlich vor der Türe steht, wird hier nun nicht verraten.


Durch die Perspektivwechsel erfahren wir jeweils aus der Sicht des Anderen den Tagesablauf, seine Gefühlswelt, Emotionen pur. Ein toller Einblick in die Seele unserer Protagonisten.
Finde diese Wechsel sind sehr gut gelungen und man kann sie hervorragend auseinander halten und dabei mit den beiden mitfiebern, was kommt bzw. passiert ist. Jack als der eher korrekte und ruhigerer von beiden ist ein stückweit vorsichtiger als Syd, die impulsiv und draufgängerisch agiert, doch gleichzeitig auch eine liebenswerte Seite besitzt.

Es liest sich sehr flüssig und durch die Wechsel kommt es immer wieder zu kleinen Cliffhangern, was das Lesen der Geschichte weiter fördert. Die Spannung baut sich dabei nur langsam auf, was mir allerdings sehr gut gefällt und den Thriller für mich sehr spannend macht, denn diese leicht subtile Art der Informationsstreuung durch die Perspektivwechsel und die dabei gemachten Andeutungen reichen absolut aus, um an das Buch gefesselt zu werden. Als die Polizei dann auftauchte, flogen die Seiten nur noch so dahin.


Auch wenn es nun kein Mystery-Thriller wurde, finde ich es trotzdem sehr spannend geschrieben und bin begeistert von der Dynamik, die sich mit voranschreitender Lesedauer entwickelt. Die Emotionen von Jack und Syd übertragen sich schnell auf mich als Leser, sodass ich mitfiebere, hasse und leide.

Jedoch muss ich abschließend sagen, dass es zwar ein gutes Buch war mit einer überraschenden Wendung im mittleren Teil und einem interessanten Schreibstil, wobei mir der letzte dicke WOW-Effekt am Ende leider gefehlt hat. Schade eigentlich, da wäre noch ein bisschen mehr drin gewesen. Alles in allem ein guter und solider Thriller.

Bewertung vom 10.07.2018
Mädchen, Mädchen, tot bist du / deVries Bd.4
Vries, Mel Wallis de

Mädchen, Mädchen, tot bist du / deVries Bd.4


ausgezeichnet

Mädchen, Mädchen tot bist du – Fesselnder Jugendthriller

Eine Selbstmord-Serie an zwei Schulen erschüttert Amsterdam. Was bewegte wohl die Mädchen sich selbst das Leben zu nehmen? War es wirklich Selbstmord oder nur als solcher getarnter Mord? Er weiß es, denn er verfolgt die Mädchen, macht ihnen Angst und lässt anonyme geheime Botschaften zukommen „Du bist die Nächste“. Er allein entscheidet - Eine nach der Anderen bis alle Namen auf der Liste durchgestrichen sind.

Der Jugendthriller aus der Feder der niederländischen Autorin Mel Vallis de Vries wird zunächst aus der Sicht von Kate in der Ich-Perspektive erzählt. Sie ist, nach Leila von deren Tod bzw. Beerdigung wir lediglich erfahren, die zweite Person auf der Liste. Mit dem Voranschreiten der Story wird allmählich klar, dass nach jedem gewaltsamen Tod, der stets vom Mörder wie ein Selbstmord inszeniert wird, es zu einem Personenwechsel kommt und eine neue Sichtweise eines Mädchens auf der Liste in den Vordergrund rückt.

Immer wieder werden die Gedanken/Gefühle und Handlungen des Täters in die Kapitel der einzelnen Mädchen eingewoben und durch eine andere Schriftart im Text deutlich zu den Mädchen abgegrenzt. Diese Einschübe des unbekannten Mörders sind äußerst interessant, da sie einen komplett ungenierten Blick in seine Seele sind und die Autorin so eine ganz besondere Spannung aufkommen lässt.

Somit bleibt die Frage, wer ist dieser Mörder und warum tötet er ausgerechnet diese Mädchen? Werden wir am Ende noch weitere Morde haben, oder wird die Polizei es auflösen können?

Der Spannungsbogen wird mit dem Voranschreiten der Geschichte immer größer, sodass der Leser förmlich ans Buch sich gefesselt fühlt, ehe die Auflösung überraschend, jedoch auch absolut nachvollziehbar, einen fast schon umhaut. Endlich mal kein Ende, das nach den ersten 40 Seiten bereits klar war !!!

Die Sprache ist zwar recht einfach und schlicht, jedoch ist der Erzählstil sehr flüssig und mitreißend. Ich mag diesen jugendlichen Erzählstil wahnsinnig gerne und durch diese gewisse Leichtigkeit fliegen die Seiten nur so dahin. Auch wenn es für den einen oder anderen Leser zwischendurch etwas zu heftig sein könnte, ist es trotzdem sehr spannend und die kleinen Kapiteln mitsamt dem flüssigen Schreibstil, teils ironisch, teils sarkastisch, aber dann auch wieder erschreckend trocken geschrieben, machen dieses Buch für mich zum absoluten Pageturner.
Die fehlende Tiefe bei den Charakteren ist sicherlich der doch recht geringen Seitenanzahl (gut 250 Seiten) geschuldet und der Tatsache, dass es ein Jugendthriller ist, was aber jetzt nicht heißen soll, dass alle Jugendbücher keine ausgeprägten Charaktere hätten. Jedoch fällt es mir auf, dass bei Krimi-/Thriller-Jugendbüchern oftmals mehr das Geschehen im Vordergrund steht, als die Ausarbeitung der Charaktere, was hier in diesem Fall auch nicht groß zum Tragen kommt. Ich finde das Buch super unterhaltend und sehr spannend. Für mich ist es auf alle Fälle eine Weiterempfehlung wert.

Bewertung vom 21.06.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


gut

Eine magische Geschichte mit Potential nach oben!

Typisch für ein Jugendbuch geht es recht schnell ohne große Umschweife los. Der spannende und lockere Schreibstil fesselt und verleitet dazu immer weiter zu lesen ohne Aufzuhören. Die dabei auftretenden fantasievollen Namen, wie Divine, Maji, etc. sind anfangs recht ungewöhnlich, doch mit dem Voranschreiten der Geschichte werden sie klarer und man kommt immer besser in die Geschichte hinein. Vor allem mit der eigenen, gelegentlich auftauchenden Sprache, den Namen und den Reittieren bekommt diese Geschichte ihren ganz eigenen Charme und fängt einem beim Lesen immer mehr ein. Ein absolut toller Einstieg in dieses Buch. Auch die erzählten Episoden von der Zeit, als die Magie noch allgegenwärtig war, wie z.B. Lekans kleine magische Geschichtsstunde waren bzw. sind sehr aufschlussreich und fabelhaft erzählt und verleitet einem zum Träumen. Doch leider sind die diese kleinen Episoden viel zu kurz, da hätte die Autorin deutlich mehr noch rausholen können. Gut gelungen finde ich die Perspektivwechsel zwischen Zelie, Amari und Inan, wodurch das Voranschreiten der Geschichte nochmals einen besonders intensiven Touch bekommt und man richtig mit den Protagonisten mitfiebert oder auch Antipathien entwickelt. Schade, dass Zelis Bruder Tzain keine eigene Perspektive eingeräumt bekommen hat. Seine Sicht der Dinge wäre definitiv auch lesenswert gewesen.Die Geschichte an sich ist sehr interessant, vor allem mit dem Magischen und afrikanischen Touch. Dass die Protagonisten nicht vollkommend überzeugend sind, finde ich nun nicht soo schlimm, vor allem da eine Entwicklung mit dem Voranschreiten der Geschichte von Zelie und Amari zu erkenne ist, jedoch hier und da etwas zu überzeichnet dargestellt wurde. Was mich beim Lesen dann doch etwas gestört hat, war der absolute glatte Verlauf. Unsere 3 Protagonisten erreichten einen Punkt, der eine gewissen Aufgabe/Prüfung erforderte und und diese 3 lösten sie ohne größere Probleme. Zeitweise verlief alles zu glatt, es war zu schön um wahr zu sein. Für mich als Mann ist es dann immer schwer, wenn sich gewisse Liebesgeschichten anbahnen. Dieses Buch hätte so viel Potential gehabt, für Rückblicke und Erläuterungen, wie es zurzeit mit Magie war, wie es dazu kam und und und, doch leider sind diese Kapitel rar und deutlich unterrepräsentiert im Vergleich zur Liebesgeschichte. Diese nimmt für mich etwas zu viel Platz ein, wodurch es in der Mitte des Buches eine paar weiteren Schwachstellen zu den bereits genannten gibt.Das Nachwort der Autorin jedoch hat mich berührt und lässt mich nachvollziehen, warum sie diese Geschichte schrieb. Die afrikanisch-magische Basis mit der angedeuteten Gesellschaftskritik lässt sich erahnen, hätte jedoch intensiver sein können. Im Nachhinein kommt dann leicht das Gefühl auf, die Autorin wollte zu viel und zu schnell, anstatt es langsam und behutsam aufzubauen. Schade eigentlich.
Ein toller Anfang und eine gelungenes Ende mit einem fiesen Cliffhanger.Schade, dass der Rest nicht genauso gefesselt hat, aber die doppelte Liebesgeschichte war für mich zu viel des Guten, genauso, dass die ersten "Aufgaben" alle so glatt verliefen. Alles in allem jedoch ein recht interessantes und spannendes Buch, das aber auch ein paar Schwächen hat und deswegen würde ich gerne 3,5 * Sterne geben, sofern es möglich wäre, deswegen abgerundet auf 3* .Hat auf alle Fälle noch Potential nach Oben!Der 2. Band wird zeigen, ob sich die Autorin mit ihren Kritikern auseinandersetzt oder ihrem Stil treu bleibt.

Bewertung vom 01.02.2018
Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie
Joyce, Rachel

Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie


ausgezeichnet

Wir befinden uns im Jahre 1988 in England und erleben Mister Frank, der in der leicht heruntergekommen Unity Road einen Plattenladen sein Eigen nennt. Frank besitzt eine besondere Gabe: Er spürt, welche Musik die Menschen brauchen, um glücklich zu werden. Auch wenn er nicht viele Platten verkauft, ist er mit seinem Leben doch recht zufrieden, vor allem, wenn er die Menschen glücklich machen kann. Doch eines Tages taucht plötzlich eine geheimnisvolle Frau in Grün auf und bringt das bisherige Leben von Frank deutlich durcheinander.
Frank und sein junger tollpatschiger Assistent Kit, bzw. auch die anderen Ladenbesitzer der Unity Road, wie die etwas seltsam wirkende Maud, die komischen Williams-Brüder, der Expriester Anthony oder der polnische Bäcker, halten alle wunderbar zusammen und leben ihr Leben - nicht nebeneinander, sondern miteinander. Wie der Name der Straße schon sagt, sind sie alle quasi eine Einheit.

Dieser besondere Charme des Miteinanders ist so stark, dass man ihn quasi beim Lesen greifen kann. Jede der beschriebenen Personen wirkt sehr real und nicht konzipiert. Ich finde es sehr faszinierend, wie Frank bei seiner Auswahl des Musikstückes stets das richtige Händchen beweist und auch komplett zwischen den Genres springt. Mit dem Auftauchen der geheimnisvollen Frau in Grün, kommt Leben in den fast schon routinewirkenden Alltag unserer Protagonisten.
Wie ein Musikstück aus alter Zeit ist diese Leben der Bewohner der Unity Street harmonisch im Einklang. Doch mit dem Auftauchen der geheimnisvollen Frau aus Deutschland kommt etwas Unerwartetes. Wie bei den klassischen Stücken, a la Bach, Mozert, etc. mit einem Paukenschlag ändert sich auf einmal die Tonart, das Tempo, und hier das Leben der Protagonisten.
Wird die Harmonie verloren gehen oder wird es gar in einer Tragödie enden?
Das Buch liest sich ungemein locker und leicht. Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein und ist vollkommen von ihr gefangen. In einigen Rückblenden taucht man in Franks Kindheit /Jugend ein und erfährt, von seiner Mutter Peg, wie Frank zur Musik kam und warum er so ist, wie er ist.
Der Aufbau des Buches erinnert stark an eine Doppelschallplatte und jede Seite ist ein gewissen Abschnitt in Franks Leben vor dem Auftauchen der Frau, währenddessen bis hin zum großen Finale.

So wie Frank mit seinem Gespür für die richtige Musik für entsprechende Situationen/Personen, so hat die Autorin Rachel Joyce das richtige Händchen und schreibt uns Zeile für Zeile, die so harmonisch sind, dass man gar nicht aufhören möchte zu lesen, um weiter den Klang der Wortmelodie im Kopf zu lauschen. Ein absolut toller und einnehmender Schreibstil - unterhaltsam, nachdenklich, aber auch wieder zum Schmunzeln.

Aus diesem Grund gebe ich 5 von 5 Sternen und schließe mit zwei von vielen wunderschönen Zitaten aus diesem Buch.

"In der Musik geht es um Stille" (S.48) und " Die Stille ist der Ort, wo sich Magie ereignet" (S.50)
An dieser Stelle auch ein großes Lob an die Übersetzerin für diese gelungene Komposition der Worte.
PS.: Wenn man gleichzeitig zum Buch noch die genannten Musikstücke sich anhört, ist es ein absolut neues und überaus tolles Leseerlebnis, wie ich es bisher noch nicht vorgefunden habe.

Bewertung vom 22.10.2017
Brandmal
Benecke, Mark;Hilleberg, Florian

Brandmal


ausgezeichnet

John Sinclair und Mark Benecke - das coolste Duo im Kampf gegen das Böse

Mehrere seltsame Fälle von spontaner Selbstentzündung treten fast zeitgleich in London und Berlin auf. In England nimmt daraufhin der Geisterjäger John Sinclair von Scotland Yard die Ermittlungen auf, währenddessen wird in Deutschland der Kriminalbiologe Mark Benecke zu einem ähnlichen Fall hinzugezogen und ist aus wissenschaftlicher Sicht absolut fasziniert von dem, was er da vorfindet. Während für John recht schnell klar ist, dass dahinter etwas Böses/Übernatürliches stecken muss, versucht Mark und sein Team mehr über die Opfer zu erfahren und entdeckt bald eine Gemeinsamkeit. Alle Opfer waren kurz zuvor in der Slowakei Urlaub machen. Vom Wissensdurst getrieben, will Mark unbedingt mehr erfahren und macht sich mit seiner Kollegin Tina auf den Weg in die Slowakei. Aber auch John bleibt diese Gemeinsamkeit nicht verborgen und macht sich ebenfalls auf den Weg zum Ort, wo scheinbar alles seinen Anfang genommen hat. Vor Ort kommt es nun zum Aufeinandertreffen der beiden Koryphäen a la Wissenschaft trifft Magie. Schnell erkennt Mark, dass nicht alles mit Wissenschaft erklärbar ist und dass das neue Team einem weitaus mächtigeren Gegner entgegensteht als bisher gedacht.

Wo John Sinclair drauf steht, kann sicher sein, ist auch John Sinclair drin. Der Geisterjäger, wie er leibt und lebt.
Die anfänglichen Ortswechsel mit den unterschiedlichen Erzählarten für Mark Benecke und John Sinclair und seinen Kollegen sind hervorragend gelungen. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und lädt hier und da auch zum Schmunzeln ein. John ist ein cooler Typ und seine Passagen sind wie immer sehr unterhaltsam. Super finde ich auch wie Mark Benecke im Buch auftritt. Wenn es bei denen im Labor genauso abgeht, ist das wirklich cool.
Die einzelnen Kapitel sind nicht nur spannend, sondern auch sehr unterhaltsam geschrieben und bringen immer wieder neue Details ans Licht, sodass an ein Aufhören nicht zu denken ist. Sehr gut platziert sind die einzelnen Cliffhanger an manchen Kapitelenden durch Personen/Szenenwechseln, was aber wiederum zum steten Weiterlesen verleitet. Auch die mehrmals auftauchenden Rückblicke sind sehr gut gelungen und geben nochmals ein paar Hintergrundinfos, wodurch auch das eine oder andere klarer wird.
In den 463 Seiten ist alles dabei, was bei einem John Sinclair erwartet wird. Bissel Grusel, bissel Trash, unerwartete und sehr gut platzierte Wendungen und fiese Cliffhanger, Spannung, Witz und ein geiler finaler Fight. Mit dem Ende bleibt nun noch genug Raum zum Spekulieren. Bin sehr gespannt und hoffe auf eine Fortsetzung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.08.2017
Totenkalt / Detective Sergeant Logan McRae Bd.10
MacBride, Stuart

Totenkalt / Detective Sergeant Logan McRae Bd.10


sehr gut

Martin Milne wird seit Tagen vermisst als Sergeant Logan McRae und sein Team eine gefesselte, mit einer Plastiktüte über dem Kopf, nackte Leiche im Wald nahe der schottischen Küste finden. Wie sich recht zügig herausstellt, ist das Opfer nicht der gesuchte Martin Milne, sondern dessen Geschäftspartner. Somit geht die Suche nach Martin Milne weiter. Die Ermittlungen leitet DCI Roberta Steel, Logans Ex-Vorgesetzte, mit der er nicht gerade ein einfaches Verhältnis pflegt. Doch es heißt nun zusammenraufen und gemeinsam den Täter schnappen. Was bei den Ermittlungen noch alles ans Licht kommt, wird nicht nur das Team überraschen, sondern auch uns Leser.

Da es für mich der erste Logan McRae Fall ist, hatte ich natürlich anfangs etwas Schwierigkeiten gut in die Story reinzukommen, da doch etliche Charaktere auftreten und mir natürlich ein bisschen aus den vorangegangenen Bänden die Hintergrundgeschichten fehlen.
Jedoch muss ich sagen, dass relativ schnell soweit alles klar war, worauf es hinausläuft und mit weiterem Voranschreiten, wird auch deutlich, wer mit wem kann und wer nicht. Klar bleiben die Verstrickungen der Polizeikollegen untereinander noch etwas im Dunkeln und die Geschichte von Logan mit Samantha kann man auch nur erahnen, ebenso die mit DI Steel. Dass Logan scheinbar nicht nur der "saubere Bulle" von nebenan ist, scheint spätestens dann klar zu werden, als er vom kranken Mafiaboss Hamish ein doch recht ungewöhnliches Angebot bekommt als neuer Mafiaboss die „High Crime Scene“ zu regeln. Ob und wie er sich entscheiden wird und welche Folgen seine Entscheidung haben wird, wird im weiteren Verlauf spannend und zugleich sehr zufriedenstellend geschildert.

Das Buch gefiel mir sehr gut, auch wenn ich etwas mehr Eingewöhnungszeit als üblich gebraucht hatte. Die Dialoge sind teils grob und pervers, dann aber auch wieder sehr lustig. Doch dieser Wechsel gefällt und ist mal was komplett anderes. Die Spannung bricht trotz der Vielzahl an Personen und Szenenwechsel nicht ab. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, auch wenn manche Stellen etwas derber sind. Mich überzeugt vor allem der Mix aus personalem Erzählstil und erlebter Rede. Hier wurde ein perfekter Mix aus beidem gewählt und das macht die Geschichte lebendig.
Die Dialoge mit Samantha sind spannend und gut platziert, wodurch wir Leser einen guten Einblick in das Seelenheil unseres Protagonisten Logan McRae bekommen. Die 635 Seiten sind schnell gelesen, da immer wieder gut gesetzte kleinere Wendungen und die Cliffhanger am Ende der Kapitel uns Leser in den Bann ziehen, sodass an ein Aufhören und Weglegen kaum zu denken ist.

Stuart MacBride hat mich definitiv als Fan gewonnen, und die vorangegangenen Bücher sind bereits auf meiner Wunschliste vermerkt.

Bewertung vom 29.05.2017
Sie sind da / Die Brut Bd.1
Boone, Ezekiel

Sie sind da / Die Brut Bd.1


ausgezeichnet

Der gruselig-spannende 1. Teil der Serie von Ezekiel Boone

Während in Peru Vögel am helllichten Tag tot vom Himmel fallen und eine seltsame schwarze Flüssigkeit alles und jeden verschlingt, messen in Indien zwei Forscher seltsame sich wiederholende Erschütterungen, und in Washington DC erlebt eine Bioforschergruppe mit dem Schwerpunkt Arachnologie ein womöglich schlüpfendes Wunder. Aus einer uralten Holzkiste mit einem Spinnenkokon scheint etwas nach über 10.000 Jahren schlüpfen zu wollen. In China werden zeitgleich Bergleute von der Arbeit abgehalten, ehe kurz darauf eine Atombombe explodiert. Die Welt ist im Aufruhr. Was passiert nur in China? Warum wird das eigene Volk bombardiert? Die Antwort wartet nur ein paar Seiten weiter. Im weiteren Verlauf nämlich nimmt das ganze Grauen immer mehr Gestalt an und niemand auf der Welt ist mehr sicher. An verschiedenen Orten auf der Welt kommen riesige Kolonien von Spinnen und machen sich über alles Lebendige her. Wird die Menschheit den Kampf annehmen oder werden es die letzten Tage auf unserem schönen blauen Planeten sein?
Was zunächst wie eine sinnlose Anhäufung vieler verschiedener Handlungszweige aussieht, nimmt mit Fortschreiten der Geschichte immer mehr Form an und mündet schlussendlich in einem alles entscheidenden Kampf um Leben und Tod.
Ein toller flüssiger Schreibstil gepaart mit kleinen Witzen und gut gesetzten Cliffhanger, hält die Spannung jederzeit hoch und so wird im Verlauf das Buch zum absoluten Pageturner. Langeweile gleich Fehlanzeige. Der teilweise humorvolle, aber dann wieder ernste Schreibstil, wirkt beim Lesen so lebendig, dass sofort das Kopfkino anspringt. Ein dickes Lob hierbei auch an den Übersetzer. Das Buch liest sich wie ein Film und macht süchtig! Ezekiel Boone nimmt uns Leser stellenweise gnadenlos hart ran, wechselt den Schauplatz, lässt die Situation zuspitzen und wieder ein Schauplatzwechsel. Es bleibt quasi nur Zeit zum Atmen, wenn umgeblättert wird. Eine solch grandiose Spannung über knapp 400 Seiten permanent hochzuhalten ist der absolute Wahnsinn, an ein Aufhören zu lesen ist da gar nicht zu denken.
Mit „Die Brut – sie sind da“ weiß Boone uns definitiv zu unterhalten, auch wenn die Spinnenszenen teilweise eklig bzw. gruselig sind und Elemente des Horrorgenres immer wieder miteinfließen. Freunde der Filme „Alien“ und „Arachnophobia“ werden sich bestens zuhause fühlen. Ob das Ende wirklich alle zufriedenstellt, mag ich hier nicht beurteilen. Für mich jedenfalls war es die logische Konsequenz und mit dem Wissen, dass noch zwei weitere Teile erscheinen werden, absolut passend und versöhnlich, denn der 2./ 3. Band werden uns sicherlich noch die eine oder andere Wendung präsentieren und wieder schlaflose Nächte bescheren! Ich freu mich drauf.
Was auf alle Fälle bis dahin bleibt, ist die "Angst" bzw. Sorge, die Spinne im Zimmer, Keller, Flur, an der Decke oder später tot im Tempo könnte noch leben. Deswegen doppelt hält besser. Lieber einmal mehr draufschlagen, als zu wenig. :D